Nr 179. Donnerstag. 6. August 19 l 4. 133 Jahrgang. Laibachel Zeitung ^!l »x, !,a!l,ial,,i8 N l<. ^ür dle ,'a ^ ^. Knsertlsn»g»biihr: Flic M'iür Iüirratr bis ,>>! uiei ^sile» ÜO >>, ,ili>n^rf pss Zellf 1> t>: bei »itexn iiUl'borlwluügeii per Heil» 8 k Tir 'Laibaäier HrÜUüss» rischsiül tüglilt». mil Änenohme der Lim» mid Ferriage, Dir A>«inlft»>»tl«» bch„bt» sich Ä,!lluöiöstr«ße Nl. <«i di? «,d»l>tt«n Millo»i> straßc Nr. l«. lzprechstuodeu der Nedalliu» v°» » di» lll »l>,l vorn!«taas, NliflaüllerN Briefe werben nickt ll»ne>!«mmen, Vla»usllipte »icht zurüclyesteUl, Telephon-Nr. der «edaltio« 52. Sonber - Ausqabe. Der Krieg. Telegramme des k. k. Telegraplzen-KorrcspondeltZ-Bureaus. Östcrrcich-Uugarn. Wien, 6. August. Den, hiesigen russischen Botschafter 5el>elo wurden die Piissc zugestellt. Der österreichisch» ungarische Botschafter in Petersburg, Ezapary, wnrde angewiesen, seine Pässe zu fordern und womöglich heute nuch Nußland zu verlasse,.. Wien, K. August. Wie zuin Artilleriekanlpf bei Velgrad vmn 4. August ergänzend gemeldet wird, wurde der Monitor „>lörös" nur unbedeutend an den Vlechbestandteilen beschädigt. Es wurde nie-mand verletzt. Die ^andartillerie brachte vor Mittag die serbische Artillerie zum Verstummen. Auf unserer Seite gab es einen Toten und einen Schwerverletzten. Nachmittags nahm die gesamte Flottille Fellerstellung. Der Feind erwiderte das Feuer nicht. Der ^lrtilleriekampf wurde am 5i. August fortgesetzt; Details darüber werden nicht berichtet. Im übrigen Teile des Kriegsschauplatzes herrscht Ruhe. Wien, 5. August. Gesteril erschienen Erzherzogin Marie Valerie, die Protektorin der österreichischen Gesellschaft vom Noten Kreuze, und Erzherzogin Marie The-rese im Gesellschaftshause des Roten Kreuzes, um sich über dcu Stand der Arbeiten auf den verschiedenen Gebieten der Fürsorge für verwundete und kranke Soldaten Bericht erstatten z» lassen. Erzherzogin Marie Valerie war besonders erfreut, zu hören, daß sich eine so große Anzahl von Frauen und Mädchen aus allen Meisen der Bevölterung zur freiwilligen Hilfslrankenftsiegc gemeldet hat. Der Erzherzugin Marie Valerie wurde eine große Anzahl von Damen vorgestellt, denen beide Erzherzoginnen für ihre Bemühungen den wärmsten Dank ausfprachen. Vom Gesellschaftshaus fuhr die Erzherzogin Marie Valerie in das Augartenpalais, um daselbst die Näume zu inspizieren, welche Erzherzogin Maria Iosesa für die Unterbringung von kranken und verwundeten Soldaten bestimmte. Es sind durchaus helle und luftige Räume im Schlosse. Erzherzogin Marie Valerie sprach cUs Proteltorin des Noten Kreuzes der Erzherzogin Maria Iosefa auch den herzlichsten Dank für den Eifer aus, mit dem sie sich der Leitung des im Äugarten-Palais installierten Damenkomitces hingibt, das sich der ^"serligimg und Beschaffung von Wäsche für die Verwundeten widmet. .... M". ''. fairst. Die Prinzen Sixtus, Xaver, Felix »mo Aene von Parma, die Arüder der Erzherzogin Zita, meldeten sich fteiwillig zum Kriegsdienst, um der Armee im zlumpse gegen Serbien zur Verfügung zu stehen. Wien, 5). August. Der Generalrat der Österreichisch-imgarischen Nanl hat in der heutigen Sitzung das Referat uver dle Situation des Geldmarktes und der Bank entgegengenommen und die im ^usammenhangc mit der heute erschienenen kaiserlichen Verordnung betreffenden außerordentlichen Maßnahmen hinsichtlich der Geschäftsführung der Osterreichisch.lmgarischen Bank gestellten Anträge der BanNcitung, darunter jene über die Vorbereitung einer Emission von Banknoten zu zwei Kronen, genehmigt. Die Bank widmete für das Rote Kreuz Österreich-Ungarns je 100.000 /<. Wien, 5. August. Die allgemeine Osterreichische No-denlreditanstalt spendete fiir das Rote Kreuz und für die zurückgebliebenen Familien der Einberufenen je 100.000 X. Wien, 5. August. Der gemeinsame Finanzminister Ritter von Bllmsli und dessen Gemahlin haben 5000 /< für das Osterreichische und ii000 X für das Ungarische Note Kreuz sowie je 5>l)00 /^ für die Unterstützung der Familien der Reservisten in Osterreich und Ungarn gespendet. Innsbruck, 5i. August. Die Kreditanstalt für Handel und bewerbe hat gestern dein hiesigen Korps-kommandanlen eilte Realität von 45> Quadratfuß bei >lemalcu, eine ehemalige Seifenfabrik, zur Unterbringung von MlMiischaflen und für spater als M-lonvales^enlenheim für Verwundete zur Verfügung gestellt. Budapest, 5». August. (Ungarbureau.) Aus Deva wird gemeldei: Die rumäuische Vevöllerung des Komitales Hunyad überreichte dem Vizegespan eine Erklärung, in der sie ihrer patriotischen Gesinnung feierlich Ausdruck verleiht. Die Erklärung, die zahllose Unterschriften, darunter die des gewesenen Abgeordnelen Dr. Aurel Wlad, des Abgeordnelen Na-!sul Damian, des Vantdirettors Wasul Osvada und fast sämtlicher Angehöriger der rumänischen Intelligenz des Komitatcs trägt, besagt unter anderem: Unser geliebtes Vaterland lebt jetzt in kritischen feiten. Dieses Vaterland ist das gemeinsame Vaterland vieler Völker. Zu unserem größten Stolze sehen lwir, daß diese verschiedenen Völker einheitlich und ungeteilt sind in der Treue und Huldigung gegenüber der erlauchten Herrscherliebe und der Liebe zum Vaterlande. Gerade diese kritische Situation ist es, die unsere Vaterlandsliebe und das staatsbürgerliche Pflichtbewußtsein lebhaft entfacht. Unter der Einwirkung dieser Gefühle legen wir alles bei Seite, was ill der Vergangenheit inmitten unserer verfassungsmäßigen Kämpfe Gegensätze zwischen uns entfachte. In der verschmolzenen Kraft der Vaterlandsliebe wollen wir erneuert zum Ausdrucke bringen, daß wir ungarischen Rumänen in den gegenwärtigem kritischen Zeiten in unseren» Vaterland unverbrüchliche Treue unserem König, dem erlauchten Herrscherhause und unserem geliebten Vaterlande entgegenbringen und ihnen alle unsere Liebe und Opferwilligkeit anbieten. Wir Numänen, als in untrennbarem Mitempfinden mit dem Schicksale des gemeinsamen Vaterlandes lebende Staatsbürger, erklären hiemit feierlich, daß wir zu den äußersten Opfern bereit sind, um mit vereinten Kräften den Sieg, soweit es an uns liegt, zu fördern und zu sichern. Budapest, 5i. August. (Ungarisches Telegraphen-Korrespondenzbureau.) Der griechisch-orientalisch-ser-bische Bischof von Verschetz Zmejanovio hat cmcn Hirtenbrief erlassen. Die bischöfliche Kundgebung erinnert die ungarischen Serben daran, daß unsere lap-fcren Truppen ausgezogen seien, um für dt? (öchre und den Nuhm des Vaterlandes nnd des geliebten Königs zu kämpfen und zu sterben. Sie weist darauf hin, daß die ungarländischen Serben in unserer Armee Brüder, Freunde und Verwandte haben. In bedeutsamen Ausführungen bekämpft der Hirtenbrief die verderbliche Auffassung, daß die ungarländischen Serben gegen ihre Brüder z>t Felde ziehen. Der Leitstern der ungarischen Serben ist die bür- gerliche Pflicht, die Vaterlandsliebe und der dem König geleistete Treueid. Die Geschichte der ungarischen Serben ist mit der Geschichte Ungarns eng verschmolzen. Generationen serbischer ^amilien zogen auf diesem heimatlichen Boden den Weg von der Wiege zum Grabe und die Gräber der Vätet heiligen den ungarischen Boden für jeden Serbelt. Die serbischeil >lirchenfl'lrsten haben die ungarischen Serben stets ermahnt, dein Könige und diesem Lande treu zu bleiben. Die habsl'urgische Dynastie hat die Religion der Serbeil und iyr Unterrichls-wesen stets geschützt und ihnen die Wege der Entwicklung offen gehalten. Angesichts dieser Tatsocheu wäre jede Nachlässigkeit im Kriegsdienste höchste Undankbarkeit und Valerlandsverrat', Sünden, die jeder echte Serbe verwirft. — Nach einer Aufforderung, die auch alle Serben, welche nicht ins Feld ziehen, zur Pflichterfüllung gegen König und Vaterland mahnt, wendet sich der Hirteilbrief an den Thron mit dem Gelöbnis, daß die serbischen Ungarn ill ererbter Treue der Mone dienen werden. Sarajevo, i>. August. Seine k. und t. Hoheit Erzherzog Franz Salvator richtete an den Präsidenten des Landebverbundcs für Hilsteistung und freiwillige Sa-nitätspflegc Sanitälschef Hofrat v. (5urinaldi ein Telegramm, worin er seiner Freude über die Mitteilung von der Gründuug dieses Vereines Ausdruck gibt »nd allen jenen, die sich darum verdient gemacht haben, den Tanl aussftricht. Sarajevo, 5. August. Erzbischof Städter erließ einen von glühendem Patriotismus erfüllten Hirtenbrief, worin der Urieg, den die Monarchie jetzt führt, als gerechte Selbstverteidigung und als Notwendigkeit bezeichnet wird, um wieder Frieden und geordnete Verhältnisse zu schasfeu. Der scrbifch-orthodoxe Metropolit Lcticu fordert in einem Hirtenbrief die Gläubiger auf, die Dankbarkeit für die Wohltaten, die Seine Majestät und Allerhöchst-dessen Verwaltung durch 36 Jahre dem Lande zuteil werden ließen, durch Taten und loyale treue Gesinnung zu bekunden, wobei auf die Lage der bosnischen Serben vor der Okkupation und ihren kulturellen Fortschritt unter dem Schlitze der Monarchie hingewiesen wird. Landes-chef FZM. Potiorck hat dem Wcihbischof Dr. Stari^ den Dank für die anläßlich der Erteilung des Segens an die Trnftpen gehaltene erhebende patriotische Predigt, ausgesprochen. Sarajevo, 5. August. Wie für Osterreich und Ungam wurde auch für Vosnien und die Hercegovina ein 14tägi-ges Moratorium angeordnet. Wien, 5. August. (Amtliche Verlautbarung.) Die Ofserlverhandlungen für den Aau der bosnisch-hercego-vinischcn Eisenbahnlinien Äanjaluka-Iajcc und kamac-Toboj wurden mit Rücksicht auf die bestehenden Verhältnisse auf unbestimmte Zeit verschoben. Deutsches Reich. Berlin, 5. Auglist. Das Wolff-Nureau meldet: Zur Verordnung am heutigen Tage hat Kaiser Wilhelm fur den gegenwärtigen Fcldzug den Orden der Eisernen Krone erneuert. ^ ^ _^. Verlin, 5>. August. Das Wolff-Nureau meldet: Dle glühende Vaterlandsliebe und Begeisterung, die m di»sen Tagen alle Deutschen des Mutterlandes erfüllt, hat nuch eingetroffenen Meldungen auch die Volksgenossen unserer Laibacher Zeitung Nr. 179_________________ ____ 1556 6. August 1914 Schutzgebiete ergriffen. So richtete der Gouverneur von Deutsch-Südwestafrila folgendes Telegramm an den Kaiser: Majestät versichern die Deutschen Südwestcns unverbrüchlicher Treue. Sie bitten Gott um Sieg fürs Vaterland. Truppen, Bevölkerung sind voll Mut, Vertrauen. Allcruntertänigster Gouvemeur Seih. ^ Hamburg, 5. August. Der Senat ersuchte die Bürgerschaft in einem dringlichen Antrage, die Genehmigung dazu zu geben, daß zur Bestreitung der außerordcnUichen Ausgaben, die aus dem Kricgsuerhälluisse erwachsen, die Snminc von fünf Millionen Mark bewilligt wird. Frankreich. Paris, 5. August. Der Präsident der Republik hat an die Kammer eine Botschaft gerichtet, worin erklärt wird, Frankreich sei das Opfer eines brutalen Angriffes. Vor der Kriegserklärung, vor der Abreise des deutschen Botschafters sei französischer Boden verletzt worden. Seit mehr als vierzig Jahren hätten die Franzosen in echter Friedensliebe auf den Wunsch berechtigter Wiederherstellungen verzichtet und das Beispiel einer großen Nation gegelien, die ihre neuerstarkte Macht nur im Interesse des Fortschrittes und der Humanität benützt habe. Man tonne Frankreich seit dem Beginn der Krise keinen Akt, keine Geste, lein Wort vorwerfen, das nicht entgegenkommend und friedlich gewefcn wäre. In der Stunde ernster Kämpfe dürfe Frankreich sich feierlich darüber Rechenschaft geben, daß es bis zum letzten Augenblick die äußersten Anstrengnngen gemacht habe, einen Krieg zu vermeiden. Am Morgen des Tages, da unser Verbündeter und wir öffentlich der Hoffnung Alisdruck gegeben haben, daß die Verhandlungen unter den An^ spizicn des londoner Kabinetts friedlich verlaufen würden, erklärte Deutschland an Nußland den Krieg, drang in das Gebiet von Luxemburg ein, beleidigte die belgische Nation und versuchte, uns verräterisch inmitten diplomatischer Besprechungen zu überraschen. Frankreich jedoch, ebenso wachsam wie friedlich, war bereit, die für unsere Grcnzfchutzlruftpen gestattete Mobilisierung methodisch auszuführen. Die mutige Armee erhob sich, nm die Ehre und die Fahne des Vaterlandes zu verteidigen. Der Präsident hebt dann die Einigkeit des Landes hervor und gibt der Bewunderung und dem Vertrauen aller Franzosen für das Landhecr und die Seemacht Ausdruck. Geeint im gemeinsamen Gefühle werde die Nation sekundiert vom verbündeten Nußland und unterstützt von der loyalen Frcnndschafl Englands. i Paris, 5. August. (Kammer.) Der Präsident eröffnet die Sitzung um <; Uhr nachmittags. In der Diplomatenloge hatte sich Botschafter Izvolskij ein-gefunden. Der Präsident widmet Iaures cinen Nachruf und erteilt sodann den» Ministerpräsidenten Vi-viani das Wort, der die Volschaft des Präsidenten verliest. Der Ministerpräsident gibt dann ein diplomatisches ErPose über die Lage. Er verliest diplomatische Aktenstücke, welche sich auf das Verhältnis zwischen Frankreich nnd England beziehen und schließt mit den Worten: „Wir sind frei von Vorwurf, aber auch von Furcht." Finanzminister Nou-lens unterbreitet mehrere Regierungsentwürfe, dar-nnter betreffend die Zulassung von Elsaß-Lothringern znr Armee. Sämtliche (^esehentwürfe werden angenommen. Der Präsident verliest sodann ein Sympathietelegramm der serbischen SknMina, sowie die Antwort darauf. Ministerpräsident Viviani teilt hierauf mit, daß die Kammer vertagt werde. Auf diese Weise werde die Session nicht geschlossen. Das Parlament, fährt der Minislerpräsident fort, schließt sich der Regierung an, die keine Partei-regiernng, sondern eine Negierung der nationalen Verteidigung ist. Der Ministerpräsident entbietet Frankreich seine wärmsten Grüße nnd schließt: Erheben wir nns noch einmal zu einem Hoch auf das unsterbliche Frankreich! Alle Deputierten rufen: „Es lebe Frankreich!" Sodann ergreift Präsident Deschanel das Wort, um einen begeisterten Grnß an Frankreich nnd seine Armee zu richten. Sodann vertagte sich die Kammer auf unbestimmte Ieit. Paris, 5). Angnst. (Senat.) Justizministcr Bienvenu Martin verliest die Votschaft des Präsidenten. Nach Verlesnng derselben erheben sich die Senatoren mit dem Rufe: „Es lebe Frankreich!" Präsident Dubost schloß sich den Erklärungen des Präsidenten der Republik an. Dann brachte Viviani die in der Kammer abgegebenen Erklärungen znr Verlesung, die von, Senate mit Veifall aufgenommen wurden. Unter Akklamationen für England, Rußland und Velgien verlassen die Senatoren den Sitzungssaal. Berlin, 5. Angnst. Das Nolfbnreau meldet unter dem 4. d. M.: Die Nachricht, wonach vorgestern in Vieh durch einen französischen Arzt vergebliche Versuche nnleruommeu worden seien, einen Brunnen mit Eholerabazillen zn infizieren, hat sich als unrichlig herausgestellt. Auch ähnliche Gerüchte aus anderen Städten haben bisher leine Vestätignng ge- funden. Es liegt also leine Veranlassung znr Beunruhigung vor. Aufmerksamkeit scheint aber weiter geboten. Numnnien. Bukarest, 5. August. Die rumänische Presse billigt ohne Unterschied der Partcistellung den Beschluß des ge slrigen Krouratcs. Bulgarien. Sofia, 5. August. Den Vlätternzufolge hat das serbische Konsulat in Salonichi alle serbischen Untertanen aus Mazedonien mittelst Aufrufes unter die Fahnen einberufen. Kein einziger griechischer oder bulgarischer Mazedonier habe dem Aufrufe Folge geleistet. Der „Kambana" zufolge haben aver der berüchtigte Panslavist General <''erep Tpiridovi'" sowie 18 slavische Vereine ans Rußland durch Telegramme den König der Bulgaren beschworen, das brüderliche slavische Serbien nicht im Sliche zn lassen. Bulgarien könnte Serbien und den Balkan retten. Das Vlatt bemerkt hiezu, es scheine, daß sich Bulgarien diesen Lu.rus nicht erlauben werde. Die Türkei. Konstnntinovcl, 4. August. Die Ncgierung vcrösfent sichl eine amtliche Milteilnng, wonach sie, um die strikte Neutralität bewahren, zu können, die Meerengen der Dardanellen und des Bosporus für fremde Kriegsschiffe gesperrt habe. Konstcmtinopcl, 5,. August. Wie verlanlet, wurde die Sperrung des Bosporus nnd der Dardanellen infolge der durch den Kapitän eines türkischen Dampfers überbrachten Nachricht verfügt, wonach die russische Schwarze Meer-Flotte unweit der Mün-dnng deo Bosporus bei Schile gesichtet worden sei. Die Lenchttürme bei den Meerengen wurden gelöscht nnd Minen gelegt. Die Schweiz. Bern, 5i. August. Die Regierung erläßt hellte an die kriegführenden und Signatarmächte des Pariser Vertrages eine motivierte Notifikation der Neutralist. Die Vereinigten Staaten. Washington, 5. August. Präsident Wilson erließ die Neutralitätserklärung der Vereinigten Staaten, Washington, 5). Auglist. Nach hier vorliegenden Nachrichten fährt morgen der Panzerkreuzer „Tennesfee" von Newyort mit über fünf Millionen Dollar Gold ab, die für die in Europa in Not geratenen Amerikaner bestimmt sind. Washington, 5. August. Das Note Kreuz hat beschlossen, seine Dienste allen kriegführenden Nationen anzubieten. Newyork, 5. August. Der Präsident des deutsch-amerikanischen Nationalbnndes erklärte in einem Aufrufe: Iu dieser schweren ^eit Deutschlands ist e5 Pflicht, daß wir Deutschamerikaner fest und treu zusammeustehen. Die Exekutive des Nationalbnndes ist auf der Wacht für die besten Interessen des Deutschtums, für die beste Art nnd Weise der Ve-wayruug des deutschen Namens gegen die Gehässigkeit und Unbesonnenheit einer Minderheit in unserem eigenen Lande. Der Aufruf regt an, daß überall Sammlungen veranstaltet werden. Erzherzog Josef Ferdinand — Korpskommandant. Wien, 7i. August. Seine Majestät der K a i s e r er nannte den Kommandanten der A. Infanterietruvpendivi-sion FML. Erzherzog Josef Ferdinand Salva-t o r zum Kommaudanteu des 14. Korps und kommaudic-rendcn General in Innsbrnck und ^andesverteidigungs-lommandanten in Tirol und Vorarlberg. LM- Ml» Prollillzial-Nllchrichlcn. — (Der Lailmchcr Gcmcindernt) wurde für morgen um >1 Uhr vormittags zu eiucr außciordentlichen dringlichen geheimen Sitzung einberufen. Tagesordnung: 1.) Mitteilungen des Präsidiums. 2.) Bericht des permanenten Aftprovisionieruilgsalioschlisses. — (Hochhcrziqe Spende.) Der Großindustrielle Herr Vinko M ajdi <' Walzmühlenbesiher in Krain-burg, hat zu Guusten des ^weigvereines des Roten Kreuzes ans Anlaß der gegenwärtigen Kriegsereig-liisse, den Betrag von 30U0 1v gespendet. Weitere :M)0 K hat Herr Majdi? dem Herrn k. k. Vezirks-hauplmanne in Krainburg zur freien Verteilnng unter die hilfebedürftigen Angehörigen der Mobilisierten des Krainvurger Bezirkes eingehändigt. — ((^cwcibcbcwcssilNss in Lailmch im Munatc )"!i.) Im verstossenen Monale wurden ill ^aibach 20 Gcwe'vc-betriebe angemeldet und 10 Gewerbebetriebe anhenn-gesagt, bezw. sntlisch anfgelnsscn. Allgemeldet wurden folgende Gcwerbcbelrirbe: Malwinc Weiß, Handel mit Wasche, Lcincnerzengnissen, Tüchecn, weiblichen Handarbeiten usw., Schellendurggasse !; Josef Pctetinc, Handel mil Nähmaschn.en, Deutsche Gasse 7; Franz Himmelreich, Schneidergewcrbe, Iudengasse ,j; Adalbert Pöschl, Wäsche-, Wirt' und Klnzwarenhandcl, Maria Theresien-straße 7; Iosefine Igln-, Voltsschuluücherhandel, Verlauf von Kalendern, Gebetbüchern ?c., ^tathausplah 11; Johann Ncmec, Blnmenhandel, Vodnitplah- Jakob Go-laufet, Schuhmachcrgewerbe, Zalogerstrahe 1^; Josef Schrey, Anstchtskartenverlauf, Süddahnstraße l; Oswald Dobeie, Gemischtwarenhandel, Martinsslraßc 15; Nu-dols Pehani, HandilSagemur uud Kommissionsgeschäft, Nalhausplatz 17; Anton ^tcrjancc, Ileischh,uiergewerbe, Poliauastraßc 00; Wilhelm ^equardt, Uhrmachergewerbe, Poljauaoamm !0; Theresia (5uello, Wäscherei und Büglerei, Bahilhosgaste 6; Katharina Novak, Le-beiismittelhandel, Neitschulftlatz 2; Laurenz Sebenik, Wcinhandel, Unter-^i^ta, Knczova ulica 220; Johann Marchiotti, Gemlschlwarenhandcl, Petersstraße W; Ia-roslav Breuer, Baumeislcrgewcrbe, Pelersdamm A7; Anton Kolenc, Handelsagentur und Kommissionsgeschäft, Nesselslrahe 20; Franz Ko^ir, Marltfierantie mit Papier-, Kurz- und Galanteriewaren, Unter-^Ma 2N; Anton Mencingcr, Gemischtwarcnhandcl, Petersstraße Nr. 42. — Anheimgcsagt, bezw. faktisch aufgelassen wurden folgende Gewerbebetriebe: Anton O^ura, Gemischt-warcnhandel, Floriansgassc 22; Ignaz Vatselj, Arot-verl'aus, Tomallgasse 8; Iohauu Komalitsch, Agentur für ^aildniirtschaflslnaschinen, Petersdamm 71; Bereinigte Bicrbraliereieil Schluechat, St. Marx-Simmering ^ Dreher, Manthncr, Maichl, Aktiengesellschaft, Äierdepot, Bohori^gasse 5; Firma Berjal H: l>ober, Geinischlwaren-handel, Vodnikftlah 2; Maria ^vigclj, Krämer- und Ga-laliteriewarcnvertnlif, Handel mit fertigen Kleidern, Franzcnskai 31; Johann Okorn, Schncidergewerbe, ^llter Markt 1; Joses Künstler, Holzkohlenverlauf, Schä-ncr Weg 1; Franz Babi^, Gast- und Schankgcwcrbe, Ullterkraillerstraße 2; Franz Ore^ek, Gast- und Echank-gewcrbc, Petersstraßc 7. !«'—. -- i'^UO ^ vcrlurcn.» (5in Soldat hat auf den, Wege voil der Hauptpost bis zum Garnisonsspital den Betrag voll 2400 /v verloren. — (Cin frecher Eindringling.) A in verflossenen Donnerstag nachmittags kamen die Zigeuncnnnsiker Albin und Josef Vre^ak ins Hmi5 des Meislers Anton Iazbee in Ober-Duplach nud wollten dort musizieren, was aber Iazbee nicht zuließ. Nachdem er sie ans dein Hause geschafft, kam gegen 6 Uhr abends Albin Vre^ak mit einer offenen >lopfwnndc wieder ins Haus des Iazdee nnd verlangte von dessen Ehegattin, die mit ihrer neunjährigen Tochter Franzwka allein zu Hanse war, energisch die Reinigung seiner Wunde, indem er sie gleichzeitig bei den Händen Packte nnd sie schüttelte. Auf ihre Hilferufe kamen Nachbarvleuie herbeigeeilt, die den. frechen Eindringling festnahmen und einer Gendcmne-riepatronille übergaben. — (Verhaftungen.) Vorgestern wurdcu die Nr- beiter Johann ^ebelj aus Senosetsch und Johann Igln- aus Prevoje verhaftet, weil sie kurz vorher in der Arbeiterbaracke anf dem Eodelligrnndc Kochgeschirr und Eßzeug im Werte von 40 Iv gestohlen und verkauft hatten. Weiters verhaftete ein Wachmann anf der .^arlstädter Straße den beschäftigungslosen Taglöhner Johann Polokar aus Ra» domlje, Vezirk Stein, wegen Vagabuudage. Endlich wurde am Krakauer Damin ein verwitweter Berg-mbeiler wegen einer unsittlichen Handlung verhaftet. Alle wurden dem zuständigen Gerichte eingeliefert. — (Versuchter Selbstmord.) Am :;. d. M. trank der 14 Jahre alte Schneiderlehrliug Lorenz Pe