VrLmuverationS - Preise Kür Laibach: »...ztährig . . 8 fL 40 fl Halbjährig... 4 „ 20 „ »irrteljLhrig . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ Mit der Post: »«mzjihrig..............12 fl. Halbjährig.............. 6 „ «irrtrljLhrig........... 3 „ Laidacher Pedaction Bahnhofgasie v.. 132'.. 8Bi Anstellung ins Haus »htftlj. 25 k., monatl. 9 ft. Einzelne Nummern 6 kr. Expedition- & CintfvüRn-Bnreau: Longreßplatz Sit. 81 (Buch-batiMung von Jgn u. ftlein-mayr & Fed. Bamberg.) — E Inserlionsvrcise: Füt die einspaltige PetiyeUef’*^ k 4 tr., bei zweimaliger Liq- •< sSaltung ä 7 tr., dreimaliqer Äö ä 10 fr. ' -'E. JnsertionSsiempel jedesmal 30 fr. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgefendet. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Rr. 119. DoimerÄtIg, 28. Mai 1874. — Morgen: Maximus. 7. Jahrgang. Verminderung der kirchliche» Feiertage. Die wiener Handels- und Gewerbekammer, die sich schon wiederho't — zuletzt im Jahre 1870 — mit Vorstellungen wegen Verminderung der kirchlichen Feiertage durch deren Verlegung auf die Sonntage an die Regierung gewendet hat, wird neuerdings in dieser Angelegenheit eine erschöpfend motivierte Petition au beide Häuser des Reichsrathes richten und dieselbe den übrigen Handels- und Gewerbekammern Oesterreichs zur Unterstützung mittheilen. Nach dem einstimmigen Votum der Kammer treffen die Nachtheile der zu vielen Feiertage in erster Linie die Industrie Oesterreichs, deren Fähigkeit zur Concurrenz mit dem Auslande dadurch schwer beeinträchtigt wird. In den österreichischen Ländern fallen auf Werktage, abgesehen von den Feiertagen anderer Consessionen, allein dreizehn katholische Feiertage jährlich. Aber damit ist es noch nicht abgethan, denn wie cs bei den Sonntagen der Fall ist, wird gewöhnlich auch bei dem Eintritte von Feiertagen am vorausgehenden und jedenfalls am nachfolgenden Werktage nicht voll gearbeitet, so daß man statt dreizehn Tage immerhin zwanzig Tage jährlich außer den Sonntagen zählen kann, an welchen in Oesterreich nicht gearbeitet wird. Diese oftmaligen Unterbrechungen der Arbeit durch die Feiertage schwächen überdies die Arbeitslust für die ganze Woche und es läßt sich wohl sagen, daß in solchen Wochen nicht um die Arbeit eines Tages, sondern um jene zweier Tage weniger geleistet wird; gleichzeitig bewirkt die geringere Lust zur Arbeit, daß letztere minder gut ausfällt, also ein doppelter Verlust Eintritt. Thatsache ist, daß in jenen Zeiten des Jahres, in welchen durch eine Reihe von Wochen ferne Feiertage an Werktagen fallen, die Tagarbeit . viel ausgiebiger und zugleich besser ist. Besonders empfindlich wirken die zahlreichen Feiertage auf dem flachen Lande, wo zu denselben noch häufige Bittgänge uud Wallfahrten kommen und wo sich Gewerbetreibende uud Arbeiter der Beobachtung kirchlicher Feste und Gebräuche kaum entziehen können, wo endlich ohnehin so manche Tage für die Arbeit durch die Märkte verloren gehen, auf welchen die Arbeiter ihre Einkäufe an Hausbedarf rc. besorgen müssen. Es ist dies namentlich in Rücksicht auf die Fabriksindustrie zu würdigen, die immer mehr genöthigt wird, das flache Land aufzusuchen, und an allen den erwähnten Tagen ihren Betrieb unterbrechen muß. Anderseits treten die wirthschaftlichen Nachtheile der Feiertage auch dort in erhöhtem Maße hervor, wo verschiedene Consessionen neben einander bestehen; denn wie der industrielle Betrieb mit jenem des Handels, so stehen auch die einzelnen Arbeitsverrichtungen desselben Industriezweiges in inniger Wechselbeziehung zu einander, und Feiertage, die nur von einem Theile der partizipierenden Kräfte begangen werden, stören gleichwohl auch die Tätigkeit der übrigen. Der Verlust an Arbeitszeit wächst dadurch, weil die Feiertage der verschiedenen Con-feffionen selten zusammenfallen, außerordentlich an. Den Industriellen und Gewerbetreibenden legen die vielen Feiertage außer der Schmälerung ihrer Production und ihres Absatzes auch noch direkte Opfer auf. Unternehmungen, welche Feuerstellen haben, müssen die Feuer, da sie wegen einzelner Tage nicht ausgelöscht werden können, unbe-nützt fortbrennen lassen. Aehnlich verhält es sich mit den mannigfachen anderen Bctricbsanlagen und WerksvorrichN.ngen. auf denen bedeutende Kapitalien ruhen. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß bemuttern nicht alle Arbeiten in Akkord oder in Stücklohn ausgeführt werden, sondern daß in allen Zweigen sehr viele Arbeiter und gerade die höchstbezahlten für Wochenlohn arbeiten. Diesen kann weder der Lohn für einen Feiertag, an dem sie nicht arbeiten,' abgezogen, noch können sie zur Arbeit an demselben ohne besondere Entlohnung verhalten werden. Die Summe, welche auf solche Weise für Tage ohne Arbeitsleistung gezahlt werden muß, beläuft sich ungemein hoch. Da ferner die besondere Entlohnung, welche von den Arbeitern für die Arbeit an Feiertagen gefordert wird, gewöhnlich sehr groß ist, so kann es, insbesondere wenn mehrere Feiertage zusammenfallen, auch geschehen, daß dringende Aufträge von dem Gewerksinhaber gar nicht angenommen werden können, weil ihre Ausführung zu theuer zu stehen käme. Neben der Industrie und deren selbständigen Vertretern leiden jedoch, wie leicht einzusehcn, auch die Arbeiter durch eine zu große Zahl von Feiertagen. Es ist schon erwähnt worden, wie ihnen durch die Feiertage die Arbeitszeit verkürzt und wie durch die oftmaligen Unterbrechungen der Arbeit ihr Eifer und ihre Thätigkeit verringert wird. Je ge- Ieuiü'etou. Der Durchgang der Venus. Der Director der königlichen polytechnischen Schule in Stuttgart, Dr. Zech, hielt unlängst einen Vortrag über den allgemeinen Vorübergang des Planeten Venus vor der Sonnenscheibe im Jahre 1874. Bei dem Interesse dieses Gegenstandes dürfte folgender Auszug des „W. St.-A." aus dem klaren und faßlichen Vortrag willkommen sein. Am 9. Dccember 1874 wird der Planet Venus vor der Sonnenscheibe vorübergehen; im Jahre 1882 wird sich dieselbe Erscheinung wiederholen; nach diesem letztem Vorübergang aber wird keiner der jetzt lebenden Menschtti dieses Phänomen noch einmal beobachten können; dasselbe ereignet sich im Jahrlausend höchstens sechsmal, und viele Generationen gehen vorüber, ohne dasselbe gesehen zu haben. Die Vorübergänge geschehen paarweise, immer zwei ,n einem Zwischenraum von acht Jahren. Die einzelnen Paare aber sind 110 bis 130 Jahre auseinander. Bei dieser Seltenheit der Erscheinung werden wir die Notwendigkeit begreifen, die wenigen Stunden der Dauer auszunützen, wenn wir uns klar gemacht, daß von der genauen Beobachtung dieser Erscheinung die genaue Bestimmung der Entfernung der Erde und aller Planeten von der Sonne, und ebenso, soweit man da überhaupt noch messen kann, aller Sterne von der Sonne abhängig ist. Sobald wir die Entfernung eines Planeten von der Sonne kennen, so haben wir damit den Maßstab, den wir nur nach den Gesetzen des Astronomen von Weil der Stadt anwendcn dürfen, um uns über die Entfernungen und die Bahnen aller übrigen Planeten, ja über fämmtliche Verhältnisse deö ganzen Weltalls zu orientieren. Diesen Maßstab eben suchen wir durch Beobachtung des Vorübergangs der Venus vor der Sonne. Redner entwickelt, wie mit Hilfe der Triangulation (Dreieckberechnung) die Entfernung eines Punktes, zu dem wir nicht gelangen können, von unserm Standorte gemessen werden kann. Er weist darauf hin, daß, je ungleicher die Größenverhältnisse der Seiten des bei der Berechnung zu Hilfe genommenen Dreiecks sind, desto ungenauer das fchließliche Resultat fein muß. Wie wir nun bei unfern Berechnungen der Entfernung des Mondes von der Erde ein Eorrectiv an den Sonnenfinsternissen haben, so haben wir, wie Halley im sieb zehnten Jahrhundert zum erstenmal aussprach, für die Berechnung der Sonnenferne ein Eorrectiv an den Venusdurchgängen. Die Vorübergänge der Venns vor der.Sonne find deshalb werthvoller als die aller ändern Planeten, weil die Venus der Erde am nächsten ist. Halley starb im Jahre 1742, erlebte also die beiden Venusdurchgänge des achtzehnten Jahrhunderts, in den Jahren 1761 und 1769, nicht mehr; die von ihm gegebenen Winke wurden aber pünktlich befolgt. Der Durchgang im Jahre 1761 war nicht sehr günstig; desto erfolgreicher waren die mit großen Zurüstungen vorbereiteten Beobachtungen der im Jahre 1769 sich wiederholenden Erscheinung. Man kann sagen, daß erst feit zwanzig bis dreißig Jahren alle Resultate dieser Beobachtung bekannt sind. Die genaueste Zusammenstellung und Ausweichung derselben hat (Stufe im Jahre 1820 gemacht. Seitdem ist die Entfernung unserer Erde von der Sonne mit 20,680,000 Meilen in den Lehrbüchern bestimmt. Wenige Jahrzehnte nachher traten Zweifel auf ringer aber die verwendete Arbeitszeit und je schwächer die Leistungsfähigkeit des Arbeiters ist, desto kleiner muß in der Regel sein Einkommen fein, desto weniger gut wird daher die Befriedigung seiner Lebensbedürfnisse und desto geringer sein häuslicher Wohlstand werden, letzteres um so mehr, als die Ausgaben an Feiertagen gewöhnlich mannigfaltiger und größer als an Tagen der Arbeit sind. Nicht genug kann noch das sittliche Moment betont werden. Statt eine moralische Erhebung des Arbeiters zu bewirken, führen zu häufig wiederkehrende Feiertage ihn nur zu Indifferenz, zum Müssiggang, zu leichtsinniger Geldvergeudung und Ausschweifung. Der Verlust endlich, den die gefammte Volks-Wirtschaft Oesterreichs durch die oftmalige Störung der Production, ganz abstrahiert von dem unwinh-schaftlichen Aufroande einer kostbaren Zeit und werthvoller Kräfte erfährt, läßl sich in feiner Größe ahnen, wenn man bedenkt, daß Oesterreich viele Millionen von Gewerbetreibenden und gewerblichen Arbeitern zählt, daß also schon durch die dreizehn katholischen Feiertage allein die industrielle Production von weit mehr als 100 Millionen Arbeitstagen verloren geht und damit, gering angeschlagen, ein Ausfall von eben so vielen Millionen Gulden am Arbeitserträge, daher am Volkseinkommen entsteht. Die Kammer glaubt, daß der angestrebten Erleichterung keine unüberwindlichen Bedenken entgegen» stehen können, weil dieselbe keineswegs die Abschaffung irgendwelcher kirchlicher Feste, sondern blos deren Verlegung auf den regelmäßigen Feiertag, den Sonntag bedingt. Viele Feiertage fallen schon jetzt abwechselnd auf Sonntage, es würde sich um nichts anderes handeln, als die Ausnahme zur Regel zu machen. Zudem sind auch dauernde Verlegungen kirchlicher Feste auf die Sonntage bereits mehrfach vorgekommen; so beispielsweise in England, in Spa-nien, in Italien und in Baiern.______________________ Politische Rundschau. Laibach, 28. Mai. Inland. Auf dem Gebiete der inneren P o -litik haben die Pfingftfeiertage erwartetermaßen keine Neuigkeiten gebracht. Letztere stehen übrigens momentan von , keiner Seite in Aussicht; nachdem der parlamentarische Apparat seine Functionen eingestellt hat, ruht auch das Parteigetriebe und dersetzt eintretende Stillstand mag als Zeit der Vorbereitung für die nächste parlamentarische Compagne willkommen sein. Die einzige Veränderung ist die in der „Wiener Zeitung" publicierte Herabsetzung des Zinsfußes der Salinenscheine um ein halbes Percent. Diese Maßregel wurde bekanntlich vom Freiherrn de PretiS schon in seiner Antwort auf die Wickhofs'sche Interpellation im Abgeordnetenhause angekündigt. Dieselbe dürfte jedoch als Mittel zur an der Genauigkeit der der Encke'schen Berechnung zugrunde liegenden Beobachtungen. Verschiedene Angaben deuten darauf hin, daß die obige Sonnenferne zu groß angenommen ist; um wie viel sie zu hoch gegriffen ist, daß soll nun eben bei den Beobachtungen im nächsten Jahre bestimmt werden. In Sibirien hat Rußland, in Ostindien England groß-artige Vorbereitungen getroffen. Ob Frankreich die schon vor dem Jahre 1870 gemachten Projekte ausführen wird, darüber verlautet bis jetzt nichts bestimmtes. Zum erstenmal aber wird die deutsche Marine im Dienste der Astronomie Expeditionen ausführen: auf der Insel Mauritius, auf den Auck-Lands- und Kerguelen'Jnseln, in China, in Persien und wahrscheinlich auch in Yokohama (Japan) werden deutsche Stationen errichtet sein. Auf der kaiserlichen Sternwarte in Straßburg werden junge Astronomen eingeübt, um möglichst genaue Beobachtungen machen zu können. Aus die Frage: Wozu alle diese Vorbereitungen, da die Venus sich ja mit einem guten Fernrohr beobachten läßt? belehrt uns der Redner, daß bei dem Durchgang im Jahre 1769 verschiedene auffällige Erscheinungen beobachtet wurden, die nun« Belebung des Geldmarktes ziemlich bedeutungslos sein. Aus den officiösen Berichten schimmert nenestens deutlich die Besorgnis hervor, daß die Zeit der vollen Steuerkaffen bald vorüber fein werde. Im ersten Viertel des heurigen Jahres, heißt cs, hätten allerdings die Steuereingänge die präliminierte Höhe erreicht, allein schon für das laufende Quartal wird die Möglichkeit eines Ausfalles an den Stenerein-gängen in Aussicht gestellt. Bei dieser Gelegenheit mag auch eine Meldung der „Montags - Revue" Erwähnung finden, nach welcher der Handelsmini st er gegenüber dem vorn Reichsrathe bewilligten Baukapitale für die galizifchen und dalmatinischen Bahnen bei den Offert-Verhandlungen Ersparnisse im Betrage von drei Millionen Gulden erzielt. Der „Spener'schen Zeitung" wird aus Wien das Gerücht gemeldet, daß aus „Ersparungsrücksichten" Dr. Unger seines Ministerpostens enthoben werden und der Ministerpräsident die Preßleitung übernehmen soll. Wäre daran etwas wahres — dies scheint uns aber nicht der Fall zu sein — dann hätte der Abgeordnete von Margarethen, Kronawetter, welcher bei der Budgetdebatte mit seinem Anträge auf Streichung der Gehalte der portefeuillelosen Minister nicht reüssierte, während der Vertagung des ReichsratheS einen parlamentarischen Erfolg aufzuweisen. Es gibt übrigens einen Minister ohne Portefeuille, welcher auch aus ganz ändern Rücksichten in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken wäre. Die „Reform" theilt nachträglich mit, daß Graf ändrafft) im Finanzausschüsse der österreichischen Delegation interpelliert worden wäre, ob die Drangsalierung der Sieben bürg er Sachsen die deutsche Regierung nicht unserm Reiche entfremde und darauf erwidert hätte, die Siebenbürger Sachsen gehen die österreichischen Delegierten nichts an, diese Sache sei keine gemeinsame. Wäre diese „Enthüllung" buchstäblich wahr, dann müßte es umsomehr befremden, daß Gras Andrassy das ihm nicht als magyarischer Patriot, sondern als gemeinsamer Minister des Aeußern zur Verfügung stehende „literarische Bureau" dazu benützt, um die Bevölkerung des deutschen Reiches mit Hilfe falscher Angaben über die sächsische Frage irrezuführen und sie zu dem Standpunkte des Deutschenfressers Szapary zu bekehren. Daß die „Reform" anläßlich ihrer „Enthüllung" die Sachsen neuerdings als Hochver-räther brandmarkt, ist wohl selbstverständlich. Bei diesem edlen Organe sind alle nichtmagyarischen Bewohner Ungarns reis zum Galgen. Es weiß auch von einer „Verschwörung" zu erzählen, die in Kroa> tien zum Sturze des Dualismus geplant wird u. f. w. Ausland. Der Justizausschuß des deutschen BundeSratheö hat Bericht über die großen Justizgesetze mehr zu konstatieren, eventuell aufzuklären sind. ES wurde beobachtet, daß die Gestalt der Benuö beim Eintritt in die Sonnenscheibe eine Veränderung annahm, beinahe bimförmig wurde; ferner entstand in demselben Augenblick eine dunkle Brücke zwischen der Sonnenscheibe und dem Rande der Venus. Oft dies nun eine optische Täuschung? Hat die innere Berührung in dem Augenblicke, da die Brücke beobachtet wird, schon stattgefunden oder nicht? Allerlei derartige Fragen harren ihrer Antwort bei der diesmaligen Beobachtung. Redner glaubt, die letzterwähnte Erscheinung mit der Irradiation erklären zu sollen, wie er mit Hilfe mehrerer im Saale aufgehängter Zeichnungen des Nähern entwickelt. .Eine weitere Antwort auf die Frage: Wozu diese Vorbereitungen? liegt in den Schwierigkeiten, welche die genaue Beobachtung eines derartigen Phänomens bietet. Keiner der jetzigen Beobachter hat einen Vcnusdurchgang schon gesehen, und nun soll er, nachdem er seine Sehkraft schon vor dem Ein« tritte des Ereignisses bedeutend angestrengt hat, um den Moment des Eintrittes sich nicht entwischen zu lassen, alle die verschiedensten Momente zugleich scharf erstattet und empfiehlt die Annahme der Gerichtsverfassung, der Eivilprozeß- und Strafprozeß-Ordnung nebst Einführungsgesetzen. Der § 1 der Gerichtsverfassung bestimmt, daß die ordentliche streitige Gerichtsbarkeit durch Amtsgerichte, Landgerichte und Handelsgericht, durch Oberlandesgerichte und durch das Reichsgericht nusgeübt werden soll, woraus erhellt, daß das Prinzip eines einheitlichen Reichsgerichtes als oberste Instanz festgehalten worden ist. Auch wird bestimmt, daß vor die ordentlichen Gerichte alle bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten und Strafsachen gehören, für welche nicht entweder die Zuständigkeit von Verwaltungsbehörden oder Verwaltungsgerichten begründet ist ober reichsgesetz-lich besondere Gerichte zugelassen sind. Das neue Versailler Ministerium wird beinahe von den Journalen aller Parteien mit wenig Entgegenkommen begrüßt. Vom Univers an-gefangen, welcher die Bedeutungslosigkeit des Ca-binetS betont, bis zu den Organen der republikanischen Partei stimmen alle in dem Urtheile überein, daß man wohl neue Minister, aber kein parlamentarisches Ministerium habe. Merkwürdigerweise wollen die Organe der äußersten Linken, wie Republique Fraiifaife und Opinion Nationale, darin, daß der Marschall das Cabinet selbst gebildet, den ersten Schritt zur Auflösung der Kammer sehen. Das orlta» nistische Journal de Paris, welches sich im ersten Jubel über das größtenteils seiner Partei ungehörige Ministerium zu officiösen« Diensten hergab, erklärt es rund heraus, daß das Cabinet vom 22. Mai kein Programm, sondern nur eine „Berhaltungslinie" haben werde. Die Minister werden die Ereignisse stats an sich herantreten lassen und nicht die Unvorsichtigkeit ihrer Vorgänger begehen, welche sich für den Triumph ihrer Ideen einfetzten und daher gestürzt wurden. Das Journal des DsbatS, das diese officiösc Acußcrung registriert, meint ebenfalls, das neue Cabinet sei ein Präsidentschafts-Ministerium, aber kein parlamentarisches Ministerium. Das Sep« tennat werde daher weder persönlich oder unpersönlich, sondern rein defensiv sein. Aus dem spanischen Kriegsschauplätze ist eine Pause eingetreten. Concha wartet auf Geld und Munition, wie ein Telegramm aus Santander meldet. Don Carlos ist auf den Kopf gefallen, waS bei der Härte dieses seines Körperteiles nicht viel bedeutet. Gegen den Carlisten-General Santes — den fähigsten von allen — haben feine Kameraden ein TodeSurtheil gefällt. Unter den Anklagepunkten, die man gegen ihn formulierte, befinden sich auch folgende: er habe an Sonn- und Feiertagen keine Messe gehört und am Gründonnerstage fei er — o Graus — dabei ertappt worden, wie er mit seiner Frau Bratwürste verspeiste. Für einen Kämpfer der Jesuitensache allerdings furchtbare Verbrechen. beobachten. Die Beobachtung ist deshalb etwas sehr Aufregendes: auch das schärfste Auge ermüdet, namentlich bei Fixierung eines dunklen Gegenstandes auf Hellem Grunde; jeder Augenblick aber, den man dem Auge zum AnSruhen gönnt, kann eine wichtige Erscheinung mit sich bringen, die, wenn sie jetzt nicht beobachtet wird, für Jahrzehnte, für Jahrhunderte verloren ist. Ferner genügt eine Beobachtung nach Secmiden beiweitem nicht, um auch nur annähernd genaue Resultate zu bekommen, Zehntel-Secunden find das Mindeste, was verlangt werden muß. Nun hat allerdings die Venus feit ihrem letzten Vorübergange der Menschheit Zeit gelassen, ihre BeobachtungSmittel quantitativ und qualitativ zu bereichern. Wir haben seither den Galvanismus, die Photographie und die Spektralanalyse kennen gelernt. Das Schätzen der Secundenbruch» theilc hat uns der Galvanismus abgenommen; bei guter Hebung kann man mit Hilfe desselben bis auf Fünfzigste! Secunden den Augenblick des Eintritts eines Ereignisses bestimmen. Dem ermüdenden Auge hat die Sonnt selbst die Last abgenommen, indem sie auf der photographisch präparierten Platte die einzelnen Momente bemerkt. (Auf diesem Felde Ueber San Francisco sind aus Japan Nachrichten bis zum 11. April eingelaufen: Die Expedition gegen Formosa soll ein TruppencorpS von lausend Mann führen und die Flotte in Foochou oder Amoy znsammentreffen. Der Leiter der jüngsten Rebellion, Iieto, wurde nebst neun ändern Rebellen verhaftet und nach Sagai gebracht. — Roch-fort ist in San Francisco eingetroffen. Zur TageSgeschiHte. — DieFestungKarlstadt in Kroa tien wird alL solche ausgelassen, doch haben die Festungswerke einstweilen noch stehen zu bleiben. Die Hauptsache ist. daß daS Häuserbauverbot als nicht mehr bestehend zu betrachten ist. — Volksschule in Tirol. Die Volks-schullehrer in Tirol werden den ReichSraih um die Ordnung ihrer Rechtsverhältnisse ersuchen: Eine bedeutende Anzahl von Lehrern ist aber bereits nach anderen Landern Oesterreichs auSgeroanfcert und die Nachrichten, welche dieselben über ihre GehiltSbezüge und die Wohlthat gesetzlich geregelter Dienstverhältnisse in die Heimat gelangen lassen, regen unter den zurückgebliebenen Lehrern immer wieder ueue AuSwanberungS-lust an. In jüngster Zeit sind sogar Lehrer auSge-wandert, Cie durch und durch klerikal waren. Natürlich ist eS den Gemeinden und Behörden in vielen Fällen unmöglich, die erledigten Stellen auch bei ansehnlichen Gehaltserhöhungen mit befähigten Lehrkräften wieder zu besetzen, und so treten dann sogenannte unbefähigte, aber unbedingt vom KiernS abhängige Nolh-lehrer oder Barmherzige Schwestern in die entstehenden Lücken ein. — Eine miSglückte Sprengung. In Martinschizza nächst Flume, im dortigen großen ©Umbrüche der siumaner Hasenbaugefellschast, ließ man am vorigen Sonntag eine mit etwa 200 Pfund Sprengpulver geladene Mine springen, wobei sich leider ein schweres Unglück ereignete. Anstatt, wie es noch bei allen bisherigen Sprengungen erfolgte, das vorher berechnete Stück Gestein präcis loszulösen, fand die Ex--Plosion einen AuSweg durch einen mit Erde und Gerolle gefüllten Riß im Gesteine und schleuderte auS demselben heraus mit voller Kraft einen gewaltigen Hagel von FelStrümmern gegen einen Theil der Zuschauermenge. Ein dreizehnjähriger Knabe wurde so unglücklich getroffen, daß er sozusagen in Stücke zerrissen wurde; seine ihm zur Seite stehende Schwester fand gleichfalls den Tod. Nur durch die Geistesgegenwart der Zunächststehenven, die sich, als sie die Gesahr kommen sahen, platt zur Erde nieder warfen, wurde noch weiteres Unglück verhütet. Der Luftdruck soll so stark gewesen sein, daß mehrere Frauen in Ohnmacht sielen. — DuellMetternich-Montebello. Eine Mittheilung von, 23. d. M. lautet: Fürst Richard Met. werden insbesondere die englischen Astronomen namhaftes leisten, die eine reiche Uebung hierin besitzen.) Die Speciralanalyse endlich verwandelt das plötzlich eintretende Ereignis in ein allmälig herannahenüeö, so daß der Beobachter ruhig den richtigen Augenblick abwarten kann. Mit solcher Hilfe läßt sich hoffen, daß die Entfernung der Erde von der Sonne wenigstens bis auf '/l000 der genauen Grüße bestimmt werden kann. Jedenfalls aber werden die tieutn Hilfsmittel ihre Probe oblegen und die Beobachtung im Jahre 1882 wird dann wesentlich Ossete Resultate ergeben. „Es ist," schließt Redner, „nicht das erstemal, daß Deutsche im Dienste ber Astronomie arbeiten, aber zum erstenmal kann Deutschland seine Astronomen auf tigerten Kriegs-ffrhrztugtii aussenden. Freuen wir uns der För-^rung der Wissenschaft durch die junge deutsche Marine und wünschen wir ihr alles Glück. Auch Stuttgart kann sagen, daß es seinen Beitrag zu dein Werke geliefert. In der Sedanstraße sind die äerlegbarctt eisernen Hänschen entstanden, welche die Astronomen auf unwirtlichen Inseln beherbergen werden." ternich und Graf Iran Montebello habe» sich gestern nachmittags um Halo 6 Uyr zu GarchcS bei St. Eloud auf Degen geschlagen. Nich mehreren Gängen, welche eine gute Viertelstunde in Anspruch nahmen, wurde ' Graf Montebello am rechten Arme verwundet, und der ' Kampf mußte auf Befehl des Arztes eingestellt werden. jDer Zustand des Grafen gibt zu keinen Besorgnissen Anlaß. Die Fürstin Metternich erfuhr von dem Duell erst, als es vorüber war; der Fürst war, (einer Gewohnheit gemäß, um 2 Uhr auSgegangen und hatte mit feiner Gemalin verabredet, daß sie sich um 7 Uhr ; zum Diner in einem befreundeten Haufe zusammenfinden | wollten. (Da alle Zeitungen der Welt vorher von ' diesem Duelle sprachen, so hat man die Fürstin wahr» i scheinlich in ihrem Hotel hermetisch von dem übrigen : Europa abgeschlossen, damit sie allein in Unkenntnis über dm liebenswürdigen Handel bleibe ? Die Un-; Wahrscheinlichkeit der obigen Version liegt auf der Hand; sichergestellt ist nur, daß der Graf Montebello von einer Frau beleidigt worden ist und als Genugthuung ; bann vom Manne dieser Frau einen Degenstich erhalten : hat. Er geht nichts über die Logik eines Duells!) ! Local- md ProvinM-MgelMUhettell. Original-Correspondeuzen. Stein, 27. Mit. Gestern wurde die Leiche ; deS k. f. StatthalrereiratheS in Pension, Karl Pavich ! Edler von Pfauenthal und die Ueberreste feiner vor ■ 17 Jahren in Agram verstorbenen und hieher über-! führten Gattin aus der Gruft der Friedhofkirche in ;die neuerbaute Familiengruft in Gegenwart ihres ! Sohnes Alfons überführt. Im kommenden Herbste wird diese Familiengruft durch ein drittes Familien-| glicd, welches am 2. Oktober 1872 in Bellovar geworben ist, einen Z»wachs erhallen. Wie wir seinerzeit gemeldet, hat man bei der E.Öffnung der Gruft der Friedhofskirche den kupfernen Sarz erbrochen gefunden, der Deckel mit dem silbernen, im Feuer vergoldete» Kreuze und die der Verstorbenen ius Grab : mitgegebenen Schmucksachen fehlten gauz. Der Tobten-' gröber, auf den der erste Verdacht siel, wurde seitdem ivott der Gemeinde seines Dienstes entlassen, die An-1 gehöligen der Familie Pavich erachteten eS jedoch nicht für gerathen, eine gerichtliche Uniersuchunz wegen die-| fer Leichenberaubung einzuleiten, wohl im Hinblick aus die Schwierigkeit, nach so langen Iihren den vom Gesetze geforderten ThatbeweiS- zu erbringen. Krainburg. 27. Mai. (Brände.) In dem Dorfe Laufach (Vu§e) in der Gemeinde St. Georgen, wo erst vor einem Jahre d. 11. Mai 14 Häuser nieder» | brannten, sind am 20. Mai l. I abermals 10 Häuser sammt Wirtschaftsgebäuden ein Raub der Flammen ^geworden. DaS Feuer ist auf einer Dreschtenne aus ; bisher nicht bekannter Ursache abgebrochen; fämmtUche i Gebäude waren zum Glücke versichert. Auffallend ist bei den häufigen Bränden in jener |Gegend, daß dieselben gewöhnlich von außen, an rückwärtig gelegenen SBinhfchafiSgebäuben, beginnen. Er liegt daher die Vermuihung nahe, daß sie von , verruchter Hand gelegt werden, welche Meinung auch jeder Insasse jener Gegend theil,. Auch hat man ge-wisse Leute in Verdacht; da sie sich jedoch nicht auf frischer Thal ertappen lassen, so kann man sie auch nicht zur Verantwortung ziehen. Auch im Dorfe Freit-Hof ist am Pfingstsonntag wieder eine Katsche nieder-gebrannt. — (Ernennung.) D:r Minister bei Innern hat den Assistenten am wiener Thtcrarznei-Jnstitute Dr. Albert Schindler zum k. k. LauveSthterarzte für Kraut ernannt. — (Die heilige Firmung als Geldquelle.) E» ist schon oft gtiüjt worden, daß in der katholischen ffn che die Spendung von Sakramenten, die geistliche Siä.kung und K äfagung Oes Christen im Glauben nicht (elien als ergiebige Geldquelle benützt wird. Wir wollen hier nicht an ben |c tfamen Vorgang mit den ÄJläffen «innetn, wobei Gläubige zum Gebete und zu Opfern du>ch die Verheißung heranzelockt werden, es weide ihnen die beschwerliche Büßung ihrer Sünden erspart werden. Wir reden von dem Sakra mente der Firmung, das in Laibach dazu benützt wird, um die Pathen der Firmlinge zu einem Grldtribut heranziehen, eine Gepflogenheit, die wir noch nirzenbs in Oesterreich angetroffen als hier. Ueberall sonst begleitet ben das Sakrament spenden» den Bischof unter ändern auch ein Priester, der die Ceremouie der Abtrvckung versieht, und der Firmlinz kann dann ohneweiterS die Kirche verlassen. In Laibach muß er sich erst mit seinem Pathen in die Sakristei begeben, wo die Abtrvckung vorgenommen wird und ein Meßner ihm den Teller unter die Nase hält und den bewußten Obolus heischt. Der sakramentale Charakter der Firmung wird in der katholischen Kirche begründet theilS auf Apostelgeschichte 8, 14—21 und 19, 1—6, theilS auf die Tradition, die Lehre der Kirchenväter und die Beschlüsse mehrerer Concilien, namentlich der zu Lyon 1274. Nirgends jedoch finden wir auch nur die leiseste Andeutung, daß die Apostel oder ihre Nachfolger, die Bischöfe, die heilige Firmung nur gegen einen Geldtribut gespendet haben. Man wird uns entgegnen, daß ja eine Geldspende von niemanden gefordert, zu derselben niemand gezwungen wird. Doch niemand wird leugnen und tatsächlich bekräftigen eS alle, die wir in dieser Angelegenheit gesprochen, daß schon durch daS Eitieren in die Sakristei und das Hinhalten des OpsertellerS eine moralische Nöthigung vorliege. Wir sind neugierig, wie man diesen MiSbrauch zu rechtfertigen suchen wirb, doch wohl nicht mit der kargen Dotierung der fürst-bischöflichen Mensa? — (Folgen der Strafhaft.) Ja wie weit bei entlassenen Sträflingen eine Besserung eingetrcten, darüber spricht ein Vorfall, der sich gestern in der Wienerstraße in der Wohnung eines geachteten Handwerkers abspielte. Um die neunte Stunde hörte derselbe eine Fensterscheibe in seiner Wohnung klirren, worauf er sich schnell in Begleitung eines seiner Lehrbuben auf die Gaffe verfügte, um des ThäterS habhaft zu werden. Diesen trafen sie auch wirklich in dem Augenblicke als er in das anstoßende WirthShau» schlüpfte und da berfelbe, zur Bezahlung deS Schaden« von 40 kr. ö. W. oufgefordert, sich dessen weigerte, nahm ihm der Lehrbub ben Hut vom Kopse mit bent Bemerke«, nur bann werde er seinen Hut erhalten, wenn der Schaden beglichen sein wird, und lief in bie Wohnung feines Lehrherru, abwartend was da kommen werde. In dieser Situation, ohne Kopfbedeckung, blieb dem Thäter freilich nichts übrig als sich nachgiebiger zu zeigen. Derselbe verfügte sich mit seinem Cuwpane in die Wohnung des Beschädigten und bemerkte: „Glaubt Ihr vielleicht, daß ich nicht zahlen kann? AuS welcher Tasche wollt ihr das Geld? (dabei beutete er auf beide Westentaschen) oder vielleicht aus den Stieseln? alsbald zog er alte Silberzwanziger daran« hervor und bot 1 Stück als Schadenersatz. Die Annahme wurde jedoch verweigert und 40 kr. ö. W. als der wirkliche Schadenersatz verlangt. Daraus bot er 1 Guldenzettel und erhielt den Rest sammt dem Hut zurück. Bei dieser Gelegenheit haben die beiden sich als das entpuppt, was sie waren; benn mit dem üblichen sich in bie Brust werfen unb ber Aeußerung „per moj duS“ schrieen sie: „Wir waren 4 Jahre am Kastell eingefperrt unb unS ist'S alles eins, wenn wir auch noch 6 Jahre hinauf kommen. Aber bich — meinte bet eine zu dem Lehrbuben gewendet — bich habe ich mir gut gemerkt, wenn ich dich einmal bekomme, bir fchlage ich alle beine Knochen zu Brei." Derlei Aeußemngen deuten wohl dahin, daß eS solche» Bei stockten nur genehm ist, in die Strafanstalt zurück-zukehren, denn da geht ihnen ja nichts ab; sie werde» gepflegt unb gehegt. — (Eine Fest fahr t auf der Laibach im Jahre 1812 ) Es wird uns von einem Freunde unseres Blattes eine interessante Festordnung au« der Zeit der Franzosenherrschaft in Laibach zur Verfügung gestellt, betreffend eine Wassersahrt aus der Laibach am 28. Mai 1812 (bekanntlich baS Jahr de« un-glücklichen russischen FeldzugS), an welcher der General» gouoerneur der illyrischen Piovinzrn, Marschall Mat-ment, sämmtliche „Autoritäten* unb Honoratioren der Stadt theiluahmeu. Dieselbe hatte weniger den Charakter tmcr ve»etiauifcheu Regatta als de» einer pruvk-hoften Maifshrt zu Waffer, wie aus der wiederholten Warnung, ja die Ordnung streng einzuhalteo, hervorgeht. Wohin die Fahrt ging, ist nicht gesagt. Wahrscheinlich wurde an einem Punkte unterhalb der Stadt gelandet und da» Festbankett im Freien eingenommen, wobei die Herren erinnert werden, die Damen zu bedienen. Die Rückfahrt geschah des NochlS auf glänzend erleuchteten Barken, denn solche sind unter den .Schiffen" zu verstehen. Die FesteSordnung selbst ist in französischer und deutscher Sprache abgefaßt, und es ist charakteristisch, daß der französische Text vollkommen correct und mit einer gewissen Eleganz im Ausdrucke abgesaßt ist, was von dem deutschen durchaus nicht gesagt werden kann. Schon der deutsche Titel trägt einen groben Fehler, indem statt am 28. Mai am 28. März gedruckt ist. Der deutsche Text lautet wörtlich: „Anordnungen in Betreff der Donnerstag am 28. März abzuhaltenden Wafserfahrt. Erstens. Die zur Waffer-fahrt erforderlichen Schiffe werden am Raan vor dem Baron Zoisischen Haufe in Bereitschaft stehen. Zwey« tenS. Tie eingeladenen Personen find gebetlen, mit Schlag 3 Uhr sich an diesen Ort zu begeben, um die ihnen angewiesen werdenden Schiffe zu besetzen. Drittens. Sobald Se. Exc. das für Sie bestimmte Schiff bestiege» haben, wird die Zeit de« Aufbruchs durch eine Artillerie Salve augekündigt werden. Viertens. Der Ausbruch wird in folgender Ordnung geschehen. 1.) Die Kanonicr-Chaloupe, 2.) Das Schiff mit der Avantgarde, 3.) Das Schiff mit der Musik, 4.) Das Schiff, worauf sich Se. Exc. der Herr General-Gou-verneur befinden werden. 5.) Zwey giesse Schiffe für die Autoritäten, und ändern bestimmten Personen. 6.) Dann folgen die übrigen Schiffe zu 4 in einer Reihe. Fünftens. Die eingeladenen Herren sind ge betten darauf zu sehen, daß die Schiffleute der vor-auSgeheuden Schiffe nicht zuvorkommen, sondern die Ordnung behalten, in der sie ausgebrocheu sind. SechstenS. Den ganzen Zug wird das Schiff mit der Arrieigarde beschlichen. SibentenS. Die Ladung an das Ufer wird an dem bestimmten Orte, und nach der Reihe der angekommenen Schiffe geschehen. Achten?. ES wäre überflüssig zu bemerken, daß während der Tafel den Dämmen von den Herren aufgewartet werden solle. Neuntens. Die Wietereiuschiffung wird sodann in der nehmlichen Ordnung geschehen, als ge» j landet wurde. Zehntens. Vorzüglich ist es zu wün- -scheu, daß während der Rückreise in der Nacht jedefl j Schiff feinen Platz behalte, um dem Ganzen die Än- j sicht einer illuminierten Flotille zu geben, und die Mislrauensvotum an den Mai. Mai, Wonnemonat, Dir sei kund Im Namen aller Dichter: Zerstört sei unser Frenndfchaftsbnnd, Und Du bist sein Vernichter! Wir, die wir alle Zage fast Dein Loblied tirilieret, Du saub'rer Frühlingsherold hast Uns arg kompromittieret. Vielstimmig lobten immerdar Wir Dich, des „Jahres Blüthe," Dein „ewig — heiter" Wesen gar, Dein „duftig — mild" Gemüthe. yiitn kommst feit Jahren Du, wie ein Grünangesttich'ner Winter: Wohl schließt Dein Füllhorn Blumen ein. Doch Eis und Schnee dahinter. Vorbei der Blllthen Dust und Schmelz, Kleinlaut die Lercheu schweigen, — Versatzamt, her mit meinem Pelz! Die Eislauf-Actien steigen. Kein Hund läßt sich spazieren seh’n, Erlaubt die Polizei auch, Er dürfe ohne Maulkorb geh'n Und ohne Leine frei auch. Dir singt Hinfort kein Dichtermund, — Wie kann man nur probieren Mit Fingern, frostgesteift und wund, Ein Berschen zu fcandieren! D'rum, Mai, die Freundschaft ist vorbei. Wie wir dir's eben sangen Im „wunderschönen" Monat Mai, Äls wir vor Kälte sprangen. (äottlieb Ritter (in der „deutschen Dichterhalle.") Witterung. Laibach, 28. Mai. Heiterer, sonniger Tag, Südostwind. Wärme: morgen-s 6 Uhr + 8'6“, nachmittags 2 Uhr -+- 18'5° C. (1873 + 18'9*, 1872 4- 16 5° C.) Barometer int Steigen 73672 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 13’5° um 2 6" unter dem Normale.________________________________ Zerftorbene. D e ii 27. Mai Jofefirie UnetiC, VerzchtuugSsteuer-Ausseherskiud, 2 Mon. und 3 Tage, Hühnerdorf Nr. 18, Gehirnlähmuiig.— Alois Brayer, AustreicherSkind, 3 Wochen, Stadt Nr. 86, Fraisen. — Anton Kührer, bürqerl. Drechslermeisterskind, 2 Jahre und 5 Mon., Stadt Nr 214, Abzehrung. — Maria Sere, Jinvohnerstochler, 16 I., Civilfpital, Herzfehler._________________________________________ Lebensmittel Preise in Laibach am 27. Mai 1874. Weizen 7 fl. 20 tr.; Korn 5 fl. — kr.; Gerste 4 fl. 30 fr.; Haser 3 fl. 10 kr.; Buchweizen 4 fl. 90 kr., Hirse 5 fl. — kr., Kuknrutz 5 fl. 10 tr., Erdäpfel 3 fl. 40 tr., Fisolen 6 fl. 80 tr. pr. Metzen; Rtnd-schmalz 54 tr., Schweinfett 42 kr., Speck, frischer, 44 kr., Speck, geselchter, 42 tr. pr. Pfund; Eier 12/8 tr. pr. Stück; Milch 10 fr. pr. Maß; Rindfleisch 30 kr., Kalbfleisch 28 tr., Schweinfleisch 36 fr. pr. Pfund; Heu 1 fl. — tr., Stroh 70 tr. pr. Zentner; hartes Holz 6 fl. 80 fr., weiches Holz 4 fl. 80 tr. pr. Klafter. Wiener Börse vom 27. Mai. «ngetommene Hremoe. Am 28. Mai. Hotel Mtwd* Wien. Miller, Glücksthal, Simon und Wien, Reisende, Wien. — Globo^uik, Eisuern. — Be-zensek, Kaplan, und Hönigmann, Cilli. — Wreiko, Lan-desschulinspector, Graz. — LaZcan, Geistlicher, Plazovje. — Hipais, Maler. Hotel Elefant. Piteroff s. Gemahlin. Lustthal. — Mohoriic Maria und Mallner Josefine, Rakek. — Frl. Spinner und Liebenfels, Graz. — Zormann, Pfarrer, Kolovrat. — Duller, Krainbnrg. — Milavc und Bruß, Loitsch. — HerodeH, Liechtenwald. — Gras Pace, Cilli. — v. Poka und Martinidez, Triest. — Derganz, Commis, Töpliz. — Knnzhic, Senoseisch. Hotel Europa. Ramor, Pfarrer, Pisec. — Baron v. Hildprandt, Böhmen. — Baronin Bnttler, Heimhausen. — Zwannt, Hdlsm., Triest. — Jurak, Hauptmann, Zarekje. Bairischer Hol'. Kesler, Graz. — Kermel, Fiume. Staatsfonds. »elfc Ziiate 5p«c. fteUi, oft.fas.! 69.151 69. 5 dto. dto. oft. iu bilb.! 74.25i 74.35 dofe voll 1854 . . . . 96.75! 97.25 vfofe von 1860, ganze! 106.25 106.75 dofe von 1860, Füllst 110 25 110.75 drämiensch. v. 186L 133.- 133.25 Grundeutl. - Obi. •tt&cn&ärg. Ungarn zu. . S „ Actien. Ünglo-Bank........... Lreditanftalt .... Depositenbank .... LScompte-Anstalt . . franco - Bank . . . Handelsbank.......... Länderbankenverein. . Wactonalban! . . . Oesterr. allg. Bank . Oest. Banlgesells. . . Union * Bank . . . BereinSbank.......... verkehrSbank......... Mföld-Bayn .... * «rrt-Ludwig-Babu. . « «f. Elisaberd-Bahu. rfaif. Yran^-IosefSb.. HtaatSbahn . Aüdbahn. . . 71.50 74.75 126.50 2*0.— 29.— 860. - 26.50 62.— 96o!— 47.— 2ü0.-92.-8.50 79 50 139.50 242.75 196— 72.— 75.25 127 120.25 29.50 865.- 26 75 62.50 952. 48. 200 50 92'50 8.75 80 50 14O.C0 X43.25 197 — 198.50 199 50 317.50,318.-158.- 138.50 Pfandbriefe. Äug. öft. ^od.-Eredit. tio. in 33 9....... Kation, o. Bi....... Ins. Bod.-Credüaost. Prioritäts-Obi. ikrsn,-IosefS-Bahn . Oest.-Mordwcstdahn. Siebenbürgcr........ EtaatSbah».......... Südb.-Bes.zu 500 jft. dto. Lon» 6 PSt. Lose. Credit - L. . Rudolfs-L. . Geld Ware 95.— 95.50 83.50 84.— 90 70 85.25 100.90 97.— 138^- 109.85 95.75 158.75 12.- Wechsel (33)ton.) ÄngSb. 100 fl.südd.W. Franks. 100 fl. ^ * Hamburg............... oonöon 10 Pf. Sterl. 2ariS 100 FrarrcS . Manien Ratf. Müuz-D»c«terr. 20-KrancSstück . . . Preuß. Kafsenscheinr. Silber .... 90 85 85.50 101.10 97.50 80.— 138 50 lf 9 50 96.— 159.25 12.50 • 93.75 93.85 54.80 111.60 44,20 5.33-8.951 1.657» 105 50 93.30 94.— 55.90 111.8'» 44.15 5.34,- 8.96' 1.66" 105 7^ Ordnung zu erhalten. Die eingeladenen Herren sind gebetien, auf die Schiffleute dießfallS vorzüglich aufmerksam zu feyn. EilftenS. DaS AnSschtffen wird endlich am Raan bey dem Baron Zoisischen Hause; ^ Guüi,^H^tn^, Sessana. gefcheheu. Zwölften«. Diejenigen Personen, die auf; das Schiff Sr. Exc. oder auf die zwey gtoffen zu-! nächst folgenden Schiffe nicht angewiesen werden, wer- j drn die Güte haben, Mittwoch den Tag vorher b«ym' Hrn. Rudolph Nr. 206 ein Schiff zu verlangen. Sie erhalten dafür ein Btllet, da» Donnerstags an die Person abgegeben werden soll, die zur Bertheilung der Schiffe beauftragt seyn wird." Telegraphischer Cursbericht am 28. Mai Papier-Rente 69-15 — Silber-Rente 74-25 — 1860er Staats-Anlehen lOG'lO — Bankactien 881 — Lredit 218-50-— London 11160 — Silber 105 60 — 20- Francs-Stücke 8-96. Kaiser von Oesterreich. Mnrgel, Steueramts-candidat, Großlaschitsch. Sternwarte. Kimove, Lehrer, Rob. — Sovai jammt Frau, Sittich. Noliren. Schöneberg, Reisender, Wien. — Zagar, Stilinovii und Volasfia, Görz. — Kenda, Handelsm Rudolsswerth. Verkauf. Das zum Hause Nr. 210 (Herrengasse) gehörige, neben dem Burggarten und gegenüber dem neuen Realschulgebäude gelegene ein Stock hohe gewölbte Liagazin, welches zu einem Wohnhaus hergerichtet werden kann, wird ncbst Stallungen, Wagenremifen und Hofranm aus freier Hand verkauft. Auskunft ertheilt (318) llieluirtl Janeschitz. — <„Verkehr«reitung",) Organ für Eisenbahn-, Post- nnd Telegraphenwesen. In Prag bei Jgn. Fuchs erscheint seit 21. d. unter obigen Titel in zwei wöchentlichen Nummern eine Zeitschrift, wel»e sich zur Ausgabe stellt, «inen Zustand des Berkehrswesens herbeiznsühren, welcher dem allgemeinem Interesse entspricht und der Ausbeutung der VerkehrSanstalten zu selbstsüchtigen Zwecken ein entschie-denes Ende macht. Die Verkehrsanstalten sind ein tief eingreifender, ein mächtig wirkender Factor für alle materiellen Interessen sie beeinflussen alle Lebensverhältniffe, die Kenntnis ihrer Einrichtungen, die Besprechung und Kritik ihrer Sännet ist deshalb gewiß von allgemeinstem Jittercsfe. Wir machen daher Kaufleute und Gewerbetreibende, Industrielle 3int Landwirthe, die im Verkehrswesen thätigen.lngestellten ans das Erscheinen der „Verkehrszeitung" aufmerksam. Tie-selbe wird alles «cur, Wichtige nnd WiffenSwerthe an, dem Gebiete drs Verkebröwefens in einem V e r k e h r S a n z e, - -g e r zur Kenntnis bringen und so dem Geschäftsreisenden ein Führer und dem Verkehrsinteresseilten ein nützlicher Rathgeber sein. Für das Inland ganzjährig 7 fl. »r»a Hi ggn. v. Kltt»W«yr » Lrd. »««berg „I Laibach, Unwiderriistich nur bis Lonntag den 31. Mai 1874 hier zu fehcn: , JPtlSfiOff'ü grosse Menagerie neben dem (folifeuiit. Selbe enthält eine große Anzahl lebender Raubthiere sowie verschiedene andere Thier-galtungen aus allen Weltthei-leii. Dre Fütterung der Thiere findet täglich nachmittags um 4 Uhr statt. Die Menaqerie ist geöffnet von morgens 8 Uhr bis abends 8 Uhr. Auch findet zu jeder Tageszeit die Bor-ftcUitttfl der iitiigcn kolossulc» Riefendanie statt, sowie auch die Production des afrikanischen (tlcfaiitcit, »'^ zu verwechseln mit den vstindischen Elefanten, welche schon öfter luer aksebe» wurden und einen ganz anderen Körper bau besitzen. Schlangen von ti bis 20 Fuß lang von versclüe'denen Weltthellen. , (299 4) Preise der Plätze: l. Platz 40 fr., II. Platz 20 fr. Auch werden 2«chse. Wölfe, Bären ,c. hier zu kaufen gesucht. Achtungsvoll Verleger und für Ute Vtedoction verantwortlich Ottvmar Bamberg.