Anzeigen btt 5 Zeilen SV kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für compllcierten Satz besondere Lergütung. Anonyme Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. 9. Jahrgang. Morgen: Aurelia Vrik««mrrati,us - Preise: Kür Laibach: »anzjährig . . 8 fl. 4V kr. Halbjährig . . 4 „ 20 vierteljährig . 2 „ 10 Monatlich... — „70 Mit . Ganzjährig . . v-lbjähn, . . «imrljährig .... Zustellung in- Haus itttrlj. 25 K., monatl. S kr. Einzelne Nummern 6 kr. Redactisu Bahnhofgaffe Nr. ISS. Vrprditt««s- L Juserate«-Bureau: Longreßplatz Nr. 81 Handlung von mahr L Fed.' JusertionSpre Für die einspaltige L 4 kr. bei wiederholt! schaltuna L S kr. Nr. 162. Erkenntnis. An die Redaction der Zeitschrist „Laibacher Tagblatt" in Laibach. Im Namen Sr. Majestät des Kaisers hat das k. k. Oberlandesgericht für Steiermark, Kärnten und Krain als Berichtshof zweiter Instanz nach Anhörung des k. k. Ober-staatsanwaltes über die Beschwerde de« k. k. Staatsanwaltes m Laibach wider den Beschluß des k. k. ksndesgerichtes daselbst !' ^ 3- 6350, womit erkannt wurde: Der Inhalt des in der Nummer 184 der in Laibach erscheine», den politischen Zeitschrift „Laibacher Taablatt" abgedruckten Leitartikels mit der Ueberschrift „Ter neue Verwaltung«, gerichtshos", beginnend mit den Worten „Dir Institution des österreichischen BerwaltungSgerichtsbsfes«, und endend mit „Gewinn abwirst", begründe nicht den Thatbestand des Ergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung nach 8 300 St. B. und es werde die von der k. k. Staatsanwaltschaft Laibach verfügte Beschlagnahm« der Stummer 134 Abschrift „Laibacher Tagblatt" für aufgehoben erklärt, chwerde stattzugeben und zu erkennen befunden: Der Inhalt ves rer Siummer 134 vom 13. Juni 1876 der ^ Elbach erscheinenden politischen Zeitschrift „Laibacher n», i>er 1. und 2. Seite abgedruckten, mit „Der -v!" -oerwaltungsgerichtshof" überschriebeuen Leitartikels, ^p'""end mit den Worten „Die Institution" und endend "! »Wewinn abwirft", begründe den Thatbestand eines Ver-L gegen Sicherheit der Ehre nach Artikel V des Petzes vom 17. Dezember 1863, Sir. 8 R. G. B. vom St R Es werde demnach zufolge 8 487 und 493 Wn» M "E der k. k. Staatsanwaltschaft Laibach ver-«ejchlagnahme der Nummer 134 des „Laibacher Tag- - bestätigt und gemäß der §Z 36 und 37 des Preß. »«I«tzes vom 17. Dezember I8<>2, Nr. 6 R. G. «.. die Weiter-t„„ ">tung der gedachten Nummer verboten, die Vernich, di- -> Beschlag belegten Exemplare derselben und anlaßt a z""g Satzes deS beanständeten Artikels ver- x, Gründen: ^ , beanständeten Artikel wird dem Mißtrauen in , Gerechtigkeit und Unparteilichkeit des neuen Verwaltungs- gerichtshofes in seiner Zusammensetzung Ausdruck gegeben und in offenbar beleidigender Weise aus einen Vorgang zur Beaufsichtigung der Jagd hingedentet, was die Ehre dieser Behörde zu verletzen und somit ein «ach Art. V deS Ge» setzes vom 17. Dezember 1862, Nr. 8 R. G. B. vom Jahre 1863, von Amts wegen zu verfolgendes Vergehen gegen die Sicherheit der Ehre zu begründen geeignet erscheint. Die Beschlagnahme der betreffenden Druckschrift und die übrigen Verfügungen sind also nach den Bestimmungen per Ktz 487 und 483 St. P. O. und der §8 36 und 37 des Preßgesetzes gerechtfertigt, daher der Beschwerde der Staatsanwaltschaft stattzugeben und das erstrichterliche Er» kenntnis abzuändern war. Hievon wird die Redaction des „Laibacher Tagblattes" in Gemäßheit der Verordnung des hohen k. k Oberlandes-gerichtes vom 5. Juni 1876, Z. 6668, mit der Weisung verständiget, das obige Erkenntnis in der nächsten Nummer des „Laibacher Tagblattes" an der Spitze des BlatteS Abdrucken zu lassen. K. k. Laudesgrricht. Laibach, am 15. Juli 1876. «a»retz. > ______________________________________Ba,titsch. Der Ausgleich mit den Czechen. Die Sauregurkenzeit bringt wunderbare Ge-! rüchte über im Zuge stehende Ausgleichsverhandlun.! gen mit den Parteiführern im Czechenlande: Dr. ^ Rechbauer soll mit den Declaranten in Prag in' nähere Berührung getreten sein und Minister Lasser habe über das Ausgleichsproject den Statthalter und den commandierenden General von Böhmen ein-vernommen. Ein offenes Geheimnis ist, daß daS Jahr hindurch unzählige Correspondenzen zwischen Wien' und Prag, Prag und Wien gewechselt, daß über den Ausgleich mit den Czechen Verhandlungen ge- pflogen werden. Die Feudalen in Gemeinschaft mit den Klerikalen, das gesammle Corps der Verfassung--gegner liegen Tag und Nacht im Versteck und auf der Lauer, um den geeigneten Zeitpunkt auSzu-spähen, in welchem sie mit ihren vielgepriesenen Fundamentalartikeln, welchen das Arcanum der Wohlfahrt Oesterreichs innewohnt, den politischen Schauplatz wieder betreten könnten. Einer prager Correspondeyz zufolge geht es im Lager der Czechen ungeachtet der großen Sommerhitze recht lebhaft zu. Seit dem Tode des ValerS der czechischen Nation vollzieht sich im Czechenlande der Zersetzungsprozeß, dem die Bildung einer neuen Partei folgen muß; an einen Ausgleich der Jungen und Alten ist nicht zu denken. Die Frage der ReichSrathSbeschickung wird in neuester Zeit von czechischen Füdrern in ernste Erwägung gezogen; die Hoffnungen der Feudalen wurden durch die Haltung, welche einige Verfassung--freundliche Abgeordnete ihren Wählern gegenüber bezüglich des Ausgleichs zwischen Oesterreich und Ungarn eingenommen, wiederbelebt. Aus dem Ausgleiche mit Ungarn soll jener mit den Czechen zur endlichen Reife kommen. Die verfassungstreuen Mitglieder des Abgeordnetenhauses werden die Action der Declaranten und der mit letzteren sich in Verbindung setzenden politischen Größen auS anderem Lager Tritt für Tritt beobachten und dem Projekte der Czechen erhöhte Aufmerksamkeit widmen. Die Czechen hoffen, daß der Ausgleich mit Ungarn beider gegenwärtigen Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses nicht zustandekommen, daß dasAbgeord» Jeuilleton. Eine Viertelstunde zu früh. (Fortsetzung., Stoff^"k ^ Kleider, gefertigt aus demselben ' * "ur zusammengestückelter und von wun- dttlichere», Schnitte als jene? toilet». aufgeputzte Armuth, ein« Trödel, luuin, welcher Gold und Purpur unter Bettler. Kan, ""ö Theatertand hervorschimmern und damit ! ""!^hkn ist, wie ein altirischer König, der Sch,?."" Üvldbrocalenen KrönunaSmantel aus der oebt ' Schuhe und Strümpfe einher. Edwn»>.- » Bttder der letzten Zeit umgaukelten bi,». Geschmückte Renner, besternte Sieger, dabe»» Schiffe, die wie stolze Schwäne unk Iraueü, prangend in ewiger Jugend ' Hochzeit-kränze und verschlungene vande schwebten an ihm vorüber. die Himmel tanzten um ihn her; über Ges»^! ?r i°g stch schillernder Farbenglanz; die Gestalten lagerten sich, standen fest, und im fröhli- chen Reigen wiebelte er mit einer wunderschönen Tänzerin vom Sängerabend über die strahlende Kry-stallfliiche. Die ganze Schöpfung athmete Lust und Seligkeit. Alles, was ewig getrennt war, schien sich friedlich zu einigen. Als er aber im Taumel der Wonne seine Tänzerin fester umschlingen wollte, da bleichten plötzlich die Rosen auf der Holden Wangen; eine düstere Windsbraut stürmte auf schwarzen Flügeln heran; die Wogen begannen zu schwanken, hoben sich empor, thürmten sich himmelan, und auf ihren weißen, schäumenden Häuptern schwebten die Tänzer, gleich Marmorbildern auf hohen Münstern. — Dumpfe-Heulen und Brausen, gährende Bewegung, wilder Aufruhr trat in der ganzen Natur ein. Lebloses und Lebendes tanzte und stürmte im chaotischen Gewirre unter und gegen einander. Jeder Theil des Körper- schien beflügelt; die bleiche Tän» zerin an der Brust flog er aufwärts,, wirbelte durch unermeßliche Räume, schoß wie ein Pfeil athemloS durch glänzende Sonnen zwischen beflügelten Engels-köpfen dahin und wollte eben sich in ein flockiges Lichtmeer stürzen, als da- blaue Luftgewölbe plötzlich furchtbar erdröhnte. — Die Sterne fielen vom Himmel herab, jede Fiber erschütternd. Ein Donner-keil schlug an der Seite nieder, riß die Jungfrau aus dem Arm des Tänzers und schleuderte sie wie ein vom Sturmwinde getriebenes Rosenblatt weit, weit vom Tänzer. Er sah die finkende, sterbende Schöne, stieß einen Schrei de« Entsetzens aus/erwachte und — fand sich am Boden der Kajüte, mitten unter See-kranken, in der Behandlung de- Wundarztes, der soeben das Blut zu stillen suchte, das reichlich au-feiner Schläfe quoll. Dem heitern Wetter war rin starker Seewind gefolgt. Das vermehrte Rütteln und Schwanken des Schiffe- hatte Edward- Schlaf zur Betäubung gesteigert und ein heftiger Stoß ihn zuletzt au- feiner Hängematte blutend unter seine Cameraden geworfen. V- Edwards that sein möglichstes, um auch den rohen Schwänken des Elements, dessen verrätheri-sche Schalkheit er schon so früh kennen lernte, eine freundliche Sette abzugewinnen; aber auch der beste Humor konnte gegen seine böse Tücke nicht lange vetnchau« aufgelb-t werde und Neuwahlen stattfinden würden. Dann wäre nach Berechnung der feudalen Schildträger und Wappenknechte der geeignete Zeitpunkt gekommen, den Weizen zum Bortheile der Czechen zu schneiden, in den Reichsrath einzutreten und dem czechischen «u-gleichsprojecte lebende Formen zu geben. Der feudale böhmische Adel beschäftigt sich bereits durch Jahre mit dem böhmischen Ausglejchsprojecte. Die österreichische Verfassung jedoch steht nach glänzend zurückgelegter Probezeit auf festen Grund, lagen; sie bedarf zu ihrer Kräftigung am aller-wenigsten solcher Fundamentsteine, die im czecht-schen Lager zusammengetragen wurden. Wir wollen aus Baumeister aus der Schule Hohenwarts und Clam-Martinitz' gerne verzichten. ______________________ Zm Entrevue in Reichstadt. Der „P. Lloyd" befindet sich in der Lage, zu constatieren, daß die reichstädter Be rein« barungen von keiner europäischen Macht einen Widerspruch erfahren haben. Europa sei also wenigsten» negativ inbetreff der Anerkennung des Princip« der Nichtintervention, des Nichteingreifens in die Entwicklung der Dinge auf der Balkanhalbinsel vollkommen einig. Wie lange man übrigens die Giltigkeit des Princips, das vorsichtig genug gleich von vornherein mit der EinschränkungSclausel „unter den gegenwärtigen Umständen" auSgestattet worden, aufrcchtzuerhalten imstande sein wird, möge dahin-gestellt bleiben. Lin Eingreifen der Mächte wäre für die nächste Zeit wenigstens nur denkbar, wenn allzu schwere Verletzungen des Völkerrechtes im Kriege stattfänden und wenn die allgemeinen Grundsätze der Menschlichkeit eine zu schroffe Verleugnung finden würden. Wenn die bulgarischen Vorgänge, deren Schilderungen von DiSraeli und Melegari nur als übertriebene bezeichnet worden, ohne daß sie gewagt hätten, deren Richtigkeit ganz tn Abrede zu stellen, von der einen oder der ändern Seile auf dem Kriegstheater selbst sich wiederholen, so ist e« allerdings nicht undenkbar, daß die europäischen Mächte durch die beleidigte öffentliche Moral rascher zu einer Einmischung ge-drängt werden, als dies bei den reichstädter Besprechungen in Aussicht genommen zu sein scheint. Die dortigen Vereinbarungen kündigen für diesen Fall ein vorhergehendes Einverständnis aller christlichen Großmächte an. Es ist nicht gut erkenntlich, welcher Macht die Initiative in der Herbeiführung dieses Einverständnisses zuerkannt ist, offenbar haben alle Mächte in dieser Richtung freie Hand. Das Eingreifen Europa'» kann daher ebenso für die Auf-rechterhaltung des Reformgedankens im Falle eines bedingungslosen Sieges der Pforte, als für die Wahrung des LtatuZ quo und dir Territorialintegri-tät des türkischen Reiches angesichts der Eventualität staltfinden, daß die serbisch-montenegrinischen Waffen Stich halten; der starke Seewind schwoll allmälig zum Sturm, zum heftigsten Orkan an. Zum Unglück trieb das Schiff noch immer im Kanal, der von der Natur ganz eigens geschaffen scheint, am die meerbeherrschende Nation der Briten tn die gefahrvollen Mysterien de« Wasserreiche« ein-zuweihen; denn man kann die ganze Erde umsegeln, ohne noch eine zweite so vortreffliche Seemann«, schule zu finden. Unsere Schiffer wurden gestoßen, gequetscht und eingesalzen, bi» sie schließlich zu lebenden Mumien, ja zu Stockfisch wurden. Durchnäßt und vom Froste geschüttelt, waren sie ganz erstarrt und keiner an. dern Empfindung mehr fähig, als der de« Hungers, welcher bet dem allmäligen Ausgange der Lebensmittel immer drückender ward. Jeden Augenblick mußten sie fürchten, von der Schiffsback in da« Todesreich abberufen zu werden, um dort dir Keckheit zu büßen, mit den Landsolda-ten sich auf ein Element hinausgewagt zu haben, da« bekanntlich nur für Seeleute und Meerungeheuer geschaffen ist. Suchten sie einen Augenblick die böse Wirklich- das Uebergewicht behaupten sollten. Aber die reich, städler Abmachung stellt in Zukunft die orientalischen Entscheidungen ganz unverkennbar unter den Ausspruch Europa'S, und sie charakterisiert sich damit selbst als ein Ergebnis der Principien des pariser Lertrages und>§>l« nothweudige Eonsequenz der gil-tigen europäischen Musterordnung. Nur insofern ergibt sich eine leichte Nuancierung diese« Vertragsrechtes, daß ein Congreß oder eine Lonferrnz zur definitiven Schlichtung de« Streites nicht beabsichtigt zu sein scheint. Dahin darf wenig) stens die osficielle Mittheilung gedeutet werden, «daß nur vertrauliche Erörterungen zwischen den Mächten, also Erörterungen von Cabinet zu Eabinet stallfinden, und daß nur die christlichen Großmächte an diesen Berathungen theilnehmen sollen. In einer Conserenz müßte auch die 1856 in das europäische Eoncert aufqenommene Türket Sitz und Stimme erhalten. Daß aber das Drei-Kaiser-Bündnis an diesen Be-rathungen als geschlossene Gruppe theilnehmen wird, darf gerade nach Reichsladt als Thatsache angenom-men werden._________________________________________ Politische Rundschau. Laibach, l 8. Juli. Island. Infolge Einwendung des ungarischen Honved-Ministeriums gegen die Tracierung der Grenz bahnen auf dem rechten Save-Ufer wurde der Bau derselben auf dem linken Save-Ufer beschlossen. Der .Pester Corr." wird aus Berlin mitge-theilt: „Nachdem das Petersburger Eabinet von den Niederlagen, welche die Serben auf allen Punkten erlitten, Kenntnis erlangt hat und be-fürchtend, daß die Fortsetzung des Krieges für Ser-bien höchst verderblich werden könne, macht Gor-tschakoff Anstrengungen und setzt alle Hebel in Be. wegung, die Nordmächte zu einer Intervention behufs Erlangung eines sechswöchentlichen Waffen, still st an de« zu veranlassen. Die diesbezüglichen Verhandlungen bilden gegenwärtig den Gegenstand eines eifrigen Depeschenwechsels zwischen oen verschiedenen Cabinetten." Dem „Kelet Nepe" zufolge richtete Sir Bu. chanan officiell an den Grafen Andrassy die Frage, wa« dieser von einer auf Vermittlung zwischen den Kämpfenden abzielenden Action halte. Gras Andrassy erwiderte, er erachte den Moment für da« Eingreifen der Diplomatie erst dann geeignet, wenn auf dem Kriegsschauplätze eine entscheidende Wendung eingetreten ist. Dann werde er der Inter, vention bereitwilligst beitreten. Ausland. Ueberdie Monarchenbegegnung tn Reichstädt wird der „Augsb. Allg. Ztg." aus Berlin geschrieben: „Nach dem bedingungslos erfolgten Beitritt der deutschen Regierung zu der in Reichstadt getroffenen Vereinbarung wird eine Kund- keit in den Armen des Schlafe» zu vergessen, so schreckte der Angstruf: Untiefen am Backbord! Riffe am Steuerbord! Pumpen verstopft I Wasser im Kiel-raume I und andere derlei Rufe sie au» ihren Fieberträumen hervor. Drei volle Wochen — während welchen dir Bemannung von jeder Welle zwischen Plymouth-Sound und dem biscayischen Meerbusen in drr unbequemen Wiege des Ozeans gar unsanft hin- und hergeschaukelt wurde, — führten die Soldaten da» so viel besungene, glückliche Leben der Seeleute und flogen endlich auf den Fittigen eines Sturme», der da- arme Schifflein in einer Stunde durch 50 Knoten jagte, in den Kanal zurück. Mastlo», ohne Spieren und Segel trieb da-Fahrzeug dahin, und die Mannschaft stand aus dem Verdecke fast so bleich und geisterhaft, wie die Be-satzung de» „fliegenden Holländer»", eine Lufterschei-nung, die man zuweilen in den Gewässern des Cap wahrnehmen soll und welche viele. Seeleute für Vorboten rine- gewaltigen Sturme« halten. Jeder auf dem Schiffe war überzeugt, daß die Reifeordre nach dem Nordpol, wo nicht gar nach der ändern Welt selber laute. (Forts, folgt.) machung derselben an die übrigen Signatarmächle de« pariser Tractat» vonseilen der österreichisch' ungarischen Regierung, welche von den Nordmächten wieder mit der Initiative zu weiteren Schritten betraut worden ist, erwartet. Es soll jedoch noch nicht bestimmt sein, ob diese Mittheilung in Form von einer Note oder einfach mündlich erfolge» wird. Das letztere ist wahrscheinlicher, da die Besprechungen in Reichstadt, mit Ausnahme des allseitig ausgesprochenen ^ bedeutungsvollen Entschlusses, sich nicht ^n den Krieg auf der Balkanhalbinsel zu mischen, »iS die Entscheidung zugunsten des einen der beide» streitenden Theile gefallen ist, kein positives Resultat ergeben haben." Gegenüber einer Deputation gab Graf Derbtz folgende Erklärung ab: .Die Regierung sei ftr stricte Neutralität, außer wenn die befreundet» Mächte das Ende de- Kampfes beschleunigen wollten-England stimmte dem berliner Memorandum nur deshalb nicht zu, weil eS glaubte, daß dasselbe nicht reüssieren würde. England schickte eine Flotte in die Bessika-Bai, weil die Vertreter der Mächte i» Konstantinopel einstimmig den Schutz für Nicht« Combattanten als wünschenswerth erklärten. Franl« reich und Italien würden nicht« thun, was eint griedensstörung herbeiführen könnte. Deutschland habe gar kein directe« Interesse im Oriente. England betracht einen europäischen Krieg als das größte Unglück. Oesterreich wünsche im eigenen Interesse die Erhaltung des Friedens. Obwol in Rußland eine starke slavische Partei ist, sei der Kaiser von Rußland der aufrichtigste Freund des Friedens. In Reichstadt wurde die Politik der Nichtintervention vereinbart, welche eine Mediation nicht ausschließe, die von allen Mächten unternommen würde. Wenn eine Gelegenheit zur Mediation gegeben sein wird, werde England mit eben solchem Nachdrucke, wie die ändern Mächte» zur Erhaltung der Eintracht der Mächie beitragen." „Pall Mall Gazette" sagt: „Raub und Plünde« rung stehen in allen Theilen Serbiens in Blüte. Die Waffen, welche an alle Welt vertheilt worden waren, werden in vielen Fällen von Marodeurbandea gegen Pächter und Landeigenthümer gebraucht, und so viele Polizeimannschasten find zur Armee ringe« zogen, daß das Bolk es schwer findet, sich dieser Strolche, die wenig nach der Sache ihres Vater« landeS fragen, zu erwehren. Glücklicherweise sind einige dieser Räuber gefangen und ohne langen Pr»' zeß ohneweiters erschossen worden." Der rumänische Krieg-minister brachte in der Kammer eine Gesetzvorlage, betreffend die M«' bilisierung der ganzen rumänischen Armee und die Einziehung eine- Theile« der Reserven, ein-Motiviert wird dieselbe mit dem „immer bedrohlicher werdenden Kriege." Da« Journal „Stamboul" meldet: „Der av> 15. d. in Konstantinopel abgehaltene Minister« rath, welchem mehrere UlemaS und hohe Würden« träger beiwohnten, berieth neuerdings über die Grund« lagen einer Verfassung und soll da- constitu« tionelle Princip angenommen sowie beschlossen haben, in einer demnächst abzuhaltenden Sitzung die neuen Institutionen näher zu bestimmen." Vom Kriegsschauplätze. Infolge der in der Umgebung von Widdin stattgehabten Kämpfe sind die Serben, von den TLr« ken verfolgt, wieder über den TimoI zurückgegangen und rückte der Gouverneur mit 2000 Türken grgk" Serbien vor. Die Nachricht, daß ein serbische- DetaV ment die österreichische Grenze bei Trenkovac verletzt habe, ist erfunden, ebenso die Nachricht vo einem serbischen Angriffe aus Adakaleh. Ein Bericht de« Präfekten von Ujica vom 12-constatiert, daß die Türken, al« Archimandrit Duc Nova-Baros angriff, ln ihren Verschanzungen man weiß nicht, in welcher Absicht — eine gr»» Zahl christlicher Weiber und Kinder aufstellten, v°> denen viele von unfern Geschossen getroffen wuro Zur Tagesgeschichte. — Scandalgefchichten. An der Spitze jener Priester in Belgien,, welche in sittlicher Beziehung allgemeines Aussehen in Belgien erregen, steht der Pfarrer von Toolkercke, Banliere; ihm schließt stch der vicar D u -chöne von Lütiich, der Vicor Koopmann von Antwerpen, der Vicar BogaertS von Malines und die Fratres Emil und Binent von Tournat an. Alle diese «Ehrenmänner" sind de« Vergehens unzüchtiger Handlungen *"it Kindern unter 14 Jahren angellagt. Hiezu fei noch erwähnt, daß der Bischof von Namnr dem wegen gleichen vngehms mit 22 Monaten Gefängnis bestraften Pfarrer deBra die Pfarrei Flamierge und der Bischof von AronS b'M nach Frankreich geflüchteten Pfarrer Vanliere die Pfarrei «lairemarais verliehen hat. Diese Thatsachen mögen «inen schwachen Begriff von den, moralischen Zustande geben, ^r gegenwärtig unter der weltlichen und Ordensgeistlichkeit >n Belgien herrscht. Und Individuen von solchem Schrot und Korn wollen in Belgien die erste Geige spielen und in der Politik den Ton angeben I _________ Lokal- und Provinzial-Au'gelegeuheiteu. -(Personalnachricht.) FML. v. P ü r k e r ist -estern von seiner Urlaubs-, beziehungsweise Badereise von Marienbad nach Laibach zurückgekehrt. - (Der Jahresbericht deS hiesigen ^bergymnafiums pro 1876) theilt folgende That-lochen mit: Der Lehrkörper bestand für die obligaten Lehrfächer ans 18 und für die nicht obligaten Lehrfächer aus 8 Lehrkläflen. — Die Lehrmittelsammlungen wurden durch Geschenke vonseite des Unterrichtsministerium-, der krainischen Landesregierung, des krainischen Landesschnl-rathes, der Lommisstou zur Erhaltung der Baudenkmale, des steielmärkischen historischen Vereines, der Buchhandlun-«en Hölder, Berman, Winiker, Kunz und Kanitz, der Pro-fefforen Grünewald, Pleterfchnik, Vavru, Marn und Znpan-tfchitfch, der Herren Nelikajne, Jurtii und einiger Gymnasial» schlller und durch Anlauf nothwendiger und hervorragender Druckwerke bereichert; auch das physikalische und das -naturhistorisch-landwirthschaftliche Labinet und daSLandeömnseum erfuhren wesentliche Zuwüchse. — An 100 Gymnasialschüler wurde ein Betrag von 7014 fl. 43 lr. an Stipendien geldern ausbezahlt. — Der Dymnasial-U nterstützungsfond verrechnet« an Einnahmen 500 fl. 56 kr. und an Ausgaben 299 fl. 32 kr.; dieser Fond besitzt ein Vermögen von 5125 fl. in Obligationen und 201 fl. in Barem. — Das Eollegium Aloi -< ianum zählte 54 Zöglinge. — AlS besondere Wohlthäter der Gymnasialschüler werden genannt : die krainische Spar« kaffe, die Lonvente der Franziskaner und Ursulinerinnen, das Diöcesanpriesterhaus, das Collegium Aloisianum, dir Buchhandlung Lercher, die Papierhandlung Zefchko und viele Private. — Der Stand der Schüler mit Schluß des Schuljahres 1876 ist folgender: in der I. Klaffe 98, U Kl. 61, UI. Kl. 50, IV. «l. 46, V. Kl. 47, VI. Kl. 28, Kl. 31 und VIII. Kl. 23, zusammen 384 Schüler; »Mer ^sen 38 anS ändern Kronländern und 2 Ausländer. Schulgeld bezahlten 185 Schüler. — Hinsichtlich des ^"rtgangeS "gaben sich folgend« Resultate: 51 Schüler ^hielten die Vorzugs-, 221 die erste (vorgewerkt zur Wie-^rholungsprüsung 51), IS die zweite, 33 die dritte Klaffe; ^ blieben ungeprüft, 6 Pnvatfchüler. — Dieser Bericht ent-^t an leitender Stelle eine Abhandlung über „die Ent-pthuug und Bedeutung des verduner Vertrages vom Jahre 3 n. Ehr. Erb.«, vom Gymnasiallehrer Franz Suklje. — (AuS demJahreSberichte der hiesigen ^brrrealfchule pro 1876) entnehmen wir folgende Daten: Obligate Lehrfächer tradierten 22, freie Lehrfächer ^Lehrkräfte.— Mit Schluß deS Schuljahres befallen st» in der VII. Klaffe 18, VI. Klaffe 21, V. Klaffe IV. Klaffe 53. III. Klaffe 60, II. Klaffe 79 und in der - Klaff, 82, zusammen 341 Schiller; von diesen gehören 97 anderen österreichischen Provinzen und S dem u-lande (1 Amerikaner) an; von diesen Schülern erhielten die Vorzugs-, 245 die erste, 8 die zweite und 18 dir ritte Fortgangsklaffe; 49 werden zur Wiederholungsprü->nng zugelaffen. — Bon diesen Schülern zahlten 173 E * 3 «ld, 22 waren von der Zahlung de- halben und von der Zahlung deS ganzen Schulgeldes befreit. Da« ""gezahlte Schulgeld betrug 4S96 fl.; die AufnahmS. taxen beliefen sich aus 207fl. 90kr.; 19 S t i pe»d i sie n empfingen 1693 fl. 88 kr.; für Lehrmittel wurden 2098fl. 53kr. ausgegeben. — Beim Unterstützungs-Vereine ergaben sich 584 fl. 62 kr. Einnahmen und 493 fl. 24 kr. Ausgaben. — Zur Maturitätsprüfung meldeten sich 18 Schüler. — Die Bibli»thek zählt 1758 Bände und 469 Hefte; dieselbe ersuhr durch Ankauf und Geschenke (vonseite deS Unterrichtsministeriums, der krainischen Sparkasse, der „Matica Slov.', de- Militär-geographischen Institutes in Wien, der Buchhandlungen Hölder, Lehmann, Wentzel, TempSky, Fischer, Gestewitz, der Professoren Dr. A. Snpan und Wilhelm Boß und anderer Schulfreunde) wesentlichen Zuwach»; ebenso das Naturalien-, physikalische und chemische Laboratorium durch Ankans nnd Geschenke (von den Herren F. Schmidt, S. Siobitsch, Gla-wacki, Kraupp, Janesch und anderen Schulfreunden). — Die gewerbliche Fortbildungsschule besuchten 133 Schüler; dieser Unterricht nahm 2700 fl. in Anspruch. — Dem eigentlichen Berichte der Direktion geht eine Abhandlung : «Das Rechnen mit unvollständigen Decimalbrüchen", vom Lehrer Hrn. Josef Gruber, voran. — (Die Musikschule) der philharmonischen Gefell-fchaft wurde im Schuljahre 1875/78 von 138 Schülern besucht. Unterricht ertheilten die Herren Zöhrer (39 Schüler im Llavierspiele), Moravec (25 im Tlavierspiele und 86 im Gesänge), Gerstner (48 im Biolinspicle) und Fräulein Clementine Eberhard (20 Dameu im Sologesang). — (Der LircuS Sidoli) war gestern gut be-sucht, die ikinderwelt ergötzte sich an der Pantomime „Aschen-drödil." Heute gelangt die interessante Pantomime „Schnee-wittchen" zur Aufführung. — (Raufhändel bei Kirchweihfesten.) Am 16. d. vollzog sich be» Gelegenheit deS Kirchweihfestes im Dorfe Podgrav nächst Salloch eine Rauferei, bei welcher der Urlauber Johann Grnm eine Stichwunde in die Brust und zwei Schnittwunden am linke» Oberarme erhielt. Die körperlichen Verletzungen sind schwere. Am selben Tage entstand in dem nächst Rudolsswerth gelegenen Orte Prekno zwischen einem «urschen und einigen Bauern ein Raushandel, bei welchem der Kegelaufsetzer in Pfleger'« Gasthaus einige Hiebe über den Kops empfing und ein zweiter Bursche verwundet wurde. An dem Auskommen des schwerbeschädigten iiegelaussetzers wird gezweifen. Auch ein Zeichen der Volksbildung und Moralität, daß kirchliche Feste auf dem flache» Lande mit Messer, Prligkl und Blut gefeiert werden! Wäre es nicht an der Zeit, derlei Kirchweihfeste, bei welchen Wein und Stichwaffen die Hauprollen spielen, abzustelleu'/ — (Lehrermangel.) Behnss definitiver Beseiti-gnng des Lehrermangel« in Kärnten wird auch noch im kommenden Schuljahre 1876/77 an der Lehrerbildungsanstalt in Klagensnrt ein einjähriger praktischer BildungScnr« für solche Zöglinge gehalten, welche zwei oder mehrere Ober-klaflen der Mittelschulen mit genügendem Erfolge absolviert haben. Dieselben erhalten Staatsstipendien von 100 biS 200 Gulden — (Der zweite VergnügungSzng) geht am Sonntag den 23. Juli um 6'/, Uhr morgen- von Laibach nach RadmannSdors-Lees ab und kehrt am selben Lage uw halb 10 Uhr abends nach Laibach zurück. Die Fahr-preise wurden wieder um die Hälfte deS Betrage- ermäßig«: II. Klaffe 2 fl., III. Klaffe 1 fl. 10 kr. Di- frühe Ankunft in LeeS gestattet Ausflüge nach Politfch, VeldeS, zumRoth-weiner Wasserfall, tn da- Wocheinerthal, nach Jauerburg und in andere nahe Gebirgsgegenden. — (Eine Broschüre unter dem Titel „Jetzt oder Nie!') macht soeben in der politischen Lesewelt die Runde. Der Versaffer derselben richtet einen Mahnruf an die österreichische Diplomatie in Bezug aus die von derselben von jeher und namentlich in dieser Zeit ein-geschlagene Richtung und betont, daß der bewaffnete Friede einen allgemeinen Staatsbank»»« in Europa unvermeidlich znr Folge haben müsse. Die Broschüre versucht nachzmveisen, daß die österreichische Armee, ungeachtet fie im Frieden in Waffe» dasteht, der Situation gemäß nicht genügend gerüstet sei, und deckt die Mängel unserer Armer rücksichtslos auf. Dir Broschüre wünscht Oesterreich einen genialen Minister und einen ausgezeichneten Feldherrn, welche immerhin zu finden wären, wenn beide nicht immer bri« blauen Blute gesucht würden. Die Broschüre ermahnt, Oesterreich möge mit den alte« Gewohnheiten brechen und ein neue-Leben beginnen; eS wohnt demselben ein gesunder Kern und großer Patriotismus inne Oesterreich könnt« glücklich sein, wenn sich dir in der Broschüre ausgedrückten Wünsche nur zur Halste erfüllen wttrden. Diese Flugschrift erscheint im Berlage der Ed. Hügel'schen Buchhandlung in Wien, I, Herrengasse 6. Preis 25 Ir. — (Bestkegelscheiben in Sner's Bränhaus-garten.) Bis gestern wurden S035 Serien geschoben, höchste Kegelzahl 21. Der Schluß diese« zum Vortheile der Kranken- und Unterstützuugskaffe des allg. kraitt. Militär-Veteranen-Bereines arrangierten Bestscheibens ersolgt am 24. d. M. um zehn Uhr abends. — (Die Fahnenweihe) des allgemeinen kraini» schen Militär-Veteranenvereines wird am 13. k. M. in Laibach festlich begangen werden. Das Programm lautet: Am 12. August. Empfang der mit den Abendzüge» anlommm-den Gäste. Abends 8 Uhr. Zapfenstreich. Geselliger Abend in den Lokalitäten des Gasthauses „zum weißen Stößel". — Am 13. August. 6 Uhr früh Tagwache. Um 8 Uhr. Raillie-rung der Vereine vor den Lokalitäten der VereinSkanzlei, Marienplatz Nr. 45. Um 9 Uhr. Abmarsch fämmtlicher Vereine aus den Festplatz. Um 10 Uhr. Empfang der Fahaen-mutter, Feldmeffe, Weihe der Fahne und Einschlagen der Nägel. Sodann Uebergabe der Fahne an den Fahnensührer und Ansprache durch den Vereinsobmann. — Defilierung und Abmarsch durch die Stadt — Abgabe der Fahnen in der VereinSkanzlei. Um 2 Uhr nachmittags. Festbanquet im Glassalon der Tasiuorestauration Um 8 Uhr abends. Fest-concert in den Gartenlokalitäten des GasthoseS „zum goldenen Stern". — (Der Handels- und Gewerbewelt) theilen wir die im nachbarlichen Kärnten im August l. I. abzu-haltenden Jahr- und Viehmärkte mit: am 2. in Unterdran-burg; 5. in Schwarzenbach, Flattnitz a. d. Alpe, St. Lorenzen (Leffachthal), Luggau; 7. in Kappel (Eisen-); 10. in Villach, St. Leonhard (Lavantthal); l6. in Hüttenberg, Preitenegg; 21. in st. Michael ob Bleiburg, Liesing; 22. in Luggau; 24. in Friesach, Forst, Lavamünd; 26. in Renn-weg im Lieserthale; 28. in Feldkirchen; 29. in St. Johann am Pressen. Der Schulgarten. (Fortsetzung.) Seit weit mehr als hundert Jahren suchen strebsame Pädagogen den Bedanken deS Schulgartens, der doch so nahe liegt, eigentlich so eiusach ist, auszusühren, ohne H»ß eS ihnen gelungen wäre, eine allgemein ausführbare Gestalt zu finden. Deutschland ist heute noch in dir Sache de« Schulgartens nicht über die Theorie hinauSg-kommfN, weil es im Doktrinären stecken blieb und nach einer Schablone sür den Schulgarten suchte. Schweden hatte allerdings schon im Jahr« 1871 bri seinen 7528 Volksschulen über 2000 S hul. gärten, allein nur bei Landschulen uud nur zu bestimmten praktischen Zwecken, so daß der schwedische Schulgarten nur auf jenem Standpunkte steht, welchen vor unferem neuen BolkSschulgesetze einige bessere sogenannte Schulgärten in Böhmen nnd Schlesien einnahmen. Oesterreich dagegen geht mit diesem Erziehungsmittel ersten Ranges gerade»» den übrigen Kulturstaaten bahnbrechend voran. Oesterreich hat in der wiener Weltausstellung den Zeitgenoffen ein Beispiel einer bestimmten Art von Schulgärten («iues mäßig großen LandschulgartenS) in Wirklichkeit vorgeführt und dargethan, wie leicht und mit verhältnismäßig geringen Kosten «in Schulgartrn «»-geführt werden kann. Wenn der Lehrer, auf den hier alles ankommt, von abziehenden Nebenämtern entlastet wird, wie bri uns; wenn ihm Wissen und Können tn den einschlägigen Fragen in der Lehrer-BildnngSanstalt oder nachträglich aus passende Weis« in besonderen Eursen vermittelt, wenn er von der Gemeinde unv von gebildeten Männern im Schulbezirke kräftig unterstützt, vor allem aber, wen« der Schulgartrn in den Bereich der Unterrichts- nnd Erziehungsmittel der Volksschule gezogen wird, dann vermag auch der Lehrer mit Lust und Ersolg aus dem Feld« des Schulgartens zn arbeiten. Da« Volk ist durch Aussätze in VolkSblLttern, BolkSkalendern, Flugschriften, durch Verbreitung von sogenannten „Normalpläuen" (welche den «-dankende«Schulgartens veranschaulichen), durch gute Vorträge unter Vorzeigung gelungener Pläne, durch kurze Instructionen der Lande-regierung und durch jeden wirklich auSgesührten und guten Schulgarten leicht aufgeklärt und gewonnen. Ueber «llei da» liegen heute ausreichende Lrfahrungkn vor. Dir Regierung (Unterricht-., Ackerbauministerium, viele LandeS-IchulrSthe und Statthalterrien, VezirkSbauptleute) geht mit Rath und That voran; alle unsere Lehrerbildungsanstalten werde» nach und nach mit Schulgärten versehen, dir beide» niedervsterreichischen LandrS-Proseminare find eS bereits. (Schluß folgt.) Neue Kriegskarten. Die gegenwärtigen Verwicklungen im Osten brachten nns in der letzten Zeit eine erkleckliche Anzabl.«arten des Kriegsschauplatzes." Wol keine unter sLmmtlichen uns vorliegenden Karten verdienen so sehr die Beachtung unserer geehrten Leserwelt, wie die eben im geographischen Institute von Flemming in Glogau erschienenen Laaiiltc 8p«ciakk«rle jer «uroxüis«a Türtei ia iwaapg Lkälter». Maßftab l: 600,000. Aoinpket 12 st., ia eia-i«kn«l> Lkättera ä 95 Kr. Laniltk« Eeaerakiarte >Icr «uroxSisckei» Tüetei im Maß-ftak.. l - 1.Ü8VM0. l «kalt 8« Kr. Der Bearbeitung beiter Karten find offenbar die beste» vorhandenen Materialien zugrunde gelegt, Stich und Druck ist schön und deutlich, die Ausführung überhaupt mustergiltig Zur Orientierung sür den jetzigen Kriegsschauplatz find von der Specialkarte die Blätter 7, 8, S, II, 12 und 13 wichtig. Die Weneralkarte ist ein nach der Specialkarte sehr exaet verkleinertes Uebersichtsblatt im größten Landkartenformat und schließt sich in der Ausstattung vollständig der elfteren an. Die Buchhandlung Klei nmayrLBamberg hält Lager der beiden Karten.__________________________________ Witterung. Laibach, 18 Juli. Die schöne Witterung anhaltend, schwacher SO. Wärme: morgens 7 Ubr 16.6», nachmittags 2 Uhr -j- 25 8° 6. (1875-j- 20 4«; 1874-j- 241° 6.) Barometer im Fallen, 736 32 ww. DaS gestrige Tagesmittrl der Wärme -s- 201°, um 10° über dem Normale._________________ Angetommene Fremde am 18. Juli. Hotel Stadt Wir». Khautz v. Eulenthal, Polizei-Direktor in Pension, Marburg. — Oberghol, Professor, Gottschee. - Bellak. Reisender, Leibnitz. — Burger, Littai. Skarja, Postmeister, Krainbnrg. — Fant!, Wolsart, Beamter, n. Weiß, Wien. Hotel Elesunt. Vnlo, Mostar. — Petris, Lherso. -' Hadje conste, Konflanlinoptl. - Ball, Süchteln. — Dobrin, Kanischa. — Wabrevit, Mostar. H»tel Europa. Fischer, Kfm. Budapest. «atsrr von Lesterreich. Jncan, Watsch. — «arazntli; «irrti, n. Kirfchbaum, Wraz. Batrrtscher Hof. Lilek u. Uis>i, Wien. — Kne», Tiiest. — Killer, Marburg. ___________________________________ Gedenktafel über die am 21. Juli 1876 ftattfindenden Licita tionen. 3. Feilb., Krasovec'scbe Real., Dobravic, BV. Mött. ling. — 8. Feilb., Maci'sche Real., Trdb. Psarrgilt MannS- burg, B«. Egg. - 3. Feilb., MaleSiL'fche Real., DraSik, B«. Mvttling. - 3. Feilb., Lernit'sche Real., «rdb. Ple-teriach Nr. 286, B«. Naffeufuß. - Reaff. 3. Feilb, Bi-tit'sche Real., Berce, «V. Feistriz. - Reass. S. Feilb, Fatur'sche Real., Zagorje, BB Feistriz. - 3. Feilb., Ple> sec'sche Real.. Bidofii, «K. Mvttling. — 1. Feilb., Scherz-sche Real., Polane, VA. RudolfSwrrth. — 1. Feilb., Skuari-sche Real., Pole, BB. Wippach. — 3. Feilb, Tomazii'sche Real., Slap, BG. Wippach. Telegramme. Wie«, 17. Juli. Die «Politische Correspon-denz" meldet aus Ragusa: „Nach erbittertem Kampfe mit den Türken am 14. Juli rücktzn die Montenegriner am 16. Juli in Blagaj ein, weshalb in Mostar Panique herrrscht. Die Christen fürchten türkische Racheacte. Die Montenegriner unterbrachen die Verbindung zwischen Ragusa und Trcbinje durch Besetzung von Glavsko oberhalb Breno polje. Belgrad, 17. Juli. (Officiell.) Die türkischen Depeschen vom 9. Juli sind falsch, die angeblichen Siege der Türken über Tschernajeff erfunden, die serbischen Vorposten stehen noch immer vor Novi-Bazar. Nack Telegrammen AlimpiL' begehen die Türken in Bosnien fürchterliche Grausamkeiten. Die serbischen Truppen bemächtigten sich des ganzen Topicathales. Bosnische Insurgenten schnitten den Türken die Communication zwischen Bjelina und Rata und Bjelina und Tuzla ab. Konstantin»-«!, 17. Juli. (Officiell.) Die türkischen Truppen bei Ak-Palanka erstürmten am 16. d. die serbischen Verschanzungen, und gaben die serbischer Truppen infolge Vorwärtsmarsches anderer türkischen Corps kampflos die Verschanzungen von Babina glava auf, sich hinter die Demarkationslinie zurückziehend.. Paris, 17. Juli. Ein Memoire der rumänischen Regierung bezeichnet diejenigen Punkte, welche dieselbe im Einvernehmen mit der Pforte zu regeln wünscht, und zwar: Anerkennung des historischen Namens .Rumänien"; Aufnahme des rumänischen Agenten zu Konstaiitjnopel in das diplomatische Corps; Regelung dessen Befugnisse; genaue Grenz bcstimmung betreffs der Donaninseln; Abschluß wirthschoftlichkr Conventionen zwischen der Pforte und Rumänien; Anerkennung rumänischer Pässe seitens der türkischen Behörden; Grenzberichtigung im Donaudelta. Tetegraptftlcher Tuesberichi am 18. Juli. Papier-Arme 66 75 — Silber-Reute 69 80 — 18«0-> StaatS-Anlrhen 112 75. — Bankactien 862. Lredit l46 70 — London >25 90.-' Silber 101-10. — K. k. Münz, dukteri 5 84. -- 20-FrancS Stücke 10 02. — IM ReiH», wark 61 75. Wiener vörfe »,m 17. Jnli. Sperr. «ent«, Lft.Pa». dt«, dt». S». i» Sltb. i»Ie »on t»S4 . . kose «ou isso, »an« »»>, >860, Kinst PrLmikuI».». 1804 8rm»Ä«nt.adI. Giebcnbürg. Ungar» Fvttvii. Snglo-Bank . . . Srrditanftalt . . . Depositenbank. . , «»compte-Lnstalt Krane«-Bank . . tzandel-bank . . . «ationalbauk . . Oest. Bankgesrlll. Union-Bank . . . verkehrrbank. . . Msöld-Bahn . . Karl Ludwigbabn Lais. «UI.-B-bu «ais. Fr. g°sks«b StaatibaLn . . . Südbabn........ «eld «eo S910 I07-1S II» rrs-60 IS1— 7»-1S 11 — Mare SI-10 -rcs-d» 1I»-S« 119 — isr-so i,ib 1150 11— nrr b» i,i — i^i-rs M0'- S7V-1»-S0 1S-S8—! »S SV 8«8— «10 - ssrs »SSV S-.-j «3 SV Ivo— I01-— zos so ro«— ltbs-su IS7 — IS» so ,»4->»7»— IS S» 79 so rr»»üdri«5«. Geld «llg. oft. «od.-Srrdit. dto. iu 3» S Nation, ö. W Urig. Bod.-Sreditaoft. tv6— SS— »7-60 8«-- ics.d» ««so 91-1» SSiS Kran, Ioscs«-Bahn . Lest. Nordweftbahn . kiebrnbürger . . . . Etaat«bahn eüdb.-«es.,u SOV Fr. dto. Boa« SÜ- »1- 1S4— IIS» sa-ii 81-i» «l— ISS- IIS» ISS so issro Rudols« - kose .... I»-Sv 14- Wvvl»«. (3Mou.) «ug«b. ivoft.Md.W. Aranks. toc Mark . . Hamburg, London 10 Psd. Sterl. Pari« Ivo Franc» . . SOS» «o »o «o so ILS «s 4S10 SII» SI-10 «1-1« 1,S-15 4^-« IVliuriorr. Lais. Münz-Ducaien rv-Franc«fmck .... Kreutz, »affenscheine. »-8S s 9S St-40 INI - s-»s 10 oo «1-so ivi-ro Das berühmte Bild von AU«» in München'. 7ösiis Lkristus Antlitz Tkristi aus äem 8«üweißtu 46 I. ikIvfi-viokiZotivp Vl/embsu-Lvnxress, W Kinds» Hu88lellimg L in Nardurtz 1876. ------------- z-c /'^ly- mir,'-'.r^kk ! j » 11 ^ m ^ 2 r r u jj ver Lv»>ir»'k««-.vir(1 ««» »v. eroüuet un<1 »m 23. 8sx- tembor xesoblosseu. Ln äeruselden Iwmieo ^vßebörixe »Uer L.Luäer odne Unterscbieä tbeUuedmev. vis uvä äerHV«Inn,«»I»r üuäso 1». unä EL. statt. 2nr Ausstellung flanken: 6rupxe I ^Vsine. Ornppe II Hebenproäuets äes ^Vöivd»ues. 6ruxxe II! ^Veintr»ubeu. Oruxpe IV OerLttie, LlLsclilueu uuä Llate-riklisa uuä 6ruxxe V I.ekrwittel uuä I^iterstur kür Veiubau uuä Lellervrrtdsekukt. vis 6ruxpeo I uoä II können nur von Xusstellern nnä mit kroäueten äer I^Lnäer äer österreidiiecliev Krone, äis 6ruppen III, IV unä V »der »ns »Ilsn lLn-äsrn vkueDntersedieä desekiokt veräen. Die LxeoiLl-kroxruwwe uuä ^vmeläuoxsblsv^uette veräen »uk Verlangen xartokrei ruxesenäet unä uw lisläixe Lelrsnntßkbs äer äiesbervxlieben ^äressen ersuoLt. Drei schöne Mauen, worunter zwei Männchen, sind preiswllrdig zu verkaufen. — Näheres im Annoncenbureau Müller (Fürstenhof). (392) 3-3 Hotel-Verpachtung. In der Stadt Cilli wird das am frequentesten Posten flehende, mit Gast-, WohN' und Paffagierzimmern, Schank- und Eiskeller, Sitzgarten, Pferde- nnd Hornviehstallung, Waschküchen, Holzlagen versehene Hotel „Elefant" vom 15. Jänner 1877 an «u! 6 Jahre an einen routinierten Restaurateur verpacktet. Aus' kuuft ertheilt v«»«»! daselbst. (389) 3—3 Hsrdurx im ^uii 1876 »er Ven1rsl-^U88<;I>»88. Im Verlage von VLsar Solimtät in Zürich erscheint und ist durch Jg. v. Kleinmayr L F. Lambergs Buchhandlung in Laibach zu beziehen: Ackmiät's Umversak-^emkron. Ein Nachschlagcbuch übrr alle Zweige des menschlichen Wissens nnd M alle Stünde, in vier Länden oder circa 50 Heften, L 30 Kr. WM" Das Werk hilft einem längst gefühlten Bedürfnis ab, es ist f" ^ reichhaltig, wie die großen Lexika von Meyer, Brockhans, Pierer, nur sind die Ar>» kürzer gefaßt. Jenen, welche die Kosten fchenen, sich eines der drei genannten gr°v . Lexika anzuschaffen, wird das Werk, welches auf viermal so kleinem Raum nuv, einem Viertel der Kosten nahezu denselben Dienst leistet, eine erwünschte L^ie erste Lieferung ist vorriithig und wird aus Verlangen gerne (nach a" ^ wärts franco) zur Ansicht mitgetheilt. Druck von Jg. v. Kleinmayr»L Fed. Bamberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.