liiblilhcr TliMlitt. Administration nnd Expedition: Hcrrengassc Nr. 7. isränumeratiouivriil«: 180 ö-ibaS: Banzj. st. 8 40; . ^ S»I «rt i o n »Pre ise: Sin. . , ^ Montag. 6. August 1880. — Morgen: Laurentius. L^-rb°Ag^ 13. ^zalnH. A Zuftelluna ins HauS vrtlj. 85 kr. Mil der Post : Ganzjäbr. tt. iS An unsere Parteigenossen! In der vorigen Nummer unseres Blattes hatten wir mitgetheilt, dass die Druckerei, in' der das „Laibacher Tagblatt" bisher erschienen, uns das langjährige Übereinkommen plötzlich gekündet habe und dass wir eine um so begründetere Vermnthnng hegen, es müsse das Eingreisen einer höheren Macht vorliegen, als zur selbeu Zeit iu den nationalen Blättern eine Dennnciation an die Negierung mit besonderer Heftigkeit auftauchte, woruach der Druck der amtlichen Zeitung und des „Laibacher Tagblattes" in der nämlichen Drnckerei nicht geduldet werden sollte. Wir sprachen es sodann als eine Ueberzeugung aus, von der wir eine Berichtigung durch die Thatsacheu niemals erwarten zu dürfen glauben, dass hier eine Einflussnahme, sei es des Landespräsidenten, sei es der Regierung, stattgefunden haben müsse, und stellten das erstere als das Wahrscheinlichere hin. Durch die Verhinderung des Druckes in der bisherigen Druckerei sei angesichts der bekannten Verhältnisse leider entschieden, dass das „Laibacher Tagblatt" hier überhaupt nicht mehr gedruckt werden könne, und wir bemerkten, dass diese Umstände ohne Zweifel wie jedermann, so auch der Regierung bekannt gewesen seien. Infolge dessen sei die Verfassungspartei iu die unerhörte Lage gerathen, wenn sie ein eigenes pnbli- eistisches Organ haben wolle, es außerhalb der Laudeshauptstadt drucken lassen zu müssen. Die Schwierigkeiten, dies bei einem täglich erscheinenden Blatte zn thnn, wären momentan unüberwindlich, aber es sei bereits Vorsorge getroffen, dass von Mitte dieses Monates an, zu welchem Zeitpunkte die Beseitigung des „Laibacher Tagblatt" wirksam wird, ein „Laibacher Wochenblatt" erscheinen werde, lediglich jedoch als ein Uebergangsstadium, um bei besserer Zeit nn-verweilt wieder das „Laibacher Tagblatt" in neuer Folge herauszugeben. An diese tatsächlichen Mittheilungen hatten wir — wie es bei unserem Blatte selbstverständlich ist, in durchaus würdiger Form — eine Kritik des über uns Ergangenen gereiht, wozu der Anlass doch in der That ein zwingender war, und wir hatten schließlich eine Reihe von Folgerungen gezogen, die sich nach unserer Meinung mit Nothwendkeit ergeben. Auf alles das, können wir heute vorläufig nicht mehr zurückkommen, nachdem unser Blatt gerade deshalb von der Staatsbehörde mit Beschlag belegt wurde. Wir sind überdies derzeit zur äußersten Vorsicht umsomehr gezwungen, nachdem wir seither in Erfahrung brachten, dass man noch zu weitergehenden Maßregeln geschritten ist und dass auch eine Reihe auf den Gegenstand Bezug nehmender, nach Wien gerichteter Telegramme behördlich inhibiert wurde. Wir glauben: dies alles wirft ein nur zu grelles Streiflicht auf die im Laude dermaler: herrschenden Zustände. Meint man wirklich die Vorgänge in Krain auf solche Weise vor aller Welt verbergen zu können? Vorderhand ist es für uns unmöglich, Kritik an allem Geschehenen zu üben, aber wir sind vollkommen sicher, dass die öffentliche Meinung auch so das gebürende Urtheil fällen wird. Eine mannhafte Resolution. In der reizenden Soimnerfrische zgjxntz, in dem freundlichen Städtchen Mödling an der Süd-bahn in Niederösterreich, fand gestern der fünfte niederösterreichische Parteitag statt, und nahm derselbe folgende Resolution an: „Angesichts der das Deutschthum in Oesterreich und mit demselben die freiheitlichen und kulturellen Errungenschaften f»wie die Verfassung in ihrer Wurzel mehr als jemals bedrohenden Gefahren erklärt es der fünfte niederösterreichische Parteitag wiederholt als die oberste Pflicht der deutschen Oesterreicher, an dem Grundsätze der Zusammengehörigkeit aller Deutschen in Oesterreich unverbrüchlich festzuhalten. jede Schädigung ihrer nationalen Rechte nnd Interessen in jedem Theile Oesterreichs als einen gegen das gesammte Deutschthum gerichteten Schlag abzumehren, und im Kampfe gegen die heutige wie gegen jede, gleiche Tendenzen verfolgende Regierung mit allen gesetzlichen Mitteln, aber auch mit aller Entschiedenheit bis ans Ende auszuharren. Feuilleton. In letzter Stunde. Criminalnovellc von M. von Roskowska. (Fortsetzung.) Herr Römer war auch athemlos. Da er schon rin wenig zur Beleibtheit neigte, hatte ihm der Lauf seine Lungen sehr angestrengt und er konnte noch ,licht fragen, als die Dame ihm schon entgegenrief: „Sie kommen zur rechten Zeit; mein Ritter hier hätte trotz aller Tapferkeit — der Uebermacht —" Der Ritter war, als sie sich nach ihm nm-wandte, in der Dunkelheit verschwunden. Ihre Hand ergreifend nnd festhaltend, sagte Römer: „So habe ich mich doch nicht geirrt — Sie sinds leibhaftig. Aber —" Sie kehrte nach der Stadt um. „Ich wollte einen Besuch machen, und da es etwas spät geworden, mir den Weg abkürzen; ich konnte ja nicht denken. eS sei hier so unsicher," erklärte sie ihm ihre Anwesenheit hier. „Jetzt gehe ich lieber zurück. Welch' merkwürdiges und angenehmes Zusammentreffen gerade im entscheidenden Momente!" Er bot ihr den Arm. „Ich folgte Ihnen fchon lange, Fräulein Selnm, konnte Sie aber nicht ein- holen. Sie waren ja wie beflügelt. Als Sie mir dann aus den Augen kamen, glaubte ich, mich geirrt zu haben. — WaS gibt eS dort wieder?" unterbrach er sich. Dicht vor ihnen erklang ein Aufschrei: „Mein Geld — all' mein schönes Geld! Diebe, Räuber! „Die Stimme meines Beschützers, der sich allem Danke entzog!" rief die Dame. „Hm! versetzte der Herr spottend, „der nun aber, wie es scheint, die Erkenntlichkeit einheimsen möchte, ohne dankbegierig zu erscheinen Er fasste in die Tasche, nach seinem Portemonnaie. Auf der nicht eben sauberen Straße hockte der Bursche, dem Selma Weidlingen sich tief verpflichtet fühlte, und kehrte jammernd alle Taschen seines in dem Kampfe vorhin recht mitgenommenen Anzuges um. Sei« Schmerz war so lebhaft, dass er die Nahenden gar nicht bemerkt hatte und bei ihrer Anrede erschrocken aufsprang. Dass er täuschen wollte, daran war nicht zu denken. „So lauf den Kerlen doch nach, Junge — es kann nicht schwer sein, sie aufzufinden und anhalten zn lassen. Komm, ich helfe dir. Die Polizei —" Der junge Mensch hatte aufgehorcht, wiederholte nun aber erschrocken: „Die Polizei! — Ach — nein, nein!" „War es denn viel?" erkundigte Selma Weidlingen sich theilnehmend. „Sieben Goldfüchse — Kronen — Zwanzigmarkstücke!" stieß er verzweiflungsvoll hervor, aus einer Tasche ein weißes Tuch ziehend und schüttelnd, wobei die beiden sehr interessierten Zuschauer sahen, dass ein Knoten in dasselbe geknüpft war. „Hundertvierzig Mark!" wiederholte Selma erschrocken. Gott, wie viele Wochen lang musste sie dafür Stunden geben, wenn sie nämlich Stunden zu geben hatte. Sie konnte nicht daran denken, diesen Verlust zu ersetzen, den der Aermste doch ihretwegen gehabt. „Die Straßenräuber, die Banditen!" rief, die Zähne knirschend, der Bursche und drohte mit der geballten Faust nach der Richtung hin, in welcher sich die Leute entfernt. „War ja wie eingekeilt, habe es nicht einmal gemerkt im Handgemenge." „So halte dich doch nicht auf! — Es ist wohl für den Principal eingezogenes Geld?" mahnte und fragte Römer. „Wollen Sie allein gehen und mir sagen, wo ich Sie später treffen kann. Fränlein, oder —" Sie wollte erwidern, dass sie es vorziehe, mit umzukehren. So peinlich es immerhin falle, fei e« „Der Parteitag erkennt in der Sprachenver-vrdiiiing nicht nur eine unmittelbare Gefahr für das Deutschthum, für die Rechtssicherheit und die einheitliche Verwaltung, sondern auch eine Aufmunterung für alle deutsch- und verfassungsfeindlichen Bestrebungen und eine Quelle gegenseitiger nationaler Verbitterung; er betrachtet aber insbesondere diese Verordnung als ein bezeichnendes Symptom der ganzen Poliuk der Regierung, welche sich durch solche Schritte eine künstliche Coalition unter sich uneiniger Elemente, eine von keinem gemeinsamen, positiven Gedanken getragene und datier regierungsunfähige Majorität schafft, um auf Kosten der reichs- und verfassungstreuen Bevölkerung ihre augenblicklichen Ziele zu erreichen, ohne die dauernde Schädigung der Grundlagen des Staates zu erwägen. „Der Parteitag missbilligt das Spiel, welches mit den materiellen Interessen der Bevölkerung durch Ausstellung unaufrichtiger Programme und Ertheilnug leerer Versprechen, durch leichtfertige Behandlung der schwierigen finanziellen Lage nnd durch die Vermengung von politischen Bestrebungen mit unberechtigten nationalen und materiellen Concessionen getrieben wird, welüe ebenso die Einheit uud Festigkeit, wie die geistige und materielle Cultur des Staates bedrohen. „Der Parteitag bezeichnet es daher als nächste und dringendste Aufgabe aller versassungstreuen und freisinnigen deutschen Oesterreicher und insbesondere ihrer Abgeordneten, unbeschadet berechtigter Fractionsunterschiede, jedoch unbeirrt von denselben, in dem schweren und ernsten Kampfe für die Einheit des Staates, für das Deuts cht h u m und die Verfassung einig zusammen-zustehen und ihre» erprobten Patriotismus nicht durch Verleugnen ihrer Nationalität, sondern durch beharrliche Bcthätigung ihrer staatserhaltenden Grundsätze zu beweisen und so eine Regierung vorzubereiten, welche, indem sie die Verfassung und das Deutschthnm schützt, dem ganzen Staate die Segnungen einer guten, sparsamen und wohlwollenden Verwaltung, einer vorsichtigen und nüchternen Politik und wahrer bürgerlicher und politischer Freiheit verbürgt." Es war endlich hohe Zeit, dass die Waffen ergriffen werden zur Abwehr der drohenden Gefahren, gleich groß für den Einheitsstaat Oesterreich, wie für das Deutschlhum in Oesterreich. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn anstatt des in Mödling abgehaltenen niederösterreichischen Parteitages in der Metropole des Reiches, in Wien, ein allgemeiner österreichischer doch Schuldigkeit, das Ihrige zu thun, um ihrem Beschützer zu dem Geraubten zu verhelseu. Ehe sie jedoch »och ausgesprochen, hatte sich dieser seltsame Beschützer schon wieder flink davou-geschlichen. Ihr Erstaunen war grenzenlos. Römer empfand viel mehr Misstrauen als Staunen. „Mit dem Junge» hatte eS sein besou« deres Bewenden, Fräulein Weidlingen Er specu-lierte auf unsere Gutmüthigkeit und ich war auch bereit, ihn für den Ihnen geleisteten Dienst zu belohnen. Die Erwähnung der Polizei veranlasste ihn jedoch, sich davon zu mache». Ueberzeugen Sie sich gesälligst erst, ehe wir weiter gehen, ob Ihnen nichts geraubt ist, solchem Gelichter kann man nicht trauen. Ihre Uhr oder sonst etwas —" Rasch hatte sie sich vergewissert, dass ihr nichts abhanden gekommen war. — „Es ist doch betrübend, dass man keinem Menschen trauen darf," sagte sie seufzend. Ihn beschäftigte diese allgemeine Erfahrung im gegenwärtigen Augenblicke durchaus nicht. Als Reisender für ein bedeutendes Handlungshaus hatte er in Stadt und Land ja manch, rlei, das in dieses Fach einschlug, erlebt. „Wollen wir nicht, da Sie von dem Schrecken angegriffen sein werden, vor alle» Diugen eine Conditorei — " fragte er. Parteitag in Scene gesetzt worden wäre, bei welchem den verfassungstreuen Genossen aller Provinzen Oesterreichs Gelegenheit geboten worden wäre, ihren Ueberzengungen in offener Sprache unverhohlen Ausdruck zu geben, zur gemeinsamen Abwehr sich zu einigen und die dem Dentschthum drohenden Gefahren zu beseitigen. Für heute beschränken wir uns vorläufig darauf, diese mannhafte Resolution des nieder-österreichischen Parteitages sympathisch zu begrüßen. Vermischtes. — Vom deutsche» Kaiser. Man schreibt aus Gastein: „Das Aussehen des deutschen Kaisers ist vortrefflich; der Kaiser macht, wenn dies das Wetter zulässt, täglich seine Morgenproinenade ain sogenannten Kaiserwege, bei welcher Gelegenheit immer ein oder der andere Curgast sich einer Ansprache zu erfreuen hat. Die Vorsichtsmaßregeln werden in der diseretesten und die Curgäste nicht im mindesten belästigenden Weise geübt und sind nur deu Einheimischen erkennbar. Der Kaiser besucht häufig den Salon der hier anwesenden Gräfin Lehndorf, wo bereits zweimal Theater gespielt nnd auch dem Tanzvergnügen gehuldigt wurde; kürzlich wurde einem Wiener'Neustädter die Ehre zntheil, sich vor dem Kaiser uud Gefolge produeiereu zu dürfen, nnd zwur in einer seltsamen „Knust", nämlich im Nachahmen von verschiedenen Vogelstimme», ivas derselbe in solch ausgezeichneter Weise produeierte, dass er nebst einem kaiserlichen Geschenke anch reichen Beifall erwarb. — Hoch Wasser in Mähren und Schlesien. Nach vorliegenden Meldungen hat die Elementarkatastrophe, die anfänglich über Mäh-risch-Ostrau niedergieng, so kolossale Dimeusione» angenommen, dass nicht nur ausgedehnte Gebiete Nordmähreus, sondern auch mindestens ein Drit-theil Österreichisch Schlesiens überschwemmt wnrde. An die Direktion der Nardbahn sind Meldungen gelangt, denen zusolge auch auf einer ganzen Reihe schlesischer Bahnstationen wegen Wassereinbruches der Verkehr zeiiweilig gestört wurde oder »och behindert ist Die Zahl der durch die Fluten verursachten Dammrutschuuge» und Geleise-Uiiter-waschnngen konnte . nuu noch nicht festgestellt werden; eingctangte Nachrichten besagen jedoch, dass die Beschädigungen bedeutende sind. Der gesanimle Betriebs- und Bau-Appurat der Nordbahu ist übrigens in voller Thätigkeit, um jede Verkehrsstörung sofort beheben zu können. Der Verkehrschef, Be- Sie versicherte jedoch, sie habe zum Erschrecken keine Zeit gehabt und sich über die Fügung, die gerade ihn herbeigeführt. so gefreut, dass sie für ihre Person nicht das Bedürfnis der Erholung fühle. Könne er sie heimgeleiten zu ihrer Cousine, bei der sie sich aufhalte, da sie gegenwärtig keine Stellung habe, so winde ihr das am liebsten sein. Er war dazu gern bereit uud führte sie, ihre Hand fester an sich drückend, als es durchaus noth-wendig, nach > er lan,,i> Brücke, dem hölzernen Ouai Danzigs. Dabei sprachen sie lebhaft, wie alte Bekannte pflege» »on ihren Begebnissen seit dem letzten Beisammensein. „Wissen Sie wohl, Fräulein Weidlingen, dass ich den ernsten Entichlnjs fasste, zu sparen, tüchtig zu spnren, um mich endlich einmal unabhängig zu machen?" sagte er piö^lich in gedämpftem Tone. „Leider bleibt es bei Leuten in meiner Stellung meist bei den guten Vor>atzen. Und doch habe ich dies beständige Wanderleben, dies ewige Umher-geworfenwerden schon h rzlich satt." „Dann müsse» Su sich eine reiche Frau nehmen," war die scheizende Antwort. „Wenn mir nu„ über eine Nichtreiche so gefällt, dass ich — keine andere möchte?" Sie beeilte sich, nach Mädcheuart, seinem ver- triebsiuspeetor Saxl, welcher in Oberösterreich auf Urlaub weilte, wurde telegraphisch znrückberufeu und begab sich znr Jnspieierung der Strecke nach Prerau. Mit demselben Zuge fuhr Erzherzog Carl Stephan nach Krakau, nachdem der Personenverkehr dahin wieder aufgenommen werden konnte, dazwischen Ostrau und Hruschau ein Steg über die Ostrawitza hergestellt wurde, der de» Passagieren den gefahrlosen Uebergang über diesen Fluss gestattet. Infolge dessen wnrde gestern früh zum Achtuhrzuge nach Krakan die Ausgabe directer Fahrkarten wieder aufgeiwmnien. Die Passagiere fahren bis zn dem erwähnten Stege, steigen ans und besteige» jenseits wieder den sie nach Krakau weiterführeuden Zag. Die Nordbahn-Direetion hofft binnen zwei Tagen auch eiu Fahr-geleise über den Steg legen zn können, ui» den directeu Personenverkehr wieder einzuleiten. Nachdem die größte Gefahr von Ostrau und den benachbarte» Bahnhöfen abgeweiidet ist, kehrte der General-inspcctor der Nordbahn, Hofrath Freiherr v. Eichler, bereits nach Wien zurück. Die Inspektoren Kittel, Schohay und Pfob bleiben auf den Unglücksstätten bis zur Vollendung sämmtlicher Neeonstruc-tionsarbeiten. Von Olmütz wurde» Pontons nach Ostrau dirigiert; das Generalcoinmando in Brünn entsandte deren zehn Stück und 120 Mann als Bedienung. — Königin Margherita. Nachdem seit langer Zeit über die Erkrankung der Königin Mar-gherita von Italien nichts verlautete, dringt wieder eine Mittheilnng über den Zustand der hohen Fran an die Oeffentlichleit »nd über die Ursache, welche denselben herbeigesührt. Diese ist vor allem, wie nenere Berichte melden, in dem Attentate Pafsa-naiite zu suchen, das der Königin ganzes Nervensystem ans das heftigste erschütterte. Ihre Phantasie malte ihr unausgesetzt, im Wachen wie im Schlafe, Schreckbilder von Mordversuchen auf den Köuig vor Augeu, so dass ihre Aerzte lange Zeit hindurch die schlimmsten Befürchtungen hegten. Die Zerstreuungen von Bordighera bewirkre» in ihr einige Besserung. Die Königin war jedoch noch nicht genese», als sie unvorhergesehen nach Nom kam. Von Rom aus begab sie sich init dem Prinzen von Neapel in die Villa von Capodimonte. An de» Fenstern des Appartements der Königin wollte man Jalousie-Läden anbringen, allein die Königin, welche Furcht vor dem Dunket hat, erlaubte es nicht. sie gestattete nur, dass Vorhänge au deu Fenster» angebracht werden. Die Königin steht früh auf und macht daun einen Spaziergang im Park Manchmal fährt sie aus und lenkt eigcnhändig das Pferd. Diese ruhige Einsamkeit und die fartgesitzten Euren blieben nicht ohne gute Wirkung. Auch der kleine fäuglichen Ton gegenüber ein anderes Thema auf-zunehme». „Meiu Bruder Richard ist Kreisrichter geworden — in B. Sie können sich denken, wie ich mich gefreut habe." „In B. ? Wenn ich das früher gewusst. Würde ich ihn ausgesucht habeu. Ich war kürzlich dort. — Und wissen Sie, wen ich traf? Den schönen Burchhard!" „Burchha 'd— den schönen Burchharo? Kenne ich nicht." lehnte sie etwas schnöde ab. „So — nicht? Ich dachte, weil er der schönsten Pensionärin in Ihrem Institute, der — wie hieß sie doch gleich? ach ja. Carola Pleltenstedt, ganz überschwänglich deu Hos machte. Dieser Ihrer Schülerin erinnern Sie sich doch?" „Sehr genau, — ich habe nie ein schöneres Mädchen gesehen. Sehr verwöhnt allerdings auch, caprieiös uud —" „Nun, sie wird nächstens die Frau des treuen Verehrers. Da sehen Sie, dass Mädcheulaunen und Capricen —" „Wie, die Frau deS jüngsten Bnrchhard — Eugen, nicht wahr? Jetzt erinnere ich mich seiner ganz gut. Ein zierliches Nippessigürche», — eigentlich, wie als Pendant zu einer kleinen Gestalt geschaffen, mit allerliebsten Rosenwangen, von denen Prinz von Neapel fühlt die Wirkung des Attentates, er fürchtet sich vor den Männern, in denen er Passanante zu erblicken scheint. Seine Furcht geht so weit, dass er nicht einmal mit den Knaben der Campagna spielen will. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Consiscation.) Das „Laibacher Tagblatt" vom Samstag wurde wegen des ersten Artikels „An unsere Parteigenossen" von der Staatsbehörde mit Beschlag belegt. — (Aus der Handels- und Gewerbekammer.) Infolge Ersuchschreiben des niederösterreichischen Gewerbevereines und der Direction des technologischen Gewerbemnscums in Wien, betreffend die Hebung der Holzindustrie i» Oesterreich und Einführung eines Speciallehrcnrses zur Aus-bildung von Holzschnitzern und Drechslern, Korb-u»d Weidenflechtern, spendete der Handelskammer-Präsident, Herr A. Dreo, zur Entsendung eines Stipendisten in de« Lehreurs sür Korbflechterei und Weidencultnr den namhaften Betrag von3>0fl.— Z» der Zeit vom 24. Mai bis 7. Juli l. I. langten in der Kammerkanzlei 237 Geschäftsstücke ein. — I» der am 7. v. M. abgehaltenen Kammersitznng stauden unter anderen folgende wichtigere Gegen-stände auf der Tagesordnung: I.) Anbringung des Aichstriches an den in öffentlichen Schanklocalitäten verwendeten Gefäßen; 2.) Errichtung einer öffentlichen Waganstalt in Reifniz; 3.) Landesumlage auf die Steuer sür Bier und gebrannte Flüssigkeiten; 4.) Errichtung einer postcombinierten Telegrafen-station in Domschale; 5.) Anhalten der Eilzüge in der Station Franzdorf; 6.) Mitteilungen über Fälschungen von Baumwollgarnen; 7.) Regelung der Baumwollgarn-Numerierung; 8 ) Befreiung der Fuhren von der Maut vom Krainburger Bahnhöfe weiter; 9.) Bekanntgabe der erfolgten Löschung der Firma: „K. k. priv mechanische Papierfabrik zu Ratschach Valentin Krisper" und Eintragung der geänderten Firma: „K. k priv. Documenteu- und Kar-ten-Papierfabrik zu Ratschach Valentin Krisper"; 10.) zustimniende Aenßerung bezüglich der Genehmigung des Tarifes der vom Johann Paufer in Reifniz errichteten öffentlichen Waganstalt; 11.) Un terstützung des Gesuches der Gemeindevertretungen und Pfarrämter von Karnervellach, Assling, Lengen-feld und Kronau, der Industriellen, vieler Handelsund Gewerbetreibenden und Grundbesitzer, dann der Industriellen von Weißenfels um Verwendung, damit die gemischten Züge Nr 703 uud 704 der Ru-dolsbahn nicht allein zwischen La bach und Radmannsdorf, sondern zwischen Laibach und TarviS verkehren; alle Pensionärinnen, wie die übrige junge Damenwelt der Stadt, bezaubert waren." „Der nämliche! Er ist beim Eommerzienrath Bergenieister in B. als Procur, sührer." „Bergemeister? — so hieß der Schwager und Vormund der schönen Carola. Nun?" „Wie heißt nun? Was wollen Sie denn noch weiter, Fräulein Seinia? Vom Hause aus ver mögend, wird er der Gatte einer angebeteten, laugst umwoibenen, reichen Frau—ist das nicht genug?" „Wie bitter das klingt." „Nun ja. ich gestehe es; ich beneide jeden, der sie, die er meint, heimführen und sich setzen kann. Und dieser Burchhard — eine so durch und durch egoistische, nur auf das eigene Vergnügen be dachte Natur! — Es g>lt n cht nur von Frauen: je schlechter daS Stück, je größer vas Glück." Sie begann von anderen Diagen zu reden. Wie herzensgut sie auch ihren alten Bekannten Römer oftmals erprobt hatte. — es kam ihm gar nicht darauf an, über Gebür ungeniert von Dingen zu sprechen, die bei der Unterhaltung der gebildeten Stände verpönt sind, — und vollends einer Lehrer», gegenüber. (Fortsetznn,, wl„t.) ! 12.) Befürwortung des Gesuches des Fabriksbesitzers Klinzer in Weißenfels um die Verwendung, dass eine Postbotensahrt zwischen Weißenfels und dem Bahnhofe Ratschach-Weißenfels eingeführt uud Pakete bis zum Gewichte von 5 Kilo beim Postamte Weißen-fels aufgegeben werden könnten; 13. Befürwortung der Petitionen der Gemeindevertretungen von Ratschach und Wurzen, des Pfarramtes und der Schulleitung von Ratschach, vieler Handels- und Gewerbetreibenden nnd Grundbesitzer dieser Orte, dann auch einiger Besitzer von Krainberg in Kärnten um Re-aetivieruug des Postamtes Würze»; 14. Befürwortung des Gesuches der Stodtgemeinde Krainburg um Befreiung der Insassen von Krainburg von der Entrichtung der Wegmant bei ihren Fahrten vom Bahnhöfe Krainburg; 15 ) Ablehnung des Gesuches, betreffend die Abhaltung von zwei Markttagen in Ebenthal. 16.) Schließlich nahm die Kammer folgenden Antrag einstimmig an: „Die Kammer wolle dem technologischen Gewerbemusenm als unterstützendes Mitglied beitreten und den Beitrag von 10 fl. sür das Jahr 1680 übermitteln. — (Die landschaftliche Caffe) in der Herrengasse Nr. 2 bleibt wegen Reinigung der Amts-loealitäten vom 16. bis inclusive 19. d. geschlossen. — (Militärisches.) Samstag vormittags sind die Batterie» 10, ll, 12 und 13 des 12ten Feld-Artillerieregiments mit dem Divisionsstabe vom feldmäßigen Schießen aus Pettau hier eingetroffen. Die Batterie 6 desselben Regiments, welche schon vor mehreren Tagen hier eintraf, begab sich zu den Manövern nach Adelsberg. — Die Escadrou des 7. Hußarenvegiments, die am Mittwoch hier anlangte, verbleibt bis zum 24. d. in Laibach, um an den Uebunge» mit gemischten Waffengattungen theil-znnehmen. — (Ans dem Vereinsleben.) Der hiesige katholische Verein feierte gestern unter klingendem Spiele und mit lauteu Toasten sein 25jäh-riges Bestehen. Die Theilnahme sremdländischer gleichartiger Vereine war keine allzugroße. Auffallend war, dafs aus den Zinnen des Fürstenhofes über den nationalen landesfärbigen Fahnen die päpstliche Flagge aufgehisst wurde. Rom steht diesemnach bei unS obenan. — (Zur Pferdeprämiiernng in Krain.) Bei der am 7. d. in Laibach stattgefun-denen Sitzung der Mitglieder der Pferdezucht« Scction der LandwirtichaftSgesellschaft sür Krain wurden zn Abgeordneten bei den ini September l I. in Krain vorznnehmenden Pjerdeprämiiernngen die Herren Johann Luckmaun und Joses Friedrich Seunig gewählt. — (Das Streichorchester Bianchi) erfrischte die todte Saison durch recht präeise Leistungen aus dem Operetten- und Operngebiete, und begibt sich diese aus sechs Musikern bestehende Kapelle nach Politsch und Veldes, um den derzeit dort weilenden zahlreichen Sommerfrischlern uud Badegästen abwechselnde Unterhaltung zu verschaffen. — (Reichsrathscandidat an Stelle Winklers.) In den Görzer Landgemeinden can-didiert an Stelle Winklers der clericale Landtags-abgeordnete Dr. Tonkli. — (Ans der Bühnenwelt.) Wie wir der „Wiener Theaterchronik" entnehmen, wurden sür die nächste Saison an das Laibacher Tbeater Frl. Endler von Graz, Frl Baner von Brünn, Herr Bann, von Troppau. Frau Patzal von Linz, Frl. Majetti von Graz, Herr Brackl und Herr Wech von Mödling Herr Zerkowitz von Wien, Frl. Kuhnau, und Frl. Schlegel! von Graz und Herr Baum vou Linz engagiert. — (Deutscher Sch ulverein) Im Klagenfurter Gemeinderathe wurde folgender Antrag eingebracht: 1.) Die Landeshauptstadt Klagenfurt tritt dem deutsche» Schulvereine als gründendes Mitglied bei; 2.) die Finanzsection wird beauftragt, in der nächsten Sitzung über die Höhe des Gründungs- beitrages Antrag zu stellen. Dieser Antrag wurde als dringlich erklärt und mit allen gegen die Stimme des einzigen Slovenen in der Stadtvertretung angenommen. Auch der Klagenfurter MännergefangS-verein „Eintracht" ist dem deutschen Schulvereine als gründendes Mitglied beigetreten. — (Lehrer stellen) sind zu besetzen an den Volksschule» in Asp, Altlag, Banjaloka, Ebenthal, St. Georgen unter dem Kumberge, Gurk« seld, Gutenfeld, Großlafchiz, Gott>chee, St. Gregor, Jefseniz, Johannisthal, Laibach, Lees, Laserbach, Nesselthal, Reifniz, Rieg, Roob, Ratschach, Soder-schiz, Suchen und Unterlag. — (Aus den Bädern.) Die Saison in Stein ist im Verlaufe der vorigen Woche eine lebhaftere geworden, unser „krainer Ischl" beherbergt jetzt illnstre Badegäste. Der gestrige Besuch der prunkvollen Localitäten konnte als ein zahlreicher bezeichnet werden. — (Oesterreichs Alpe »bahnen im Jahre 1 880) Sommersahrordnuugeu und Reiseführer für praktische Touristen und Vergnügungsreisende, herausgegebeu von Julius Meurer, Verlag von Moriz PerleS in Wien, liegt uns zur Einsicht vor. Das in sehr praktischem Formate und netter Ausstattung ausgesührte Büchlein enthält: l.) die Fahrordnuiigen der Südbahn, Kronprinz-Rudolfbahn. Kaiseriu-Elisabethbahn, der Vorarlbergbahn und k. k. niederösterreichischen Staatsbahnen; 2.) Programm der combinierbaren Rundreise-CouponbillettS; 3.) Besprechung von neuen Routen, darunter ouch der Route Villach Laibach. Dieses praktische Büchlein kann jedem Reisenden bestens anempfohlen werden. * * * Gottschee, am 6. August. (Orig.-Corr.) Den 3l. Juli, abends 6 Uhr, entlud sich in der Gemeinde Morobiz, Bezirk Gottschee, ein verheerendes Unwetter, welches in den Ortschaften Jnlauf, Ober» uud Niedertiefenbach die Garten- und Feldsrüchte total veuiichtete. Die Schloßen erreichten die Größe von Hühnereiern; selbst die ältesten Leute erinnern sich eines derartigen verheerenden Unwetters nicht. Vom Hagel haben auch Morobiz, Eben und Plösch bedeutend gelitten. Das Jammern der verunglückten Bauer», die so»st in den ärmsten Verhältnissen steheii und nun alle Lebensmittel verloren haben, isi schrecklich. Das Unwetter dauerte zehn Minuten; nach Uebergang desselben standen Wiesen und Felder vom Hagel schneeweiß bedeckt und waren noch am nächsten Tage stellenweise so zu sehen. Zur Cultur des Laibacher Moores. (Fortsetzung und Schluss.) Der am höchsten Theile des Feldes gezogene Graben dient als Zuleitungskanal, während der auf der entgegengesetzten Seile zu errichtende parallele Grabe», dann die Seltengräben als Abzugskanäle dienen, so dass letztere gleichzeitig für die untern etwas tiefer liegenden, in gleicher Weise eingerichteten Felder als Zuleitungskanäle sunctionieren. Hiedurch ist nicht nur die Ausnützung des oeriüg-baren Wassers und des vorhandenen Gefälles am rationellsten möglich, sondern es dienen i» oer Zeit, wo nicht bewässert wird, die gezogene,, Gläven gleichzeitig als Entwässerungsgräben sür die ra,che Ableitung des RegenwafserS. Aus den die Felder umschließenden Dämmen sind ferner Anpflanzungen zu mache», una zwar bei nassem Untergründe aus Weiden und Eilen, bei trockenem Untergründe auS Pappeln, Eichen und Ulme». Diese Pflanz n dienen nicht nur zur Beschnf. fung des nöthie,en Brennmateriales. was >nsbe,on-dere sür die Morastvewohner in jenen Zr-tei, von Wichtigkeit sein wird, in welchen kein Tor, mehr zugebote stehen w-.rd, sondern solche sino auch in hygienischer Beziehung wegen Förderung der Salu-drität sehr nützlich. Uebrigens lässt sich auch Holz für industrielle Zwecke aus diesen Anpflanzungen ge» Winnen. Aus dem durch Abästung der Weidni und Erlen erzengten Materiale, welche Abästung regelmäßig jedes dritte Jahr vorgenvmmen werde» soll, lassen sich überdies mit großem Bortheile jene Fafchinen-bauten (Flechtzäune, Spreitlagen und Faschinaden) ausführen, welche zur Sicherung der Grabenränder und zum Schutze der Böschungen im wasserhaltigen Untergründe hergestellt werden müssen, wodurch die bisher aus Pfählen mit einer Bretterverschalung konstruierten unzweckmäßigen Schutzbauten gänzlich vermieden werden können. Zur weiteren Entwicklung nnd zum landwirtschaftlichen Gedeihen des MorastbeckenS und seiner künftigen Colonisation ist übrigens auch die Anlegung eines ausreichenden Straßennetzes nothwendig, wodurch die Hauptpunkte des Moorbodens in directe gegenseitige Berbinduug gebracht werden. Schließlich wird es sich empfehlen, bei Gelegenheit der Projectierung dieser Anlagen auch auf jene Vorkehrungen Bedacht zu nehmen, die den Bezug eines gnten Trinkwafsers aus den, den Moorboden umschließenden Quellengebieten für die Morastbewohner zn sichern geeignet sind. Dass eine so große und in ihrer Tragweite so wichtige Melioration ohne genügende Aussicht und zweckmäßige Erhaltung nicht bleiben könne, ist selbstverständlich, da die Folgen selbst kleiner Unterlassungen für die Zukunft Nachtheile und nam haste Reparaturen nothwendig machen können. Es würde sich daher empfehlen, dass nach er» folgter Durchführung der Meliorationsarbeiten nicht nur ein genügendes Aufsichtspersonale für die Ueber-wachung der hergestellten Baute» bestellt, sondern auch, dass diesem Personale eine präcise Instruction mit Vorschreibung seiner Rechte und Pflichten als Anhaltspunkt für dessen Thätigkeit ertheilt würde. Diese Instruction, welche allenfalls nach dem Muster der bereits bestehenden ähnlichen Normen für die Bewässerungsanlagen von Monfalcoue gebildet werden könnte und in welchen allen maßgebenden Localverhältnisse» Rechnung zu tragen wäre, sollte im Berordnniigswege erlassen werden, und alle jene Bestimmungen enthalten, welche sich aus die Anlage und Erhaltung der Straßen, der E»t-und Bewässerungsanlagen und Anpflanzungen, auf die Sicherung der Reinhaltung des Trinkwafsers und schließlich auf die Regelung des Vorganges bei Cultivierung des Moorbodens beziehen. Frage 27. In welcher Weise soll infolge der von den Herren Experten ausgesprochenen Grundsätze bei der Projectsverfafsuug vorgegangen werden, und welche technischen Vorerhebuugeu wären eventuell «och nothwendig, um auf Gruud derselben die Projekte verfasse» zu könne»? Behufs Verfassung eines entsprechende» Pro-jectes für die in dem vorstehenden Gutachten als wünschenswert bezeichneten Bauten werden nachstehende technische Vorerhebungen und Arbeiten nothwendig: 1.) Herstellung eines sichern Fixpunktnetzes im Laibacher Moore und längs der beiden Hauptabflüsse bis zur Ausmünduug des Gruber'schen Kanales; 2.) Ausstellung einer entsprechenden Anzahl von Wasserstandspegeln; 3.) Vornahme von Sondierungen im Moor-becken behufs Constatierung der Lagerung der einzelnen Terrainschichten; 4.) Anfertigung einer Generalübersichtskarte im Maßstabe 1: 10,000; 5.) Nivellement des Terrains im Moorbecke» und Herstellung einer Schichtencurvenkarte; 6.) Anfertigung von Thalqnerprofilen mit Darstellung der bestehenden Schichtenablagerungen; 7.) Aufnahme und Nivellement der Seitenzuflüsse und Hanptabzugsgräben mit Einschluss der an den ersteren befindlichen Wasserwerke; 8.) Ermittlung der Wasserquantitäteii der Sei tenznflüsse; 9.) Ausnahme und Profilierung des Laibachflusses und des Gruber'schen KanaleS mit Einschluss der nothwendigen Sondierungen zur Feststellung der Bodenbeschaffenhnt. endlich 10.) Ausnahme und Nivellierung des Klein grabeiis und des Gradaschzabacher mit Rücksicht auf bas i» Frage 18 aufgestellle Princip dieser beiden Bäche. Ans Grund o>eser Behelse wären sodann sol gende Projecte auSzuarbeiteu: u) Project für die Verliesuug des Gruber'jcheu Ka-uales und des LaibachflusseS; b) Project für die Regulierung des Kleingrabens und des GradaschzabacheS; e) Project sür die Regulierung der Seitenzuflüsse/ ä) Project für die Regulierung des Zorn'schen Grabens nnd der sonstigen Hauptentwässernngsgräben, endlich e) Ansmittlnng der Bewässernngsgebiete der einzelnen Seitenzuflüsse. Frage 28. Welche Kosten dürsten diese technischen Erhebungen und welche die ProjectSversassung in Anspruch nehmen? Nachdem die uä 27 als nothwendig bezeichneten Borerhebungen stets nur im Hinblick auf die spätere Verfassung der Projecte vorgenommen werden können, so ist eine Trennung der Vorerhebungen von der eigentlichen ProjectSversassung nicht denkbar, und müssen erstere »n Sinne des Projektanten, unter seiner Controle und persönlichen Verantwortung durchgeführt werden. Die Kosten dieser Vorerhebunge» und der sür Zwecke der Entwässerung nölhigen Detailprojecte, Frage 28 a—tl, dann me Änsertiguug der aä 28 « sür die küu>kige Bewässerung dienenden Vor arbeiten dürste» »ach Ansicht der Gefertigten etwa folgenden Kostenanswand in Anspruch nehmen: 1.) Bezüge der Ingenieure . . . 11500 fl 2.) Fuhrauslageu sür dieselben nach Bedarf gegen Verrechnung . . 450 „ 3.) Zeichens quisiten und Materia-tieu, Catastralpläue und Vuch-biuderarbeiten..................... 400 „ 4.) Messinstrumente...................... 1200 „ ö.) Taglöhnnngen......................... 1200 „ 0.) Mietzins sür die Kanzlei für die Daner eines Jahres . . . 300 „ 7.) Kanzleimöbel und sonstige Ein-richtungLgegenstände............... 450 „ 8.) Besoldung eines Kanzleidieuers. sowie für Herstellung, Heizung und Reinigung der Kanzleiloca- litäten.............................. 400 „ 9.) Setznng eichener Fixpunkte und WasjerstandSpegel .... 100 „ zusammen . . lüoOÖ fl. Witterung. Laibach, 9. August. Morgens trübe, regnerisch, gegen Mittag Aufheiterung, Schnee ans den Alpen, schwacher Ost. Wärme: morgens 7 Uhr -s- 12 3°, nachmittags 2 Uhr -s- 17 9» 0. (1879 -1- 24 2°. 1878 25 2" 6 ) Barometer 733 42 Millimeter. Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme -j- 193°, das gestrige -4- 19 1, beziehungsweise um 05° und 07° unter dem Normale; der vorgestrige Nieder-schlag 10 50 Millimeter, der gestrige 22 00 Millim. Regen. Angekommene Fremde am 8. August. Hotel Stadt Wien. Fabriotti, Reisender, Triest. — See-lig und Kümel, Kaufleute, Wien. — Hradeezky, k. Post-directionssecretär, Agram. — Wucke, Hamburg. Hotel Elephant. Steckedt, Handelsschul-Prosessor, Reichenberg. — Pencker, k. k. Gymnasialprofessor. — Kofer, Böhmen. — Stariha, Amerika. — Ranyan sammt Familie, Triest. — Ogulin, Student, Semitsch. — Kreutzer, Prag. — Davorin, Capodistria. — Dr. Werdnig, k. k. RegimentSarzt, Wien. Mohren. Wiedemann, Inspektor, Triest. Baierischer Hof. Gollmayer, Triest. Verstorbene. Den ü. A n g n st. Maria Zugel, Pfründner!», 77 I., Karlstiidtcistraße Nr. 5, Marasmus. Den 7. Angnst. Wilhelm Zaje, Schusterssohn, 4 Mon, Polanastraße Nr. 36, Brechdurchfall. De» 8. A ugu st. Joscs Zemlak, Kleinviehstechers-sohn, Polanastraße Nr. 47, Scharlach. Jni Ci v i l s p i t a I e: Den 6. August. Milan Kaviiö, Seilerssohn, 10 Tg., LeptiliswiL post searlalinsm. Lebensmittel-Preise in Laibach am 7. August. Weizen 8 fl. 61 kr., Korn 5 fl. 85 kr., Gerste 4 fl. 23 kr., Haser 3 fl. 25 kr., Buchweizen 5 fl. 85 kr., Hirse 6 fl. 18 tr., KAkuruz 6 fl. 30 kr. per Hektoliter; Erdapsel 3 fl. 50 kr. per 100 Kilogramm : Fisolen 8 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 82 kr., Schweinsett 76 kr.. Speck, frischer 70 kr., geselchter 74 kr.. Butter 74 kr. per Kilogramm; Eier 2 tr. per Stück : Milch 8 kr. per Liter: Rindfleisch 56 kr., Kalbfleisch 44 tr., Schweinfleisch 64 kr., Schöpsenfleisch 32 kr. per Kilogramm; Heu 2 fl. 13 kr., Stroh 1 fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. — kr., weiches Holz 4 fl. 50 kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weißer 16 fl. pcr 100 Liter. Kleiner Anzeiger. Zu vermieten sind: Sommer- und Jahreswohnungen und Theaterloge im 2. Rang ; ausgenommen werden : Koststudenten und Mädchen, Haiidluugslehrlinge; Dienst suchen: Comptoirist, Handlungscommis und Prak-ticant, Bonnen, Köchinnen, Kellnerinnen, Dienstmädchen und Kutscher. Näheres in Annoncen- Bureau. Zn verkaufen: 1100 Stück schöne, 41 Meter (13 Fuß) lange, 23 bis 95 Centimeter (9 bis 36 Zoll) starke Flchten-un- Taimeil-Zagktöhe. Auskunft ertheilt Herr Förster LStkol in Ko-pakenca, Post Gorenjavas bei Bischoflack in Krain. Wiener Börse vom 7. August. All,«««»« Papierrenre .... Silberrenre .... Boldrente........... SlaatSlose, 1854. . . 1860. . . 1860 »u 100 fl. . 1864. . Oe«v«tLm. . Südbahn 3 Proc. . »5 . . . 99 -105 50 101 — 104 25 101 30 82 60 177 75 123 25 10» 75 privalkose. 177 50 18 — öondo» 117 4L Oikilsort«». Untaten 553 9-34 100 d. Reichsmark . . Silber 57 60 Ware 170 — 162'LO 37875 81— 147 — H7 e» 101 75 10455 isr — S9 »5 106 — 101 50 104 »0 101 5» 83 SV 178 — 138 75 11V »5 177 75 18 5» 117 5- 554 SS4'/. S7-70 Telegraphischer Kursbericht am 9. August. Papier-Rente 72.10. — Silber-Rente 73 10. — Gold-Rente 87 30.— 1860er Staats-Anlehen 130 —. - Bank-actien 821. — Creditactien 272-—. — London 117 50. — Silber —— K. k. Münzducaten 5 54. — 2S-Francs-Slücke 9 34. — 100 Reichsmark 57 60. Dnnk von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Herausgeber: Franz Müller. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.