Nr. 22"? Donnerstag, 4. Oktober 1917. 136. Jahrgang Mbacher Zeitung « ll, haidiähii^ <1 ll. Für bic jjilsl^UilNg in« Hau« gailziäling » X. - I»serN,n»V»bi»»,r: Für llrine I»Icrate b!« ^< vi>l ijsilen «0 n, grühsre pcr Zeile lL l>; bei ösitltn Witdklholungcu per ijeilr » l>. Dir «üaibachn- Zf«t»ng. sllchsint !««l»ch mi! «„-„alms d,r ?onn> unb Fsisriag, lit Avn««»»»»»»««« bsftnd« sick Milluiiciftiafte Nr, ,«; b,s »,>»>»«o» Viill>)«!Ms»b, Nr, 1«. GpiechstundN! ber ^sdc-l!,on vl», » bit lO N^i uormittag«. Unflllnllerte Viiefe wtldtn »icht <,»,enomlü,n, Vlanustriplt nich! ^iriulgefttllt. Velephon-Wv. >e» Pedaktion 32. Amtlicher Ueil. Seine l. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom ^5. Septeluber d. I. in Anwendung des Grundgesetzes über dic Reichsverttetung voni 21. Dezember 1^ll>7 den Minister a. D., Geheimen Rat Ing. Ottokar Freiherrn von Trnka als Milglied auf Lebensdauer in das Herrenhaus des Reich'srates allergnädigst zu berufen geruht. Seidlerm. P. Seine l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 25>. September d. I. den Ministerinlrat Dr. Ferdinand von Grimm zum Scktionschef im Finanzministerium allergnädigst zu ernennen geruht. ^ - ^ ^ ^, ^. „, ^ Den 2. Oltober 19!7 wurde in der Hof» und Staats» bnlckerei das l'I.XXV. Stück des ReichsgesetMattss in deutscher Ausgabe ausqeqebru und versendet. Politische Uebersicht. . Laiba ch, 3. Oktober. Aus Budapest, 2. d. M., wird gemeldet: Minister des Äußern Graf ttzernin reist infolge dringender Amtsgcschäfte morgen nach Wien zurück und so kann der Minister seine Absicht, mit den ungarischen Politikern in Berührung zu treteu, nicht verwirklichen. Sobald aber der ungarische Reichstag seine Verhandlungen beginnen wird, wird Graf Czeruin nach Budapest kommen und boi dieser Gelegenheit den Politischen Parteiklubs Besuche abstatten und mit den Führern der Parteien in Berührung treten. In der am 2. d. M. abgehaltenen Sitzung des Abgeordnetenhauses kam, wie aus Wien gemeldet wird, bei der Debaile übcr die Finanzvorlage auch der Abg. R avnihar zum Worte. Er führte aus, ^ der Ministerpräsident habe in der schroffen Zurück-! Weisung des Verlangens nach einer staatlichen Ver-! einigung aller Südslaven sich in seltsamer Uberein-i stimmung mit dem Chef der ungarischen Regierung befunden und sich anderseits das Programm des Deutschen Nationalverbandes zu eigen gemacht.! Unter dem österreichischen Staatsgedanken verstehe man die immer gröber werdende Selbständigkeit Ungarns und die Vorherrschaft des Deutschtums in diesem Staate. Wir haben der Regierung Gelegen-' heit gegeben, den kranken Körper des ungarischen! Staates nach dem Rezepte der Gleichstellung und Zufriedenstellung aller ihn bildenden Völker zu heilen. Man habe diese Heilung zurückgewiesen. Wir lassen uns jedoch nicht hindern, von nun an auf unsere eigene Rechnung bedacht zu sein. Wir weisen jedoch den Vorwurf, das; wir leinen Sinn für den österreichischen Staatsgedankcn haben, mit aller Ent-! schiedenheit zurück. In der Sommertaaung haben wir loyal für das Budgetprovisorium gestimmt. Unser Votum war diktiert vom Pflichtgefühl, wie es von unseren Völkern auf den Schlachtfeldern bezeugt, wird. Heute uns zumuten, das; loir dasselbe tun,' was wir im Juli getan haben, hicße soviel als die Hand küssen, die die Peitsche hält. Wir sind fest! überzeugt, daß wir unser Ziel auch ohne Mitwirkung einer Regierung erreichen werden. Redner protestierte gegen die Verdächtigung, das; das südslavische Programm von der Enteiste diktiert wäre und wandte sich gegen die Tätigkeit der Feldgerichte. Die Südslaven hallen an ihrem Programm fest. Möge der Minister davon überzeugt sein, daft auch sie ihren! Platz an der Sonne zu erobern wissen werden. lBei-fall bei den Parteigenossen.) — Abg. Rnbar wandte sich gegen den Vorwurf feindseliger Faltung der Tlovcnen gegenüber den Teutschen und meinte, man müsse zunächst fragen, welche Gesinnung die Deutschen den Slovenen gegenüber an den Tag le» gen. In neuerer Zeit habe sich ',war der soziale Ge» gensah vermindert, um so kräftiger aber trete der nationale Gegensatz hervor. Redne» klagte über die nationale Zurücksetzung der Slovenen und wies den Gedanken znrück, das; die Ernennung des sloveni-schen Ministers ein Entgegenkommen gegenüber den Bestrebungen der Slovenen bedeute. Diese können für kleine Konzessionen nicht die ganze Zukunft ihres Volkes aufs Spiel sehen oder verkaufen. Sie verlangen nationale Autonomie und Selbstregierung, ausgestattet mit allen Attributen der staatlichen Un« abhängigkeit. Die Deklaration der Südslaven werde vom Ministerpräsidenten zurückgewiesen, ja sie werde als mit dem österreichischen Stautsgedanken unvereinbar hingestellt und geradezu als Hochverrat erklärt. Redner verweist demgegenüber auf eine Rede Ehlumcckys, der sagte, ein freies, geeinigtes südslavisches Volk müsse aus dem Krieg entstehen, die Frage sei nur: Mit oder gegen Österreich, mit oder gegen Habsburg? Das erstere würde uns zu neuen Höhen emporführen, das letztere unser Schicksal besiegeln. (Beifall bei den Parteigenossen.) ^ ' Das „Fremdenblatt" schreibt: Wie wir von zuständiger Seite erfahren, ist die vom Finanzminister Freiherrn von Wimmer in seiner Buoyetrede angekündigte Vorlage, betreffend die Regelung der <5f« fektemlmslchstcuer, im Finanzministerium bereits fertiggestellt und wird in der nächsten Zeit im Ab-geordnetenhause eingebracht werden. Das Haupt» ! Prinzip der Vorlage beruht bekanntlich darauf, daß KeuMewn. Der letzte Herr Wagen. Eine Erzählung aus Altlrain lion Robert Kastn er. (Fortsetzung.) Dann kletterte er hinan. Scheu huschte er an seiner einstigen Kammcrtür vorüber in das höher gelegene Gemach. Tort öffnete sich knarrend das wemg benutzte Schloß und unheimlich kreischend drehte sich die Pforte in den rostigen Angeln. Eine dumpfe Lust schlug ihm entgegen, denn dies Gclaf; ward nur selten betreten. Der Junker stellte den Leuchter neben sich zu Vodcn und schlug Licht. Gespcnsterhaft glitt der Matte Schein den runden Wänden mit dem kleinen MNster entlang und lockte glänzenden Schimmer aus den aufgestapelten Gegenständen. Es war die Rüstkammer des Schlosses. An der Wand hingen Harnische, Halsbergen, Ann- und Beinschienen, Blechschurz und Pickelhauben teils älteren Jahrganges, teils aus neuerer Zeit. Vieles davon mit deutlich sichtbaren Merkmalen ehrenvoll bestandener Sträuße, manches wohl auch verrostet und unbrauchbar. Auf Ständern drohten mächtige Nadschloßpistolen, Picken und Arkebusen, und man« cherlei Schwerter lehnten in den Ecken. Unter den Pistolen kramte der Fant. Diese und jene wog er prüfend in der Faust und lies; die Hähne knacken. Dann legte er sie leise wieder zurccht und sandte sich den Schwertern zu. Ein langer Stost-degen mit Stichblatt und Handkorb gefiel ihm. Er stützte die Spitze auf den Boden und prüfte die Schmiegsninleil der Klinge. „Ein schönes Schwert",' flüsterte er und führte einige Lufthiebc. Doch da fiel sein Blick auf den Knauf, wo zierlich geschnitten das Wagensbergsche Wappen prangte. Da stellte er die Waffe zurück und nahm eine andere zur Hand. Die' hatte kein Abzeichen und war nicht schlechter. Christoph wickelte das Schwert in sein Wams, blies das Licht aus und verlies; ebenso leise, wie er gekommen, die Stätte seines Raubes. Am folgenden Tage, es mochte um die vierte Rachmittagstunde sein, stand der wiesner von Sankt Martin in seiner Werkstatt und drechselte kunstgerecht an einem Stück Buchenholz herum, denn ei war in freien Stunden Handwerker, dessen Spezialität die Anfertigung von Spinnrädern bildete.! Lustig kreischte die Drehbank und die fliegenden' Garben sprühten die Spähnc. Dazu pfiff er und hielt dann und wann inne, um mit krummem Zirkel die Dicke des schlanken Gebildes zu messen, das sich glatt und sauber unter seinem Tchncidmels;cl formte. Und während einer solchen Kunstpause vernahm ^ er draußen lautes Rufen und erschreckte Schreie. > Aber da ward auch schon die Tür aufgerissen und Ehristoph Poganitzer stürzte atemlos in die Stube. Wirr hing ihm das Haar ins Antlch, jein Blick war verstört ünd seine Brust keuchte. „Läutet die Glocken, Meister Mesner!" stieß er, schluchzend hervor, „stimmt das Sterbegeläut' an.< denn Herr Wagen ist tot. Ach, mein armer, guter Oheim! Wie trag' ich das Unglück! Läutet, Mesner^ läutet und verkündet es im Dorfe!" Klagend rief er es und lief dann händeringend eilends davon, vergeblich verfolgt von den Dörflern, > die erschrocken aus den Hütten gekommen louren und ihn mit Fragen bestürmten. „Laßt mich," wehrte er jammernd ab. „laßt mich. ich muß rasch zum teueren Toten.' O, mein armer Oheim!" Und in raschen Sprüngen war er zum Dorfe hinaus. Überrascht standen die Leute in Gruppen und besprachen den jähen, unvorhergesehenen Tod des Frei Herrn. Auch der Pfarrer erschien, aber der wußte ebenfalls nichts Näheres. Indessen klang das Zügenglöcklein klagend durch das Tal und verkündete, daß wieder ein Mensch weniger auf Erden. Dreimal sang es seine traurige Weise mit kurzen Unterbrechungen. Jedesmal ein Paternoster lang und ein Ave, wie es sich beim Ver» scheiden eines großen Herrn schickte. Während es im Dorfe lebendig ward wie in einem Ameisennestc, worein ein Tannenzapfen sse« Wen, wanderte oben im Hochwald Herr Naqen fröhlich dahin. Er hatte einen entfernteren Meier« Hof besichtigt und seinen Neffen eingeladen, ihn zu begleiten. Christoph aber hatte Zannweh voigeschützt , und sich gleich nach der Mahlzeit auf sein Lager geworfen. So war der Freiherr allein aufs Vorwerk ge» zogen und befand sich eben auf dem Heimweg, als das ungewöhnliche Trauergeläut' an sein Ohr schluss. Wer mag denn gestorben sein? fragte er sich. Er ging die Schlösser in der Reihe durch. Nem mochte es heute gelten? Unwillkürlich kam ihm auch seines Bruders kürzlich crfolgter Tod in den Tinn, dessen Heimgang in gleicher Weise kundgetan worden. (Fortsetzung folgt.) Lmbllchci Zeiwna Nr. 227 1422 _______ 4. Oktober !iN7 die erhöhten Sätze nicht mehr wie bisher per Schluß, sondern nach dem Umsatzbetrage berechnet werden. Der Berechnung nach dem Umsätze entspricht in Österreich ja übrigens auch schon die Benennung der Börsensteucr als Effektenumsahsteucr. Aus Berlin, 2. Oktober, wird gemeldet: Als Vorsitzender des deutschen Arbeitcrkonqresses, dem sich Vereinigungen und Verbände mit eineinhalb Millionen Mitgliedern anschlössen, hat der Reichstags-abgcordncte Behrcns folgendes Telegramm an Baiser Wilhelm gerichtet: Anlaßlich des vom deutschen Volke in Dankbarkeit gefeierten 70. Geburtstages des Generalfeldmarschalls v. Hinoenburg gelobt der deutsche Arbcitcrkongreß Eurer Majestät unwandelbare Treue, weist mit Entrüstung die Einmischung Wilsons in die inneren deutschen Angelegenheiten zurück und schart sich nut allen Volksgenossen um seinen Kaiser in stahlhartem Ausharren in Kampf und Arbeit bis zu einem guten Frieden. Das Wolffsche Bureau meldet: Die französische Presse, unter anderen „Le Journal" vom 24. September, meldet, daß die Bürger von Mulvane in Kansas fünf Millionen Franken für die Ermordung Kaijer Wilhelms ausgesetzt haben. Die Amerikaner haben sich seit dein Eintritt in den Krieg die Kampf-methodcn der „Kulturmächte" in bewundernswerter Weise zu eigen gcmaclit. Die ehrenwerten Bürger von Mulvane sind gelehrige Schüler der Leser und Redakteure der englischen Zeitschrift „John Bull", die am 4. November 1916 einen Plan zur Ermordung des Kaisc«s Wilhelm veröffentlicht hatte, und würdige Nachciferer der Mordbuben von Sarajevo. Das Nolff-Vureau meldet unter dem 2. d. M.: Im Anschluß an den täglichen Vortrag des General-feldmarschalls von Hindenburg über die Lage auf den Kriegsschauplätzen fand bei Seiner Majestät eine Mittagstafel statt. Bald nach Beginn erhob sich der Kaiser und feierte den Generalfeldmarschall als Feldherrn und Heros des deutschen Volkes. -- Nach den Meldungen, die aus dem ganzen Reiche cin-sschen, ist der 70. Geburtstag Hindenburgs allenthalben unter herzlicher Anteilnahme der Bevölkerung gefeiert worden. Über die Vorgänge in Italien liegen folgende Nachrichten vor: „B. ^. am Mittag" meldet aus Zürich: Der italienische Mitarbeiter der „Baseler Nachrichten" schreibt: Man sieht, das Petersburger Beispiel wirkt. Die italienischen Tozialistcn nehmen sich alle Mühe, durch eine Nachahmung der Methode Lenins Italien zu einem zweiten Nußland zu machen. — Aus Lyon wird gemeldet: Hier sind neuerliche Meldungen über schwere Unruhen in süditalienischen Städten eingelangt, deren Ursache in dem zunehmenden Mangel an Lcbcnsmitteln gesucht werden muß. Die Wut der Menge richtet sich gegen die wohlhabenden Kreise, die angeblich übergroße Lebensmittelvorrätc aufgespeichert haben sollen. Nährend der Straßendcmonstrationen waren die Ortspolizcibchörden vollommcn machtlos. Das aufgebotene Militär hat in Neapel mit den Demonstranten offenkundig fraternisiert. In mehreren Städten wurden sämtliche Lebensmittelgeschäfte geplündert. — „B. Z. an: Mittag" meldet aus Zürich: Nach Berichten von der italienischen Grenze sind in Turin Freitag neue Zusammenstöße erfolgt. Nach einer der „Pol. Korr." aus Lugano zugehenden Mitteilung bestätigt sich die Deutung, daj; die Enthebung des serbischen Gesandten in Rom, RiM, eine Folge des gänzlichen Mißlingens des jüngsten Vcrständigungsversuches zwischen Italien nud Serbien über die beiderseitigen Ansprüche in der Adria bilde. Pa^ habe während seines Besuches in Rom die Überzeugung gewonnen, daß RiM sich in dieser Frage von einem unbegründeten Optimismus leiten ließ und weder den serbischen Ministerpräsidenten über die Bestrebungen Italiens, noch den Baron Sonnino über die Wünsche Serbiens in wahrheitsgetreuer Weise unterrichtete. Erst bei dem unmittelbaren Meinungsaustausch Sonmnos mit PM6 konnten die beiden Staatsmanner wahrnehmen, daß es an einer eiüsprech^den diplomatischen Vorbereitung des Bodens für ihre Auseinandersetzung durchaus gefehlt habe, so daß die zwischen den Standpunkten Italiens und Serbiens m der Adrm-Frage bestehenden Gegensätze mit voller Wucht aufeinanderstießen. Das Neuter-Bureau meldet aus London unter dem 2. d. M.: Nach den letzten Berichten ,md bei den Luftangriffen gestern abends in allen Bezirken zusammen 9 Personen getötet und 42 verletzt worden. In London sind nur zwei Personen ums L ben gekommen. Der Matcrialschad<"l '«'t unbedcu^rd. Aus Stockholm, 2. Oktober, wird gemeldet: Der König ersuchte die Parteien, je zwei Mitglieder behufs Beratung über die Möglichkeit der Bildun eines Koalitionsministeriums zu entsenden. Der König ist zu den Hervstmanövcrn abgereist. Lokal- und Provinzial-Nachrichten. — (T>er Krieqsssräbcrtag.) Die Vorbereitungen für diese großzügige Aktion der Pietät und des Dantes für unsere gefallenen Helden, denen durch ein allgemeines Opfer würdige Grabstätten für alle Zeii gesichert werden sollen, sind im vollen Gang, und die Sammlung, welche vom ZI. Oktober bis zum 2. November in ganz Österreich stattfindet, verspricht einen schönen Erfolg des Liebcswerles. welches sich des Ehrellschutzes Seiner Majestät des Kaisers erfreut. Es besteht die Zuversicht, daß die Zinsen des Fonds, der durch die allgemeine Opferwilligst aufgebracht werden soll, die dauernde Erhaltung der Kricgsgräber ermöglichen werden. Dein Ehrenpräsidiuni des Allgemeinen Kriegsgräbertages gehören folgende Persönlichkeiten an: Kardinal-Fürstcrzbi-schof Dr. Pif f l, Kriegsminister G. d. I. Stöge r-Steine r, Chef des Generalstabcs G. d. I. Freiherr von Arz, Ministerpräsident Dr. R. v. Seid-lcr, Minister des Innern Graf Toggcnburg, Minister für Kultus und Unterricht Dr. Ewitlin-5ki, Minister für öffentliche Arbeiten N. von Ho-mann, Minister für Landesverteidigung FML. von Ezapp, Apostolischer Feldvikar Bjelik, Bürgermeister der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien Dr. Weiskirchner. — (Generelle Enthebung von Landwirten.) Das k. k. Ministerium für Landesverteidigung hat verfügt, daß die bis W. September, bezw. .?1. Oktober vom Landsturmdienste enthobenen Landwirte generell noch weiter bis 31. Oktober, bezw. 30. November enthoben werden. — (Perlängerlma. der (inthebunss der Front-dienstuntausslich'en.) Das k. k. Ministerium jür Landesverteidigung hat insbesondere bei terminierten Enthebungen der Landsturmmänner vom Land-sturmdienstc öfters angemerkt, daß die weitere Enthebung nur bei Nichteignung zum Frontdienste möglich sei. Wer eine solche Anmerkung auf der Erledigung seines Gesuches hat, soll ein oder zwei Monate ^ or Ablauf der Enthcbungsfrist bei seinem Ergän-zungsbczirkskommando um eine ärztliche Untersuchung und um Einhändigung des ärztlichen Vcfun-j des einschreiten. Der ärztliche, Befund ist im Ori-, ginal dem Gesuche um weitere Enthebung cmzu-z schließen. — Es wird neuerlich bctont, daß Gesuchs um Verlängerung der Enthebung nicht unmtttclbar! vor Ablauf der Enthebungsfrist, sondern mehrere Nochcn, wenigstens aber 14 Tage zuvor cinzubrin-i gen sind. j (Rücktransport österreichischer Güter in Ru-, mänien.) Obwohl der Iivilgütcrvcrkcln' zwischen^ Österreich-Ungarn und dem besetzten Gebiete Rumäniens derzeit noch nicht besteht, wurde die Ein-richtlmg getroffen, daß Güter österreichischer Eigen-, tümer, oi'e sich in diesem Gebiete befinden, nunmehr rückbefördcrt werden können. Die Interessenten wer-! den daher aufgefordert, sich ehestens bei der Schutz-, stelle für österreichische Vermögen im Auslande in Wien, I.Aez., Stubenring 8—10 (Handelstummer-gebäudc) zu melden und eine Mittelsperson in Bukarest, bezw. Rumänien namhaft zu machen, die im,, Einvernehmen mit dcr ErPositur der Schutzstelle m Bukarest die Absendung der Waren und Guter ourch-zuführcn hätte. Als Mittelspersonen kommen entweder die jeweiligen Vertreter oder allenfalls ^ic Firma Schenker <5: Ko. in Wien, die auch eme Filiale in Bukarest besitzt, in Betracht. — (Der Bezuss ausländischer mmerallscher Brennstoffe.) Da rücksichtlich des Bezuges ausländischer mineralischer Brennstoffe sowohl bn den Verbrauchern als auch bei den Handlern vielfach noch irrige Anschauungen verbreitet stnd, wird folgendes amtlich vcrlautbnrt: Dem Ministerium für öffentliche Arbeiten steht nicht nur die allmonatliche Verteilung des oberschlesischen Kohlenkontingmtes, sondern auch jener Brennstoffmcngen (Kuhle, Koks, Briketts) zu, die aus Nicderschlesien, dann den mit-tcl- und süddeutschen Revieren sowie aus Westfalen vereinbarungsgemäß nach Österreich zur Einfuhr gelangen. Die' Gesuche von Verbrauchern um Zuweisung der genannten Brennstoffe — vorausgesetzt, daß' diese auch bisher in ganzen Eisenbahnwagen bezogen wurden — sind entweder unmittelbar oder im Wege der Kohlenhändler, welche die Bestellung entgegengenommen haben und auf deren Rechnung die Lieferung erfolgen soll, ausschließlich unter Benützung der' vorgeschriebenen Gesuchsformularien, die bei den politischen Behörden sowie im Verschleiße der Buchdruckern Rudolf Dworschaks Nachf., Wien, 9. Bez., Elisabethpromenadc 33, erhältlich sind, bis längstens li. des dem Liefcrinonat vorangehenden Monats beim Ministerium für öffentliche Arbeiten in Wien, !). Bez., Porzellangasse 33, einzubringen. Demnach können bei dcr Zuweisung aus dem No-vcinbeikonlingcnt nur die bis zum 6. Oktober d. I. beim Ministerium für öffentliche Arbeiten eingelangten und ordnungsmäßig instruierten Gesuche in Betracht kommen. - (Regelunss des Verkehres mit Milchzcntri-fua.cn und Buttermaschinen.) Im Reichsgcsetzblalte wurde am 2. d. M. eine Verordnung des Amtes für Voltsernährung vcrlautbarr, die den Verkehr mit Milchzentri fugen (Separatoren) und Vuttermaschi-nenMuf ähnliche Weise wie im Deutschen Reiche regelt. Durch die Verordnung soll einerseits die Beschaffung dcr erwähnten Geräte im vollen wirtschaft-, lich notwendigen Umfange gesichert, anderseits aber der Behörde die Handhabe geboten werden, den Ankauf solcher Apparate im Interesse des Frischmilch-Konsums zu verhindern. Der Anlauf solcher Apparate, auf welche in dcr lchttm Zeit namhafte Bestellungen im neutralen Auslande gemacht wurden, ist nunmehr nur mit Bewilligung der politischen Behörde erster Instanz gestattet. Gleichzeitig wird das Feilbieten derartiger Maschinen im Umherziehen und auf Märkten sowie ihr Verkauf im Wege von freiwilligen Versteigerungen und schließlich das Aufsuchen von Bestellungen auf diese Geräte durch Gc-werbeinhabcr, Handlungsreisende und selbständige Handelsagenten verboten. - <(srteilu„a von Trnnsftortbewilliaunacn.) Insasse der umfangreichen Verfrachtungen von (5žetreide, Obst u,rd anderen Nahrungsmitteln nnchten, wie bekannt, Cinschrirn-kunsssmafznahlnen hinsichllich des übrigen Güterberlehres getroffen werden. Um abor die Versendung auch anderer, gegenwärtig nicht allgemein zugelassener Küler in sehr dringenden Fällen, insbesondere bei Vorliegen wichtiger volkswirtschaftlicher oder öffentlicher Interessen nicht durchlvcgö auszuschließen, hat daö Cisenwhnmlnisterium die Bcihnbertvaltunn.cn ermächtigt, falllvcisc Transport« bewillrgulMn zu erteilen. (5s empfiehlt sich. Ansuchen um Erteilung solcher Bewilligungen, jedoch nur in besonders dringenden Fällen, unter Darlegung der angeführten Voraussetzungen und Beischlutz der entsprechend ausgefüllten Frachtbriefe immittelbar bei jener Bahndireltion (Stant,s< bahndirettion) einzubringen, dcr die Versandstation untersteht. Bei Sendungen nach GMzieir über die, Strecken dcr Staatsbahndirektion Kralau hinaus sind derlei Ansuchen ausschließlich an die genannte St^lswhndirettion zu richten. - - (Kaffeesurroaate.) Infolge Mangels an Bohnenkaffee gewinnt die Surrogatindusttie stetig an Bedeutung. Der zum Verschleiß gebrachte Kriegs-kaffee — eine Mischung aus Bohnenkaffee und Rohzucker — befriedigt natürlich nicht den Bedarf der Bevölkerung an Kaffee und Kaffeesurrogatcn in genügendem Maße. Das Amt für Volksernährung ließ sich daher schon frühzeitig die Versorgung der Kaffee-surrogatindustrie mit Rohmaterial angelegen sein. Da Feigen derzeit gar nicht mehr importiert werden, stanocn nnr Gerste, Zichorien uifti Zuckerrübe zur Verfügung. An Gerste wurden zur Erzeugung von Kaffccsurrogatcn 4000 Nnggoxe reserviert, wovon dcr wcimus überwiegende Teil auf Malztasfcc und nur ein geringfügiges Quantum auf Gerstenkaffee verarbeitet wird. Die Preise sind durch eine spezielle Verordnung geregelt. An Zichorien wurde die ganze Ernte beschlagnahmt. Ihre Verteilung erfolgt durch die Zichoricnvertcilungsstelle in Prag. Leider ist das heurige Ernteergebnis nicht günstig, so daß bedauerlicherweise auch die Produktion an Surrogaten zurückbleibt. Auch für Rübe besteht ein eigener Vcr-teilungMUsschnß, in dein Vertreter der Zuckerindu-stric und dcr Kaffccsurrogaterzcugung nach bestimm» ten Grundsähcn die Aufteilung dcr vcrfügbarcn Vc« stände vornehmen. Maßgebend ist dic Friedmsver-nrbeitung. An Zuckerrüben wurden bisher 500.000 Meterzentner in Anspruch genommen und von den Zuckerfabriken angefordert. Da damit gerechnet werden muß, daß eine größere Menge Zuckerrüben wegen Kohlenmangels nicht zu Rohzucker verarbeitet wcrdcn kann, tonnte außer den bisher zugewiesenen Vorrälen dcr Kaffecsurrogalindustrie ein weiteres Kontingent in Aussicht gestellt werden. Der erwähnte Ausschuß wird sodann noch etwa eine halbe Million Meterzentner dieser Rohware zu verteilen haben. Die Klcinvcrschleißprcisc aller fcrligM Kaf' fccsurrogatc sind durch Verordnung bestimmt sin. der Regel 2 55 für das Kilogramm dcr paketierten Ware) oder werden — wenn es sich um Mischpro-duktc handelt — der Erzeugerfirma für jede einzelne Marke vorgeschrieben und müssen der Packung aufgedruckt sein. Mit Ausnahme von reinem Fci-gcnkaffee. der aber bald picht mehr in Handel kom» Laibacher Ieiwng Nr. 227__________^__________1423__________________________________4. Oktober 1917 men wird, übersteigt der Klcinverschleißpreis in kei» ncm Falle 4 1< für dasKilogrannn oder — da gewöhnlich in Viertelpackungen verlauft wird — 1 X für das einzelne Packchen. In letzter Zeit wurden mehrere Sitzungen über die Frage dcr Kaffeesurro-gatversorgnna, abgehalten, bei denen von den Erzeugern dieses Artikels auf die großen Schwierigkeiten hingewiesen wurde, die der Darrung insbesondere durch den Mangel an Heizmaterial entgegenstehen. — (Fürs Elisaoeth-Kinocrspital.) Frau Mizzi Krisper hat dem Elisabeth-Kindcrspital 200 K gespendet, wofür ihr der Verwaltungsausschuß seinen herzlichsten Dank ausspricht. — (Kranzablösung.) Herr. und Frau Rittmeister Fischer haben statt einer Kranzspende nach Frau Nita Stieger unserer Administration den Betrag von 20 X für den Kriegsblindenfonds übermittelt. — (Mehlanweisung.) Den Kaufleuten wird das Mehl Samstag den li. d. M. angewiesen werden. Noch nicht angemeldete Überschüsse sind sofort anzuzeigen, weil sonst leine neuen Anweisungen ausgestellt werden. — (Fleischabgabc.) Die städtische Approvisionic-rung wild heule nachmittags in dcr Josefilirchc Fleisch auf die Bcamtenlegilimationen abgeben. Reihenfolge: Gruppe l von 3 bis halb 4 Uhr Nr. 1 bis 200, von halb 4 bis 4 Uhr Nr. 201 bis zum Ende; Gruppe II von l bis halb 5 Uhr, Gruppe III von halb 5) bis 5, Uhr, Gruppe I V von 5 bis halb tt Uhr. — (Fleischabgabe.) Die städtische Approvisionie-rung wird heute nachmittags in der Ioscfikirchc Fleisch auf die roten und gelben Legitimationen abgeben. Reihenfolge: von 2 bis halb ?l Uhr alle roten Legitimationen ^, von halb 3 bis A Uhr alle gelben Legitimationen ^. — (Deutsche Predigt.) Morgen nachmittags findet in der Ioscfskavcllc wiooernm die am ersten Mo-natsfrcitag übliche Hcrz-Iesu-Predigt statt. Der Beginn ist auf halb l! Uhr angesetzt. — (Dienstjubiläum.) Herr Max Petriö, Schriftsetzer in der Rudolfswerter Offizin des kath. Preßvcrcines, vorm. Krajcc' Nachf., beging gestern das Fest seiner 40jährigen Zugehörigkeit zum genannten Unternehmen. — (Im städtischen Pfandamte) wird am 11. d. von :l Uhr nachmittags bis li Uhr abends eine öffentliche Versteigerung der im Febrnar 1917 belehnten Wcrtgegcnstände und Effekten stattfinden. — (Postsparkasse.) Im Monate September l»ciruffcn in Krain die Einlsigcn im Sparvcvkhrc, 12>j.355 X 12 !,, im Schccllicrlchre 1l),U44.20U X 74 I,, dic Mückzohlunssen im Sparvcrlchrc 73.200 X 4 n. im Schcckverkchrc 13,031.050 Kronen bU Hellcr. — (Vrand.) In NIlhamiin-r, Mrichtöl,l,'zirt Ric! Wcrlstätto samt don WirtschnfiSncbnndc, tx^un zlix'i Nacl> barshäuscr samt dcn StaUung^'u, drci Harfen und cinc yröszcre Mcnne von Heu unt» Stroh und zahlreiche Wirtschaftsgeräte zum Opfer fielen. Der Gesamtschade beträgt 70.000 bis 80.000 Kronen. Die Sensation der Saison — der Wunderfilm „Graf Dohna und seine Möwe" in Laibach'. Nächsten Freitag erlebt Laibach eine interessante Film-Premiere. Kino Central bringt die ersten Vorführungen des gewaltigsten Film'dokumcntcs aller Zeiten „Die Kreuz- und zlapcrfahrten S. M. S. Möwe (Graf Dohna und seine Möwej". Dieser von der denkwürdigen Kaperfahrt der „Möwe" hergestellte ^ilm schildert uns in vier Abteilungen einer Reihe der gelungensten Bilder das Leben auf der „Möwe" und die interessanten Ereignisse, die sich von der Ausfahrt bis zur Heimkehr auf und um das Schiff zugetragen haben. Nie ein Wunder dünkt es einem '«st, das; es mitten in dem nervencrregcnden Kämpfst s^""^' ^nen Menschen gibt, der mit Ruhe und ^"asscnheil Aufnahmen mächt, wie es der Kapi-imüeutnant Wolf, der erste Offizier des Schiffes, Man hat. Ihm danken wir die Veranschaulichung all oer ruhmreichen Taten, von denen die Zeitungen berichten und die ein Stück Weltgeschichte bedeuten. Ein wahrer Sicgesweg ist es, den das Schiff mitten durch die Gefahren der feindlichen Flotten durchlaufen hat. Wir sehen eine große Anzahl englischer, französischer, belgischer, norwegischer und sogar japanischer Schiffe, die von.der tapferen Mannschaft der „Möwe" gestellt und versenkt wurden. Es ist ein Majestätisch imposantes Schauspiel, die stolzen drei-und viermastigen Schiffe sinken zu sehen, die Spren-Nungen und Kaperungen zu beobachten, die grausig schön anzusehcu sind. Und während da draussen am Meere der Kampf weitertobt und die „Möwe" stets bei der gefährlichen, todbringenden Arbeit ist, sendet sie andere Schiffe mit Hunderten von Gefangenen und reicher Beute heim. Dies alles zeigt uns der Film und gibt uns einen Begriff, was der Kampf um die Sccherrschaft bedeutet und welche Ansprüche an den Mut und die Opferwilligtcit jedes einzelnen gestellt werden, der da draußen, fern von der Heimat, sein Leben in die Schanze schlägt. Erste Vorführungen in Laibach Freitass um 4, halb li, ? und halb 9 Uhr abends im Kino Central im Lanoes-theatcr. Die Vorführungen um 4, halb li, 7 und halb 9 Uhr abends auch für Jugendliche. Im Kino Central im Landestheatei macht Harry Hyggs (H. Mierendorff) im großen Detettivfilm „Die Fußspur" einen gewaltigen Eindruck. Auch die übrigen hübschen Bilder üben eine große Anziehungskraft aus. Dieses erstklassige Programm kommt nur noch heute um 4, halb 0, 7 und halb !1 Uhr abends zur Vorführung. — Morgen sensationelles neues Programm. Theater, Kunst und Literatur. — (Das dritte Konzert der Kammersängerin Frau Gertrude Focrstel) unter Mitwirkung dcr Kla-viervirtuosin Frl. Lissl) Hammcrl findet nicht Samstag, sondern Sonntag den 7. Oktober um tt Uhr abends im großen Saale des Hotels „Union" statt. Zum Vorlrag gelangt folgendes erlesene Programm: ).) Beethoven: ^2 Variationen für Klavier. 2.) Lieder: ") Richard Strauß: Morgen; d) Hugo Wolf: Verborgenheit; e) Gustav Mahler: Wo die schönen Trompeten blasen; j. Oktober. Vom Ministerium für Landesverteidigung wird vcrlautbart: Im Zusammenhange mit der Durchführung der Kontrolle der Enthobenen ist auch auf dem Gebiete der sogenannten gefristeten, d. i. dcr nur auf eine bestimmte Zeit ausgesprochenen Enthebungen für die Zukunft eine Neuregelung durchgeführt worden. Von nun an wird die Befristung der Enthebung immer auf folgende zwei Arten zum Ausdrucke gebracht werden: ") mit der Entscheidung: „vorläufig bis .... enthoben" oder l>) mit der Entscheidung: „mit Endtermin bis .....enthoben". Hinsichtlich jener, welche die Entscheidung: „vorläufig bis .... enthoben" erhalten, ist d!e Möglichkeit ins Auge gefaßt, falls später um weitere Enlhcbung angesucht und die Fortdauer des Grundes der Enthebung nachgewiesen wird, die Enthebung zu erstrecken, wobei die politischen Nezirlsbehörden ermächtigt sind, solchen Personen eiwa erforderliche Abwartevcwilligungen auch in Hinkunft zu erteilen. Bei jenen jedoch, rücksichtlich welcher die Entscheidung: „mit Endtermin bis .... enthoben" gefällt wird, ist eine Erstreckung der Enthebung nach Ablauf dieser Frist grundsätzlich ausgeschlossen. Diese Personen werden vielmehr unter allen Uniständen mit dein dem Ablaufe der Frist folgenden Tage ohne besondere Einberufung zuc militärischen Dienstleistung einzurücken haben, da es den politischen Bezirlsbehörden in Hinkunft untersagt ist, in derartigen Fällen bci etwa trotzdem eingebrachten neuerlichen Enlhebungsansuchen Ab-wartcbcwilligungen zu erteilen. Alle im Zuge der Kontrollaktion bisher ausgesprochenen befristeten Enthebungen, bei welchen die oberwähnien zwei Arten der Entscheidung noch nicht angewendet wurden, sind in dem Sinne aufzufassen, daß tne bezügliche Frist durchwegs als Endtermin anzusehen ist, die Betreffenden somit sämtlich grundsätzlich nach Ablauf ihrer Enthcbungsfrist ohne besondere Einberufung zur militärischen Dienstleistung einzurücken haben. Um jedoch auch bezüglich dieser Personen noch den Nachweis zu ermöglichen, ob und mwiefcrne auch bci ihnen in einzelnen Fällen Umstände vorliegen, welche ihre weitere Enthebung und daher die Entscheidung: „vorläufig bis.....enthoben" begründet erscheinen lassen, können Ansuchen um Wei-torenthebung dieser Personen noch in der Zeit bis zum 2s>. Oktober d. I. in der schon vorgeschriebenen Art eingebracht werden, für welchc die Politischen Ve-zirksbehörden bci nachgewiesener tatsächlicher Notwendigkeit auch noch Abwnrtebewilligungen bis längstens I. Jänner 191^ zu erteilen befugt sind. Nach dem 25. Oktober besteht jedoch diese Befugnis der politischen Vezirtsbchörden nicht mehr und werden daher von diesem Zeitpunkte an alle befristeten Enthebungen, welche eine solche Bewilligung nicht besitzen und auch keine Entscheidung mit dem ausdrücklichen Wortlaute: „vorläufig bis.....enthoben" erhalten haben, unbedingt mit dem ihrer Enthcbungsfrist folgenden Tage ohne eine besondere Einberufung zur militärischen Dienstleistung einzurücken haben. Auf solche befristet Enthobene, welche auf Grund ihrer seinerzeitigcn Meldung im April d. I. im Zuge dcr Kontrollaktion eine Entscheidung noch nicht bekommen haben und nach den ^ n Bestimmungen im Genusse der bis zur El, ^ genrll'Il gewährten Enthcblmgserncucrimg steym, bezicht sich diese Verlautbarung nicht. Für diesc gilt die generelle Enthebung bis zur Entscheidung über ihre Enthebung wie bisher noch fort. Das Abgeordnetenhaus verhandelte in der gestrinM Sitzung den Bericht des Tozialversicherungsausschusses über tue Regie-» rungsvorlage auf Abänderung des Krankenversiche-rungsgesctzcs. Das Gesetz wurde mit einem Zujatz-antrage angenommen, wonach drei Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes keine neuen Krankenkassen errichtet werden sollen, hierauf wurde der Bericht des sozialpolitischen Ausschusses über die Regierungsvorlagen auf Ergänzung der Gewerbeordnung in Verhandlung gezogen und ,;um Beschluß erhoben. — Abg. Toma'^ek stellte einen Dringlichlen ' irag über einen Vorfall auf den» Wiener Ostl..,,.., hose. Nach dcr Anfrage des Abg. Toma^et wollte sich ein Dragoner, der mit einer Marschkompanie abging, auf dem Bahnhofe von Angehörigen verabschieden. Er wurde vom Offizier aufgefordert, in den Zug zu geben, und mit einer Ohrfeige traltiert, die oer Soldat angeblich mit der Hand abwehne. Darauf stach ihn der Offizier mit dem Bajonett nieder. Die Sitzung wurde unterbrochen und um ^l Uhr, lils der Landesverteidigungsminister im Sitzn, > saalc erschien, wieder aufgenommen. Minister ' > lieral von Ezapp erklärte, er habc von der in Rede stehenden Angelegenheit erst vor wenigen Minmen gehört. Er jche sich dermalen nicht in der Lage, dem Hause irgend welche Mitteilungen über den rigcn Vorfall machen zu können. Selbstverstän werde er jedoch über das Ergebnis der Elhcbun^n, die er inzwischen telephonisch angeo^'"«'/ ^»e. Laibacher Ieiwng Nr. 227 _________ ______1424 ____ 4. Oktober 1917 wahrheitsgetreue Mitteilungen machen, (^r könne versichern, daß die Schuldfragc auss strengste geprüft und, falls tatsächlich ein Verschulden vorliegt, der Vetrcffende aufs strengste bestraft werden werde. Ter Minister werde immer bereit sein, das ganze Gewicht seiner Stellung dafür einzusetzen, daf; solche Vorfälle nach menschlicher Voraussicht vermieden werden. — Abg. Stanek stellte den Antrag, die Debatte zu vertagen, bis der Landesverteidigungsminister seine Antwort mitgeteilt haben werde. Ter Antrag wurde einstimmig angenommen und die Verhandlung unterbrochen. — Nächste Sitzung heute um 11 Uhr vormittags. Tie Ernäl»ru»llsfrage und die Gasthäuser. Wie«, 3. Oktober. In der schriftlichen Beantwortung luf Kosten Rußlands anzubieten; England und Frankreich hätten der russischen Regierung mitgeteilt, sie seien hicfür nicht zu haben. Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes stellt ausdrücklich fest, daß Deutschland lennrlei Son° dc'friedcnsvorschläge an Frankreich oder England gemacht hat. Tie Nebe des Grafen llzernin. Berlin, 3. Oktober. Die „Nordd. Mg. Icttnng" schreibt unter anderem: Die Gedanken, die in der Kundgebung dc3 Papstes ausgesprochen und von den Zentral mächten in den Antwortnoten aufgenommen wurden, hat Graf Czcrnin weiter gesponnen und grundsätzlich formulier. Er sucht dem neuen Geiste eine Bahn zu weisen, entwirft das Bild einer neuen Wcltordnuna,, wie sie aus dem Welttrieg hervorgehen mutz. Nur ein Staat, der lämpfcnd sein Lebens« recht erwiesen l)at, vermag die Hand zu Vereinbarungen zu bieten, die nur in rückhaltsloser gegenseitiger Anerten-nunst des staatlichen Xiebensrcchtes möglich sind. Wir lucrr-ten darauf, ob auch auf der anderen Seite der neue Geist sich vernehnuin lassen will. Daß, diese Zeit des Wartens nicht unbegrenzt ist, hat Graf Czcrnin mit Kraft und Nachdruck ausgesprochen. Berlin, 8. Oktober. Die maßgebenden Kreise erblicken in der Rede des Grafen Czernin einen o-iplomntischpolitischen Akt. Die Auffassung der maßgebenden politischen Kreise läßt sich dahin zusammenfassen, das; alles in allem der Inhalt der Rede Zustimmung findet, wozu insbesondere der Schlußpassus beiträgt, der der Auffassung einflußreicher Faktoren entspricht. -- Die Rede des Grafen Ezernin bildete in den Wandelgängen des Reichstages das Hanptthema der Unterhaltung. Während die Konservativen und Nationalliberalen eine ziemliche Zurückhaltung in der Beurteilung der Nede beobachten, äußern die den Mehrhcits-Parteien angehörenden Abgeordneten unverhohlen ihre Zustimmung zu der Rede. Der See» und der Luftkrieg. Die Flicaerkiimpfe im Süden. Wien, 3. Ottober. Au8 dem KriegKpressequarticr wird gemeldet: Am 29. September abends belegte ein Sec-flugzeuggcschwadcr die Ilughallcn und Kasernen' der Landflugstation Ajello und militärische Anlagen- von Monfal-cone ausgiebig mit schn>crcn unl> Brandbomben. Gute Trcfferwirtung und mehrfache Ärändo wurden beobachtet. Heftiges Abwehrfeuer. Alle Flugzeuge sind unversehrt eingerückt. Beim Nachtangriff auf Pula am 2«. v. M. wurde ein italienisches Flugzeug seewäns Brioni nach längerem Luftlampf zum Absturz gebracht. Vcide Insassen, italienische Flicgcrlcutnant?, wurden tot geborgen. Unser Kampf-flugzcug wurde vom Linünschiffsleutnant Grafen Nostitz gesteuert. Dünkirchen vernichtet. — Außerordentliche Leistungen der deutschen Vombengeschwadcr. Berlin, 3. Oktober. Das Wolff-Vureau meldet: In 24 Stunden wurden 60.000 Kilogramm Bomben auf feindliche Ziele abgeworfen. Ganz Tü'.'ir-chen steht in Flammen. Unsere Bombengeschwader haben in den letzten Tagen, vor allem am 1. Ottober Außerordentliches geleistet. Ihre Angriffe galten, wie gewöhnlich, militärischen Anlagen und ^rup-Penunterkünflen hinter den Kampffronten. Die feindlichen Flughäfen bei Verdun, die schon vor drei Tagen mit solchem Erfolg heimgesucht wurden, daß in drei Häfen weithin sichtbare Brände ausbrachcn, haben unsere Flieger neuerdings mit 14.400 Kilogramm Bomben beworfen. Die Flughäfen, Ttapel-Plätze und Truppenuntcrkünftc vor der flandrischen Front erhielten in Tag und Nacht fortgesetzten Flügen über 40.000 Kilogramm Bomben. In St. Omer (Boulogne) entstanden starke Brände. Gleichzeitig wurden militärische wichtige Anlagen in London und in verschiedenen Orten der englischen Küste erneut mit Bomben angegriffen. In London zeugten mehrere Brände von der Wirkung. In der Festung Dünkirchen riefen besonders gute Würfe in der 3iacht vom 28. auf den 29. September Brände hervor, die an den riesigen Vorräten, die hier angehäuft sind, reiche Nahrung fanden. Nach 24 Stunden stellten die Flieger fest, daß die Briinde noch nicht gelöscht waren, sondern weiter um sich gegriffen haben. 4s Smnden später beobachteten sie, daß sich Vie Feucrs-brunst über einen großen Stadtteil ausgebreitet hat und heute nachts konnten sie melden, daß ganz Dün-! kirchen ein Raub der Flammen geworden. Damit ist l der Hauptstapelplatz des englisch-belgischen Heeres, einer der größten Umschlagshäfen für den Verkehr zwischen England und Frankreich, vernichtet. Neue U.Voot-Erfolne. Berlin, 3. Oktober. (Wolff-Burenu.) Durch unsere U.Boote sind auf dom nördlichen Kriegsschauplätze wiederum 18.000 Brutt»Ncgister°Tonnen versenkt worden. Der Chef des Ätnniralstabes der Marine. Beschlagnahme schwebischer Fahrzeuge. Stockholm, 2. Oktober. Wie „Aftonbladet" berichtet, habe die Beschlagnahme schwedischer Fahrzeuge in den Häfen der Entente bereits begonnen. Italien. Eine neue Vefteuerung. Lunnno, 3. Oktober. Das italienische Fnmnzministc' rium zeigt eine neue Besteuerung aller vermögenden Bürger beiderlei Geschlechtes an. welche weder selbst unter Waffen stehen, noch mindestens ein Jahr gestanden haben, !,och den Gatten, Sohn oder Vater un4er Waffen haben oder mindestens ein Jahr gehabt habcn. Die Höl>e der Steuer soll ein Viertel der anderen direkten Ttencrleistun» gen der l>etrcffendcn Vürgcr betragen. Nußland. Kein ssricdensfchlusz auf Ä often Rußlands. Petersburg 2. Oktober. Infolge der Gerüchte über einen Friedensschluß auf Kosten Nußlands ist eine Ausfrage a-n den Arbeiter- und Soldatenrat gerichtet worden, welche Maßregeln gegen einen solchen, Frieden dieSozia-I.^cn im Auslande vorschlugen. Der Arbeiter» nnd Solda-lenrat hat geantwortet, daß die Gerüchte jeder Begründung entbehren. Keine Koalition. Petersburg, 2. Oktober. (Agentur.) In dor Abend» sihuug der dcmokra'tischen Konferenz versuchte eine Abordnung von 200 Arbeitern und Arbeiterinnen in Be« glcituna. von Soldaten» in den Saal einzudringen, wobei sie erklärten, baß sie Wortführer einer halben Million Arbeiter scien, die sie gesandt hätten, um gegen den Grundsatz der Koalition zu protestieren, dcn sofortigen Fricden sowie die Abschaffung des Eigentums und anderc Wünsche zu verlangen. Nach langen, Unierha.rMungc,, wurden sechs Mitglieder der Abordnung zur Sitzung zugelassen, um ihre Wünsche vorzubringen. Pcterslmra, 3. Ollober.. (Agentur.) Nachdem die Liste der Redner erschöpft war, erklärte der Vorsitzende der demokratischen Konferenz, die Versammlung werde zn° nächst über die Formol: „Für odcr gegen clnc, Koalition mit den bürgerlichen Elementen" abzustimmen habrn. Es wurde dic namentliche Abstimmung beschlossen. Die Non° fcrcnz beschloß folgende Formel: 1. Genen cine Koalition mit den bürgerlichen Elementen. 2. Gegen eine Koalition mit der gesamten Kadcttcnpa-rtci. — Dies führte zu leb« haften AuseinandcrscHulMn. Mit 813 gegen 180 Stimmen sprach sich hicranf die Konferenz gegen die Idee einer Koalition aus. In der Sitzung vom 2. Oktober hatte sich die Konferenz mit ?«6 gegen 688 Stimmen für eine Kouli, tion ausgesprochen. Griechenland. Der Viclverbant» im Vesilze nllcr griechischen Vtrnßen unl, Eisenbahnen. Vern, 8. Oktober. „Progrös de Lyon" meldet a>uZ Vou. logne-sur-Mer: In, Generalrat von Pas-de-Calais erklärte Ionnart, dcr Verband verfüge nunmehr über alle Straßen und Eisenbahnen Gricchcnlandi!. Dcr Vorband werde die griechischen Munitionsfabriken sowie die Bestände in Lo dcrstoffcn und Gclueben benutzen, um die Einfuhr nach Griechenland herabzusetzen. Tagesneuigleiten. - at jeht angesichts ver Kohlenschwicrigleiten besondere Bedeutung. Da hat nun ein Amsterdamer Forscher, Dr. Korne'liuS Gaston, eine Untersuchung gemacht, die nnchnx'ist, daß in den Westeuro« päischen Wintern eine größere lUmntische Periode besteht. Un,d zluar ist diese Periode eine von 80 Jahren. Nach den Untersuchungen Gastons, die er jetzt in Pcler, manns Mitteilungen veröffentlicht, ergeben sich folgende Schlußfolgerungen: Innerhcilb jedes Abschnittes von vier-undvierzigcinhalb Jahren, anfangend mit dem Jahre 759,5 (b?zw. 1872,0) ist die erste Hälfte kälter «13 die zweite. Innerhalb jedes Abschnittes von 89 Jahren,, anfangend mit dem Jahre 75U.5 (bezw. 1827,5) ist die er^te Hälft« ttaibacher Neituna Nr. 227 1425 4. Oktober 1917 läldcr als die zlucit«. Im ersten Viertel überwiegen die ll7i> Verhnltms im gangen Zeitabschnitt. Die, Aussicht auf eincn sirengen (bezw. schr strc,Ml<) Winter ist im ktzwn Vie^ttl - z. V. 1895 bis 1916 — einer Mjähriaen Periode geringer als l),04, d. h. noch nicht einhalb der allnememcn Wahrscheinlichkeit. In den nninittelwr l)orangcl>enden und folaenden Ü^jähr-iMN Abschnitten ist die Wahrscl)einlichkeit ungefähr dreimal grüner. Als allgenseine, Folgerung ergibt sich. das; lion einer forischreilenden Zunahme oder Abnahme dor Temperatur iu historischer Zeit nichts zu finden ist. Obwohl ein Paralleliömus mit der bekannten dnrchschnilt-lich elseinhcvlbjähriaen, Schwenkung der Sonnenflecken (womit die Ablvcichunfien des Erdmagnetismus eine bemcr° lenLwcrle 1tt>ereiustimmnng ausweisen) nicht besteht, lvenigsteus nicht dentlich nachzulveiscn ist, besteht gelmß ein Zusammenhang mit ein?r nocl) nicht näher uultersuchten, länger dauernden Schlr»enlnng der Soimenaltwitnt. Uud Mln die wichtigste ssragc: Die Allssicht, das; der Winter kälter als ein Dnrchschnitlswinter wird, ist danach aller-dinys gröher. — (Der ehrliche Dieb.) Dich es Leute gibt, die Geld mü> Gcldeswert stahlen, >UD sie seiner hnbhaft wcrdeni, lön-nen, ist nichts Nenes. Da^ aber solche üenle nachl>er den gröszten Teil ihrer Beule init der Begründung wieder zurückerstatten, dah sie nicht so viel brailchen, ist immerhin ein nbermschender Einzelfnll. Von einein solchen „ehrliäien Dieb" ist jetzt in Paris die Nede. Der fragliche Dieb hatie der Herzogin von Noailles in einem P t>ahcr dl'n „Nest" zurücksende. — (Der Holzwurm in der Westminster-^nll) ^o über« raschcild es auch ersck)cinen inag. in der ^ondoncr West-minstcr^Hall trat kürzlich eine kleine Truppe von Männern mit Gasmasken znm Kampfe an. Der Krieg wurde aber nicht gegen einen Feind in Menschengestalt geführt, sondern gegen das Geschlecht des Holzwurms, das Nem beiühmten, alten hölzernen Bankgestühl in der West'.ninstcr-Hall ruinöse Wnndcn geschlagen hat. Wie das Parlamentsmitglied I. King feierlich berichtet, ist die feindselige Tätigkeit der Holzwürmer in der heiligen Hallc der englischen Politik 400 Jähre alt. Icr höchst gefährlich ist, ging man gegen die Würmer mit Gasmasken vor, ein Bild. wie es sich lvohl niemand in der Weistminster-Hall ertiäumt hätte. — (Was ist eine Wolte?) Darauf gibt Viktor Engel« l>ardt in einer Plauderei „Über Kondensationsvorgänge in der Atmosphäre", die er in der Naturwissens^Michen Nmscwn der „Chemiker-Zeitung" veröffentlicht, folgende ebenso treffende wie verblüffende Antwort: Eine Wolle ist nichts Wahres, nichts Wirtliches, eine Wolke ist nur eine Stelle im Naum. an! der Temperatur und Feuchtigkeit derart sind. daß sich Tröpfchen bilden nnd halten können. Das Entstelln der Wollen ist an das Aufsteigen von Luft» massen gebunden. Dieses Aussteigen kann mannigfache Ur-saclsen hal»en. Am klarsten ist nns die Ursache bei dein gezwungenen Aufsteigen der Luft. Ein Wind bläst gegen einen Berg, die Luft steigt in die Höhe, kühlt sich ab, kondensiert sich und bildet eine Wolke, die trotz heftigen Stur« nies unveränderlich en bilden sich, werden anf der anderen Seite hinuntergejagt nnd verdampfen fofort wieder, wenn sie in das tiefere, wärinerc Gebiet gelangen. Die Hindcrniswollc ist also nichts anderes als die Stelle, an der der hin-durchjagendc Dampf für einen turzen Augenblick zum Tröpfchen wird. Die Kondenfatiou spielt mich beim Entstelln der ballcnfürmigen Kumuluswolke, der „Schönwetterwolke", eine Nolle. Brennt an einem Sommernach- mittaye die, Sonne auf die Erde herab, so steigt vom Bo> den die crtoärmte unterste Luftschicht empor. In einer Höhe von 14 Metern ist sie durch da6 Aufsteigen so kalt geworden, datz der Wasserdmnpf in feinen Tröpfchen ans» fällt. Alle Kumuluswolken haben eine horizontale Basis in derselben Höhenlage. Das ist die Höhe. in der die Kondensation beginnt. Von dort aus treibt dte NondensationK. loärme die Wölbe wie den Dampf über den hrihc» Schornstein einer Lokomotive weit empor. — (Weise Spekulation im Alter»«,,,.) Aristoteles erzählt uns von Thales, einem der berühmten sieben Weisen, wie man ihm in Hinblick auf seine Arnnil das Unnütze aller Philosophie und ihre Wcrtlosigleit für gewerbliches Leben und Verkehr vorgeworfen habe, Wa3 tat nun TyalcS, um, den greifbaren Gcgcnbeioeis zu liefern? AIs erfah° rener Wetterkundiger und Beobachter der Vorgänge i Sternenhimmcl sah er eine nnyelvöhnlich '.eiche Oliven^ ernte voraus mit einem natürlich bann sehr starten Bedarf an Ölpressen im Herbst. Zufällig im Besitz eimner Geld« mittcl. gab er noch vor Ablauf des Winters auf alle Ol» pressen in Milet nnd Chios. Handgeld lind pachtete sie sehr billig, weil nie-mand außer ihm sich des lommenden großen Begehrs versah und höhere Gebote, ausblieben. Doch als dann ein reicher Olivenerntesegenl eine überaus rege Nach. frage nach Ölpressen hervorrief, da dürfte Thales als Wie-derverpächtcr nach Belieben höhere Preise stellen, um dan< seinen cinlnal mit Geschäftssinn verbundenen Kenntnissen einen bedeutenden Gewinn einzuziehen. Thales wollte, wie Aristoteles hinzufügt, damit zeigen, daß auch lHelehrte und Philosophen, wenn sie darauf ausgehen, sich mit leichter Mühe bereichern lönncn, „nur sei der ^.eiclMm nicht das »Ziel ihrer geistigen Bestrebungen." Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. 2673 Vöhmlschc Indnstrial-Vank. Der Geldeinlagensaldo betrug Ende September 1917 i 15 2c>O,»e Lchrstelll'ii mit dm sslseh^ lich noruneitni Ärzügen mid n» t Brschrcinlmlg aus weibliche Ltunliäfte zur dlfiinttoni Ves l.Ulnn: 1,) run! Lchrstl'llc an dcr zweillassia.nl Volksschule in 3t. Martin unter dem Gruß!., hlenbrrae lind 2) eme LrhistNe an der sechskl.'ssisscn "oltssch,ilc in Waitjch. Dii' s>,'hür,si iüstrilil'iti-n VlliiclbllNssilnrsüchl' Um eine dnjer ^'e^lftillrn si„b für jede Ucyr stalle nesondcrt i»i vor rscln'N'iii'nrn Diriist. »ene bis l». November 1V17 l)il>r>n»tl> ei„-zubliüNl'li. Die im lrninischen öff ntlichen Nollsschul' bimste «och nicht definitiv angestellten Vrwrlbc. rinnen haden durch ein stcmtSärztlicw'S Zeugnis bcu N>chw>,'iö zu rrdrin^ell, duß sic die voll»' physische Eignung für den Schuldienst besitzen, K. k. Bezirksschulrat Laibach, am 24. September 1l)17. 2663 3—1 I 27/17-1 Ginlcitunss des Verfahrens zur Todeserklärung des Martin Trelic (Frelic) und seiner Gattin Agnes Trelic (Frelic), a.cb. Kolar. Die ^ellmniten Ehegatten walten im Jahre 1«7;i in St. Walburaa bei Flüd-?'H wo der Mmm Verzchrnn^sslencr. in?« " ^" und wo ihnen am lli. März "5" auch die Tochter Maria qcdmcn dVn m ^'^ "'" '^ I"li I i105 in K.uro ">-" .ttrstailrateilr Christian Fält l)ena't Hmterlassimy rincs Vermögens von ittta Fr. 77.5,00 gestorben ist. Ulicr Martin und Agnes Trelic ^rcl.c) fehlt jedoch seit dem Jahre lU7!) jegliche Nachricht, - Da hienach anznnehmen ist, dah die ^jehlichc Vermntuiilj des Todes im ^lnne des tz 24, Z/1 a. v. G. B. cin-^trn wird, wird auf Ansuchen der ^nnzdireklion in Ziinch in Vertretung ^ Kantons Zürich das Versahren znr ^oocserllälling der Vermihten eingelei-l-s wird deinnach die allgemeine Aufforderung erlassen, dem Gerichte oder dem Kllralor Herrn Johann Stienc, t. l. Steueramtsassisleilten d. N. in Laibach, Nachrichten iwer die Genannten zu geben. Martin und Ngncs Trelic (Frelic) werden aufgefordert, vor dem gefertigten Gerichte zu erscheinen oder es auf andere Weise in die Kenntnis ihres Lebens zu setzen. Das Gericht wird nach dem 20. Dezember N)l8 ans neuerliches Ansuchen üder die Todeserklärung entscheiden. K. l. Landesgericht Laibach, Abt. III., am 26. September 1U17. ^>5<) Firm. 708, Ng ^V II 109/3 Änderungen bei einer bereits - eingetragenen ssirma. Im Negistor wurde am 20. September l')l7 bei dcr Filma: Wortlaut: Ant. Krispcr Coloniale, Sitz: Laibach, folgende Änderung eingetragen: Gelöscht: Der Inhaber Josef Krisper infolge Geschl.Mibergabe. Nunmehriger Inhaber: Älois Lilleg, Kaufmann in Laidach. K. k. Landes- als Handelsgericht Laibach, Abt. Ill, am 20. September 1017. 25GÜ C 70/17/1 Oklic. Nedoletim Antonija Kemperle iz Županjih Njiv St. 14 po varuhu Jožetu Ajdovoc, i)osestniku v Godièu St. 53, toži Viktorja Robernik, p. d. „Ur-hovega", posestnikovega sina iz Zago-rice St. 8, sedaj noznano kje v rusk em ujetniŠtvu, po skrlmiku-oèetu Mihi Ilebcrnik, na priznanje oèetovstva iu plaèevanjo meseène proživnine v zne-sku 25 K B prip. Narok se je doloèil na 19. oktobra 1917, ob pol 10. uri dopoldne, pri tem so-dišèu. C. kr. okrajno sodišèe Kamnik, od-delek II., dne 19. septembra 1917. Braves Mattn 1 is auch Anfängerin, Rlomiisch und etwas dentach sprochend, wird gegen gute Behandlung und Bezahlung ku hcnserer, kleiner Familie lofort aufgenommen. 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Der Obmann des Verwaltungsrates. ----------fr ¦ Ml ¦ *--------- Tagesordnung: a) Bericht über die Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres und Beschlußfassung darüber. b) Bericht des Revisionsausschusses. c) Wahl des Revisionsausschusses (§ 25 der Statuten). 2689 2-1 d) Wahl von Verwaltungsratsmitgliedern (§ 17 der Statuten). Die P. T. Herren Aktionäre werden ersucht, die Aktien längstens bis 23. Oktober 1. J. bei der k. k. priv. allg. ÖBterr. Boden-Credit-Anstalt in Wien zu deponieren (§ 10 der Statuten) und daselbst die Legitimationskarten zu beheben. Druck und Verlag von Jg. v. Kleinmayr H Feb. Namber«.