4 ^ 209. Freitag am 12. 8el,temsier W2 Die «Vaibllche« Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, tUglich, mid lostet sammt den Beilagen im Csmptolr ganzjährig 11 si., halb-Mrtg 5 si. 50 lr., mit Kreuzband in, Comptoir ganzj. 12 si., haibj. 0 fl. Flir die Zustellung in's Haus sind halbj. 00 tl-. mehr zu entrichten. Mit der Post portofrei ganzj., unter Kreuzband und gedruckter Ndresse lü si., halbj. 7 fl. 6« kr. Inserttonsgeblihr silr eine Garmond - SpaNenzel!« oder den Raum derselben, ist filr Imaligc Einschal« Wng6lr., für 2malic,e8tr., filr 3malic;c 10lr. n. s. w. Zu diesen Gebührm ist noch der Insertions-Stempel per 30 kr, für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Instrate bis 10 Zeilen losten 1 st. 90 lr. fllr 3 Mal, 1 si. 40 lr. fllr 2 Mal und 90 lr. fllr 1 Mal (mit Inbegriff des Insertionsstempels). ^Laibacher Jenung. Amtlicher Theil. ^hrc Majestät die Kaiserin l'aben nachstehende Damen zu Allerhöchstihren Palastdamcn zu ernennen geruht -. Fürstin Marie S tar he mb erg, geb, Gräfin T h ü r h eim; Gräfin Josephine Blome, geb. Gräfin Bno l-S ch a i! e n st c i n ; Marquise Isabella Eavriani, geb. Prinzessin von E a n! p o l r a nco; Gräfin Louise (5 lam» M artiniez, geb. Grä-sin Bom belles; Gräfin Leopoldinc Eoli den hove, geb, Freiin von Hour ichs; Gräfin Helene Erdödy, geborene Gräfin Ober >ldorff; Gräfin Josephine Fallen haun, geb. Gräfin Paar; Gräfin Franziska Hard egg, geborene Gräfin Wrbna; Gräfin Eleonore Hoyos, geb. Gräsin Paar; Gräfin Elisabeth Kauuitz, geb. Gräfin Thun; Gräfin Illlic Mittrowfki, geborene Gräsin Sali 6 ; (Äräfili 3?iaria ^ln»a Paar, geb. Gräsin Esttcr- h l> z y; Marquise Karolmc Pallauicini, gcb. Gräfin Erdödy; Gräfin Marie St. Julien, geborene Grasin Kl'evcnhüllcr; . .,, Gräfin Karoline St. Oneutlu. geb, Grann Sternbcrg; s ^ ,, Gräfin Eleonore Siernberg, geb. Freun Gräfin Johanna T h n n . H o h c n st c i n. geb. Allgräfin Salm°Rcifferscheidt; Gräsin Marie Wcnkhcim, geborene Gräfin ^Gräfin Emma Marie Wilczck, geb. Gräfin Emo - Capoditist a; Feuilleton. Die Gefangennehmnnst Garibaldi's. Dic Genossen Garibaldi's veröffentlichen — wie man der „Oest, Ztg." schreibt — einen Bericht über die Vorfälle bei Aspromonte. der bei aller Einseitig, keit und bei dem Versuch, das Unternehmen zu be. schönigcn. doch viel Interessantes und vielleicht auch Wabres enthält, obgleich die Turiner offizielle Zci< tlmg ihu als ungenau bezeichnet, weshalb wir ihn unscru Lesern mittheilen, Am 6ord drr Dampf-Fregatte Dnca di Genoua. l^l. Angnst. Die voin General Garibaldi koinmandirte Ko« loune wurde durch die Umstände, in welchen sie sich befand und durch die schwierige Seefahrt genöthigt, cinen großen Theil ihrer Leute zurückzulassen; viele andere verlor sie durch Hunger und Strapazen, durch lange und unglückliche Märsche. Am Abend des 28. August lagerte sie auf der Hochebene von Aspromontc im Nordosten der Provinz Reggio in Ealabrien; eigentlich an dem Orte di Forestall genannt. Die Kolonne war auf 1Ü00 Mann zusammengeschmolzen. Garibaldi hatte sein Hanptqnartier in einein sehr engen Zimmer in einem der zwei Hänschen anfge-Wagen, welche sich allein in dieser weiten Ebene befinden. Die Nacht vom 28. auf den 29. war kalt und "gnerisch. In langen Zwischenränmen stürzte der Gräfin Karoline W i m p f sen, geborene Gräfin L a m bcrg. Se. k.k. Apostolische Majestät haben mit der Aller-lwchstcn Entschließimg <^i(,. Schönbrunn 2. September d, I, den ^'nsiswrmlrath, Vizedechant und Pfar« rer zu St. Georgen am Längscc, Peter Thal Hammer, in Anschnng seines fünfzigjährigen eifrigen Wirkens in der Scclsorge, z»m Ebrendomherrn des Gnrkcr Kalhcdralkapitcls allergnädigst zn ernennen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 2, September d. I. den .Konsul Alfred Ritter v. Krcmcr in Eairo zum ^nsül in Galaez lind Delegirten bei der dortigen europäischen Donaukommission, und an dessen Stelle den Konsul in Diöponibilität, Ferdinand Micksche, znm Konsul in Eairo allcrgnäoigst zu ernennen geruht. Nichtamtlicher Theil. Montenegro und Serbien. Laibach, ^l. September. Mmitcnsgro ist acsalicn, dic uati'irlichc Vcstc der Czernagora hat kapitlilirt, der Fürst hat das Ulli» iualllm Omer Pascha's in allen Plinktcn angenom. men. Das ist der zweite herbe Schlag, der die europäische Nevolutlonöpropagaiida nach Garibaldi's Niederlage trifft. Hat sich Montenegro jemals für fähig gehalten, den Krieg gegen die Pforte länger fortzusez^ zen, so wird es jept einsehen gelernt hadcn, dast dich nicht so leicht ist, und daß es gut ist. wenn man Minden Einflüsterungen widersteht. Nirgends in der Welt haben ficinde Euussärc mehr gewühlt uud go hent, als in den schwarzen Bergen, uirgends hat man mehr alle Hebel angesetzt, um durch'fanatisirle, blind in den Tod gchcnrc Haufen bestehende Zustände vernichten und in der Folge von einem kleinen Schau. Regen wolkenbruchartig vou einem scl'arfen Wind gepeitscht h^ab. Die Freiwilligen vermochten kanm die groben ^euer zn erhalicu, die sie mit vieler Mühe angeznndet hatten. General Garibaldi hatte schon seine Absicht kundgegeben, die Kolonne in zwei Ab-thrilu^cn nach verschiedenen Richtungen abmarschiren zu la„en. mit Inürnktionc», t^ anf einheitlichen Zweck und Einverständnis abzielten. Mittlerweile ivarcn die regulären Truppen am 28. in Arci an-gelangt, als die Freiwilligen sich »och theilweise in Pedargoni und San Stefaiw befanden. Wir waren nngefäl'r noch einen Tagmarsch ^,„ ihnen enlselnt. Die Truppen kamen in einem Dorfe an. als die Freiwilligen es verlassen hatten; rinige Male begeg. ncten sie auch noch einigen Haufen lind schickten sich an. Kriegsgefangene zn machen. Was für ein Krieg? Niemand batte gekämpft! Die Freiwilligen hatten ausdrücklichen nnd formellen Befehl, nicht anzugreifen, sich nicht zu ver-tbcidigcn, rasch zn marschiren; das war Alles, Am 2i). August gegen Mittag ließ der General das Lager von Forestali di Aspromontc aufheben; die Truppen waren seit dem Abend vorher in San Stefano angekommen. Sie halten nur noch rinc halbe Stunde zu marschiren, um die von uns okknpirte Höhe zn erreichen. Um einen Zusammenstoß mit den Truppen zu vermeiden, befahl der General cinen kleinen Fluß zu passiven lind nach Norden grgen einen Hügel zu marschircn. Wir machten in der Nähe eines Fichtenwaldes Halt und Front gegenüber den Trnppen. welche auf den jenseitigen Höhen bereits erschienen. Wir stellten keine Vorposten auf; die beiden Hänser >p!ai) der revolutionären Zerstörung auf den großen übergeben zu lönncu. Hier kreuzte sich die jrcund. schafilich verbrüderte Thätigkeit russischer uni? franzö« sischcr Agenten seit dem Ende des orientalischen Kric» ges; hichcr strömten russische Rnbcl in reichster Fülle, hiehcr kamen ganze Ladnng.cn französischer Miim', Gewehre. Dabei bcdirntc man sich des Anshäng-Schilocs, das hcldcnmüthigc „Christcnvölkchcn in seinem „„heroischen"" Kampfe gegen die unglänbigen Türken" der ganzen Welt im günstigsten Lichte zu schildern und die Lage der Dinge so zu uerorchcu. als ob es sich in Montenegro um einen Kampf dcö Ehristenthnms gegen den Islam, um einen modernen Kreuzzug handelte, bei dem die Sympathien der gan« ;en Christenheit auf Seite der Ezcrnagorzrn stehen müßten. Dahinter aber vcrdaig sich die internatio» nale Revolution. Ein Vlick in die Kreise der internationalen Revolution genügt, um die tiefe Entmuthignng zu er« kennen, welche sich ihr bemächtiget hat. Sie rccl'nct nnn anf Serbien. Hoffentlich werden die Serben so klug sein und sich nicht als die Vorhnt der Um-stnrzpartci gebrauchen lassen, denn was sie zu errci« chcn gedenken, erreichen sie nicht — weil sie zu schwach sind. Dic Unabhängigkeit, von der ihnen dic Abcn» teurer und Emissäre erzählen, zn erkämpfen, bedürften sie ganz anderer uno bedeutenderer Hilfsmittel, als sic in der That besitzen. Ein Land, wie Serbien, das nur eine Million Einwohner zählt und folglich nach der Analogie der angestrengtesten Wehrkraft europäischer Staaten Höchsteiis 22° ois 23.000 Mann ordentlicher Trnppcn aufzubringen vermag, kann allein keinen Kampf mit der Pforte bestehen. Was man dort über Größe und Umfang der Volksbewaffnung und über die Perspektive einer über die gcsamnue curopätschc Tüttei hinwirdclndcu Insurrektion träumt, ist eben der Traum eines naiven Volkes, das wahrlich cii, besseres Schicksal verdient, als zu unerhörten Wagnissen, die mißlingen müssen, verleitet zu werden. Der Nachricht, welche der Telegraph über einen Kon< ftikt zwischen Serben und Türken bringt, legen wir darum leine große Wichtigkeit bei; eine allgemeine des Forestali wurden nicht besetzt. Wir lagerten lm Walde. Augenscheinlich war es die Absicht Garibaldi's, sich uicht zu schlagen, sondern den Zusammenstoß mit den Truppen zum zweiten Male zu vermeiden. Garibaldi stand am Abhänge des von unserer Kolonne besetzten Hügels im Zentrnm desselben. Er schickte Offiziere an die ganze Front, um die förmliche Ordre „nicht zu feuern" zn erneuern und sah nach allen Seiten mit dem Fernglase. Die Truppen lamen immer uäher; die Bersaglieri voraus im Sturmschritt, die Liniensoldaten hintenorein. Sie tbeilten stch nnn in zwei Theile, in der deutlichen Absicht, uns zu zcrniren Die erste Reihe von Bersaglieri war schon anf Schußweite angelangt und hatte sich dcrcitö in Position zum Schießen gesetzt. Unsere Kolonne sah stillschweigend zu. Da man die Absicht hatte, nicht zn kämpfen, so befanden sich viele der Unsrigen, unter ihnen die Tapfersten, im Walde. Kein Rnf. kein Schuß erfolgte. Nur Garibaldi, der seine Beobacht tnngen fortsetzte, stand in seinen weiten, hellgrauen, rolhgefülterten Mantel gehüllt, der um die breiten Schnltern geschlagen war, lind wendete sich von Zeit zu Zeit um, um zn kommandiren: „Gebt kein Feuer!" Die Offiziere wiederholten die Ordre: „Gebt sein Feuer!" Aber der Befehl des Tluppen-Komiuandan' ten lautete: «positiv uns anzugreifen." Die Bersaglieri eröffne" oas Fener und rucken vor. Kcine Anffordernna war an uns "ga^en. Kein Parlamentär ».'»rde zn "ns ^'"det , Das G^ weln'fener wnrdc imnl.'r dichter, Wir h"ten das der Kn^'ln, welche m d.e Baume ei.ischl.lgc^ Un^lücklicherweiie konnten mua.c uner- 834 Erhebnng des Landes wird nicht folgen. Garibaldi's Niederlage und Montenegro's Fall werden die Gc» mütber abkühlens. von dieser Seite haben sie jetzt keine Hilfe zu erwarten. DerHAusspruch dcr Konfe» renz in Konstantinopel hat der serbischen Rebelling den Beivcis geliefert, daß selbst Frankreich sich dem energischen Willen Englands nnd der Macht der gegenwärtigen Umstände gefügt hat. Eine bewaffnete Unterstützung von Seite europäischer Mächte kann also die serbische Regierung nicht erwarten, falls sie dnrch eine gewaltsame Selbsthilfe ihre Forderungen durchfeyen wollte. . Oesterreich. V3ien. Se. k. k. Apostolische Majestät baben dem Stalthalter vou Ungar». Feldmarschall « Licutc--nant Grafen Pülffy, den Betrag von l OOl) st zur Unlcrstnyung der durch Fener veru,»glückten Vewohiler von Velluyes allergnädigst zumittrln lassen. Wien, 9. September. Se, k. r. Apostolische .Majestät geruhten der Direktion des seit ll? Iahicn dicr bestehenden Krailkeil»Inslitllls für Handlungs< Commis (Konfratcrnität) einen Vetrag von 1W fi. allcrgnädigst zukommen zu lassen. Hi>ien. Die Einberufung des siebenbürgischen Landtags, schreibt man von hier dem „Drcod. I", war säst geordnet, als sich neuerdings Hindernisse, die übrigens mcl',r formeller Natur waren, erhoben. Nnn sind aber auch diese fast völlig beseitigt, und ich knnn daher abermals versichern, daß schon in der nächsten Zeit die entscheidenden Schritte in der sicbcnbürgischen Angelegenheit erfolgen werden Es Dürfte kaum mebr zu bezweifeln sein, daß die nächste Session des Ncichs-ralhcs nicht ohnc sicbcnbürgischc Landlagsabgcordnctc tagen wird. — Den „Ungarischen Nachrichten" znfolge ist am 4. i». M. ein kaiserlicher Erlaß an die königliche l Kurie abgegangen, mittelst welchem der bisher etwas schleppende langwierige Geschäftsgang bei den verschiedenen Gerichten bedeutend erleichtert und abge« kürzt wird. Vis nnnzu waren nämlich die ungari«-schrn Gerichte, sobald sie in Gcschäftebeziehungcn zu audcrcn Gerichten des Kaiscrstaates gcriethen. bemüs« sigt, die Vermittlung der Hofkanzlei in Ansprllch zu nehmen, welche dann ihrerseits sich an das Insliz-Ministerium wendete, damit dieses im gewöhnlichen Dicnstcswcgc die betreffenden Schriftstücke an das quästionirtc Gericht befördere, und die nöthig wer» dendc Amtshandlung anbefehle. Einen analogen Weg hatten vilx> voi^u die nicht°llngarischcn Gerichte bei ihren amtlichen Veziehungcn mit ungarischen einzu^ schlagen, d. h. sie mußten sich, unter stetem Bcischluß der Gründe für den Urthcilsspruch, durch das Ober-Landcsgcricht an das Justizministerium wenden, welches seinerseits der Hofkanzlci die Akten übermittelte, um, nach vorgenommener Ucbcrprüfnng des Urtheils, die Ausführung desselben, respektive die Ereqnirung durch die>c dein betreffenden ungarischen Gerichte auf« zugeben. Eine Ansuahmc hicvon inachtei, nnr die Urtheile in Wechsclsachcn, wobei die nicht-uugarischen fahrcnc Jünglinge diesem für sie neuen Schauspiele nicht widerstehen und erwiderten mit wenigen und ungeschickten Schüssen, welche Vlut gekostet haben sollen. Die Andern blieben unbeweglich. Die Stc< hcnden blieben stehen, die Sißenden blieben sitzen. Alle Trompeter ohne Ausnahme bliesen das Signal zur Einstellung des Feuers. Die Offiziere riefen dieselbe Ordre aus. Das ist die Antwort, welche wir den Truppen schicken. die zum Aoanzircn blasen, inmitten eines woblnnterhaltcnen Feners. Der General schrie inmitten eines dichten Ku< gclregcuö: „Nicht feuern!" In demselben Moment trafen ihn zwei Kugeln, eine matte am linken Scheu-lel. eine mit aller Heftigkeit am Knöchel des rechten Fußes. Die Schenkelwundc ist leicht, die Fußwundc laut ärztlichem Parcre schwer und komplizirt. Garibaldi blieb im Augenblicke, als er vcrwuudet ward, nicht allein stehen, sondern richtete sich majestätisch anf, entblößte das Hanpt, schwang den Hnt und rief zu wiederholte»! Malen: ,,Es lebe Italien — gebt kein Fcncr!" Einige ihm zunächst stehende Offiziere trugen ihn weg nnd legten ihn sachte nnter einen Vaum. Hier fuhr er in seiner rnbigen Weise fort, seine Befehle zu ertheilen; die präzisesten wa> rcn: «Laßt sie heranrücken — gebt kein Fener!" Auf unserer ganzen Fronte wurde kein Schnß gefeuert. Gleich darauf wird Mcnotti gebracht, der von einer Kugel leicht am linken Vein verwundet ist. Vater und Sohn liegen unter demselben Vanme. Um den General bildet sich ciu Kreis von Offizieren und Soldaten. Er zündet cine Zigarre an nnd raucht, ruft aber Allen wiederholt zu: „Schlagt Euch nicht!" Die Offiziere wiederholen zum bundertsten Male den< selben Nnf. Auch unsere Trompeter bemühten sich, den Truppen, die schon angelangt warcn, das Signal: „Halt, stellt das Feuer ein!" zu geben Freiwillige, Vcrsaglicri uud Lline trafen sich an Gerichte sich direkt an das Pester Wechsel-Appella» tionsgcricht wendeten, doch auch hiebei fiel sclbstver-ständlich die Pcrsonal-Erekntion, wenn auf solche er« kannt war. »reg. da diese im ungarischen Wcchselvcr« fahren nicht zn Nccht bestellt. — Die neueste Aller, höchste Entschließung sistirt nun den schleppenden In» terventionsgang durch die königliche Hofkanzlei. uud befiehlt an, daß von nnn an alle Gerichte des Kaiser-staates nut den ungarischen direkt zu verkehren, und daß fernerhin auch die üblichcu Ucberprüfuugeu weg« zufallen haben. — Ein bedauerlicher Iudcncxceß, meldet man ans Proßnitz (Mähren), hat bei uns am b. d. M. stattgefnndcn. Die dortigen Barchcntfabritcn warcn genöthigt, ihre Arbeiten theilwcisc einznstcllen. Vorsorglich war man jedoch bedacht, die Weber für einige Monate zn beschäftigen; außerdem durch eine itollette einer drückenden Nothiagc derselben zu begegneu. Nichts-deslowcnigcr rottete sich am 5. cinc Menschenmenge von beiläufig 4 — 5)00 Köpfen am Marktplätze zusammen nnd zogen schaarenweisc, da sie keinen Widerstand fanden — das hier garnisonireudc 4. Husarcn-Negimciit war am 2. in's Ncbungslager uach Turas abmarschirt — vor die Wohnungen der Fabritsherrcu nnd Juden, zerschlugen die Fensterscheiben und warfen Steine in die Wohunngcn. Diefc Excesse wiederholten sich iu den bcioeu darauf folgenden Tagen nnd würden wahrscheinlich noch nicht ihr Endc erreicht yabcn, hätte mau nicht Militär requirirt. Diesem gelang es, die Nnhc wieder herzustellen; 30 dcr Rädelsführer wnrdcu verhaftet. Arrant. Wie dem „Pozor" geschrieben wird, beabsichtigen die slovenischcn Lesevercine von Laibach, Trieft. Wippach, Cilli nnd Marburg ihre Vertreter mit Fahnen und Sängern bei der festlichen Eröffnung der Eisenbahn nach Agram znr Vegrüßnng ihrer Brüder der Kroaten abzusenden. Die „Narod. Nov.". welche die bevorstehende Vahneröffnuiig besprechen, machen den Vorschlag, dieselbe dnrch eine Fcstrcisc uach Vaibach zu fcicru. Agram, 9, September. Hcnte gegen l Uhr Mittags traf ln'er ein Eisenbahn»Traiu ein, Morgen wird eine technisch»politischc Kommission die Steinbrück' Sissekcr Vahnstreckc befahren, die somit noch im Ver< laufe dieses Monats dein öffentlichen Verkehr übergeben werden dürfte. Trieft. Am Sonntag Vormittag führte ein Vcrgnügnngszug der Südbahn die vom Schillcrvcrcin nach Tricst eingeladenen Mitglieder deö Wiener Män> ncrgesangvereins, der ältesten nnd rübmlichst bekannten Liedertafel Wiens, in unsere Stadt. l^l) Sän» ger unter der Führung ibrcs Direktors, des Herrn Schierer, nnd ihres Ehormcisters, des am gleichen Tage vom Kaiser mit dem goldenen Verdienstkrcnz mit der Krone dckorirtcn Herrn Hcrbcck, hatten sich aufgemacht, um dem Schillcrvercin nnd den Triestcrn überhaupt ein musikalisches Fest zn bereiten, wie sie in Oesterreich nnd Dcntschland so zahlreich geworden, lind die nicht wenig dazn beitragen, die freundschaftlichen Veziehnngcn von Städten und Ländern zu nähren und zu beleben. Auf dem festlich mit Flaggen, einem Punkte, Alles bnnt durch einander. Vom ersten Flintenschnß bis zu dicseu Szenen der Ver-wirrnng verging kanm cinc Vicrtclstnndc, Und fol« gende Szenen erhöhten uoch die Verwirrung. Frennde, Vrüder, Verwandte, Vckanntc uud Waffc»gefährtcu begegnen sich, erkennen sich. Die Einen bedeckt oaö rothe Hemd, die Andern die Uniform. Es ist ein allgemeiner Austausch von Küssen, von Händedrückcn und Grüßen, die mit ernsten Vor» würfen untermischt sind. Aber die crustcstcu gehen vmi den Rotbhemden aus, die fortwährcud betheueru und bcbauptcu, nnr Rom zu wollen. Man hört Unterredungen zwischen Offizieren uud Offizicreu, zwischcu Soldaten und Freiwilligen, die eher einen politischen als militärischen Charakter trngen. Die Unsrigen rufeu: „Es lebe dic italienische Armee!" Theilweise mit Gleichgiltigkcit, theils gcbcngten Haup-tes nimmt man den Nnf auf. Ein Stabsoffizier drängt sich vor. Er wird vor Garibaldi geführt, der ihn ansieht und ibm befiehlt, den Degen abzulegen. Der Offizier gehorcht, aber bemerkt, er sei als Parlamentär gekommen. Warnm kam er aber uicht früher? Der General erwiderte ihm in würdiger Hal-tung Folgendes: „Ich kenne seit dreißig Jahren und weit besser als Sie, was der Krieg ist; lernen Sie, daß Par. lamenläre sich nicht auf solche Mcisc präsentircn." Mittlerweile pftegt man seine Wunde und er raucht noch immer. Wiederholt fragt er die Aerzte, ob cinc Amputation nothwendig scin werde uud M dieß der Fall, so solle mau sic sogleich vornehmen. Die Aerzte erwiderten verneinend uud beruhigend. Der General beauftragt alsdann seinen Stabs« chef, den Kommandanten des angreifenden Korps zu rufen nnd derselbe kehrt uach 20 Minuten mit dem Obersten Pallavicino zurück. Die Iustrukticmcn Ga« wornnter auch die schwarz.roth-goldene, geschmückten Vahnhofc wurden sie trol) des ungünstigen Wetters von sehr vielen Mitgliedern des Schillervercins mit Hochrufen empfangen uud in die Wohnungen geleitet. Am Nachmittag fand die Fahrt im Golf anf vier Lloyddampfern Statt, von denen zwei die nicht dem Gesangverein angehörigen Gäste aus Wien anfnal> men. Das noch immer sehr regnerische Wetter ließ die Ncize. die eine Sccfabrt an den schönen Küsten oes Meerbusens entfaltet, nicht vollkommen znr Wir« kung gelangen. Die Gesellschaft war oft genöthigt, Zuflucht vor dem heftigen Negen in der Kajüic zu sucheu. Vor Miramar giugcn die Anker nieder und cinc erträglichere halbe Stunde gestattete den Sän« gern und Musikern die Serenade zu bringen, welche der Herr Erzherzog dnrch großartige bengalische Be-lenchtnng von Schloß und Park im gauzen Umfang erwiederte. Am Abend nahmen die Lokalitäten oes Schillcrvereins den Wiener Gesangverein und zahl-reiäic Mitglieder des Schillervcreins zu einem fröh-lichen Mahle auf. Der große Saal und die daran stoßenden Näumc waren überfüllt und Viele mußten in den anderen Zimmern Plan suchen, Wäbrcnd des Essens wechselten Toaste mit den Gesängen des Wiener Vereins ab. und über diesen letzteren war nnr eine Stimme, die der allgemeinen Bewunderung. Mit einer Sicherheit, wie sie an einem so großen Chor, dein sich auch die Liedertafel des Schillervereins an« geschlossen, selten ist, wurden die kräftigen und schö« nen Lieder vorgetragen, und der Cbormeister, Herr Herbcck. nnd seine Sänger ernteten mit Nccht den reichlichsten und ungctheiltesten Beifall. Von den Toasten war der bedeutungsvollste der des Obersten v. Paradis, auf die Einignng aller Nationen. Der gestrige Nachmittag war für das eigentliche Fest anf dem ..Jäger" bestimmt. Zur Seite des Fer-oinandenms war ein großer Nanm für die Mitglieder des Wiener- nnd des Schillervlrcins abgetheilt nnd geschmackvoll mit Fahnen verziert. Die Wiener Sänger selbst trngen ein Band mit den Tricstcr, die Sänger des Schillcrvereins ein Vand mit den deutschen Farben im Knopfloch. Anf erhöhtem Platze begannen die Sänger denn um !!'/, Ubr mit dem Gesammtchor von Marschner „Liedröfl'ciheit", der sogleich den größten Beifall fand. Cböre wechselten nnn mit Soli, und einer der Te« nore, Herr Holschbaner, der ein prachtvolles Solo wiedcrbolt vortragen mußlc, wurde mit dcn lebhafte» stcn Veifallöbezengnn^cn überschüttet. Als die erste Abtheilung geendet, begaben sich die Sänger anf die Terrasse vom Ferdinandeum, ließen dort dcn „Stu-dcntcngruß", von Bcrncr, erklingen, dcn Schlnß: „Guten Morgen" in linonü 5,'i-i, verwandelnd. Das ungewöhnlich zahlreiche Publikum, das sich aus dcr Stadt nnd dcn Campagncn cingcfundcn, nahm diese Aufmerksamkeit mit Inbcl anf, und applaudirtc auf das Lebhafteste. Vou außerordentlichem Effekt war der Chor mit Hornbeglcituug von Hcrbeck „Zum Walde", der wiederholt werden mnßte. Wir lassen die Details hier fort; das Fest wird immer als eines dcr schönsten zu betrachte» scin, die ribaldi's sind, zn nnterbandcln, da wir nns nicht mit der italienischen Armee schlagen wollen. Pallavicino, dcr ebenfalls alte Bekannte erkennt, erklärt vor allen Dingen, daß er positive Ordre erhallen habe, nns auf jede Weise und jeden Orts anzugreifen. Er fragt, ob wir den König anerken« nen? Wir antworten, daß cs keiner Erklärungen bedürfe, daß das Programm Garibaldi's, daß seine lekte Proklamation von Catania genüge. Der Oberst Pallavieino spricht von Ergeben. Wir antworteten, von Ergeben könne keine Ncdc sein, da kein Kampf stattgefnnden habe, da die Angegriffenen den Angreifern nicht erwiedert haben; die wenigen Todten und Verwundeten unter den regulären Truppen seien cinem augenblicklichen Irrthnmc zuzuschreiben. Oberst Pallavicino wnrde alsdann vor dcn General geführt; er näl'erte sich ihm entblößten Haup. tes lind drückte sich in ehrerbietigen Worten aus. Er entfernt sich. Einige Offiziere des Garibaldischcn Ge< ncralstabcs schlngcn ihm die Entwaffnung dcr Kolonne vor. Dicsclbc würde cntwaffnct der Eskorte seiner Truppen anvertraut lind ihm persönlich anempfohlen werden. Pallavicino antwortet, seine Absicht sei, daß in 24 Stnndcn Alle nach ihrer Heimat geschickt werden würden. Man kam übcrcin: Daß Garibaldi mit von ihm ausgcwählteu Offizieren, denen die Degen gelassen würden. nach Scilla sich bcgcbe. Daß man längs dcr Straße, wo er cs wünsche, Halt mache. nm seine Wunden zu heilen. Daß er in Scilla ein englisches Schiff verlange, um sich mit den Sciuigcn darauf zu bcgcbeu. Daß der Zug uon einem Bataillon Bersaglieri in gehöriger Entfernnng cskortir werde. ^Was die Einschiffnng auf einem cngl. Schisse betrifft, erklärte Pallavicino, daß er persönlich nichtS 835 in Trieft gefeiert wurden, und dic Erinnerung daran wird allen Tbeilnelmiern — und sie waren in ganz ungewöhnlich großer Zahl vorhanden — cinc der erfreulichsten sein. Mit dem Lied haben die Wiener l>ier rasch O'roberungen gemacht, lind aus der gegenseitigen Stimmung schließen wir. daß die Vefriedi» gnng cinc allgemeine war. Am Schluß der Gesänge dankte Herr Schierer, dcr Direktor des Wiener Vereins, in herzlichen Worten für die Gastfreundschaft des Schillcroercins und schloß mit einem Hoch anf alle Tricstcr. Das Fest war durch herrliches Wetter unterstützt; die schöne Anhöhe, welche einen freien, prächtigen Vlick auf das Meer gestattet, scheint unsc. ren Gästen vortrefflich gefallen zu haben, und wir schmeicheln uns, daß auch sie das Andenken an den Tag auf dem „Jäger" freundlich bewahren werden. Dcr Herr Statthalter Baron v. Vnrger. die Herren Präsidcnt Vakcsch und ^cldmarschall-Lientcnant Graf Thun waren unter den Zuhörern. Erst spät in der Nacht, nach einem in dem gänzlich schmucklosen Fcr-dinandeum veranstalteten Vallc, trennten sich die letz» ten Gäste. (Tr. Ztg.) Trieft, 111. September. Varon Vurgcr erließ eine Abschieds-Prollamation, worin er die Ueberzeugung ausspricht, Trirst werde in überlieferter Treue für das Kaiserhaus nut vereinten Kräften den Geist kommerziellen Fortschrittes unter dem Schuyc konsti-tntioncllcr Einrichtungen zu seinem Gedeihen nnhbar zu machen suchen. Prag, 10. September. Professor Schrott ist für Gcorgswaldc zum Abgeordneten des böhmischen Landtags gewählt. Deutschland. Die in Hannover tagenden Mitglieder dcr 13, Versammlung deutscher Architekten und Ingenienrc äußerten gegen den dort anwesenden Wiener Archi« tckten Lndwig Förster den Wunsch, die nächstc Versammlung im Monate September 1W4 ill Wien abhalten zu können. Auf eine sofort im telcgraphi» schen Wege vom Architekten Förster nach Wien gerichtcle Anfrage irnroe demselben, nachrein vorber die Allerhöchsten Vefeblc Sr, k, k. Apostolischen Majestät cmgebolt worden waren, von Seite des k. k. Ministeriums eröffnet, daß. wenn die Versammlung Wien zum nächsten Vereinigungsorte wäblcn sollte, dic Zustimmung dcr kaiserlichen Negierung erfolgen werde. Die Architekten-Versammlung hat diese, dem Architekleu Förster in telegraphischen, Wegc zugekom. mene Mittheilung mit großer Freude vernommen u„d l'icrmif, lihnc cm? midcrc Stadt in Vorschlag zu bringen, Wicn als nächsten Versammlungsort für das Jahr 1864 gewählt. Italienische Staaten. Die französische Regierung schickt fortwährend bedeutende Verstärkungen nach Nom. Am tt. d. hat das 17. Linicnrcgimcnt und ciu Jägerregiment zu dagegen einzuwenden habe. daß er aber dießfallfige Instruktionen von dcr Regierung abwarten müsse. Wir machten uns auf den Weg und langten nach vielen Strapazen um 2 Uhr in Scilla an. Wir glaubten ein Haus in der Höhe vorzufinden, lim den General untcrznbringcn, aber wir fanden keines. Man sagte uns. daß am Mecrcsufer cincs bcrcit sei. Der Eolonncl Pallavicino. dcr seit Abends (29) bereits in Scilla war, kam uns cntgcgcn. Wir cr-fuhren, daß die Instruktionen, die er von dcr Nc> gierung erhalten, sehr strenge scicn. Es wurde dem General nicht gestattet, sich an Vord cincs englischen Schiffes zu bcgcbcn und auch die Vcglcitung dcr gcivünschtcn Offiziere nicht zugestanden. Als Gari» baldi dieß erfuhr, war er nicht verwuudi'rt. Er sagte nur freundlich zu seinen Offizieren: „Also habt ihr mich betrogen." - Die Instruktion lautet: Garibaldi solle sammt sclnr'm Sohne an Vord des «Duca di Gcnova" eingeschifft werden; zchu Offizicrc dürfen ihn bcglcitcn. Wir fuhrcu an dcm Dampfer „Stella d'Italia" vorüber. Auf dcr Vrückc standen General Cialdini, Eontrc. Admiral Albini, höhere Offiziere — Alle in Uniform. Sic salutirtcn nicht; auch wir fuhren vor« über, ohuc zu salutircu. Dcr Abschied von dcn Freun< bcu war rührend. Alle entblößten das Haupt und ncfen: „Es lcbc Garibaldi! Nach Nom, nach Nom!" Der Gcncral grüßte mit dcr Hand. Wir giugcu an Vord; unscrc Gefährten wurden l>l die Festung vou Scilla gebracht. Arnzzl'si. oid^ghinl. Carte. Cnttabcno. Cairali. ^uastnlla. Mnngi. Ripnri. Nnilo. ^lbanese Malaw. ^njilc. Kignrssy. 0nssg. Im «Movimcnto« hat auch Garibaldi einen "cricht veröffentlicht, der von diesen Angaben etwas abweicht. Der amtliche Vcricht läßt noch immer auf sich warten. Pferde nach dcm Kirchenstaat sich begeben. Außerdem bringen die Fregatten „Dcscartcs" und „Chri» stoph Eolomb" Truppen nach Rom. Dcr „Labrador" begibt sich nach Civitavecchia nach dcm Golf vou Neapel, um dcr französischen Flotte Lcbcnömittcl zu überbringen. Dieselbe bleibt nämlich in Anbetracht dcr crnstcn Lage dcr Diuge im Königreiche bcidcr Sizilien noch in den neapolitanischen Gewässern. iv raukreich. Kaiserin Eugenie soll am Tage, wo die Nach, richt von Aspromontc eintraf, K0.000 Frls. der von ihr gegründeten Stiftung für arme Kinder zugeschickt haben. Aus der Provinz. Adelsöerg, 10. September. Dcr Vcrguügungszug dcs Wicucr Sängcrvercins traf gcstern gegen l i Uhr Vormittags auf dcr Rück' kehr von Trieft hierorts ciu; ihm nach kam bald darauf ciu bcsoudcrcr Zug, welcher die Mitglieder dcs Triestcr Schillervcrcius anhcr brachte. Das Wet» tcr gestaltete sich für die Gästc sehr günstig, nachdem es vorher an mehreren Tagen unbeständig und rcg° ucrisch geweseil. So konnten Wicucr uud Tricstcr unbehindert ihren ^Gang zur festlich bclcuchtctcu Grotte antreten. Die Lange dcr Grottc, dic Größe dcr un-tcriroischcn Räliiuc, die unzählige Mcngc dcr wunder« bareil Tropfsteingebiloe. überhaupt Alles, was hier zu sehen, riß die fremden Beschauer zum Staunen Yin, und entlockte ihncu das Gcstäuduiß, daß Ve-schrcibuugcn und Abbildungen gar kcinc rechte Vol> stellung vou dcn Naturwundern gebcu könucn, wcnn man dic Grotte nicht selbst mit cigcncu Augcu ge« sehen hat. In dcr Grottc selbst war cs wcgcn dcr vorbcrigen Negentagc wohl etwas naß, doch gar nicht in der Art, daß die feinen Anzüge dcr Vesuchcr in Gefahr cincr Beschädigung gekommen wärcn. Ebcn der vorhergegangene Rcgcu brachtc dcn Vortheil des Schauspiels, daß dcr Poik-Fluß mächtig rauschcnd durch den großen Dom strömte, wädrcnd sein Fluß-belt bei dcn früheren festlichen Vesuchen fast trocken gel.gen. Im Tanzsaale spielte die Aoelsbergcr Mu« sikbande wle bei anderen Grottcnfcsten liebliche Ton-stücke, und mischte unter die verschiedenen Tanzweiscu, welche manches Paar zum freudigen Umkreisen einluden, auch manche Nachbildungeu slovcuischcr Volks-mclodicu, um dcu fremden Gästcu Land und Lcnte alich von dieser Scitc zu zeigen. Am Vclvcdcrc fand auch dießmal Veleuchtling mit elektrischem Lichte Statt, wclchc dic schönen ^^iiiiirliildc i„ magischein Glänze zcigtc; dicsrll>c uahm sich oießmal, wo nur cin Gitter Ncftcktor ohne Glaslinsen zur Vcrbrciluug des Licht, glanzcs angewendet wurde, gewissermaßen besser aus, als bei dcu crstcu nntcr Zuhilfcuahmc von Glaslinsen veranstalteten Vcrsuchcn. Am Kalvaricnbcrg ließ dcr Wiener Gcsangsvcrcin seine Gesänge ertönen, welche sich in dcn wcitcn natürlichen Hallen ergreifend zu vcrnchmrn gabcn. Nach der Rückkehr aus dcr Grottc suchten die Gäste in den vorbereiteten Trattcricu auch ihrc Körperkräfte zu stärken, deren Mudlgkett ue wahrend dcs Vcsuchcs dcr Grottc vor ^chaucu und Staunen nicht gefühlt hatteu. Viel befriedigt und lcbhaft ucrgnügt schiodcu die Wiener um mcr U r Nachmittags mit de.n Vahnzuge von hier; unzah >ge Hoch! .und Schwenkungen weißer Tuchcr iprachcu ihre Gesuhlc aus. Tag co bericht. Wien, 10. September. Der Herr Staatsmiuistcr Ritter v. Schmerling wird Sonntag den 14. d. M, der Herr Finanzmini' stcr v. Plencr Freitag vou seiner Ursaubsreise zurück, lchren. um am Montag der Sitzung dcs Hcrrenhau. ses beizuwohnen. — Wie verlautet, ist eine Erweiterung dcr Vc-gräbnißstättc dcr Mitglieder der kaiserlichen Familie bei dcn I'. !'. Kapnzincrn (Kaisergruft), dcrcn Nälimc bekanntlich sehr beschränkt sind. bcantraat, und soU dicßfaUs ciu Haus in dcr Kapuziucrgassc, welches au die Kirche grcuzt, angekanft lverdcn. — Für dcn Vcrgnügnngszug, welcher zluu Ve« suche dcs Niesengebirges vou hier gleichzeitig mit ei« »cm vou Prag abgchcndcu Vcrgnügungszugc verau-staltct wird, habcn sich icht schon so vicle Theilurh-mer gemcldct, daß wahrscheinlich 2 Züge von Nicu wcrdcu abgchcn »lüsscu. — Dcr regierende Herzog vou Sachsen rcguug. aus Furcht, die Konföderirtcu könuteu dort Verbecrungeu anrichten. Der Konföocrirteu«Geucral Ewell ist im Rückcu dcs General Pope augckom» uieu uud hat das linke Ufer dcs Flusses Occoyucm beseht. „Juristische Gesellschaft" in Mach. Tagesordnung der XV. Versammlung, welche Freitag am 12. Sept. 1862 um tt Uhr Nachmittags, im Gescllschaftslokale (Salcudcrgassc Nr. 193 ll. Stock) abgehalten werden wird. 1. Vorlesuug dcs Protokolls dcr XlV. Versamm« luug. 2. Geschäftliche Mittheilungeu. 3. Erörterung dcr uoni Herru Dr. Ahatlk «l'N. vorgclegteu Frage: „Ist das l. f. Reservat der Hoch" und Schwarzwäldcr zur Beförderung dcs Verg< banes in Gegcndcn, wo Vergbauc sich befinden, ein rechtlicher Grund zur Vehauplung des Eigenthums dieser Wälder für das k. k. Montanärar?" 4. Wissenschaftliche Abhandlung übcr das l. f. Waldreseruatrecht in Kram in seiucr historischen Ent« Wickelung. 6. Erörterung cines von demselben Herru Ver« einsmitglicdc vorgclcgtcn Rechtsfalles. cinc widcrrccht« lichc Eintragllng in das Grundbuch betreffend. 6 Referat uild Debatte über die von dcm k. k. Profsssor dcr Nechtc an der Wiener Hochschule. Dr. Josef Unger, gestellten Anttägc. Modifikatioueu des Verlaßabhandlnngswescns betreffend. Vom Präsidium der juristischen Gesellschaft. Laibach deu 7. September 1862. Meteorologische Beobachtungen in Laib ach. ,__________^»_«»»________ "duzlrt__________/______________________________________ 'n Pariser kimen 6. Scptbr. 6 Uhr Mrg. I->»'>. 51 ^-15.10 Gr. 8>V. Regen 2 „ Nchm. 325.82 ^18.40 „ «. hriter 4.26 10 „ Nbd. 326.38 ^14.00 „ 80. leicht bewölkt 7. „ 6 Uhr Mrg. 32«. 53 ^10.50 Gr. 8. thrilw. bewöltt 2 „ Nchm. 326.(14 -l 13.20 „ 3. ^grn II. «6 10 „ Nbd. 327.06 ^-12.00 „ 8>V. ^to Druck und Verlag v'ou'Iguaz v. Kleinmayr se Fedor VambergV— Vcratltwortlichcr Redakteur: Ignaz v. Kleinmayr. Anhang zur Laibacher Zeitung. Nnsll'nlwnlill Wien, 10, Tepteml'tr. Mittags 1'/. Uhr.) (Wr. Ztg ttbdbl.) Vcrsünsc für auswärtig, Ncchimxg hilldrrt,» die Vcfftnmg, wofür die Vörse bei dem verlauf, der ^»l'^^NV^^»«/». Cr.iqilissc m den Don.nllän^rii tntschicdo»«' illci^u»!, z.l.st F^nospapierc unvcr.indert. nur 1«6a.l-k.sc gedrillt, Inrii^ri^apitrc inchr minder st.ni n»r böhmische N.slb^h,, - Nlt! n >»,d zum öchliiss.' auch Krcdil' Äftirn h^icr, Miittzc» n»d frrmdc Valutcu wic q^cr» . schließlich jcdoch billiq^r'als anfan.i«, Geld im V.qinüc sehr s„>ipl'' zuletzt fiüssig wesentliche Hchllld. ,^. dcs St!,<>5)0 <'.«>.?0 5'/, i>I"l<'l,. v. 1»ül mit N>»f, i!4, d.t!l' ^l)!,c Al'schuill l«0^ , i>2,il0 9ii 50 Ül^tic'ilalsÄnli'hüi mit Iä!»»i'(^'upi,'liö . ., 5°/„ 83— «3 20 !)ial!!?»ll! -?l»!»l!Nl mil Vlpril-CoupouS . . „ü„ 83^0 83 4ll il'ictaliques . . . . „ 5 „ 71.40 7l f>0 bnio »,it Mai'Coup. „ 5 „ 71.40 71 5^0 d.tto......, 4j„ 63,- 0 mit A.llrsuüa v Jahre 183<) 136,50 13'i 75« „ 1854 90,50 ^»0 75^ « ., 18U0 z>i 500 li , 90 00 91 >0 .. ., iu100sl 92 50 '.'^70' !»l' l )ts!!!t,>sch. ^,42 !^.ln<5tr. 17.— 1? Al> l^. dcr Grönländer > s>ir 1 <1i) fi) ^»llüd.NllaÜUII^^lOl'li^at!!,'!!!!!. Nle>er', u Slav, 5 , 71.- 71,50 ("aüzi.n.....5 „ 71.50 71 90 Silben!,', u, Vulow. . . 5 „ 69.75 70 ^5 V.liitia,lisch,S A»l. 1859 5 ., 97,— 97,50 Aktien (pr, Glück), Natilinalbanf......791,— 792,— Kr.dn-'.'lttüalt ^u 200 fl, ö. W. 216.30 216 40 N. ö ^^»,l'»> -l^> s, z, 500 fl. >? W, 633 — 635 — ,'i. F>ld -^lmdb.z. 1000 ft. 6M, 1942. 1943 — Staatö-!5!!.-^.'i'. zu 200 fl. ^M. oo.'i 500 .^r. ' . , . , 24-^.— 342 50 «aii. (zi,,,-^al,u zu 200 st C^<. 15,9 - 15)9.50 S»d->>l,'rc'i>,^.ll' Ä, 2^0 „ „ 123.50 124 -Suo, sta.lls'-. <»,'»!>'. '.'c,i. n. (l.nir, llal. ^is, 200 sl, o, W 500 >,r m 180 fl. ^90"/«) ^in^yluii., 28Ü — 283.- ^lo Wal.-Ga,i^,Ka>l-Ludw,-Aal,u z. 200st. (5M, m. 180 st.l90«,) <,5i»<, 2^9.50 230,-Ocst. Dl'!,.'Damp!sch-O..'?.ft.'Gcs. ^» 390,- 395,-Prlicr K.tt.'il'ruck.» .... 398,— 40l — Vöhm. Wcslt'ahü i-Äl 200 st Ü M. m. 140fl. (707») «äm^hluna.. 147.— 147.- Pfandbriefe (für 100 st.) 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Verger, Pfarrer, von Großschweinlillttl). — Fr. Gläfiii Saurau, von Trieft. Z, 97l. («) mit schmicdeistrnen Röhren und Selbstabschließhahnen. DmnpshcihnlMN n. Gasbelcuchlnnljen nach neuestem System und auf praktische Erfahrungen gestützt, für riff entliehe Private, Zins- und Fabriks - Gebäude. Kari A. Specker 6ladt. ^oyer Markt. MimMyos, Wien. 1n^oiiioui--1)uiv^m u. Nli^iineii ^X^ntio für Vaumwollspinnerei, Weberei und land-wirthschaftliche Maschinen, Hartwalzen für Eisenwerke !c.; Besorgung von Erfindungö-Privilegien für die k. k. Staaten und. für das Ausland. Preis - Eourants, Kostenberechnungen und Auskünfte franco auf Verlangen. Z. 3lll. a (l) Kundmachung. Am l5., l'i. und 17. September l8«2 dl^'ilil die k k. Landcöhauftlkassc wcg<'n Reini-gillig dcr Amtölokalitaten flu- die Parteien geschlossen. K. k. Latldeshauptkasse Laibach, am ll. September l««2. G d i f t. Im Nachhange zum dießgelichtlichen Edikte l,l1 '7 , wild hiemit bekannt gegeben, daß in der Erckutwnssache der Antoiua Pleiveiß und Malhllde Dominkusch, wieder Aloisia Kerönik aus Neusiadll, s)cln. 8-lU fl, o, 8. o., am l!>. September l. I. die zweite und am »0, Oktober l I , jedesmal Vormittags von 9—»2 Uyr die dritte Real-fcilbietung vorgenommen werden wird. K. k. Kreiögericht Neustadtl am 3. Sep. tember 18iltctr!i Uiitcvlcldiihllslfn bcdnitcndc A. N. Maycr'schc Ärnst-Syrup wimdnbav gicholscu hnt. Nach Liiidnimq lhut, so das; dcr NliSwm's nicht nur crlrichlcrl, soss^r dcm Gebrauch rinigcr halben Flaschen lcgtc sich nicht nm der zcitwcisc 'abnimmt, (iinc völlige (^cncsnnss vc>>l rincm so nl'tcu mich sttti« so peinlich plagcndc Hnftcn, sondern ich lonntc auch ^cidcn ist zwar uicht zu mvarlcn, jedoch ist stlbst dirsc Er- dcs 3iachli! wicdcr gnt und lrlifti^ schlafcn. waö ich dcr Wahr< lcichtcrnnn höchst dancmöwcrth anzncrlcnncn. hoit c,cinasi durch moinc Naincnsuntcrschrift bckräftissc. Orcsousc bci Flatow, den «. April 1858. Neilingcn, dcn 14. Februar 1859. Jakob Keusch, Wittwe. E. Schilling, Apotheker. ___^._____ ^,. d<„ K»„!m».,„H.rrn W.I'»<»'.r u, T»..».mi.,.d. ^«,°°n ,^,«°..»d H.r°.d ^!.^ Daß eine halbe Flasche bcö aftprobirtc» weißen Vnlst-Syrnps Breölan ist mit Recht alö nniämorrhoiden, Sodbrennen, Vlnssenkrampf, den uerschiedeiuirti^sten weiblichen Krankheiten :c. Warnuuss. Da ich in Erfahrung gebracht habe, das; Seidlitz - Pulver mit GebrauckMn-weisungen verlauft wcrdcu, die den meincn Wort für Wort nachgcdruckt sind nnd zur Tänschnng dcc< Pnblitnmö sogar meine gefälschte Naimnönnterschrifl tragen, deßhalb der Achnlichkeit dcr äußern Form nach lcicht mit mcinem Fabrikate vcnvechsclt werden können, so warne ich vor dem Ankaufe dieser Falsifikate mit dem Bemerken, daß „jede Hchachtel" „der von mir erzeugten Seidlitz-Pulver ;um Unterschiede von ähnlichen" „Erzeugnissen mtt meiner Schutzmarke »nd Unterschrift versehen und auf" ..iedem die einzelne Pnlverdosiö «mschliesienden weiften Papier das Kenn," „zeichen „MoU's Seidlitz-Pulvcr" in Wasscrdrncl! ersichtlich gemacht ist." Das echte Dorsch - Leberthran-Qel wirb mit bestem E'N'I^ ansse-wendct bei Vrust- uud Lunssenkrankheiten, Skropheln nnd Nhachitis. 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