LaitmcherWMtung. Nr. 82. Prännmerationöprcis: Im (lomptoir qanzj. fl. il, halbj. sl. 5.5". stur dic >>listcllllü,i ins HauS halbj.5«lr. Mit dcvPost ssanN-st. >5, halbj. ss. 7.50. Mittwoch, N. April Insertl on«g«vlly, vi« n> Zeilen': imal uo l,., 3m. «<> lr., 3m. l sl.; siiüst p». Zeile im.« lr., 2m.«lt., 3»i. >0s». ü. s. w. Iüsertio>,sste»!pel iedtsm. 201». 186«. Hllllicher Theil. , ^e. t. k. Apostolische Majestät haben mit Aller« M)slcr Entschließung von, 28. März d. I. dem Kauf-«am,e Ilililitl Stcttncr Sohn in Tricst die Vc< "llliglMli znr Annahme des ihm ucrlichcncn Postens ^ns königlich baicrischen Konsuls in jcncr Stadt und °"u bezüglichen Bestallungsdiftlomc das Allerhöchste ^eyliatur allcrgnädigst zn ertheilen gernht. ., Sc. k. k. Npostolische Majestät habe« mit Aller-^chster Entschließung uom l^0. März d. I. den anßcr« rociulichri, Professor der Zoologie nu der Kralancr "»wciMt Dr. Maximilian N owicli znm ordentlichen Professor dieses Faches an derselben Hochschule aller< Endigst zu ernennen geruht. . Dcr Iustizmiuistcr hat die Prätorcn Kajctan Scap -r'ui^in Massa und Dr. Franz (5astclli in Isola cUll Scala zn i)täthcn bei dein Landcsacrichtc in Atantua "Na»nt. »>«>^>^._____________________________________________________________________ AichlamMcher Theil. Laibach, 1l. April. Grcts Äisinarck hat einen überraschenden Schachzug ulllM,. Der von Preußen am Bunde Mettle 'Reform. "U'ag ist allerdings mit Rücksicht auf die Anlezedcntieu «k'llüct, Staunen zn erregen, aber er wird erklärlich lch die gegenwärtige Situation, in welche der edle ^ luf dus fticu^isch^ Slaatöschiff hiuciu^clcult hat. Nir ^lci!, libcrrci^hcud sei der preußische VuudcSanlrag, das .^'^^wiß mit Recht. Wer ciiimctt sich nicht daran, v ^ "I, I^hrc 180!> am dculwürdiqcn Fürstcnlongrcsse ^ vom riltcllichen Kaiser von Oesterreich z n -^, >' crfaßtcu Idcc c in c l B n n d c S rcform, «.^ uci allen Buudc^sslicdcrn freudige Zusliiumuns, fand, /Vcußcll allein sich widersetzte, dah au ^'ucin Widerstreben das Reformwerk auch thatsächlich Kellerte! ^ Und dieses Preußen, daS sich seit damals iu keiner d//^ gcändeit hat, nimmt heute die uor drei Jahren etw "^"^ ^^" ^^ wieder ans! Olanbt es hicdurch n», "..^c seit lange verlolncu Sl)mpalhicn dcr Äuudcs< ^1!.^' wicder zn gewinnen? Wir zweifeln, daß dieser d'er^s" darnach angethan wäre, dem Staatsmanne au Di ^^e zu ciucr wohlfeilen Popularität zu verhelfen! Iccis ^^^li Völker werden die Motive wohl zu iwer- Nnü ^"^"' w^chc Preußen zu dem gcthauen Schritte " "I^tcn /' und cS sicherlich nicht vergessen, daß daS ^ __________________________________ 18ll3er 9lcforniprojclt vom Berliner Kabinctc nur darum nicht akzcptirt wurde, weil dasselbe sciucn schon damals erwachten Anncxiousgclüstcu ein unerwartetes Ziel gc« setzt hätte. Die preußische Bnudcöreform dürfte somit sicherlich niemand andern, als — Preußen selbst bc< flicdigcn. Solche Befürchtungen dürften den Beschlüssen zu Gruude liegen, welche jüngst eine Vullsvcrsaiumlnng von 5000 Männern iu Alzci (siehe Telegramme) gefaßt hat, und worin jedes Eingehen anf die vorgebliche Bnn-dcörcform als Pcrralh an der Freiheit und an dem deutschen Vaterlanoc erklärt wird. Wir zweifeln nicht, daß auch die Kleinstaaten diesen Idccngang sich aucig« nen und daö li»»^o Dlülnos c,t (lnna scrcillo« gcgcn< würtig halten werden! Daß der Bnnd, wie er hcntc besteht nud wie seine Satznugen heule beobachtet wcrdeu, morsch und gebrechlich, daß ciuc 9tcforlN in dieser Richtung nothwendig ist, darüber ist alle Welt ciuig; darum wurde der von Oesterreich I80A gestellte Onndcsreformantrag mit Frcndcn begrüßt, und darum hat sich der Sechs-,mddrcißigc>>Aiisschuß, wie die Telegramme melden, entschieden für eine Reform ausgesprochen. Aber cS ist eben ein Unterschied, ob Prcnßcu, ob Oesterreich eine Reform bcaulragt, ob dieselbe u::r ein Mittel zu selb-stischcu Zwecken oder ehrlich gemeint ist. 5l cluo s^imi! ulcill, !>»!> l,^l iilon! Preußische RüstuillM. Aus Berlin wird geschrieben: DaS rcgc mili^ tärischc Leben in unserer Stadt während der letzten Tage ließ durchaus nicht auf friedliche Aussichten schließen. ^Am Dienstag und Mittwoch trafen anf den verschiedenen Eisenbahnen die Augmcntationsmaunschaflcn für die Gardcartillcrie in einer Starte von clwa 1000 Mann hier cin nnd wurden in den Kasernen am Knpfcrgrabcn nnd am Oranicnburgcr Thore ciüa,uarlicrt. Gleichzeitig lücklcn acht Ballcricn gedachten Regiments aus, nm ciuslweilcu anf den umliegenden Ortschaften Kanlmme' mcntSquarticre zu bczichcu. Am Douncrslag früh führte nuö die Potsdamer Aahu etwa ii00 Niaun Pionnicrs zu, welche von Magdeburg kommend auf der Verbindungsbahn nach dem nicdcrschlcsisch.märkischen Aahnhof befördert nud von dort gleich weiter ihren BestimlnulUjs« orten, den schlcsischcn Fcstuugcu, zugeführt wnrdcn. Am selben Tage Mittags traf wiederum ciu starker Trans« port von Reservisten nnd Landwehrmannschaftcn hier ciu, welche für die dritte Artillcricbrigadc bestimmt sind. Gleichzeitig trafen Kommandos zur Empfaugnahmc von ! Infantcricrcscrvcmcmnschaftcn für die Truppcnlhcilc der 5.Division hier cin. Die in Vrcslan vereinten Reserven für das zweite schlcsische Grenadicrrcgiment Nr. N gingen m'cht, wie bereits angeordnet war, hcnte früh nach Schleswig ab, sondern bleiben vorläufig in Vrcslan, wo sic demnächst neue Marschordre oder ihre Beurlaubung erwarten. Nach allen sonstigen Anzeichen, fügt die „Schlcs. Ztg." hinzu, wird die Ansrüstung der verschiedenen Trnppcnthcile in der bisherigen Weise gefördert. Wir übergehen die Angaben über Pferdeanläufe, Geschütz« und MunitionstranSportc, welche in großer Anzahl vorliegen, und theilen nur noch eine Bekanntmachung dcS Kosclcr Kreisblattcs mit. Sie lantct: „Von Abends 8 Uhr bis zur Reveille werden die Brücken an der Negancr Barriere, Rcinschdorfer Barriere nnd Klodnitzcr Barriere aufgezogen, es dürfen nur die sich durch LcgitilNlltionSkarlcn der Kommandantur ans-weisenden Personen Passiren; ohne Karten können iinr Offiziere im Dienst, der Landrath, die Post, Geistliche im Ornate, in Ausübung ihrer Dienstpflichten auch Gendarmen nnd Kuriere, welche Depeschen von anßcn bringen, passircn. — Königliche Kommandantur." ! Wie die „Nat. Ztg." berichtet, ist eine Anzahl Berliner Aerzte mit dcr Ordre, sich sofort zn den betreffenden Truppculhcilcn zu begeben, zu dcu iu Kriegsbereitschaft gesetzten Divisionen einberufen worden. Ein Theil derselben ist zu den iu dcu sächsischen Fcstnngen stehenden Truppen kommandirt. Oesterreich. Wien, 9. April. Um den Ideengang der Bis-marck'schcn Rotte in Berlin zn charaktcrisircn, zitircn wir folgende Stelle ans dem „Publizist", dem vertrauten Organ dcö preußischen Premierministers: „Besteht z Oesterreich — sagt daS Blatt — anf der Ancrkennnna. dcS Frankfurter Gerichtsstandes in einem Konflikt zwischen den dcntschcn Großmächten, — dann bleibt für Preußen gar nichts anderes übrige als mit oc m Schwert in dcr Hand das verrottete Frankfurter Schoppen-Tribunal zn sprengen nud so dcr gan-zcn Vnndcstomödic cin Endc zn machen." So wagt dieses Alalt zn sprechen in einem Augenblicke, wo die preußische Rote Oesterreich den Borwnrf macht, daß cS nicht anstatt dcr Gcgcnrüstnngcn den Artikel Xl dcr Anndcsaltc in Frankfurt angerufen hat. (N. Frdbl.) Prag, 8. April. Wie seinerzeit mitgetheilt wurde, hat dcr böhmische Landtag in der abgclanfenen Session bezüglich der Frage dcr Freit h c i lbarke it des GrnnoeS und AoocnS daö Gutachten der Be-zirksvertrctungcu cinznholcn beschlossen. Zu den zahlreichen Stimmen, welche sich von diesen Körperschaften filr unbegrenzte Frcithcilbarleit des Bodens ausgespro« Millewn. Als ich sie beten sel/n. Es war rm blmicr Sommertag Und wullciireiil dic Höh'u, Es schwieg daö Lied im grimcil Haag, Als ich sie bctcn fcti'u. Dic Wipfel wiegte still der Vaum In lautlos sluislem Wch'n, Dlc Landschaft nch'tc wie im Traum, Als ich fic beten fch'n. Den Nthem hielt ich bebend an Und liliel, bezanliert steh'n, Ws fühlte ich Gott selber nah'n, ^ls ich sie beten seh'n. N. Der Müllerbursche. Märlcin von «. Vowitsch. der S^"^ "'"gnete sich in ferner, grancr Zeit. Geschmolzen war llang ^'" .'" den Thalgrilndcn, nnd aus hoher blaner Luft ^Nilili,,^ gliche Gefchmellcr dcr den sieahaften Einzug dcö '^ ""llindmden Lerchen. ^»a'iii,^ ^"^" ^'^ ^lnmeil wieder blüh'n," grollte ein Wan-"'vohl ^' "°" b"' Fahrstraße ab gegen den Wald sich wendend, U'chr ^ ^" lic N'iedrr bliih'n, aber leine liebe Hand wird sie ^Nist!.. ^"H"i mir flechten! Hüintcr wird cö bleiben in dieser °" begann sich bereits die Sonne zn senken nnd onnller woben sich die Nebel dcö Waldcö. Plötzlich zncltc rin matter Lichtstrahl anf. „DaS ist dic Iägerschänle — will eintreten nnd mit dem ersten Morgengrauen wieder weiterzieh'n!" Die halbzerfallencn Manern dcö Gehöftes boten keinen behäbigen Aufenthalt. In russiger, spärlich erleuchteter Slnbc saßen vor ihren Krugen etwelche unheimliche Gestalten, in fremdartiger Sprachwcisc sich verständigend, während dcr alte, graubärtigc Wirth schweigsam anf- nud nicdcrschritt. „Will einen tleincn Schoppen Wein nnd ein Plätzchen znr Nachtruhe," rief der Ankömmling, sich abseitig niederlassend. „Waö seh' ich? — der Miillcrbnrsche Robert —" rief plötzlich eine treischende Stimme. , „Waö wollt Ihr?" „Nichts, gar nichts — crlanbt mir doch, daß ich Euch Gesellschaft leiste nnd meiner Verwunderung Ansdrnck gebe —" „Vcrwnndcrnng —" „Ist daö nicht wunderbar? — Habt Ihr doch immer daö Schänlenwlsenmit tugcndhaflcrEntrüsiungvernrtheilt, nud nun—" „Laßt mich —" „Ich mein' cö nicht böse — nehme sogar Antheil an Euerem Geschick —" „Ich bedarf lcincs Mitleids, nnd wer seid Ihr, daß —" „Nun — nun — tcnnt Ihr den Schneider Rolf nicht mehr, der Euch vor Jahren dic Fciertagiijaclm - " „Schon recht — Ihr treibt Lner Handwerk nimmer — seid —" „Dnrchgebrannt — wollt Ihr sagen — sagt rö immerhin — anf den klang der Worte tommt'ö nicht an — ich weiß Euer Schicksal —" „So schweigt davon — ich will vergessen —" „Daö vergißt sich nie, — dcr Müller hat alö Vormund nnd Meister —" „Schlimm gehandelt — damit basia —" „Ihr seid um Euer viiterlichcö Erbe und um dic Braut betrogen —" „Laßt mich l" „Bcdiirst Ihr Geld —" „Ich? -" „Nnn — nnn — was frommt daS Leugnen — Ihr habt nicht einen Gulden in dcr Tasche —" „Und Ihr -" „Nnn — bin auch lein Kind dcö Reichthums — doch weiß ich mir — genug — ich stell' Ench meinen Beutel znr Verfügung —" „Hab' ich bereits meinen Verstand verloren —" „Ihr seid noch jung — bin auch 'mal jung nnd grUn gewesen — ist mir elend g'nug gegangen — bis —" „Was meint Ihr? —" „Bis ich auf ciueu Entschlnß gekommen und dieser Ent-schlnß zur That — versteht Ihr mich —" „Nein —" „Ich lönulc noch solch' einen männlichen Gesellen, wie Ihr seid, beschäftigen —" „Beschäftigen'?" „Nun wohl — Ihr wißt ünch — wenigstens znr Stunde — leinen Rath — weiß alles — habt Ener Geld — Euerc Su-sa:ma und Eueren Dienst verloren - schlagt ein!" „Wozn?" „Ich geb' Ench Brot — Ihr leiht mir Euren Arm —" „DaS sind noch Räthsel." „Ich will deutlicher sprechen," begann Rolf nach cmer llei» ncn Panse und rückte seinen Slnhl ganz nahe an jenen Roberts. „Seht! auf dcr Welt muß mau entweder Hammer oder Amboö still— entweder Plündern oder geplündert werde».' Man 556 chcn, silid in den letzten Tagen auch die Vczirksucrtrc« tungen von PardubilH nnd Bcucfchau gclrete». Neusatz, (i. April. „Scrbobrau" läßt sich aus Pcst schreiben, daß man in magyarischen Kreisen den AuSbruch eincs KricgcS mil Preußen sehr gerne sche, weil man der Meinung sei, daß die Regierung bei einer Vedläl'gmb zu einer Konzession geneigter wäre nnd daß mit dem crslcn Gewehrschüsse das Ministerinn, gesichert sein würde. Ganz anders, fügt die Korrespondenz hinzu, sei die Gesinnung dcö allezeit getreuen, für diese Trcnc jedoch leider nicht nach Gebühr belohnten und zumeist ignorirtcn serbischen Volles, welches lie, einer Krise des Staates und bei einer für den Monarchen ausgebrochc-ncu Gefahr auf sich selbst zu vergessen pflege, bereit, auf die Aufforderung des Herrschers alles zu opfern. ES sci jedoch von dem jetzigen Ministerium, welches im Nufc der Gcrechtigkeitsliebe stehe und für ein verfassungsmäßiges, wie auch gleichberechtigtes nationales Leben eingenommen sei, die Befriedigung der gerechten Wünsche aller Bültcr, also anch der Serben zu erwarten. Ausland. AuS Mittender« schreibt man der „Voss. Ztg.": Es macht den wunderlichsten Eindruck, das Militärkommando in dcr Armirnng einer Festung begriffen zu sehen. Vom Eharfrcitag an, die heiligen Ostern hindurch ohne Nast und Ruhe hieb Soldat uud Arbeiter dic schönen Zierden unseres Glacis nieder. Die Festtage, in dcr Metropole dcr Reformation sonst so überaus still, waren erfüllt von dem Gerassel eilender Militärfnhrwcrlc aller Art nud den Lohngcspanncn, die nur aufzutrcibcn waren. Die ganze Umgegend ist voll von znzichcndcr Einlmarlicrung. Dic Garde-Artillerie ist bereits von Berlin eingetroffen nud hat den ncnen Brückenkopf, den die auhaltifchc Eisenbahn bauen mußte, besetzt, Reserven über Reserven treffen ein, darnntcr fast znr Hälfte Burschen, die drei Orden im Zivilrock tragen, also laum cin Jahr lang Ruhe nach dem schlcSwig'schcn Feldzug gehabt haben. Die Stadtbach ist gesperrt uud dcr Fe< stungsgrabcn bereits halb voll gclanfcn; zahlreiche Wagen fahren die Pallisaden nmhcr, von denen schon UXX) Stück ncnc von einem hiesigen Zimmcrmcislcr geliefert worden siud; heute sah ich Schaareu von Arbeiten» zichcn, denn dic Pallisaden sollen rings um dic Festuug aufgepflanzt werden. Turin, N. April. Die Kriegsrnstungcn werden nunmehr ziemlich ostensibel getrieben, als wollte man dadurch das Gerücht bekräftigen, daß zwischen Preußen nnd Italien willlich eine positive Verständigung, um nicht zu sagen Allianz, zu Staude gekommen ist. Seit vorgestern weilt der Ministerpräsident General ^auiarmora hier nnd arbeitet fast unausgesetzt mit dem König. La-inarmora begleitet heule Abcud den König nach Mailand, wo letzterer aber nnr zwei Tage verweilen wird, da er am (>. d. einem Kriegsrath zn Florenz präsidircu will, wohiu die höheren Generale dcr Armee einberufen sind. Zwischen Bologna nud Fcrrara sind 65,(XD Mann aufgestellt; in nnd um Piaccnza herum 35.000. Beiden Trupveulorpern werdeu Mnuition, Proviant und Kleidungsstücke in Menge zugeführt, uud uuscrc Straßen, ecken sind mit Licfcrungsansschreibungen der Militarily tcuoanzen überdeckt. AuS Untcr-Ilalien sind Truppen in Anmarsch, namentlich Kavallerie und Artillerie. Die Flottcnablheilung des Kontre-AdmiralS Bacca ist von Neapel nach Taranlo anSgelanfcn; ihre eigentliche Be-slumming foUen die Häfen von Ancona und Brindisi sein, wohin sich anch Admiral Pcrsano mit einem Geschwader begeben soll. Pariö, 3. April. Emil u. Girardin veröffentlicht in dcr Libertc einen bcmcrkenswcrlhen Artilcl, überschrieben der „Krieg", worin cr anS besondern und allgemeinen Gründen nachzuweisen sucht daß eö, allem Au-schein und allen Befürchtungen zuwider, diesmal nicht zum Krieg kommen wcrdc. Seine Ucbcrzenguug grüu-dct sich auf dic osfeubarc Uumöglichkcit für die, welche diesen Krieg ohne Fahne, ohne Prinzip, ohne Feldherrn, ohne Zügel entfesseln würden, ihn innerhalb gewisser Schranken zu halten nnd zum Stehen zu bringen. „Es wärc", führt cr in uähcrcr Begründung aus, „cin Krieg ohne Fahne, denn waS sollten wohl Italien nnd Prenßcn auf ihre Fahueu schreiben? Italien würde darauf setzen: „Befreiung dcr Nationalitäten, Erlösung VencticusI" Preußen würde darauf schreiben: „Vcr-uichtuug dcr Nationalitäten, Einverleibung dcr Hcrzog-thümcr, Knechtung Deutschlands!" Es wärc ciu Kricg ohnc Prinzip, denn Frankreich hätte lcinc Bürgschaft dafür, daß ihm daö allgemeine Stimmrcchl die Nhcinprouinzcn geben wücdc, wic cö ihm Nizza und Sauoycn gcgcben hat, und diesmal wärc daö Interesse Frankreichs so bcdcntcnd mit ins Spicl hineingezogen, daß es ihm nicht gestattet wäre, die Erwcrbnng dieser "Provinzen dem Anöfall einer Abstimmung anheimzugeben. Daö Prinzip müßtc also vor dem Iutcrcsse zurücktreten. König Pitlor Emmauncl hat seinen Muth gezeigt; allein so groß dieser auch sein mag, so gibt cS doch Schlachtcu, iu dcucu cr allein nicht ausreicht. Endlich wärc cs ciu Krieg ohuc Zügel. Denn wenn die Staaten welche dic Bcnlc Prcnßcns und Frankreichs gcwordcn, sich, glcichsam wic in den Krallen dcr Geier, sträubten, was würden alsdann Prcußcu uud Frankreich thun nin ihr Geschrei zn dämpfen und ihrcn Widerstand zu büudigen? Würdc sich, durch die Macht dcr Dinge und dcr ^agc gezwnngcn, Frankreich dazu hergeben, scl-bcr am Ufer dcS 9thcinS das zu thnn, was cS, wenn Rußland cs au der Weichsel bcgcht, als gehässig uud barbarisch ausuht? Uud wenn es so käme, würde alsdann Frankreich nicht an sittlicher Bcdcntnug mehr ver-licrcu, als es an Gcbictöansdchnnug gcwouucn hat? Da cS uumöglich ist, daß alle dicsc hicr nnr leicht berührten Erwäguugsgrüude in dcn maßgebenden Acra-thuugcu über Krieg uud Fricdcu uicht grüudlich erörtert wcrdcu, da Italien umuöglich, ohnc sich die Zu« slimmuug Fraulrcichs vorbchaltcn zu haben, sich mit Prcußcu verbündet habcu kaun; da endlich Frankreich, das vor Europa die Achtuug dcr Nationalitäten nnd dic Rechte dcr Völker fcicrlich verkündigt hat, uumög< lich dicscs Recht uud dicscs Priuzip prcisgcbcu lauu: so beharrc ich auf mcincr Ucbcrzcugnug uild mciucr Schlußfolgerung. Nein, es gibt leinen Krieg, dcnn um ihn zu verhindern, genügt eS, daß Prcnßcn dcm Grafcu ViSmarck cincn Nachfolger gcbc." (Allg. Ztg.) Vlexiru, 28. Februar. General Mcndcz soll, nach alls Morelia eintreffenden Nachrichten, vou dcu Dissi« deuten nicht uur total geschlagen, sondern sogar gctödtct scin. Man versichert, daß außcr Morclic, dcr ganze Bezirk aulikaiscrlich gcfiuut sci und sich pronunzircn werde, wenn nicht bald Truppen hingeschickt würdcu. An diesen Nachrichten muß clwaö wahr sciu, dcuu Gc< ucral Thun rüstet 2000 Ocstcrrcichcr für jcnc Gcgcu-dcn aus. — Oesterreich und Prcnßen verkehren hicr in der Gestalt ihrer Gesandten recht frcuudl,ch mit einander und man sieht dic Exzellenzen Thun und MaguuS nicht selten beisammen. — Des belgischen Lieutenants Baron d'Huart Begräbuiß fand am 7. März in Mexico im Beisein des Kaisers Maximilian nnd der Kaiserin Charlotte statt. Dcr Ucbcrfall erfolgte fünfzehn Wegstunden von Mexico bei Rio Frio. Die belgische Gesandtschaft, welche dem Kaiser Max die Knndc von Leopold's ll. Thronbesteigung überbringen sollte, wurde aufgefordert, Geld, Kostbarkeiten u. f. w. auözulicfcru, setzte sich jcdocv zur Wchr und lricd dic Vauditcu iu die Flucht. Äe> dem Gefechte wurde der Ordonauz.Offizicr dcS bclgi< scheu Gcucrals, Liculcuant d'Huart, mit einer Revolver« lugel zu Aodcu gestreckt, so daß cr dem General z" Füßen fiel; dieser dagcgcu kam mit einem Streifschüsse davon. Eiu Iudiancr überbrachte dcr Kaiserin dic crstt Kunde von diesem Ereiguissc. Dcr Kaiser gericlh so ill Zorn, daß cr sich anfS Pferd warf nnd, blos von scincw Adjutanten, Grafen Bombcllcs, und zwci Reitern begleitet auf die Straße voll Rio Frio hiuauSstürultc. Halbwegs traf cr dic belgischen Offizirc auf dem Mgc nach Mexico. Bald darauf traf auch die Schwadron ciu, wclchc Marschall Äazaine dcm Kaiser nachgesclM hatte. Dic Banditen, welche die Belgier übcrficlci's hatten der Postkutsche aufgepaßt. Hagesnemgkeiten. Se. l. k. apostolische Majcstl.1t haben mit allerhöchster Erschließung vom 5. April d. I. dcm Hauptmann erstel Klasse Alfred Edlen u. Vivenot, des Infanterieregiments Graf Kbevenhüller-Metsch Nr. 35 , in Anerkennung sei"" verdienstvollen Leistungen auf dem Gebiete der Geschicdts» schrei bung den Orden dcr eisernen Krone dritter Klasse mit Nachsicht der Taren allergnüdigst zu verleihen geruht» — Mit der letzten aus Mexico eingelangten P^ sind 22.570 Francs von Offizieren des österreichische" Freiwillig cnlorps zur Ansfolgung an ihre in M" lebenden Angehörigen an den mcricanischen Militärbevoll' mächtigten am hiesigen Hofe, Oberst v. Lei her, cinge' langt, außcrdeln zahlreiche Bestellungen bei österreichisch^ Industriellen und Kaufleuten, für die Offiziere und Man"' schaft des Freikorps bestimmt. Bis znm 8. dieses Monat? waren von der AsienlirnngSlommission in der Alscrlasclne ^lOO Ätanu angeworben. — Aus Steyr wird der „G.-C." unterm 5. Apnl Nachstehendes geschrieben: Um allfälligen. Uebertreibung^ vorzubeugen, welche cin in dcr Strafanstalt z» Ga^ st c n stattgefundencr Vorfall veranlassen lönnte, theile icv Ihnen darüber Folgendes mit: Eine ncne Maßregel, wcl^ sich ans den Ucbcrvcrdienst dcr Sträflinge u»d die da>n>t uclbundenc sogenannte Ausspeisung besieht, hat bei eine»' Theile der Sträflinge eine Ncnitcnz heroorgeiuscn, wclä^ am Ostersonnlag Abends und am Montag Früh und Na^ mittags zu Raufereien zwischen den sich fügenden und den renilirenden Sträflingen führte. Hiebci sind l> oder 7 Straf' linge unbedeutend verletzt worden; znr Herstellung dcr iiu^ wurde die Milita'rgewalt nothwendig, ohnc daß dieselbe jedoa? zum Gebrauche der Waffen gezwungen ward. Tags daraui herrschte wieder 3iuhe in dcr Strafanstalt und ist die stl^!' gerichtliche Uulersuchung über diese Vorfälle im Zuge. — Am letzten Sonntag follle in dcm österreichischen Orte Vartelsdorf an der preußischen Grenze in ^l Nähe von Neustadt ein Konzert der Kapelle des preuhisä)^ HußareN'Ncgiments, desjen Stab in jener Stadt liegt, stall' finden i Vormittags wurde jedoch dasselbe vom Kapellmeister aus der Ursache abgesagt, weil kein preußis^^ Soldat mehr über die Grenze gehen dilrft und stündlich der Aefchl zum Abmärsche eintreffen lönne< — Als Ncweis, welche Slimmnng in Preußen "0" oben herab unter der Armee gegen Oesterreich genäht, ja provozirt wild, mögen die neu zurechtgemachten 2p^' hat Clich unglücklich gemacht, nnd Ihr wollt die Hände in dcn ' Schoß legen nnd jammern ?! Seid ein Mann nnd ilbt daö Recht! dcr Vergeltung! Seid cin Mann nnd werft dcr Menschheit, der ganzen Menschheit dm Fehdehandschuh hin. Fordert von ihr Euer Eigen zurück!" Nobrrt snhr schaudernd empor. „Ihr seid ein Nänbcr!" „Was liegt am Wort," lachte Rolf. ^ „Ich mag nicht als Frucht dcs dreibeinigen Baumes —" „Pah -- man hängt trincu, bevor man ih» gefangen hat!" Robert versank in dninftfes Hinüniten. Rulf wnrdc in sciuen Schildcrungru fortan lridcnschaflllchcr, stieß mit seineu scharfm Worten stet« nach dcn empfindlichsten Stellen im Herzen des Müllcrbnvschen und forderte denselben znm Trunlc auf. „Es bleibt beschlossen — ich rechne auf —" „Hur meine Hand," stotterte Robert, seiner selber nicht mächtig. Bcuor noch der Morgen zu grauen begonnen hatte, wanderte Rolf mit seinem neuen Gesellen von bannen. Durch Klüfte und Schrllnde, Moos n»d Dorn ging es vorwärts. Vor cincr durch iibcrha!,a.cndcö Bnschwerl geschützten Höhle wurde Halt gemacht. „Das ist eine uon unseren Schahkammern," bedeutete Nolf und holte Waffen hervor. „Das Proliestilclchen wird uicht lange ^ auf sich warten lassen!" Robert zitterte. „Aller Ansaug ist schwer, doch die Uebung macht den Meister. -" Abermals ama.« durch Klilfte und Schriindc, Moos nnd Dorn nach einer offenen große» Vergcöhaldc. „Siehst du dort" — suhr Rolf empor. „WaS? wo?" „Eine Gestalt tritt aus dcm Dnstrr der Tannen." „llnd -" „Narr — dnö ist cin fahrender Schüler, der Tracht nach zu schließen — derlei Knmpanc tragen in der Regel nicht Mel klingende Münzen im Ränzel — indeß — cr scheint Pfünzrii zn suchen — Robert — Ihr tretet hinter diesen Banin zurück — spannt dic Armlirnst — sollte cr mir cnllünunen, waü ihm jedoch schwer fallen dürfte, fo jagt den Pfeil ill seine Ärnst —" Robert stante wie träumend vor sich hin. Rolf hatte jedoch scin Opscr bewältigt. Der fahrende Stn-diosnS leistete uicht den geringsten Widerstand nnd reichte dcu kargen Inhalt seiner Taschen dcm Nänlicr dar. „Robert," rics dieser. „Was solls? —" „Nun gilts, dcn Burschen anfzutnnpfcu — dcr Todtc kann lciucu Vcrrälhcr abgeben —" „Dcn Wehrloscu — nimmermehr!" „Robert!" wiederHolle Rolf mit Donnerstimme. „Ich sage mich los — eher stoß ich Euch meiu Schwert ius Herz — dem armen Jungen darf kein weiteres Lcid zugefügt wcrdcu — hat er uicht geduldig scinc Habe —" „Mitleid ist die Mnller dcö Bcrdcrbcns —" Den Hader nichcnd verschwand der Studiosus im Walde. „Wenn Unheil d'raus erwächst, .tragt Ihr die Schuld," wüthete dcr Bandit, „solch cinen widerspenstigen Genossen kann ich nicht branchcn. Uuscr Handwerk fordert strenge Diözipliu I" Rolicrt schwieg und griff sich an die Stirne. Er wußte uicht, ob cr wache odcr irmune. „Mich hat Gott verlassen," flüsterte rr in sich hinein, „alö ich mcinc Hand in die Hand Rolfs gelegt! Ich will wicdcr dicucn, ehrlich dienen, wär'S auch uur für Wasser uud Vrot! Besser von dcr ganzen Wclt als von sich selbst verachtet zu seiu!" I „Wcitcr," rief Rolf, „was so« daö Hinbrülru?- Hoffst lich wird mit deu Erfolgen anch bcr Muth und die Einschlösse"' heit wachsen — es gibt noch mehr zu thuu!" . Robert wollte widersprechen, aber Rolfs gebieterisches 2"^ ließ deu Gedanken nicht zum Auodrncl kommen. Eine dämo»'! 1 Kraft hielt dcn armen Müllcrburscheu gefaugcu. Ja, wcr °l Aöscu ciumal sich übcrlicfcrt, dcr rcißt sich uicht so bald n"' dcr los. ., Noch einige Thatcu seines nntcrnchmenden McistcrS ? dcr Unglückliche uollbringen. Slcts mit dem Vorsätze der F^ sich beschäftigend und doch nie die Gelegenheit znr Dnrchfltl>l" findend, fiel cr dcm Verhängnisse anhmn. . Lange schon hatten die Scharwächter der Stadt auf verwegenen Räuber gelauert, dcr auf Meilen im Umkreise ^^ z nnd Schrecken zu verbreiten verstand. Endlich erwies f^i Mühen belohnt. Rolf wurde überrascht und gefangen. -^ Führers Los theilte Robert. Ohnc Wideband und Mg"'" ließ dieser sich fesseln nnd dcm peinlichen Gerichte üliersieftt'"- Nolf, der erst nach heißem Kampfe überwältigt worden >" / gal, anch im Nalhsaalc scincn Trotz und sciuc BoShcit nichl "' Er lcngnclc nicht nnr die ihm zur Last gelegten Unthaten, > dern stellte auch den Müllerblirschen, dein cr heimlich sein 9)' gcschick zur Last legte, als den eigentlichen Bösewicht dar. Dieser wies nun allerdings solche Verleumdungen entsch" ab, gestand aber rückhaltslos alles, dessen cr sich schuldig >"'^ „Es war eiue kurze Zeit, die mich auf unchrcuhaftcn M3 wandeln geschcn hat, aber diese lurzc Zcit däncht mir cin cw'3 Leben! Mag geschehen, was da will! Znm ersten Ml .^ j jenem verhängnißvolleu Abend in dcr Iägerschäiikc ath»^ wicdcr frei und leicht! Wie Vlei ist es anf mcincm H"^'" z" legen, lein erquickender Schlnmmcr hat mein Ange geschl"!! > (Schlnß folgt.) j 557 I>ed« gelten, welche gegen Oesterreich auf verschie« denen Slatwucn der schlcsiscbcn Aahn unter die Soldaten ^ stuckt vertheilt werden. Lines dieser saubern Lieder, wel« He« ich vor einigen Tagen in Gleiwil; gelaust, enthält unter anderem folgende Verse: „Genug hat schon da3 Federvieh Gequatscht und debatlirt: Nun, Schleswig-Holstein, ist es Zeit, ^ Daft man dich anneltirt. Hurrah! dn tapferes Prcuheuheer, BlaZ' üb'rall zum Appell: Der „Hotter" bellt, der „Holter" lauft, Gerd ihm sein Hinterfell!" Der „bellende" und „laufende" „Holter" sind ^lr lDestetreichcr; vielleicht haben wir aber doch noch einige ^ "üh"e, um uns solch dichtendes Musletiergesindel vom Leibe, zu halten. (TM.) ^ fokales. -— In der „Danica" lesen wir, daß ein Schreiben ^ hochw. Herrn Missionars Pirc aus Crow Wing in ^lnesota 1. März eingetroffen ist, worin er den Empfang ^r wohlthätigen Gabe von 174 Doll. AN CentS (mittelst '"Mel ubcrmachl) bestätigt und auZ welcheiu hervorgeht, ^b der ehrwindige Greis noch immer in seiner Mission un« ennildlich thätig ist. — An« Wien ist ein Schreiben an Herrn "kr an eingetroffen, worin der apost. Nnnlius den Empfang, de« Peterspfennigs pr. 1185 Franten 00 Cent. der Laibachcr ^zese bestätigt. — In Obertuch ein (Nezirt Stein) hat am vcr» ^ngcnen Sonntag die Vollsmisfion der PP. Lazarisicn von ^lli begonnen. -- (Divzesanveränderungeu.) Gestorben: am ^^ v. M. 5ierr Franz N räia, Kaplan aus der Görzer Diözese, im Ruhestande, in Nippach: am 3. b. M. Herr ^laZ Cu«nil, Kaplan, in zeitlichem Ruhestände, in Gra» ^"brunn; am 7. d. M. Josef Alijanöi 6, Pfarrer in ^öbermlsch: die Pfarre ist mit 10. d. M. wieder ausge« 'chrieden. (Ädaturschau.) Laibach, 10. April. Diefe Blätter haben bereits die Notiz von dem Erscheinen eines Sing« Schwans (Ov^liu« muxicii>!) gebracht, der am 3. d. M. "us seinem Zuge nach Norden in der Umgebung Laibachs geschossen worden ist. Es möge hier auch auf die Äedeu» ^"g dirses poetischen Vogels für die hochnordischeu Gegen« ^>l, wo er seine Vrntpläke zu beziehen pflegt, hingewiesen Gerden. Die Anlunst des Singschwans ist für die dortigen ^cwohncr gleichbedeutend mit dem Erscheine,, der Schwalbe w dcn gemäßigten Klimaten. Der Ornitholog Julius ^Ngcr entwirst folgende schöne Schilderung von der An> "'»st dcs Eingschwans in Island: „Wenn der Isländer nach monatlanger entsetzlicher ^>»tcrnacht endlich den ersten Strahl eines jnngcn Tages ^Urch die Scehnndvblase seines Fensters dämmern sieht, dann M ih„ nichts mchr zurück in der thranbnftigcn Kristallhntte, ^. eilt hinaus, um stch an diesem beinahe entwöhnten Schau» ^'l zu ergötzen und den lnrzcn Moment zu genießen, der ^gleich Morgen« und Abenddämmerung, Mittag und Mitter« "acht bildet." „Von da an horcht er täglich hinaus in die Lüfte ^d lauscht —> und llingcn einmal Akkorde an sein Ohr, ^ bald entferntem Glockengeläute gleichen, bald den llagen« ^ Tönen von Violinen, die anfangs nur leise anklingend ^b.r und mehr anschwellen, um eben so leise, wie sie begon«! ^"' zu verhallen — dann lommt Entzücken in sein durch» ^stetes Herz: das was er gehört, ist die Stimme — des ^'"äschwans, der in Schaaren aus wärmeren Ländern zurück« "lNnit in seine Heimat und ihm den Frühling mitbringt." » Von den für die Kälte empfindlicheren Zngvügeln zogen " den ersten Tagen des April der PurP u r, der Fisch-^^. der lie ine Eilberreiher (^>u,l)iill>:>, ^' ^l»<,r<.'l,, ^. (^iluxcllu,) besonders in der regnerischen ^"cht an, «. hörte man ihre heiseren Ruse in den Lüften. -"ie Wiesenweihc (l'il'ou^ cin< ru8cll>) läßt seit ''gen Tagen sein vollslimmiges, tief in die Nacht dauern- ^ "°nzert hören. ^ Tie Laichzeit der Fische ist im Gange. Der Huchen ^ ''">N) llul^Iili) wühlt mit dem Schwänze in den fandigen "jungen der Save, wobei er ein Opfer der mit Geschick H lhm harpuuirenden Fischer wird. Wir sahen zwei ha» 'Nlte Stücke aus der Saue im Gewichte von 14 Pfunden. dcr ^" "^ zunehmende Wärme begünstigt die Entwickelung Insekten. Um nur einiges aus dieser großen Thierllassc ^uwhren, weisen wir auf das Erscheinen dcs gemeinen 5>eZ 's" " ^'" ° ^ °^" Oeltäserö (iVl< loi: l)i<,8cul l>l)!»^u>), ^^ schwarzen Aaskäfers (8ilp!>l, nlinw), des schü ^^"käfcr? (Oocciixlln 8l'l>l<>m s,ui>cll,l!'.) Der T)ie"«^ ^ auermantel (VcM^u uilli<>in<) ist schon häusig. lick ' k der Feld grille (^c^li, eump^lri«) zeigt ^ "" ihrrm Cloche. NaI^ Weinbergschnecke (li^lix l'omllliu) und die ^ Ni,^ '^"lrlclschnecke (II. Nümoruli«) haben den Deckel ihres Gehäuses abgestoßen. Ae ^ ^"^" 31. v. M. sind im Freien zur Vlülhc gelangt: schwarz- und Pyramidenpappel (l'"l>u- Iu? nisss», l'. l^rnlnidilüti) (L.April), die weiße Pap«l pel (!'. llll».l) (9.), die gemeine Esche (^luxinu^ li8 ^»iixi»:») (9.). Die kriechende Weide (5:>llx i-c^l») aus dcu No-senbacher Wiesen hünfig, sie ist die kleinste unter den Weiden der Ebene, die geöhrte und die weiße Weide 8. nurilu, 8. l>ll)n), die Trauerweide (H. lxlliilunicu), von der wir bekanntlich nnr weibliche Pflanzen besitzen. Die Stachelbecrc (llili(!x ^io^ului-i»), die gemeine und die goldblüthigc Johannisbeere (liilx^ rnl)! lm>, ll. »lirlum), die Heidelbeere (Vn^ilmml ^^llillll',), der gemeine Sauerklee (l)xnli8 Ul)0l), die hahnenfußartige Windrose (^l»0»>m!0 rluumcuwiclc«), der kleine Baldrian (VuI«i-jlMl> ), das Sand-Gänsekraut (^i'illii« nl-0N08«), die epheublättrig c Guudelrebe ((ülonumn l,^llciue0u), Buxbaums Ehrenpreis (Vt'l-anicli iluxliulllnii), das trcuzblätt< rige und das Frühliugs^Labkraut («uliuln (^'u-«iz»l3, l-. voi-nml,), die knollige Veinwurz (^mzilli-lliin «ulxll>^m>), das lurzblüthige und das fünf-männige Hornkraut (Ol-^lim» liliicll^pcl^Iul,!, (^. «loiiclcclinclluili), das Wunderveilchcn, das Sumps< und das dreiblättrige Veilchen (Vwiu „,il-l,l)illi!, V. uli^liKilill, V. lsicolos). Die Weinrebe ist in vollem Saslstusse. Tausend schlummernde Keime entsprießen dem grünen Wiesenteppich: von den Gräsern find in Vlüthe: Das jäh« rige Rispengras (!'<>:! nimllü) und das wohlrie« chende Ruchgras (^lll,lll».v!lilllll,!l» odm'ülum). An auelligen Stellen der Voralpen blühet reichlich das liebliche Alp e n fe t t lra ut (l'il^uiculi» uli>ilil<), von oort gelangt sein Same durch die Gewässer ans die Saucwicscn, wo es nur vereinzelt auftritt. Letztere sind nun mit dichtem Rafen dcs in der Alüthenfülle stehenden himmelblauen FrühIings « Enziaus ((lClllilnul vci'nu) geschmückt. Schneeglöckchen und Crocus sind schon verblüht. Der gemeine Huflattich erhebt seine nach dem Verblühen zu Voden gestreckten, mit einer ucrwchbarcn Kugel bcsie« dertcr Samen gezierten Schafte. Die Keimblätter der aufgegangenen Samen der Wald« laubhölzer sind schon aus der Erde hervorgekommen. Der Lärchcnbaum zeigt in Büscheln sein frisches Lanb-grün. Mit der am 10. eingetretenen Blülhe der süßen Kirsche (l'lu»nl,>, uvim») hat den Vorfrühling seinen Höhen« Punkt erreicht. Die LebcnZregungen in den Zweigen dcr Laubbäume mehren sich. Einzelne Rothbuchcn (l^u« «ilvctticü) haben schon ihr frisches Blattgrün entfaltet, bald wird uns der Buchenwald unlcr srlnc sich wölbenden Lanblnppcln laden. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Pest, 8. April. Wie „Pcsti Naplo" meldet, ist dic Wahl der 15 sictienbliigischc» Milgicocr dcr Sieliei,-lli, ds >.' ch özigcr 5t o m in i s s i o n schon fnr Millwoch auf die TüMM'dnung gcscl^t. Frankfurt, ^. April. Dcr Scch sun d drei ß i-' gcr Auöschlljj hat gcstcni außer andcrcm dic folgende Erklärung beschlosscn: 1. Drohend steht vor Dcnlsch. land dic Gefahr dcö Aingcrllicgcö, dcr Einmischnng dcö Anölandcs, die Gefahr dc,» Uiitcrgangcö der lmr« gcrlichcn Freiheit nnd dcs Wohlstandes. 2. Das rechtswidrige Verfügen dcr deutschen Großmächte über dic von dänischer Herrschaft befreiten Herzogthnmer wie nbcr eiuc Kriegöliente, die offcnknndigcn Plänc gcwallsamcr Annexion bei dcr preußischen ilicgicrnng, die Schwäche fast ullcr iibrigcn dculfchcn illegicinngen, wie einer Ann« dcSucrfassnng, welche daS Volt uon dcr Leitung seiner Geschicke uollsläudig ausschließt, fiihrcn die Verwirrung und daö« Verderben iibcr Deutschland herauf. 3. Der cutschicdcnslc, den deutschen AnrMtlica. verdammende Protest sei die Antwort anf jede« friedeustörendc Bc« ginnen. Schon hat sich in einzelnen preußischen und anderen Stäottn cinc laute Stimme gegen dic Gcfah. rcn einer verderblichen Kal>incti schlage nnd damit Preußen dic Vcrautmorllichlcit dcS FriedcnsbruchcS abnehme. Die italienische Regie« rnng erklärte jedoch, passiv zn bleiben, wcnn sic von Prenßcu nicht bestimmte Garantien erhalte. Hambnra, 9. April. (N. Fr, Pr.) Der Wiener Korrespondent dcr „Bürscnhallc" schreibt: DaS Wiener Kabinct sei dnrch Prcnßcns ncncstc Eröffnnng unbefriedigt; cinc russische Vermittlung sei jctzt uur zwischen dem Änndcötagc und Preußen denkbar. Telegraphische Wechselkurse vom 10. April. 5ipcrz. Mellllliqnca «0.15. - 5>pcrz. Nat!'onal?l»lehen «2.55. -. Nantaltirn 71ii. — itveditaltim l.'j«.!^U. — 1«60er Slaatüclülshru 77.^0. - Silber 105.15. - London 105.50. - K. l. Dukaten 5.0^. Geschäfts-Zeitung. Preußische Fina»zverliält»isse. Die Kurs« nu de^ Berliner Bürse falle» rapid, Kchweve Vislndahnaltitn verloren in den lchtcn achl Tagen llber 10 p^t.. Stalll^Ichuldschtine, deren Stabilität s!el< nicht hiüler der der Konsolö znrilckstllnd, übe^ 4pCt.; Pfand' iuit> Rcllttlidriüfe, die in den schwersten Geschäfts» lnscn uin 1 dis " pCt. relirirten, weisen wohl Brief, aber leine Geldllirsc anf, d. h. alle« drnilgt sich zn»! Verlaufen, aber laufen will niemand. Und badci glandl die Berliner Bürse „icht eimnal ernstlich an den Kr„g! Weicht Kurse werden dort erst zum Vorjchrin lonnncn, wcnn luirllich dcr ilricg culbrennen sollte l Dic Herren Iunler, die jctzt iu Prmhm donuiiiren, lllinmerll sich freilich ,ucht uiel darum, wenn Tausende fleißiger Nilrger den niühsam erwordtnru Besch plötzlich eutwerlhct finden. Diesen Iunlcru, incist aruien Schlnclcrii, angewicscn auf den Bezug ihrer Haiiplunuiuö- oder Majorögage, ist ciu Krieg, >>l welchem sir ' ihren meist zerriltleteu Aermögenslierhältnisssn aufzuhelfrn hoffen, , wDhl recht, aber di, brsitzsiidc Klafft in Pren^eu wird es, wcnil cs zuin Schlagen lomml, bald gel,ug empfiudeu, was es hcißt, ! Krieg führe». Dic viclgcrilhmtc Orduuug der preußischen Fiuau-^ zcu wird iu eiuem Kriege libcr iiiacht wie ciu Kartcuhau^ zu» ^ sammcustilrzen. Die Plisiliou der preußischen Nanl ist durchaus nicht derart, daß sic cincm auhalteudeu Andrang an ihren Bcr« ^ wech«lung<>lasscll gegenüber dic Varzahluugeu wirb auf tue Dauer aufrecht erhalten lüuucu. Einem ^illlcuumlauf vou 1^0 Millionen ! Thalern nud Depositen von 20 Millionen Thalern gegenilder, ! imihm «Hesmumwerduidlichleiteu gegcnüuer iiu Werthe oou 1-10 Millionen Thalern, beträgt dcr Barfond der Bau! uur 60 Mlll. ^ Thaler. Weuu heute uur sämmllicht Depouculeu der Baitt ihr Oulhadeu iu Silber zuruckucrlaugcu, ist daS Verhältniß 40 Millioucn dar zu 120 Millionen Thaler Noten, also wic 1:3, eiu Ver» i haltniß, das nach den (Hruuojätzeu eiuer rationellen Baulpolilil cine Baul uic, wcuu ihre Solveuz nicht ernstlich iu Frage gestellt werden soll, eintreten lassen darf. Wir glauben auch mcht, daß dic preußische Regierung die Baul auf jeues Verhältniß wird loinmeu lasscu. Sie wird schon vorher dic Baul ermächtigen, ihre Barzahluugeu zu suspcudireu Die preußische Negicruug ift niit der preußischen Baul ju fehr liirt, nlö daß sie ciue ftarlc Abuahme deS Barvorrathcs dcrscldeu eintreten lasscu wilrdc. Zu« deui legt daS belaunte Bislnarct'sche Äort: „Wir nchmcn "da« Gcld, uio N'ir c« fiudeu," und die Nilckstcht^lostgleit, die dag ! Negüuenl Bismarcts tcuuzcichuct, die Vermnlhung nahe, daß, , wcuu ^liolh au Geld sciu w,rd, mau ohne viel Skrupel auf den Varsoud der Vaul zurilckgreifeil wirb. Bismarck ist nicht der Manu, der cinc Ressource, auf die er im Entwurf seiner Plan» gerechnet, sich uou ängstlich gewordenen Bourgeois wird audschop« fen lassen. Dcr Manu, der mit den erwahltcn VollSvcrtretcrn so wcuig FederleseuS geuiacht, wird stch au die etwaigcu Proteste be« preußische» BaulauSschussc« blutwenig lehren. Wir glaubcu, daß die Di^lussiou dieser durchaus uicht unmöglichcu üveutuali» tattn jetzt umsomehr am Platze ist, al« e« hier uicht Neuigc gibt, die sich gegeu dic Schwauluugcn der Valula sicher zu stcllcu glan« bcu, ludcm sic preußische Kassenscheine oder Bnliuer Wcchfcl kau« sen; dabei aber übersehen, daß, weuu es eben zum Kriege lommt, daß Eintüten ähnlicher Valutaschwanluugcu iu Prcußeu, wie bei un», durchaus uicht zu deu Uumöglichlelteu gehurt. Als Preußen 1850 mubll machte, hallen preußische Vauluotm iu Süddeutsch« laud ciu uicht uubetnichlliche« Disagio. Und doch war damals uur ein armer Schimmel da« Opfer der Krikgsfurie. Wie wird es erst iu dieser Beziehung aussehen, wcnn es ernstlich zum Schla« geu lommt? ____ (Deb.) ZMeorosliMlie HeolwchlmljM in Lailiach. <;u. Mg. 3^,,ll ^l- 7.4 SSW.maLgrHth. dcw.^I 10. 2 „ N. 32('.is -^10.4 SW.schwach^ gauz bew. «' 2 10., Ab. 320.8