Prä«»uttrali»n» - Preise: Für Laibach GauziLhrig . . . « st. — lr. Halbjährig . . . .1 , — , Lierieljährig. . . i „ Sv . Monatlich . . — , SV , Mit der Post: »aazjiihrig . . . S st. — kr. Halbjährig . . . 1 , so , LirrtrljLhrig. . . » , iS , Für Zustellung in« Haus viertel. ILSrig 25 kr., moriarlich » kr. Sin,eine Kummer» S kr. Mbacher Asvnime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Vrdaklion Lahnbosgak>e Nr. IS» Srpeditioi, ,nd Zlllcral!» Lnrra«: ÄsnzreßplatzNr SXBuchhalid^ s von I. v. Kle.»utavr L F.Baru^ » Zustülouspreise: Für die einspaltige Petit,eile s kr bei zweimaliger Hinschall,ing l.!r dreimal L 7 kr. IllsertionSiiemrel jedesmal so 'r Bei größeren Inseraten nnd -»kcre, Sinl-altung enürrechenl-erSlabs!« Nr. 242. Montag, 24. Oktober. — Morgen: Chrisanth. Friedensanzeichen. Bezüglich der Unterhandlungen zwischen Bazaine und dein Hauptquartier melden „Daily News" noch nachträglich, daß Bazain's Unterhändler, General Boyer, die Uebergabe des Marschalls a.i-geboten habe, doch sollte die reguläre französische Garnison den Platz noch fernerhin besetzt halte». Dies Anerbieten hätte Moltke jedoch abgelehnt. Die „Jndependance" erfährt aus „glaubwürdigen Londoner Expreßberichten" sogar, daß zwischen Bismarck, Bazaine und Trochu direkte Friedens-Verhandlungen geführt und bis zur Unterzeichnung des Friedciisdokumeutes gediehen seien, als plötzlich Bismarck als Vertragsgarantie den Einmarsch der Deutschen in Paris verlangt habe, da dies allein für die Erfüllung des Vertrages bürge. Trochu wagte im Hinblick auf die Stim-Mniig in Paris nicht, den Vertrag zu unterzeichnen. Es deuten außerdem alle Berichte darauf hin, daß ernste Fried ens vcrhandluu gen im Zuge sind. „Warreu's Korrespondenz" meldet als authentisch, „daß England offiziell den Kriegführenden einen Waffenstillstand dringend angerathen habe. Der Waffenstillstand soll die Einberufung einer französischen Nationalversammlung binnen kürzester Frist ermöglichen. England sprach de.- lebhaften Wunsch aus, von Oesterreich, Rußland und Italien unterstützt zu werden. Die österreichisch-unga-rische Negierung hat, diesem Verlangen sofort nachkommend, den Abschluß eines Waffenstillstandes in Berlin und Tours in wohlwollendster Weise befürwortet." Aus Tours wird diese Nachricht in einem heutigen Telegramme mit dem Zusatze bestätigt, daß die Verhandlungen Erfolg versprächen. Dieser Zusatz ist um so bedeutungsvoller, wenn gleichzeitig die „Times" aus Berlin folgende Depesche veröffentlicht: Preußen erklärte sich bereit, einen Waffenstillstand zu gewähren, vorausgesetzt, daß Frankreich zu einer Territorial - Abtretung im Priuzipe einwillige. Es verweigerte, sich mit einer Schleifung der Festungen im Elsaß und in Lothringen unter der Garantie Europa's zufrieden zu geben. Es geht daraus hervor, daß die französischen Machthaber nach und nach zar Erkenntniß der wirklichen Lage kommen. Wesentlich wird ohne Zweifel diese Erkenntniß durch Thiers' Bericht über seine erfolglose Rundreise gefördert worden sein. Herr Thiers suchte trotz des Widerstandes Gambetta's bald nach seiner Rückkehr nach Tours eine Unterredung mit Bismarck nach und ließ sich bei demselben durch den russischen Geschäftsträger anmelden. Auch Keratry's Versuch, Spanien für Frankreich zu gewinnen, ist gescheitert. „Times," „Daily News" und „Telegraf" enthalten übereinstimmende Madrider Telegramme, laut welchen Keratry die spanische Regierung ersuchte, das Ausfuhrverbot für Pferde und Waffe» aufzuheben. Prim lehnte aber entschieden ab, da die Erfüllung dieses Wunsches einem Neutralitätsbruch gleichkäme. Vom Kriege. Die Situation auf dem Kriegstheater in Frankreich hat sich in der letzten Zeit derart entwickelt, daß die deutschen Armeen auf vier Operationsfeldern gleichzeitig eugagirt siud. Die Armee vor Metz unter dem Prinzen Friedrich Karl hält Bazaine fest, die 3. und 4. Armee uuter der unmit- telbaren Oberleitung des Bundesfeldhcrrn zernirt Paris, das Korps des Generals v. d. Tann operirt gegen die Loire-Armee und General Werder gegen Lyon, respektive gegen die Franzosen in den Vogesen uuo im Süd-Elsaß. Zu diesen vier Operationsplätzen — wir sehen hier von den kleinen Belage-rnngskorps vor Mezieres, Pfalzburg, Bitfch, Schlett-stadt u. s. w. ganz ab, weil sie mir als Detachements der großen Armee zu betrachten sind — soll nun ein fünfter kommen. Dieser liegt im Norden Frankreichs und ist mit der Nennung seines Zentralpunktes Amiens genügend charakterisirt. Belgischen Nachrichten zufolge sollen die deutschen Zernirnngs-trnppen von Soiffons, verstärkt durch starke Landwehrnachschübe, über St. Qnentin gegen Amiens vorrücken. Um die Besetzung des Nordens zu verhindern, soll General Bourbaki mit der „Nordarmee," d. H. den in Havre uud Lille gesammelten französischen Linientruppen und Mobilgarden, gegen Amiens marschireu. Was nun diese „Nordamee" anbelangt, so verhält es sich mit ihr nicht anders, als mit der Lyoner und Loire'Armee. Aus Rekruten und Reserve-Maiiuschaftcn und aus neugebildeten Mobilgarden des Nordens ist diese Armee zusainmeiigcstellt, und die „Pr." z. B. zweifelt, daß sie mehr als 30.000 Mann zählt, zumal ein starker Theil als Festungsbesatzung verwendet wird. Ursprünglich sollte die Nordarmee, die man auf 150.000 Mann zu bringen hoffte, zum Entsätze von Paris verwendet werden; heute zeigt es sich, daß ihre Organisation weit zurückgeblieben nnd sie nur mit äußerster Anstrengung gegen die nach Norden vorbrechenden deutschen Kolonnen geführt werden kann. Die Loirearmee hat feit dem Tage von Orleans wieder bei Chateaudun, das durch eine Brigade derselben besetzt war, eine Schlappe crlit- JeuilleLon. Der Todespsad. Nach dem Englischen. (Schluß.) Am folgenden Morgen reiste der Tuchmacher so früh wie nur möglich ab, um jedenfalls noch am Helle» Tage das Gebirge zu überschreiten. Gegen die Milte des Nachmittags erreichte er den westlichen Abhang des Berges, und da sein Weg ihn nunmehr abwärts fürte. so rechnete er darauf, noch vor Eintritt der Nacht fein Haus zu erreiche». ES lag nur noch eine schwierige Stelle seines Weges vor ihm, und diese war nur unheimlich wegen der wilden Schrecken des Platzes. Die Straße führte nämlich dort über einen nur zwölf Fuß breiten Felfenrücken mit einer perpendikulären Mauer zur linken Seite und einem schrecklichen Schlund zur Rechten, und in der Tiefe des Schlundes — >veit unten in der dnnkleu und nebelhaften Entfernung — tobte ein wilder Bergstrom. Ehe Andrea in diesen Paß eintrat, kniete er nieder, nm feine Gebete gen Himmel zu richten. Und dieser Paß war als der Todespfad bc-! kannt. Er hieß nicht so, weil cr so schmal ivlirj oder wegen der schrecklichen Wildheit der Szene, sondern die Leute fürchteten diesen, weil der Tod dort herumzuschwärmen schien, wie sich dies aus der Zahl der Leichname ergab, die verstümmelt und zerrissen von dem Bergstrome nach dem breiten Bette desselben im Thale sortgewaschen worden waren. Kaum eiueu Monat vor Andrea's Reise war eine Gesellschaft von zwölf Kaufleuten auf ihrem Wege von Nocera nach Perugia von diesem Passe herabgestürzt. Die Leichname von zehn derfelb n waren schrecklich verstümmelt in dem Thale gesunden worden und die beiden letzten waren wahrscheinlich in einer der engen Spalten an der Seite des Bettes des Stromes stecken geblieben. Andrea hatte eins seiner Maulthiere über den Felsen geführt und war auf dem Wege, auch das andere einzuholen, als zwei in schwarze Kittel und Strümpfe gekleidete Männer mit schwarzen Masken vor ihren Gesichtern hinter einer Felsenklippe vor-sprangen und ihn »iederschlugeu. Der Schlag machte ihn beinahe ohnmächtig, beraubte ihn aber seiner Sinne nicht. „Seine Geldkatze her!" sagte der Eine. „Nein, nein," antwortete der Andere, „laß sie! uns aufschnciden, wo sie ist. Gib mir Dein Messer." > Der Tuchmacher kannte die Stimmen. Die! maskiilen Räuber waren dieselben Männer, weiche ^ in Nocera in Mönchskutten immer in seiner Nähe gewesen waren. Aber, Barmherzigkeit, höre! „Nehmet Euch ,n Acht und schneidet nicht ins Fleisch!" befahl ein dritter Sprecher, der in diesem Augenblick mit einem halben Nutzend Gefährten auf der Szene erschien. „Unten in dem Flusse darf kein menschlicher Leichnam gefunden werden, an dem sich eine Verletzung mit einem Messer zeigt, oder mein Geheimniß möchte entdeckt werden." „Wer würde cs wagen, auf Sie Verdacht zu werfen, Herr Gras?" „Bah! Ich glaube es nicht. Die Leute wissen recht gut, daß hier Räubereien begangen werden, aber sie lassen sich nichts davon träumen, wer die Räuber sind." Andrea Earlini hörte alles — er hörte die Stimme des Grafen Marco Pifani und er sah das Gesicht des Grafen — aber cr gab kein Lebenszeichen von sich. Er fühlte, daß seine Geldkatze ausgeschniten und ihres goldenen Inhalts entleert wurde, und dann hörte er den Befehl ertheilcn, ihn in den Abgrund hinabzustnrzen! Das veranlaßte ihn aufzufpriuM, um für sein Leben zu kämpfen, aber ehe cr thätigen Widerstand leisten konnte, fühlte er sich von kräftigen Armen ergriffen, die ihn in den tiefen Schlund hmabslürzten. Er hatte das Gefühl des Fallens — cine Art von Ohnmacht überfiel ihn, aber als sein Athem still flehen wollte, len, indem die zur Delogirung derselben abgefandte 22. Division diese Stadt erstürmte, wobei sie einen Theil der Besatzung gefangen nahm. Nachdem nun auch die meisten Brücken zwischen Orleans und Tours zerstört wurden, somit das H.'rvorbrechen der übrigens nur mehr sehr schwachen französischen Armee, die bei La Fertü St. Anbiu stehen soll, sehr erschwert ist, so liegt der Weg nach TourS offen, was die dortige Regierung wohl veranlassen dürste, nach dem Süden zu übersiedclu. In einer gewissen Wechselbeziehung mit der Besetzung der Loirelinie durch das Tann'sche Korps steht die bevorstehende Okkupation des Platean's von Langres durch das Korps dcs Generals Werder, indem dasselbe sowohl die Operationen Garibaldi's als anch jene eines etwa zwischen der Loire und der Eöte d'or vorbrechenden französischen Korps flau kirt und so thatsächlich im Vereine mit d-r Defensiv-stellung bei Orleans den Süden Frankreichs lahmlegt. Die Zustände im Südosten Frankreichs sind übrigens derart, daß an einen Erfolg der Armee Garibaldi's schwer zu glauben ist. Ein Bericht im „Movimento" aus Befanxon, 17. Oktober, schildert sie folgendermaßen: „Garibaldi ist, von dem Präfekten und dem Kommissär des Vertheidiguugs-Komitee'S dazu veranlaßt, augekommcu. Es handelt sich darum, die hier befindlichen revolutionären Truppen und die Trümmer des Kvrpö Eambriel zu ordnen, wie überhaupt das Kommando aller bis jetzt im Departement DoubS verzettelten Streitkräfte zu über-ncl-nie». Von den Vertheidiger» der Bogesen ist seit der Flucht Cambriel'S vor einem gar nicht anwesenden Feinde, wobei der Train, namhafte Munition und 5000 ChassepotS verloren gingen, so viel wie gar nichts mehr vorhanden. Eambriel hat sich vor seinen eigenen Leuten verbergen müssen, die ih.r für ihre Mißerfolge verantwortlich machen; die Behörden verlangten auch dessen Absetzung und erhielten die Anzeige von der bevorstehenden Ankunft Gambetta'S als Antwort. Canzio wurde zum Kommandanten des HanptguartierS, Frapolli zum Ehes des Generalstabes ernannt. In Besanxon stehen im Ganzen über 10.000 Mann, bestehend aus Freiwillige», Mobilgardeu und Franktireurs, schöne junge Leute, aber ohue Befehlshaber, uud, was noch schlimmer ist, sogar ohne Offiziere. ES wäre zu wünschen, daß unsere zahlreichen garibaldinischen Offiziere hieherkämen." Diese Nachrichten bedürfen keines Kommentars. Samstag Abend ging uns das nachstehende Telegramm zu. jedoch wieder zu spül, um noch inö Blat ausgenommen zu werden, obwohl dasselbe fühlte er einen plötzlichen Ruck, der seinen Körper beinahe zu zerspalten schien. Der Gedanke an seine schreckliche Lage gab ihm schnell seine ganze Energie zurück und er öffnete feine Augen. Es bedurfte einiger Zeit, ehe er seine wirkliche Lage ganz überblicken konnte, und er fragte sich selbst verwundert, ob er vom Tode in einer ändern Welt erwacht fei? Zuletzt konnte er aber feine Sinne wieder sammeln und er begann seine Lage zu prüfen. Ein Schrei deö Schreckens entrang sich seinen Lippen, als er fand, daß er in der freien Lust schwebte, während tief unter ihm der wilde Strom sich über sein schreckliches Bett von Fclfcnstücken dahin wälzte; aber bald entdeckte er, daß sein Körper von einer festen Stütze gehalten werde, und er faßte wieder Muth und Hoffnung nnd begann feine Lage näher zu untersuchen. Seine um den Körper geschnallte lederne feste Geldkatze war dadurch, daß das Gold herausgenommen worden war, nicht blos viel loser, sondern sie war auch von den Räuber» so weit her-ausgezogen worden, daß sie auf der linken Seite eine Art von Schlinge bildete; diese Schlinge halte sich an dem Stamme eines Strauches gefangen, der wahrscheinlich dnrch ein früher herabgestürztcs Opfer abgebrochen worden war. Ueber ihm war ein starker Strauch, der aus einer Spalte hervor-gewachfen war und der jedenfalls die Kraft seines Telegramm in den Wiener SamStagabendblälttru bereits enthalten war. Tours, 22. Oktober. Eine aus Ncuschateau vom 2l. d. M. eingetroffene Depesche an das Ministerium meldet: Am 14. d. M. machte Bazaine mit 80.000 Mann einen Ausfall, vernichtete sechsundzwanzig preußische Bataillone nnd zwei Kavallerieregimenter, zerstörte die Eisenhämmer, die Kirche von Ars und nahm den Deutschen 193 Waggons mit Lebensmitteln und Munition ab. Die Truppen der Belagerungsarmee wurden mehrmals gewechselt, da die Soldaten durch die ScheinanSsälle Bazaine's ermüder waren. Ba-zaine läßt alle zwei Stunden zum Angriffe blaseu und die Kanonen spielen und zwingt dadurch die Preußen zu fortwährender Wachsamkeit. Preußische Offiziere gestehen, daß der Tyfus, Bazaine uud die Schlaflosigkeit drei große Feinde seien. — Die Blätter halten diese Nachricht für erlogen. Die „Pr." z. B. erklärt: „Wenn die französischen Telegramme über die Ausfälle Bazaine's wahr wären, so müßte die Armee des Prinzen Friedrich Karl bereits auf 50.000 Manu zusammengeschmolzcn sein. Kein Rapport begnügt sich mit ein paar tausend niedergemachten Preußen, es müssen immer 20—30 Bataillone und mehrere, mindestens zwei Kavallerie-Regimenter anfgerieben und riesige Quantitäten Proviant erbeutet weroen. Diese Depeschen klingen so lächerlich, daß eine eingehende Besprechung derselben uns gar nicht nolhwendig erscheint. Die Sache der Franzosen würde um vieles wohlwollender ansgesaßt werden, wenn sie nicht so handgreifliche Lügeu, die zudem den Eindruck maßloser Selbstüberhebung machen, in die Welt schicken möchten." Auch am 21. d. hat aus Paris wieder einer jener Ausfälle staltgesuuden, die im ganzen doch mit zu geringen Kräften unternommen werden, um irgend welche Vorthcile zu erringen oder den Belagerern erheblich zn schaden. Der Kommendant des deutschen Hauptquartiers, Podbielski, telegrastrt darüber: Versailles, 21. Oktober. Heute um 1 Uhr machten die Franzosen einen Ausfall mit bedeutenden Kräslen von Mont Valerien, wodei etwa 40 Feldgeschütze. Derselbe wurde durch vordere Abtheilungen der 9. nnd 10. Infanterie Division, sowie das erste Garde-Landwehr-Regiment, zuletzt unlerstützt dnrch Arlilleriefcuer des 4. Korps vom rechten Seine-Ufer, zurückgefchlagen. Bis jetzt find über 100 Gefangene und 2 eroberte Feldgeschütze lonstatirt. Der diesseitige Verlust ist verhältniß-mäßig gering. Wenn über dieses Gefecht, wie nicht zu bezweifeln, ein neuerer französischer Siegesbe-richt erscheint, so wird dies der beste Beweis sür die außerordentliche Genügsamkeit unserer Gegner sein. Falles gebrochen haben mußte, deuu sonst wäre cs kaum möglich gewesen, daß die Geldkatze ihn Hütte halten können. Zuletzt gelang es ihm, sich an dem Strauche über ihm sestzuhalten, uud indem er den Sträuchern, die aus der Spille hervorgewachseu waren, folgte, erreichte er nach großen Anstrengungen nnd Gefahren den Felsen, von dem die Räuber ihn herabgcstürzt hatten. Andiea'S Maulthiere waren fort und seine reichen Waaren, mit denen er sie beladen hatte, gleichfalls; seines Goldes war er auch beraubt, aber er dankte Gott für die Erhaltuug feines Lebens, und der Gedanke, fein theueres Weib wieder zu seheu, gewährte ihm mehr Freude, als ihm die Wiedererlangung seines Goldes hätte verschaffen können. Die Sonne war untergcgangen und die Abendschat-ten lagen düster auf den Bergen, als der Tuch macher hinabzusteigen begann; aber er kannte den Weg sehr gut und erreichte in voller Sicherheit sein Haus, wo die Freude seiner Maria, ihn lebend und gesund wiederzusehen, der seiuigen ganz gleich war. Sie zitterte und war vor Schrecken ganz außer sich, als ihr Gatte ihr die Geschichte seines Abenteuers erzählte; aber Dankbarkeit trat schnell an die Stelle jedes ändern Gefühls, und unter den Gedanken, welche in ihr Freude erregten, war anch die Hoffnung, es werde der Erfahrung ihres An Nachrichten aus Paris vom 16. Oktober zufolge, welche in Brüssel eingctroffen sind, ordnete die Negierung den Ankauf von Pferden zur Abhilfe des Fleischmangels an; man befürchtete, daß auch die Kühe, welche bisher zur Milchgewinnung geschont wurden, geschlachtet werden müßten. Die wegen Futtermangel auögebrochenc Rinderpest richtet große Verwüstungen an. „Daily News" veröffentlicht eine Depesche aus Saarbrücken vom 21. Oktober, wonach am 20sten in Metz ernste Unruhen gelegentlich der Proklami-rung der Republik vorkamen; auch sänken zahlreiche Desertionen statt. Nach Aussage eines Deserteurs wäre Bazaine bei diesen Unrnhen getödtet worden. In Soisso ns wurden 99 Offiziere und 4633 Mann gefangen, 128 Geschütze, 70.000 Granaten , 3000 Zentner Pulver uud die Kriegskassa mit 92.000 Franken erbeutet. Ferner wurde noch ein reiches Magazin für eine Division auf drei Monate und viele BekleidungSgegenstände vorge-fnnden. Das italienische Finanzministerium hat strenge Befehle gegen das Schmuggeln von KriegSkontre-bande nach Frankreich und Deutschland erlassen. Politische Rundschau. Laibach, 24. Oktober. Die letzte» Nachrichten über die Wahlen im böhmischen Großgrundbesitz lauten folgendermaßen: Der Antrag deö Statthalters, keine Kandidatenliste der Regierung zu veröffentlichen, wurde vom Grafen Potoeki genehmigt. Ans Wien langte der Auftrag an die Statthalterei ein, diese möge die VersassungSpaUei nach Kräften zu unterstützen. — Graf Clam-Martiuitz hat sich nach Wien begeben, um dort unter dem böhmischen Adel Wahlvollmachten zu sammeln; die Regierung läßt ebenfalls Wahl-vollmachten cinfammeln. Die eventuelle Stimmenzersplitterung im Großgrundbesitze wird die Nicht-Vertretung desselben im Reichsralhe — Ferner melden Wiener Blätter iibcrciiisniumcnd, daß Pvtocki dem Fürsten Carlos AnerSperg folgenden Kompromiß vorgeschlagen habe: Auersperg streicht ackt seiner Kandidaten von der Liste und ersetzt- sie durch verfassungstreue, aber dem Ministerium angenehme Persönlichkeiten, die Regierung unterstützt dc-gegen die Liste Auerspergs mit aller Kraft. Dieser Tage fanden in Berlin Berathun-gen zwischen der konservativen, national-liberalen nnd Fortschrittspartei über die nationale Frage statt, wobei eine Uebereinstimmnng in vielen Beziehungen erzielt wurde. Bennigsen wurde ins Hauptquartier berufen behufs weiterer Verhandlungen. drea gelingen, die Ueberführnng und Bestrafung der Räuber, welche jenen Pfad so lange unsicher gemacht, zu bewirken. Und diese Hoffnung Maria Earlini's ging wirklich in Erfüllung. Der Tuchmacher theilte den Behörden die Thatfacheu feiner Entdeckung mit und trug dafür Sorge, daß die Kcnntniß davon anch unter dem Volke verbreitet wurde. Eine starke Abtheilung Soldaten wurde ins Schloß gesandt, um den bösen Grafen und seine Genossen zn verhaften, die in ein wohlverwahrtes Gesängniß gebracht wurden. Der Bischof protestirtc entschieden dagegen, uud vielleicht wäre cs ihm gelungen, dem Grasen wieder zu seiner Freiheit zu verhelfe», wäre niäft der Herzog von Spoleto, der auf die Bitten dcs Volks hörte, mit seiner Autorität eingeschritten, und so wurde der Graf Pifaui mit feinen acht Mitschuldigen vor Gericht gestellt, sür schuldig erklärt und mit denselben hingerichtet. Andrea Earlini erhielt nicht bloS das ihm geraubte Gold und seine Waaren wieder, sondern auch den Dank und die Segenswünsche des Volks in der ganzen Gegend. Der Bergpsad, der so lange als der TodcSpsad bikannt gewesen war, hörte auf, sür Reisende eine SchreckcnSszenc zu sein, und demselben wurde ein ncuer Name gegeben, den derselbe »och heutigen Tages führt — „Earlini's Pfad." Die Parken in Baiern zeigen in Bezug auf die Neugestaltung Deutschlands drei Gruppen. Die nationailibcralc Partei verfügt über 78 Dcpulirtc aus Ober- und Untcrfrankcn. München rc. Sic will den Eintritt Baicrns in deu Nordbund um jeden Preis. Dr. Bölk, Marquard, Barth, Marquardsen, von Stauffenbcrg sind ihre anerkannt talentvollen Führer, und die einflußreichsten Blätter stehen zu ihnen. Bon der früheren patriotische» Partei habeu sich 31 Abgeordnete getrennt und sich zu einer eigenen Fraktion vereinigt. Sie wollen die Lösung der deutschen Frage durch ein konsntuinndcö Parlament. Das Organ der Partei ist die „Augsb. Postz.", ihr hervorragendstes Mitglied Dr. Schleich. — Endlich ist die Partei der absolulcn Particula-risten, die dcr „Gciselhöringer" zu erwähnen; sie zählt zwar 50 Abgeordnete, ist aber noch nicht einig genug, um ein förmliches Programm zu erlassen. Man weiß nur, was diese Leute nicht wollen, nämlich: ein Deutschland. Was wollen sie aber? Den Ultramontanismus. Der „Bolksbote", das „Vaterland" und die „Donauzeitung" sind ihre Organe, die Bauern von Ober- und Niederbaiern ihre Armce, die Pfarrer ihre Capitäne. Die „Straßburger - Zeitung" berichtet: Bei dem offiziellen Festmal am Geburtstage des Kronprinzen brachte ocr Präfekt des NiedcrrhemS, Graf Luxbcrg, in einer Trinkrcdc eiu Hoch auf die herrliche preußische Armee aus. Auf „deutsche Armce" rc. fiel Gcncral-Gouverueur Bismarck-Bohleu ciu, und großer Beifall begrüßte diese Abänderung. Nach dcr „Opiuiouc" wird dcr Einzug des Königs von Italic» iu Rom nächster Zeit, jedenfalls vor Approbation dcs Plebiözit-Ge-setzes durch das Parlament stattfinden. Lokal- und ProMM-AngelegenheitiM. Lokal-Chrüuü. — (Der Bürgermeister Dr. Supp an) lst gestern nach Wien abgereist. — (Ein Bataillon des Regimentes Hnyn) hat heute Laibach verlassen, um sich nach seiner neuen Garnison, in Münkeudorf bei Stein, zu begeben. — (Zur B e e t h o ve n fe i e r.) Die Proben Zur Beethovenfeier haben bereits begonnen in dem neuen Vereinslokale der silharmonifchen Gesellschaft im Fürstenhofe. Mittlerweile entfalte! das Beethovenkomitee seine volle Thätigkeit. Der Verlaus dcr Subskriptionen, wenngleich noch nicht zur erforderten Höhe gelangt, gibt doch schon den Beweis, daß die Idee einer Beelhoveufeier bei unserem kunstliebenden Publikum fruchtbaren Boden gesunden hat. Ebenso sind wir in der angenehmen Lage, mitzntheilen, daß die Direktion des Kasinovereins in ihrer Sitzung am verflossenen Samstag den Beschluß gefaßt hat, aus Aulaß des Kunstfestes in Laibach am zweiten Festtage einen Festball in den Vereinslokalitäten zu veranstalten, zn welchem außer den Kasiiwmitgliedern alle Festtheil-nehmer Zutritt haben werden. Heute Abends bereits versammelt sich das große Komitee, »», über die wichtigsten Fragen schlüssig zu werde». Schon heute sind wir in der' Lage, das endgiltige Programm des Festes bekannt geben zu können. Am 12. November, dein ersten Festtage, Abends 7 Uhr großes Festkonzert im ^heater, veranstaltet von der filharm. Gesellschaft im Vereine mit fremden Künstlern und Musikern und den Sängern und den Sängerinnen auswärtiger Vereine, ^ach dem Festkonzerte Sängerabend in den Schieß-Mtelokalitäten, wo die Männerchöre von Cilli und Laibach eiuzelue und Gesammtchöre vortrageu werden. Am zweiten Tage Mittags um 12 Uhr zweites Festkonzert im Theater, Abends der Ball des Kasiuo-vereius. Zu allen diesen Festlichkeiten berechtiget der Lefitz einer Festkarte, der Preis derselben, sowie derart, wo selbe zu haben, werden vom Komitee heute Abends festgestellt werden. Wir hoffen bereits dieser i^age schon die Detailprogramme der Festkonzerte nn-leren Lesern bekannt geben zu können. Für heute be-9«Uge„ wir uns uiitzutheileu, daß bereits sehr viele Zusagen ausübender Künstler und Dilettanten aus den benachbarten Städten, als: Graz, Triest, Agram u. s. w. eiugelaugt siud, so daß die Besetzung des Orchesters eine für Laibach noch nicht dagewesene Höhe erreichen wird. Schon jetzt ist die Theilnahme von nahezu 50 Streichinstrumenten so viel als gesichert. Jedenfalls wird uns ein des großen Tonkünstlers würdiger Kunstgenuß bereitet, wie ihn Laibach bisher noch nie zu hören Gelegenheit hatte. Das Beethovenfest ist als ein musikalisches Ereignis; in der Kunstgeschichte Laibachs zu betrachten und wird nicht wenig dazu beitragen, den Ruf Laibachs als mnfitliebende Stadt aufs neue zu begründen und zu befestigen. — (Die gestrige Versammlung der katholischen Männer Laibachs) zählte nicht viel über 100 Theilnehmer, von denen eine bedeutende Anzahl aus Bauern entfiel, die unter Anführung ihrer Seelsorger aus der Umgebung sich eingefunden hatten. Der Mittelstand Laibachs war fast gar nicht vertreten, die wenigen anwesenden Laibacher gehörten fast durchwegs der ländlichen Bevölkerung der Vorstädte an. Bon den Stadtpfarrern war unr jener von der Vorstadt Tirnan mit einem entsprechenden Kontingente von Krakauer» gekommen. Der Dompropst und der Domdechaiit, auf deren Erscheinen man gerechnet hatte, fehlten diesmal. Dr. Blei weis entschuldigte sein Ausbleiben schriftlich, erklärte sich jedoch mit der zu fassenden Resolution ganz einverstanden. Der Vorsitz wurde von Dr. Costa geführt. Als erster Redner erging sich Graf Wurmbrand (deutsch) in sehr vehementen Ausfällen gegen die Unthat des 20. September 1870 (Einnahme Roms'», wobei er deu Munstern Beust und Potocki ihre passive Haltung vorwarf. Bei einem rechtzeitig eingebrachten Protest von Seite Oesterreichs wäre Italien »ie so weit gegangen, im Falle eines Krieges, bemerkte Graf Wnr m-brand ironisch, hätte man siegen müssen, denn die früheren verlorenen Schlachten seien nach der Behauptung der Liberalen eine Folge des Konkordates gewesen, da nun dieses aufgehoben fei, so wäre der Sieg sicher auf Seite Oesterreichs gewesen. (Heiterkeit, vodro.) Im gegenwärtigen Augenblicke müssen alle Katholiken von der ganzen Welt den an Rom begangenen Raub als Schaudthat, als Sakrilegium bezeichnen. Hierauf hielt Domherr ll r ch eine fast ciustüudige ftovenifche Rede über die Rechtmäßigkeit des Patrimoniums Petri. Reduer versuchte durch eine Reihe von Nergleichungs-stuseu der ungebildeten Zuhörern den uuerhörten Raubanfall bildlich zu demonstriren. Schließlich gab er die Versicherung ab, es werde die göttliche Vorsehung den heiligen Stuhl, den sie gegründet, wieder ansrichteu. Als letzter Redner ergänzte Dr. Costa (slovenisch) die geschichtliche» Ausführungen feines Vorredners und polemisirte besonders gegen das „Tagblatt". Weiters legte er der zu fassenden Resolution die Bedeutung eines Protestes bei, der von der ganzen Welt erhoben werde. Hierauf erfolgte die einstimmige Annahme der Resolution. Unter die Anwesenden wnrde vertheilt eine Jesuiteiibroschüre, betitelt: „Gräuel gegen Nom." Trotz aller Anstrengungen der Redner blieb die Stimmnug der Versammlung von Anfang bis zu Ende eine sehr laue. — (Die gestrige Uebung der Feuerwehr) war hauptsächlich der weiteren Ausbildung der Mannschaft, welche recht befriedigende Fortschritte macht, gewidmet. Um diese Exerzierübungen auch im Winter fortsetzen zu können, wurde an den Turnverein das Ansuchen um Ueberlassuug der Turnhalle zu obigem Zwecke gestellt, was bereitwilligst zugestau-den wnrde. Der gestrigen Uebung wohnte auch der Agramer Feuerwehrhauptmau» Herr Jeglic bei, welcher eben in Klageufurt sich einige Tage aushielt, um die dortigen Einrichtungen genau kenne» zu lerueu. — Am 6. November wird eine Generalversammlnng der Feuerwehr stattfinden. Wir machen darauf aufmerksam, daß allfällige Anträge von größerer Tragweite vorher schriftlich anzumelden sind. — (Bahn L a i ba ch - Ta r v i s.) Auf Ansuchen des VerwaltungSrathes der Kronprinz-Nudolsbahn vom 17. d. hat das Handelsministerium im Wege der Regierungen für Kärnten und Kraiu die Vornahme der technisch-polizeilichen Prüfung der nunmehr vollendete» 13'62 Meilen langen Bahnstrecke für de» 26. und 27. d. «»geordnet. — (Auf der Laibach-Tarvif er Bahn) fand am letzten Samstag in der ganzen Strecke von Laibach nach Tarvis eine Probefahrt statt, wobei das dienstthuende Personale sammt Einrichtung an die einzelnen Stationsplätze geführt und die zum Bahnbetriebe noch erforderlichen Apparate daselbst abgegeben wurden. Die Rückfahrt von Tarvis geschah gestern. Die Theilnehmer an dieser Probefahrt waren ganz entzückt über die herrliche» Prospekte, welche die neu erössnete Bahn bietet. — (Kindsmord.) Eine ledige Frauensperson erstickte am verflossenen Mittwoch in Stoöce ihr neu-gebornes Kind. Dasselbe wnrde am Samstag vor-gesnnden und die strasgerichtliche Untersuchung gegen die uuuatürliche Mutier eingcleitct. — (Frühzeitiger Schneefall.) Am verflossenen Freitag stellte sich in den höher gelegenen Gegenden Krains dcr erste ausgiebige Schneefall im heurigen Herbste ein. Der Krimberg und Mokrizberg sind bis über die Bergwiesen herab beschneit. Im Kronaner Thale war die frische Schneedecke fast zwei Schuh mächtig. " (Theater.) Supps's reizende und beliebte Operette „Das Pcusiouat" erfuhr am letzten Samstag, Einzelheiten abgerechnet, eine recht verdienstliche und mit vielem Beifall aufgcuomincnc Aufführung, i» den sich die Träger der Hauptrollcu, die Dame» Vingat nnd Schwarz und die Herren Rüdingcr und Stainl theilten. Voraus ging eines der mindern Produkte Langers „Ein feiner Diplomat," worin zudem Frl Maugsch die einzige dankbare stelle, die große Tirade über die Schauspielerinnen, nur schwach zur Geltung brachte. Ans dem Vercinsleben. Konstitutioneller Verein. (Fortsetzung aus Tr. von KalteneggerS Rede.) Die Daten, die Redner rücksichtlich der beiden passiven Fonde gibt, siud solgeude: Dem Erfordernisse des ^andesfondes mit seinen Subfoudeu Pr. 269.339 fl. 18 kr. steht nur eine Bedeckung mit 58.777 fl. 81.., kr. gegenüber, weshalb sich eiu Abgang von 210.621 fl. 36., kr. berausstellt. Zu diesem Fonde gehört auch der Theaterfoud mit einem Erfordernisse vou 5119 sl. uud einer Bedeckung von 2050 fl. Bei diesem Subsonde ist somit ein Abgang von 3069 fl. vorhanden. Was den Grundeutlastungsfond aubelangt, so ist das Resultat ein noch tranrigeres. Dieser Fond hat ein Er-sorderuiß von 633 537 ft., jedoch nur eine Bedeckung von 388.911 fl., dcr Abgang beträgt somit 244.626 fl Zur Deckung dieser Passiven mußte zu de» Zuschlägen gegriffen werden, uud es beträgt der Zuschlag für den iiandcssoud sammt Subsonden bezüglich der Steuer 18 pCt., bezüglich d.'r Wein-, Wciu- uud Obstuiost- und Fleischver-zehrungssteuer 10 pCt., zusammeu 28 pCt. Der Zuschlag sür den Grundeutlastungsfond beträgt rücksichtlich der Steuer 22 PCt. uud rücksichtlich der Wein, Wein- und Obstmost-dann Fleifchverzehruugssteuer 10 pCt., zusammeu 32 pCt. Die Zuschläge für beide Foude betragen somit 60 pCt. (Rufe: Hört, hört!) Der Stand dcs Gruudentlastungssondes muß deshalb ein mißlicher genannt werden, weil die Schuld immer größer wird uud die Kapitalseiulageu zum Curreuteu verwendet werden. Versiegt einmal die Quelle der Äapitalseiuzah-lungeu, danu möge mau zusehen, wie mit der Schuld fertig zu werde». D^r Laudesausschuß erkannte die Gefahr, deshalb vermittelte er Anträge der Landesbuchhaltung, deren zwei Kernpunlte die sind, daß von dcr zur statutenmäßigen Tilgung dcs Grundentlastnngsfondcs bestimmten Summe die Hälfte nicht zur verlosnugsweisen Rückzahlung, sondern zum börfenmäßigen Ankäufe vou Obligationen für deu Gruudentlastuugsfoud verwendet werden soll; weiter wird in diesem Berichte empfoblen, die Gruudeutlastuugskoupous mit eiucr^bcsvttdercn Umlage zu belegen, ähnlich der Art, wie der Staat seine Obligationen rücksichtlich deren Coupons besteuert. Pflicht des Laudesausschusses wäre es wohl gewesen, zu diesen Anträgen sofort feste Stellung zn nehmen, denn jeder Unbefangene muß zugebcu, daß die Obtigatioueu-Eigeuthümcr das Recht erworben, daß die voll bestimmte Ziffer von Obligationen jährlich zur Verlosung gelange; und auch der zweite Antrag hätte bestimmte Gesetzesoorla'gen erheischt; anstatt dessen brachte dcr Laudesausschuß dies AllcS mir mit dem Ansinnen ciu, dcn Finanzausschuß zu vcruehiucu. Die Minorität dcs Landtages verlangte (auch aus Rücksicht auf die kurze Sessiousdaucr), daß dieses OpuS dem LaudcSausschusse zu eiugehender Amtshandlung rückge-wicjcn wcrdc; dcnnoch dem Finanzausschüsse zugewiesen, dessen Tbätigkeit mit dem Schluffe des Landtages aushörte, bliebcu diese Anträge fruchtlose Arbeit. Die Sprachensrage war ein besonderes Objekt mclir-fachcr laudtäglicher Ageudeu. Man weiß, mit welcher Meisterschaft mau in den früheren Jahren dieses Steckenpferd ritt. Gesetzliche Einführung der slovenijcheu Lprache in Amt uud Volksschule war auch diesmal das Postulat der Majorität, letztere schiön mit Rücksicht aus die wiederholt verweigerte Sauktiou der Ansicht zu seiu, daß mau endlich das zehnte- mal doch das erreichen müsse, was beharrlich neunmal verweigert wurde. Die Schulsprache speziell wäre ein Zwang ür die Gemeinden. Der Unterrichtsstoff und daS Unter-richtsalter muß freilich einheitlich sein, allein die Sprache möge man der Gemeinde liberlassen, diese wird fiir ihre Interessen dem selbstredenden Bedürfnisse gemäß wohl am besten sorgen. Die Findelhansfrage wnrde Heuer erledigt; mit I.Juli 1871 soll die Aufnahme in diese Anstalt anfhören. Die Folgen, daß man diese rein humanitäre Anstalt aufhob, werde» sich leider nur zu wahrscheinlich einstellen, bei mehr als problematischem Ersolge des finanziellen Zweckes; die Kriminal-Statistik wird darüber Aufschluß geben Mcksichtlich des Museums hat schon voriges Jahr der Landesausschuß ein Statut zur Reorganisirnng vorgelegt, welche Heuer der Landtag anuahni. Die zwei Hauptabtheilnngen (naturwissenschaftliche und geschichtliche) sollten einem Kustos und einem Adjunkten zufalleu. Auch wurde die Einziehung des Mu-sealfvndes in den Landcsfoiid beschlossen. Daß die klerikale Majorität in ihrem Wörterbuchs den Begriff „Gerechtigkeit" nicht führt, hatte die Musealdebate wohl deutlich gezeigt. Landesansschuß und Finanzausschuß hatten Erhöhung des Kustos-Gehaltes beantragt, und doch beeilte sich der Landtag, Zarniks famosen Antrag — mit der Erhöhung dieses Gehaltes so lange zu zögern, bis die Neugestaltung des Musealgebäudes durcl'geführt — anzunehmen Rnfe: Hört! In der letzten Session des Landtages wurde von der Majorität auch eiue Petition an den Kaiser wegen Begnadigung der Jautschberger Uebelthäter beantragt nnd angenommen. Es ist eine schlimme Sache, einem auf das Prinzip der Humanität sich stützenden Anträge entgegenzutreten; allein so wie er vom Antragsteller begründet worden war. war er herausfordernd fiir die Minorität und die ganze Partei der Liberalen im Lande — und beleidigend für den Richterstand. Die Klerikale» wollten damit nicht« anderes, als eine politische Demonstration bezwecken. Im Ausschüsse handelte e« sich also wesentlich darum, diesem Antrage die politische Spitze abzubrecheu, »ud insbesondere die Juvekliven gegen den Richlerstaud abzuwehrcn. BemcrkenSwerlh sind die Meüve, welche allerdings nur zwischen den Zeilen der nachstehenden Sätze des Anö-fchußberichteS zu lesen sind : ,.Die Motive, welche die Jaulfch-berger zu dnscm traurigen Ueverfalle bestimmten, cnispraii-gen dem Glauben, daß ihrer Nalioualilitt und ihrem Glauben Gefahr drohe vou der Partei, aus welcher sich eben der Laibacher Turnverein herani-bildete Die Motivewareu daher politischer Natur, wie eS auch die ganze Rauferei war. Wen» man nnn berücksichtiget, daß die Berurtheil-ten durchgehend« schlichte, ans Bergen lebende, ferne vou der gebildeten Welt, auf einer tiefen Sluse stehende, Ackerbau treibende Miiuuer find, welche nicht im Staude waren, die Bedeutung der Vorgänge für Nationalität und Glauben zu beurtheileu. (Heiterkeit.) Der Rechenschaftsbericht des Landesausschusses, der des Interessanten so manches bietet, kam nicht vor, La der Landtag zu frühe geschlossen wurde; die Minorität setzte den Beschluß durch, den Bericht dem Landesausschnsse zur Wie dervorlage für Len nächsten Landtag zurückzustellen. Die Bildung der HauptgemeinLen ist bis nnn leider noch ein frommer Wunsch geblieben. Lebhaft war die Debatte über den Theaterfond. Voriges Jahr waren für Zwecke der flov. Dramatik 1600 fl. bestimmt, und zwar 1100 fl. für Prämiirnng dramatischer Werke und 500 fl. für Snbventionirung des dramatischen Vereins. Heuer wurden alle 1600 fl. für Subveiitiouiruug des slovenisch-dramatischen Vereins bestimmt. Die Minorität Lrang auf Vorberathung, nnd als diese fiel, auf Minderung dieses Betrages; allein sonderbarer Weise wnrde diese Subvention noch in derselben Sitzung definitiv beschlossen, in welcher das betreffende Gesuch des dramatischen Vereins dem Finanzausschüsse war zngewiesen worden, ohne dessen Be richt abzuwarten. (Heiterkeit.) Die Konstituirung des Landesfchnlrathes ist bekannt. Was die Einführung der sloveuifchen Sprache in den Landesämtern anbelangt, so gestattete voriges Jahr der Beschluß dem Landesschnsse, einige Ausnahmen zn machen. Es wurde ein Komitee für die Terminologie bei dieser slo vemschen Amtirnng vom Landesausschnsse bestellt, nnd es wurden den Beamten zwölf Exemplare des dentsch-slovenischen Wolf'schen Wörterbuches, 5 Exemplare der südslavischeu juristisch-politischen Terminologie, 4 Exemplare der Janezic'schei, Sprachlehre, endlich 1 Exemplar deS kroatischen Wörterbuches von Hnlck zur Disposition gestellt. (Heiterkeit.) Amti rung mit Sprachlehren nnd Wörterbüchern! Das ganze Bild über die Thätigkeit des Landtages in seiner letzten Session zeigt leider wieder, wie vielfach die Vertretung der Interessen des Landes und des Volkes gehemmt war durch rücksichtslosen Starrsinn der Majorität. (Lebhafter Beifall.) ___________________(Schluß folgt.)________________________ Witterung. Laibach, 24. Oktober. Heute Vormmittags trübe, schwarze Regenwolken, gegen Mittag stürmischer Süvwest, starke Güsse, um 1 Uhr hefti acs Gewitter mit grellen Blitzen, noch um 3 Uhr anhaltend. Wärme: Morgens 6 Uhr -s- 7.0", Nachmittags 2 lU-r Der Niedeifchlag dem Normale vorigen Freitag Verstorbene. Den 21. Oktober. Johann Beruek, Schneider, alt 58 Jahre, im Zivilspital au Erschöpfung der Kräfte. Den 22. Oktober. Dem Josef Widmar, Kaifchler, sei» Kind Maria, alt 1 Jahr und 2'/, Mouat, am Moor-grnude Nr. 25 am Pcmfigus. — Dem Josef Nebol, Schuhmacher, sein Kind Josef, alt 3 Monate, im Elisabeth-Ki»-derspitale in der Polauavorstadt Nr. 67 au der Atrofie. — Herr Johauu Kastelliz , k. k. Post-Offizial, alt 51 Jahre, iu der Kapuzinervorstadt Nr. 84 an der Lungentuberkulose. Deu 23. Oktober. Dem Herr» Johann Knautz, Zicha-ric-Fabrikö-Ausseher, fein Kind Emma, alt 2 Jahre uud 4 Monate, in der Kapuziuerverstadt Nr. 92 au der Luftrühreu-eutzündung. Gedenktafel über die am 26. Oktober 1870 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Smvle'schc Real., TvmiÄj, BG. Laibach. — 3. Feilb, Babic'sche Real., Lahina, BG. Tfchernembl. — 1. Feilb, Majcen'sckie Real., Dobrova, 90 fl., BG. Ratschach. — 2 Feilb., Bntalla'sche Real., Eric, BG. Tfchernembl. — 3. Feilb., Puh'sche Real., Perovo, BG. Laibach. - 1. Feilb, Gruin'fche Real., Tomislj, 952 fl. 60 kr., BG. Laibach. — 3. Feilb., Ramovs'fche Real., Brod, BG. Laibach. — 2. Feilb., Toniazin'sche Real., Smednik, BG. Gnrkfeld. — 3. Feilb., Zalar'sche Real., Lipsein, BG. Laas. — 1. Feilb., Zalar'sche Real., Zapotok, 1090 fl. 40 kr., BG. Laibach. — 3. Feilb, Sellan'sche Real., Waitsch, BG. Laibach. — 1. Feilb., Kriz-mann'sche Real., St. Georgen, 3070 fl. 20 kr., BG. Laibach. — 3. Feilb., Podlaj'fche Real., Jessenitz, BG. Landstraß. — 3. Feilb., Stifanic'sche Real., Postenavas, BG. Landstraß. — 3. Feilb , Mestniak'sche Real., Bregana, BG. Landstraß. — 3. Feilb., Barbic'sche Real., Hrastek, BG. Landstraß. Lottoziehung vom 22. Oktober. Wien: 58 15 1 26 90. Graz: 2 II 28 76 88. Theater. > eilte: Trobadour. Oper in 4 Akten von Verdi. Herr E i s e n b a ch vom Stadttheater in Bern als Gast. Telegramme. Berlin, 23. Oktober. Die Preußen besetzten am 21. Oktober Chartres; die erste Parallele gegen Schlettstadt ist anSgehoben. Berlin, 23. Octobcr. (Osfi;iell.) General Wittich besetzte am 21. Oktober Chartres. Vor Pari-herrscht nach dem am 21. Oclober abgeschlagenen Angriffe Ruhe. Von Metz kommen täglich zahlreiche französische Ueberläuser ins deutsche Lager. Tie erste Parallele gegen die Südwestsront von Schlelt-stadt wurde auSgchobeu. Deutscherseits waren 32 Geschütze im Feuer. Der Verlust betrug drei Man». Florenz, 23. Oktober. Eine Depesche auö Konstantinopel meldet: Griechenland und die Türkei Unterzeichneten einen Defensiv' und Offensiv-Vertrag zum gemeinschaftlichen Vorgehen gegen jede im Orient etwa erobernd auftretenke Macht. Genua, 23. Oktober. Garibaldi hat bereits die Cadres der Vogeseu-Armee gebildet; drei erste Brigaden sind formirt; die erste steht unter dem General Bossak, die zweite unter Oberst Marie, die dritte unter Menotti Garibaldi. Tours. 23. Oktober. England hat Freitag hier und in Berlin Waffenstillstand und Uuterhand-lungs-Präliminarien vorgeschlagen. Die Verhandlungen dürften ein gutes Ergebuiß haben. London, 23. Oktober. General Boyer ist hier eingetroffen. Er besuchte die Kaiserin Eugeuie. London, 23. Oktober. General Boyer ist am Freitag in London cingetroffm nnd hat Samstag die Kaiserin gesehen. für das Jahr 1871. L Vorräthig bei.. (433) l§ri. !v. «M^^Mälcn^mü Jllnstratwi'icn fl. -.65 Tnschcnbuch für ZU'iliirztc von Dr. Wittels- höfer, ........................................ Bloitkalendcr zum Abrcißen . . . ' ' - 1.40 -- Dcstcrr. Volkskalender, 27 Jahrg., von A. Silberstein n. a., mit Illustrationen ... fl. —.60 Ter Wiener Bote, illnstrirt...................„ —.30 Wiener Brieftaschenkalen-er..................... —.20 Ttndentenkalender, österr., von Czuberka, geb. ., 1.20 Volks-mid Wirthsihaftskalender,XX. Jahrg „ —.40 Neuer Kalender für die Landwirthe vv» Feuser (Graz)................................ —-40 Lesterr. Medizinalkalender von Dr. Nader, 26. Jahrg., geb............................... 1.40 Tamen-Alnlittiach, Notiz- und Schreibkalender für 1870, eleg. geb. mit Goldschnitt . . . „ 1.20 vurean- nnd Äonchtoir-Kalcnder inPlakar - Format........................................ —.40 Steffens Volkskalender, 31. Jahrg., mit Stahlstichen nnd Holzschnitten.....................„ —.91 Wandkalender aufgezogen.......................„ —.25 Geschäfts- und Ansknnftskalcuder, Wiener, für 1871...................................... —.36 Notizkalender für die eleaante Welt, eleg. g e b. m i t G o ldf ch n...................... 1,— GeschilftSnotizkalcndcr, in Leinwand geb. . . „ 1 — Portcmonnaiekalender............................. —20 dto. in eleg. Metalleinband . . . . „ —.86 Mignon-Almanach.................................. —36 Taschenkalender mit Spiegel, Schuber und Kupfer........................................ —.60 dto. mit Spiegel und Schuber ohne Kupfer....................................... —.40 dto. im gewöhnlichen Einband . . . „ -.24 Toilcttcnkalcnder ............................... —50 Vlattkalender................................... —-20 Ttabkalender, elegant........................... -.50 Vlattkalender in Holzrähmchen................... —.70 Jllustr. Kalender und Notiellen-Alinanach mit Farbendruck-Prämie........................ — 84 Konstitutioneller 15 Nenkreuzer-Kalender . „ — >5 Vrieftaschen-Blattkalender ....... —15 Laibacher Wandkalender, aufgezogen 25 kr. IW- Wicderverkäuftr erhallen bei größerer T^önahme Kabait. ______ Ern Lehrling, versehen mit den nothigen Schnlkenutniffen, der deutschen und slovenischen Sprache mächtig, findet gegen annehmbare Bedingungen sogleich Ausnahme bei (450- 1) I. Giontint. Eine Mckerei mit Zreislerei, »»mittelbar neben einer größern Kaserne, im besten Betriebe, ist wegen Familienverhältnissen sogleich zu verkaufen. Auskunft ertheilt » , «»>« Itotli« in Kranichsfeld, llntersteiermark. (451- ! Wiener Börse vom 22. Oktober. 8t»»tsk<»sa«. Geld Ware iperc. österr. Wäbr. . dto. Rente, öst.Pap. 57.1» 57.2>^ dto. dto. öst.inSilb. 66.75 66.82 ^ose von 1854 8,1.— 85.5V ^ose von 1880. ganze 93.3» 8L.5N jose von 1860, Fünst. 105 — IV5.5V pramiensch. v. 1864 .116.85 117.75 Srancksntl.-okl. ! Steiermark znSpCt. — »ärnten. Kram Küstenland 5 , Ungarn. . z»S , ikroat. u. Elav. s „ Siebenbürg. » 5 . Lottsa. /tationalbank . . !reditanstall . - ». S. Eöcompte-Ses. Lnglo-österr. Lank Oest. Bodencred.-A. . Oest. HYPoth.-Bank. Steicr. Ercomvt.-Bk. ikail-F-rd.-V ordb. . Lüdbahn-S-leUIch. . rail. Elilabeth-Vaha. Larl'Ludwiz-Babn Iicbenb. Eilenbaba . »ais. ffranz-^olessb.. 'fünfk.-Barcler E.-B. Stsöld-Fiuui. Bahn . lVs.nakrist's. Nation, ä.W. verloSd. 93.40 93.60 2ng. Bod.-Creditanst. 8Z.SV W.— Allg.öst.Vod.-Ercdit. dto. >u . 87.75 885 78.L5 78.50 7S.5Y^ 7L — i 7,6 — 718 — SÖ6.80 >57.— 878. - >88 — 217.25 2,7 75 § —.— ^50.— 80.-- 81.--30.—! — 212-E L1LL l?2.tiO 173.70 214 5«. 2t5 — r»8.7S^SU.i5 >88.50 ,«!.— >«« - ,K8.-0 164- 157 50 158 — S4.— 96.— 115.— ISS — Beld War Oest. Hypoth.-Bank—.— -- kl loettüts-vdlls?. Südb.-Gel. >u5->oFr. I1I.S5 III.50 dto. BonS 6 pdit. 2S4.— rss.— Nordb. (loo st. CM.)^ 9L.5V SZ.— Sieb.-B.