Nr 227 f.,, h"b, n. »5.°. fi«r b,i Zunenun« «n. H.'. Dnnnerstaa 2 Oktober. <^"" "^ v"^?" *"^i.«'" '"''""- 1884. Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Merhöchster Entschließung vom 21. September d. I. bem Landethauplmanne in Vorarlberg Kall Glasen Vclrupt'Tlssac dc>, Orden der eisernen Krone Meiler Classe; dem Able von Wettingen. Prior von ^chrriall. apostolischen Notar in Mehrerau ?. Manrus «alkum das Comlhurlreuz des Franz-Ioseph.Ordens; ^m Großindustriellen und Chef der Firma „Gehne» Mutler n. Comp." in Bludenz Johann Gaßner. dem ' l-Notar in Feldkirch Ferdinand Vilm von Ro-'^."enll und dem F^brilsbesiher in Dornbirn Otto Ham merle den Orden der eisernen Krone dritter Mse; dem Viirgermeister in Vregenz Dr. Andreas 6eh. dem Ehrendomherrn und Stadlpfarrer in Feld-!'lch Johann Hagg, dem Decan und Stadtpsarrer !" Nregenz Georg P rut scher und dem Bürgermeister W Dornbirn Med. Dr. Johann Georg Waibel das ""tlelkieuz des Franz.Iostph Ordens; dem Gemeinde» vorstfhrr in Satteins Franz Joseph Burtscher. dem -privaten in Bregenz Gebhard Eb en ho ch . dem Ober. 'chühenmeister und Fabrikibesitzer in Bregenz Joseph butter, dem Pfarrer in Laulrach r. Christian "ä'gele. dem Landtags-Abgeordneten und Gemeinde, ^»rsteher in Höchst Franz Joseph Schneider, dem Gemeindevorsteher in Schrunz Franz Joseph Stem-l" e r und dem Bürgermeister und Postmeister in Blu» ^enz Joseph Wolf das goldene Verdienstlreuz mit der Ar°ln>; dem Gemeindevorsteher in Klösterle Johann 3uscph Bartschler, dem Gemeindevorsteher in ^iitttlberg Gedeon Fritz, dem pensionierten städtischen «"lnmeister in Vreqenz Anton Hiebe ler. dem Ve« Melndevorstther in Schnepfau 3:aver Moos mann, ue„, Allvorsteher in Schw^rzexberg Christian Natter Und dem Nltuorstrher in Vchwarzach Johann Georg Troll das goldene Verdiensikreuz; dem Chorregenten in Vregenz Johann Vapt. Hämmerte das silberne Verdienstkreuz mit der Krone und dem Postboten in Hohenweiler Joseph Anton Ar »egg er das silberne V'ldienstkreuz. den Belrrffenden mit Nachsicht der Taxen, allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Merhöchster Entschließung vom 21. September d. I. 'n Würdigung der zur Allerhöchsten Kenntnis a/brach» ten verdienstlichen Leistungen beim Baue der Arlberg-^ahn allergnädigst geruht zu verleihen: ben Orden der eisernen Krone driter Classe taxfrei: dem mit dem Titel und Charakter eines Regie» tungiralhes bekleideten Oberinspector der General. Inspection der österreichischen Eisenbahnen Franz Schulz; das Ritterkreuz des Franz-Ioseph-Ordens: dem Ministerial-Secrelär im Handelsministerium Dr. Joseph Ritter von Küchler. den Inspektoren der General'Inspection der öfter« reichischen Eisenbahnen Franz Heindl und Gustav Wächtler. den Inspectoren der Direction für Staatseisen-bahnbauten Ludwig Huh und Friedrich Seh; dem Vorstande des Rechnungs-Deparlements der Direction für Staalseisenbahnbauten, Rechnungsrathe Kaspar Forst er; den Adelstand taxfrei: dem Leiter der Direction fü'l Slaatseisenbahn-bauten, Generaldirections'Rathe Johann Poschacher. das goldene Verdien st kreuz mit der Krön e: dem Commissär der General-Inspection der öster» reichischen Eisenbahnen Michael Schödlbauer; den Oberingenieuren der Direction für Staats» eisenbahnbaulen Johann Braunögger und Ludwig Petschacher. den Ingenieuren der Direction für Staatseisen« bahnbauten Adolph Post. ssranz Kört ing und Joseph Schuller; das goldene Verdien st kreuz: den Ingenieuren der Direction für Staatseisen, bahnbauten Franz Vi eider. Friedrich Groß. mann. Joseph Gunlel. Eduard Kund mann. Richard Musil. Vmcenz Pollal und Rudolph Verle. dem Beamten der Oeneral'Direction der österreichischen Staatstmhnen Karl Wurmb, dem Ingenieur.St-llvertreter der Direction für Staateelsenbahnbaulen Ferdinand Weßnitzer und dem Materialverwalter dieser Direction Johann Melzer; ' den Titel und Charakter eines Ober- baurathes taxfrei: dem Inspector der Direction für Staatseisenbahn-bauten Adolph Doppler-den Titel eines kaiserlichen Rathes taxfrei: dem Oberingenieur der Direction für Slaalseisen-bahnbauten Johann Ritter von Finetti; und zu gestatten: Hass der Ausdruck der Allerhöchsten Zu- friede nheit bekanntgegeben werde: dem Finanzprocurator, Oberfinanzrathe Dr. Justin von Stein bühel in Innsbruck. dem Inspector der Direction für Staatseisenbahn-baulen Albert Gatnar. den Oberingenieuren dieser Direction Anton Mille-moth, Moriz Tischler und Ludwig Merth und dem Forstinspections«Commissar Theodor Müller in Vludenz. __________ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Med. Dr. Theodor I uric den Adelstand mit dem Ehrenworte „Edler" und dem Prädicate «Lavandal" taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 23. September d. I. dem Kreisgerichts > Präsidenten in Ragusa Joseph Valenöill anlässlich der von ihm erbetenen Versehung in den bleibenden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljährigen treuen und ersprießlichen Dienstleistung den Orden der eisernen Krone dritter Classe taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 21. September d. I. dem mit der Leitung der Bezillshanptmannschaft in Vregenz betrauten Slatthaltereirathe Prinzen Gustav Thurn und Taxis den Titel und Charakter eines Hosrathcs mit Nachsicht der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. Taaffe m. p. Nichtamtlicher Theil. Nachtlänge. Ueber die Toaste bei dem Festbankette in Vregenz anlüsslich der Eröffnung der Arlberg.Bahn, welche einige Oppositionsorgane in tendentiöser Weise auszubeuten versuchten, schreibt die „Nordd. allg. Ztg.": Also trügerisch ist alles im menschlichen Leben! Gestern noch feierten wir alle ohne Ausnahme, auch die Organe der Opposition, die Eröffnung der Nrlberg« Bahn: „Ein schweres Versäumnis von Decennien ist wieder gut gemacht." jubelte die „Neue freie Press-." «Ein Jubelfest ist's!", jauchzte selbst der fortschrittliche „Monileur"; aber die gestern auf der Linken dieses hohe Lied zu Ruhm und Ehre des Vaterlandes, des heimischen Genies, der heimischen Thatkraft gesungen, sie machen heute die Entdeckung, dass der Tunnel des Arlberges eigentlich nur ein finsteres Vrutnest von Verbrechen und Demüthigungen sei. Ein demüthigendes, schnödes Verbrechen war's, dass ein verfassungstreuer Lord, der zugleich liberaler Landeshauptmann ist. dass ein liberaler Bürgermeister der Landeshauptstadt und ein liberaler Kammerpräsident den Räthen der Krone, „insbesondere" sogar dem Ministerpräsiden- Feuilleton. Großstädtische Existenzen. I. Frihchen und Minchen. Ein Idyll. (töchluss) llub,^"" lll'b der Kahn langsam zurück. Draußen »us » lln Vlätterdache musste eine erdrückende Hitze Nm,l ^hale liegen. Kein Vogel regte sich in den der Z"'- Jenseit« der Wiesen stand am Feldrain. sei„."" Horizont abschließt, der alte Dorfhirt auf > ««- ^ Kinkerlitzchen gar ^^..^ Minchen sehr ""s< ""ch, Mein Vater soll mich in ..D"« will '^<"Ah„t ein großer Meister auf die S'«d< sch'^be er heißt Iochem oder Joachim. br7 d?m soll ich Unterricht nehmen. Dein Vater, der Dolfschullmister, hat ei meinem Vater >o angegeben." Lail.acher Zeiinnst Nr. 2Z7 1878 3. Oktober 1834. ten und dem Handelsmimster, Dank und Anerkennung zollten für die bewunderungswürdige Energie, mit welcher sie da« liesige Werk initiiert und durchgeführt haben. Ii< der That. was können denn wahrhaft liberale Männer da zu loben finden? Mit Nichten! Die liberale Partei hat dieselbe wiederholt für „tech» msch unausführbar und finanziell unmöglich" erklärt. Wie kleinlich erscheint auch diese Bahn, wenn man sie an den Leistungen misst, durch welche die liberale Aera sich auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens so ui,» vergesslich gemacht hat! Für die Milliarden, die da« mals verloren gegangen, könnte man einen Durchstich, wie jener des Ärlberges, mit purem fettem Golde wieder verstopfen! E n potenciertes Verbrechen war es, den Grafen Taaffe «insbesondere" zu loben. Die Officiösen fchwahen den Leuten den Kopf voll von den großen, edlen Motiven, die den Mann bei diesem Werke geleitet. Dem Handel, der Industrie, ganz besonders aber der schwer« bedrobten heimischen Landwirtschaft sollte eine unschätzbare Wohlthat erwiesen, der Conception des Staats» fisenbahnnehes die Krone aufgesetzt werden. Das ist alles erlogen! Als Graf Taaffe 1878, damals Statt-Halter von Tirol und Vorarlberg, in Bregcnz war, da sagte er einer ihn begrüßenden Deputation der Stadt: »Ich werde nach Vregenz nicht wieder kommen, bis ich nicht durch den Arlberg fahren kann!" Er hat schrecklich Wort gehalten. Hat man je solchen Eigensinn erlebt? Wir, die Opposition, die ausschließliche In« haberin aller Intelligenz des Reiches, die allzeit Staats« retler, wir werden verlästert und verlacht, wenn wir mit dem Kopfe durch die Wand — einfach und bescheiden — rennen wollen, und dieser Mann, dem es gelingt, mit dem Kopf per Dampf durch den Arlberg zu fahren, der wird dafür belobt, obendrein noch von Liberalen! Ein nicht minder schweres Vergehen knüpft an den Namen des Dr. Oelz, der im Abgeordnetenhaus« auf der fsf Rechten sitzt. Er schloss den Neigen der «wilden" Toaste mit einem milden Sprüchlein, in welchem er dankbar des Reichsrathes gedachte, der die Gelder zum Baue der Bahn votierte. Er glaubte die Feier einer völkerverbindenden Bahn sei die richtigste Gelegenheit, auch den Völkerfrieden zu feiern, und hob mit Befriedigung hervor, das« bei der Bewilligung dieser, in erster Linie einer kerndeutschen Provinz zu. gute kommenden Linie Czechen und Polen mit den Deutschen gemctteisert haben. Welch schwarzer Ver. rath! Allerding« ist Dr. Oelz ein wiudiger Greis von 8b Jahren. Gre»se sind in der Regel friedlich gesinnt, glauben sogar an die Segnungen de« Völkerfriedens. Aber wie kläglich erscheint doch dieser Greis der Rechten neben unseren Greisen auf der Linken, die den Frieden mit der ganzen Kraft ihrer Seele verpönen. Inland. (Aus dem steiermärkifchen Landlage.) In der vorgestrigen Sitzung des steiermmlischen Land« tage« beantwortete Se. Excellenz der Stalthalter Frei» Herr v. Kübeck die Interpellation des Abgeordneten Dr. Äußerer bezüglich der Placalen-Affaire in Lichte nwald und führte mehrere Unrichtigleiten der Interpellation auf die wahre Sachlage zurück, con-statierte, dass die Gendarmerie ihrer Aufgabe voll« kommen entspricht und sich überall der Achtung und des Vertrauens der Ordnung liebenden Bevölkerung erfreut, wobei Se. Excellenz hervolhebt. dass sich der G'Meindevolsteher von Lichlenwa'd zu seinem Vorgehen allerdings ir»thümlich berechtigt hielt, weil das P> ess- geseh vorschreibe, dass zur Nffichierung von Placalen die Genehmigung der Orlspolizei erforderlich sei. Unt r großem Beifalle hob der Statthalter bei dieser Gelegenheit hervor, dass es in Sleiermark lücksichtlich der angestammten Treue zu Kaiser und Reich keinen Ul>-terschied der Theile und der Stämme gebe. (Böhmen.) Die erste Lesung des Antrages Herbst, auf Ertheilung des Landlags'Wahlrecht>s an die Fünfguldeti'Männer. dülfle bereits in dieser Woche >m böhmischen Landtage erfolgen. Viel Nenes wird wohl der Antragsteller zur Begrimdmig nicht vorbringen können; es ist dies aber auch nicht noch« wendig. Erfreulich ist jedenfalls die Thatsache, dass man in Böhmen bestrebt ist. die Erweiterung des Wahlrechtes möglichst bald selbständig und ungehindert von anderen Wahlrefolmen durchzusetzen. (Im ungarischen Oberhause) wurde am 29. v. M. das Allerhöchste Handschreiben, betreffend die Ernennung von Szögyenyis zum Präsidenten u»d des Baron N'l.Vay zum V>cepläsidenten verlesen. Szöqyenyi gab hierauf seinem Danke für die Gnade Sr. Majestät des Kaisers Ausdruck, verwies auf die Wichtigkeit der bevorstehenden Session, namentlich im Hinblicke auf die zur Verhandlung gelangende Reform des Oberhauses, und erbat sich auch für fernerhin die Unter« stühung des Hauses. Bischof Lorenz Schlauch begrüßte den Präsidenten namens des Hauses mit walMlN Worten. (Der kroatische Landlag) wurde am 30. v. M. eröffnet. Das königliche Rescript verweist auf den Ausgleich mit Ungarn als ein Grund» gefetz, welches dem Landtage ein weites sseld ,mr Ent^ faltung nützlicher Thätigkeit bietet. Das königliche Rescript fordert ferner zur Wahl von Deputierten >n den ungarischen Reichstag auf und spricht da« feste Vertrauen aus, der Landtag werde in schuldiger Achtung vor den sanctionierten Gesehen vorangehen. Was die Stimmungen und den Gang der Dinge außerhalb des Landhauses betrifft. so bringen die Blätter Auszüge aus den Berichten, welche Mitarbeiter eims Prager Journals, deren einer den Vanus, der andere den Ministerpräsidenten interviewte, ihrem Blatte eistat, teten. Danach hat der Vanus die Ueberzeugung aus» gesprochen, dass ein größerer Aufstand in Kroatien nicht zu befürchten sei; sollte es zu einem Putschversuch kommen, so werde dieser binnen wenigen Stunden unterdrückt sein. Der Sitz der Opposition sei Agram, und der Hauptsache nach strebten beide Oppositionen, sowohl die .unabhängige" National- wie d«e Rechts-Partei, dasselbe unerreichbare Ziel. die Selbständigkeit Kroatiens, an, wobei sich namentlich die letztere un« bedenklich der verwerflichste!« Mittel bediene; gleichwohl glaube der Banus, dass auch die Starievicianer mit der Zeit Raison annehmen werben. Und der Ministerpräsident erklärte. Ungarn sehe den Ereignissen in Kroatien mit Ruhe, aber auch mit Entschlossenheit entgegen. Nehmen die Dinge im Landtag einen ruhigen Verlauf, so werde dies Ungarn freuen und umso blsser für Kroatien sein; auf jeden Fall aber müsse auf Grund der Ausgleichsgesehe, ob nun mit oder ohne Landlag, regiert werden. Ausland. (In Deutschland) findet die Conferenz, welche Fürst Bismarck in Friedrichsruh mit den Chefs solcher Hamburger Häuser hatte, die in Westafrita Stationen haben, lebhafte Beachtung. Es heißt, der Reichskanzler stelle eine Alt Erhebung über jene Handelsverhältnisse an und beabsichtige, dem Bundesrathe und dem Reichs« tage die Ergebnisse, de,selben zu unterbreiten. Zweifellos ist, dass der Reichstag Gelegenheit erhalten wird, sich mit der Colonials rage zu beschäftigen und hiebet umfassende Aufschlüsse seitens der Regierung zu rm' pfangen. Ob dies aolässlich der Dampfervoilage oder der oben angedeuteten Mehrforderungen im Marine« Etat geschehen wird, bleibt abzuwarten. (Frankreich.) Die Vildgetcommisson der französischen Kammer nahm gstern ,hre Arbeiten wieder auf und wird sich neben dem ordelitlichen Budget auch noch mit dem außerordentlichen Vormischlag für 1885 zu beschäftigen haben. Der Marineminister wird bei den letzteren eine Ausgabe von süiifundscchzig Millionen, Vertheilt auf fünf oder sechß Jahrgänge, Ueilangen, die dazu bestimmt sind, die Kosten der Herstellung netter Kanonen für die im Bau begriffenen Panzerschiffe, sowie der Verbesserung der Forts an den französische!' Häfen und Coloixen zu deck»n. Für 1885 v'rlaiigt del Minister zehn Millionen als erste Jahresrate mit deM Hinweis, dass diese Ausgabe sich noch während vier oder fünf Jahren erneuern wird. Der Fil,anzminislel beabsichtigt, zur Bestreitung dieser Ausgaben an Stelle der in den nächsten Jahren zur Amortisierung gt-langenden Obligationen neue mit kurzer Einlösungsfl'st zu emittieren. (Spanien.) D'e ministeriellen Madrider Blätter enthalten eine Note, in welcher mitgetheilt wird, dass der Minister des Auswärtigen sich augenblicklich aM besonders mit den marokkanischen Angelegexhelte» ^ lchäflige. Derselben Note zufolge wäre die in der letzten Thronrede angekündigte Umwandlung der spanische« Gesandtschaft in Berlin in eine Botschaft nahe bevor' stehend. Die deutsche Regierung, heißt es, wird ihrerseits in der nächsten Session deS Reichstages den erforderlichen Credit für eine Botschaft in Madrid verlangen. (Aus dem Sudan.) Die Operationen alN Nil werden von neuem verzögert; ein Londoner Tele-gramm meldet, General Wolseley werde nicht vor dem 1. November über Wadi - Halfa hinausgehe"' Bricht Lord Wolseley erst in diesem Zeitpunkte aus, so kann er nicht. wie ursprünglich angekündigt «M' den, anfangs Jänner in Char tum eintreffe». (F r a n z ö s i s ch - ch i n e s i s ch e D i f s e r e n z e N') Aus TsieN'Tsin wird Londoner Blättern gemeldet, d>e chinesische Regierung sei jetzt zu einer Verständigung mit Frankreich geneigt und die regierende Kaisers habe sich für den Frieden entschieden. Bestätigt D diese Nachricht, so wird von französischer Seite de»l zurückweichenden Feinde gewiss die goldene Brücke ge" baut. welche das Sprichwort veilaiigt. H^rru FerlY beginnt nachgerade bange zu werden üuer die Erfolg/ losigkeit der Erfolge Courbetö. Dazu kommt die Ungunst der Jahreszeit, welche im Norden Ch>r>^ größere Operationen erschwert, und die fatale Auösi^' binnen einem halbe» Monat wieder dem Parl^ Rede und Antwort stehen zu müssen über die Voc" gange in Ostasien. Tagesnemsskeiten. — (An Wasserscheu g e st o r b e »,) A Wien ist c>m 25. v. M. die Schiffscavitgnljgaltin A"'"^ H.. Welche wegen geswrter Geistesfunctionen nach ^ Veobachtungezimmer des allgemeinen Krcmkenh^ll traiisferiert werben sollte, plötzlich gestorben. Die >'" im allgemeinen Krankenhause vorgenommene gerichtl^ Obduction des Leichnam« hat als Todesursache "" Wasserscheu ergeben. Es ist erhoben, dass Frau H- "^ einem Hunde vor 14 Tagen im O e s i ch t c nnd " Mincben saß eine Minute lang schweigend. Von fern wurde ein Rauschen hörbar; es war der Bach, der sich unten auf die j,ht stillstehenden Mühlräder warf und in ihren Speichen ärgerlich herumzankte, weil es gar zu faule Dinger wälen, die auch ihre Mittagsruhe hielten, wie alle Welt. „Ich gehe auch in die Stadt." sagte Minchen mit einer Art von Trotz, welcher einen kleinen Neid aus den so bevorzugten Gespielen zu verraihen schien. «Du?" lief Fritz. „Ich möchte wissen, was du dort wolltest!" ..Ich will in die Tanzschule ssehen. Du musit d,r mcht embilden. dass du allein in der Stadt etwa« «,"'" könntest. Ich bin scho,, einmal mit meinem Vater dort gewesen. da haben wir ein Kindertheater «eschen, wo kleine Mädchen tanzten. Da« war sehr schön. S,e halten weiße Kleidchen an. die waren aanz mit Gold und Silber beseht, und konnten tanzen, du glaubst es gar nicht. In meinem Leben vergess' ich's nicht wieder!" „Minchen. wenn das wahr ist." sagte Fritz ernst und gravitätisch, .dann hallen wir in der Stadt zu. sammen wie gute Kameraden, und ich hole dich immer ab, wenn du nach Huuse gehst." „Ach ja, das wäre sehr gut. Dle Stauungen sollen sehr unartig sein und mit Steinen werfen." .Das sollen sie probieren!" rief muthig der neun-jähnae junge Herr. um die sechsjährige junge Dame, seine Gespielin, zu beruhigen. E>n Blick der Bewunderung au» ihrem Auge belohnte ihn. „Und dann." fuhr Fritz fort, „wenn wir uns oft sehen, werden wir auch lein Heimweh kriegen." «Heimweh? Was ist denn das?" „Das will ich dir erklären. Am Tage, siehst du, wenn man recht fleißig ist. da geht's noch. Aber de« Abend«, wenn man nach Hause denkt, besonders, wenn man schon im Bette liegt, da kommt's!" Minchen schauerte zusammen. „Da kommt's, Fritz?" sagte sie ganz leise, und die Angst schnürte ihr fast die Kehle zu. „Wa8 thut es denn. wenn es kommt?" „Das kann ich dir nicht sagen. Bei mir ist's noch nicht gewesen. Aber Ludwig Wolf ans unserem Dorfe, der unter den Soldaten ist, hat mil's erzählt. Es kommt. Minchen. verlas« dich d'rauf!" „Ach. das ist schrecklich!" schloss Minchen weiner-lich diesen tiefsinnigen D alog. Der Kahn stieß soeben an die Etäbe des Schutz, gitter«, das Vor dem großen Mühlrade über das Wasser lief. „Heute Abend kommst du herüber, Minchen, da ess'n wir mittNlunder Brombeeren und Milch. Weißen , »^ binlerdlein." Fritz stand auf und qab in herab« lassendem Tone der kleinen Freundin die Hand , . «Und was die Stadtjungen und das Heimweh betrifft, da verlas« dich nur ganz auf mich!" Sle v?rl«eh sich auf ihn - so lange sie noch «in Kind war. __________ A.Lindner. Schwalben-Eriiße. Eine Novelle aus Kram. Von Aarriet Oruneivctld. l2 Fortsetzung.) «Nein. ich glaube nicht daran, mein gl'a'b'^ Fräulein!" sagte der Professur schnell ..Wer e>ne ' h.ll?. frische Stimme in der Brust trägt, der kann " möglich krank sein. Das hat vorhi,, mein He^ Lerchenjubel berührt: Und vom Hweiss, der hexte starrt von Eis, Pflückst du morgen Vlilten. silberweih!" „O sehen Sie. gerade das Si"gen h"t nn" .'„« strenge M'telsagt. Ich muss mich aus der Nähe we ^ Vaters stehlen, wenn mich einmal die Lust dazu u . kommt. Ebenso w^nig soll ich mich im ^lav!el'»> im Malen und all dcn andern mit so viel ^'^ht Liebe erlernten Dingen üben. Imm r u»o ewlg y, es: ,Schonen Sie Ihre Nerven!' Ach, die« «"" ten meiner Kral.kllchl.it ist mir in der Seele v"Y ^ e« macht mich bö2 m,d launenhaft. Mein armer 4>^ hat dann so viel unter meinen schlimme,, Stimmu«» zu leiden." f, .ft» Die Selbstanklaa/,, der jung?» Dame Y^ etwas unbeschreib'ich Angehend s an sich. " g^". des Prosessor« hieng auch unverwandt ""'5""^^ und als sie schmieg, kam es mit Wärme uver , Lippen: «aibacher Zcitnug Nr. 227 1879 2 Oktober 1884. Munde beleckt wurde. Der Speichel des Hunde« gelangte in einen cariüsen Zahn des rechten Oberkiefers und führte hiedurch die Crlranlung und dann den Tod der unglücklichen Frau an Wasserscheu herbei. Es mag dieser tief bedauerliche Vorfall für viele eine dringende Warnung sein. — (Klugheit der Kühe.) Neulich morgen» -— fo erzählt jemand in einem englischen Blatte — kamen an einem sehr heißen Tage zwei Kühe an unser Thor. Offenbar wollten sie etwas. Nachdem ich erst ">cht halte aus ihren verlangenden Mienen llug werden können, fällt mir ein. dass sie vielleicht zu saufen wünsch' te>'. Ich lieh deshalb Wasser in einem Kübel heraus« schaffen, den die arme» Geschöpfe mit der glotzten Be-giede leerten. Dann wanderten sie beide vergnügt aufs ocld hinaus. Nach etwa einer halben Stunde waren Wir überrascht, unsere beiden Freunde in Begleitung von "ki anderen zurückkommen zu seheu. Es wurde ihnen abermals Wasser vorgesetzt und die neu Hiuzulommen» ben wurden freigebig damit versorgt. Mit freudigem „Buh—i,h« ei„em einstimmigen Danlesvotum. giengen A'sere Besucher darauf zu ihren Weideplätzen zurück, ^s wurde uns llar. dafs die beiden ersten Besucher, über ihre Aufnahme erfreut, zu ihren Freunden ge« 6°"gen Waren und ihnen — wie. das läßt sich freilich "icht angeben — mitgetheilt hatten, wie freigebig sie bewirtet worden feien, und sich darauf die Freiheit genommen hatten, sie zu unserer Villa einzuladen. Gestern morgens besuchte uns das erste Paar von neuem und brachte eine fremde Kuh mit, Heute morgeus lamen brei neue Kühe mit dem ursprünglichen Paar zu uns. «s ist die» in meinem Landleben eine ganz neue Er« Ehrung; auch erinnere ich mich nicht, etwas Aehnliches llgendlvl) gelesen zu haben, ^ (Eine Brombeere mit „Beenen",) Einem ergötzlichen Zwiegespräch konnte man jüngst in rincm öffentlichen Garten Berlins zwischen einem Vater und seinem Söhnchen beiwohnen. Der Vater, der eifrig bie Zeitung las. wurde von dem baumelbeinigen Bursch« chen plötzlich in der Lecture unterbrochen: „Vata" — ber eingeborne Berliner saugt mit der Muttermilch den Hass gegen die Endsilbe „er" ein, die er in anderen vcillen anch wohl als „eer" auSspricht — „Vata. habe» Brombeeren oochBeene?" — „Was fragst du. Junge? Störe mich nicht fortwährend!" — «Ob Brombeeren ooch Beene haben?" wiederholt der wissbegierige Kleine. -^ „Dumme Frage. Gott bewahre. Brombeeren haben keine Beine", erwidert der Vater kurz und liest weiter, Der kleine Moriz „baumelt" nach wie vor mit seinen Veinchen und schaut nachdenklich vor sich hin. Endlich wagt er des Vaters Verbot zu übertreten und sagt leise: ..Vatll!" — „Wa» willst du schun wieder. Bengel?" unterbricht der Vater ärgerlich seine Lectllre. und Moriz fährt sort: „Vata, Brombeeren haben doch Neene!" — ..Unsinn, Brombeeren haben leine Beine!" versetzte der Vater barsch. Da aber macht Morizchen ein höchst nach. denlliches Gesicht und stammelt verlegen die Worte her« vor: „Vata, denn habe ick eben eenen Mistleefer gegessen!" Local- und Prouinzial-Nachrichten. Arainischer Landtag. (6. Sitzung vom 1. Oktober.) Vorsitzender: Landeshauptmann Graf Thurn-^alsassina; Vellreter der Regierung: Landesprö> nocnt Baron Winller und Regierungsrath Ho-cevar. Das Protokoll der fünften Sitzung wird ohne Debatte verificiert. Der Landeshauptmann theilt mit, dass am 4, Ollober aus Anlas« des Allerhöchsten Namensfestes Sr. Majestät des Kaisers ein feierliches Hochamt in der Dmnlirche gelesen wird, zu welchem die Herren Abgeordneten geladen sind. Dem verstorbenen Abgeordneten Josef Ritter von Schneid widmet der Landeshauptmann folgenden Nachruf: .Mine Herren! Eine betrübende Nachlicht hab? ich heute dem hohen Landtage zu verkünden. Der Tod hat gestern abends dem edlen College« Ritler von Schneid sü, immer di? Augen zlia/driickl. In der letzten Sitzung des Landtages noch mitwirkend, ist er heute nicht mehr unter den Lebenden nicht mehr in unserem Kreise. Durch Gottes W'Uen ist er aus die-sem Thal der Thränen und Mühsale in ein besseres, ewiges Leben übergegangen. Seine Abgeordnetenpflich-ten gewissenhaft erfüllend, lämpfend für den materiellen und geistigen Ausschwung unseres Landes, hatte del friedfertige Verstorbene stets das Herz am rechten Fleck für Kaiser. Volk und Vaterland. Ich bitte daher den hohen Landlag, mich zu ermächtigen, dass ich der Hinterbliebenen trauernden Witwe die tiefgefühlte Theil-»ahme der hohen Landesvertretung ausspreche. Zur Ehre des Dahingeschiedenen, zum Zeichen unseres Bei« leides bitte ich. sich von den Sitzen zu erheben." (Die Abgeordoeten halten bereits die Rede stehend an» gehört.) Abg. Obreza und Genossen richten eine Inter-pellation an die Regierung wegen des Erlasses des l. l. Unterrichtsministeriums, beireffend den Lehrplan an den städtischen Volksschulen. Abg. Kersnil interpelliert den Landeshauptmann, ob der L^ndesausschuss zufolge Beschlusses in der letzten üandtagssession in Angelegenheit d?s Rechtsverhältnisse« zwischen den Logenblsihern und dem Theaterfonde welche Erhebungen gepflogen hat? Der Landeshauptmann verspricht, in der nächsten Sitzung darüber Aufklärungen zu ertheilen. Der Bericht des Landesausfchusse?, betreffend die Förderung der Errichtung gewerblicher Fachschule», und der Hausindustrie, empfiehlt dem Land-tage nachstehende Anträge: Der hohe Landtag wolle beschließen: I.) DerLanoesausschuss wird beauftragt, sich unt>r Darlegung der Verhältnisse der Rohhaar-Siebwaren» Industrie in Krain an das hohe l. l. Handelsministerium mit der Bitte zu winden, dass Hochdasselbe diese Industrie durch Erwnlung möglichst niedriger Ausfuhr-zolle fördern möchle. 2.) Der Landcsausschuss wird beauftragt, sich an d«s hohe l. k. Ministerium für Cultus und Unterricht mit dem Erfuchen zu wenden dafs e« sich bewogen ft"den möchte, die Spitzenindustrie in Idria, sei es durch Anstellung cines Spitzen-Zeichenlehrers oder durch Bestellung von Spchenmustern und Spihen-zeichnungen. zu fördern. 3.) Der Landesausschus« wird beauftragt, sich unter Darlegung der Verhältnisse der hielländiuen Strohhulindustrie an das hohe k. l. Ministerium für Cultus und Unterricht zu wenden und zu bitte», dass sich dasfelbe bewogen finden möchte. Veranlassung z» treffen, dass eine belehrende Schrift über die Frage der Hebung der Cultur des Flechtstrohes v^öffenl. licht wird. 4.) Der Landesausschuss wird beauftragt, sich an das hohe k. k. Ministerium für Cultus und Unter» richt mit der Bitte zu wenden, dass sich hochdasselbe bewogen finden möchte: a) in Laibach eine k. l. Fachschule für Holzindustrie zu errichten, welche die Bau- und Möbeltischlerei, Holzschnitzerei und Drechslerei, eine Lehrwerkstätte für Erzeugung landwirtschaftlicher Geräthe und die holzverarbeitende Hausindustrie umfassen würbe; b) die Korbflechters durch Errichtung einer Korbflechtschule und Bestellung eines Wanderlehrer« für den Unterricht in der Weidenzucht zu fördern; 0) die Thonwarenindustrie in Kram durch Gründung von Stipendien zu unterstützen. 5.) D?m hohen t. l. Ministerium für Cultus und Unterricht wird für die bisher zur Einführung eines neuen Industriezweiges für die Industrie-Orte Eisnern. Kropp und Steinvüchl eingeleiteten Schritte der Dank ausgesprochen und hochdasselbe gebeten, die in Aussicht genommene Fachschule sür diese Orte zu errichten. 6.) Der LaxdeLausschM wird beauftragt. unter einem mit der Handels» und Gewerbelammer für Kram ein Comite in Laibach zu bilden, welches unter einem mit den auf dem Lande zu bildenden Filialcomite« die Frage zu erörtern hätle, wo neue Hausindustrien und welcher Art eingeführt werden könnten. 7.) Der Landtag spricht die Bereitwilligkeit au?, die Eri lchtung gewerblicher Fachschulen und die Hebung der Hausindustrien nach Möglichkeit zu unterstützen u»d zu fördern und bewilligt hiefür für da« Jahr 1885 aus dem Landessonde einen Beitrag von 5000 fl. Die Vorlage geht an den Verwaltungsausschuss. Abg. Dr. Papez berichtet namens des Verwal- bahnunglück durch den Zusammenstoß des Wiener Post-zuges mit einem Laslrnzuge in der Station Laibach ge> schehen wäre. Wir haben sofort am geeigneten Orte Er« Hebungen gepflogen und Nachstehendes i>, Erfahrung ge bracht: Der um 4 Uhr 40 Minuten in Lail^ch eintreffende Wiener Postzua fuhr bei der ersten Weichen. steNe in der Nähe des grohen Frachtenmagnzines an den lurz vor ihm in der Station angelangten Lastenzng an. Die Ursache war die Verschiebung des Wechsels. Da. durch, dass der Zllgsführer sofort n^t der Vacuum-Bremse hantierte, wurde der Zug augenblicklich zum Stehen gebracht und ein großes Unglück verhütet. E,ne leichte Verletzung im Gesichte erhielt uur der Personen« conducteur, währcnd ein Passagier infolge der starten Contusion seine Unterlippe mit den eigenen Zähnen ver< letzte Im Postzuge befanden sich über 300 einrückende Rekruten, An leine«i der beiden Züge wurden die Wag< gons beschädigt. — (Promenade'Musik.) Heute um halb 5 Uhr nachmittags findet in Tivoli Promenade leten zu 25 Exemplaren um 4 kr. zu haben sein; auch portofreie Eorrespondenzkarten mit angehängter Ant- worMaite werden eingeführt, von denen 25 Stück 8 lr. kosten. Auf diesen Karten können die Mittheilungen handschriftlich oder auch gedruckt gegeben werden. Die porto freien Correspondenzkarten, deren Gebrauch sich im übrigen nach den für portofreie Sendungen giltigen Ve» stimmungen üb.rhanftt richtet, werden in deutschem und dopftelsprachigem Texte ausgegeben werden. Aunst und Aitevatur. — (Landschaftliches Theater.) Abgesehen von den Störungen, welche durch das zu späte Auftreten zweier Mitspielenden im vierten Acte verursacht wurden und wahr« schcinlich dem Inspicicntcn zur Last gelebt werden dürfen, war die Aufführung von Noscns bereits ziemlich abgespieltem Schwante „O diese Männer" eine gerundete. Die Hauptperson des Stückes. „Rentier Morland", befand sich in den Händen des Herrn Vraun, welcher neuerlich seine Vefähigung für das komische Fach bestens documentierte. Ihm ebenbürtig zur Seite stand Fräulein Vcnisch (Gehcimrälhin Schranbe). welche die humoristische Mutterrolle mit großer Verve spielte, ohne in Uebertreibungen zu gerathen. Auch Herr Rosen (Karl Walter) zeigte sich als eine für das Lustspiel sehr verwendbare Krafl, nur würben wir ihm rathen, mit mehr Ruhe zu spielen und sein Organ, das ohnehin sehr markig klingt, mii mehr Mäßigung zu gebrauchen. Der „Karl Walter" muss als ein phlegmatischer Assessor, den nur die hohen Marktpreise, die ihm ein Ehehindernis sind, aus dem Contexte bringen, behandelt werden. Er ist eine sehr zart nn« gelegte Natur, die niemals ausartet, daher auch nie zum un» geberdigen Poltron weiden darf. höchstens die Liebe »nacht ihn im vierten Acte leidenschaftlicher, allein auch diese nimmt ihm nicht seine Schüchternheit. In diesem Acte gefiel uns Herr „Rosen" am besten, welcher auch Beifall auf offener Scene ein» heimste. Fr. Masche! (Frau Morland) hat die „Lady Milfort" vergessen gemacht und wird als Anstandsdame immer auf dem Platze sein. Ihr Austreten ist von feinen Allüren begleitet, und erwarten wir im Conversationsstücle noch gute Leistungen von ihr, Frl. Neumann, die gestern für das Fach der munteren Liebhaberin debütierte, trat nicht besonders in den Vorder» gründ. Es fehlte ihr an der nöthigen Herzlichkeit, au jenem chelmischeu, munteren Wesen, das jeder naiven Liebhaberin eigen sein muss und sie zur sympathischesten Gestalt im Lust« spiele gestaltet. Sie sprach zu trocken, ohne Steigerung in Affect« cenen, mit einem Worte, sie zündete nicht, ohne gerade abzu» allen. Herr Sommer (Vruno von Reden) spielte mit starker Uebertreibung. Pas unausgesekte Tänzeln passt nicht in jeder Rolle. Wenn man schon eine fade Figur darstellen muss. soll man sie nicht noch sader gestalten. Fräulein Nnatour (Helene), Fräulein hardtmuth (Karolinc) und die Herren Elmenbera. Ielincl und Illnda filgten sich gut in das gusammenspiel. Warum wird nach Schluss der Vorstellung das hauptthor nicht in seinen beiden Flügeln geöffnet? Wir meinen, dass das« selbe deshalb so construiert wurde, damit sich das Theater so rasch als möglich leert. »-. — („Neue Illustrierte Zeitung") Diese ver< bveltetste belletristische Wochenschrift Oesterreich.Ungarns, welche seit einem halben Jahre von (5arl Emil Franzus heraus« gegeben wird, beginnt eben den 13, Jährnang, und zwar, wie die vorliegende erste Nummer und der Prospect darthlin, in würdigster Weise. Der Inhalt der uns vorliegenden ersten Nummer des neuen Jahrganges bringt die ersten Capitel eines neuen Romanes von Robert Byr: „Villa Mirafior". und einer Hochlandsgeschichte: „Die Mühle am Funtcnsee" von Ludwig Ganghofer; lyrische Gedichte von Paul heysc und Fr'cdrich Nodenstcdt; eine Humoreske von Julius Stcltcnhcim; serner Aphorismen von Marie von Ebncr-Eschenbach, einen populär« wissenschaftlichen Aussatz von Ludwig Vüchncr und eine cnltur« historische Skizze von Karl Emil Franzos. Ebenso trefflich Prä« sentiert sich der artistische Theil, dessen hauptschmucl die höchst gelungene, im Formate einer Doppclseitc ausgeführte Reproduction des „schönsten Fraucnlopfcs", der bei der Preisconcur-renz der „Neuen Illustrierten Zeitung" mit dem ersten Preise gekrönten Zeichnung, bildet, ferner zieren ausgezeichi'etc Holz« chnitte nach den neuesten Gemälden Makarts („Judith"), Dc« rcggers („Die Geschwister"). Hugo Kauffmanns („Gutes und Schlechtes Bier") und Julius Vcnczurs („Das Liebcslicd"), dann eine Originalzeichnung von D hock („Amor und Psyche") und eine Reihe kleinerer Illustrationen diese Nummer. Die „Neue Illustrierte Zeitung" lostet bei allwöchentlicher Postv»r« endung der 2'/, bis 3 Vogcn starken Nummer 2 fl. vierteljährig oder ist in vierzehntägigcn heften zu 30 lr. zu beziehen Da sie das einzige östel,.eichische Ulatt dieser Alt ist und heimische Ereignisse und Verhältnisse ausführlich berücksichtigt, tonnen wir sie bestens empfehlen. Ntueftepo^ Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Wien, 1. Oktober. Vierundfünfziger Lose Serie 1875 Nr. 29 gewann dlN Hauftltttff^r. Prag, I, Ollober. Bergmann Nei/dly. wllcher im August >emeli Rivalen Hrulia aus Eifersucht elschoss, wurde vom Schwurqelichtihofe zum Tode verurlheill. Graz, 1. Oktober. Per Laudlaa. bewillige heule über Anttaq des Abgeordneten Vosujak cine Subven-tiol> von 300 Gulden für dcn Rudolf. Obstbauverein in G'vrgen. Voänjal intespellielte doh»n Anzahl Nolabili» taten der griechischen Colonie mit lebhaften Hochiufen empsangen worden. Der NölNgin wurden prach volle ^ff" llch sosott aus °7« VorÄVaH.^'^"" ""' "el«- im Laufe Budapest. 1. Oktober. I>, der heutiaen Sihuna des Oberhauses gab Bischof Schlauch au« Anlas« des bevorstehenden Alle, höchsten Namenbfesteb den Gefühlen der Liebe und Anhänglichkeit der unga>ifchen Nation flir Se. M^rslät den Kaiser ui,d König m beredten Worten Ausdruck und ersuchte den Präsidenten, die homagialen Glückwünsche des Hauses, welches die Gesinnungen der Nation nicht nur theilt, sondern sich in seiner Anhänglichkeit für die erlaucht Person des Monarchen durch niemanden übertreffen lässt, vor den Stufen dc« Allerhöchsten Thrones zu verdolmetschen. (Lebhafte Zustimmung.) Präsident von Szöayenyi enunciert in diesem Sinne den Beschluss des Hauses. London, 1. Oktober. Es verlautet, dass Admiral Couibet am Sonntag Ke-Lui'ü. zum zweitenmale an-gegriffn hat. Es ist zweifelhaft, wann das Resultat dieses Angriffs bekannt wird, da keine Kabelverbindung zwifchen 'Formosa und Fu.Tscheu besteht. — Unter den englischen Truppen in Doigola grassieren Krank» heilen; täglich ereignen sich einige Todesfälle. Ncwyork, 1. Oktober. Dem hiesigen chinesischen Consul gleng eine Depesche zu, welche den baldigen Abschluss eines sliec>liche>l Uelieleilllommens mit Frankreich als höchst wahrscheinlich bezeichnet. Wolkswirtschaftliches. Laibach, 1, Oktober. Aus dem heutigen Markte smd erschienen: 14 Wagen mit wrtreide, 8 Wagen mit heu und Stroh und 26 Wagen mit holz. DurchschnItts . Preise. sl,,ll. N,,lV,I! «,'! sl, ss ^l. Weizen pr.hettolit, 6 99 « 6 Butter pr. Kilo . — 84-!>- Korn , 5 36 5W!Eier pr. Stiict . . - 3------ Gerste „ 4 39 5 33 Milch pl. Liter . - 8 -^ Hafer . 2 92 3 3 Nindflelsch ftr.ttil" 64 —^ halbfrucht .-------«3?!Kalbflei,ch . __ 72 - — Heiden , 4 87 5 li(1,3chweittcsleisch „ —66------ Hirse . 5 20 b42 3chöps<.ln'!eisch 3ii - ^ Kukuruz , 5 20 5 45!>)ähndsl tn Sül s >45 Grdiipsel 100 Kilo 2 67-------5aul>e,i ., . I« ümsen pr. Hettolit. 8-------veu lOy K'lo . . I 60 Erbsen , 8---------Ztroh « , . I 51 Fisolen . 850 >volz, ha>!es. vr. — ^- Rindsschmalz Kill' - 94 — Klafter 7 50 — - schweineschmalz „ — 82 — -weiches. „ 4 80-^ Tpecl. frisch , 68-------Wein. rott,. K10M. - 24 - — geräuchert. —74— —weihe» . 20 ^ Verstorbene. Den 2 9. Sefttemb er. Friedcrilc Koal. Private. 60 I,, Congressplcch Nr. 14, ^lorbu» Ijri^IlUiii. Den 8 0. Scptcm b er. Nertha M!llc>uc. Dinrnistens-Tochter. 6 I., hilschergassc Nr. 10. Difththerilis. - Joses Schneid. Nitter v, Trcucnfcld, k, k, Ncgicrnnnsrath und Tnichsess, 44 I, Ialobsftlal) Nr. 2, Lungoublutsturz. Den 1, Ottober. Franz Icunilar, Kalschlcrssohu. 2ll I, Castcllgassc Nr. 12, Lungci'.tubcrculusc, Landschaftliches Theater. heute saerader Tag) zum erstenmale: O diese Mädchen! Tchwank in 4 Acten von Julius Rosen. Verfasser von „O diese Männer!" Meteorologische Beobachtungen ln Laibach. ? ^: « ^ ^ ^ « . ß 7Ü.Ma. 739^4^^ 6.4 winbW Nebel ^ 1 2 .. N. 737.26 ^-17.0 SW, schwach heiter ^ 0.00 9 .. Ab. 737.40 ^ 9.4 windstill heiter ' Morgens Nebel, dann heiter; mondhelle Nacht. Da« Tagesmittrl der Wärme -s- 10,9". u,n 2.6" nntcr dem Normale. ^, Verantwortlicher Redacteur: I. Nag li i. Depot üer t. !l. l)6ii6lill8tal)8 lillten. Maßstab 1:75.000. Preis per Vlatt 5,0 lr.. in Taschenf"rlnal auf Leinwand gespannt HO lr. Jg. n. klemmayr H Fell. Kambergz iilMlmilllMg (401) 36-30 Bestes Trinkwasser bei Epidemien, bestes Tisch- ^Erfrischung sgetrSnlt erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen-uncl Blasenkatarrh. ___ Heimlcli Matloni, Karlsbad lud f im 1881 Conch an der Wiener söch vom 1. Oktober UM. ^^,,5...««.«»««,»«.» Gelt war, Staats.Nnleheu. N^.......«'S5 81- N« "> «täoii.,»',« - «50 st'. .«'^'l"^ N^"""l°s< . - '°0, 171 »s>,7«. ">«°'Nenlensa,e!n« . per St. l:5 lci — L°/, »»»>»«««......10l . 101 50 Nndere üffentl. Nnlehen. Don 10N st, , !l5z<5l!L75 Kto. Nnleiht 187«, ftenersr»:! , 105- >------- «nlehen b, «labigrm^nd« wicn 10» lo 10» 50 «ulehcn b. Vtabiaemeinbe Wien (Silber «'der «ol») ....-------—— Pläm«en«»nl,b.«l«btsiem.w<«>» — — - — Pfandbriefe (<ür,!»vfl.) «l,'o«ci. aUg. «steil. 4'/,°/« Void III — 1»! <0 bto. in 50 , , <'/, »/» »? eo «? bu bl°. !n 50 , , «°/<, . l,, l.c »»- dlo. Pvümieu^HchuIbvelschl.L'/o h?-— l»7 l»o Ocft. Hdb°anl ,«j. »>/,°,, . ------ Otft..M!^. ^anf v«l. 5«/, . , loz zb >«^ 45 bl°. , 4'/,°/« . . !0i. 4s< 10. «5 dto. , <°/. . , »e,5 l»6 — Priorität« »Obligationen «llsabeth^loc^bahn I. «misftou ics e» >0ü — Fe^llia^^Nolbbllhn in Gilb. los 5l> ic>« — lfran.Iolc<.!t 10c. 8<» Oefter». »iorbweftbxyn . . . . i<>z 90 1t< li, Sicbeiltülgcl.....»? —l 9? i5^ Vtaat«l»ah« 1. ««isfion . . . ,«5 ^ ,«?.— Vüdbahn ^ ««/,......144 50K4 75 « " ,. ^» ^......>"'70 l« — Nnl,..,all,. «ah» . . . 9,.zy ,9., Diverse Lofe lp« Sliis), ?«bff, . , l7« 5,1, l?7-— «l»rz.e°,e40i,.. . . ^ . . 15^'^ 4°^ D°nall.Damv!!ch. ,<»o „. N5 50 »l« - eaibacher Ptiimie».«nleh«n ü0 fi. ,,, . ,t- lz,8 «. 2"t-'«.ch. l-^a«d u, G. 1«« zi '"5« ,9. 7« Dtpofitenb,, «Na, ^ «. . . . ^ 11,,^ '_ «lscomPtt'Hcj., NicberöN, 5W«. ««, — «l8 — U">>°^^' '7 ^. ,5°/» F. "?°-l " -eänderbanl «st. ^»fl. «, 5o°/,«. 10« .^ 10, <« 0eftcil..Ung. ^a-il.....^y. _ g5.^,__, Nnionbanl 10» N......57,7^ h» ,0 »««'»^br^ü'ü,,' «Nil. 1«! 5. . ^-s,u ,<9'^k Nctien von Iransport» Nnter»ehmnnae« Ulblecht»Vahn »0« st. Gilbn . 83 z^ «5^-«I»luma«.iliad!l«oc'N.!k>l>d. l7!»-25 178 75 «usfig.»lepl. . .»><>!> st. «Vt. «45 - 85<^ -, si>», 1^ zoo st. . I«, - l»i — Donon » Dllmvslchiffahrt < Ges. vesterr. «>u ss, 2Vt.....5»z — zz, - Dlan»V«.(v''l,t,'Db,.^ )«0N«.y ,7«-»5 i7k 75 Vuf»Nob«nl>llch«r855,o iz»z -Kerbinanb^^Nort b. 1000 ss. VM, zz,^ zzz,^ iflan»«Ioles'V>ihu l»00 ff. Gilb «07 50 ^>8 -ssHnfnrchcn.V.ircsn »>I i^ost.V z<^ » „0^ Eal».»«I»Lubw<,««, zaost. «Nt. ^70 ?s, z?l ^l^ Hi ss. . . . ^ ^ . »alHau»^ derb, 5<» 14« — Sembell! »H,luow.,I»ssy H>je,.' l»hn»V«se2. »00 ss. », W. . , 19z 7s. ,h, »5 «iloyb, üft.'U!^,, Crilst 500^,^'/?.'. >s.s. — 5,51 -Oencrl. Noidloe,1t>, «no »<, Gih ,7^, 75 177 z,, bto. (Ut. N, «00 st, Silber ,i»„ ?s. l<,«.Dui««iseilb. I5U,?.Hilb, „.50 Vüb.Norbd. V,sb.«V, «»«.«lit 14» »b l4b -Thelß»Vahn « ' st. ». W. . . «, 7^ ,z<« 50 ^»««»»»h.Gel.Ml. 17l»st. ?>. ?y. »^» 50 z>» ,ü , wl,. neue in« st. . . 10z — i l»3b() Iran«Pl»lt.Ges«Nlch02 s, . - — — Nn^.gal!,, »lsenb. «>0st «ildn >7l »I i?i 75 Unz. »°cb«stb»hi! »00 st. Silbe, ?ß'< 7i lk«' -Nn,.Ve»b.<««<,b.<»lo,!«»off.G, ,,1 «, 175 — Indnstrio«Uel»>>bl und Kinl'lelll, V!s«u» und Ttahl Ind. in W>en loo fl. ,g - »^ — «,!enl»abnw..i!eib»,. l,»0 fi. 40"/,------ .— .«lbemiihl«, Vaplers, u.V..«. «,50 «4 — Viontan^Gtsells. öfte«..alpine gi K0 55 «0 Praner «ilen»^nd.»Ges, «00 st 180 7k l»i-»l Galao.Iarj. «lieniaff. 100 st. 1,7 5s. 1l7'?5 leafier..». Oeft.'N W.'NUN _^l4^. Ili<»iler llohlen».««««. 1»1 b!» Pari».........i5 »?» 4Ä 8>z Petn«bur«......—— — — Valuten. H>ucalen........ »?7 »?» «0-Francl.Stüsi..... 3 ß, 9 87 Sllb«....... —- — — D^ullckl «eichst>a>!snl'»''« . bl» 75 59 80