LmbllcherKMllmg. Nr. 118. Pränumerationspiei«: Im Eomptoir ganzj. st. 11, halbj. ff. 5.50. Für bie^usteNunn in« H.,u« halbj.50li. Mit der Post ganzj. fl. 15, halbj. fi. 7.50. Donnerstag, 23. Mai Insertionsgebühr big ly Zellen: imal en lr., Lm.»l)lr., 3m. 1 fl.; sonst pr.Zeile im. 6 lr.. 8m. »li>, 3m. lo lr. u. s. w. Insertionöftcmpel jedcsm. 3U l^. 1867. Telegramm. Der Mnisterpliisldcnt an den L«lndegprüsldenten in Wach. Wien, 22. Mai. Dcr Neichsrath wurde hcutc durch Sc. Majestät dcu Kaiser persönlich cröffuct mit folgender Throurcdc: Geehrte Herren von beiden Häusern des Rcichs-rathcs! Mit freudiger Genugthuung sehe Ich deu Reichs-rath wieder um Mich versammelt. Mcincui Nufc folgend, haben die dazn aufgeforderten Königreiche und Länder ihre Abgeordneten entsendet, uud ich erwarte mit Zuversicht von deren patriotischer Mitwirkung nene Bürgschaften für die Wohlfahrt des Reiches nnd aller Länder, welche die Vorsehung meinem Scepter anvertraut hat. Was ich gelobt, als ich dcu Rcichrath zum ersten male an dicscr Stelle begrüßte, es ist nnabäudcrlich das Ziel meiner Vcstrcbuugcu geblieben. Die Herstellung eoustitutioucller Einrichtungen auf gesicherter Grundlage, das ist es, was Ich unvcrrückt im Angc behalten habe. Eben jenes Ziel war aber nicht zu erreichen, ohne zwischen dein älteren Vcrfassnngsrcchtc Mciucs Königreiches Ungarn und dem durch Mein Di-Plom vom 20. October I860 und Meiu Patcut vom 26. Februar 1861 verliehenen Gruudgcsctzc einen Einklang zu gewinnen, desscu aufrichtige Aucrkcnnuug seitcus ^rscö Köuigrcichcs allein dcu übrigen Köuigrcichcu und ändern sowohl dessen volle Hingebung an das Reich, als ihnen selbst den ungestörten Fortgcuuß der durch jene Grundgesetze verliehenen Rechte nnd Freiheiten uud deren zeitgemäße Fortcntwickeluna gcwährlcistcn konnte. Schwere Schicksalsschlägc, die das Reich getroffen, ^ waren eine ernste Mahunug mehr, dieser Nothwendigkeit gerecht zu werden. Meiuc Vcmühnngcn n'arcn nicht vergeblich. Es ist ein für dic Länder meiner ungarischen Krone befriedigendes Abkommen getroffen, welches deren Zusammengehörigkeit mit der Gcsammtmonarchic, den innern Frieden des Reiches und dessen Machtstellung nach Anßen sicherstellt. Ich gebe Mich der Hoffnung hin, daß dcv Rcichs-rath dicscr Vcrcinbarnng seine Znstimmnng nicht vcr-sngen, daß eine nnbefangcne Abwägnng aller einschlafenden Verhältnisse ans seiner Mitte Besorgnisse cnt fernen wird, welche Mich ernstlich bekümmern müßten, hegte Ich nicht die feste Ueberzeugung, das; redlicher Wille von allen Seiten die ncnc Gcstaltuug der Diugc zu einer gedeihlichen machen werde. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mahnen dazu, rüstig Hand' anznlegcn an die Vollcnonng des bc-aonncnen Werkes. Der Rcichsrath, dessen versehe Ich Mich ^ seiner patriotischen Hingebnng, wird es verschmähen, angesichts drängender Zcitmnständc sich der Aufgabe einer raschen Ordnung uuscrcr staatlichen Verhältnisse aus der gcbotcucn Grundlage zu cutzichen und an deren Statt ein Ziel anzustreben, dessen vergebliche Verfolgung nur ncnc Erfahrnngcn, aber keine Erfolge bereiten würde. Der Ncichsrath, das erwarte Ich von seiner Gcrech» Ugkcit, wird die Vortheile nicht uutcrschätzcu, welche auf der von Mir eingeschlagenen Bahn für Oesterreichs Stellung im europäischen Sta.atenvcrbande bereits fühlbar geworden find. Der Rcichsrath, auch dafür bürgt Mir sciuc erprobte Einsicht, wird endlich nicht verkennen, wie die nenc Ordnung der Dinge, indem sie dic verfassnngs-U'äßigcn Rechte nnd Freiheiten Meiner Länder der Ungarischen Krone mit ucnen unumstößlichen Bürg« schastcn umgibt, gleiche Sicherheit für dic übrigen Königliche und Länder im nothwendigen Gefolge haben muß. Die Verwirklichung dicscr Aussicht ist aber wesentlich bedingt durch die Äcfesliguug der Grundgesetze von. 20. October I860 und 26. Februar 1861 in den Ländern, deren Vertreter jetzt wieder versammelt sind. Dahcr war die rückhaltlose Beschickung des Rcichsrathcö ciu ferneres Gebot der Nothwendigkeit. Wie Mir abcr der Gcdankc fremd gcblicbcu ist, dic ciuzclucu Königreiche nnd Länder in den ihnen znstchcndcn Rechten schmälern zu wollcu, so ist cs auch Meine Absicht, denselben in: Wege der Vcrcinbarnng mit dem Rcichsrathc jede Er-wcitcruug der Autouomic zu gcwähreu, dic ihren Wünschen entspricht nnd ohne Gefährdung der Gesammt-Monarchic zngcstandcn wcrdcn kann. Es wcrdcn daher vor allem mit Rücksicht auf die mit dcr Vertrctuug Ungarns getroffene Vercinbanmg, so weit diese die gemeinsamen Angelegenheiten angeht, die nothwendig werdenden Abänderungen Meines Patentes vom 26. Februar 1861 nebst eincm Gcsctz über Minister» Verantwortlichkeit nnd einer den constitntionellen Anfor-dcrnngcn entsprechenden Modification des Paragraph 13 znr Annahme vorgelegt wcrdcn. Weitere Gcsctzcsvorlagcn, insbesondere die mit Meiner seiner Zeit den Landtagen eröffneten Entschließung vom 4. Februar dieses Jahres vcrhcißcucu, werden sich daran anschließen. Die finanziellen Angelegenheiten werden in hervorragender Weise Ihre Aufmerksamkeit und vcrfas-snngsmäßige Mitwirknng in Anspruch nchiucn. Ueber die seit dcr letzten Sitzungsperiode ergriffenen außerordentlichen Maßregel,,, welche durch den Ansbrnch eines verderblichen Krieges zur unabweislichcn Nothwendigkeit wurden, wcroeu Ihnen umfassende Vorlagen zukommen. Für den Bedarf des lanf?>noen Jahres wnroc bereits beruhigende Vorsorge getroffen, so daß dcr Rcichsrath, unbeirrt von Fordcruugen oder Verlegenheiten des Augenblicks, sich der ^ösnug dcr großen und dauernden finan zicllcn Aufgaben widmen kann, die in Folge dcr zu treffenden Vcrciubarungcn mit dcu Ländern Meiner uuga-rischcu Krone an ihn herantreten. Dabei wird cs Hanpt-anfgabc sein, dafür zu sorgcu, daß kciu Theil über eine nnvcrhältuißmnßige Belastung zu klagen habc. Gcchrtc Herren dcr beiden Häuser ocS Reichsrathcs! Werfen wir hcutc, wo wir darau gehen, ein Werk des Friedens uud dcr Eiutracht zu gründen,.-den Schleier des Vcrgcsscns übcr eine nahe Vergangenheit, die dem Reiche ticfc Wnndcn schlug. Beherzigen wir die Lehren, die sic uus hinterlassen, abcr schöpfen wir in ungebrochenem Muthe die Kraft nnd den Willen, dem Rcichc Ruhe uud Wohlfahrt uach Innen, Ansehen nud Macht nach Außen wieder zu gcbcu. Mir birgt dafür die Treue Meiner Völker, die sich auch in den Tagen dcr höchstcu Bcorängniß bewährt hat. Nicht der geheime Gcdankc der Wicdcrvcrgcltung sei cs, dcr uuserc Schritte leitet, eine edlere Genngthunng sei nus bcschicdcu, wenn cs nns mchr uud mehr gelingt, durch oaS, was wir leisten nnd was wir schaffen, Ungnnst und Feindschaft in Achtung und Znnciguug zu verwandeln. Dann werden dic Völker Oesterreichs, welchem Stamme sie angehören nnd welche Sprache sie reden mögen, sich um das kaiscrlichc Vanucr schaarcn und frcndigcn Herzens dem Worte Meines Ahnen vcrtrancu, daß Oesterreich unter des Allmächtigen Schutz dauern nnd blühen werde bis in die späteste Zeit. Amtlicher Theil. Vcsch wirksam für daS Hcrzogthnm Krain, wodurch dcr § 54 dcr Landtagswahlordnnng abgeändert wird. Ueber Antrag des Landtages Mciucs Hcrzogthnms Krain finde Ich zu vcrordncu, wic folgt: Dcr ij 54 dcr Laudtagswahlorduung vom 26. Februar 1861 hat in seiner gegenwärtigen Fassuug außer Wirk-samkcit zu trctcn uud künftig zu lanten: § 54. Während dcr Dauer dcr 1. und 2. Landtagsperiodc köuncu Auträge auf Acudcruug dcr Bestimmungen dicscr Wahlordnung durch absolute Stimmenmehrheit des nach § 38 dcr Laudcöorduung übcrhanpt beschlußfähigen Landtages beschlossen werden. Nach Ablanf der i. und 2. Landtagspcriodc ist zu einem Beschlusse des Landtages übcr beantragte Aenderungen der Wahlordnnng die Gegenwart von mindestens drei Vicrtheilcn aller Mitglieder nnd die Zustimmnng von mindestens zwei Dritthcilcu dcr Anwesenden erforderlich. Schönbrnnn, am 1. Mai 1867. Fran., Ioscpl) in. ^. Bcust ui. ^. Taaffe m. p. Anf Allerhöchste Anordnung: Bernhard Ritter vou Mayer ni. i>, Se. k. k. Apostolische Majestät habcu dem Fclij,-Frcihcrrn v. Gcrliczy die k. t. Kämmcrerswürde allergnädigst zll verleihen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 14. Mai d. I. dem Präses !Joseph Angnsta die erledigte Präscsstcllc bei den« itreisgerichtc in Stcyr im Wege dcr angesnchtcn Ueber sctzung und die hicdurch erledigte Präscsstelle bei dem Krcisgerichtc iu 3tied dem Landcsgcrichtsrathc in Linz Gcorg R u ck c n st c i n e r allergnädigst zll verleihen geruht. Se. t. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom N.Mai d. I. dcu Fcldcon-sistorialdircctor nnd Priester der Königgrätzer Diöcesc Eberhard Kallmünzcr znin Ehrendoiuhcrru an der Kathcdraltirchc in Königgrätz allcrguädigst zu crucuncn geruht. S. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Eutschlicßuug vom 11. Mai d. I. den außerordentlichen Professor dcr Geologie an dcr Wiener Universität Eduard S ueß zum ordentlichen Professor dieses Faches au dcr genannten Hochschule allrrgnädigst zn ernennen geruht. Das Ministerium für Eultns uud Unterricht hat den Privatdoccnten Dr. Karl Groß znm Prüfungs-commissär bei der rechtshistonschen Abtheilung dcr thco-rctischcn Slaatöprüfnugscommission in Wien ernannt. Nichtaintlichcr Theil. «aibach, 22. Mai. Dcr Rcichsrath wird hcnte von Seiner Majestät dem Kaiscr feierlich crüffuet. Bald wird er seine Arbeiten beginnen uud cs wird dic Gruppirung dcr verschiedenen Parteien deutlicher hervortreten. Nach allein, was von nnlcrrichtctcr Seite verlautet, sind seitens der Regicrnng die Wege zn einer gedeihlichen Gcstaltnng der Verhältnisse geebnet worden und cs hat anch an Entgegenkommen von Seite dcr Abgeordneten nicht gefehlt, welche wohl fühlen, wie nothwendig cs fei, cin nuter so schwierigen Verhältnissen an die Spitze dcr Geschäfte berufenes Ministerinn! zn stützen. Eiucr Wicucr Eorrcsvondcnz dcr „Triestcr Zeitnng" vom 111. d. M. entnehmen wir übcr die bisherigen Resultate nachstehende interessante Daten: Die Majorität des jetzt bcrnfcucn Rcichsrathcs wird, wic bereits angedeutet, eine rcgieruugsfrcuudliche sein. Abgesehen von dein iu einzelnen Kronländcrn versuchten Appell an das besser unterrichtete Land hat zu diesem crfrculichcu Erfolge das Vorgehen des Ministerpräsidenten beigetragen, dcr, indem er die Mitglieder des Reichs-rathcs zn Eonfcrcnzen berief, sich dadurch die Möglich-kcit gesichert hat, seiuc lcitcudcn Ideen umfassender und mit dcr überzeugenden Macht klarer systematischer Ent-wickclnug denselben auseinanderzusetzen und in richtiger Würdigung des großen Einflusses persönlichen Verkehrs und vertraulichen Gedankenaustausches die Genugthuung hat, zu sehcu, daß sciuc offcu und freimüthig gegebenen Erkläruugcu volle Billigung gcfundcu haben, daß principielle Gegensätze, wcnn anch znr Stunde nicht gäuzlich gcschwuudcn, doch viel vou ihrer Schroffheit verloren, uud daß das Aufeinauderplatzcn dcr Geister bereits außerhalb des Sitzungssaales stattgehabt uud die Scssiou selbst, wenn anch nicht versöhnte, doch znr Versöhnung geneigte Gemüther finden wird. Namentlich von der letzten Eonfercnz (Donnerstag Abend) verlautet, daß dic mit so viel Glück angcbahulc Verständigung weitere 772 Schritte nach vorwärts gethan, und daß insbesondere die Abgeordneten dnrch die Aufklärungen des von den Herren Klun mid Tinti scharf intcrpcllirtcn Herrn Finanz-ministcrs sich völlig befriedigt gcfnndcn haben. So ge< stalten sich die Chancen immer günstiger. Der Wunsch, alle berechtigten Ansprüche zu befriedigen, mag auch bei Berufung des Polen ZicmiallowSky zmn Vicepräsi-dcnten deS Rcichsrathcs maßgebend gewesen sein. Ebenso dürfte eS feststehen, daß auch ciu Pole Mitglied des zu reconstruirenden Ministeriums wird; das Polcnthum ist feit der Zweitheiluug des Reiches ein gewaltiger, füglich nicht mehr zu übersehender Factor geworden, und der Wunsch, diese Nation durch die Baude der Dankbarkeit und durch daö Gewicht des richtigen Verstäubnisses ihrer eigenen Interessen zur iunigen Theilnahme an den Geschicken der Gcsammtmonarchic zu bestimmen, ein wohl-bercchtigtcr. DaS Gerücht, welches den Grafen Alfred Potocki, den Träger eines der gefeiertsten polnischen Namen, als künftiges Mitglied des Ministeriums bezeichnet, scheint durchaus nicht aus der Luft gegriffen zu sein, man dürfte jedoch der Wahrheit naher kommen, würde Graf Potocki als Mitglied des künftigcu Ministeriums bezeichnet werde». Vor allem müßte wohl die Neubildung des Ministeriums uud die Gründuug des dein Grafen zugedachten Ackerbauministeriums crfolgeu. Denkschrift über die Errichtnna. von Districtbförstercien im Krön« lande Kram, überreicht in der Gencralversammluna. der k.f. Lülldwirthschüfts.Gesellschaft am 8. Mai d. I. Von dem Mitglicde Ludwig Dimitz, ' l. t. Fürster und Polilischer Scqmstcr. VIII. Eine weitere Anforderung, die ich an ein Forstschutz» Institnt stelle, ist die, daß ihm sein rein politi-scher Charakter gewahrt werde; die betreffen» den Organe können also keineswegs gleichzeitig Wirth, schaftsführer in Staats- oder Privatforstcn sein. Ich glaube bei Besprechung des französischen Forst-gcsctzcS die Nachtheile einer solchen Vereinigung gezeigt zu haben, übrigens aber wird eS Jedermann cinlcuchtcu, wie, wcuu sich die forstbcschützeude Thätigkeit und Wirth» schaftscontrolc der Förster (oder wie man sie nenne) auf alle Wälder erstreckt, sie unmöglich in Einem Complcrc eine zweifache Stellung, die des Verwalters uud seiucs Controlors, gleichzeitig einnehmen können. Schließlich muß dcu Forstbcamtcu, den, ganzen Institute eine uicht nur geachtete sociale nud amtliche, sondern auch eine in letzterer Hinsicht möglichst selbst, stäudige und unabhängigc Stcllnng gesichert werden. Als Organe der Staatsgewalt, ein Ausfluß wcl» chcr ja cbeu das Obcraufsichtörccht über die Wälder ist, seien fie auch Staatsbeamte, welche nicht den unteren politischen Behörden, dcn Bezirksämtern, sondern nnmit. telbar der Landesstcllc unter-, dcn ersteren aber nnr znr Seite stehen. Meine Praris in drei Kronländcrn der Monarchie hat mich darüber belehrt, daß die uutcrcu politischen Behörden in der Handhabung der Forstgcsctze meistens lau sind; dies wird auch die Erfahrung einer Unzahl meiner viclgcdrückten Fachgcnosscn zn bestätigen vcrmögcu. Worin dieser Ucbclstcmd seinen Grnnd hat, liegt nahe, soll aber hier nicht erörtert werden; doch leuchtet ein, daß eine Unterordnung der Forstbeamten unter dicsc Ächördcn deshalb uicht räthlich sein kaun, auch wäre eine solche bei dem Umstände, als nach dem Plane, den ich weiter unten entwerfen will, nicht bei jedem politischen Bczirlsamtc ciu politischer Localforst-bcamte situirt wcrdcu soll, nicht ansführbnr. Wenn es mir gestaltet ist, mich auf meine früher bei Bcsprcchimg dcr Instruction vom 11. October 1814 dargcthancu Ansichten znrückzubczichcn, so wird auch aus diesen die Unzweckmäßigst eines solchen Vcrhältnifscs hervorgehen. Bei der LandcSstclle soll ein Forstreferent oder LandcSforstcommissär situirt werden; die unmittelbare Unterordnung uuter die k. k. Landesregierung hat also auch den Vorzug für sich, daß der Commissa-riatsdienst dadurch eine technische Leitung und Controle genießt. Nach Entwicklung dieser Hauptgrundsätze lange ich bei dem momentan wichtigsten Theile, der Koslenfrage, an, doch will ich dicsc nur kurz und in jenen Punkten einer Untersuchung uuterzichen, zn welchen mir mein Fach — das rciu sorstmännischc — einen Anhalt bietet. Ich werde hier znvördcrst das Princip der Kosten-ucrthcilung aufstellen, sodann die einzelnen Posten ziffcr-mäßig veranschlagen. Der Modus der Kostcurepartition gründet sich in erster Linie auf das Interesse, daS die Kür» perschaften (im weiteren Sinne) an der Er haltn ng der Wälder, an der zu sichernden Nachhaltiglcit des Holzcrtragcs haben. Das Physische uud finanzielle Wohl der Bewohner, auf daS in cincm Ocbirgslande wie Kram dic Wälder dcn licreitt berührten so großen, ja unberechenbaren Einfluß üben, in allen Richtungen anzustreben, dasselbe zu er« höhen, es auf jcue Stufe zu heben, die es ohne wirksame Hcbnngsmittcl nicht erreichen kann, ist vor allem eine Obsorge des Staates, — dieser also auch als erster Factor bei Äcschaffuug der Mittel anzu- sehen, durch welche das Forstschutzorgan eines Länder-theileS erhalten werden soll. Hütte ich in Krain keine anderen Beweise für diese Pflicht des Gcsammtstaatcs, so wäre eS der Karst, der auch in uuscr Laud mit all' den fürchterlichen Folgen seiner Entwaldnng hineingreift. Die Frage der Karstbcwalduug ist ciuc solche uicht nur für die betreffenden Kronlündcr, sie ist nnbestrittcn eiue Frage des Reiches! Bei der Waudcrvcrsammlung des österreichischen Rcichsforstvcreins, welche 1805) in Triest, respective auf dem Karste, uud wegen des Karstes allda tagte, uud bei welcher die k. k. Landwirthschafts-gcsellschaft für Krain durch Herrn Dr. Orel ver> treten war, wurde die Resolution des hochverdienten General-Domainen-InspectorS Nessely, dahin lautcud: „Die Wicderbcwaldung dcS Karstes ist von so ein-schneidender Wichtigkeit nicht nur für die Karstländer, sondern für den ganzen Kaiserstaat, der die adriati« schcn Küstenländer zur Erhaltung uud Entfaltung seiner Macht und Grüße und seines Wohlstandes dringend bedarf. Diese Wicdcrbewalduug ist daher auch eiuc Frage des RcichcS, weswegen dieses letztere insofcrne hier stützen nnd fördern soll, als die Kraft der einzelnen Länder für die Bewältigung der Aufgabe nicht mehr hinreicht", — allgemein angenommen. Ich glanbe mich nnr auf diese Aeußerung einer Versammluug ausgczcichueter Fachmäuucr bezieheu müsse», um dem vorausgcsprochencn Principe eine Gc» währ zu geben. Und wäre es uicht die Wicderbcwaldung des Karstes selbst, — wäre cö nnr eine Verhütung sciuer weitern Ausbreitung und AnSdchnnng seiner ohnedies schon gefährlich erweiterten Grenzen, so fände ich schon darin allein — und dieses ist auch dcrcrstzn-löscudc Theil der kraiucr Karstfragc — gcnngsamcn Grund znr Aufstclluug des Satzes, daß daS gcsammtc Reich mituerpftichtct fei, dagegen zu wirken. Aber nicht nnr von diesem Standpnnktc möchte ich dcn Staat als AcitragSlcistcr ansehen, auch das Acrar iu seiucr Eigenschaft als Waldbesitzcr ist bcitragsvcr-pflichtet. Zunächst dem Staate ist eS daS Land, welches mit beisteuern soll zur Erhaltuug des Forst, schutziustituS. Für daS Land Krain selbst bestehen in zweiter Linie dieselben Vcrpfiichtuugcn. Namentlich sind es die ausgetheilten und uuaufgetheilteu Gemciudcwülder, au deren Bestand dasselbe in seiner Gesammtheit ein uicht wcgzuläugncndcS nnd alle seine Bewohner bcrührcndcö Interesse hat. Nücksichtlich dieser lctztcru Waldlatcgoricu möchte ich das Ocsammtkronlaud gleichsam als Wald-bcsitzcr betrachten: Die Erhaltuug der Lebensfähigkeit der Gemeinden, die Kräftiguug ihrer Iustilutioncn, dic Wahrnng ihrer möglichsten Unabhängigkeit von dcn Mittcln des Gcsammtlandcs legt cö der LandcSvcrtrc> tung als Pflicht anf, für die Erhaltung dcr Gemeinde-uud Thcilwälder zu forgcu. Also wie dcr Staat schciut mir daS Land sowohl wegen Wahrung dcr allgemeinen Landcsintercsscn sowie als Walobesitzcr insbesondere zur Coucurrcnz an den VefürsterungSkostcn verbunden zu sein. WeiterS nnd schließlich aber sind es die übri-gen Waldbesitzer, als: Baueru« nnd Hcrrcugütcr, Stiftungen, Klöster, Pfründen, überhaupt alle Privat-waldbefitzcr. Daö Interesse dieser an dcr allgemeinen Waldcrhaltuug uud mithiu ihre Pflicht zur Eoucurrcuz au dcn Kosten wird cinlcuchtcud, wcun mau bedenkt, daß sie all' dcr Vortheile, welche ein gntcr Forstschutz gewährt, schon in so ferne theilhaftig wcrdcn, als durch die Pficgc dcr Staats» und Gemcindcwäldcr, ihrc cigc-ncn im Bcstandc gesichert nnd geschützt sind. Dcr größte Theil dcr Privatwäldcr, die Baucru- oder Hubcnparzcllcn, sind meist in dcn Thalböden oder dcn nntcrcn Gehängen dcr Bergwände gelegen. Wird nun der oben- und ncbcngclegcnc Wald gut im Schlüsse uud in dcr Be-stockuug crhaltcu, so ist dics für den nnterhalb bclcgcncn Holzbcstand cinc Schutzwchr gegen alle im Gebirge so häufigen uud gewaltigen Elcmentarcrcignisse. Es gestattet mir leider die materielle Zeit uud die räumliche Einschränkung, welche ich daher uou vornherein dieser Denkschrift auferlegt habe, nicht, in wcitcrc Auseinander' setzungcn über alle die Nebendinge einzugehen, die sich mir bei Behandlung der Principien in die Feder drängen. Ich muß demnach abbrechen und gehe, indem ich untcr Einem damit die Grundsätze der Personalorganisation und Situirung der For st dien st Posten darstelle, znr Repartition dcr Kosten auf die verschiedenen Factoren über. Ich halte mich dabei an dcn „goldenen Mittelweg", indem ich nicht Unerreichbares vorschlage, werde aber, um etwa Kosten zu vermeiden, mich auch uicht so weit vom Ziele eutfernen, daß dadurch seiuc Erreichung vcr-eitclt würde. Dic Eröffnungsrc>cn"dtt"Pr«sl>cnten in iei>en Zausern lautcu: >. im Herrenhause: Präsident Fürst Carlos Aucröperg: „Hohe Versammluug ! Sc. Majestät unser allergnädigstcr Kaiser geruhten mich für dicsc Rcichsrathsscssiou znr Leitung dcr Verhandlungen iu diesem h. Hause zn berufen. In- dem ich dem allerhöchsten Willen treu ergeben Folge leiste und diesen Ehrenplatz einnehme, erfüllt fich das höchste Streben meiner Wünsche, wcnn ich zur Unterstützung mcincö WirkcnS Ihreö uugeschwüchtcn Vertrauens theilhaftig werdc. Dcr Zeitraum, iu welchem die Thätigkeit dcS Reichs-rathcö verbannt war, umfaßt Erlebuissc, wclchc dic poli-tischcu Gefühle und RcchtSanschauungcn auf das schmerzlichste berührt haben. Dic schwerwiegenden Ereignisse dcr unheilvollen Vergangenheit haben auf die Irrwege nnserer Geschicke so tiefe Schatten geworfen, daß es nicht mehr Tag wcrdcn wollte iu den Gemüthern nnd daß bereits die Möglichkeit abhanden gekommen zu sciu schien, dem erschöpften Reiche frisches Leben cinzuhanchcn nnd dessen Bestand zn sichern. Da siel ein Lichtstrahl in das Duukcl dcr düsteren Erwartungen und dcr schleichenden Furcht; ein wohlbedachter Griff hat das Netz dcr Verwickelungen zerrissen, um dcn Faden des Rechtes hervorzuholen, uud, geleitet von dem einzigen untrüglichen Wahrzeichen, sott nun daS öffentliche Recht aufgerichtet, der Umbildung unterzogen werden und hoffentlich dancrdc Gewähr erlangen. Somit stehen wir nach einer Reihe bitterer Erfahrungen an dem entscheidenden Wendepunkte, daß für Oesterreichs Zukunft ncnc staatsrechtliche Grundlagen geschaffen wcrdcu müsfcu. Dicsc dürfcu abcr nur nnbe« deutliche sein. Es ist dies cine tiefernste Aufgabe, deren Schwierigkeiten untcr dcn gegebenen Verhältnissen auch dcn kühnslcn Muth übcrbictcn müßten, hättc uicht der Allmächtige in jcdc Brust dcu Selbsterhaltungstrieb gc-lcgt, wclchcr dic Hoffnung niemals aufgicbt, daß cö dem crnstcu uud fcstcn Willen, dem unermüdlichen Eifer uud dem opferbereiten Gemcinfinn gelingen muß, das theuerste Gut, das Vaterland, zu verjüngter Kraft zu bringen. Mögen die Prüfungen und die Opfer, wclchc dcm östcrreichifchcu Patriotismus auferlegt fiud, eincn frncht' baren Abschluß finden, uud wolle cS dic Vorsehung gnä-big fügcu, daß dcr Fernblick dcr Bcthciligtcn nngctrübt bleibe, damit sie eincn Abschluß ersinnen, welcher der wahrhaftige Beginn dcr Kräftigung nnd dcö raschen Gc< dcihcnS dcs weiten Kaiserreiches wcrdc und dcn Schmerz mildern könne, daß dcr österreichische Patriot fortan ein getheiltes Herz haben müsse. Aber wie immer auch die Würfel fallen mögc:i, daö Eiuc stcht fest und daö ist dic Pflicht unscrer Mis-sion: Wir müssen an ein Ziel gelangen, das nns ein nnangcfochtcncs Vcrfassnngörccht gcbc, damit dic Völker in dcm Glaubcu an ihrc politische Berechtigung crstar-kcn nnd das Bewußtsein anflcbc, daß ein wichtiger Theil ihrer Geschicke in ihren Händen ruht nnd daß sic die Pflege ihres WohlcrgchenS imvcrkümmci't nur in dcr Eintracht vollziehen können. Erst wcnn dic Ueberzeugung allseitig gereift sciu wird, daß daS unantastbare Rccht dcr Theilnahme an dcn legislativen Arbeiten znr kräftigen Vertretung dcr allgemeinen wie dcr eigenen Interessen befähige, dauu kann anch erwartet wcrdcn, daß das Wcfcn nnd dic Vortheile dcr Zusammcngchörigkcit im Wcgc gemeinsamen Wirkens volle Gcllnng crlangcn und daß sich um Oesterreichs Völker daS Band dcr Brüderlichkeit uulös-bar schliugcn werdc, welches bereits vielfache Stürme überdauert hat uud in Verbindung mit unwandelbarer Trcnc für das angestammte Herrscherhaus dcu staatlichcn Verhältnissen nnd Zuständcu dic Weihe jcncr Uncrschüt-tcrlichkcit zn verleihen hat, welche allein inneren Fricdcn nnd dic Entfaltung Ansehen gewinnender Macht verbürgt. In diesem hochwichtigen und folgenschweren Mo-mcntc solleu alle patriotischen Kräflc, welche zur Bcwäl-tigung dcr großen Fragc aufgeboten sind, sich innigst vereinigen iu dcm eincn crhcbcndcn Ocdanlcn, daß es gelte, für cin mächtiges Oesterreich zn wirken. Mögcn Sie alle rückhaltlos sich den Forderungen der Zeit anschließen und, nut voller Unbefangenheit nnd Gewissenhaftigkeit dcS Staates Zwcck inö Augc fassend, dcsscn rechtliche Gruudlageu so gcstalteu, daß den Grnud-bcdingungcn einer daucrudcn Verbindung dcs Reiches, Kraft und Heil und seiner Völker allgemeine Wohlfahrt zu schirmen, unzweifelhaft entsprochen werde. Mit cincr solchen Lösung dcr bevorstehenden Anfgaben werden wir den Gefühlen der unerschütterlichen Anhänglichkeit für den geheiligten Thron huldigen, welche uus alle gleichmäßig beseelen und welche ich in dcn Ansrnf kleide: Gott schütze, Gott segne Sc. Majestät, uuscrcn allcrgnädigsten Kalserl" H im Abgeordnetenhaus?: Präsident Dr. Giskra: „Indem ich daS dnrch , die allcrgnädigstc Erncnnuug Seiner Majestät znm Präsidenten dcS Abgeordnetenhauses mir auvcrtraute Ehrenamt antrete, erkläre ich die heutige, nach der Geschäftsordnung zur Coustituirung dcs Hanscö bcstimmtc Sitzuug für eröffnet und füge bei, daß uach deu Mit-thciluugcu Sr. Erc. des Hcrru Ministerpräsidenten, die die später wcrdcn vorgelesen wcrdcn, dic feierliche Eröff* nung dcS RcichSrathcs in dcr t. k. Hofburg am nächsten Mittwoch, dcn 22. d. M., stattfinden wird. Lange Zeit ist cS seit dcm Momente, als mein würdiger und uus allen, die wir damals diesem hohen Hausc angehörten nnvcrgcßlicher Vorgänger im Amte (Bravo! Bravo!), dcsscn Abwesenheit niemand so schmerzlich empfindet als ich, die Sitzungen dieses hohen Han-seS geschloffen hat, uud still und öde standen die den 773 heiligsten Interessen der Völker Oesterreichs geweihten Raume, die lange Jahre wicderhallt hatten uou den Er-gicßnngcn des wärmsten Patriotistuus, von den innige stcn Acußcruugcu loyaler Hiugebuug nnd kräftigen Man-neswortcs für die Wohlfahrt des Staates und des Reiches. Nur mit tiefer Bewegung kann man zurückblicken auf die Zeit, in welcher die damaligen Räthe der Krone vermeinten, die großen Anfgaben der Regicrnng ohne Mithilfe der Volksvertretung lösen zn können, die sich einsichtsvoll und stark gcnng dünkten, das znr Genesung heranschrcitcndc (Gemeinwesen allein zu heilen lind den damals schon heraufdämmernden Gefahren von außen die Spitze bieten zu können, die da glnnbten, durch die Sistirnng der verbriefte» und geübten Vcrfassnngsrcchte eine ncnc freie Bahn eröffnen zn können, anf welcher die Völker in vermeintlich eonccnlrischem Znsanuncnwirtcn einen Neubau aufführen sollten, nach Plänen längst ent-schwnndcner Zeiten, die jedoch vergaßen, daß die Kraft des Einzelnen nnbedentcnd ist, und wie in den ernsten Tagen der Gefahr eine Regicruug iu die schwerstcu Lagen der Ohnmacht kommen kann, wenn sie Rath nnd That der Vertreter der Völker entbehrt, — die vergaßen, daß cs vergeblicher und eitler Vcrsnch ist, Völkern, welche nach freiheitlicher Entwicklung verlangen, welche die rationelle Gestaltung des Staates begehren, Institutionen nach alten Schablonen mit der Eonuivcuz gegen einzelne Stände oder eiuzclue Corporatioucn bieten zn wollen. Schmerzlich empfindet es wohl jeder Ocstcrreichcr, nnd nnr mit umflortem Auge kaun der Frcuud des Vaterlandes Hinblicken anf diese Periode des Interregnums unseres Vcrfassuugslebcns, auf jene Periode, in welcher eine schöne Provinz dem Reiche verloren gegangen, in welcher die hingcbcndstc Tapferkeit der Armee uud die in einem Theile des Reiches errungenen glänzenden Siege nicht zn hindern vermochten, daß von der anderen Seite der Feind in das Herz des Reiches gedrungen nnd vor den Thoren der Hauptstadt gestanden, daß der tausendjährige Verband mit dem Mnttcrlande des Reiches gelöst wurde, in der die Finanzen des Rei-chcs schwer heilbar geschädiget wnrden, daß der Volts-wohlstaud vielfach gclittcu nnd zurückgegangen, daß das Schwergewicht des Reiches erschüttert uud, was übler als alles, daß das Gefühl der Znsammeugchörigkeit zn cincm großen Gcmciuwescu in so vielen Herzen von Ocstcrrcichcrn verflüchtigt (Sehr gnt!), systematisch die Aandc der Znsammengehörigkeit gelockert wnrden. (Bravo!) Lassen Sie mich aber, meine Herren, hiuwcgeilen über das düstere Bild der Vergangenheit in der Stunde, U! der wir anf den Rnf des Kaisers auf dem Boden beö verfassungsmäßigen Rechtes wieder zusammentreten, Ulll zusammen zu rathen und zn thaten für die wichtigen Interessen des Reiches, nnd lassen Sie mich der Hoffnung einer besseren Zukunft Ausdruck geben. Das Glück von Oestcrrcich ist sprichwörtlich geworden, und sichtlich ruhte Gotlcs gütige Hand anch in den schwersten Tagen anf Oestcrrcich. Aber, wie das Vcrtrancn anf das bloße Glück allein dem Leicht« sinn eigen, nnd die fatalistische Zuversicht auf Gottes Fürschung ohne eigenes Handeln, Wirken und Schaffen zum pflichtvergessenen Frevel wird, so glaube ich, können nnd wollen wir eine bessere Zukunft des Reiches nicht nnr ttänmcn nud gläubig" hoffen, sondern von emsiger und tüchtiger Arbeit, von dem selbstbewußten Streben nach klar erkanntem Ziele nud mit Gottes Hülfe erwarten. Groß sind die Anfgabcn, die ihrer Lösung durch bic Rcichsvertrctnng nnd Regierung harren. Nich tblos llllt cö lang Vcrsänmtcs nachzuholen, die Schäden der lebten Zeit zn bessern, die Finanzen zu ordnen, die Volks-wirthschaft nnd die Stcncrkraft im Lande zu hcbcu und iu beleben nnd die allseitig anerkannten, vielbcklagtcn "ud doch nic abgestellten ererbten Ucbclständc in der Verwaltung zn beseitigen, die Fesseln des Schlendrians und der Gewohnheit zn brechen, durch eingreifende Rc-formen dem matt gewordenen Organismus ueucs Leben Anzuhauchen, Intelligenz uud Arbeit zu den maßgcbcn-ben Factorcu in allen Zweigen des öffentlichen Waltens llt Machen, sondern anch die constitutioncllcn Eiurichtun-ßcu, die durch den bloßen Schein derselben infrühcrcrZcit 'n Oesterreich arge Einbnßc erlitten, wirklich zn Ehren zn "lmgcu, den Staatsbürgern die Rechte freier Männer zu gewähren, den Rationalitäten die Bcdiuguugcu ihrer ^istcnz und Bildung ohne Vergewaltigung der Miu-berhciten nnd ohne Schädigung des politischen Gemein» lvcseus, den Ländern die nöthige Anlonomie, aber ohne Mbrnch für das Ganze zu gewähren (Bravo rechts), allen Konfessionen gleiche Berechtigung zn geben (lebhaf. tcs Bravo) und Staatsgewalt und Staatsbürger zn eutlastcn von den Folgen unglückseliger Verträge (Bravo ^uls), den Geist des echten Constitutionalismns uud des Fortschritts in allen Zweigen des öffentlichen Lebens lebendig zu machcu und alle hier vertretenen, an Bildung Und Wohlstand im Reiche hervorragenden Länder min' Ostens nicht in geringerem Maße jener Parlamentarischen Einrichtuuge» theilhaftig werden zn lassen, die in ^ucm audercu Theile des Reiches bereits rcaclivirt wur-^u (lebhaftes Bravo), und mit jenem Theile des Rei« ^ den langersehnten inneren nnd wahren Frieden zn fließen nud zn festigen, den heißcrsehuteu Ausgleich ü, ^cr Art zn Stande zn bringen, daß bei aller Ancr< ?'"inng nnd Achtung jenseitiger Rechte und Eigenart b°H die wirtschaftlichen Kräfte diesseits dcr Lcitha nicht preisgegeben, daß die finanziellen Lasten uach Gerechtigkeit uud Billigkeit geordnet werden (Bravo, Bravo) ! und durch was immer für Einrichtungen doch die Macht des Ganzen nicht gebrochen nnd nicht geschädigt werde. > (Bravo, Bravo.) Das sind, kurz gesagt, die großeu Aufgabeu, welche dcr Rcichsvcrtrctnng nnd dcr lais. Regierung harren uud deren rasche nnd glückliche Lösung die Völker Oesterreichs erwarten. Wird die Lösnng anch erfolgen? Nnr dann hat die Hosfunug nnd Zuversicht anf eine bessere Zukunft Halt uud Buden, nur dann lüunen wir hosfeu, daß Oestcr-reich wieder start und mächtig, groß uud gewallig dastehe uud seiuc Bedeutung in Enropa nnbcstrittcn bc-hanpten, seine welthistorische Mission unzweifelhaft erfüllen werde. Erkennt die Rcgiernng die Nothwendigkeit dieser Wege, nnd ist sie entschlossen, sie rasch nnd entschieden zn betreten, so kann sie wohl nicht blos anf die Mehr-hcit in diesem hohen Hanse, sondern anch dcr Völker Oesterreichs mit Sicherheit bei dcr Lösuug ihrer Ans> gaben rechnen. Thäte sie dies aber nicht, dauu meine Herren, dann dürfte wohl alles Mühen vergeblich sein, nnd in kurzer Zeit würden die besten nnd tüchtigsten Kräfte verzehrt sein im anfreibcndcn nnd nutzlosen Kampfe zwischen dcr Vergangenheit nnd der Znknnft, in dem Kampfe dcr Männer „nd Parteien, des trägen Stillstandes, des düsteren Rückganges und des mnthigcn Fortschrittes. Möge dcr Gcnins Oesterreichs, dessen Odem iu dieser hehreu Stunde nns nmweht, frcuuolich seiu Antlitz uuserem Begiuuc zugewendet halten. Möge die Weisheit, Güte nud Gerechtigkeit unseres Monarchen, ans die wir vcrtrancn, fördernd, schützend nnd schirmcud uns zur Seite slehcu, uud möge die allgülige Haud der Vorsehuug segnend anf unserem Werke nnd "ans dem Reiche ruhen, iu dcsseu weiten Oancu in diesem Augenblicke Millionen von Herzen von einem Gefühle durchdrungen find, dem wir durch den Rnf Ansdruck gcbcu: Es lebe Oesterreich, cs lebe dcr Kaifer!" M Abgeordnetenhaus in seiner neuen Zusaumensehung. Nachstehende Liste der Mitglieder dcö jetzigen Ab-gcordneteuhauscs dürfte den Lesern zur Oricutirnng bei den beginnenden Vcrhandlnngcn erwünscht sein. Die fettgedruckten Namen bezeichnen die Mitglieder, die schon in dcr ersten Wahlperiode im Abgcordnetcnhanse saßen. Nach den Provinzen gliedern sich dic Abgeordneten folgendermaßen : Nicdcrö st erreich: Dr. Bergcr, Dr. Vrcstl, Dr. Dicustl, Graf v. Falleuhayu, Freiherr v. Gensau, Dr. Kaiser, Graf Kinöky, Dr. Knranda, v. Mcndc, Dr. v. Mnhlfeld, Dr. v. Pcrger, Dr. Freiherr von Pratobevcra, Schindler, Schürcr, Frciher u. Tinti, Graf Arintö, Wiutcrstcin; Obcröstcrrcich: Dr. Dehne, Graf Dürt-Hcim-Moulmartin, Dr. Figuly, Dr. Groß, Heiß, Dr. v.Krcmcr, Mayr, Wahl, Freih. v.Weichs, Wickhoff; Salzburg: Gschnitzer, Freiherr o. Lasscr, Dr. Sticgcr; Stcicrmark: Graf Attcms, Freiherr v. Hal< kclbcrg, Dr. Haffner, Dr. v. Kaiserfcld, Lentfchek, Lipold, Lohningcr, Plankcnstcincr, Paucr, Dr. Rech« baucr, Schlegel, Tnnncr, Dr. v. Wafer; Käruthcu: Freiherr v. Herbert, Icsscrnig, Laz-, Mcrtlisch, Ritter v. Tschalmschnigg; 5irain: Graf Barbu^WaMstcin, Graf Coronini, Dr. Kluu, Pintar, Svctec, Dr. Tomall; Görz: Eernc, Dr. Pajcr; Trieft: Conti, Dr. Ritter v. Scrinzi; Istricn: Eolombani, Dr. Vidnlich; Tirol: Degara, Freiherr v. Giovauclli, Grenter, Dr. Jäger, Dr. Lcouardi, Dr. Plaucr, Pockstallcr, Frei, Herr v. Prato, Wieslcr; Vorarlberg: v. Froschaucr, Freiherr von Sciffcrtitz; Böhmen: Bachofen v. Echt, Dr. Vanhans, Graf Vcrchcm-Heimhansen, Freiherr v. Vcnst, Dr. Brauner, Dr. Danbcck, Graf Deefonrs-Waldcrode, Dr. Groß, Dr. Hanisch, Dr. Herbst, Herrmann, Kar. dasch, Kicmaun, Dr. Klier, Graf Kolorzowa, Freiherr von Korb-Weidcnheim, Dr. Koristka, Freiherr Kotz v. Dobrz, Ritter Kotz v. Dobrz, Lecder, Ritter von Limbeck, Lippmauu, Dr. Lumbe, Il^achacek, Ätüllcr, Dr. Paucr, v. Plener, Dr. Porak, Pour, Dr. Ricger, Dr. Niha, Roscnancr, Dr. Roscr, Altgraf Salm-Reiffer. scheid, Dr. v. Schlosser, Dr. Schubert, Schulz, Sei' fert, Dr. Sladkovsty, Dr. Stamm, Steffcnö, Ritter v. Strcer, Dr. Svestla, Graf Taaffe, Graf Thurn-Hohcnstcin, Dr. Trojan, Wolf, Wolfrnm, Dr. Zak, Graf Zcdtwitz, Dr. Freiherr v. Zeidler, Zcleny, Zitmuud; Mähren: Graf Dubsky, Freiherr v. Eichhoff, Dr. GiSkra, 3cittcr v. Hopfen, Hubil, Klcvcla, Frei« Herr v. Kübcck, Lahucr, Freiherr v. Loudon, Dr. Man« delblub, Freiherr v. Poche, Proökowctz, Dr. Rnacr Skene, Dr. van dcr Straß, Dr. Sturm, Ritter von Szabel, Tomanct, Vanck, Vittorin, Freiherr v. Wid° mann, Dv. Zaillncr; ! Schlesien: Freiherr v. Beeß, Dr. Demel, Dr-Dietrich, Graf Kucnlmrg, Freiherr v. Pillersdorff, , Schneider; Galizien: Barewicz, Graf Vaworowsky, Bod-nar, Chrzanowski, Ritter v. Cienski, Dr. Eajtowski, Fürst Czartorysky, Dittrich, Dzialoszynki, Ritter von , Fihauser, Graf Golejcwski, Groß, Guszalcwicz, Haus-ucr, Horodyski, Iatobik, v. Krzcczunowicz, Dr. Landes-bergcr, Äianasterski, Morgenstern, Dr. Pfeiffer, Ritter v. Polanowski, Dr. Polänsli, Adam Graf Potocki, Alfred Graf Potocki, Ritter v. Rogawsky, Sawczynski, Ritter v. Skrzynski, Solikowski^, Graf TarnowSki, Tomus, Ritter v. Weuzik, Hciurich Graf Wodpicki, Ludwig Graf Wodzicki, Dr. Wyrobek. Ritter v. Zby-szewski, Dr. Ziemialkowki, Dr. Zyblikicwicz; Bntowina: Andriewicz, Ritter v. Hormnzafi, Freiherr v, Petrino, Prokopowicz, Ritter v. Si» monowicz; Dalnlaticn: Bajauionti, Knezcwic, Lapena, Ljubisa, dc Äiicheli-Vittnri. Oesterreich. Innsbruck. 10. Mai. (Tr. Z.) Seit einigen Tagen Paffiren viele Urlauber aus Italien die Grenze, um sich bei dcu Brcuuerbahn-Arbeiteu ciucu Erwerb zn suchen. Da sie mit gehörige» Pässcu versehen sind, so dürfte cs mit den Rüstungen in Italien, von denen hin nnd wieder gefabelt wird, anf keinen Fall ernstlich gemeint sein. Ucbrigcns erzählen diese Lentc, daß die von Oesterreich überuommcnc» Militärs, nnd zwar die Urlauber vou deu Jahren M>5> nnd 1866, die bekanntlich schon am 19. März l. I. znr activen Dienstleistung einberufen wordcu warcu, sämmtlich iu Regimenter gesteckt wur-deu, die sich bemalen im Neapolitanischen befinden. Ein Zeichen, daß man eigene venezianische Regimenter vorderhand nicht bilden will. Pest, 20. Mai. In dcr hcntigcn Sitzung dcr Dcftutirtcntafcl zog Manojlovies seine Interpellation, wann die Vertreter der Militärgrenzc cinbernfen werden, znrück. Die Wahlen mehrerer Dcpntirtcn wnr-den vcrificirt, nnd schließlich wnrdcn die Stimmzettel zur Wahl ciucs Mitgliedes dcr VcrificationScommission abgegeben. Die nenn Abthcilnngcn dcr Dcpntirtcntafcl haben sich hcntc constitnirt, nnd hat ein Theil derselben die Berathung über den ersten Gesetzentwurf bereits bo gonncn. Assvam, 21. Mai. In dcr Particular-Congrcga-tion dcö Agramcr Eomitats, die am 17. d. abgehalten wnrde, kam die vcrlaugtc Senduug ciues Vicrtels-Cubik-fchuh Erde für dcu Krönnngshügcl in Pest znr Sprache. Es wnrdc beschlossen dem Verlangen zn entsprechen, sobald die in dcr Landtagsadrcssc, welche Sr. Majestät unterbreitet werden soll, angeführten Vcdingnngcn erfüllt sein werden. Ein Tumult in Tamobor soll, wie man dem „Pozor" meldet, selbst das Einschreiten der Gendarmen veranlaßt haben. Als Urheber des Tnmulteö wird dcr jnngc Stoc angegeben, dem es und einigen seiner Kameraden , die insgesammt „recht gntcr Lauue" waren, uicht sonderlich recht war, daß die Samoborcr Patrioten vou ihrcu Laudtagsdeputirtcu verlangen, sie mögen mit dcr Landtagsmajorität stimmen. Fiume, 17. Mai. Gestern erhielt dcr königliche Commissär v. Esch die allerhöchste Wcisuug, mit ausgedehnten Vollmachten die Administration von Bnceari nnd dessen Gebiet, welches sich bis zur Stadt Finme ansdchnt, zn übernehmen. Von Finmc trennt dasselbe ein Flüßchcn, jenseits sind viele nnd schöne Wohnstcllcn. Kaum wurde diese Nachricht bckauut, als sich großer Iubcl mit EljcnS, zahlreichen ungarischen Fahnen nnd Bclcuchtuug erhob. Augcublicklich entwickelten sich dort, wo der Einfluß der Beamten nnd des Elcrns aufhörte, die lebhaftesten Sympathien für Ungarn. Anch die an nnsercn Grenzen wohnende croatifchc Bevölkerung sehnt sich nach dcr Vcrciuiguug, während deren Vertreter in Agram im entgegengesetzten Sinne agitircn. Uusland. Vorlin, 20. Mai. Die „Krcnz-Zcitnna." meldet: Dcr König reist am 3. Juni uach Paris nd. Dcr Kaiser vou Ruß laud trifft am 1. Juni in Köln mit dem Großfürstcu-Throufolger zusammen und reist hicranf mit demselben uach Paris. - Der Krön-priuz verschob wcgcu eines Unwohlseins seine hentigc Abreise uach Paris. ~ Heute Mittags fand ein mehr» stündigcs Miuistcrconscil unter dem Vorsitze des Königs statt. Graf Bismarck, welcher erst morgen srüh zurückkehrt, war durch den geh. Rath vou Eostenoblc vertreten. Paris, 20. Mai. Dic „Patric" erfährt, daß dic Schwierigkeiten zwischen dcr Commission in dcr Kammer und dcr Regierung bezüglich der Armec-Rcor-ganisnlion ausgeglichen seien. Die Commission nimmt sür dieses Jahr die Ziffer vou 800,000 Manu dcr Regierungsvorlage gcnttiß an, hält aber zn Gnnstcn dcr Kammer das Rccht anfrccht, das Contingent für dic folgenden Jahre zn bestimmen. — Der heutige Abend-moniteur schreibt: Anf Befehl des Kaisers hat der I Kriegsminister beschlossen, daß die Militärbefreiungstaxe vou 3000 auf 2500 Francs hcrabgctzt werde. 774 O-onstantinopel, 20. Mm. Die Neise dcs Snl-tans nach Paris ist gestern im Millistcrvathc fi'ir dcn Monat Juli beschlossen worden. Man versichert, Fund Pascha werde den Snltan begleiten, in dessen Gefolge sich 500 Personen befinden werden. Hassesueuigkeiten. — (Feldzugszahr für C ivi l bea m l e.) Alle jene Civil-Saalsbeamten, welche in was immer sür einer Richtung dci der operircndcu Armee im uongen Ial>re verwendet worden sind, zählen in Folge allerhöchster Aeivilli-gung das Kliegsjahr l306 als doppeltes Diensljclhr. — (Das H int erlader systcm Va rth - Hohen' brück) wurde von dem preußischen n»d sächsischen Kriegs-Ministerium grprilst und wegen seiner Einfachheit und Villig-lrit als das beste System anerkannt. Vcide Regierungen haben beschlossen, dieses System anzunehmen nnd vorläufig zur Umgestaltung der volhandenen Vorderlader zn verwenden. — (Auf der Nhedc von Trieft) sind ans Meisina zwei nordamcrilanischc 5tricgsschiffe, die Fregatte „Colorado" (Commodore Steedman) mit 000 Mann nnd 44 Kanonen, der Kriegsdamvfcr „Frolic" (Commandant Upsliur) mit 12l> Mann und 5 Kanonen angclommen. Dieselben beabsichtigen zehn Tage in Trieft zu bleiben. — (Eine Uhr aus A rot.) In der Arbeit liegt ein eigener Segen. Die Geneialinspection des österreichischen Gefängnißwcsens ist fortwährend bedacht, diese heilsame Wahrheit prattisch zu verwerthe,!, nnd ihrer rührige» Energie ist es zu verdanken, daß in den slillen, engv^rgit-leiten Nüumen der Strafanstalten nicht mir die Producirnng von allerlei nußlichen Gcra'thschasten einen merklichen Aufschwung nimmt, sondern auch echt künstlerischem Streben Gelegenheit und Aufmunterung geboten wird. Ein ^»nsl< wert der hervorragendsten Att, welches von rinem durcv traurige Wechselsälle ii^> llualück gtvalheoe» Cliratal A»lon Scbnndl während seiner zweijährigen Hast in Stein angr» fertigt wurde, ist gegenwärtig im .Mrin'scke» Palais in der Iügerzeilc Nr. Uhr zeigt Stunde, Minute, Secunde, Jahr, Monat und Tag mit exacter Gcnauigleit an. Dem Verfertiget stand zur Conftruclion dieses Meisterwerkes, wie die zur Einsicht ausliegenden Atteste des Untersuchungsgerich-tcs Krems und der Gesangenhausverwaltung Stein lie-kräftigen, nur ein höchst primitives Vrotmesser, ein sogenannter Taschcnseitel, zu Gebote, was um so größeres Erstaunen erregt, als dieser Mann, seines Z ichens ein Mechaniker und Steinplattenlieserant, sich früher nie mit dem Uhrmachergewerbe vertraut gemacht hat. — (Marmor in Tirol.) In Wiedersgrubcn, im Pmgiser-Thale der Gemeinde Neustist in Etubai, wurde nach dem „T. V." ein großartiges Lager von blendend weißem und feinem Marmor aufgefunden. Er streicht in einer Höhe von 20 bis 30 Klaftern, einer Vreitc von einer Viertelstunde und einer Länge von einer Stunde. Der Fundort ist von Innsbruck 8 Stunden entfernt. — (S c. Heiligkeit Papst Pins lX.) hat in der Pariser Ausstellung, und zwar in der Knnstabtheilung, fiir eine Sammlung von Mosaiks von St. Peter eine große Medaille zuerkannt bekommen. — (Eth no gr apis chc Ausstellung in Mos« lau.) Man schreibt der „Wr. Abdvsl." aus Kratau, 17. d. M.: Mit welcher Ausmcrtsmnlcit die aus Oesterreich zur ethnographischen Ausstellung in Moskau Rasenden von Seite der laiscrl. russischen Regierung behandelt werden, mögen Sie aus folgender Thalsache entnehmen. Gestern Vormittags sind 54 Deputirto aus Böhmen, Mühren, Serbien und Kroatien, nachdem sie in Trzbinia den Wien-Krakauer Personenzug verlassen und über Szczakowa die österreichische Grenze passirt hatten, in der russischen Grenzstation Grandia .<>! 8« 20, — Silber 124.75. — ^'mioon 12ig,'geftllschlists!i zum Ge-schäflijbe!r,el!>,' in Oesterreich soll, wie dic „Pr." verläßlich erfährt, cine Ocschl'^norlaqe silr dcn RcielMath an^sscarbeitil scin, u»d zwar soll das Ges'ctz sich nicht ans cinc Bmnche, allcin bcschränt,,!, sondern das gcsamnite Ocbict dei< VersichsrungSN'cssN't« umfassm. - Ueber dic Ausstelluuft der Natl,rprod„cte («vie che!llal»de> schrcibl die „A»c>sl,'Z, siiszcr, crquickendcv Eindringlichlcit nmfängt n»^, wcnu wir iu dcn Salou Qcr Fruchte Gricchcnlands trelen n>,d nu>) nbcrall dic sasiigcn, prachluollcn Excinplare von Oraostcri, Oitro-ncn. Poincrciii^ü, Acpscl- und Virnmsorlci,, dic sl)gar in Excin-plaren in dcr l^rößc dc>n Knnoncülligclii schr ;ndvinglichcn Kalibers mi^gcstcllt s>»d, cntgcgcndnflen. Sic wcrdcu „Hespcridcü" genannt, und nntcr bicsem Namen hat sie in 50 verschiedenen borten dcr Professor Theodor Orvhanideg, Director dcr „Pcpi» nicre naümmle" in Athen, anügcstcllt. Ihnen reihen sich cine so rcichhclltigc Smnmliing von Korinlhen, Nosiiicn nnd Feigen, Banni» n>ollc in 16 vcrschiedmcn Sorten, eine gros;c Mengc Seidrneoeon^, runde Meercsschwämme von 2 Fnfz Dilrchmrsscr bi^ zn den kleinsten zicrliche» Arten, 35 Sortcu Viais, L^eizcn prachtvoll, Hafer, Gerste, Reis, Bohnen und Erbscn, fcruer Fcigcn in großen Kränc zeu, Älandcl» nnd Wallüilsscn an, daß iinin erstaunt isi i!ber dic Vurtreffüchteit der Bodciierzcufiüissc Oriechrnlniid^. Wcitcrhin folgen dic Weinc Attilaö, dic nllcrdingö, !l'ie auch die Weine Kicilienö, d glänzt der „iücbeö-schannnvcin dcr Apliroditc" , dcr weiße Wcin' von Ilhata, den schon dic Frcier dcr PcncloPc traute», dcr ini orientalischc» Cos!,!», sciiicr Flasche anftrelcndc Fciicrwci» vo» Adral, der rolhc Wcin von Lrnionpolii«. die rothc» »»d N'cißcn Wcinc dcö Hoiiigbcrgci! Hv»i>tlo>,^ dcr ^iachlivci» dcr (5yNadc» , ci» Poll^gcträul, dcr Wci» dc? hcil. Scniloriii, dic Wci»c von 5tcsis!a, Sliatho«, Argoß, Patra^ nnd Korinth. ^linn loninicn wir zu dem im Allcrlhnm gcheilisiteü i?clbamn uud sciiicu Prodnetcu und siudcn hier Oele uou Aigialia, Naxvlia, Kalamä, Ithala, ^ciloü», Athen, Paxoö und da^ Ocl dcr Hcrmimic grnppirt. Einige Sorten Levante-TabalV' nud einc großc Base voll drö lostlichc» Honigs vom Bcrgc H>)>»c!tu^ , vou wclcheui dic Oka 2 Fr. in Alhcu lostct, machcu dcn Schluß eiucr Ncihc ^latucproducte, für welche Vodni u»d Klima Griechciilauds bcsondcrc! gccignct sind nud mit dcuru, wcnn dai< Volt aus scincm tausfudjahrigc» Schlafe crlvachcu »ud zum eucrgicvollVu Flciße erstarlcu niollte, ein HandcK'gcschäst von Äcdculuug gemacht wcrdc» niüßtc. Dcnn dic Danipsbcsördc: ruugcu töuuc» hculzutagc sclbst dicFcucrN'cliic Gricchculaudc! »ud Sicilicui« vcrlragcu, u»d ems Taiupfs^iiffc», dc,lc» Schifs^'chüäl'el llm dic gauzc Wclt slicgcu, lasscu sich ga»; bcqlicm die fabclhaf: lcu Wuudcrgcwächsc au<< den Gärlen dcn Hc^pcriden frisch nud duftfiid vcrseudcu. Vaibacl,, 22. Vi'ai. Aus dem hculigc» Viarltr siud er> schicncn: 2 Wagcn mit Hcn »>,d Stroh (Hcu ll» l!ilr. 75» Pfd, Stroh 7 Clr. ^ 5>0 7 5.4 Bntlcr pr. Pfund ,42-------' Koni „ '1 .'j<> "1 w Cicr pr Stllct — lj-^— Ocrstc „ 0-,—^ Tauben „ -!,2------- ^iiiscu „ 5 M — — Hcn pr. Zentner — W !— Erbscn „ 0 Schwcincschmalz „ — 44------Wein, rothcr, Pr. > Spccl, frisch, „ - li«-------- Eimcr------14 — — geräuchert,, —42—^—^ — wcißcr „ ——15— Angekommene Fremde. Am 21. Mai. Ttadt Wien. Dic Herrcn: vticdel, uou Wicil, — Stanitsch, Eommis, von Sal;bnrg. -- Vroduil, Papicrfabricaut, von Nalschach. — Ploch, Kaufm,, von Tricst. — llrbancii, Onto» bcs,, von Thurn, — v. Iaboruig uud Frau Nulrmius, von Neumarlll. (fleplmxt. Dir Hrrrcu: Lconi, ssaufm,, von Parma. - Ve» rilta uud Corcechio, Kauslt, von Vcsauo. — Dobucr, FabritS-director, von Hof. — Stciuz, Ingcnienr, von Prag, - - NoZ, Iugcüicur, uud Pollal, Knufm., von Wiru. — Macir, Kaufin., von Prcßburg, -> Siugcr, Productcuhäudlcr, von Pcst. — Strauß, Haudluugörcis,, uou Fraulfurt. Prigari, Hcmdclöm., von Iapau. — Pogacar, Fabricaul, vou Kropp. — Baronin Saulicnic und Frau No^mau, Ncalitätcubcsitzeriu, vou Marburg. Wilder Mall». Herr Hcßc, von Nirdorf, 2tcrllwavte. Die Hern».- Czcrny nnd Insa, t. l. Verincs» suug^bramtc, ^taisev «o» Vestervrich. Die Herren: Vlazic. Privatier, auö Olicrlraiu. -- i!illcg. ^ommiö, Haltucr, Privatier, nud Frau Zicrer, Privalc, vou ^tudolföiverth. Mlihrett. Fran Senffrrt, an<< Ungarn. .lltet5lir^lli^illsle ^ClitjMllui^en ill ^Mnch" ^ K. ,N Z ' Z « « 5-!".Z ''k^.'W7^2^I^''t 2"^ wludslill'" Ncgcn ^ ' 2^t« ^-10,^ , windstill f. ganz bew.! ^'" !l0„ Ab. 3ii,i,i ^10,8 ! windstill ! trilbe > ""gen Regnerische Witterung cmhaltcnd mit avwcchselnd ziellllich Narle.l Gilsseu. Uin l UhrGewiltcrwollen.^ , i - l' Nerantwortlicker ?>f<>!><,cteur: Iana» v. K le i n m a ft r. Hlnt'l^nl^Vi^t Wien, 21. Utai. Dic Stimmung gi!nst,g u.ich jcdcr Rtchluug hiu. Slaatijfondi! crhcbüch disscr bczahlt und Industriepapicrc stcigrnd nud degehrt. Dcviscil nnd Valuten V»1l!^nl1^»U)I» fallend und nusgeboten. Geld abond'aut. Geschäft ohne wesentlichen Belaug. Deffentliche Tch,,lv. Ocld Waare In 'ö. W. zn 5pCl. für 100 fl. 5^.20 5<; 30 In österr, Währung stcuersrci 61..'.0 «l.l:0 V, Stcucranl. iu ö W. u. I. 18»!4 zn 5pEl. rückzahlbar . !»1.2i'. !>l.75 '/. Steurraul. in ö. W. u. I. I««4 zu 5>pLt. ruckzahlbar . 59,25 "9.50 Gilber-Anlchc» von 1K'!4 . . 7^.— 7«. 0 Silbrraul. 1W5 (ffrcs,) rilctzahlb. iu 37 Jahr. z» 5 v6t. 100 ft, ^,— ^i.50 Nat.-Aul.mit Iau.'.Couft. zn ü"/<> 71.80 72.-- „ „ Apr.-Eoup. .. 5 „ 70.50 71.- MetalliqueS . . . . ,< b „ M.— ,^0.25. detto mit Mai-Coup. „ 5 „ »>3.f>0 <)3.75 detto .......4;„ f^i,- f.:l.50 Mit Verlos. d.I.1^9 . . . ^'-147.^ " " " " lM)ztt500fi. 8^.75 89... I860,, 100 „ 91.75 92.25 " " „" 1864,, 100 „ «".-, M20 Eomo-Nentensch, zu 42 I.. !>u»l. 17 25 17,75 L. der Krouländcr (fiir 100 fl.) Gr.-Eutl..Oblig. Niederösterreich . . zu 5"/« "?-" ^-^ Oberösterreich . . „ 5 „ 89.50 -.- Ocld Waare Salzburg . . . . zu 5"/, 8«.— 87.-Böhmcn .... „ 5 „ 88.25 89.-Mährcu .... „ 5 „ 89.50 90.-Schlcsicn .... „5 „ 88.50 89.-Stcicrmart . . . „ 5 „ 86.--- 88.— Ungarn.....„ 5 „ 72.— ?2.50 Tcmcscr-Banat . . „5 „ 72.50 -. Eroatlcn uud Slavonien „ 5„ 75i.50 76.-Galizien .... „5 „ 09.— 70. -Sirbcubürgcu ... „ 5 „ ti8.-- ()8.75 Bnlovina .... „ 5 „ 5«.— l'.8.50 Uug, m. d. V.-C, 18«7 „ 5 „ 1857 zu . 5°/, 105.- -.- C. M. ) vcrluiibare 5„ 95,25 95.-^0 Nationalb.anfö.W verleb.5 „ 90.80 91.- Ung. Bod.-Crco.-Anst. zu 5'/, „ 87.- 87.50 Mg. öst. Vodrn-Eredit-Austalt verlosbar zu 57« in Silber 106.- 10?.- - Uose (pr. Stilck.) Ercd -A.f.H u.G.z.100si. ii.W. 127.25 127.50 Dou.-Dmpfsch,-G.z.K'0fl,CM 88.50 89.50 Stadtacm, Ofen „ ^0 ,. ö. 2^. 2).- 26.. Estcrhazy ., 40 „ CHt. 85.- 90.- Salm ,. 40 „ „ . 30,50 3!.- Pallffy „ 40 „ „ . 24.- 25.- Geld Waare Clarr, zu 40 fl. EM. 2'x— 26.-^ Sl. GcnoiS ,. 40 „ „ . 22.— 23,-- Windischgrätz „ 20 ,. „ . 17.- I^.^ Naldstcin ,. 20 „ „ . 21.— 22.-- Kcglevich „ 10 „ „ . 12.- 12/'^ Rudolf-Stiftung 10 „ ,. . 11.75 12.2.'' Wechsel. (3 Monate,) Augsburg flir 100 fl sildd. W. 105.25 105.75 Fraulfurta.M 100 sl. dctto 105.50 106.-^ Hamburg, filr 100 Mart Vanlo 93 50 9ä.^ ^'uudon filr 10 Pf. Sterling . 126,25 126.?-' Paris filr 100 Franks . ' . 50.15 50.^ (fours der Geldsorten Gcld Waare K. Miiuz-Ducatrn 5 si. 97 lr. 5 si. 98 lr. Napolcoiwd'or . . l0 „ 8 ,. 10 ,. >' ,. Nuss, Impcrialö . IC „ 30 „ 10 „ 31 ,' Vcrciusthaler- . . 1 „ 9<;j „ 1 „ 9/ " Silber . . 124 ,. 50 „12t „ ?>' " Kraiuische Oruudcutlaslungs-Obligationen, P"' vatnotiruna.: 86 Gcld, 88 Waare