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Gottschee, am 19. Juki 1915.
Jahrgang XII.
Nr. 14.
Nnjere Offiziere im Felde.
Las Gebiet von Goltjctiee, insbesondere die Stadt Gottschee, weist einen Prozentsatz von. Offizieren, die im Felde stehen, aus, der bedeutend über den durchschnittlichen Hunderlsatz nach der Bevölkerungsziffer hinausragt. Wir haben bereits Anfang Jänner d. I. in unserem Blatte jene Offiziere aus Stadt und Land Gottschee übersichtlich namhaft gemacht, die vor dem Feinde gefallen oder verwundet worden sind oder sich Kriegsauszeichnungen erworben haben. Seither ist mehr als ein halbes Jahr verflossen und die Zahl solcher Offiziere hat sich bei uns wieder wesentlich vermehrt. Es wurde deshalb von mehreren Seiten der Wunsch geäußert, wir möchten nunmehr wiederum eine Übersicht nach dem jetzigen Stande bieten. Diesem Wunsche kommen wir gerne nach.
Im folgenden werden alle Offiziere aus Stadt und Land Gottschee in alphabetischer Reihenfolge angeführt, die am Kriege teilgenommen haben oder noch im Felde stehen. Bei jedem einzelnen von ihnen wird beigesügt, ob er vor dem Feinde gefallen oder im Kriege verwundet worden ist und welche Kriegsauszeichnung er erworben hat.	*
Für eine lückenlose Vollständigkeit können wir allerdings nicht bürgen, insbesondere nicht bei den Reserve-Offizieren, Reserve-Kadetten und Reserve-Kadettaspiranleu aus den Goltscheer Landgemeinden, weil uns diese nicht vollständig bekannt find. Es soll durch die heutige Veröffentlichung eben auch die Anregung dazu gegeben werden, unsere Liste zu ergänzen, zu vervollständigen und, falls sich bezüglich der Namen, Chargen, Verwundung usw. Fehler eingeschlichen haben, diese richtigzustellen. Wir ersuchen hiem.it alle jene Personen (Eltern, Verwandte, Kameraden, Pfarrer, Gemeindevorsteher usw.), die derlei Ergänzungen oder Berichtigungen beizubringeu tu der Lage sind, uns dieselben freundlichst zukommen zu lassen, damit wir am Ende des Feldzuges eine ganz lückenlose Ehrentafel unserer heimatlichen Offiziere aufzustellen in der Lage sind.
1.	Stadt Hottschee.
In der folgenden Tafel werden zunächst alle jene Offiziere (Fähnriche, Kadetten, Einjährig-Freiwilligen) verzeichnet, die ihrer Abstammung und Familienzugehörigkeit nach oder zufolge ihrer Zuständigkeit (Beamte, Professoren) der Stadtgemeinde Gottschee angehören.
Ach atz Otto, Oberleutnant, LJR 19; verwundet.
Bastarz Arnold. Oberleutnant des k. u. k. GAR 12; Signum laudts (Allerhöchste belobende Anerkennung).
Berner Emil, Seekadett auf S. M..S. „Zenta" ; Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse; kriegsges. in Montenegro.
Brunner Erich, Oberleutnant, IR 74; vor dem Feinde gefallen;
Mililär-Verdienst-Kreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoralion. Chmel Richard, Oberleutnant i. d. Ref. des GAR 14.
Deu Friedrich, Oberleutnant i. d. Ref., beim Ldstbaon Nr. (?).
Den Hermann, Oberleutnant i. d. Ref., beim Lvstbaon Nr. (?). Ditz Johann, Oberleutnant i. d. Res., IR Nr. (?).
Eckerth Richard, Hauptmann, IR 89; vor dem Feinde gefallen;
M. V. Kreuz 3. Klasse mit der Krtegsoekoration.
Ecker Josef Dr., Eiuj.-Freiw.-Kadettaspirant. IR 17.
Eisenzops Alfons, Oberleutnant, IR 17; verw.; M.B.Kreuz 3. Kl. mit der Kriegsdekoration.
Ertl Josef Dr., Eiuj.-Freiw.-Kvrp., IR 27.
Fab er Rudolf, Oberstleutnant, ük. im FKR 4, Kommandant der 22. Landwehr-Kanouendivistvn; verw.; Krtegsdekorativn zum M.-B. Kreuz 3. Klasse.
Fink Franz, Oberleutnant, IR 78; vor dem Feinde gefallen;
M.B.Kreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoralion.
Fink Gottfried, Fähnrich, IR 17.
Fink Josef, Leutnant i. d. Ref., IR 17; verw.; in russischer Gefangenschaft.
Fornbacher Richard, Oberleutnant, LJR 4; vor dem Feinde gefallen; M.B.Kreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration und Signum laudis.
Fürer Ritter v. Wilhelm, Einj.-Freiw.-Kadett, IR 17. Gladnigg Franz, Hauptmann, IR 10; verw.; M.B.Kreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekvration.
Gladnigg Gustav, Hauptmann, IR 10; Signum laudis.
Golf Reinhold, Einj.-Freiw.-Kadettaspirant, IR 17.
Gozani Marquis v. Eugen, Oberleutnant i. d. Ref., FKR 8. Hofmanu Karl Dr., Oberarzt, LJR 4.
Hofmanu Leopold, Hauptmann, IR 17; kriegsges.
Höffern Ritter v. Saalfeld Leopold, Leutnant, FKR Nr. (?). Högler Dominik, Oberleutnant, LschR 8.
Hönigmann Friedrich, Oberleutnant, IR 100; verw. Hönigmann Lorenz, Einj.-Freiw.-Kadett, LJR 27; kriegsges. in Rußland.
Hönigmann Richard, Hauptmann, IR 20; verw.; M.B.Kreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration, Signum laudis. Hönigmann Adolf, Emj.-Freiw.-Kadett, IR 17; verw. Hönigmann Herbert, Einj.-Freiw.-Kadett-Feldwebel, IR 27.
Ja klitsch Bernhard, Einj.-Freiw.-Kadettaspirant, IR 17.
Jonke Ferdinand, Hauptmanu, FJB 20.
Jouke Rudolf, Hauptmann, IR 59, verw.; Signum laudis. Jonke Peter, Oberleutnant i. d. Res., LJR 27.
Kaucky Friedrich, Leutnant, IR 76; vor dem Feinde gefallen;
M.B.Kreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoralion.
Kauckp Siegfried, Einj.-Freiw.-Kadettaspirant, IR 17.
Karnilschnig Herbert, Kadett, IR 17; vor dem Feinde gefallen. Krauland Andreas Dr., Oberleutnant i. d. Res., IR 7; M. V. Kreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration.
Krauland Richard, Fähnrich i. d. Ref., LSchR 1, zweimal verw.; Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klaffe; Silberne Tapferkeitsmedaille 1.81; Goldenes Verdienstkreuz am Bande der Tapferkeitsmedaille.
Kreuzmayer Ignaz. Einj.-Freiw.. IR 17.
Krombholz Josef, Hauptmann, LSchRl; kriegsgef.
Lauric Josef, Leutnant t. d. Res., bh. Reg. Nr. (?).
Lichy Robert, Oberleutnant i. b. Res., IR 47; verw.
Linhart Fritz, Fähnrich i. b. Res., FJB 8; Silberne Tapferkeits-mebaille 2. Klasse.
Peteln Karl, Einj.-Freiw.-Kabelt, FstgsAR Nr. (?).
Perz Johann, Fähnrich i. b. Res., GAR Nr. (?).
Petsche Hermann, Einj.-Freiw., IR 17.
Pirker Friebrich, Hauptmann i. b. Res., LJR 29; M.B.Kreuz 3. Klasse mit ber Kriegsbekoration.
Ramor Josef, Oberleutnant im Verhältnis „außer Dienst", auf bie Mobilitätsbauer aktiviert.
Ranzinger Franz, Lanbsturmleulnant beim sreiw. Motorfahrer-
Ra n z i n g e r Josef, Hauptmann, IR 29; verw.; Orben ber Eisernen Krone 3. Klasse mit ber Kriegsbekoralion.
Ranzinger Rnbols, Oberleutnant, IR 7, vor bern Feinbe gefallen. Rom Richarb, Einj.-Freiw.-Kabettaspirant, IR 17.
Röthel Georg Dr., Lanbslurm-Regimentsarzt i. b. Evibenz. Rothheiser Josef, Einj.-Freiw.-Kabeltaspirant.
Schabinger Rnbols, Leutnant i. b. Res., FKR 8, verw.; Silberne Tapferkeitsmebaille 1. Klasse.
Scheschark Franz, Fähnrich i. b. Res., IR 17.
Schubitz Willibalb, Einj.-Freiw., IR 17.
Schmib Lubwig, Leutnant i. b. Res.
Skubec Richarb, Hauptmann bes Generalstabskorps, M.V.Kreuz 3. Klasse mit ber Kriegsbekoralion.
Sterbenz Alois. Oberleutnant i. b. Res., IR 78; Kriegswunben erlegen; M. V. Kreuz 3. Klasse mit ber Kriegsbekoralion.
Stöckl Josef, Einj.-Freiw., IR 17.
Stöckl Rubolf, Einj.-Freiw., LJR 4.
Taulscher Georg. Leutnant, bh. INI; verw.
Tautscher Abalbert, Einj.-Freiw.-Korp., bh. IR 1.
Truger Hubert. Oberleutnant, LJR 33; zweimal verw.
Trug er Gabriel, Leutnant, IR 92; uerro._
Banken Alois, Hauptmann, Tiroler LschR 1; M.V.Kreuz 3. Klasse mit ber Kriegsbekoralion.
Verberber Alois, Hauptmann, IR 79; M.V.Kreuz 3. Klasse mit ber Kriegsbekoralion; in ruf ft) eher Gefangenschaft.
Wolf Alois, Hauptmann, IR 70; einer Kriegskrankhett erlegen;
M. V. Kreuz 3. Klasse mit ber Kriegsbekoralion; Signum laubis. Wolsegger Ferbinanb, Oberleutnant i. b. Rest, LJR 26, beim FKR 8; Signum laubis.
Wolsegger Robert, Oberleutnant (Kommanbant bec 3. Komp.), FJB 8; vor bein Feinbe gefallen; M. V. Kreuz 3. Klasse mit ber Kriegsbekoration.
Nach ihrer Abstammung gehören in biesen Kreis auch: Brunner Karl, Oberstleutnant, LJR 4; Orben ber Eisernen Krone 3. Klasse mit ber Kriegsbekoration.
Fader Richarb, Fähnrich, 22. Lw.-Felbhaubitz-Division; Silberne Tapferkeitsmebaille 2. Klasse.
Kröpl Silvio, Fähnrich, Freiwilliger bes Automobilkorps; einer Kriegskrankheit erlegen.
Ranzinger Raimunb, Oberleutnant i. b. Res., L^R 27; Signum
laubis.	.	^	„
Rom Ebler v. Otto, Oberleutnant, IR 99; vor bern Feinbe gefallen. Schauta Josef, Kadett i. b. Ref., IR 17.
Verberber Othmar, Kabett-Ober;äger im 2. Tiroler K^R; vor dem Feinde gefallen.
Zobernig Ernst, Hauptmann.
Zobernig Alois, Hauptmann des Generalstabskorps beim 15. Gebirgsbrigadekommando; Signum laubis.
Bei den k. k. freiwilligen Schützen sind:
Hail Emanuel, Kompaniekommanbant (Hauptmannsrang).
Hauff Anton, Leutnant.
Für er Ritter v. Wilhelm, Leutnant.
Novak Johann, Leutnant.
Tomitsch Josef, Leutnant.
2.	Gottscheer Landgemeinden.
Arko Franz aus Mösel, Veter.-Einj.-Freiw.-Wachtmeister, IR 17.
D itz Erich Dr., Oberarzt.
Eisenzopf Franz aus Grafenfeld, Fähnrich, IR 27.
Eppich Alois aus Kukendorf. Einj.-Freiw., IR 17.
Erker Anton aus Mitterdorf, Einj.-Freiw.-Kabett, IR 17, verw.
G rabner Matthias aus Morobitz, Kadett, IR 17, verw.
H ögler Franz ans Stalzern, Med. Einj.-Freiw.; zweimal verw.; Silberne Tapferkeitsmebaille 1. Klasse.
Högler Karl aus Kostern, Einj.-Freiw., IR 17.
Hutter Alois aus Niebertiesenbach, Einj.-Freiw., IR 17.
Ja klitsch Anton aus Mitterdorf, Leutnant i. d. Res., IR 79; verw.; kriegsgef. (Rußland).
Jnran Franz Dr. aus Altsag, Leutnant i. b. Ref., bh. IR 4; kriegsgef. (Rußland).
König'Franz aus Altlag, Einj.-Freiw., IR 17.
Krauland Josef aus Winbischbors, Einj.-Freiw., IR 17.
Kreiner Josef aus Winbischbors, Eins. Freiw., IR 17.
Kresse A. aus Mitterdorf, Leutnant i. b. Res., IR 17.
Kresse Josef aus Schalkenborf, Einj.-Freiw.-Kabeit, FstgAR Nr. (?).
Kresse Franz aus Schalkenborf, Einj.-Freiw.-Kabett, IR 17.
Kump Johann aus Schalkenborf, Einj.-Freiw., IR 17.
Kure Friebrich, Fähnrich i. b. Ref., LJR 27, Silberne Tapferkeitsmebaille 2. Klasse.
Perz Franz aus Kostern, Leutnant i. b. Ref., IR 27; verw.
Perz Franz Dr. aus Mitterdorf. Einj.-Freiw.-Kabettasp., IR 27.
Perz Josef aus Ort, Kabettasp., IR 27; Kriegswunben erlegen.
Perz Rubolf aus Mösel, Oberstleutnant, IR 16.
Perz Thomas aus Mitterdorf, Einj.-Freiw.-Kabett, IR 17; vermißt.
Petsche Johann aus Mitterdorf, Einj.-Freiw.-Kabett (Fähnrich ?), IR 17; kriegsgef. (Rußland).
Sbaschnik Josef aus Masern, Kadett i. d. Res., IR 17; vor dem Feinde gefallen; Silberne Tapferkeitsmebaille 1. Klasse.
Schleimer Franz Dr. aus Winbischbors, Regimentsarzt, LJR 24, beim LdstR 1; Goldenes V. Kreuz m. d. Krone am Bande der Tapferkeitsmebaille.
Siegmunb Ferdinand aus Mitterdorf, Einj.-Freiw.-Kadetlasp, IR 17.
Stalzer Alois aus Winbischbors, Oberleutnant i. d. Res.; verw.; Signum laubis.
Stalzer Josef Dr. aus Lichtenbach, Leutnant im LdstR 3; vor dem Feinbe gefallen.
Stefanbl Franz aus Reintal, Einj.-Freiw., IR 17.
Sterbenz Johann aus Nesseltal, Einj.-Freiw.-Kabettasp., Dra-goner-Reg. 5.
Trampos'ch Josef ans Reintal, Leutnant i. b. Res., IR Nr. (?).
Tschinkel Josef aus der Gemeinde Mitterdorf, Oberleutnant i. b. Res.
Tschinkel Otto aus Nesseltal, Einj.-Freiw.-Kabettasp., IR 17.
Weiß Alois aus Friesach, Hauptmann, 4 bh. IR; kriegsgef. (Rußland).
Wittreich Franz aus Klindorf, Einj.-Freiw., IR 17.
Nach ihrer Abstammung zählen hieher auch:
Eppich Paul (Laibach), Hauptmann, IR 27; Signum laubis.
Kren Friebrich (Laibach), Oberleutnant, IR 17; verw.; kriegsgef. (Rußland).
Kresse Josef (Baden), Leutnant i. d. Res., LJR 31; silberne Tapferkeitsmebaille 1. Klasse.
Krisch Richard Dr. (Laibach), Leutnant i. d. Res., IR 27, verw.
Perz Franz (Leoben), Kadett-Feuerwerker i. d. Res. im FeldhR 3; vor dem Feinde gefallen.
Perz Franz, Leutnant i. d. Res., IR 87.
Röthel Matthias, Oberleutnant im Verhältnis „außer Dienst".
Stampfe! Franz (Laibach ?), Leutnant i. d. Ref., IR 27; Signum
laudis.
Wir betonen noch einmal, daß obiges Verzeichnis für die Gotlscheer Landgemeinden unvollständig ist, da uns die Reserveoffiziere (Kadetten usw.) früherer Jahrgänge nur in dem Fälle bekannt geworden sind, wenn ihre Namen in den Verlust- oder Kriegsaus-zeichnungSlisten vorkamen.
Unser Verzeichnis umfaßt 134 Offiziere (Kadetten, Einjährig-Freiwillige). Hievon stammen 87 aus der Stadt Gottschee, 47 aus Gotlscheer Landgemeinden. Aktive Oiftztcrc sind hievon aus der Stadt Gottschee 39, aus Gotlscheer Landgemeinden 5, zusammen 44; Reserveoffiziere (Kadetten, Einjährig-Freiwillige) zählt die Stadt 43, Offiziere der k. k. freiwilligen Schätzen 5; den Landgemeinden von Gotischee gehören 42 Reserveoffiziere (Reserve-Kadetlen, Einjährig-Freiwillige) an.
Den H e l d e n t o d haben gesunden: aus derStadtGvttschee 11 aktive Ojfiziere und 1 Reserveoffizier, aus den Goitscheer Landgemeinden 1 aktiver Offizier, 4 Reserveoffiziere (Kadetten), zusammen 17 Offiziere.
Kriegsauszeichnungen haben bisher erhalten aus der Stadt Gottschee aktive Offiziere:
Orden der Eisernen Krone 3. Klasse mit der Kriegsdekoration 2 Militär-Berdienstkreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration .	. 14
Signum laudis  ....................................................7
Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse „	...................1
Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse .....	.	■	■	1
zusammen 25
Zwei aktive Offiziere aus der Stadt Gottschee erhielten doppelte Auszeichnung (Mil.-Berd.-Krenz 3. Klasse mit der Kriegsdek. und Signum laudis).
Reserve-Offiziere (Reserve-Fähnriche) aus der Stadt Gottschee: Mililär-Verdienstkreuz 3. Klasse mit der Kriegs!ekoraiion	.	.	3
Signum laudis .	.	.	.	.	.	.	•	•	. -	-	•	•	•	^
Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse.............................2
Stlberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse.............................2
Goldenes Verdienstkreuz am Bande der Tapferkeitsmedaille .	1
zusammen 10
Ein Reserve-Fähnrich erhielt dreifache Auszeichnung (beide Silbernen Tapferkeilsmedaillen und das Goldene Berdienstkreuz am Bande der Tapferkeitsmedaille).
Gesamtzahl der Kriegsauszeichnungen von Offizieren (Fähnrichen) aus der Stadt Gottschee 35, und zwar: Orden der Eisernen Krone 3. Klasse mit der Kriegsdekvration 2, Militär-Berdienstkreuz
3.	Klasse mit der Kriegsdekoration 17, Signum laudis 9, Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse 3, Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klaffe 3, Goldenes Berdienstkreuz am Baude der Tapferkeitsmedaille 1.
Kriegsauszeichnungen von Reserveoffizieren (Reserve-Kadetten) aus GottscheerLandgemeinden: Signum laudis 3, Goldenes Berdienstkreuz mit der Krone am Bande der TapserkeitS-medaille 1, Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klaffe 3, Siloerne Tapferkeitsmedaille 2. Klaffe 1, zusammen 8.
Gesamtzahl der Kriegsauszeichnungen von Offizieren aus Stadt und Land Gottschee 43.
Stadt und Land Gottschee haben also allen Grund, mit Stolz auf die heimatlichen Offiziere blicken zu können.
Von unserer Mannschaft sind ebenfalls schon viele ausgezeichnet worden; zwei Unteroffiziere haben die Goldene Tapferkeitsmedaille erworben, eine größere Anzahl die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. oder 2. Klasse, mehrere die Bronzene Tapferkeitsmedaille^ Nicht wenige haben den Heldentod fürs Vaterland gefunden. Hierüber werden wir demnächst ausführlicher berichten.
Aus Stabt und lanb.
Gotischee. (Vom Klerus.) Der Primiziant Hochw. Herr Heinrich Wittine wurde zum Pfarrkooperaivr in Mitterdorf ernannt.
— (Kriegsauszeichnungen.) Dem Leutnant i. d. Res. Johann Grabner wurde das Signum laudis verliehen. Die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse wurde dem Fähnrich Fritz Lin hart, FJB 8, und dem Elektrowärter Johann Krvbath vom Stande S. 3)?. Schiff „Novara" verliehen.
— (Belobende Anerkennung.) Anläßlich seiner Einrückung zur Felddienstleistung wurde dem Hauptmann Herrn Ernst Zobernig für seine vierjährige, vorzügliche, von den besten Erfolgen begleitete Dienstleistung als Ergänzungsbezirksosfizier beini Landivehr-Ergänzungsbezirkskvnrmando in Klagenfurt die belobende Anerkennung des Militärkommandos Graz I ausgesprochen.
— (T i t e l v e r l e i h n n g.) Dem Staatsbahn-Revidenten Herrn Alfred Schweiger, Vorstand des Bahnstationsaiiues in Cervignanv (derzeit in RudolfSweri), wurde der Titel eines Oberrevidenten verliehen.
— (Bon der Jul i b e für d erung.) Der Kaiser hat u.a. ernannt zu Hauptleuten die Oberleutnante Benno Brandt, Franz Gladnigg und Alois Vauken; zu Leutnanten in der Reserve die Fähnriche Josef La uric und Hugo Sch aut a. Im Verhältnis „außer Dienst" wurden Leutnant Johann Castellez und Leutnant Matthias Röthel zu Oberleutnanten ernannt.
— (K. k. freiwillige Schützen.) Wir haben bereits mitgeteilt, daß Herr Statioiisvvrstand Emanuel Hail, Leutnant in der Reserve, zum Kompaiiiekommandanten bei den k. k. freiw. Schützen ernannt morden ist. Zn Leutnanten bei den freiw. Schützen wurden ernannt die Herren Obergeometer Wilhelm Ritter von Für er, Anton Hauff, Johann Novak und Josef Tomitsch.
— (Aus den Verlustlisten.) In der Verlustliste Nr. 199 ist der in der Verlustliste Nr. 153 als tot gemeldete Inf. Johann Novak, LdstMB 29, 3. Komp. (Gotischee, Pirlsche) als kriegsgc-fangen ansgewiesen. Jäger Joh. Schweiger, verwundet; Jäger Johann Turk. verwundet; Ers.Res. Gesr. Tit.-Korp. Joses Jarh, Gottschee (Bezirk), verwundet, kriegsgesangen (Zarizya, Rußland).
— (Kein Opfer einer feindlichen Bombe.) Es wird uns von zuständiger Seite mitgeteilt, daß Herr Franz Arko, Veter.-Einj.-Freiw.-Wachtmeister, nicht einer feindlichen Bombe zum Opfer gefallen ist. Wohl platzten bei Görz zweimal einige Schritte von ihm schwere feindliche Granaten, aber ohne ihn zu treffen. Er befindet sich dermalen als Assistenzlierarzt wohlbehalten in Wolfsbera.
— (Das Silberne Berdienstkreuz mit der Krone) am Bande der Tapferkeitsmedaille wurde u. a. verliehen dem Rech-nungsunterosfizier zweiter, Tit. erster Klaffe Herrn Josef Meditz, IR 17, und dem Rechnungsunterosfizier erster Klasse Herrn Alois Kresse des Drag.-Reg. Nr. 5.
— (Jahresbericht des k. k. Staatsgymnasiums in Gortschee.) Der Jahresbericht des hiesigen Staatsgymnasiums für das Schuljahr 1914/15 ist vor ein paar Tagen erschienen. Eingeleitet wird er durch einen Aufsatz von Herrn Prof. Dr. Job. Gröbl (Historisches und Wirtschaftlich-geographisches aus der deutschen Sprachinsel Gottschee). Der Lehrkörper zählte 20 Lehrkräfte für die Pflichtfächer (drei davon sind anderen Mittelschulen zur Dienstleistung zugewiesen). Die Schülerzahl betrug am Ende des Schuljahres 1914/15 118. 2 Schüler der 5. Klasse, 6 der 6., 10 der 7. und 10 der 8. Klaffe sind im Laufe des Schuljahres zum Militär eingerückr. Vorzüglich geeignet, in die nächste Klaffe auszusteigen, waren 9 Schüler, geeignet 72(16) + 1 + 11 — 100 Schüler, im allgemeinen geeignet 11, nicht geeignet 12(1)+ 1 — 14; zu einer Wiederholungsprüfung zugelassen 1, nicht klassifiziert (Nachtragsprüfung) 1. 9(14) ----- 23 Stipendisten bezogen an Stipendien den Betrag von K 4150 26. Der „Unterstützungsverein für dürftige Schüler am Staatsgymnasium zu Gottschee" wendete für Schüler-unterstützungen während des abgelaufenen Schuljahres K 1412 05 auf, der Verein „Christliche Studentenlade" K 1027‘74.
— (Kriegstrauung.) Äm 16. d. M. wurde in Wien Herr Josef Ranzinger, Hauptmann im 29.Jnf.-Reg., mit Fräulein Irene Heller getraut. Unseren herzlichsten Glückwunsch.
— (Die BronzeneTapferkeitsmedaille) wurde am 25. Juni Herrn Johann Macher, Kaufmann in Gottschee, gegenwärtig Train-Wachtmeister (Kriegsbrückeu-Kommanvo Nr. . .), verliehen. — Herr Macher schreibt seinen Angehörigen, daß er sich gegenwärtig bereits auf russischem Boden befinde, indem seine Abteilung am 2. Juli die Grenze überschritten habe. Die Verhältnisse in Rußland seien denen in Galizien ziemlich ähnlich, mirjeien die Wege noch viel schlechter — lauter Sand so wie seiner Streusand liege 30 cm hoch auf der Straße. Ein elendes Fahren! Die Dörfer meist menschenleer, die Bevölkerung von den russischen Soldaten ausgetrieben, die Häuser alle offen, ab und zu ein aller Mann oder ein altes Weib, ein Hund oder eine Katze zu sehen, die ihr Heim nicht verlassen haben. Die Geschäfte — lauter alte Buden —• leer, nichts zu haben; die Stellagen liegen aus der Straße. Das russische Militär hat den eigenen Landsleuten alles geraubt und ganze Dörfer niedergebrannt.
— (Rekonvaleszenten haus v o in Roten Kreuze in Gottschee.) Am 8. Juli l. I. wurde das hiesige Rekonvaleszenten-haus durch die Herren k. n. k. Etappenkommandanten Oberst v. Kleutsch tobt und Oberstabsarzt Dr. Geduldiger einer eingehenden Inspektion unterzogen. Das Ergebnis war in jeder Hinsicht sehr zufriedenstellend. Der Herr Oberst dankte zum Schluffe im Namen des Allerhöchsten Dienstes dem Herrn Chefärzte für seine aufreibende Tätigkeit, allen Pflegeschwestern für ihre großen Bemühungen, der Schwester Oberin für die umsichtige und gewisfenhaste wirtschaftliche Leitung der Anstalt und den Herren der Verwaltung für ihre mustergültige Amtsführung.
— (Mit dem Ehrenzeichen des Roten Kreuzes ausgezeichnet.) Herrn Dr. Erich D i tz, der seit Beginn der Mobilisierung bis heute unausgesetzt auf dem Kriegsschauplätze als Arzt tätig ist, wurde vom Roten Kreuze für seine aufopfernde Tätigkeit und seine außerordentlichen Leistungen als Arzt im Felde das Ehrenzeichen 2. Klaffe mit der Kriegsdekoration verliehen. Herr Dr. Ditz ist ein Sohn des Sekretärs der Handels- und Gewerbekammer in Esseg und ein Enkel des Revierförsters Herrn Ditz in Eben.
— (Gegen die Bewucherung.) Infolge eingelaufener Klagen über starke Preistreibereien hat die hiesige k. k. Bezirkshanpt-mannschast an die Stadtgemeinde Gottschee einen Erlaß gerichtet, der die Weisung enthält, Fälle offenkundiger Preistreibereien zur gerichtlichen Anzeige zu bringen, damit strafgerichtlich eingeschritten werden könne. Die Stadtgemeinde veröffentlichte infolgedessen eine Kundmachung, in der die Konsumenten nachdrücklich daraus aufmerksam gemacht werden, Fälle von Preistreibereien zur Anzeige zu bringen. Man kann sich vor Bewucherung auch dadurch schützen, daß man in Geschäften — es sind nur einzelne derartige — wo man offenkundigen Preistreibereien begegnet, nicht einkauft. Es gibt übrigens Konsumenten, die selbst die Preise mancher Lebensmittel in die Höhe treiben, z. B. einzelne Fremde, die in den Dörfern der Umgebung übertriebene Preise für Eier
u.	dgl. anbieten und zahlen. — Die deutsche Reichsregierung plant zur Bekämpfung der allgemeinen Teuerung das B e s ch l a g n a h m e r c ch t für alle Waren, die zum Lebeusbedarf gehören, den einzelnen Staaten und Gemeinden zu übertragen.
— (Auf dem Felde der Ehre gefallen.) Am 18. Juni erlag den Folgen eines Brustschuffes der Kadett im IR 17 Herr Herbert Karnitschnig, Sohn des k. k. Notars Herrn Dr. Moritz Karnitfchnig in Gottfchee. Der junge Held war — erst 16 Jahre alt — als Kriegsfreiwilliger ins Feld gezogen, um für das Vaterland zu kämpfen. Bor mehreren Wochen war er in russische Gefangenschaft geraten, doch gelang es ihm, aus derselben wieder zu entrinnen. In den siegreichen Junikämpfen unseres Heeres erhielt er einen Schuß in die Wade. Man war eben im Begriffe, ihn auf den Hilfsplatz zu bringen, da durchbohrte eine zweite Kugel seine Brust,
die ihn nach viermonatiger Teilnahme an den Kämpfen gegen die Russen dahinraffte. Nun ruht er im Friedhof zu Obertyn, betrauert von seinen Eltern, Geschwistern. Kameraden und Freunden. Der ans dem Felde der Ehre gefallene junge Held hatte sich im Kriege stets durch schneidigen Mut hervorgetan. — Der absolv. Jurist Herr Franz Perz aus Leoben — seine Eltern stammen aus unserem Ländchen —, Kadett-Feuerwerker im Feldhaubitz-Regiment Nr. 3, wurde am 7. Jnni als Artillerie-Aufklärer im Beobachtungsstande von zahlreichen Schrapuellkugeln getroffen, schwer verwundet und starb am selben Tage im Spital zu Kolonien in treuer Erfüllung feiner Pflicht.
— (Todesfall.) Am 4. Juli starb hier Herr Martin Naiv r a t i l, k. k. Postoberosfizial der 8. Rangsklasse im 57. Lebensjahre. Der ganz unerwartet rasch aus dem Leben Geschiedene machte am 4, d. M. abends noch einen Spaziergang, wurde auf demselben von plötzlichem heftigen Unwohlfein befallen und starb kurz daraus an Herzlähmung. Der Verstorbene hatte sich zn Anfang des Krieges von Triest nach Gottschee geflüchtet. Es Iranern um ihn seine Gattin, ein Sohn, vier Töchter und ein Schwiegersohn. Der Todesfall ries insbesondere in den Kreisen der hiesigen Flüchtlingsfamilien lebhafte Teilnahme hervor. Da der Verstorbene den Feldzug in Bosnien mitgemacht hatte, gaben ihm auch die Soldaten des hiesigen Rekonvaleszentenheims das letzte Geleite. Er ruhe in Frieden.
— (Selbstmord in Sinnesverwirrung.) Am 8. d. M. fand der städtische Waldhüter in der Nähe des sog. Doktors-Bühel beim Fußsteig, der nach dem Friedrichstein führt, die Leiche eines Mannes, welche Stichwunden in den Weichteilen aufwies. Man vermutete zuerst einen Mord. Die gerichtliche Untersuchung jedoch stellte fest, daß Georg Troha, Knappe beim hiesigen Kohlenwerke, 45 Jahre alt, verheiratet, ans der Gemeinde Banjaloka, im Zustande der Geisteszerrüttung Selbstmord verübt habe.
— (Auf dem Felde der Ehre gefallen.) Der Professor des StnategijmnnsiumS in Triest, Herr Dr. Joh. Merhar, ist auf dem italienischen Kriegsschauplätze gefallen. Dr. Merhar, ein gebürtiger Reifnitzer, der seinerzeit das Gymnasium in Gottschee besucht hat, hat sich vielfach als Schriftsteller betätigt.
— (Im Kriege verwundet.) Die Verlustliste Nr. 203 verzeichnet u. a. als verwundet Herrn Gabriel Triiger aus Gottschee, Fähnrich im IR 92. Wir haben dies schon früher mitgeteilt, ferner, daß Herr Fähnrich Trüget mittlerweile zum Leutnant ernannt worden ist.
— (Heldentod.) Am 26. Juni ist bei Doberdo der Kanonier-Herr Alfons Loy, Sohn des hiesigen Kaufmannes Herrn Franz Loy, vor dem Feinde gefallen. Hierüber erhielt Franz Loy unterm 27. Juni folgende briefliche Mitteilung: „Sehr geehrter HerrI Heute obliegt mir Die traurigste Pflicht, die einem Kommandanten obliegt, wenn er den Angehörigen eine schmerzliche Nachricht bekanntzugeben hat. Ihr Sohn Alfons Loy ist am 26. Jnni 1915 um 10 Uhr vorm. als erster unserer Batterie den Heldentod für Kaiser und Vaterland gestorben. Die Italiener feuern feit Tagen ganz ins Blinde gegen unsere Stellungen, ohne uns eigentlich zu finden. Zufällig erreichte aber eine der schärfsten Ausfeuerlagen gerade die Pferde unserer Munitionskolonne, von denen viele verwundet wurden. Unser Tierarzt, dessen treuer Gehilfe Ihr Sohn war, wurde gerufen und leistete den Pferden nötige Hilfe. Plötzlich knatterte eine neue Salve daher, gerade als Ihr Sohn Über die Böschung treten wollte, um ein Instrument zu holen. Die Kugel traf ihn beim Schulterblatt, ging durchs Herz und blieb vorn in der Brust stecken. Sein Tod war kurz und schmerzlos.. Um Mitternacht gaben ihm die Kameraden das letzte Geleite am Friedhof von Doberdv. Knapp neben dem Eingänge ruht er; ein einfaches Holzkreuz bezeichnet das Heldettgmb, das ich heute photographiert habe. Sobald ich werde entwickeln können, sende ich Ihnen ein Bild. Ihr Sohn war der jüngste von uns, der ruhigste und einer von den bravsten, pflichteifrigsten Kanonieren. Wir werden ihn nicht vergessen. In tiefer Achtung vor Ihrem Schmerze Oskar v. K., Oberleutnant, 1. Offizier der Batterie . . . des Feldkanonenregiments Nr. ..." — Die Familie des Herrn Kaufmannes
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vui) iit durch den Krieg schon sehr schwer heiittßefncht worden und Gegenstand der allgemeinen -Teilnahme. Der älteste Sohn Josef ist vermißt und wahrscheinlich m Galizien gefallen, der Zweitälteste Sohn Viktor liegt schwerverwnndet in Wien und den drittältesten Sohn Alfons raffte eine italienische Kugel dahin. Das Bewußtsein, daß die so schweren Opfer für Kaiser und Vaterland gebracht wurden, möge der schwer geprüften Familie Trost bieten im großen Schmerze.
— (Liebesgaben für die Südarmee.) Der Sieg in der Jsonzoschlacht am 5. Juli zwischen Görz und der Meeresküste ist auch bei uns mit größter Freude begrüßt worden. Unseren tapferen Truppen am Jsonzo, die diesen Sieg über eine nahezu vierfache feindliche Übermacht in heldenhaftem Kampfe errungen haben, schützen auch unser engeres Heimatland vor der Beutegier und Raub-und Mordlust des Feindes. Hiefür gebührt ihnen unser heißester Dank. Diesen Dank sollen mir aber nicht nur mit Worten, sondern in der Tat bezeigen. Spendet daher Liebesgaben für die Südarmee, die unseren tapferen Kriegern sagen sollen, daß das Vaterland ihrer mit treuem Danke gedenkt. Erwünscht sind Spenden von Chokolade, Backwerk, Konserven, Tabak, Wein, Frnchtsästen, Mineralwasser und Geldspenden zur Anschaffung dieser Gegenstände. Solche Spenden können auch an die Samnielstelle des Deutschen Vereines in Laibach (Kasinogebäude, 1. Stock) gesendet werden, die dafür sorgt, daß die Gaben in kürzester Zeit an die Front gelangen.
— (Einstellung der Geschworenengerichte bis Ende März 1916.) Durch eine kaiserliche Verordnung ist die Tätigkeit der Geschworenengerichte auch weiterhin für das ganze Reich bis Ende März 1916 eingestellt worden; die Regierung wurde aber ermächtigt, die Geschworenengerichte auch schon früher wieder in Wirksamkeit treten zu lassen.
— (Aus dem XVIII. Verzeichnis über die beim k. k. L a n d e s p r ä s i d i u m e i n g e 1 a u f e n e n S p e n d e n): u) zu Gunsten des Roten Kreuzes: Janko Testen in Tschermoschnitz 1 K; Sammlung des Herrn Jakob Ostermanu in Snchenrenter K 4 65; die Beamten, Unterbeamten, Aufseher und Lagerarbeiter des Sohlen-wertes in Gottschee K 69'28; Sammlung des fb. Ordinariates bei den Pfarrämtern in Srnin K 186419; Bezirkshauptmannschaft Gvuschee, ein Drittel des Erträgnisses der Sammelbüchsen K 17710; Bezirksschulrat Gottschee, Sammlung der Volksschulen K 428'95; b) zu Gunsten der Familien der zu Kriegsdiensten Einberufenen-Bezirkshauptmannschaft Gottschee, ein Drittel des Sammelbüchsen-crträgniffes K 17711; c) zu Gunsten der Kriegsfürsorge: 1% Gehaltsrücklaß der Beamten der Bezirkshauptmannschaft Gottschee K 18*75 und K 19*51; ein Drittel des Sammelbüchsenerträgniffes der Bezirkshauptmannschaft Gottschee K 117*11; 1% Gehaltsrücklaß der Beamten der Bezirkshanptmannschaft Gottschee K 16 92.
— (DieÜbernahmspreise für Getreide.) Mit einer im Reichsgesetzblatte und in der amtlichen „Wiener Zeitung" zur Verlautbarung gelangenden Verordnung werden die Übernahmspreise für Getretdegaltungen festgesetzt. Diese Preise, die bis zur Ernte des Jahres" 1916 Geltung haben, .werden betragen: Für Weizen oder Spelz 34 K, für Roggen 28 K, für Braugerste 28 K, für Futtergerste 26 K, für Hafer 26 K. Die Preise für Saatgut werden durch eine besondere Verordnung geregelt. Bei Abnahme des Weizens vor dem 16. September 1915, des Roggens vor dem 16. August 1915 und des Hafers vor dem ersten Oktober 1915 wird überdies ein Zuschlag entrichtet. Dieser Zuschlag beträgt für den Meterzentner: 1.) bei Weizen in der Zeit bis zum 31. Juli 1915 4 K, in der Zeit bis zum 15. August 1915 3 K, bis zum 31. August 1915 2 K, bis zum 15. September 1915 1 K; 2.) bet Roggen in der Zeit bis zum 31. Juli 1915 2 K, bis zum 15. August 1 K; 3.) bei Hafer in der Zeit bis zum 15. September 1915 1 K. Der Übernahmspreis versteht sich ab Verladestation. Die Verordnung tritt sofort in Kraft. Mit der Gewährung von Zuschlägen über den Uebernahmspreis hinaus wird der Zweck verfolgt, die Landwirte zu einem raschen Ausdreschen des Getreides anzueifern. — Über die Mehlpreise wurden bei der Beratung der jetzt kundgemachten Ge-tceideübernahmspreise eingehende Berechnungen angestellt. Die Preis-
sätze können jedoch nicht als endgültig betrachtet werden. Immerhin kann d er B evö Iker ung dieBeruhigung geboten werden, daß der Preis der speziell für den Verbrauch breiter Schichten wichtigen vornehmlich zur Brotbereitung dienenden Mehlsorten eine erhebliche Ermäßigung erfahren wird. @8 wirb gegen etwaige Versuche, diese Preise zu überschreiten, wie sie leider injüngster Zeit vielfach vorgekommen sind, mit der größten Strenge vorgegangen werden. Was die künftige Beschaffenheit des Mehles betrifft, so kann jetzt schon als feststehend angesehen werden, daß die Zumischung von Surcogatmehlen in einigen Wochen eingestellt und sodann nur mehr unvermischtes Edelmehl in Verkehr gesetzt werden wird.
* — (E r n t e ur 1 a u b e von Soldaten.) Die dem landwirtschaftlichen Berufe ungehörigen Mannschaften, in erster Linie die selbständigen Landwirte und deren Familienangehörige, können Ernte« Urlaube erhalten, vorausgesetzt, daß sich die betreffenden Mannschaften nicht im Armeebereiche (Front, Etlappenraum), sondern bei den Ersatzkörpern im Hinterlande befinden. Die Gesuche um Beurlaubung haben die betreffenden Mannschiften bei ihrem Kommando beim Rapport mündlich vorznbringen; cs steht aber auch den Angehörigen frei, solche Ansuchen schriftlich bei der k. k. Bezirks-hauvtmannschaft zu stellen. Während des Urlaubes bleiben die betreffenden Mannschaften im Bezüge ihrer vollen Gebühren. Oie Ernteurlaube umfassen im allgemeinen 14 Tage. Insoweit es die dienstlichen Verhältnisse zulassen, wird die Hin- und Rückreise in diese Urlaubsdauer nicht eingerechnet. Die Urlaubsdauer für jene Mannschaften, die bereits länger als vier Wochen bei den Ersatzbataillonen (Kompanien) in Ausbildung stehen, kann bis auf drei Wochen festgesetzt werden. In ganz besonders berückstchtiguugswürdigen Fällen bewilligt das Kriegsministerium (Landesverteidigungsministerium) die Enthebung selbständiger Landwirte vom Militärdienste auf beschränkte Zeit. Diesbezügliche Gesuche sind bei der k. k. Bezirkshanptmannschaft einzubringen.
— (Oie Einberufung der Geburtsjahrgänge 1878 bis 1886), die für den 15. Juli bestimmt war, ist auf den 16. August verschoben worden. Da hiedurch die Hereinbringung der Ernte gesichert wird, ist diese Maßnahme insbesondere überall auf dem Lande freudig begrüßt worden.
— (Spenden für das Rekonvaleszentenheim in G o 11 s ch e e i m 1. H a 1 b j a h r 19 15.) Jänner: Pfarre St. Gregor 50 K, Pfarrer Franz Kcumpestar 20, Hochw. Franz Verhovsek, Pfarrer 10, Sammlung aus Großlaschitz 92, Joseß Kropf aus Schalkendvrf 1, Franz ÄZman aus Schalkendorf 1, Hochw. Pfarrer Franz Krumpestar 10, Goltscheer aus Amerika durch die Deutsche Gesellschaft in New-Iork 30, Pfarre Altlag 18, Gemeinde Göttenitz 166, Pfarramt Laserbach 20, Dekanatspfarramt Reifnitz 50 K. Februar: Hochw. Pfarrer Jakob Ramoves 70 K, ungenannt 2, ungenannt 6‘54, Anton Maliter aus Marolce 2, Franz Pirker aus Reifnitz 50, Adolf Hönigmann aus Gottschee 5 K. März: Erträgnis eines patriotischen Abends K 117'20, Malnet sen. aus Gottschee 1, k. k. Bezirkshauptmaunschaft Gottscbee übersendet eine Sammlung 43'50, Professor Naser spendet den Reinertrag eines Blumeuverkaufes 11'60, Gräfin Josefiue Cekvni 20, Herzog!. Forstamt Gottschee 4, Michael Zur! aus Hasenfeld 1 K. April: Frau Arko aus Reisnitz 4, G. Tautscher, k. u. k. Leutnant 8, Marie Arko 2, Frau Merhar aus Reisnitz 1 K. Mai: Die Gymnasialschüler aus Gottschee 40 K, Maria Braune ans Gottschee 10, Pfarre Rieg 37, Pfarre Masern 20 K. Juni: Pfarramt Mosel K 4'70, Frau Maria Mediz 2, Frau Magdalena Sdrawitsch geborene Braune aus Budapest 20, Frau Franziska Tscheruc ans Budapest 50 K, Sammlung gelegentlich einer Kriegsprozesston in Schalkendorf 8, Professor Naser spendet das Erträgnis eines Blumenverkaufes 10'56, Landesgerichtsrat I. Pellegrini in Laas 10, Erlös gelegentlich eines Konzertes im Hotel „Stadt Triest" 120"60, Professor Raser spendet den Erlös eines Blumenverkaufes 65, die Beamtenschaft der Kohlenwerksgesellschaft in Gottschee 20, ungenannt 2 K.
— (Die Abgabe der aus Militärpferdespitälern ansgschiedenen Pferde), die zu Militärzwecken nicht mehr geeignet sind, wurde vom k. k. Ackerbauministerium der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft übertragen. Seit Dezember v. I. hat die Gesellschaft nur 64 Pferde, also eine geringe Anzahl erhalten und abgegeben. Für die nächste Zeit steht auch nur hie und da ein solches Pferd zu erhalten, da jene Pferde, die nicht bald heilbar sind, svrtan auf der Stelle vernichtet, bezw. geschlachtet werden, damit deren Fleisch für Kriegsgefangene verwendet wird. Wenn ausgeschiedene Pferde zur Verfügung stehen, erhalten sie nur solche Landwirte, die ihre Pferde zu Kriegszwecken abgeben inußien, und unter ihnen nur jene, die am bedürftigsten sind, d. H. solche arme Besitzer, die zu den gegenwärtigen hohen Preisen keinesfalls ein anderes Pferd kaufen können. Vermögende Besitzer sollen daher auch unnütze Gesuche unterlassen. Die LandwirtschaftSgesellschast sucht nach Tunlichkeit gleichmäßig die Bittsteller im ganzen Lande zu befriedigen. Gegenwärtig (9. Juli) gibt es im Lande noch über 300 Gemeinden, in die noch kein solches Pferd gelangt ist, und es steht überhaupt nicht zu erwarten, daß jede Gemeinde berücksichtigt werden könnte. Gesuche einzelner Gemeinden gleich um sechs bis zehn Pferde werden überhaupt nicht berücksichtigt. Erledigt werden nach Möglichkeit nur Gesuche einzelner Landwirte, die beit Beweis erbringen, daß sie alle Pferde abgegeben haben und zu arm sind, um ein anderes Pferd kaufen zu können. Jetzt erliegen bei der Landwirtschasisgesellschaft über 1000 Gesuche, vou denen nur einige günstig erledigt werden dürsten. In Gemeinden, in die schon ein ausgeschiedenes Pferd abgegeben wurde, wird ein zweites nicht mehr gelangen. Die Landwirtschasts-gesellschaft ersucht dringend, sie nicht mit unnützen Gesuchen zu belästigen; namentlich aber soll niemand bei den Vertretern der Gesellschaft bittlich vorsprechen, da diese nicht in der Lage sind, jedermann gesondert den Stand der Angelegenheit anseinanderznsetzen.
— (AusdemBriefeeiuesreichsdeutschenKriegers.) Der Schwiegersohn der Frau Schneidermeisterswttwe E. hier, der srüher gegen Frankreich im Felde stand und nun Etappendienste in Cottbus (Preußisch-Schlesien) verrichtet, schreibt unterm 2. Juli l. I. nach Gottschee: „Liebe Mutter 1 Zuerst muß ich doch einmal ansragen, warum Ihr in der letzten Zeit so schweigsam geworden seid. Das Dröhnen der italienischen Geschosse werdet Ihr doch hoffentlich noch nicht gewahr worden sein? Wir haben hier durchaus keine Besorgnisse wegen des Krieges mit dem verräterischen Italien, wissen wir doch zu genau, daß wir uns aus die Tiroler Scharsschützen und auf die tapferen österreichischen Regimenter an der Jsonzosront verlassen können. JmJsonzoabschnitt und an der Kärntner Grenze haben Salanbia und Genossen mit ihrer Großschießerei schon recht üble Erfahrungen gemacht. Mit dein Avanti Savoja sieht es traurig aus. Cadorna scheint auch mit St. Petrus auf recht üblem Fuß zu stehen. Immer und immer hat er am Wetter etwas auszusetzen: einmal zu viel Regen, dann Nebel, dann starker Wind, dann wieder zu heißer Sonnenschein! Ein wirklich ganz verweiterter'1 Feldzug für die Katzelmacher! Im großen und ganzen ist die Lage für Österreich, Deutschland und unseren dritten Bundesgenossen sehr günstig und unsere Hoffnung ist nur die, baß wir zuversichtlich mit einem guten Abschluß des Krieges rechnen dürfen. Was unsere verbündeten Heere in Galizien, Polen sowie in den Karpathen geleistet haben, brauche ich wohl nicht erst ausführlicher zu erwähnen, das dürfte Euch gewiß zur Genüge bekannt fein. Hoffentlich werden wir Frankreich und das großschnauzige England und werden Eure Truppen das verräterische Italien bald nieder haben, so daß bann unsere tapferen Heere siegreichen Einzug halten können. Zur Abwechslung bin ich heute tvieber einmal auf Gefangenenlager-Wache. In ben letzten Tagen haben wir wieber einen Schub russischer (sibirischer) Kriegsgefangenen (4000 Mann) von Böhmen her erhalten. Österreichischer Landsturm hatte den Transport nach hier übernommen gehabt. Zu Ehren der österreichischen Kameraden wurde von der hiesigen Koininandanturbehörde ein Festbankett veranstaltet und für den ganzen Tag die hiesige neue Militärkapelle zur Verfügung gestellt. Leider wurde am Abend das zweite
Konzert durch ein niedergehendes starkes Gewitter vorzeitig abgebrochen, denn es regnete förmlich Strippen und der Konzertgarten war im Nu in einen See verwandelt. Die Geselligkeit wurde aber später in den Gast- und Kaffeehäusern weiter gepflegt . . . (folgen familiäre Mitteilungen).'“ — Der zuversichtliche Geist, der in diesen. Schreiben zum Ausdruck kommt, beseelt bas ganze deutsche Heer. Wir alle glauben fest au unseren Sieg, sprechen die deutschen Soldaten. „In einem Monate ist Rußland fertig, dann kommt Frankreich an bie Reihe. Und Italien? — Darüber lassen wir uns keine grauen Haare wachsen." So äußerte sich erst jüngst wieder ein kriegSge-fmtgener deutscher Ossizier einem belgischen Offizier gegenüber.
— (Beschlagnahme des Getreides.) Das Getreide der Ernte bes Jahres 1915 wirb mit bem Zeitpunkte der Trennung vom Ackerboden zu Gunsten des Staates beichlagnahtnt, ebenso bie am 15. August 1915 noch vorhanbeuen Vorräte au Getreide und Mahiprodnkteu. Das beschlagnahmte Getreide (Mahlprodukte) darf weder verarbeitet, verbraucht, verfüttert, noch freiwillig ober zwangsweise veräußert werben, sofern nicht in der betreffenden Ministeriell» Verordnung andere Anordnungen getroffen werden. Ein Zuwider« handeln gegen diese Bestimmungen wird strenge bestraft, so z. B. das Beschädigen, Zerstören, Beiseiteschaffen, unbefugte Verarbeiten, Veifüttern ober Veräußern vom Gerichte mit einer Woche bis zu sechs Monaten Arrest mtb es kann neben dieser Freiheitsstrafe eine Geldstrafe bis zu 2000 K verhängt werden.
— (Kein zweiter Winterfeldzug?) Die „Kölnische Zeitung" meldet von der Schweizer Grenze: Ein neutraler Diplomat, der, von Berlin kommend, Paris berührte, erklärte bem „Figaro", Kaiser Wilhelm habe in ber letzten Woche (erste Juliwoche) in einer Rebe vor Offizieren und Soldaten geschworen, daß es keinen Winterfeldzug mehr geben werbe, ba ber Krieg im Oktober zu Enbe gehen müffe.
— („Was |ageit Sie zu Italien?") Ganghoser hatte kürzlich vor Lemberg eine Begegnung mit bem beutfchen Kaiser. Im Laufe bes Gefpiäches wendete sich der Kaiser zum Dichter und sagte, jedes Wort betonend: „Ganghoser, was sagen Sie zu Italien?" Ganghoser antwortete nach einer Pause: „Majestät, wie es kam, so ist es besser für Österreich uub uns. Der reine Tisch ist immer das beste Möbelstück in einem reblichen Haufe.“ Der Kaiser nickte. Ein Aufatmen ging burch bie Gestalt des Kaisers und er sagte dem Dichter ein Wort, das dieser verschweigen muß, obwohl es frohe Verheißung bedeutet, und das er erst am Tage der ErMmtg bekanntgeben darf. Und dieser Tag wird kommen.
— (Zur Regelung des Zuckerverkehres.) Um die Versicherung zu schaffen, daß die in der Verordnung über die Regelung des Zuckerverkehres festgesetzten Preise nicht im Kleinhandel zum Nachteile der Käufer ungerechtfertigte Erhöhungen erfahren, werden in ber Verordnung die politischen Behörden zur Festsetzung von Höchstpreisen für Zucker im Groß- und Kleinhandel angewiesen. Um die Verbraucher nicht durch zu hohe Verschleitzpreise von billigem Zucker der älteren Erzeugung zu schäbigen, wurde augeordnet, daß zum neuen höheren Preise in Verkehr kommender Zucker durch eine mit gelbem Aufdrucke ausgestattete amtliche Verschlußmarke anstatt der bisherigen roten Marke, versehen wirb.
Milterdorf. (Neubesetzung berKaplan ei.) Seit zehn Jahren ist Mitterdorf ohne Kaplan. Dem Wunsche des Pfarrers uiib der Pfarrbevolkerung ist nun heuer entsprochen unb der neugeweihte Priester Herr Heinrich Wittine aus Lichteubach als Kaplan für hier ernannt worben. Er tritt die Stelle im nächsten Monat an.
— (Sterbefall einer Geflüchteten.) Am 14. Juli ist nach kurzer Krankheit die infolge des Krieges aus Galizien geflüchtete Eva Knaus, eine gebürtige Polin, in Obrem Nr. 28 verstorben.
— (Berwuubet) würben in ben Kämpfen ber letzten Wochen Matthias Schober aus Obrem; Johann Jonke und Johann Kren aus Malgern.
— (Vermißt) wird feit 11. Mai der Kadett Herr Thomas Perz ans Milterdorf.
— (Von der Front beurlaubt.) Richard Kraulaiijd aus Windischdorf, der bei der ersten Mobilisierung eingerückt und den Motorbatterien zugeteilt war, ist jetzt auf mehrtägigen Urlaub heimgekommeu. Obwohl er an den Kämpfen in Belgien, Frankreich, Polen und zuletzt in den Karpathen teilnahm, ist er doch bisher immer heil durchgekommen.
— (Gestorben) ist am 17. Juli die 63jährige verwitwete Besitzerin Josefa Michitsch aus Kostern Nr. 3.
Stalzern. (Rigorosum.) Med. Herr Franz Högler hat sein erstes Rigorosum aus sämtlichen Fächern mit ausgezeichnetem Erfolge bestanden. Er ist derzeit Demonstrator am histologisch-anatomischen Institut der Universität in Wien und versieht nebstbei Hilfsdienste als Mediziner.
Mental. (Todesfall.) Am 1. Juli ist hier nach längerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, die Häuslersgattin Maria Petsche Nr. 35 im 56. Lebensjahre gestorben. Sie ruhe in Frieden.
— (Rotes Kreuz.) Herr Josef Lobe, Sohn der Gastwirtsleute Johann und Elisabeth Lobe in Ebental 13, übersandte aus Amerika anher für das Rote Kreuz den Betrag von 25 K. Vergelt's Gott!
Woroöitz. (Verwundet) wurden im Kriege: Kadett M. Grabner aus Morobitz; Josef Ratschki Nr. 4, Jakob Ostermanu Nr. 22, Michael Marintsch Nr. 18, alle aus Nieder» tiefenbach; Josef Stampfe! aus Obertiefenbach Nr. 10.
— (Kriegsgefangen) sind: Johann Panther aus Morobitz Nr. 12, Michael Kusele aus Niedertiefenbach Nl 32 in Rußland und Josef Jonke aus Niedertiefenbach 11 in Serbien.
— (Gestorben) ist am 19. Juni die 78jährige Magdalena £ro ch a Nr. 31.
Wieg. (Spenden.) Der Gertraud Krisch in Rieg hat behufs Wiederaufbaues ihres abgebrannten Hauses das herzogliche Forstamt in Gottschee 2500 Dachschindel, die städtische Sparkasse aber 100 K gespendet. Der hochwürdige Herr Alois Lackner, Be-nifiziat in Kindberg, spendete zu demselben Zwecke 20 K und die aus Mösel stammenden Gertrud und Wilhelmine Schuster in Triest 15 K. Den Wohltätern ein herzliches Vergelt's Gott!
— (Die Kriegsmetallsammlung) unter Leitung des Herrn Oberlehrers Josef Tscherne ergab hier 160 Kilogramm.
— (Erkrankt) ist an Rheumatismus Herr Lehrer Rudolf Högler. Ec befindet sich in einem Spitale des Roten Kreuzes in Budapest.
Anterwetzenvach. (In russischer Gefangenschaft) befinden sich Johann Schweiger und Johann Loser aus Unter
wetzeubach.
Aktsag. (Prüfung.) Sepp Eisenzopf hat am 17. Jun die Postvifiziantenprüfung in Laibach mit gutem Erfolge abgelegt
Höttenitz. (Tod fürs Vaterland.) Laut einer amtlichen Meldung ist Alois Michitsch, geboren in Göttenitz Nr. 54, den Verletzungen auf dem nördlichen Kriegsschauplätze in einem Reserve* spitale in Kaschau erlegen. Michitsch war 29 Jahre alt und vor der Einrückung herrschaftlicher Forsthüter in Obergras.
— (Aus der Steinwand die schwarzgelbe Fahne.) Freudigen Widerhall rief auch hier die Eroberung von Lemberg hervor. Viele Häuser waren beflaggt und der Invalide I. Lesser, der durch 9 Monate im Felde gestanden, ließ es sich nicht nehmen, an einer gegen 800 Meter hohen Stelle der Steinwand eine schwarz-gelbe Fahne aufzupflanzen.
— (Ein Bär) war vor kurzem auf einem Grundstücke des Besitzers Josef Stampfl Nr. 51 zu spüren. Die Wurzeln einer Kirschbaumes waren nämlich aus der Erde herausgegraben. Jäger urteilen, es müsse dies ein Bär verursacht haben.
Weffettak. (Sterbefall.) Samstag den 3. Juli starb hier nach längerer Krankheit und Empfang der heil. Sterbesakramente die verwitwete Auszüglerin Frau Ursula Lackner im 70. Lebensjahre. Die Verblichene war eine brave, treue und fromme Seele, das Muster einer Ehegattin und Familienmutter. Friede ihrer Asche I
— (Primtzfeter.) Sonntag den 11. Juli hat nach langem wiederum ein heimatlicher Priester, Hochw. Herr Heinrich Witt ine aus Lichtenbach, in der hiesigen Pfarrkirche sein erstes heil. Meßopfer dargebracht. Nachdem der Primiziant wiederholt der aus der Ferne herbeigeströmten Menge den neupriesterlichen Segen und Bildandenken erteilt hatte, begab sich um 10 Uhr der festlich geschmückte Zug in die zum Erdrücken gefüllte Pfarrkirche. Besonders anmutig war die blühende Schar der jugendlichen, in unschuldiger Freude strahlenden Kranzeljungferucheu. Der erhebende Gesang unter Leitung der Lehrerin Frl. Erker während der heil. Opferhandlung trug zur würdigen Feier nicht wenig bei. Nach der Anrufung des heil. Geistes hielt Hochw. Herr Reltgionsprofessor Watzl aus Gottschee eine zur Festfeier schön passende Predigt, die ihre rührende Wirkung auf die Zuhörer nicht verfehlte. Nach dem feierlichen Gottesdienste, bei welchem sieben Priester dem Primizianten assistierten, begab man sich um halb 1 Uhr in den Pfarrhof, wo für 30 Personen eine dem Ernste der Zeit entsprechende Tafel gedeckt war. Während des Festessens wurden mehrere Trinksprüche auf den Primizianten, dessen Eltern und andere ausgebracht. Um 4 Uhr nachmittags wurde feierlich gesungene Litanei mit zwei Segen abgehalten, worauf die Festgäste bald Abschied nahmen. Möge das Wirken des neuen Priesters im Weinberge des Herrn ein gesegnetes sein!
Moos. (Der Donner der Geschütze vom südlichen Kriegsschauplätze.) An Tagen, wo ein günstiger Wind weht, hört man hier, besonders abends, wenn allgemeine Stille eingetreten ist, ganz deutlich ein fernes Grollen, das vom Donner der Geschütze an der Jsonzofront herrührt. Wenn das Brummen besonders stark ist, dann haben wahrscheinlich unsere 30'5-Mörser das Wort.
Kummerdorj (Todesfall.) Eine allseits bekannte Persönlichkeit hat am 7. Juli l. I. das Zeitliche^ gesegnet. Im 79. Lebensjahre verschied nach Empfang der heil. Sterbesakramente und nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden der ehemalige Lodenfabrikant Herr Matthias Stalzer aus Kummerdors Nr. 1. Der Verstorbene war zeitlebens unverheiratet geblieben. Seine äußere Erscheinung hatte eine auffallende Ähnlichkeit mit dem großen Staatsmann Bismarck, weshalb ihn das Volk auch „Bismarck II." nannte. Der Verblichene war ein Vielgereifter, und obwohl er keine höhere Schulbildung genossen hatte, ein fein gebildeter Mann. Am Leichenbegängnisse, das vom Sterbehause aus auf den Friedhof zu Lichtenbach stattfand, nahmen teil der Herr k. k. Bezirkshauptmann von Gottschee O. Merk samt Gemahlin, Herr Hotelier Lackner aus Tschernembl und dessen Schwiegersohn Richter Dr. Schaubach, Lehrer Tschinkel aus Gottschee und Gemahlin, Weinhändler Tschinkel mit Gemahlin und eine sehr große Menge Volkes. Herr Schulleiter Petschauer widmete dem Verstorbenen am offenen Grabe einen tiefempfundenen Nachruf.
Mllandk. (Tödlicher Unglücksfall.) Der 17jährige Ferdinand Petschauer, Sohn der hiesigen Gastwirtin und zugleich Jagdpächterm Maria Petschauer, hat sich am 2. Juli durch unvorsichtige Handhabung des Jagdgewehres erschossen. Das kam so. An diesem Tage schlich sich ein Fuchs in die Nähe der Ortschaft und holte sich eine Henne. Er wurde aber entdeckt und Ferdinand Petschauer eilte mit seinem geladenen Gewehre herbei. Der Fuchs war aber bald in den hohen Kornfeldern verschwunden und Ferdinand legte sein Gewehr auf einen Tisch im Hofraume. Als er dasselbe wieder zu sich nahm, ergriff er es, wie es scheint, beim Laufe. Durch die Berührung mit dem Tische wurde der Hahn gespannt, das fehlerhafte Gewehr ging los und der Schuß traf Ferdinand aus unmittelbarer Nähe in die Bauchgegend. Mit dem Rufe „Jesus, Maria hilfl" fiel er zu Boden und verlor bald das Bewußtsein. Der herbeigeholte Arzt konnte nur den bereits eingetretenen Tod feststellen. Er ruhe in Frieden I
— (Von der Sparkasse.) Aus dem Rechnungsabschlüsse für das Geschäftsjahr 1914 ist zu entnehmen, daß der Geldumsatz K 58.513 77, die Spareinlagen im vergangenen Jahre K 13.981 06, die gegebenen Darlehen K 2880, der Reingewinn aber K 146'85 beträgt.
Komuhen. (Einbruchsdieb stahl.) In dem derzeit unbewohnten Hause Nr. 5 in Konintzen, das für die Unterbringung des herzoglichen Forsthüters bestimmt ist, wurde Anfang Jnli ein Einbruchsdiebstahl verübt. Hiebei wurden sieben Stück große Zugsägen, eine Bogensäge, fünf bis sechs Stück Hacken, ebenfoviele Laternen und eiserne Kochkessel gestohlen. Diese Gegenstände repräsentieren einen Wert von mehr als 100 K und waren Eigentum internierter italienischer Kohlenbrenner. Das herzogliche Forstamt in Gotlschce setzt eine Belohnung von 30 K für jene Person aus, die die Täter
zur Anzeige bringt oder solche Anhaltspunkte angibt, daß die Täter ausgeforscht und der Bestrafung zugeführt werden tonnen.
Laiöach. (Trauung.) Herr Hans Paoliczek, Südbahnrevident in Laibach, wurde am 5. Juli mit Fräulein Frieda R qnzi«gier, Tochter des Spediteurs Herrn Raimund Ranzinger, getraut.
Briefkasten.
A. F. E. Erhalten — bis 19. April 19J6.
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Zitz: I., Himmeipfortgasse ttr. 3
root)in alle Zuschriften z» richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmelde» können.
Sufammenliunft: Jeden Donnerstag im Pereins lokale „Zum roten Igel", 1., Zlörechtsplah Wr. 2.
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Schmerzerfüllten Herzens geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die betrübende Nachricht von dem Hinscheiden unseres innigstgeliebten Sohnes und Bruders
Terdinand Petschauer
welcher am 2. Juli um ^0 Uhr vormittags, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, in seinem \7. Lebensjahre eines unerwartet schnellen Todes gestorben ist.
Das Leichenbegängnis des teuren Verstorbenen fand Sonntag den Juli um ^ Uhr nachmittags statt.
MLandl, am 2. Juli lym.
Waria D'elschaucr
Mutter.
Johann, Waria, Hlisabeth, Sophie, Josef, Johanna
Geschwister.
Danksagung.
Für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme anläßlich des unerwarteten Ljnscheidens meines unvergeßlichen Gatten, bezw. Paters-und Schwiegervaters, des fjerrn
Martin Mawratik
K. K. ^ostoöerofsiziak
sowie für die ehrende, überaus zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse spreche ich allen, insbesondere der Beamtenschaft des hiesigen Postamtes, meinen tiefgefühlten Dank ans.
Hottschee, im Juli 19(5.
Amalie Wawratik.
Danksagung.
Für die große Anteilnahme anläßlich des £?infcheidens unseres innigstgeliebten, unvergeßlichen Gatten und Vaters, des fjerrn
Kaufmann und Hallwirt
und für die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse seitens der Vrtsbewohner und der Bewohner aus der Stadt Gottfchee bringen wir unseren wärmsten Dank zum Ausdruck.
Hvermösel, im Juli 1915.
Die Aamitie Jonke.
Berantwortlicher Scbriftleiter C. Erker — Herausgeber und Nerleyer Josef Sppicb. — Bucbdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee.