prLuameralioii» - Prrisk: Für Laidacb Ganziährig . . . « ft. — tr. Halbjährig . . . » „ — , BierstMhrig. . . i „ Lv „ Monatlich . . . — „ S» , H,ir der Post: Ganzjährig . . . !» ft. — lr. HalLjährig . . . t . 50 . Vierteljährig. . . 2 „ ü5> . Für Zustellung ins Haus viertel- jährig LS kr., monatlich 9 kr. Einzelne Nummern ü Ir. Laibacher Tagblatl. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Skt-Klio». «ahnbosga^e Nr. I»i Krprtilil!« «vd Jusrralni Lvrea«: »ongreßplah Nr »i (Buchhand!rr> »on I.». üleinmavr ü K.Baml-er,; . ZüstttiousPrlisr: tzlir die einspaltige Prritzetle » Ir. bei zweimaliger Einschaltung L Ski. dreimal L 7 kr. ^nsertiookkempel jede-mal Lall. Bei gröberen Inseraten und österer Linschaltung entsprechender Ma»«tt. Nr. 27. Freitag, 4. Februar. — Morgen: Agatha. 1870. Die Krisis in Baiern. Gleichzeitg mit Oesterreich hat auch Baiern seine Minifterkrisis, nur mit dem Unterschied, daß bei uns das freiheitliche und verfassungstreue Ministerium die Majorität der Bevölkerung für sich hat, während in Baiern die Majorität wenigstens der beiden Kammern an der Kreirung eines reaktionären, ultromontauen Ministeriums arbeitet. Die planmäßigen und mit allen Mitteln arbeitenden Agitationen seitens der Klerikalen und der Separatisten, welche das Heil Deutschlands darin erblicke», wenn selbes wieder in einige hundert littst,itanische Staaten mit eben so viel dem Volke zur Last fallenden Herrschern an der Spitze zerfal-len würde, und welche das Volk mit dem Schreckbilde, daß es sonst preußisch werden müsse, ans ihre Seite zu bringen wußten, haben eine Kammerma-jorität zu Stande gebracht, die in ihrer Zusammensetzung wohl kaum ihres Gleichen hat. Reaktionärer Adcl, welcher sich nach den Zeiten, wie sic vor Napoleon I. oder doch bis zum Jahre 1848 bestanden, zurücksehnt, verknöcherte Burcaukratcu und Diplomaten, Demokraten im schönen Bnnde mit Ultramontanen reinsten Wassers, welch' heterogene Elemente unter dem Gesammtlitel „Patrioten" zu-sammcngeflosseu sind und alle Dämme, die der zu-nehmende Wohlstand des Volkes, die wachsende Bildung gegen psäffifchen Lug und Trug errichtet, zu übersluthen drohen. Beide Kammern hadm bekanntlich dem Ministerium Hohenlohe ein entschiedenes Mißtrauensvotum gegeben, daher der König, so sehr er auch für seine Person dem Fürsten Hohenlohe geneigt sein, und dessen Politik billigen mag, das Ministerium Hohenlohe fallen lassen, und an dessen Stelle ein reaktionäres, ultramontaneö entstehen sehen muß. Als Hanptverbrcchen wird dem Ministerium Hohenlohe ungerechnet, daß sich dasselbe bereit zeigte, nach und nach in einen engeren Anschluß an den Nordbund zn treten und dadurch in der, wenn auch lockeren Einigung Deutschlands einen Schritt vorwärts zu machen. Neben einem Rückschritt aus dem Gebiete oer Kirche und Schule wird es daher die Hauptaufgabe des neuen baierischen Kabinetts bilden, sich des Einflusses und der BundeSgenossen-schast des deutschen Nordens so viel als möglich zu entziehen, zu welchem Behuse der so lange besprochene süddeutsche Bnnd iirs Leben geiufen werden soll. Ob aber dieses Vorhaben ausführbar sein wird, müssen wir bezweifeln, und wir stimmen der Behauptung des Fürsten Hohenlohe, daß der deutsche Südbund ein Hirngespinnst ist, das nie verwirklicht werden könne, vollkommen bei. Abgesehen davon, daß Baden diesem Bunde nie beitreten wird, dürfte sich auch Württemberg schwer entschließen, sich gewissermaßen unter die Hegemonie BaiernS zu begeben, und selbst dann, wenn das Unmögliche geschehen, die Süddeutschen unter einen Hut gebracht werden sollten, was w^rc hiemit erreicht? Wohl alles andere, als ein Gegengewicht gegen die 30 Millionen im Nordbuude zentralisirlen Deutschen, an welche das Volk im Süden durch lausend geistige und materielle Bande gefesselt ist. Mag das neue Ministerium, mit welchem Baiern beglückt werden soll, wie immer beschaffen sein, cs wird sich dem naturgemäßen und unabweis-lichen Einflüsse vom Norden her nie entziehen können, wohl aber kann es bei weniger Ueberlegung oder selbstsüchtiger Verblendung ernste Konflikte her-bcisühren. Die süddeutschen Politiker setzen zur Erreichung ihres Zieles ihre Hoffnung auf die eventuelle Hilfe von Seite Frankreichs oder Oesterreichs, ohne zu bedenken, daß sie hiebei die Rechnung ohne Wirth machen. Frankreich ist. wie die „Presse" bemerkt, in eine neue Aera innerer Entwicklung eingetreten, dir, welche Partei immer von den rivalisirenden Fraktionen obsiegen mag, unsichere auswärtige Unternehmungen, einen Krieg am Rheine unmöglich macht. Alle Parteien des Kaiserreiches perhorreSziren ebenso wie dieOrleanisten und die Republikaner einen Inter -ventionskampf, welcher den natürlichen Gang der Dinge im eigenen Lande stören und das große Werk der Befestigung der bürgerlichen Freiheit wieder auf lange hinaus unterbrechen würde. Daß noch weniger auf den zweiten Faktor zu zählen ist, den die süddeutschen Politiker der Rache und der Restauration als eventuellen Bundesgenossen in Anschlag zu bringen pflegen: ans Oesterreich, konnte in den jüngsten Tagen selbst der leidenschaftlichste Preußenfresser einsehen lernen. Wir haben in unserem eigenen Hause so vollauf zu thun, um wieder leidliche Ordnung zu schaffen und eine halbwegs behagliche Existenz zu ermöglichen, dah wir Gott danken müssen, nach Außen hin wenigstens der Ruhe zu genießen. Uns jetzt in fremde Händel einzumischen, wäre der ärgste Tollhäuslerstreich, der nur gedacht werden kann. Vom Konzil meldet ein Berichterstatter der „Times," daß in der „8eli6äa äe Romano ?onti6o6" der Papst klar und ausdrücklich das absolute (über Konzilien erhabene und von Konzilien unabhängige) Liaupt einer unseblbaren Kirche genannt wird. Sodann berührt das Aktenstück die bereits im Syllobus zur Sprache gebrachten politischen Gegenstände und verwirft die Lehre von der Anerkennung vollendeter Thatsachen, sowie das allgemeine Stimmrecht. Bezüglich der weltlichen Macht des Papstes wird behauptet, daß es zur geeigneten Durchführung ImMon. Der Schmuck. Original-Roman von Anton Heinrich. Zweiter Meis. 1. In London. (Fortsetzung.) Ich begleitete meinen Freund aus Hamburg Geschäfte halber in feine Wohnung im Albemarle Hotel und leistete ihm Gesellschaft, während er vor seiner Abreise das Diner einnahm; die Kürze der Zeit erlaubte ihm nicht, meiner Einladung zu uns zu folgen. Uns gegenüber saß ein junger Mann, rauchte und las die Kölner Zeitung. Bisweilen legte er das Blatt bei Seite und blickte mit seinen großen blauen Augen um sich, als suche er etwas, und doch auch wieder so träumerisch, als hätte er weder in der Zeitung noch überhaupt aus der Welt viel zu suchen. Aber er war zivil gekleidet, auch wucherte auf seiner Oberlippe ein kleiner Schnurbart empor, während Baron Eichhart, wie dieses sein Abbild, bartlos ist. Und besonders ausfallend war mir, daß er mich einige male so scst und eigen-thümlich anblickte. Und nun erinnere ich mich, daß sein Auge sich erst dann ans mich richtete. a!s mein Freund mich mit dcm Namen Eduard angcredet hatte. Sonderbar, sonderbar! Aber Elisabcth, Du wirst ohnmächtig, um Gottes Willen! Die Lady war in den Polster eines Lehnsessels zurückgefallcn, ihre blassen Wangen schienen einer Wachsfigur anzugehören, die Brust, vorhin so hoch wogend, lag ruhig und das Auge schloß sich. Lady Witbmann öffnete ein Riechfläschchen, Elisabeth erholte sich und wollte aufftehen. Uns wirst Du nicht belügen, meine liebe, arme Schwester, strenge Dich nicht an, Gleichgiltigkeit und Kraft zu heucheln, Du wärest kein Weib, wenn die Liebe an Dir ihre Macht verlöre. Dein Geheimniß ruht in den vier Herzen, die darum wissen, sicher; vor der Welt stehst Du wie eine Heilige da, die für mich. Deinen Bruder, ihr LebeuSglück hingab. Aber ich habe es geschworen, und werde meinen Eid halten, nicht zu ruhen, bis das Band gelöst ist, das Dich an einen Verächtlichen, an einen Unedlen knüpft; und wenn Baron Eichhart Dich in derThat liebt, wie Du cs verdienst, dann — O sprich nicht weiter, Bruder! Wozu an das Paradies denken, wenn die Seele nicht rein ist? Du wachst mich noch böse mit Deiner lächerlichen Skrupulosität. Ich halte darauf nichts. Das Leben währt nur einmal, das ist gewiß. Der Ersatz für ein verlorenes wäre ein neues, ein andcies Glück, einem neuen, einem ändern Menschen geschenkt. Wenn ich anch bezüglich der Ehre nicht ganz den Grundsätzen Falstaffs huldige, so glaube ich doch, daß uur ein Thor von dem Baume des Lebens nicht so viel als möglich pflückt. Nein, Schwesterchen, Du solltest die Hoffnung nicht aufgeben. Ich selbst will augenblicklich in das Albemarle Hotel zurück und mich dort um die Person des Fremdlings erkundigen, der wahrscheinlich in diesem Gasthose, der vorzugsweise von Deutschen besucht wird, seine Wohnung hat und vielleicht noch auf demselben Plätzchen, wo ich ihn erblickte, bei der Kölner Zeitung sitzt. Und Lord Withmann verabschiedete sich von den Frauen, die in der größten Spannung zurückblieben. Lady Lamborough ließ ihre Kutsche nach Hause fahren und ihrem Gemal melden, sie werde heute bei dem Bruder speisen. Elisabcth hätte cS wohl nicht vermocht, an diesem Tage in der freudenlosen, wortkargen Gesellschaft des Lords bei Tische zu sitzen; ihre Schwägerin bemerkte: Du kommst mir des ihm göltlichcrscits verliehenen Primats der weltlichen Macht in der von den Zeitumständen erheischten Weise bedürfe, damit er, der Oberhirt der gesammten Kirche, unabhängig von jedem anderen Fürsten, die auf ihn von Gott überkommene Autorität in voller Freiheit zu Nutz und Frommen der gesammten Christenheit ausüben könne. In Folge dessen sollen unter Zustimmung des h Concils, daö alle Aussprüche und Dekrete des apostolischen Stuhles und der früheren Konzilien erneuert, die ketzerischen Doktrinen derjenigen ver-urtheilt und verworfen werden, die da behaupten, es lause dem göttlichen Rechte zuwider, daß mit der geistlichen Herrschaft des Papstes auch die weltliche verbunden werde, oder die da lehren, es sei den Katholiken gestattet, von den Entscheidungen der Kirche in k-er gedachten Richtung abzuweicheu. In der Sitzung vom 22. wurde, wie der Korrespondent der „Times" weiter meldet, dem Konzil unverhofft die Adresse ;u Gunsten der Unfehlbarkeit eingereicht, ohne daß die Opposition sofort im Stande gewesen sei, ihre Gegen ad resse vorznlegen. Für die zweite öffentliche Sitzung vom 2. Februar soll zur Vermeidung weiterer Erörterung über die in der Congregation amendirlen Punkte keine Erörterung mehr, sondern nur einfache Abstimmung mit und „uon plaest" zugelasse» werden. Die Unterschriften unter den Majoritätsadressen gibt der Korrespondent der „Morning Post" in Übereinstimmung mit dem katholischen Wochenblatt „The Tadlet" auf 410 an. Die Gcgcnadresse wurde am 24. übergeben und trug 162 Unterschriften, darunter 2U Amerikaner, 1!) Orientalen , 2 Portugiesen, 37 Deutsche und Oester-reicher. 14 Ungarn, o Engländer, 46 Franzosen und 1ö Italiener. Bon den Ungarn fehlt nur die Unterschrift des Primas. Panslavistische Propaganda. Der Prager „Pokrok" und die „Narodni Listy" bringen Korrespondenzen aus St. Petersburg über die Wirksamkeit des dortigen panslavistischen Vereins zur Förderung slavischer Zwecke und zur Unterstützung von Agitatoren in den nicht russischen sla-vischen Länderu Oesterreich Ungarns und der Türki. Dieser Verein wurde von dem russischen Staats-rathe Hilserding gegründet, der regelmäßig die von Slaven bewohnten Städte Oesterreichs und der Türkei besucht, sich in den Archiven, Bibliotheken und Lesevereinen herumtreibt und mit den pauslavi-stischen Agitatoren in den verschiedenen Städten in steter Berührung bleibt. Dieses Petersburger pan-slavistische Vorsorge-Komitee ist eigentlich nur eine Filiale des im Jahre 1857 in Moskau gegründeten vor, wie eine verwunschene Prinzessin, die einen Drachen pflegen muß, wie so viele Märchen erzählen. lind in der That fühlte sich die Lady seit ihrem Aufenthalte in Venedig verarmt und verlassen, am elendsten aver in der Nähe ihres GemalS. Ein unnennbares Etwas sagte ihr, er habe eine Schlechtigkeit begangen gegen sie oder trage Hintergedanken, die, weil sie verschwiegen wurden, vielfach gedeutet und zu wahren Schreckgestalten ausgemalt werden konnten. Denn Lady Lamborough besaß nicht mehr die Kraft, gleichgiltig gegen ihren Gemal zu sein, wie vor der Abreise nach Venedig. Im Herzen lebte das süßeste aller Gefühle, das jedoch die Gottheit ihr nicht zur Gnade, sondern zu beständiger Aufregung und nimmer erlöschender Pein gegeben zu haben schien, das von dem edelsten und reinsten Pflichtgefühl bekämpft, nur immer kräftiger wuchs, immer bestimmter sich ausprägte. In diesem Kampfe waren die sisischen Kräfte der Lady erlegen, und erst vor kurzem hatte sie das Krankenlager verlassen, mehr beruhigt als genesen. Ja sie fühlte und sprach es aus, volle Geuesnng werde ihr nie mehr lächeln. Vergeben« war die Ansprache und der Trost, welchen ihr der Bruder und die Schwägerin zu Theil werden ließen, sic möge doch endlich den Gedanken ausge-ben, durch die Liebe gegen ihren Mann zu fehlen; großen slavischen Bereins und zählt schon jetzt 270, zumeist der Aristokratie uud den reichsten russischen Kreisen ungehörige Mitglieder. Am 16. Jänner d. I. hielt dieser Berein seine Generalversammlung in St. Petersburg und der Gras Solohnb legte den Rechenschaftsbericht über die Verwendung von 400.000 Rubeln vor, die zu panslavistischen Zwecken verausgabt wurden. Selbstverständlich handelt es sich hier nur um die Generalversammlung des Fi-lialkomitees in St. Petersburg. Auch' der „ethnografische Kongreß," der 1867 iu Moskau abgehal ten wurde, soll übrigens ebenfalls im künftigen Jahre, und zwar in Kiew zusainmeutretcu. Der Moskauer Berein, auf dessen Betreiben die zweite Auflage des „ethnografischen Kongresses" erfolgt, ist derselbe edle Bereiu, welcher die nach Montenegro emigrirten Krivoscianer uuterstützt. Die russische Verschwörung, welche am 2. März d. I. hätte zum Ausbruch kommen sollen, trug, wie nun kl»r wird, zugleich einen kommunistischen, antidinastischen und anti-deutschen Charakter an sich. Das ist z. B. aus der nachfolgenden Stelle einer in Massen aufgefundenen Proklamation zu ersehen, welche folgendermaßen lautet: „Unsere deutsche Fürstenfamilie hat sich so sehr vermehrt, daß die Popen alle ihre Glieder in der Kirche kaum herzählen können. Sie zehrt alles auf, und noch mehr verschlingen ihre Höflinge. Wir sind Dummköpfe, die Deutschen regieren uns und suchen nur ihre Taschen zu füllen. Unser Czar nnd die Großfürsten sind unfähig zur Regierung, sic treiben sich lieber auf den Landstraßen hernm und freuen sich über die Hurrahrufe, mit denen sie empfangen werden. Es bleibt nur das eine zu unserer Rettung übrig, daß wir unsere Herren erwürgen wie Hunde, ohne G"ade und Barmherzigkeit. (!) Sie müssen alle mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden, ihre Städte müssen verbrannt und das Land durch Feuer gereinigt werden. Da unsere Tirannen Geschütze und Kavallerie haben, die uns fehlen, so können wir sie nur durch Feuer siegreich bekämpfen. (!) Haben wir die Mauern, hinter denen sic sich verbergen, in Asche verwandelt, so müssen sie eine schmähliche Beute des Hungers werden." Die Bedeiitimg des japanesischen Marktes für Oesterreich. Eine Korrespondenz der „Allg. Ztg." aus Nagasaki theilt einige kritische Bemerkungen dortiger Lokalblätter über die Ausstellung österreichischer Jndu-strie-Erzeugnisse in Yokohama mit. Der Hauptvorwurf, welcher gemacht wird, ist die Höhe der Preise; auch vergebens war die Mittheilnng des Lord Withmann über das unreine Leben seines Schwagers. Meine Liebe ist hoffnungslos und Sünde, und dazu kommt noch der andere Fehler, daß ich meinen Willen nicht genug anstrenge, sie aus dem gemarterten Heizen zu verbannen. Einst genügte es mir, das Bild des still Geliebten in dem Spiegel der Seele cinstanchen zu lassen, es zu betrachten wie ein geheiinnißvollcs Geschenk meines Schutzengels, jetzt aber, wie verworfen bin ich doch, jetzt ziehtes mich fort,hinaus in dieWelt, wo er weilt. Ruhelos schreite ich in meinem Zimmer von einem Gegenstände zum ändern und weiß doch nicht, was ich bei dem oder jenem gewollt, aus dem Theater komme ich nach Hause, ohne mich zu erinnern, welches Stück gegeben worden ist, und in der Kirche kenne ich nur einen Heiligen, das Mld Eduards; ja Schwägerin, ja Bruder, ich bin hart zu tadeln. Namenlos unglücklich bist Du, Schwester, hatte darauf ihr Bruder geantwortet, namenlos unglücklich und — durch mich. Denn um mich mit eiuer schuldvollen Vergangenheit zu versöhnen, hast Du, unschuldiges Lamm, Dich geopfert, nnd ohne zu lieben, geheiratet. Aber Du mußt geschieden werden von einem Mannc, der Deiner nicht achtet und den zu verachten Du Gründe genug hast. Und ich selbst reise nach Oesterreich, ich werde den Baron Eich- wird der sehr verbreitete Jrrthum berichtigt, als ob man in Japan auf reiche Profite rechnen könnte. Dies mag im Anfang der Fall gewesen sein, jetzt aber hat die Konkurrenz den Gewinn aus ein bescheidenes Maß reduzirt. Was die einzelnen Produkte betrifft, so gelten die Tuche für sehr gut, aber für zu theuer; mit Ausnahme einer geringen Quantität rother Tuche finden nur die dunkelfarbigen einen Absatz. Die wollenen Decken sind viel zu gut für die Japanesen, welche mehr auf das Gewicht als auf ^die Qualität sehen; auch die Farben sind nicht die rechten. Am meisten gesucht sind blaue, grüne, scharlachene und dunkelblaue, und ein Paar sollte 8 bis 9 englische Pfuud wiegen. Für Orleans, gedruckte Kafchmire, Kalikots, Jakon-nets u. s. w. ist augenblicklich kein Markt, und außerdem passen weder Muster noch Qualität. Leinen und Damast werden von den Japanesen wenig gekauft. Stickereien und Tapeten haben keine Aussicht auf Absatz, ebenso die Wiener Stiefel und Schuhe, welche zu theuer und nicht nach dem Gefchmacke der Japanesen sind. Uebrigens ist zu bemerken, daß der Markt augenblicklich für alle Artikel sehr gedrückt ist, und von Spinnerei- und Weberei-Erzeugnissen nur Shirtings, Garne und Sammet verkauft werden. Gerade von diesen Artikeln bietet aber die Ausstellung nichts. Wiener Fantasie-Artikel möchten mit der Zeit einen kleinen Absatz finden. Vortrefflich sind österreichische Stearinlichter, aber in europäischer Form werden die Japanesen sie nie kaufen. Mit Japans Mustern in Händen, werden die Wiener Fabrikanten vielleicht einen sehr gangbaren Artikel anfertigen können, und die Japanesen consumiren eine bedeutende Quantität von Lichtern. Politische Rundschau. Laibach, 4. Februar. In der gestrigen Sitzung des Reichsrathes präsentirte sich zum ersten male das neue Ministerium. Hasner entwickelte daö Programm des neuen Kabinets. Das neue Kabinet bringt Einheit der Ueberzeugungen und Absichten und Wahrheit seiner Standpunkte mit. Die Regierung stimmt den Reichsralhsadressen zu. Wenngleich die Verfassung den nationalen und Sclbständigkcitsbestrcbnngen bedeutend Rechnung trägt, ist die Regierung gleichwohl geneigt, die die Reichsinteressen nicht absolut schädigenden Wünsche zu befriedigen, den Reichsfrieden höher zu stellen, als die individuelle Rechthaberei. Die Regierung wird etwaige Lücken in religiösen Angelegenheiten ausfüllen, die Religionspflege schützen, die Gewissensfreiheit und die Staatsrechte energisch wahren und stets an der Seite des Parlamentes stehen. Der „Bohcmia" schreib! ein Wiener Korrespondent über die parlamentarischen Pläne hart aufsuchcn, und alles soll, alle« muß noch gut werden, liebe Schwester, tröste Dich, weine nicht! Derartige Gespräche waren unter den drei Verwandten oft geführt worden, allein nie zum wahren, nie zum ergiebigen Tröste der Lady. Nur in Verdeutschen Lektüre konnte sich Elisabeth ganz verlieren, um sich darin ganz wieder zu finden. Oft stand sic vom Sitze auf uud las ein Gespräch sich selbst laut vor, und glaubte Eichharts Stimme zu vernehmen. Ja schon mehrmals hatte sie ihre Schwägerin mit den markigen Kommandorusen der deutschen Sprache bekannt gemacht. O, ich kann nicht einmal den Laut aus der Kehle bringen, viel weniger in denselben die Kraft legen, welche in ihnen wohnt, sprach sie dabei zu Lady Withmann. Für ein deutsches: „Hall!" ist unser 1^ zu breit, zu plump, uud unser ^ nicht rein genug. O, dieses deutsche Kommando scheint mir berufen, dem Eigenwillen Europa's sein: „Halt!" entgegen zu donnern. Du schwärmst, wie eine Deutsche, wie eine von der Nation der Träumer, hatte ihr sodann die Schwägerin wohl erwidert. Das Schwärmen werden wir Engländer noch lernen müssen, von den Deutschen lernen müssen, wenn aus uns etwas Verdauliches werden soll, wenn der nächsten Zeit: Dem Reichsrathe liegen sehr umfangreiche Vorlagen vor: das Budget, die Steuer-Reform, die galizische Resolution, Strafprozeß und Strafgesetz, Notariatsordnung, die konfessionellen Gesetze. Ich glaube, daß er nur die wenigsten werde erledigen können. Denn wie mir von sehr guter Seite mitgetheilt wird, gedenkt die Regierung den Reichsrath zu Ostern zu vertagen und erst im Herbst (Anfangs Oktober) wieder zusammenzuberufen. Inzwischen sollen die Landtage und die Delegationen zusammentreten und endlich eine Ordnung insoferne angebahnt werden, daß das gemeinsame, das Reichsund die Länderbudgets endlich vor dem Beginne des Lerwaltungsjahres festgesetzt werden. Der gegenwärtige Reichsrath wird also außer dem Budget nur höchstens die Steuer-Reform und einige kleine Gesetze, vielleicht auch noch die galizische Resolution erledigen können, wenn die Ausschußverhandlungen sich nicht zu lange hinziehen. Außerdem aber wird er das Gesetz über direkte Wahlen zn beralhen haben. und nach allen uns gewordenen Anzeichen „dürste cs nicht bei der Berathung verbleiben, sondern auch zur Ausführung kommen. Nichts ist leichter möglich, als daß das Abgeordnetenhaus, das im Herbste sich versammelt, aus direkter: Wahlen hervorgegangen ist, zumal die Deutschen in Böhmen und Mähren keine Einsprache mehr erheben und die Tiroler die Regierung geradezu herausgefordert haben. Mit den Polen wird ein Abkommen zu finden sein." Zur Ernennung des neuen Ministeriums schreibt die „N. F. Pr.": Feldmarschall-Lieutenant Wagner's Berufung ist nach dem, was ihm in Dalmatien widerfahren, eben so eine glänzende Gc-nugthuung sür ihn wie für die deutsch-österreichische Partei. Stremayr hat außer dem Namen eines ausdauernden Anhängers der liberalen Sache den Rus einer eminenten Arbeitskraft, sowie Banhans das Ansehen nicht nur eines respektablen Fachmannes für seinen neuen Wirkungskreis, sondern auch die Geltung eines parlamentarisch verdienstvollen Parteigenossen innerhalb des Reichsrathes für sich in Anspruch nehmen darf. Kurz, es sind drei ehrenwerthe Namen, derer sich in keinem Lande eine parlamentarische Partei zn schämen brauchte — drei, wie wir mit österreichischer Betonung sagen möchten, brave bürgerliche Minister, die heute ims Amt treten. Das Polizeiministerium wird aufgelöst ; seine Agenden werden an den Minister-Präsi-denten, der die Preßleitung, an den Landcsverthei-digungS-Ministcr, der die Aufsicht über die Gendarmerie, und au den Minister des Innern, der den größten und wesentlichsten Theil des Polizei-Departements übernimmt, vertheilt. Zur Preßleitung beim Minister-Präsidenten Hafner soll Sck-tionörath Sib berufen sein. Laudcöverlhcidiguiigs- wir etwas Bedeutendes bleiben wollen, wie die Deutschen von uns die nüchterne Rücksichtslosigkeit, glaube mir, so weit schon gelernt haben, als diese znr Erreichung der engiändischen Tugend nöthig ist, nicht aber so weit, daß mit ihr auch unsere Fehler und Laster zu ihnen gekommen wären. Baron Eichhart, das versichere ich Dich, ist wenigstens im Stande, seine Schwärmereien sehr gut ;u verbergen, und Dn würdest in ihm alles eher finden, als einen gedankenschwachen Träumer, für die wir die Deutsche» zu halten so sehr geneigt sind. So plauderten die Damen auch jetzt, während Lord Withmann dem nahe gelegenen Albemarle-Hotel zueilte. Heute schien in den Straßen das Gewoge der Mcn^c größer, als je. Mehrmals trat er mit den hochgcsohlten Stieseln vom Trottoir hinüber auf den immer kolhigen Fahrweg der makadamisirten Straße, um, sogleich wieder einem Wagen ausweichend, den Gehweg zu forßiren; da und dort stieß er einen Entgegenkommenden oder vor ihm Schreitenden aus die Seite und gelangte endlich in den Thorweg des Hotels und in das Speisezimmer, wo man sich soeben zur Tafel fetzte. Da war auch der blonde Mann mil dem kleinen Schnurbarte. Bon ihm nicht bemerkt, trat Lord Withmann hinter ihn und rief laut: Baron Eichhart! Und siehe, der englische Kniff Minister Wagner wird zum Mitgliede des Herrenhauses ernannt, dem auch Minister-Präsident Hafner angehört, während die ändern sechs Minister Mitglieder des Abgeordnetenhauses sind. Die endliche Konstituiruug des neuen Ministeriums hat in der Residenz allgemeine Befriedigung hervorgerufen. Möchten doch auch die Thaten der Regierung darnach angethan sein, diese Befriedigung zu einer dauernden und über Oesterreich verbreiteten zu wachen. Der Entwurf des neuen ungarischen Ver-einsgesetzes bestimmt unter anderem das Verbot von sieben Kategorien von Vereinen, darunter solchen, deren Zweck im Widerspruche mit den Grundprinzipien des Staates, mit dem Staatszwecke, mil der bestehenden Regierungöordnnng und mit der Einheit und Integrität Ungarns steht; ferner das Lerbot von Vereinen, deren Zweck die Agitation gegen gesetzlich gewährleistete Rechte ist, endlich von solchen Vereinen, welche den Frieden zwischen den Nationalitäten stören. Die Verfügungen über öffentliche Versammlungen sind drakonisch. Ungehorsam gegen ein Auflösungsgebol wird mit schwerem Kerker bis zu 5 Jahren bestrast (!). Die Suspension des Vereinsgesetzes ist dem Minister des Innern in zahlreichen Fällen gestattet. In der Nacht zum 1. Februar wurden in Prag lithografirtc hochverrätherische Plakate mit Galgenillustration gesunden. Bei Zbirow wurde ein Gendarm ermordet gefunden. Gerüchtweise verlautet, die Negierung werde für Prag einen Bürgermeister oktrojiren. Aus Rom und Paris wird gleichzeitig eine Erkrankung de« Papstes gemeldet. Die hestige Kälte der letzten Tage, heißt es, habe die an den Beinen Pius IX. stets offen gehaltenen Fontanellen stocken gemacht. Das Uebel hat sich übrigen« zu wiedcrholtenmalen eingestellt, ohne eine ernste Gefahr für das Leben des Papstes im Gefolge zu haben. Ein Pariser Börsengerücht wollte freilich auch von einem epileptischen Anfall wissen, der das Oberhaupt der katholischen Christenheit betroffen. Ob man es dabei mit mehr als einem bloßen Bör-senmanöver zu thuu habe, werden vielleicht schon die nächsten Stunden lehren. Im französischen gesetzgebenden Körper fand gestern die Debatte über ein Amendement Grevy's zur Geschäftsordnung statt, wornach die Kammer zu ihrer Verteidigung berechtigt ist, eine Truppenmacht zu fordern. Der Minister Se-griS bekämpfte heftig dieses Amendement, welches eine VerfassungSverletzung wäre. Favre, das Amendement vertheidigend, spielte aus den 2. Dezember an. Das Amendement wurde schließlich mit 217 Stimmen gegen 43 verworfen. that feine Wirkung, der Angerufene drehte sich mit Hurtigkeit um. Die beiden Männer blickten sich eine ZciNang stillschweigend an. Dann begann Baron Eichhart, denn er war cs in der That: Lord Withmann, das ist nicht die Art eines Gentleman, sich bei einem Unbekannten einznsühren. Ich frene mich unendlich, Sie zu scheu, cut-gegnete Withmann, ohne die in englischer Sprache gesprochenen Worte des Barons zu beachten. Darf ich mir die Freiheit nehmen, Sie zu meinem Tische zu bitten? Mylord, ich speise hier und suche keines Menschen Bekanntschaft. Sic würden mich sehr verbinden, wenn Sie mir Ruhe gönnten. DaS kann ich nicht, mein Herr. Sie müssen mein intimer Freund werden, wie Sie der Freund meiner Schwester Elisabeth waren. O ich habe mit Ihnen gar viel abzumachcn; wir zwei müssen meine Schwester vom Tode retten. Und bei diesen Worten heftete der Lord seine Augen durchdringend auf den Barou. Vom Tode? ries Eichhart, und seine Mangen wurden blaß, und mit zitternden Händen faßte er den Lord am Arm. (Fortsetzung folgt.) Aus Ru ft schul wird dem „Osten gemeldet: „Drei türkische Gendarmen, die tÄl und voll besoffen waren, verlangten von einem, mit zwei Wassergefäßen auf der Straße gehenden Knaben einen Trunk Wasser; der Knabe verweigerte ihnen das verlangte, worauf die Türken mit ihren JataganS über den Jungen herfielen, der sich in das russische Konsulatsgebäude flüchtete; doch die Gendarmen drangen auch selbst dort ein und es entspann sich sofort ein Kampf zwischen ihnen und den Amtsdie-nern des Konsulats, der so heftig auSartete, daß mehrere todt auf dem Platze blieben, darunter auch einer der Gendarmen selbst._____________________________ Zur Tagesgeschichte. — Samstag Morgens wurde im Walde nächst dem Dorfe Zibrow die Leiche eines dort stationirt gewesenen Gendarmen gefunden. Bei Besichtigung stellte es sich heraus, daß der Schädel des Mannes mittelst eines Axthiebes zur Gänze gespalten und der Hals bis zur Wirbelsäule durchschnitten war. Außerdem wurden an der Leiche noch zahlreiche Wunden im Gesichte so wie am Körper vorgefunden. Eine geschlachtete Ziege, welche in der Nähe der Leiche gefunden wurde, läßt vermuthen, daß der Gendarm von einer Diebsbande, welcher er im Walde begegnete und bei welcher derselbe die höchst wahrscheinlich gestohlene Ziege als ooipus äslioti vorfand, in so gräßlicher Weise ermordet worden sein dürfte. Die blanke Seitenwaffe, von welcher der Gendarm, wie man glaubt, Gebrauch machte, so wie der mit dem Bajounette versehene Stutzen wurden bei der Leiche gesunden. Von den Thätern ist noch keine Spur entdeckt worden. — In Doma schitz, Pfarre Kobitfch in Böhmen, starb vor einigen Tagen die Tochter des evangelischen Häuslers Joses Machatsch, und es wurde ihr in der katholischen Kirche das Zügeuglöckchen geläutet. Darüber gerieth der Herr Pfarrer von Kobitfch außer sich, und befahl dem Gemeindevorsteher, das Glockenhaus, welches ein Eigenthum der Gemeinde ist, zu sperren, damit nicht mehr geläutet werdeu könne. Der sorgsame Gemeindevorsteher that, wie ihn, befohlen, der Pfarrer aber ging noch weiter und ließ für die todte Evangelische abseits, zwischen zwei Gräbern von Selbstmördern, ein Grab graben. Als der Vater sah, daß seine Tochter gleich einer Selbstmörderin behandelt wurde, wandte er sich an den entfernter wohnenden evangelischen Pfarrer. Dieser suchte die Sache zu begleichen, aber cs hals nichts, das Mädchen sollte zwischen den zwei Selbstmördern begraben werden. In Folge dessen wandte sich der evangelische Pfarrer telegrafisch an die Bezirkshauptmannschaft und bat um schleunige Absendung einer Commission. Selbe erschien denn auch augenblicklich und verordnete, daß für die Verstorbene mitten im Friedhofe in gewöhnlicher Reihenfolge ein Grab gegraben werde, uud der Herr Pfarrer mußte noch überdies die Kominissionskosten so wie den Lei chenwächterlohn aus eigenem Sacke zahlen, weil die Leiche durch sein Verschulden längere Zeit nnbeerdigt geblieben war. Solches Vorgehen wäre renitenten Pfarrern gegenüber allseits zu empfehlen. — Nach Beendigung der Freiheitskriege hielt sich in Berlin ein angesehener, sehr reicher Holländer auf und fand, in Folge feiner Empfehlungen, selbst bei Hofe freundliche Aufnahme. Bei den verschiedenen Hosfesten war er der einzige, welcher keinen Orden trug und deshalb oft, trotz seines jovialen Wesens, über die Schulter angesehen wurde. Auf einer Festlichkeit beim Grafen Hardenberg, wozu er auch geladen, erschien er mit einem großen, äußerst prachtvollen Orden. Alle Welt zerbrach sich den Kops, was daS fiir eine Dekoration sei; selbst die besten Kenner der Ordens-Naturgeschichte hatten keine Ahnung, in welche Klasse dieser Orden zu rechnen, und veranlagten sie endlich Hardenberg, den Gast im Laufe des Gesprächs zu fragen, was das für ein Orden sei. Mit freudestrahlendem Gesicht schlug sich der Holländer vor die Brust und antwortete: „Dat's m i en e i g en B ee st!" — Er hatte sich die Fantasie-Dekoration nach eigener Idee bei einem Juwelier anferiigen lassen. — Aus Cagliari wird von einem große Schneefalle auf Sardinien berichtet; iir emem Bezi' sind tausend Schafe erfroren. — In der Residenz des Papstes wurde bekanntlich vor kniH-m ein Soldat von einem Weibe niedergestochen. Dieser Tage wieder kamen, wie der ,Tr. Ztg." geschrieben wird, zwei in den Straßen herumziehende Verkäufer in Streit, der eine bot die Zitronen um einen Soldo, der andere um anderthal-ben. In dem zufälligen Zusammentreffen Uberbot einer den ändern an Billigkeit des Anbotes, bis endlich Vorwürfe und stärkere Epitheten nach wenigen Augenblicken Messerstiche hervorriesen, unter welchen der eine ans dem Flecke getödtet liegen blieb. Die Sympathien des Volkes sind in diesen Fälle» allso-gleich dem Todtschläger zugewandt, dem man alle Wege öffnet, damit er fliehen könne. Der Todte ist einmal todt, aber der andere arme Narr hat noch s o viel auszustehcn und einige behaupteten in diesem Falle, er habe einen so schönen Stich gegeben. Die Justiz bemächtigt sich sodann der Sache und nach mehreren Monaten eines im geheimen geführten schriftlichen Prozesses wird der Todtschläger, wenn er keine Protektion aufzuweisen hat, zu einigen Jahren Kerker verurtheilt, welcher ihm nach und nach gänzlich nach-gefehen wird und aus dem er, ohne das geringste Vorurtheil zu erleiden, wieder in die Mitwelt ganz unbefangen zurücktritt. — Man spricht viel von einem Abenteuer des römischen Prälaten Monsignor Miletto mit zweideutigen Damen, welche nach einem galanten Souper, an dem dieser Prälat theil uahm, aus Rom verwiesen worden sind. Msg. MileUa konnte von Glück sagen, daß er in Folge dieses Abenteuers nicht i in Ungnade fiel. Die Damen waren Fremde, eine einzige, die Mariauuina, war eine Römerin. Die ganze Stadt spricht von dieser Geschichte. — Die „Times" veröffentlicht ein Schreiben des Befehlshabers eines englischen Schiffes an der afrikanischen Küste, welches meldet, Livingstone sei von den Eingeborenen Kongo's, die ihn beschuldigten, ihren König durch Zauberei getödtet zu habeu, umgebracht und fein Körper verbrannt worden. (Die Bestätigung ist abzuwarten.) Die Schnapsmamsellen in Olierkiirnten. In Lind im Oberdraunthale in Kärnten, wird der „Tagespresse" von dort geschrieben, starb kürzlich -in Holzknecht an akuter Alkoholvergiftung, herbeigeführt durch übermäßigen Genuß von Branntwein. Bei Tische sitzend, auf dem noch eine volle Maß dieses Getränkes stand, ereilte ihn der Tod. Es wäre dieser Fall nicht besonders erwähnenswerth, wenn den wiederholten Todesfällen durch Schnaps nicht wahrhaft schreiende Uebelstände zu Grunde lägen. In mehreren Orten des Oberdraunthales ist es nämlich Mode, daß in Häusern, wo das Hausregiment nicht gehörig gehand-habt wird, die Töchter des Hauses oder die Dienst-mägde in ihren Echlafkammern Branntwein ausschün-ken, natürlich ohne Befugniß. Es geht daher in solchen Schlafkammern oft toll und voll zu, und daß die Sittlichkeit hiebei bedeutend leidet, liegt auf der Hand. Aber das Geschäft ist rentabel und die Magd fragt zur Leihkaufszeit ihre Dienstgcber, ob sie Schnaps ausfchänken dürfe. Erst im bejahenden Falle wird der Leihkauf angenommen und um den Lohn nicht viel gehandelt, da der heimliche Branntweinfchank die Haupt-erwerbsgnelle bildet. Besitzt eine solche Cchnapsmamsell noch ein hübsches Lärvchen, so findet sie reichlichen Absatz. Dabei wird dieses Schnapsgefchäst mit solcher Schlauheit betrieben, daß es den Behörden schwer wird, endgiltige Beweise zu liefern, und nur einem Gendarm gelang es unlängst, eine solche Branntweinhebe über Anzeige eines in seinem Gewerbe beeinträchtigten Wir-thes zu ertappen. Sie wurde gestraft und mußte das Haus verlassen, sing aber das Schnapsgefchäst gleich wieder in einem anderen Hause an. Die Folgen dieses Mißbraucheö müssen die Wirthschaftübesitzer zumeist tragen, denn in einem großen Theile deö Oberdraun-thales gibt cs fast gar keine braven Knechte mehr, sie sind in Folge der nächtlichen Orgien unfähig zur Arbeit, und eine Dienstinagd aufzufinden, die nicht mit einem oder mehreren unehelichen Kindern gesegnet ist, zählt zu den Sellenheiten. Es wäre hoch an der Zeit, daß Behörden und Gemeindevorstehungen diesem verderblichen Unfuge energisch entgegentreten. Angekommene Fremde. Am 3. Februar. Mawrizza, Wien. - Poßmgg, Kropp. — Wizigcrreiter, Wien. — Mayer, Prestranek. — Moser, Wippach. — Bodnicer, Kaufm., Görz. — Hinze, Stallmeister, Haasberg. - Plauscheg, Private, Trifail. — Ros Gertraud und Maria, Hrastnig. — Klander, Private, Neumarktl. HVIoi». Kormann, Leipzig. Zinutti, Bauunternehmer, Ratschach. — Mülluer v. Marnau, k. k. Hanpt-uianu, Cattaro. — Röthel, Kaufm., Gottschee. — Höchtel, k. k. Notar, Jdria. Guttmann, Kaufm., Wien. — Trinket, Kaufm., Wieu. — Lazarovic, Besitzer, Triest. — Schlosiuger, Fabrikant, Wien. »«f. Senicar, Kommis, Lack. — Bat-taglin, Pferdehändler, Vicenza. — Mezza, Pferdehändler, Vicenza.__________________________________________________ Gedenktafel über die am 5. Feb ruar 1870 stattfindenden Lizitationen. 1. Feilb., Kaisar'sche Real., Eisneru, 100 fl., BG. Bi-schoslack. — 1. Feilb., Martincic'sche Real., Verh bei Bucka. 1467 fl. 80 kr., BG. Gurkfeld. - 1., 2., 3. Feilb., Padar sche Real., Pece, 2000 fl., BG. Laibach. — 3. Feilb., Kriz-man'scke Real., Urb.-Nr. «>17 all Sonegg, 335 fl. 30 kr., BG. Laibach. — 1. Feilb., Jeriu'sche Real., Deunitze, 420 fl. 40 kr., BG. Laibach. - I. Feilb., Poderzaj'sche Real., Pondorf, 230 fl., BG. Laibach. — 3. Feilb., Miklavcic'sche Real., Urb.-Nr. 354 aä Auersperg, BG. Laibach. — 3. Feilb., Haring'sche Real., Tschernembl, BG. Tschernembl. — Re lizit. der von Josef Rozic um 1197 fl. erstandenen Josef Stalzer'schen Real, a.,1 Gut Smuk, BG. Tschernembl. Erledigungen: Dienersstelle beim Bezirksgerichte Naffeiifuß 250 (300) fl. — Landesgerichtsrathsstelle beim Kreisgerichte Rndolfswerth, 1600 fl. Binnen 14 Tagen beim Kreisgerickts-Präsidium Rudolfswerth.____________________ Theater. Heute: Prinzessin Hirschkuh, Zauberspicl in 5 Akten. Morgen: Asckenbrövel, Märchen in 5 Nlten. Anfang des Balles wegen um 6 Uhr. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Kirchenmnfi k.) Sonntag den 6. Februar kommt an der hiesigen Domkirche eine neue Vokalmesse mir männlichen und weiblichen Chören von Förster zur Aufführung, eingelegt ist beim Gradnale ein dreistimmiges Motett von Palestrina und ein zweistimmiges Offertorium für Alt und Baß mit Orgelbegleitung von Witt. Bei dieser Messe werden 60 Sänger und Sängerinnen Mitwirken, darunter auch 20 Knaben, welche die seit Oktober 1869 gegründete Domchorgesangschule besuchen. — (Sprung durchs Fenster.) Gestern sprang die Frau eines im Pensionsstande befindlichen Majors durchs Fenster auf die Straße. Die Unglückliche wurde mit einem zersplitterten Fußknochen ins Zivilspital Uberbracht. Die Motive des verhäugnißvollen Schrittes sind nicht bekanni. — (Turne r ball.) Man ersucht unS mitzu-theilen, daß die Galerie erst von 7 Uhr ab geöffnet und der Eintritt auf dieselbe durchaus nur gegen Vorweisung der Einladungskarten zulässig ist. — (Dr. Was er ein Slovene.) Der steiermärkische Abgeordnete und Unterstaatssekretär im Justizministerium Dr. Waser war bezüglich seiner Abstammung, ob vom deutschen oder slovenischen Blute, der nationalen Kritik lange Zeit ein ungelöstes Räthsel. Nunmehr wird derselbe von einem untersteierischen Filologen für die Slovenen reklamirt, indem sein Name echt slavisch ist und nur durch Germauisirung entstellt ^ wurde Der Name Waser stammt nämlich vom slove- All gtN MNgkv0ltNtN MN. KM0l! nischen vors>r, was so viel als .Kerkermeister" bc- - deuten soll. — (Slovenische Dramatik.) In seiner letzten Sitzung hat der Landesausschuß beschlossen, von der durch den letzten Landtag zur Unterstützung der slovenischen Dramatik vottrten Summe pr. 1600 fl. dem slovenischen dramatischen Vereine 500 fl. für die dramatische Schule zu erfolgen und den Rest per 1100 fl. zu Preisen sür slovenische Dramen und Singspiele, welche bis Ende 1870 dem Landesaus-schuffe einzusenden sind, zu bestimmen. Die Preis-AnSschreibung wird seinerzeit in der „Novice" und in der „Laibacher Zeitung" veröffentlicht werden. — (Schwebende Schnld.) Zu Ende Jänner 1870 befanden sich laut Kundmachung der Kommission zur Kontrole der Staatsschuld im Umlaufe: au Par-tialhipothekaranweisungen 90,374.832 fl. 50 kr.; an zu Staatsnoten erklärten Ein- und Fünsguldenbank-noten 5.311.232 Gulden au förmlichen Staatsnoten 312,213.807 fl., an Münzscheinen zu zehn Neukreu-zcru 3,883.220 fl. 20 kr., im Ganzen 411,773.091 > Gulden 70 kr. ! — (Theater.k Tie Erwartungen, welche das Pnbli ! knm von der gestrigen Kindervorstellnng, „die Esclshaut," hegte, und die durch das abgeforderte erhöhte Entree noch vergrößert wurden, wurden so ziemlich getäuscht. Obschon wir sehr wohl einsehen, daß dekorative Ausstattung, wie si^ bei Produktionen dieses Genres die Hauptsache ist, bei uus zu den Unmöglichkeiten gehört, so hatten wir doch andererseits erwartet, das die Garderobe wenigstens in einem besseren Zustande sich befiudeu, und daß uns luehr Tänze und Evolutionen als Koup!ets nnd Witze, die sich im kindlichen Munde sonderbar ausnehmen, geboten werden würden. Bewunderungswürdig ist dic Präzision, mit der die Kleinen die ihnen gestellte Ausgabe ausfiihnen, was sich so manches Nichtkind auf der Bühue zum erspiegeludeu Beispiele nehmen wolle. Unter den einzelnen Leistungen nennen wir den Banerntanz im zweiten Bilde, dann jene des kleinen BLckerjungen. des Zeremonien»,eisteru, des Stallmeisters, des Goldesels und der Prinzessin als die gelungensten. am Den besten Dank für die freundliche Einladung zu dem 2. Februar in Neumarktl nicht stattgefuudeuen Balle. Die anserwählten Gäste. Lin wird in einer Manufakturwaaren-Handlnng aufgenommen. Auskunft im Zeitnngskomptoir. <34—3) DE" Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (16-2N heilt brieflich der Lpejialarzt für Epilepsie Doktor «. i» Berlin, Mittel- straße 6. — Bereits über Hundert geheilt. Wiener Börse vom 3. Februar. Witterung. Laibach, 4. Febrnar. Gestern tagüber geschloffene Wolkendecke, Abends dünner Schnecfall; heilte trübe, ruhige Luft, naßkalt. MoraenS 6 Uhr —4.1", Nachmittags 2 U»r -8.6", 1868 4.2"). Barometer 327.60' Das gestrige Tagesnntiel unter dem Normale. ^ LZLkLtkkoirLs. I Geld Ware Geld Ware 5perc. österr. Wädr. . L)eft. Hypoty.-Bank 98.— 98.50 dto. Rente, oft. Pap. dto. dto. öst.in Silb.. 60.60 70.45 60.70 70.5« Sose von 1854 . . .' 99.— 90.50 Lüdb.-Ges. zu 500 Fr., 120.25 120.50 ?ose von 1860, ganze! 97.- 97.2» dto. BonS6pCt.^ ^46.75 247.— öose von 1860, Fünft, j 105.25 106.— Nordb. (100 fl. CM.)! »1.80 92.25 Prämirnsch. v. 1864 121.25 121.75 Sieb.-B.(200 fl. ö.W.)> 90.— 90.20 r)iudolfsb.(300fl.ö.W.) 9r.75 92.— Nrrrn L.0S0 Kärnten, Krain u. Küstenland 5 „ 86.— 94.- Credit 100 ft. ö. W. . 161.25 161.50 Ungarn. . zu5 „ ' 78.50 78.90 Don.-Dainpssch.-Ges. Kroat. u. Slav. 5 „ 83.75 64.— zu 100 fl. CM. . . 98.- i 99.— Siebenbürg. „ 5 „ 76.— 76.25 Triefter WO fl. CM. . 124.— 126.— 723.50 729.50 dto. 50 ft. v. W. . Ofener . 40 fi. ö.W. 63.50 33.— > 64.50 34.— Nationalbank . . - 42.— 43.— Lreditanftalr . - ' 261.50 261.70 Palffv . ^ 40 3i'.50 31.— N. ö. EScompte-'Les. 916.— 918.— C^arv . „ 40 „ 3?. — ! 38.— Änglo-österr. Bank . Oeft.Bodencreb.-2l. - 308.— 308.50 St. Genoiö„ -10 „ 32.50 33.50 305.— 307.— 'Vindischgrätz 20 „ 2).- 21.— Ocst Hypolh.-Bau? - 89.— 90.- Waldftein . 20 „ 21.50 22.50 Steier. EScompt.-Br. Keglevich . 10 15.— 15.50 Kais. Ferd.-Nordb. . Südbahn-Gesetlsch. . 2112 246 80 2125 247.— RudolfSftift. lOö.-L. 16.- 16.50 Kais. Elisabeth-Bahn. 1ti4.- 184 50 (3 Mon.) Larl-Ludwig-Bahn Siebend. Eisenbahn . Kais. Aranz-Iosefsb.. Fünfk.-Barcser L.-B. Alsöld-Fium. Bahn 237.— 165.25 184.— 178.- 170.25 237.50 165.75 184 50 178.50 170.50 llugSb. 100 fl. jüdd.26. Franks. 100 fl. „ „ London 10 Pf. Stert. Paris 100 Francs . 103.25 103.^0 123.45 49.— 103.40 103.55 1L3.60 49.05 LÜÄNLVU. Nation. ö.W. verloSb. 93.- 93.2' Dkünz-Dncaten. 20-Francöstück . . 5.81 5.82 Ung. Bod.-Creditanst 91.- 91.'8 9.85» 9.86 Allg.öst.Vod.-Credit. dto. Ln 33I.rückz. 107.30 107.6t Bereinsthaler . . 1.82 1.82' 89.- I 89.^S Silber . . . . 121.— 121.25 Wärme: 0.2" (1869 , im fallen, der Wärme — 5.5°, um 4.7", Der gestrige Niederschlag 0.28"'. Telegrafischer Wechselkurs vom 4 Februar. 5perz. Rente österr. Papier 60 60. — Sperz. Rente österr. Silber 70.45. — 1860er Stoatsanlehen 97.10. — Bankaktien 731. — Kreditaktien 261.80. London 123.40. — Silber 120 85. — K. k. Dukaten 5.80'/^. Brrlegtr und für die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg. Druck von Zgn. v. Kleinmayjr L Fed. «amlbcrg in Laibach.