^rS»umeratt»uS - Preise: Für Laibach: «mzjShng . . « fl. 4« kr. halbjährig . . 4 . 20 „ vierteljährig . 2 „ 1» „ Monatlich ... - , 70 Mit der Post: »WMrig . . ... IS fl. halbjährig.............. 6 „ » ierteljöhrig 3 „ Laibacher Zustellung inS Hau-^Ikrtelj. 25 kr., monail. 9 !r. Einzrlne Nummeni 6 kr. Üatzblatt Anonyme Mittheilungen werden mcht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redacti«» Bahnhofgaffe Nr. ISS. »rvedittons- L Juser«te». Bure««: „ Songreßplatz Nr. Handlung von Jg. v. Mm» mayr L Fed. BamkprMtE J«sertio«s»reise^ Für die einspaltige Peti^ L 4 kr, bei wiederholter « schaltung L S kr. Anzeigen bis 5 Zeilen 20 kr. Bei größeren Inseraten und österer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 159. Freilag, 14. Juli 1876. — Morgen: Apostel Theil. 9. Jahrgang. Reaktion in Sicht. Unter dem Titel „Fünf Jahre Andrassy-scher StaatSkunst" erblickte vor kurzem zur Freude der Feudalen, Klrricalen un^ Föderalisten eine Broschüre das Licht der Welt. Die gesammtr reaktionäre Sippschaft begrüßte den neuen Sprößling mit Jubelgeschrei. Der erste Theil dieses eminentrn Ereignisses der schwarzen Kunst Gutenbergs streut dem Grafen Andra s sy Weihrauch für seine Oesterreich-Un. garn bisher geleisteten Dienste; er rollt ein Bild aus über die Fortschritte, welche die ZwillingSmon-»rchie unter Andrässy'S Führung der auswärtigen Angelegenheiten zu verzeichnen hat. Dieser Theil -MK die Verdienste des gewiegten Staatsmannes auf und hebt hervor, daß Graf Andrassy den legis-laiiven Körperschaften denn doch zeitweise, wenn auch ln dunklem Schleier gehüllte Aufklärungen über die auswärtige Politik Oesterreich-Ungarns mittheilte, während es Staatsmännern in anderen Reichen nicht beliebt, den neuigkeitSlüsternen Volksvertretern Rede iu stehen, sondern in einer Anwandlung guter Laune ''4 dann und wann disponiert finden, den Volks-Vertretungen nur einige magere Knochen aus der geheimen diplomatischen Küche zum Abnagen vorzu-letzen. Diesem Theile der Broschüre könnte man immerhin Sympathien entgegenbringen, er konstatiert thatsächlichen Verdienste des österreichisch-ungari-ichen Reichskanzlers, wenn auch in allzulcbhasien Farben. Der zweite Theil der Broschüre wird dem Parlamentarismus in Oesterreich gewidmet. Der Verfasser jagt: „Wenn der Bankerott des Parlamentarismus mehr oder minder überall in Europa zutage tritt, so hat er in Oesterreich erschreckende Dimensionen angenommen. Nach kaum 15 Jahren welcher Verfall, welcher rapide Niedergang! Wir sprechen nicht vom ungarischen Reichstage, in welchem zwar viele unfruchtbare Debatten jahraus jahrein geführt, werden, in welchem aber doch noch die gesundesten Keime stecken und die hervorragendsten Kräfte versammelt sind. Aber welche- Bild des Verfalles bildet der österreichische Reichsrath? welches geistige Siechthum, welche totale Impotenz, welch völ-liger Mangel an jüngeren Talenten offenbart sich hier. Der Nachwuchs ist fast noch kläglicher als die abgenützten, theils altersschwach, theils anrüchig gewordenen Kräfte der ersten Sessionen. Fürwahr, hier thut eine Regeneration dringend noth, soll »icht das ganze cisleithanische Parlamentsregime noch früher in sich selbst zusammenbröckeln als die Bretterbude vor dem weiland Schottenthor. Bedarf es da noch eines Beweise« ? Die vollständige Rath- und Thatlosigkeit, mit welcher diese hohe Versammlung drei ganze Jahre den verheerenden und zerstörenden Folgen de» „Krachs" zuschau», ohne auch nur Miene zu einem Rettungsversuche zu machen, dir Kopflosigkeit, mit welcher sie die, wenn auch unzulänglichen, doch immerhin einigermaßen Abhilfe schaffenden Intentionen der Regierung vereitelt, das allein hat diese Körperschaft gerichtet. Der richtige Instinkt des Volkes fetzt den Verhandlungen derselben die größte Gleichgiltigkeit und TheilaahmSlosigkeit entgegen und mit Recht. Wir fragen jedermann: Was hat dieser „Reichsrath" seit einem halben Decennium geleistet? In welchem einzigen Falle hat er wirklich eine Machtstellung eingenommen, oder seinen Willen gegen die Regierung durchgesetzt? Und in Oesterreich hatten wir doch gewiß niemals allzustarke Regierungen, selbst unsere Conflictsregierungen, wie da» Cabinet Hohenwart, saßten die Dinge mit Glacehandschuhen an. Hat nun dieser ReichSrath etwa das „verhaßte" Ministerium Hohenwart zu stürzen ver-mocht? Beileibe nicht! Im Gegentheile! Mit gewohnter Rath- und Thatlosigkeit bewilligte das Abgeordnetenhaus dem „österreichischen Polignac" da» Budget, „wenn auch nur ratenweise," und befestigte so dessen Stellung wenigstens nach oben. Daß Hohenwart fiel, ist einzig und allein das Verdienst der Grafen Beust und Andrassy, und ganz besonder» des letzteren. Darum täusche man sich nicht, wenn Andrassy zugestimmt und die Hohenwart'schen Pläne nicht in ihren Folgen höchst bedenklich für die innere und auswärtige Politik gefunden hätte, Hohenwart säße heute noch am Ruder CiSleithanienS, die Fundamentalartikel wären durchgeführt worden und heute hätte man sich in der westlichen Reichshälfte mit dem küt Loeowpli — der Dreitheilung Oesterreich» — ebenso gut abgefunhen, wie seinerzeit mit der Zweitheilung des alten Habsburger Reiches, wie 1868 und jetzt wieder mit dem ungarischen Ausgleiche ! Das Bischen gemachte Theateropposition und die bezirksberger Resolutionen würden den Günstling Feuilleton. Eine Viertelstunde zu früh. (Fortsetzung.! li»° l""Ser Mann, den der Sohn im vertrau-ib», r . ^ ^ mit seiner Mutter findet, muß ^ "ls künftig« Stiefvater vorgestellt werden, wenn M." """Wnehme Erklärungen vermeiden und nicht Zungen Stoff zu einer edromqus «eane> nur ein Versehen, die zweite Auflage werde dasselbe berei gutmachen. Doch am IS. Juni erschien aber die vierte Am' tage und Oesterreich, welche- doch daS Hervorragendste der Lunstabtheilung »»-gestellt, fehlt noch immer io de» Kataloge. Es ist nun wol ein Special-Katalog für die ' österreichische Kunstabtheilung gedruckt worden, der auch stark verlaust wird, aber man möchte doch glauben, daß es für die Aussteller erwünschter sei, in 60,000 bis 80,000 osfi-ciellen, als in etwa 2000 Separat-Katalogen gedruckt zu erscheinen. , — Ueber den „Wunder-Schwindel" in Lourdes schreibt die „Republ. Franc.- : „Es würde sehr erniedrigend erscheinen, solche Dinge zu beschreiben und zu kritisieren, welche uns beim intelligenten Europa zum Ge-fpötte machen und uns auf das Niveau der Negerstämme Mittelasrika's zu bringen drohen. Wir wollen uns daraus beschränken, uns an die aufgeklärten Christen zu wenden und ihnen zurufen: »Seht, was man aus eurer Religion 2>acht und wofür man eure Grundsätze und euren Glauben ausbeutet!" Lokal- und Provinzial-Angelegeuheiteu. ^(Perj vn alnach r ich t.) Frau v. Widmann begibt sammt Familie morgen auf eine längere Dauer nach Bad Gastrin. Der Herr Landespräfident R. v. Widmaun kird seine Familie dorthin begleiten und dem Vernehmen "ach bis Ende d. M. wieder nach Laibach znrückkehren. — (Ernennungen) Forstadjunct Johann W a ch in Flitsch wurde zum Adjuncten des k. k. Landessorst-Jn-spectors in Kram, die Supplenten Raimund Nachtigall und Martin Karlin zu wirklichen Lehrern, elfterer am Gymnasium in Rudolsswerth, letzterer in Krainburg ernannt. — (Aichämter.) Die Errichtung von Faßaichstellen in Gurkfeld, Möttling und Wippach ist im Zuge und der Projektierten weiteren Errichtung von Aichämtern im Lande Krain tritt der Mangel an hiefür geeigneten Lokalitäten entgegen. — (Wünsche und Beschwerden.) In der Nacht von gestern aus heule durchzog eine Schar von jungen Leuten, welche die Last »er Schulprüfungen abgewälzt haben, lärmend und singend die Straßen und Baffen der Stadt und störte die nächtliche Ruhe. Wir hörten daS Fuchslied: "Was macht der Herr Papa?" — Wir antworten hierauf mit der Frage: „Was mach! die Polizei -'(CircusSidoli) führte mit der großen Panto-mime „Aschenbrödel" einen glücklichen Wurf aus, die gestrige Vorstellung erfreute sich sehr guten Besuches und äußerst lebhaften Beifalles. Die eingetretene günstige Witterung wnd nunmehr einen frequenteren Besuch der in alle» Zweigen der Reitkunst und Gymnastik gediegen ausgeführten Probnc-tionen wesentlich fördern. ^ (DaS Meisterbild „Beronika'S Schweiß» tuch«) wirb von heule an durch 10 Tage im hiestgen landschaftlichen Redoutensaale zur Besichtigung ausgestellt. Ueber den Werth dieses Kunstwerkes, welcher richtig mit ^0,000 fl. beziffert wird, spricht sich eine Serie von Blättern aus, wie folgt: Prager Zeitung: „ES ist unzweifelhaft eine d-r großartigste,> Schöpfungen der Neuzeit überhaupt, würdig eine« Ehrenplatzes in der Gallerie eines kunst-fitiuigen Monarchen. Der Zander dieses EhristuSantlitze» ist d°ll unaussprechlicher Schönheit. Es berührt uns wie eine ethische Offenbarung, denn nur so können wir uns die Züge ^ großen Nazarener» denken, dessen Lehre eine Welt nm-iuzestatten vermochte. Auch das skeptischeste Gemüth muß sich diesem wunderbaren Bilde andächtig gestimmt sühlen." WienerTagblatt: „Dieser LhristuSkopf ist einzig, und die iisthetjsche Bedeutung des Bilde« zeigt sich hauptsächlich »durch, dgß ^ künstlerische Werlh desselben durch einen Kunftknift nicht beeiulritchtigt wird, «ein Lhriftusbild existiert aber, das in s, vollkommener Harmonie die idealste Verklärung des Schmerzes in einem Menschenantlitz zum Au»-drucke bringen würde, wie da« von Gabriel Max, — und >M Sion, der Schönheit ist diese« Bild ein Meisterwerk ersten Range» für alle Zeiten." Die deutsche Kunstzeitung «DieDio-kuren:* „Da« Bild ist ein Werk, da», einmal "thanden, für olle Zeiten der ganzen Welt angehört." aily New«: „Diese» Gemälde ist geeignet, viel Di«, eusstvn und Verwunderung zu erregen. E» ist das Haupt eS Erlöser» auf dem Schweißtuche der St. Veronika. Die ugeu sind wie im Tode»schlafe geschloffen, und später, ^ Amlitz einige Minute» betrachte« hat, scheinen stch die Augen z» öffne» und de» Beschauer mit «mem milde» traurige» Blicke anzufehen. Die Illusion ist «ne de, eigenthümlichften, dere» »ir »n« io der Malerei begegnet zu sein erinnern, so daß dies Gemälde in Wirklichkeit ein wunderbare« Bild ist." Bell» Weeklh Messenger: „Wir haben kein Bedenken zu sagen, daß e» nach wenigen Jahrhunderten ebenso unschätzbar sein wird, wie ein Werk von der Hand Raphael»." — (Ein Ueberläufer.) Den 25. v. M. gingen die beiden Insassen Niko Kraäavic und Ivo Etefanik aus dem an der Kulpa gelegenen Dorfe Radovik nächst Möttling eben zur Messe, als sie von der am jenseitigen Kulpa-Ufer befindlichen Herrschaft Bubrarve etliche Schüsse vernahmen. Bald darauf stürzte ein Thier von der Größe eines Kalbes in die Kulpa und schwamm gegen das kraiuische Ufer. Die beiden Landsleute suchten eine jeicbte FurtsteUe auf und packt'» daS herzugefchwommene Thier, welches sich alS ein respektabler Wolf von 4 Jahren erwies. Zwischen der Bestie und den Angreifern entspann sich rin sehr lebhafte- Herutn-balgen, die Landleute wollten den nur am Vorderfuße leicht verletzten Wolf durch Untertaucheu im Wasser ersaufen, was ihnen jedoch nicht gelang. Erst nachdem hinreichender SuccurS von Radovit angelangt war, darunter ein mit einer Mistgabel bewaffneter Mann, wurde man nach wiederholten Stichen und Steinwürfen der Bestie Meister, welche sodann im Lriumpfzuge nach Tschernembl behufS Erlangung der Ranbthiertaglia geführt wurde. — (Truppenübungen.) Am 9. d. ist daS in Pola in Garnison befindliche warasdiner Jnsanterie-Reg. Baron Wetzlar ausmarschiert, um sich zu der alljährlich bei Adelsberg stattfindenden Uebungs-Eoncentration zu begeben. Das Regiment wurde vor seinem Abmarsche durch den dortigen Festungscommandanten, Admiral Baron Bour-guignon, inspiriert und erhielt das Geleite von fämmtlichen dort weilenden Offizieren der Land- und Seemacht. Die Abwesenheit des Regiments, beziehungsweise das Exercitium bei Adelsberg, dürfte etwa sechs Wochen dauern, während welcher Zeit der Garnisonsdienst von der Festungsartillerie und Marine besorgt wird. — (Für Touristen.) Die ungünstige Witterung, welche seit vielen Wochen den regelmäßigen Zuzng von Touristen in das Pusterthal verhinderte, hat endlich freundlichen Tagen Platz gemacht. Touren ins Gebirge kommen schon ziemlich häufig vor, wenngleich aus den Alpen noch sehr viel Schnee lagert. Allerdings wagt sich noch niemand hinaus aus de» Großglockner, doch wird der Pasterzengletfcher bereits besucht. Der Ausstieg von Heiligenblut aus ist ver-hältnismäßig leicht und bis zur Elisabeth-Ruhe nur ein einziges Schneeseld zu betreten. Ein weiteres Vordringen bis zur Franz Josess-Höhe ist allerdings vorläufig nur geübten Bergsteigern anzurathen, da der massenhaft angehäufte Schnee den Aufstieg außerordentlich erschwert. Die UnterkunftShütte aus der Elisabeth-Ruhe ist bis aus die innere Einrichtung vollendet und wirb programmgemäß am 17. August eröffnet werden. Bis dahin dürste der Schnee auf ein Minimum zusammengeschmolzen sein, so daß größere Bergtouren nicht mit besonderen Anstrengungen verbunden sein werden. — (Aus der Bühnenwelt.) Der auch in hiesigen theaterfreundlichen Gesellschaftskreisen wohlbekannte preußische Hofopernsänger Herr Joses Beck wird in der ersten Hälfte August zu einem kurzen Gastspiele nach Graz kommen, wo seine vortrefflichen Leistungen noch in frischer Erinnerung leben. — (Ueber die Anwendung der Schlacht-maske) erhoben die Fleischer in Klagensurt folgend? Bedenken: 1. Durch Las plötzliche Niedrestürzen des ThiereS follen «nochenbrüche und Muskelzerreißungen Vorkommen und infolge dessen Blntauslritte, welche das Fletsch minder verwendbar machen; 2. die Ausblutung des Thieres geschieht nicht jo vollkommen, wie bei der alten Schlachtmethode; 3. kommt häufig Erbrechen vor, wodurch die Kopftheile deS ThiereS sehr stark verunreinigt werden. Infolge dieser Bedenken verordnete der Magistrat nähere Erhebungen. Stadt-Physiker Dr. Ambit sch und Thierarzt Pohl gaben nachstehendes Gutachten ab: „1. Koochenbrüche und BlutauS-tritt in den Muskelpartien kommen bei der Boutrolle-schlachtuug viel häufiger vor, alS bei der Schlachtung nach der alten Methode. 2. DaS betreffende Fleisch wird hiedurch zum Berkanfe unbrauchbar und bedingt oft einen Schaden bis zu 8 Kilo per Stück. S. Diese BlutauStritte werden herbeigeführt durch den plötzlichen Zusammensturz deS ThiereS. 4. Diesen üblen Folgen könnte durch entsprechende Vorrichtungen vorgebeugt werden. 5. Die Boutrolleschlachtung bietet den großen Bortheil, daß da« Thier augenblicklich bis zur Gefühllosigkeit betäubt wird und daß auch ein schwacher Mann die Schlachtung mit vollkommen sicherem Erfolg» vornehmen kann. 6. Andere als die oberwähute» Nachtheile hat die Anwendung der Schlachtmaske nicht im Gefolge. Insbesondere ist die Behauptung betreffend die minder vollständige Ausblutung eine absolut unhaltbare.' Schließlich wird bemerkt, daß in Wien die Gchlachtmethode den Fleischern überlassen ist, doch sind Brr« suche mit der »voutrollö L schon seit Jahren und zwar mit den schwersten Rindern gemacht worden, ohne daß jemals Knochenbrüche, Blutaustritt in Muskelpartien oder unvollkommene AuSblutung vorgekommen feien; ebenfa wenig kamen Klagen der betreffenden Fleischer vor; die einzige Einwendung der Fleischer besteht darin, daß die Boutrolle zu zeitraubend sei. Der städtische Gesundheitsrath in Klagensurt hat feine Absicht dahin ausgesprochen, daß bet den großen Bortheilen der Boutrolleschlachtung, dieselbe dadurch erhalten werden möge, daß Vorkehrungen getroffen werden, daß nicht das Schlachtbeil durch ungeübte oder schwache Bursche gehandhabt werde. Gemeinderathssitzung am 18. Juli 1876. Vorsitzender: Bürgermeister Laschan. Anwesend : 20 Se-meinderäthe. Der Vorsitzende beantwortet die in der letzten Sitzung von Regali gestellte Interpellation wegen Herstellung eine» Kanals in der St. Petersvorstadt. Derselbe würde circa 4500 fl. kosten. Vonseite eines Maurermeisters liegt bereit» ein Offert mit günstigen Zahlungsbedingnissen vor. welches der Baufinanzsection zur Berichterstattung zugewiesen wer-den wird. Nunmehr folgen eine ganze Serie neuer Interpellationen. Kljnn interpelliert wegen Neuauflegung der Gemeindeordnung, namentlich im Hinblick auf die im letzten Landtage beschlossene Veränderung; Regali interpelliert wegen Herstellung eines Brunnens am Biehmarkte und wegen Polizei-licher Ueberwachung der Ecke der St. Peters- und der Bahn-hofstraße, wo wiederholt durch schnelles Fahren sich Unglücks-sälle ereigneten; Horak interpelliert wegen Ueberstellung der Verschönerung des Brunnens am Jakobsplatz-, wobei derselbe die gegenwärtige beschwerliche Art deS WasserschöpfenS durch den onomato.poetischen Ausdruck »oigu-mixu" treffend charakterisiert; derselbe interpelliert endlich wegen Ausstellung von Rettungsschiffen auf der Laibach. Der Vorsitzende bemerkt, daß bezüglich deS Jakobs-brunnens bereits Erhebungen in» Zuge seien und sagt im übrigen die Beantwortung aller Interpellationen für die nächste Sitzung zu. Berichte derFinanzsection. Dr. Suppan referiert in ausführlicher Weise über die Rechnungsabschlüsse der Stadlkasse, des LoncurreuzfondeS und der Depositenkaffe und beantragt die Genehmigung. Bei der hierüber erfolgenden Debatte wünscht Potoönik eine beschleunigtere Vorlage der Rechnungen, Ermöglichung der Einsichtnahme und Vermeidung von Ueberschreitungen; Regali ergeht sich in Angriffen gegen den städtischen Oekonomen, fo daß sich der Bürgermeister veranlaßt sieht, den Redner energisch aufzufordern, bei der Sache zu bleiben; Defchmann betont die Unvermeidlichkeit gewisser Ueberschreitungen, die ja nicht willkürlich geschehen, sondern auch wieder auf fpeciellen Gemeinderathsbeschlüffen beruhen. Der Referent widerlegte schließlich alle vorgebrachten Bemerkungen. Die Rechnungen wurden vor Jahren noch viel verspäteter eingebracht, als jetzt, wo die Ordnung bereits soweit erreicht ist, daß der Rechnungsabschluß pro 1875 jeden» salls noch im lausenden Jahre zur Erledigung kommen wird. Zur Einsichtsnahme sind die Rechnungen vorschriftsmäßig 14 Tage aufgelegen, eine genaue Kenntnis der De-tails aber wäre für die Gemetnderäthe nur zu erlangen, wenn die bezüglichen Sitzungen der Finanzfection allen zugänglich gemacht würden, denn eine bloße Vervielfältigung der Rechnungen würde bei der Maffenhaftigkeit der Ziffern und Belege an sich ebenfalls keine weitere Aufklärung gewähren. Wie unvermeidlich Nachträge feien, zeige sich am besten auS der Reihe der heute gestellten Interpellationen, die lauter unpräliminierte Ausgaben bezwecken. Bei der Abstimmung wird der SectionSantrag mit Majorität angenommen. Dr. Suppan berichtet dann weiter über den Rech-nungSabschluß deS allgemeinen StiftungSfondeS, des Volk»- Kolfondel und über die Lebarmig bei sämmtlichen Kaffen und Fonden überhaupt — alle- bezüglich de» Jahre-1874 — und beantragt dir Benehmigung. Der Antrag wird zum Beschlüsse erhoben und eS entspinnt sich nur eine kurze De» batte über eine für den Stadialster beantragte Remuneration per 100 fl., die Regali beanständet. Dr. Suppan «widert: auch er sei in der Regel ein Feind aller Remunerationen, die hier vor Jahren viel häufiger beliebt worden, und an einem ändern Orte, wo eigentlich die Mittel noch spärlicher seien, noch gegenwärtig überaus reichlich verliehen werden. Allein hier ist der Fall ein besonderer; eS handelt stch um eine ganz neue Organisierung deS Kaffe-wesens. also um eine außerordentliche Mehrleistung, wosür ausnahmsweise eine Remuneration am Platze ist. LeStovic referiert über die im I. Semester 1876 an die Wachmannschaft bezahlten Taglien. Regali findet, daß die Mannschast ohnehin gut bezahlt sei und keine Taglien brauche. Dr. Suppan klärt den Redner dahin auf, daß die Mannschaft infolge BemeinderathSbeschluffeS auf die Taglien derzeit ein Recht habe und daß diese nur durch einen besonderen Antrag abgeschasst werden könnten, der jedoch kaum im Interesse der öffentlichen Sicherheit ge legen wäre. Leskovic referiert über die Tragdauer der Amt»kappe der Lanzleidienerfchaft und beantragt, selbe aus ein Jahr herabzusetzen. — Angenommen. Berichte der RechtSsectioN. Dr. Kaltenegger referiert Uber einen RecurS gegen eine Geldfrage wegen Bauführung ohne behördliche Bewilli gung und beantragt dem Rekurse stattzugeben. — Wird angenommen. Derselbe erstattet namen» der vereinigten Rechts- und Polizeiseclion die Anträge bezüglich der Kehrichtbehandlung. Die vom Gemeinderathe eingesetzte Sanitätsenquete glaubte diese Frage als eine separate behandeln zu dürfen, da es ja zu den dringendsten Erfordernissen der Assanierung der Stadt gehört, daß die Abortgruben vollkommen und dauernd verschlossen gehalten werden. Das ist nur möglich, wenn der Kehricht separat ausbewahrt und verführt wird. Lin diesbezügliches Offert deS Herrn Karl Tautscher liegt auch be> reitS vor und iS wird leicht sein, die Sache fo einzuleiten, daß damit der Regelung der Latrinenfrage nicht präjudiciert würde. Die maßgebenden Grundsätze für die Kehrichtbehandlung sollen folgende fein: Der Kehricht ist in separaten Behältern aufzubewahren und darf niemals in die Abortgruben ge-worfen werden. Nur dort, wo im Hause eigener Garten, oder Feldbau getrieben wird, darf der Kehricht in den vor> schristsmäßig konstruierten Stallmistgruben (Dungstätten) ab> gelagert werden. Die Wegsührung des Kehrichts erfolgt durch vom Magistrate beigestellte Wägen (sei es in eigener Regie oder durch einen Unternehmer), welche die Waffen in be» stimmten Stunden durchfahren. Bei diesem Anlässe empfahl die Enquete auch eine Resolu tion, worin der Magistrat aufgefordert wird, die Frage einer billigen und dauerhaften Beschotterung der Straßen neuer« lich in gründliche Erwägung zu ziehen. Die vereinigten Sektionen empfehlen im allgemeinen die Grundsätze und die Resolution der Enquete zur Annahme; die Erlassung der Durchführungsverordnung soll dem Magistrate überlassen werden. lieber dir SectionSanträge entspinnt sich eine ausge dehnte Debatte. Laßnik beantragt die KehrichtauSführ nur fakultativ einzoführen; Potoknik: die Sache bis zur Regelung der Latrinenfrage zu vertagen, P etr ii if accep tiert zwar die allgemeinen Grundsätze, will aber die Weg führung deS Kehrichts aus Verlangen auch den Privaten überlassen wissen und sprachen außerdem noch Terpin Horak, GorSik, und wiederholt DeschMann gegen, weiters wiederholt Dr. Schaffer, dann Dr. Keesba cher und schließlich der Berichterstatter f ü r die SectionS anträge. Bon den Gegnern wurde geltend gemacht, daß die praktische Durchführung der obigen Grundsätze an der In. dolenz der Bevölkerung scheitern werde, daß viele Häuser sy gebaut seien, daß bei vollständiger Sperrung der Abort-gruben der Üble Geruch sich in die Hauser schlagen werde, daß der Inhalt der Senkgruben ohne Kehricht unverkäuflich daß die unbedingt zu gestattende Vermengung aller Abfälle sür einen großen Theil der Bevölkerung, welche Landbau treibe, nothwendig sei. ^ ' ' '' 7. „ . Dir Vertheidiger der SectionsantrLge wiesen nachdrücklich darauf hin. daß es fich mit der hier vorgeschlagenen sanitä» ren Maßregel um einen Schritt handle, der nahezu keine Kosten, desgleichen für die Bevölkerung durchaus keine Be-chwerlichkeiteu mit fich bringe und dennoch von entschiedenem Bortheile sein werde Wir soll überhaupt eine Sanitäts-reform durchgeführt werden, wenn schon die geplante Ab-perrung der Abortgruben eine gewiß primitive und überall schon durchgeführte Maßregel aus Widerstand stoßt. Wozu ist auch «ine Enquete eingesetzt worden, wenn alle ihre Bor-chläge abgelehnt werden. Den Interessen der landbautrei-benden Bevölkerung in der Stadt ist überdies dnrch die aufgestellten Grundsätze vollkommen Rechnung getragen. Bei der sohin erfolgenden Abstimmung wird der von PotoLnik gestellte Vertagungsantrag mit knapper Ma-orität angenommen, 'womit die Anträge der Sektion, wie die meisten auf sanitäre Reformen abzielenden in der letzten Zeit abgelebnt erscheinen. Schließlich begründet Regali seinen Antrag aus lieber« reichung einer Petition an das Handelsministerium um Schutz gegen die Verkürzung deS Erwerbes der hiesigen Handwerks leute Lurch die k. k. Strafanstalten. Redner schildert die bedrängte Lage des Gewerbestandes, der nicht mehr die guten Zeiten habe wie ehemals. Schoy vom Lande drohe eine drückende Loncnrrenz, welche dann noch von Staats-wegen durch die Arbeit der Strashäuser ungebührlich ver-mehrt werde. Man solle sich nicht von falschen Humanitäts-rückstchten leiten lassen, sondern vor allem sür die GewerbS-leute der Stadt sorgen. Schließlich beantragt Redner eine Petition im obangeführten Sinne. Der Antrag wird der Magislratssection zur Berichterstattung überwiesen und hier> aus die Sitzung nach 8 Uhr geschlossen. serbischen Truppen gänzlich geschlagen und bil auf vier Stunden ins serbische Gebiet verfolgt. Hier» durch ist die Verbindung von Serajevo mit Mitro» vica gesichert. Versailles, 13. Juli. Der Minister de« Aeußern lehnte in der Kammer die Mittheilung von auf die Orientfrage bezüglichen Documentrn als inopportun ab Das Einverständnis der Mächte auf Grundlage absoluter Nichtintervention und vertraulichen Einvernehmens bezüglich aller etwa müg« lichen Eventualitäten werde die Lokalisierung drs Lampfe« und ein baldige» Ende desselben ermSg' lichen. Telegraphischer Cursdrricht am 14. Juli. Papier-Rente 66 95 — Silber-Rente 69 60 — 1860« StaatS-Anlehen 112 50. — Bankaktien 866. — Lredit 14844 — London >27 25. — Silber 10125 — K. k. M»n,-dukaten 5-92. - 20-Francs Stücke 1006. — 100 Rrichi-mark 62 15. Witterung. Laibach, 14. Juli. Herrlicher Morgen, heiterer Tag, mäßiger SO. Wärme: morgens 7 Uhr -t- 13 8», nachmittags 2 Uhr -j- 22 8° 6. (1875-j-20 4»; 1874 -s- 28 7° 0.) Barometer 740 63 mw. DaS gestrige TagcSmiMl der Wärme -j- 15 6» um 3 4° unter dem Normale. Angekommene Fremde am 14, Juli. - Hotel Ltadt Wien. R. v. Guttmannsthal, Privat, und Wolfinger, Triest. — Zimer, Kfm, und Winter, Wien. Teuscher, Paffau. — Dorner, «sm., Bare». — Zankl, Graz. Hotel Elefant. Baumbeyer, Gottlieb und Baumann, Reis. Wien. — Jelenz, Kropp. — Femini, Vaöopna. — Weber Rosalia, Sagor. — Svoboda Anna, Littai. — Holbranv, Sebenicv. — Rukli Maria und Goriup, Triest. — Kristian, Oberkrain. --- v. Otto, Unterkrain. Hotel Europa. Austerlitz, Ksm., Linz. — Dr. Biljanovic, Advocat; Giljanovic, Student, und N. v. Giurikev, k. k. OberlandeSgerichts-Rath, Zara. — Jank, Wien. — Löwy, Getreidehändler, Siffek. Etadt Laibach. Wildmaun, Wien. — Dermotta Anna, Steinbüchel.,, Ualerischer Hos. KauHi, Lack. — Ribano, Stein. — Kampan, Klagensurt. «ohren. Vrekko, Binder, Steiermark. — Baron Taut schreib», Lilli. — Werhauschek, Privat, Linz. — Appei, Färber, Laibach. Verstorbene. Am l2. Juli. Maria Juliana Breskvar, Hausbe-sttzerSkind, 5 M., Tirnau-Vorstadt Nr. 22, Atrophie. Am 13. Juli. Franz Metelko, Li-il-Sträfling, 37J., Livilfpital, an Bluterzersetzuug. Gedenktafel über die am H8. Juli 1876 ftatlfindmden Licita "' ' . ,, ^", ' 2. Feilb., Renko sche Real., Feistriz, BG. Feistriz. -2. Feilb., Maßel'sche Real., Lausach, BG. Krainburg. -Reaff. L. Feilb. Bojik'scher Real.. Jasen, BW. Feistriz. Telegramme. Wie», 13. Juli. Alle Häfen der dalmati nischen Küste wurden für türkische sowie montenegri nische Kriegscontrebande gesperrt. Serajevo, 13. Juli. (Officiell.) Die Türken vertrieben die Montenegriner vom Defilö bei Zäkum und stellten die Verbindung zwischen Gacko und Nevesinje her. Bei Novi Bazar wurden die Danksagung. Für die Begleitung zur letzten Ruhestätte unseres vielgeliebten Gatten und Vaters des Herrn C. F. L. Mio sagen den verbindlichen Dank die Hinterbliebenen. Weinegg, 14. Juli 1876. Das berühmte Bild von AI«» in München: 7ssus Lkristus we>ßtue cker keil-Veronika), welche- in London, Wien und wo es noch ausgestellt war, überall einen wahrhaft unerhörten Erfolg hatte und von den ersten Kunstkennern Englands auf mehr ali 50,000 fl. bewerthet wurde, ist im landschaftlichen Kedoutensaale (St. Jakobsplatz) <396) 3-1 von 8 Uhr morgens bis 6 Uhr nachmittags ausgestellt. Freitag den 14. und Samstag den 15. Juli 30 kr., Sonntag bis 2 Uhr nachmittags und an Woche»' tagen 20 kr.; Sonntag nachmittags von 2 Uhr an 10 kr. Glück auf nach Sraunschweig! ist und bletbt m«l»e »It« Veline, unter welcher ich wiederum die von hoher Regierung genehmig te und x»r»i»tlet« Lr»nv8vk^. I-aiiä«8-^o1tei io, Gewinn« im Betrag« von 8 AIIUI«,, 696,000 Llsrli enthüllend, darunter svsut 450,000 speeiell »00,000, 150,000, 80,000, 60.000, 2 L 40,000 rc. rc. welche innerhalb weniger Monate zur Entscheidung tommen müffen, angelegentlichst empsehte. Die «r»t« Ziehung beginnt schon »ii» 20 liili und versende hierzu gegen Einsendung de« Betrages oder Postvorschutz OrI^ill»Itoo»v 7l V- V. zu ü. 9 tl.4.50 ü. 2.25 ü.1.13öst.^. Sende ledem Theilnehmer den amtlichen Plan gratis, sowie auch Gewinnlisten und Gewinngelder priiittpt LLpeiilil werden. I^nrtuni» degllnstigt« auch in der kürzlich bcrndeten Lotterie wieder mein in reichem Maaße, meine Firma bedarf daher keiner knmd!>sii«c>icn Anpreisungen dieser so beliebten Lotterie, indem ich daher sür da« mir seit Jahren geschenkte Bertrauen ergebenst dank«, bitt« solch«» mir, da dt« Nachtrag« bereit» stark Ist, durch baldige Bestellungen zu «rn«ur«. 1^6188, Hauptcollectkur In Langerhof Nr. 8. Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller. ^