Bezugspreise Für «Österreich-Ungarn ganzjährig K4-halbjährig K 2' — Für Amerika: ganzjährig D. I '25 Für das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück, gesendet. Glittslheer Mt Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Berwattung des chottscheer Moten in Gottschee sJir. 121. Berichte sind zu senden an die Schriflleitung des Hottscheer Voten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Ver-waltnng des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gotisch eer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. M. 14. Kottschee, am 19. Jutt 1914. Jahrgang XI. Erste Lokal-Lehrlingsarbeitenausstellung in Gottlchee. Sonntag, den 12. Juli, wurde um 10 Uhr vormittags die erste Lehrlingsarbeitenausstellung in Gottschee in feierlicher Weise eröffnet. In dem mit der Kaiserbüste, mit Blattpflanzen und Blumen festlich geschmückten Saale der k. k. Fachschule hatte sich zu dieser Feier ein sehr zahlreiches Publikum eingefuuden. Herr Fachschuldirektor Josef Knabl begrüßte herzlich die Erschienenen, insbesondere den Protektor der Ausstellung Herrn Bezirkshauptmann Otto Merk, dann den Vertreter des hohen Landesausschusses Herrn Schulrat Joses Obergsöll, den Vertreter der Stadtgemeinde Gottschee Herrn Bürgermeister kaiserl. Rat Alois Loy, Herrn Notar Dr. Karnitschnig, Herrn Bezirksfchnlinspektor Primosch und die Lehrerschaft und teilte mit, daß telegraphische Begrüßungen eingelangt seien von dem Direktor des Gewerbeförverungsinstitutes in Laibach Herrn Ingenieur Remec und vom Herrn Genoffenschafts-instruklor Steska. In seinen einleitenden Worten machte sodann Redner einen Rückblick aus die Entwicklung des Gewerbes im allgemeinen in den letzten fünf Jahrzehnten und legte in gehaltvoller Ausführung dar, wie durch den maschinellen Großbetrieb das Kleingewerbe in seiner Existenz immer mehr bedroht und gefährdet worden fei. Hilfe konnte nur einem qualifizierten Gewerbestande mit fachlicher und theoretischer Bildung zuteil werden. Eine Stärke des Kleingewerbes gegenüber der Fabrikserzeugung liege darin, daß, während die Fabrik nur Waren von nach Nummern und Sorten völliger und foznfagen ermüdender Gleichheit erzeuge, das Handwerk seinen Arbeitserzeugnissen gewissermaßen eine persönliche Note und Wärme gebe und dem Geschmacke und den Wünschen der einzelnen Besteller besser Rechnung zu tragen vermöge. In der Not, in der sich das Handwerk durch dm Großbetrieb versetzt sah, habe Staat und Regierung helfend eingegriffen, und zwar durch eine planmäßige Gewerbefördernngsaktion. Einen wichtigen Zweig dieser Aktion bilde die Ausstellung von geroeiblichen Erzengnissen. Anderswo habe das Handwerk schon früher den helfenden Arm der Regierung ergriffen, in Gottschee sei die Erkenntnis der Notwendigkeit der Hebung und Erneuerung des Handwerkes erst in jüngster Zeit zum Gemeingut aller Handmerketkreise geworden. Nicht Werke von Meistern seien es, die nunmehr zur Besichtigung ausgestellt würden, sondern Erzeugnisse von Anfängern, Arbeiten von 61 Lehrlingen, die zusammen 123 Arbeitsstücke für die Ausstellung geliefert hätten. Ihre Leistungsfähigkeit gereiche den Lehrherren und Meistern zur Ehre. Redner dankte schließlich aufs wärmste dem Protektor der Ausstellung Herrn Bezirkshauptmann Merk für fein förderliches Entgegenkommen sowie allen Förderern, die es dem rührig arbeitenden Ausstellungskomitee ermöglichten, das Werk, deffen Vorbereitung nicht wenig Mühe gekostet habe, zur Ausführung zu bringen. Es find dies die Kraiuifche Sparkasse, der hohe Landesausschuß, die Handels- und Gewerbekammer, die Stadtgemeindevertretung von Gottschee, die Sparkasse der Stadt Gottschee und die hiesige Genossenschaft der handwerksmäßigen und verwandten Gewerbe, welche die Ausstellung mit Subventionen unterstützten. Für besondere Zwecke (Prämien) seien auch von L,r. Durchlaucht Fürsten Karl Auersperg, Herzog von Gottschee, vom Verein Südmark und vom Deutschen Schulverein Spenden eingelaufen. Allen diesen Gönnern und Förderern gebühre der wärmste Dank. Sodann ergriff der Protektor der Ausstellung Herr Bezirkshauptmann Merk das Wort und wies zunächst darauf hin, daß Ein glückliches Familienleben. Das Familienleben des auf so tragische Weise uns entrissenen Erzherzog-Thronfolgers Franz Ferdinand und höchstdeffen Gemahlin, der Herzogin Sophie von Hohenberg, war ein so mustergültiges und überaus glückliches, baß wir eine knappe Schilderung desselben den Lesern unseres Blattes nicht vorenthalten können. Die Gemahlin des Erzherzogs Franz Ferdinand war diesem nicht ebenbürtig, d. h. sie war keine Erzherzogin oder Prinzessin, sondern eine einfache Gräfin Chotek, weshalb der Verehelichung mit ihr nicht geringe Hindernisse bei Hof im Wege standen. Erzherzog Franz Ferdinand handelte aber nach dein Grundsätze: „Lieber will ich eine Unebenbürtige ans Liebe heiraten als mangels an Liebe eine Ebenbürtige und mich selbst unglücklich machen." Mit diefem Grundsätze trat er in die Ehe ein und fand in ihr, was er geträumt hatte, eine Frau, die ihm alles wurde und der er alles war." Nie bereute er diesen Schritt. Erst kurz vor seinem Tode äußerte er sich dem zum Kardinal ernannten Fürstprimas von Ungarn, Dr. Csernoch, gegenüber: Es gibt Dinge im menschlichen Leben, die man, wären sie zu wiederholen, das zweite Mat anders verrichten würde als das erste Mal. Was aber meine Ehe betrifft, würde ich unverändert dasselbe tun, was ich getan habe. Ich erzähle es ihnen mit Freuden, daß ich in dieser Beziehung ein von Gott gesegneter Mensch bin. Wenn ich von meinem langen und schweren Tagewerk m mein Familienheim zurückkehre und meine Frau im Kreise meiner spielenden Kinder bei der Händearbeit treffe, vergesse ich alle meine Sorgen und überfließe von Glück. Erzherzog Franz Ferdinand gehörte zu den Männern, die am liebsten in der eigenen Familie verkehren. Keinen wichtigen, auf das Jnnerhäusliche und Private sich beziehenden Schritt tat er ohne feine Gemahlin. Ob es sich um Zimmereinrichtungen, um Parkanlagen ober sonst um persönlich-private Angelegenheiten handelte, immer wurde sie zu Rate gezogen. Sie mußte ihn bei feinen Spaziergängen, bei feinen Besuchen begleiten; sogar auf Jagdaus-flüge wurde sie gern mitgenommen. Sie war aber auch unermüdlich in der Sorge für den Gemahl. Sie las ihm jeden Wunsch von den Augen ab, sie suchte alles Unangenehme von ihm fernzuhalten. Bei Schwierigkeiten tröstete sie ihn, bei Unwohlsein bediente sie ihn. Sie war der Engel des Hauses, der feine verklärenden Strahlen die Arbeit das menschliche Leben erst lebenswert mache; im Glücke sei sie eine Freudenspenderin, im Unglück eine Trösterin. Dies gelte in hervorragender Weise auch für die ehrenwerte Arbeit des Handwerkers. Religiöser Sinn, Vaterlands- und Heimatsliebe und Freude zum Berufe müsse die Arbeit adeln und ihr die rechte Weihe geben. Redner dankte dem Ausstellungskomitee für seine arbeitsreichen, unverdrossenen, von schönem Erfolge begleiteten Bemühungen, die das Gelingen des Werkes ermöglichten. Die Regierung verfolge mit regstem Interesse die Bestrebungen zur Hebung des Handwerkes und werde dieselben jederzeit nach Möglichkeit unterstützen. In Gottschee seien diese Bestrebungen um so begrüßenswerter, als es hiedurch vielleicht gelingen werde, mehr Arbeitskräfte an die Heimat zu fesseln und so wenigstens beim Handwerkerstande die Land- und Heimatflucht etwas einzudämmen, zumal die übermäßige Auswanderung das Krebsübel des Ländchens bilde. Möge, schloß Redner seine wohldurchdachten Ausführungen, dieser erste Versuch den Anfang bilden zu weiterer Betätigung auf dem Gebiete des lokalen Ausstellungswesens, damit so immer mehr auch öffentlich Zeugnis abgelegt werde vom rührigen Eifer des heimischen Handwerkes und von der tüchtigen Heranbildung seines jungen Nachwuchses. Hierauf hielt der Genossenschaftsobmanu Herr Buchdruckerei-besitzer Josef Pavlicek eine längere Ansprache an die Anwesenden. Der heutige Tag bilde einen Markstein in der Entwicklung des Handwerkes von Gottschee. Zum ersten Male geschehe es, daß unser heimisches Handwerk die Arbeitserzeugnisse seines jungen Nachwuchses in einem übersichtlichen Gesamtbilde der Öffentlichkeit zur Schau biete. Es sei dies ein erfreulicher Beweis dafür, daß das Handwerk in Gottschee nicht im Niedergange begriffen sei, sondern mit rührigem Eifer einer neuen Blüte, einem neuen Aufschwünge zustrebe. Je sichtlichere Fortschritte das heimische Handwerk mache, desto weniger hätten selbst anspruchsvolle Kunden Ursache, auswärtigen Meistern und Firmen zu verdienen zu geben, desto mehr werde in allem und jedem das heimische Handwerk von der gesamten Bevölkerung bei Bestellungen berücksichtigt werden. Die Lehrlingsarbeitenausstellung, die den Meistern und Meisterinnen alle Ehre mache, verfolge auch den Zweck, das Ansehen und die Wertschätzung des Handwerkes zu heben. Auch das Handwerk, das Gewerbe bedürfe eines intelligenten Nachwuchses. Der übermäßige Zulauf der männlichen Jugend in Österreich zu den mittleren und höheren Lehranstalten räche sich schon jetzt durch die Überfüllung der sogenannten liberalen Berufe mit Anwärtern, die nicht untergebracht werden können. Umso notwendiger sei es, daß die Achtung der manuellen Arbeit in immer weitere Kreise dringe und daß die Wertschätzung des Handwerks auch in den besseren Klassen der Bevölkerung immer mehr zunehme. In Gottschee sei dies noch umso wünschenswerter, als gerade hier das Handwerk dringend eines der über die ganze Familie ausgoß, über den Gatten, über die Kinder, über das Dienstpersonal. Wahre und echte Religiosität herrschte stets in der erzherzoglichen Familie. Bei der Kindererziehung wurde auf Frömmigkeit und Sittlichkeit besonderer Wert gelegt. „Mein Haus muß rein sein", pflegte die Herzogin zu sagen. Als sich das hohe Paar zur letzten verhängnisvollen Reise nach Bosnien anschickte, sagte das 13jährige Töchterchen Sofie zu den scheidenden Eltern: „Ich werde jetzt, bis Ihr glücklich zurückgekommen seid, jeden Tag bei der heil. Miesse kommunizieren und dabei zum Heiland für Euch beten." Tiefgerührt sagte hieraus der Erzherzog zu seiner Umgebung: „Jetzt verstehe ich erst voll und ganz die Berechtigung der Verfügung des heil. Vaters bezüglich der oftmaligen Kinderkommunion." Vor jeder längeren Reise pflegte der Erzherzog zur Beicht und Kommunion zu gehen. So auch vor der jüngsten Reise zu den Manövern in Bosnien. Darüber wußte die „Reichspost" zu berichten: Es war am Herz Jesu-Freitag, am 19. Juni, also kurz vor der Abreise, als Erzherzog Franz Ferdinand feierlich mit seiner Familie und allen Bediensteten des Hofes in Konopischt (in Böhmen) zu den Sakramenten ging und um 8 Uhr früh bei einer heil. Messe Zahl nach ausreichenden deutschen Nachwuchses bedürfe; es sei bedauerlich, daß gerade beim Handwerke in Gottschee sich der fremde Zuzug so stark bemerkbar mache, was den völkischen Interessen Gottschees durchaus nicht entspreche. Die Lehrlingsarbeitenausstellung zeige, daß es auch in Gottschee möglich sei, viele zu einer gemeinsamen Arbeit heranzuziehen, sie dahin zu bringen, einem gemeinsamen Ziele zuzustreben. Dieser Gemeinsinn solle auch künftighin dem heimischen Handwerk als Leitstern dienen und es so ermöglichen, daß die gemeinsame Arbeit ihren unausbleiblichen Segen auf das heimische Gewerbe ausstrahlen lasse. Den Meistern solle die Ausstellung ein Ansporn sein zu weiterem Vorwärtsstreben, dem jungen Nachwuchs aber solle sie zur Aneiferung dienen, sich im Berufe und Fache rastlos weiter auszubilden, damit aus Lehrlingen brauchbare Gesellen und schließlich tüchtige, gesuchte Meister werden. So werde Arbeit kommen in die Werkstätte und Segen in das Gemeinwesen, in welchem der Handwerkerstand einen Hauptteil ausmache. Redner dankte schließlich allen jenen Körperschaften, Anstalten und Personen aufs herzlichste, die durch gütige Gewährung von Unterstützungen das Zustandekommen der Ausstellung ermöglicht haben. Ganz besonderer Dank gebühre dem hochverehrten Herrn Fachschuldirektor Knabl, der sich keine Mühe und Unannehmlichkeit habe verdrießen lassen, um das einmal begonnene Werk zu Ende zu führen. Wärmsten Dank verdiene auch der hochgeschätzte Lehrkörper der Fachschule (gewerblichen Fortbildungsschule) für seine eifervolle Mitwirkung bei den Arbeiten des Ausstellungskomitees sowie für seine gewissenhafte Betätigung bei der theoretischen Heranbildung der Lehrlinge. Auch dem geehrten Herrn Direktor des Gewerbeförderungsinstitutes in Krain Herrn Ingenieur Remec und dem Herrn Genossenschaftsinstruktor Steska sprach Redner den verbindlichsten Dank aus für ihre tatkräftige Mithilfe und schloß seine eindrucksvollen Ausführungen mit einem dreimaligen Hoch auf den Kaiser, in das alle Anwesenden begeistert einstimmten. Sohin erklärte der Herr Bezirkshauptmann die Ausstellung für eröffnet und es wurde ein Rundgang durch sämtliche Räume gemacht, in denen sie untergebracht ist. Das Arrangement der Ausstellung verdient als ein sehr gelungenes bezeichnet zu werden. Die Ausstellungsobjekte sind in mehreren mit Blumen geschmückten, hellen Räumen des ersten Stockwerkes der Fachschule zur Schau gestellt und präsentiert sich das Ganze sehr vorteilhaft. Die Arbeitsstücke sind durchwegs von den Lehrlingen selbst erzeugt, ohne Beihilfe der Meister. In teilweise durch geschmackvoll verkleidete spanische Wände voneinander getrennten Abteilungen sind Erzeugnisse der Tischlerei, Schuhmacherei, des Herren- und Damenkleidermachergewerbes, der Zimmermalerei, des Metallgewerbes, (Schmiede-, Schlosser-, Spengler- und Uhrmacherarbeiten), des Wagner- und des Sattlergewerbes, der Buchdruckerei und der Bäckerei zur Schau gestellt. Von den kommunizierte. Wie wenn ihm schon damals etwas am Herzen gelegen wäre, konnte er sich vom Gebete nicht losreißen, wohnte auch der zweiten um 9 Uhr anschließenden Segenmesse bei, nachdem zuvor P. Fischer eine Predigt gehalten hatte. Nachmittags um 5 Uhr ging der Erzherzog mit seiner ganzen Familie zu der Herz Jesu-Kapelle am Parkteich in Konopischt und betete dort lange und inbrünstig. Auf seiner Durchreise durch Wien suchte der Erzherzog noch die Schloßkapelle seines Palastes Belvedere in der Residenzstadt aus und verweilte dort in langem Gebete, so daß man schon meinte, er werde die zur Abfahrt des Zuges festgesetzte Zeit überschreiten. Es waren dem erzherzoglichen Hofe verschiedene vertrauliche Warnungen vor der Abreise zugekommen, und man suchte die Herzogin, die nicht gerade durch Pflicht zu dieser Reise gezwungen war, unter Hinweis aus die möglichen Gefahren zurückzuhalten. Aber auf alle Vorstellungen entgegnete sie mit den Worten: „Wenn Gefahr vorhanden ist, dann bin ich an der Seite meines Mannes erst recht am Platze." Als unmittelbar nach dem ersten mißlungenen Bomben-Attentat die Gefahr für das Thronfolgerpaar auf das höchste gestiegen war, suchte der Erzherzog seine Gemahlin mit liebevollen Worten zur Rückkehr nach Jlidze, einem Kurorte in ausgestellten Objekten, die doch Lehrlings-und nicht Meisterarbeiten sind, überraschen manche durch ihre Tüchtigkeit. Man kann daraus ersehen, welche Mühe der Meister aufwenden muß, um den Lehrling in seinem Können so weit zu fördern. Da und dort begegnen wir auch schönen Gesellenstücken, die von früheren Gesellen* Prüfungen zurückgeblieben sind. An den Wänden sind bei jedem Handwerksfache die in der gewerblichen Fortbildungsschule von den Lehrlingen angefertigten Zeichnungen (Werkzeichnungen, Schnitte, Schablonen, Muster u. dergl.) angebracht. Die Zeichnungen sind alle hübsch und mustergültig und bieten durchwegs praktische Motive. Die ausgestellten schriftlichen Schülerarbeiten der gewerblichen Fortbildungsschule sowie der Gewerbe- und der Handelsklasse legen ebenso wie die Zeichenarbeiten ein beredtes Zeugnis ab von der Tüchtigkeit und dem regen Eifer der betreffenden Lehrkräfte. Die sehr sauber und rein gehaltenen Schulhefte, bezw. Drucksorten enthalten folgende Aufgaben: Rechnen und Kalkulationen; Buchführungsarbeiten, jedes Gewerbe gesondert; Buchführung im Detailgeschäft; ein einmonatiger Geschäftsgang in einem En gros-Geschäste nach der einfachen und doppelten Methode; Musterbeispiele von Wechseln; kaufmännisches Rechnen; Geschäftsaufsätze, wie sie in der Praxis Vorkommen, und für die Handelslehrlinge die Handelskorrespondenz. Die Aufgaben sind durchaus sachgemäß und fehlerfrei ausgearbettet, was umso mehr anzuerkennen ist, als nicht wenige von den Schülern die deutsche Unterrichtssprache nur mangelhaft beherrschen. Schließlich sei bemerkt, daß die Prämienverteilung am 26. d. M., dem letzten Ausstellungstage, erfolgen wird. Der Besuch der Ausstellung ist jedermann bestens zu empfehlen. Möge die Ausstellung für unser heimisches Handwerk den Beginn einer neuen Ära einleiten, die den frischen, frohen Anstieg zu immer besseren Leistungen und schöneren Erfolgen bedeutet. Heil dem deutschen Handwerk in Gottsched — g— Aus Stabt und lanb. Hottschee. (Trauerkundgebungen.) In Ergänzung unseres Berichtes in der vorigen Nummer teilen wir mit, daß unmittelbar nach dem Requiem für weiland Seine k. und k. Hoheit den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Franz Ferdinand und höchstdessen Gemahlin die Stadtgemeindevertretung von Gottschee zu einer außerordentlichen Sitzung zusammentrat. Die Trauersitzung nahm einen sehr würdigen Verlauf. Der Vorsitzende, Herr Bürgermeister kaiserl. Rat Alois Loy, verlieh in bewegten Worten dem tiefen Mitgefühle der Gemeinde und der ganzen Bevölkerung sowie Sarajevo, zu bewegen und versprach ihr, sie dort abzuholen. Aber die heldenmütige Frau entgegnete: „Nein, lieber Franz, ich weiche nicht von deiner Seite, ich bleibe bei dir". Einige Minuten später, auf der Rückfahrt vom Rathaus in Sarajevo, sank die edle Frau, von der Kugel eines Mörders getroffen, mit dem Tode ringend ihrem Gemahl in den Schoß, ihre Hände wie zum Schutz über ihn ausstreckend. „Soferl, Soferl", sprach der Erzherzog, „nicht sterben, bleib bei unseren Kindern!" In diesem Augenblicke krachte ein zweiter wohlgezielter Schuß, und — auch der Erzherzog ward tödlich verwundet und gab bald darauf seinen Geist auf. In aufrichtiger Liebe im Leben verbunden, blieben beide auch im Tode vereinigt. Herzzerreißend waren die Szenen, die sich bei der ersten Trauernachricht unter den Kindern des hingemordeten Erzherzogs abspielten. Aber auch hier zeigte sich das tiefreligiöse Empfinden der armen Geschöpfe, das nach dem ersten Ansturme des furchtbarsten Schmerzes in den Worten der 13 jährigen Prinzessin Sofie zum Ausdruck kam: „Gott hat es so gefügt, daß Papi und Mami mitsammen uns genommen wurden. Denn Papi hätte nicht ohne Mami und Mami nicht ohne Papi leben können." Und dieses schöne, überaus glückliche Familienleben wurde durch verruchte Mörderhand in wenigen Augenblicken vernichtet! der unwandelbaren Treue der Bewohner von Gottschee zum Allerhöchsten Herrscherhause tiefempfundenen Ausdruck. Hierauf begab sich der Gemeindevorstand zum Herrn Amtsleiter der Bezirkshauptmannschaft, welcher ersucht wurde, die Trauerkundgebung der hohen Landesregierung zur Kenntnis zu bringen. Erwähnt sei noch, daß am Trauergottesdienste nicht nur die Staatsbeamten, die Lehrkörper des Staatsgymnasiums und der k. k. Fachschule, die Gemeindevertretung, der Eisenbahnstationschef, die Schuljugend des Marienheims sowie sämtlicher übrigen im Pfarrsprengel Gottschee gelegenen Volksschulen unter Leitung der Lehrerschaft, die Gendarmerie und die Finanzwache, sondern auch nahezu sämtliche Mitglieder der Ortsgruppe Gottschee des Österr. Flottenvereines, ferner außer der freiwilligen Feuerwehr von Gottschee auch die freiw. Feuerwehren von Grafenfeld und Lienfeld und der Deutsche Turnverein mit umflorten Fahnen beiwohnten. Die Lehranstalten der Stadt Goltschee, die Dekanatsgeistlichkeit, die Beamten des k. k. Steueramtes, der Gauverband der deutschen freiwilligen Feuerwehren in Kram hatten schon früher beim Herrn Chef der politischen Behörde ihrer Trauer Ausdruck gegeben. — (Veränderungen im Finanzdienste.) Versetzt wurde der Steuerpraktikant Herr Andreas Hutter vom Steueramte in Rudolfswert zum Steueramte in Nassenfuß. Herr Finanzkommissär Hubert Ryschawy wurde zur Dienstleistung in das Konzepts-Departement 1 der Fmanzdireklion einberufen. Herr Hans Fink, k. k. Steueroberoerwalter iu Gottschee, tu tu de über sein Ansuchen in den dauernden Ruhestand versetzt. Herr Steueroberverwalter Fink blickt auf eine langjährige, sehr ersprießliche Tätigkeit im Steuerdienste zurück, Durch seine pflichttreue, eifrige Dienstleistung erwarb er sich auf allen von ihm versehenen Posten stets die volle Zufriedenheit der Vorgesetzten Behörden und genoß wegen seines konzilianten Wesens in allen Dienstorten, an denen er in Krain wirkte, die uneingeschränkten Sympathien der Bevölkerung. Herr Oberverwalter Fink verbleibt in seiner Vaterstadt Gottschee. — (Ernennungen.) Herr Karl Winter, k. k. Gymnasialprofessor in Triest, wurde zum Direktor des Staatsgymnasiums in Feldkirch (Vorarlberg) ernannt. Herr Gymnastaldireklor Winter war 1892—1895 supplierender Gymnasiallehrer in Gottschee und wird als Direktor des Gymnasiums in Feldkirch dortselbst Nachfolger des im vorigen Jahre verstorbenen Gymnasialdirektors Herrn Jodok Mätzler. — Der Adjunkt bei der Staatsbahnbetriebsleitung in Graz, Herr Josef Ramo r, wurde zum Revidenten ernannt. — (Promovierunge u.) Herr Rudolf P e e r z, Professor au der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Mies (Böhmen), früher Professor an der Lehrerbildungsanstalt in Laibach und Bezirksschulinspektor für die deutschen Schulen des Gottscheer Gebietes, wurde am 10. d. M. an der Universität in Wien zum Doktor der Philosophie und der Pädagogik promoviert. Das Thema der Dissertation lautete: Experimentell-pädagogische Untersuchungen über die gestörte geistige Arbeit bei Kindern. — Herr Artur Jonke, Rechtspraklikant beim k. k. Handels- und Seegerichte in Triest, wurde am 15. d. M. an der Universität in Graz zum Doktor der Rechte promoviert. — (Priesteramtskandidaten.) Das fb. Diözesanblatt der Laibacher Diözese verlautbart in seiner letzten Nummer, daß Abiturienten, welche sich dem Priesterstande widmen wollen, ihre mit dem Taufscheine, Maturiläts- und Mittellosigkeitszeugnisie belegten Gesuche persönlich bei der Seminardirektion bis Ende Juli überreichen sollen. — (Rotes Kreuz.) Am 15. d. M. fand unter dem Vorsitze des Vizepräsidenten Herrn Landesgerichtsrates und Gerichtsvorstehers Ottokar Cernstein die diesjährige ordentliche Hauptversammlung des Zweigvereines Gotlschee des Landes- und Frauen-Hilfsvereines vom Roten Kreuz statt. Aus dem vom Schriftführer Herrn Bezirkskommissär Eugen Marquis von Gozani erstatteten Jahresberichte entnehmen wir, daß der Verein gegenwärtig 66 Mitglieder zählt, nämlich 20 Gemeinden und 46 Einzelpersonen. Das Vermögen des Vereines (Kriegsfond) beträgt dermalen 4453 K. Au Stelle des früheren Präsidenten Herrn Bezirkshauptmann Ernst Freiherrn von Schönberger, der von Gottschee geschieden ist, wurde stimmeneinhellig durch Zuruf der Leiter der Bezirkshauptmannschaft in Gottschee Herr Bezirks-Oberkommissär Otto Merk zum Präsidenten gewählt. Dem früheren Präsidenten Herrn Baron Schönberger wurde für sein mehrjähriges, sehr verdienstvolles Wirken als Präsident des Vereines, dessen Hebung und Förderung er sich jederzeit angelegen sein ließ, von der Hauptversammlung der wärmste Dank ausgesprochen. Im Jahresberichte wurde auch mit bestem Danke der erfolgreichen Bemühungen des verehrlichen Handelsgremiums gedacht, die dem Vereine mehrere neue Mitglieder aus den hiesigen kaufmännischen Kreisen gewannen. — (Konkurs.) Das k k. Kreisgericht in Rudolfswert hat die Eröffnung des Konkurses über das Vermögen der Frau Amalie Schleimer, Mühl- und Sägebesitzerin in Gottschee Nr. 99, bewilligt. Der k. k. Bezirksgerichtsvorsteher in Gottschee wurde zum Konkurskommissär, Herr Dr. Stephan Rajh, Advokat in Goltschee, zum einstweiligen Masseverwalter bestellt. Der Gläubigerausschuß wird am 22. d. M. beim hiesigen Bezirksgerichte vormittags 9 Uhr gewählt werden. Forderungen sind bis 20. August l. I. anzumelden. Die Liquidierungstagsatzung findet am 9. September l. I. statt. — (Ferialkurs an der hiesigen k. k. Fachschule.) Für den vom Unterrichtsministerium im Einvernehmen mit dem Arbeitsministerium genehmigten Ferialkurs zur Heranbildung von Lehrern für den Knabenhandfertigkeitsunterricht an der hiesigen k. k. Fachschule haben sich bereits 17 Lehrpersonen gemeldet. Der Lehrplan umfaßt alle jene Übungen, die für die methodisch-praktische Betätigung im Knabenhandfertigkeisunterrichie erforderlich sind. Es werden Arbeiten gemacht, die in Schule und Haus zweckmäßig verwendbar sind. Kursleiter ist Herr Prof. Wilhelm Mich el, der den Zeichenunterricht und die theoretischen Unterweisungen besorgt; den Unterricht in der Tischlerei übernehmen Herr Fachlehrer I. Elmer und Herr Werkmeister R. Frauberger. Der Kurs beginnt am 20. Juli und dauert bis 15. August. Auswärtige Teilnehmer erhalten eine Verpflegsgebühr von 5 K täglich. Wir wünschen dem Kurse besten Erfolg. — (Auflösung des P reßa u s s ch u s s es der „Gottscheer Nachrichten'1.) In der Nummer vom 12. Juli der „Nachrichten" wird mitgeteilt, daß sich der Preßausschuß der „Gottscheer Nachrichten" aufgelöst hat. Es sei dies geschehen mit Rücksicht auf die Angriffe in den letzten Nummern des „Landwirtes". — Der „Landbote" („Gottscheer Nachrichten") war früher bekanntlich ein Anhänger der agrarischen Zentralstelle, sattelte jedoch im vorigen Jahre plötzlich um und vertritt seither die der agrarischen Zentralstelle feindliche Pantzsche Richtung. Hiedurch kamen die „Nachrichten" in einen scharfen Gegensatz zur Person des Fürsten Auersperg. In der Nummer vom 1. Juli des „Landwirt" wurden die „Nachrichten" von einem „strammen Mitglieds der Deutschen Bauernpartei in Gottschee" als ein Windel des vom Konsortium Pantz herausgegebenen „Landboten" bezeichnet, das schon seit längerer Zeit nicht mehr als Parteiblatt gelte. Eine Frechheit sei es, daß das Pantzsche Leibblatt es wage, die „Gottscheer Nachrichten" weiter noch unter dem Titel „Organ der Deutschen Bauernpartei für Gottschee" erscheinen zu lassen. Jedem (freiheitlichen) Parteifreunde sei zu raten, die Mitteilungen der „Gottscheer Nachrichten" stets unter die Lupe zu nehmen und vorsichtig zu behandeln. Für das Einwickeln einer Frühstückjause seien die „Nachrichten" noch sehr bekömmlich, für eine geistige Nahrung dagegen seien die „Nachrichten" nicht einmal soviel wert, daß man sie von der Adreßschleife befreie. — So unrühmlich enden also nun die „Gottscheer Nachrichten", die im Jahre 1907 als Kampfblatt gegen die christlichsoziale Partei in Gottschee ins Leben getreten waren. Nur mit einem Gefühl des Widerwillens erinnert man sich an den beispiellos rüden, flegelhaften Ton, den das nunmehr (für Gottschee) entschlafene Blatt in den ersten Jahren zur Schau trug. Es gab da nicht selten wahre Rekordleistungen der Roheit und Ungezogenheit. Selbst hervorragende Männer der deutschnationalen Partei blieben von Besudelungen nicht verschont. Bis gegen Ende des vorigen Jahres betrieben die „Nachrichten" als Spezialsport mit besonderer Vorliebe die Priesterhetze. Seit Beginn des laufenden Jahres wurde der Ton im Gottscheer Teile ein anständiger, dafür kamen nun die scharfen Angriffe auf die agrarische Zentralstelle und auf den Fürsten Auersperg im Hauptteile des Blattes. Und nun ist Schluß I Es wird in Stadt und Land gewiß nur wenige geben, die den „Nachrichten" eine Träne nachweineu werden. — (S p e nd e.) Für die Corpus Christi-Kirche hat Herr Josef Kropf aus Schalkendorf in Chicago 3 Dollar von Georg May-erle aus San Francisco durch Herrn Johann Deposcheg geschickt. Besten Dank. — (Ein k. u. k. Gardewachtmeister als Maturant.) Herr Gardewachtmeister Schober, der mit seiner schmucken Uniform unter dem weißen Reitermantel im Prüfungssaale eine ausfallende Erscheinung bildete, hatte vor Jahren das Uutergymnasium in Goltschee absolviert, war sodann im Jahre 1897 in den Militärdienst eingetreten und in der Folge in die Burggeudarmerie in Wien eingereiht worden. Seine starke Wissenskraft befähigte ihn dazu, sich durch eisernen Fleiß privatim jene Kenntnisse anzueignen, die von einem Gymnasialabiturienten verlangt werden. So gelang es ihm, die Reifeprüfung mit schönem Erfolge abzulegen. Der Herr Landesschulinspektor bemerkte ihm gegenüber ausdrücklich, daß er den günstigen Prüfungserfolg nicht irgend einer Nachsicht, sondern seiner tüchtigen Vorbereitung zu verdanken habe. — (Zwangsversteigerungen.) Beim k. k. Bezirksgerichte Gottschee werden nachstehende Liegenschaften samt Zubehör zwangsweise versteigert, und zwar: Am 28. Juli 1914 vorm. 9 Uhr, E. Z. 1, Katastralgemeinde Ri eg, bestehend aus dem Wohnhause a) Nr. 2 in Rieg samt Grundparzellen, bewertet auf K 800043, geringstes Gebot K 5646'76; b) E. Z. 30, Katastralgemeinde Rieg, bestehend aus dem Wohnhause Nr. 31 in Rieg samt Grundparzellen, bewertet auf X 3001'94, geringstes Gebot K 2002; c) E. Z. 86, Katastralgemeinde Rieg, bewertet auf K 4946'23, geringstes Gebot K 3298. Am 25. August 1914 vorm. 10 Uhr, E. Z. 297, Katastralgemeinde Mitterdorf, bestehend aus dem Wohnhause Nr, 22 in Windischdorf samt Grundparzellen, bewertet auf K 822740, geringstes Gebot K548494. Am 25. August 1914 vorm. 11 Uhr, E. Z. 3, Katastralgemeinde Tiefenbach, bestehend aus dem Wohnhause Nr. 3 in Obertiefenbach samt Grundparzellen, bewertet aus K 2637'20, geringstes Gebot K 175844. Am 28. August 1914 vorm. 10 Uhr, E. Z. 51, Katastralgemeinde Göttenitz, bestehend aus dem Wohnhause Nr. 51 samt Grundparzellen, bewertet auf K 5973"57, geringstes Gebot K 3082'38. A m 1. September 1914 vorm. 10 Uhr, E. Z. 9 und 97, Katastralgemeinde Kummerdorf, bestehend aus dem Wohnhause Nr. 7 in Kummerdoff samt Grundstücken, bewertet auf K 4298'95, geringstes Gebot K 2865"90. — (Teilung gemeinschaftlicher Grundstücke.) Das Gesetz vom 10. Mai 1914, wirksam für das Herzogtum Krain, mit welchem das Landesgesetz über die Teilung gemeinschaftlicher Grundstücke und die Regelung der hierauf bezüglichen gemeinschaftlichen Benützung«- und Verwaltungsrechte abgeändert wird, ist am 9. d. M. in Kraft getreten. — (Aufforstungsprämien.) Der Krainifch-küstenländische Forstverein hat für das Jahr 1913 für gelungene Aufforstungen auf kahlen Flächen des bäuerlichen Grundbesitzes drei Landwirten Anerkennungsdiplome und vier Landwirten Geldprämien zu 40 K verliehen, unter letzteren auch dem Besitzer Anton Tschinkel in Nesseltal. — (Pflasterung d er B a h n h ofzufa hr t s str aß e.) Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, hat das Eisenbahnministerium seine Zustimmung zur Pflasterung der Zufahrtsstraße zum hiesigen Bahnhofe gegeben. In die Kosten teilen sich zu je einem Drittel das Eisenbahnministerium (Unterkrainer Bahnen), das Land und der Straßenbezirk. — (Zur Friedhofs frage.) Die Gemeinde Seele hat gegen die Verfügung der k. k. Bezirkshauptmanschaft, wornach von den Ortschaften Seele, Schalkendorf, Zwischlern, Hohenegg und Katzendorf ab 1. Jänner 1915 der hiesige Friedhof aus sanitären Gründen und wegen Raummangels nicht mehr benützt werden darf, den Rekurs an die Landesregierung gerichtet und wurde demselben stattgegeben. Da aber der Friedhof für die Stadt Gottschee und für die oben genannten Ortschaften der Gemeinde Seele zu klein ist, wird die Stadtgemeinde Gottschee bei der politischen Behörde sofort um Anordnung einer Konkurrenzverhandlung wegen Erweiterung des hiesigen Friedhofes einfchreiten, zu deren Kosten auch die den Friedhof benützenden Insassen der Gemeinde Seele beizutragen haben werden. — (Neue Gemeindetaxen.) In der letzten Sitzung der Stadtgemeindevertretung wurden über Austrag des Landesausschusses die Gemeindetaxen neu geregelt. Für die freiwillige Aufnahme eines Inländers in Den Heimatsverband der Stadtgemeinde, sowie für die Zusicherung der Aufnahme eines Ausländers in denselben sind nunmehr je 100 K einzuheben, für die Verleihung des Bürgerrechtes öO K, für einen Ehemeldzettel 20 K, für den Lokalaugenschein in Bauangelegenheiten 6 K, für die Aufstellung eines Musikautomaten oder anderen Musikwerkes 10 K pro Jahr usw. — (Pferdeprämiierung.) Für die am 7. August l. I. in Reifnitz stattfindende Pferdeprämiierung hat die Stadtgemeinde Gottschee für die heimischen Pferdezüchter eine Prämie von 60 K bewilligt. — (Jahresbericht des k. k. Staatsgymnasiums.) Der am Schlüsse des Schuljahres 1913/14 durch den Direktor Herrn Dr. Franz Riedl veröffentlichte Jahresbericht des Staatsgymnasiums in Gottschee enthält: 1. Kritische Beiträge zur Borstellungslehre. II. Teil. Von Herrn Prof. Ernst Berner. 2. Schul-Nachrichten. Den Schulnachrichten geht voran ein warmer Nachruf für den am 11. August 1913 verstorbenen suppl. Lehrer der Anstalt Herrn Jakob Loser. Das Gymnasium zählte zu Anfang des Schuljahres 1913/14 in den Gymnasialklassen 147 ordentliche Schüler und 2 Privatistinnen, in der Vorbereitungsklasse 16 Schüler. Während des Schuljahres traten in die Gymnasialklassen 4, in die Vorbereitungsklasse 2 Schüler ein, 21 Schüler der Gymnasialklassen traten aus, so daß die Anstalt zu Ende 1913/14 130 ordentliche Gymnasialschüler, 2 Privatistinnen und 18 Schüler der Vorberei-tuugsklasse, zusammen 150 Schüler zählte. Der Muttersprache nach waren hievon 131 Deutsche, 18 Slowenen, 1 Kroate. 148 waren katholisch, 2 evangelisch-angsburgischeu Bekenntnisses. Der Klassifikation zu Ende des Schuljahres 1913/14 nach waren 8 Schüler vorzüglich geeignet, in die nächste Klasse anfzusteigeu, 111 geeignet, 7 im allgemeinen geeignet, 16 nicht geeignet, 8 wurden zu einer Wiederholungsprüfung zugelaffen. Den Unterricht im Slowenischen besuchten 49 Schüler, den nichtobligaten Zeichenunterricht im Ober-«ymnasium 5, den Turnunterricht 38, den Gesangsunterricht 37, Stenographie 15. 22 Schüler genossen Stipendien im Gesamtbeträge von K 3252'02. Der „Unterstützungsverein sür dürftige Schüler des k. k. Staatsgymnasiums zu Gottschee" wendete für Unterstützungszwecke K 2064"86, die „Christliche Studentenlade" K 1246 29 auf. In der Chronik der Anstalt werden u. a. erwähnt die Jahrhundertseier der Völkerschlacht bei Leipzig (18. Oktober 1913), die Elternabende, der Adriaausflug (28. und 29. Mai), die Dekorierung von drei Jungschützen der Anstalt mit den vom k. k. Ministerium für Landesverteidigung gespendeten Schützenmedaillen, das Preisfchießen in Laibach und die ergreifende Totenfeier für weiland Seine k. u. k. Hoheit den durchlauchtigsten Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und höchstdessen Gemahlin am 3. Juli. Die Jugendspiele erfreuten sich reger Teilnahme, wurden jedoch durch die Ungunst des Wetters beeinträchtigt. Teilnehmer an den Jugendspielen waren 78, Radfahrer 60, Schwimmer 96, Eisläufer 98, Rodler 96, Turner 49. Für die Dauer des verflossenen Schuljahres wurde auch ein Kurs für Knabenhandfertigkeitsunterricht (Tischlerei, Drechslerei, Schnitzerei) an der hiesigen k. k. Fachschule sür Gymnasialschüler errichtet, an dem 40 Schüler (20 für Tischlerei, 10 für Drechslerei, 10 sür Schnitzerei) teilnahmen. Die Schüler arbeiteten eifrig nnd geschickt und erreichten ganz zufriedenstellende Erfolge. Den Handfertigkeits- unterricht erteilten die Herren Fachlehrer I. Ganslmayer, I. Elmer und F. Pfchick- — (Aus der Sitzung des krainifchen Landesausschusses vom 4. Juli.) Zwecks Veranstaltung eines Ferialkurses in Gottschee für die dortige Lehrerschaft wird eine Subvention bewilligt. — Au alle Gemeindeämter wird ein Rundschreiben des Inhaltes hinausgegeben, daß die Kundmachungen usw. der Straßenbezirksausschüsse unentgeltlich zu verlautbaren sind, da die Gemeindeämter nach den Bestimmungen des Stratzengesetzes in Slraßenan-gelegenheiten dem Straßmausschusse unterstehen. — (Die Reifeprüfung am k. k. Staatsgymnasium) in Gottschee fand unter dem Vorsitze des Herrn Landesschulinspektors Albin Belar am 10. Juli statt. Sämtliche Schüler der 8. Klasse und ein Externist haben die Reifeprüfung gut bestanden. Es sind dies die Abiturienten: Anton Erker aus Morobitz (mit Auszeichnung), Bernhard Jaklitfch aus Gottschee, Johann Perz aus Gottschee, Thomas Perz aus Mitterdorf, Josef Posuik aus Ebental, Johann Sterbenz aus Nesselial und der Exrecnist Garde-Wachlmeister Josef Schober in Wien aus Obrem. — (Die Anrechnung von Waffen Übungen.) Das Kriegsministerium hat folgende Anordnung getroffen: Der in den Jahren 1912/13 zur „ausnahmsweisen aktiven Dienstleistung" und zur „teilweisen Ergänzung des gemeinsamen Heeres" herangezogenen Mannschaft sind Waffen(Dienst)übungen nach folgenden Grundsätzen anzurechnen: Reservemänner des Ässentjahres 1908 und älterer Jahrgänge: Den zur ausnahmsweisen aktiven Dienstleistung Eiuge-rückteu und dann nach Erlaß Abt. 10, Nr. 1864, res. von 1912 vom 20. Dezember angefangen zur teilweisen Ergänzung des gemeinsamen Heeres Rückbehalteuen zwei Waffenübungen. Den direkt zur teil-weisen Ergänzung des gemeinsamen Heeres Einberufenen, wenn sie zwei Monate oder länger in aktiver Dienstleistung standen, ausnahmsweise zwei Waffenübungen, wenn sie aber weniger als zwei Monate in aktiver Dienstleistung standen, eine Waffenübung. — Reservemänner des Assentjahrganges 1909: Den beim Mannschaftswechsel im Jahre 1912 infolge der Standeserhöhung im Präsenzstande Rückbehaltenen die Zeit bis 31. Dezember 1912, wenn sie nach dem 1. Oktober 1912 durch mehr als sechs Wochen im Präsenzstande waren, ausnahmsweise als zwei, sonst als eine Waffenübung. Den als „dauernd Beurlaubten" zur Staudeserhöhuug Einberufenen die Zeit bis zum 31. Dezember 1912 dann ausnahmsweise als eine Waffenübung, wenn sie insgesamt zwei Monate oder länger in aktiver Dienstleistung standen. Beträgt die Gesamtzeit der aktiven Dienstleistung weniger als zwei Monate, so zählt die Zeit bis zum 31. Dezember 1912 nicht als Waffenübung. Den Reservemännern des Jahrganges 1909 wird für die Zeit vom 1. Jänner 1913 an gleichfalls eine Waffenübung gerechnet. — Ersatzreservisten: Jenen des Assentjahrganges 1910 und älterer Jahrgänge, die zur ausnahmsweisen aktiven Dienstleistung einrückten und dann vom 20. Dezember 1912 augefangen zur teilweisen Ergänzung des gemeinsamen Heeres rückbehalten wurden, zwei Waffenübungen. Den direkt zur Ergänzung des gemeinsamen Heeres Einberufenen des Assentjahrganges 1910 und älterer Jahrgänge eine Waffenübung. Den Ersatzreservisten des Assentjahrganges 1912 für die Zeit der ausnahmsweisen aktiven Dienstleistung keine Waffenübung; für die Zeit der aktiven Dienstleistung zur teilweisen Ergänzung des gemeinsamen Heeres eine Waffenübung. Kurze Urlaube sind als aktive Dienstleistung zu rechnen. Ehemalige Einjährig-Freiwillige der Assentjahre 1909 bis 1911, die nicht zu Offizieren (Fähnrichen, Kadetten) in der Reserve, bezw. Reserve-Kadettaspiranten ernannt wurden, sind gleich den Reservisten des Ässentjahres 1908 zu behandeln. Witterdorf. (Bienenznchtkurs.) In den Vorträgen sowohl als auch im praktischen Teile bei den Arbeiten an mehreren Bienenständen bot der am 1. nnd 2. Juli hier abgehaltene Bienenzuchtkurs reichlich Belehrung und Anregung. Die beiden Herren Kursleiter Humek und Bukowitz verstanden es trefflich, sich gegenseitig zu ergänzen und die Tage interessant zu gestalten. Die Teilnehmer konnten alle jene bienenwirtfchaftlichen Geräte in Augen- schein nehmen, welche heute bei klugberechnender Imkerei überall zur Verwendung kommen. Allseitiges Interesse erweckten zumal die Albertistöcke. Ihre Vorteile sind offenkundig, ihre Behandlung leicht; nur ist der Preis etwas hoch. Sie dürsten aber trotz des Preises auch hier bald Eingang finden. Während des Kurses wurden mehrere Bienenstände in Mitterdorf, Ort und Kerndorf besucht. Am Kurse beteiligten sich die Herren: Pfarrer Erker, ©liebe, Eppich, Kraker, Perz, Jaklitfch; Oberlehrer Perz, Erker, Tfchinkel, Tscherne; Schulleiter Samide, Wiltine, Erker, Siegmund, Brüder Locker; Lehrer Alois Erker, Kreiner, Högler, v. Turzausky; Lehrerin Frl. Siegmund, Frl. Erker; Gemeindevorsteher ©liebe; die Imker: Obmann Schober, Ort, Jaklitsch, Koslern, Samide, Perz, Hönigmann, Verderber und Tschinkel. — (Trauung.) Am 13. Juli wurde hier der Besitzer Matthias Schober aus Obrem 7 mit Maria Kren aus Ort 12 getraut. — (Wir können uns sehen lassen.) Unter den sieben, welche vorige Woche am Gymnasium in Gottschee die Reifeprüfung bestanden haben, sind gleich vier Mitterdorfer, und zwar die Herren: Anton Erker, Josef Schober, Thomas Perz und Joses Posnik. Alle vier haben die Prüfung mit gutem Erfolge abgelegt; der erste sogar mit Auszeichnung. Hervorgehoben zu werden verdient noch besonders der Umstand, daß Herr Josef Schober, der Wachtmeister in der k. k. Leibgarde ist, nebst Verrichtung seiner eigentlichen Berufspflicht auch noch den Fleiß fürs Weiterstudieren aufbrachte. — (Todesfälle.) Am 6. Juli ist die 70 jährige Maria Fitz in Koflern 46; am 10. Juli der 77 jährige Auszügler Georg Jaklitfch in Kerndorf 42 gestorben. Altlag. (Trauung.) Am 13. Juli wurden hier Franz König aus Kerndorf 19 und Jnliana Herbst aus Neulag 13 getraut. Hrafenfeld. (Aus der Gemeindestnbe.) Am 11. Juli fand eine Sitzung des Gemeindeausschusses von Lienfeld statt. Vor Uebergang zur Tagesordnung widmete Gemeindevorsteher Matthias Ostermann weiland dem Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Gemahlin, den Opfern des ruchlosen Attentates in Sarajevo, einen warmen Nachruf, worauf sich die Anwesenden zum Zeichen der Trauer von den Sitzen erhoben, und schloß seine patriotische Rede mit dem Wunsche, es möge unserem erlauchten Monarchen noch viele Jahre beschiedeu sein, zum Wohle Österreichs und seiner Völker an der Spitze des Staates zu stehen, mit einem dreimaligen Hoch auf den greisen Herrscher, in das die Teilnehmer begeistert einstimmten. — In der darauffolgenden Sitzung wurden dann die Ortschafts-, Wirtschafts- und Gemeindewege endgültig festgesetzt, desgleichen die Gemeindetaxen zum neuen Taxtarif. Auch wurden die Wahllisten als wahlgültig bestätigt und wurde beschlossen, die Gemeindewahl am 1. August vorzunehmen. Schließlich wurden die (Seineinberechnungen über das erste Halbjahr 1914 überprüft und richtig befunden. Kmteröerg. (Eheschließungen.) In Cleveland heirateten: am 16. Mai Anna Michilsch aus Hinterberg 36 und Ludwig Sbaschnig ans Suchen; am 4. Juni Theresia Wolf aus Hinterberg 37 und Viktor Knöfpler aus Fiume. Aschermoschnitz. (Postalisches.) Anläßlich der Eröffnung 1 der Eisenbahnstrecke Rudolfswert-Möttling-Landesgrenze wurden die Ortschaften Krapflern, Guttenberg und Dranbank aus dem Bestellbezirke des Postamtes Tschermoschnitz ausgeschieden und dem Bestell-rayone der zum Postamie Töplitz bei Rudolfswert gehörigen Postablage Pöllandl zugewiesen. Masern. (Die Gemeindejagd) Masern-Niederdors hat am 7. Juli Fürst Karl Auersperg im Lizitationswege um den jährl. Pachischilling von K 680 erstanden. Der auffallend niedrige Pachtschilling (früher K 1950) erklärt sich durch den Umstand, daß die Jagd fast ausgeschossen ist. Wieg. (T r aue r g o t t e s d i enst.) Anläßlich des Hinscheidens Sr. k. n. k. Hoheit des Erzherzog-Thronfolgers Franz Ferdinand und dessen Gemahlin Herzogin von Hohenberg fand am 6. d. ein Trauergottesdienst statt. An demselben nahmen teil: die Gemeindevertretungen von Rieg, Kölschen und Hinterberg vollzählig, die Schuljugend von Rieg und Stalzern mit den Lehrkörpern, die Feuerwehren von Rieg, Hinterberg und Kölschen in der Stärke von 51 Mann sowie eine große Zahl von Andächtigen. Nach dem Gottesdienste hielten die drei Gemeindevertretungen eine gemeinschaftliche Trauersitzung ab, an welcher auch die Psarrgeistlichkeit und Lehrerschaft teilnahm. Alle öffentlichen und viele Privatgebäude trugen schwarze Fahnen, nur am Gendarmeriegebäude fehlte dieselbe, was allgemein auffiel. — (Die Wasserleitung) hat wieder einen guten Schritt nach vorwärts getan. Die Pläne sind fertiggestellt und dem hohen Landesausschusse vorgelegt worden. Der Kostenvoranschlag der gesamten Leitung beträgt 42.000 Kronen. Wie wir von bestinformierter Seite erfahren, ist begründete Aussicht, daß der Bau im Jahre 1915, wenn schon nicht fertiggestellt, so doch begonnen wird. Unser gegenwärtig bestehender Gemeindeausschuß, besonders der Herr Gemeindevorsteher, scheut keine Mühe und Wege, um die Wasserleitung zustande zu bringen. Nur unverdrossen weiter gearbeitet, das Werk muß gelingen. — (Blitzschlag.) Am 13. Juli entlud sich ein starkes Gewitter über unsere Gegend. Johann Hutter Nr. 37 hatte gerade eine Fuhr Heu aufgeladen, als ein starker Platzregen mekerging. Hutter flüchtete unter den Wagen, als ein Blitzstrahl ni> dersnhr und das Heu entzündete. Auch Hutter wurde vom Blitze getroffen und erlitt an der linken Schulter und an der Brust Brandwunden. Bewußtlos wurde er nach Hause getragen und kam erst nach einiger Zeit zu sich. Wesseltal. (T r a u e r g o t t e s d i e n st.) Montag den 6. d. M. um 8 Uhr früh fand in der hiesigen Pfarrkirche eine feierliche Trauerinksfe für das ermordete Thronfolgerpaar statt, der die Gemeindevertretung, die Feuerwehren von Nesseltal und Büchel, die hiesige Gendarmerie, die Schuljugend unter Führung des Lehrkörpers und eine große Anzahl von Andächtigen beiwohnten. — (Trauung.) In der Allerheiligenkirche in Brooklyn wurde am 27. Juni l. I. Oswald Stalzer ans Oberkatzendorf Nr. 1 (Kolmonsch) mit Maria Kresse aus Altlag getraut. Wösek. (Trauergotlesdienst.) Laut Anordnung des hoch-würdigsten fürstbischöflichen Ordinariates wurden im ganzen Bistnme Trauergottesdienste für das ermordete hohe Thronfolgerpaar abgehalten und so auch in der Pfarrkirche Mösel am 6. Juli, ein Seelenamt, woran die Gemeindevertretung, der Ortsschulrat und die Schulen Obermösel und Verdreng, die Feuerwehren Obermösel und Reintal, die Gendarmerie und viele Pfarrinfassen teilnahmen. Weintal. (Blitzschlag.) In erschreckender Weise wiederholen, sich seit einigen Jahren die Unwetter und Blitzschläge. Am 13. Juli entlud sich fast im ganzen Gottscheer Gebiete ein Unwetter, wobei in Reinial in das Haus Nr. 15 des Andreas Kraker, vulgo Har-deisch, der Blitz gegen 4 Uhr nachmittags zweimal einschlug, glück-licherweije ohne zn zünden, das erstemal in die Küche, das zweitemal neben dem Ranchfang über die Sparren des Daches hinab in den Hausflur, wo zur selben Zeit der Vater, an die offene Hans-tiire gelehnt, und nicht weit von ihm der 18jährige Sohn Andreas und die 16 jährige Tochter Magdalena dem Unwetter zuschauten. Da der Blitz hinter der Türe niederfuhr und der Vater gegen das Freie gewendet gleich frische Lust hatte, erlitt dieser außer dem gewaltigen Schrecken weiter keinen Schaden. Schlimmer erging es den beiden Kindern, Die Tochter Magdalena wurde betäubt, kam aber bald wieder zu sich, der Sohn wurde aber ganz niedergeworfen und vollständig durch längere Zeit bewußtlos, so daß man ihn für tot hielt. Doch die schnelle Hilfe der herbeigeeilten Nachbarn (durch Reiben) brachte ihn wieder zum Bewußtsein und rettete ihn vom Tode, was auch der eilends aus Gottschee gerufene k. k. Oberbezirksarzt Dr. Böhm konstatierte, welcher die weiteren Verhaltungsmaßregeln anordnete. Immerhin dauerte es einige Tage bis der Kranke die volle Gesundung wieder erlangte. Zu toben ist die Feuerwehr Reintal, welche kurze Zeit nach dem Blitzschläge schon mit der Spritze aktionsfähig zum Löschen bereit stand. Bemerkenswert ist, daß der Blitz nicht wählerisch ist und nicht bloß hohe Orte sich auswählt, sondern auch tief gelegene, denn das vom selben getroffene Haus hat die tiefste Lage im Dorfe. Vor dem Blitzschläge ist also niemand sicher, da heißt es nur auf Gottes Hilfe vertrauen. Wie«. (Vom P Erzherzog Thronfolger.) Am 6. d. M. hielt P. Puntigam, der dem sterbenden Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand nach dem ruchlosen Attentat in Sarajevo am 28. Juni die letzte Ölung gespendet hatte, in der Hofburgpfarrkirche vor einem dichtgedrängten Publikum eine Predigt über das erschütternde Ereignis und erzählte aus dem Privatleben des Erzherzoges unter anderem auch folgendes. Die Frau Herzogin war ein Muster der Frömmigkeit und Tugend und auch der Erzherzog führte ein außerordentlich frommes Leben. Täglich verrichtete er auf den Knien sein Morgen- und Abendgebet, täglich erweckte er beim Abendgebet drei Akte: die vollkommene Reue, daß er allen seinen Feinden verzeihe und daß er den Tod aus der Hand Gottes annehme, wann und wie und wo Gott ihn schicken würde. Auf diesen letzten Akt ist bekanntlich im Augenblicke des Todes ein vollkommener Ablaß gewährt. Täglich wohnte er womöglich einer heil. Messe bei und an jedem ersten Freitag im Monate empfing er die heil. Kommunion. Er war ein großer Verehrer des heiligsten Herzens Jesu und der Mutter Gottes; er war einer der mächtigsten Förderer des großen Umzuges beim eucharistischen Kongreß gewesen; er hat jedes Jahr in Konopischt am Herz-Jesu-Feste eine Prozession veranstalten lassen, an der er mit seiner Familie teilnahm. Er war auch ein großer Marienverehrer. Während der letzten heil. Messe, die er in Jlidze gehört hatte, blickte er wiederholt auf das Marienbild der Mater admirabilis, das an einem Seitenaltare hing. Wie es scheint, hatte er eine Ahnung dessen, was kommen werde, und er erflehte zum letzten Streite die Hilfe und den Schutz der Gottesmutter für sichm und gewiß auch für seine Familie und ganz Österreich. Als die Ärzte ihm den Waffenrock öffneten, fanden sie auf seiner Brust ein goldenes Kettchen mit der Medaille der Gottesmutter und des göttlichen Herzens Jesu. Er hat dieses Medaillon auch ins Grab mitgenommen. 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