LmbllchtlMMtlmg. Nr. 2l>3. Ptanllmeralionsplc!» : II» «lompioil gnllzj. st. ^l, halbj. ft. 5.5><». Fllr die ^ufteNung in« Haul hal!>j.5«,lv. MitdclPoslganzj.fl.l5, haidj.fl.?.S0. Donnerstag, 5. September Kni. l<> lr. u. s. w. I:!scrt!5ulftel>!pül iedetni. 2ü l>. 1867. Alntlichcr Theil. > ,. a^c. k. l, Apostolische Vtajcslät haben dem Obcr-'wenant im Graf Grüuuc l. Uhlancnrcgimcntc Franz ^wftii Rnmmcrskirch die l. k. Kämmcrcrswürdc "'gnädigst zn verleihen geruht. .„^.Ec. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allcr-)Mer Entschließuug vom ^(». August d. I. den Alnts- kltcr des Tricnter Polizcicommissariatcs, Titularregic-ull'^wth Karl Pichlcr v. D^bcn, zum wirtlichen ^Mrungsrathe allcrgnädigst zu ernennen geruht. ,., Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allcr- Mh,ter Entschließung vom 8. August d. I. den Kauf- laiin Hermann Krcglinger zuul uubcsoldctcn Consul ' Aiu>ucvpcn mit dem Rechte zum Bezüge der tarif- ^>gcn Eousnlargcbührcn allcrgnädigst zn ernennen de, n?"^ Ministerium für Eultus nnd Unterricht hat F ^lssistcutcu der Wiener t. f. Sternwarte, Dr. August ./»/"'"un, zum Adjuuclcu au der k. t. Sternwarte p"g cruanut. Nichtaintlichcr Theil. Laibach, 4. September. ^ Die Ansprachen des Kaisers der Frauzoscn an die ^"dclskammcr in Me uud den Mairc in Amiens cr< > Mi, ;„ pvcnsiischcn Blättern eine Beurtheilung, welche Signet ist, dic in nnd außer Frankreich hie uud da ^,, . ^wordenen Kricgsbefürchtungcn auf ihr richtiges ^ zurückzuführcu. Die „N. A. Z." sagt, daß diese ' .'dachen sich dcm Gcdankeugaugc der bisherigen ^kuud-^'""^n des Monarchen gclcgent'lich seines Besuches im ^/^plntcmcut auschlicßcu. Die Spitze dieser wieder« / lrn Auslassungcu schciut dem Berliner Organe gegen s^/un'uhigcn Köpfe gerichtet, wclchc durch das uugc-«z.'.'^, ^crlaugcn nach ncucn Reformen die kaiserliche Ici, ^ ^ ^'" betretenen vnhigcn Wege ablenken wol-l>,n ^ '^'' cms selbstsüchtigen Interessen, die Berwick-scum /,^ auswärtige Eoufiictc aueulpfehlcu. Aus dcu E^i-, ^" Ansprachen des Kaisers trete das gerechte sch. ^cwußtscn des für das Laud iu einer so langen, s^cngcll Epoche Geleisteten hervor, ein Sclbslbcwußt-U^s, Allies sich selbst ill der offenen Anerkennung der dc/s 1.^'ckc ausdrückte, welche hie nnd da die Erfolge glichen Politik unterbrochen. H. ^culsclbcn Gegenstände ist ein längerer Artikel der littvu,'^" ^'bmct. Sie hebt die edle Freimüthigkeit schluck '^'^ welcher der Kaiser sciucm Volke auch die „^ ^" Püultc am Horizoulc nicht verhehlt habe. ebci/s^.^' ^-^"^ ^lit sic, n>ir haben in Mexico ciuc vlc, v. 'ch.'ncrzliche, als uucrwarlctc Vcicdcrlagc crlitlcu. h^ ^"'s>uisse des lctztcu Jahres iu Dcutschlaud '^scre,'^ ^uraussicht getäuscht nud die Bcdiuguugcu in, cv "Uswnrtigeu Politik bedeutend verändert. Ja. ^llcnui^" ^^" ^^' ^ucm großen liberalen Versuch yehci, ^' ^^' uicht ohne gewisse Schwierigkeiten vor sich sind, ^ s^' ' bic von der Impulsion selbst unzertrennlich ^'dei, ^, ^^ feindlichen Meinungen dadurch crhalteu ^ Vc»,^ '" bm", waö gibt es in all diesem, was ^Uitc? ,/ulmnthigcu und die Regierung erschrecken ^lslsMp ,^ ^1) Frankreich dnrch eitle Flircht nieder-^»Unci, "^untc es jemandem in Europa in den Sinn Unser Paf'^,"" bedrohen, ohne daß er gewiß wäre, daß htt'ci, ,^ ^^süins sofort sich mit einer Energie er. ?^>tcr f s ' ""' ^"' uuscrc Feinde zittern müßlcu?" '" di^s^ ^, lie fort: „Nciu, Frankreich läßt sich nicht -^cisc ^s^^'macht gehen, deren man es ungerechter "nd dc., 'I"dlsst. Es hat Znvcrsicht auf die Weisheit N'i'g ,^/"""ismus der Regierung; möge die Regie. ^ '"mnil5"^?'^ i" ^^s^lbc sctzeu! Möge sie stets ^ ^^'^ ."""»üthigfeit haben, dein Lande die "'innilichcss'"l't "" verhehlen; das Land wird die ' Von o.,'Ä'/ ^^"' nicht darüber zu erschrecke»." '"d ..Da, ^ ^" Blättcru siud es uameullich „Star" '^«chen di f/^'"lch"' wclchc dcu taiscrlichcu An , Die ^ > ^ltthste und beruhigendste Deutung geben. vertheidigt iu einem län- V^U'g d)« 3^ ^''^'^'" "l'f der buchsläblicheu Aus-,,!. " wlii "n ' ^'" ^ ^' " ^' cdcnsvcrtragc s. ...... ""n nich ' "'"' ^ s«gt sie - daß Preußens Be-^ "ur dlc Empsiudlichkeilcn Frankreichs vcr- letzt hat. Vergessen wir, nur um zu zeigen, wie die Sache in Wirklichkeit steht, einen Angcublick, daß die Einiguug Deutschlands, theoretisch und nntcr gewissen vereinbarten Bedingungen, ein anerkanntes Streben ist. Frankreich verficht das Princip der Nationalitäten nud das Recht der Beuüllernugeu, iu Bezug auf ihr Schicksal befragt zu wcrdcn. Dies hat indeß mit der Eontrovcrsc über die Ausfnhruug des Prager Friedens gar nichts zu schaffen. Iu keinem Falle sind die Bevölkerungen Deutschlands befragt worden, nnd es ist jetzt offenbar zn fpät, das umgangene Princip nnzuuchmcu. Die Frage daher, wie die Franzosen sie anschrn, scheint die zu sciu, ob ein Vertrag, den Prcußcu in der That zur Abwendung der französischen Feindseligkeit geschlossen hat, zwölf Monate nach seinem Datnm ignorirt werden soll. Die Thatsache steht außer Zweifel, dcun Graf Bismarck hat sich bcsoudcrc Mühe genommen zn erklären, daß er mit den besten Bedingungen, die zn haben waren, sich begnügt habe, nm die Erncncrnng nnd weitere Ausdehnung des Krieges zn vermeiden! Die Prcnßcn selbst erkennen an, daß die Intervention, der sie nachgaben, mit dem größten Tacte geleitet war, und ihr Nachgeben bewies, daß sie die Macht derselben zu würdigen wußten. Sie begriffen gauz gut, daß, wenn die Unterhandlungen sich zerschlugen, Oesterreich znm Kampfe bereit stand. Sie wußten auch, daß die Blüthe der österreichischen Armee durch die Abtretung Bcuczicus au den Kaiser der Franzosen befreit war, und sie nahmen nicht ohne Gruud au, daß Oesterreich nicht allein kämpfen würde. Es wird anch nicht gcläugnct, daß Oesterreich iu den Staud gesetzt war, durch die französische Vermittlung die Unabhängigkeit der süddcntschen Staaten anfrccht zn halten. Unter diesen: Druck also wurde der Präger Friede unterzeichnet, und es folgt daher, daß, whuc Gruud rcchueu sic auf dcu Eultus des Erfolges. Wcun cs ihnen gelingt, wird die Wclt sich gefällig zeigen, nnd ohne an die Folgen des Mißlingens zn denken, gcbc» fic — cin hochgebildetes nnd aufgeklärtes Volk — sich ciucm clcudcu uud nnln'ilvollcu Irrthum gefangen. Nuu geht aus den Bcwcgungcn der liberalen Parlcl in den süddeutschen Staaten klar hervor, daß sic uicht uutcr das preußische Joch gchcn wcrdcu. wenn sie mcht müstcn, nnd daß cs ihnen, wcnn sic dcr Absorption widerstehen, an Beistand nicht schlen wird. Aber was mau, wcun auch in größerer Ferne, erkennen kann, ist, daß der Gruud dcs deutschen Gebäudes, wcuu cr uicht bedeutende Stärkuug erhält, cmsiukeu wird; so w>c auch, da,; dic Maßregclu, wclchc Prcnßcn zu scmcr Befestigung cr-grchcn möchtc, wcscntlich zu seinem Em,turze bcttrageu köuucu Es ist lciu fester, wcil wn morall,chcr Gruud, Uuabhäugiqlcit uud Frcihcit sind geopfert wordcu um die Eiuhcit zu crzicleu. uud nach c.ncm halben Iahr-huudcrt des Friedcus ist cs dahiu gelommcu da>^ der Kvieg als uuvcrmcidlich, wcnn nicht als vor dcr ^hurc slchcud. bctrachlct wird. Im Gauzcu daher muffe», touucn die Deulscbeu uicht anders, als cmschcu, da^wlc d,c Rechnung jcl^t stcht, die Bilanz gegcu fic nt. S,e ,st zu Gunsten Preußens; ihr Verlust war scm Gewmn; und cs ist die Vergrößerung Prcu,;cus. nicht dic Eiulgung Deutschlands, was Frankreich uud Oestcrrclch beunruhigt, ^iationcn sollten, wie dcr französische Kaiser gesagt hat, das Bewußtsein dcr Stärke bcsitzcn; nbcr dic Deutschen haben dic Quelle ihrer nationalen Lebenskraft — ihr Erbthcil nnd ihre Erstgeburt - verpfändet, um einen trügerischen Vortheil zu erkaufen. Das Resultat, welches dic süddeutschen Staaten nicht übersehen können, ist, daß Nord-Deutschland unter Preußen die Dimensionen einer großen Militärmacht gcwouucu und dasVertraucn Europa'S verscherzt hat. vom deutschen Juristenlag. München, 31. August. Zu den schwierigsten Fragen, mit dcncn dcr Rcchtsgclchrtc fich zu beschäftigen hat, gehören jene, wclchc das Gcfüngnißwcsen berühren. Daraus erklärt cs sich, daß selbst dcr Arcopag dcr deut-schcu Iuristcuwclt dcu Gcfäuguisifragcu gcgcuübcr eine gcwiffc Reserve beobachtet. Es ist überaus schwierig, sich für cin bcstimmtes System mit allen scincn Eonfcqnenzen auszusprcchcu, wcnn cs sich nm ciuc Gcfängnißfragc han-dclt; denn dic Einwirtnng- anf dcn Gefangenen ist cine individuelle, von dcr Persönlichkeit dcs Gcfängnißdircctorö vielfach abhängige, nnd dic Empfänglichkeit für dicsc Ein wirluug ist abermals ciuc individuelle. Der sechste deutsche Iuristcutag hattc sich cbcufnlls iuit ciucr Gcfäuguißsragc zu bcschäftigcu, nachdem übcr dieselbe sowohl von Pro^ sessor Holzcudorf, ciucr Autorität auf dem Gcbicte dcr Gcfäugnißtundc, als auch von zwei geachteten Gefängnis dircctorcn Gntachtcn abgegeben worden waren. Es handelt sich nämlich darnm, ob cs der Gerech« tigkit entspreche, daß die Strafvollstreckung gegen alle zn derselben Art von Freiheitsstrafe Vcrurthciltcu in völlig gleicher Weise ohne Berücksichtigung dcr Individualität erfolgen solle, oder nicht. Es wurde beantragt, dicsc Frage zu verneinen, indem man namentlich betonte, daß die Gleichartigkeit dcr Bchcmdlnngsweisc dcr Gefangenen ciuc Ungerechtigkeit sei, wcil cinc und dieselbe Strafc anf dcn Menschen je nach Verschiedenheit seiner Bildungsstufe n. s. f. einen wesentlich verschiedenen Ein^ drnck mache nnd dahcr nicht bci allcu gleich empfindlich sci. Ein von dcr prcufuschcn Militärhcrrschaft getroffener Hannoveraner sprach sich dagegen alls. Er erzählte, daß cr, wic cr angab, ohne Grund und ohne Verhör vcr» haftct worden sci nnd während seiner Haft Gelegenheit hattc, die Ucbcrzcuguug zu gcwiuucn, daß gewisse Strafen auf jcdcn Mcuschcn die gleich niederschlagende Wir^ tnng übcu. ^l'ach ciucr ciugchcudcli Dcbaitc erklärte sich die betreffende Abtheilung dcs dcntfchcn Inriftcntagcs für das Princip dcr Berücksichtigung dcr Individualität bei dem Strafvollzüge, lchutc cs jedoch ab, iu cin näheres Detail ciuzugchcu, da viclc Puultc, die hicmit im Zusammenhange stchcu, noch nicht als spruchreif angcschcn werden löuucu. Von weittragender Bcdcntung war die Berathung darüber, ob dem Staatscmwaltc dic Bcrnfuug gegen dre Eudcrtcuutnissc dcr Eollcgialftrafgerichtc znm 3iachthcilc dcs Angeklagten ciuzuräumcu sci. Es cutsftann sich hier» übcr in dcr Abthcilnngssitznng eine sehr animirlc De-battc, dic sich in dcr Plenarsitzung wiederholte. General-staatsanwalt Schwarze aus DrcSdru trat dem Bern-fuugsrcchlc des Staatsauwaltes zu Uligunstcn dcs Angeklagten entgegen, wcil cs, wic cr mcintc, dcr sittlichen Würdc des Staates nicht cnlsprcchc, dic Verfolgung uoch dnuu fortzusetzen, nachdem bereits ein Eollcgialgcricht dcn Angeklagten freigesprochen. Auch sci zu bedenken, daß selbst, wcnn das Obcrgcricht ihn für schuldig erklärt, dic Schuld augcsichts des evstrichterlicheu Frcisprcchungs-crkcnntnisscs cinc zweifelhafte ist. Schwarze vertheidigte damit nnr cinc Institution, dic scit kurzem in seinem Vatcrlandc (Sachsen) eingeführt wnrdc. Staatsanwalt Planen und Obcrlandcs-gcrichtsrath Licnbacher traten dcr Schwarzc'schcn An-schanllng cutschicdcu cutgcgcu. Ersterer meinte, cö sei mit der Institution dcr Staatsanwaltschaft unvereinbar dcm Staatsauwaltc daS Bcrnfungörccht zu Unaunstcn dcs Angeklagten zn entziehen, denn der Staatsanwnlt babe dic doppeltc Pflicht, erstens, daß kein SchM^ Strafe cntgchc, nnd zweitens, das; kein Uns^,.,>>! folgt werde. icllscknft ^ >^ «' ,« "Mute, londcrn die dcr Gc- c Schn d^ ''^!'^ ^"" ""'.fsc ihnl, wcun cr Angeklagten überzeugt ist, das Beru- ! ' ' ! l^^'""" wcrdcn. Nicht scltc.!, mciute cr, t vic ^oltsauschauuug mit dcm Urtheile der crsicn In. Miz mcht un Eiuklangc, uud würdc in cincm solchcn ^aUc dcm Staats cm walte dennoch nicht das VcrufungS- 1364 recht zu Ungunstcn des Angeklagten zustehen, so würde dies die ganze Institution der Staatsanwaltschaft, das Ansehen derselben erschüttern. Mit Majoritätsbeschluß w'.:rdc ausgesprochen, daß dem StaatSanwaltc die Bcrnfung gegen die Endcrkennt-nisse der Collcgialstrafgcrichtc znn, Nachtheile des Angeklagten in Betreff der Thatfrage nnd des Strafausmaßes nicht einzuräumen sei. Auf der Tagesordnung des sechsten deutschen Iu-ristentagcs stand auch die Frage der Nothwendigkeit und Zulassigkeit einer akademischen Gerichtsbarkeit. In einigen deutschen Staaten bestehen nämlich bezüglich der Schnldverhältnissc so wie in Betreff gewisser Vergehen (wie z. V, bei Dncllcn) der Studirenden, besondere Vc« stimmnngen. Prof. Gueist sprach sich in einem geistvollen Vortrage für den Wegfall dieser Studcntcnprivilegicn aus und bcvorwortcte nur, daß die akademische Behörde ein obligatorisches Vermittlungsamt sei, weil sich nach den Erfahrnngcn dicsc Vermittlnngsinstanz als solche sehr bewahrt habe. Die weiteren noch zur Erörterung gelangten Fragen interessiren speciell den Fachmann und ich glaube daher auf ein näheres Eingehen derselben verzichten zn sollen. Nun ich der wissenschaftlichen Forschung den Vor> tritt eingeränmt habe, gestatten Sie mir zur Vervoll» ständigung meines Berichtes noch der letzten That des IuristcntageS zu gedenken; ich meine den gemeinschaftlichen Ansflng nach Vcrnricd am Nürmsce. Die t. Staats-rcgicrnng hatte einen Extrazug zur Vcrfügnng gestellt. Wenn ich nun sage: 42 Waggons, über 1000 Personen, gutes Wetter, reicher Damenkran;, Tanzboden auf der Wiese, heitere Vortrüge in Knittelversen unter freiem Himmel, Männcrgesangsvercin von München, Sccbelcnch-tnng und Feuerwerk: so dürfte es für dtc Leser ein Lcich« tes sein, sich ein Bild von dieser Lnstfahrt des sechsten deutschen Iuristcntagcs zn machen. Aber noch eines; ich fühle mich als Inrist zn dieser Mittheilung gedrängt. Die Bcrnriedcr Gemeindeverwaltung machte iu einem auf einem Baume angeschlagenen Erlasse amtlich bekannt, daß dem Vcrnriedcr Bierwirth gestattet sei, während der „Festivität" das Bier nm einen höheren Preis „verleit" zu geben, wie der Bernricder Curialstyl lautet. (Wr. Abdpst.) Oesterreich. Trieft, :;. September. Der „Tricster Zeitung" wird folgendes Schreiben zur Veröffentlichung mitgc« theilt, welches Kaiser At aximiliau am Tage vor seinem Tode an einen seiner treuen Anhänger richtete. Es ist ein neuer Beleg - wenn es dessen noch bedürfte — für die edlen Gesinnungen, die den unglücklichen Fürsten beseelten, und wird Iencn, deren er in den letzten, ihm noch zugemessenen Stnndcn so liebevoll gedachte, gewiß der schönste Lohn für die Dienste sein, welche sie dem Verewigten leisteten. Das Schreiben lautet: „Qn c-retaro, im Gefängniß dcr Eapnchinas, IN. Juni 1807. Lieber Schaffcr! Bevor ich schuldlos einem nnvcrdicnten Tode entgegengehe, richte ich noch rasch diese wenigen Zeilen an Sie, um Ihnen für Ihre mit treuer Hin-gcbnng geleisteten Dienste und für Ihre aufrichtige Freundschaft zu danken. Grüßen Sie anch von Mir, Ihren Eollcgcn Günncr und danken Sie ihm in Meinem Namen für seine Trcnc und Anhänglichkeit. In« dem ich Sie nnd Ihre Familie nochmals herzlichst grüße und Sie bitte, Meiner stets im Gebete zn gedenken, verbleibe Ich Ihr Ihnen wohlgcwogenstcr Maxi mil ia n m. ^." Pest, 3. September. ..Pcsti Naftlo" schreibt: Die Qnote Ungarns soll von den Deputationen blos für ein Jahr festgestellt werden, ebenso dcr Beitrag zu der Staatsschnldcnzinscnlast. Dcr ungarische Landtag wird Gelegenheit erhalten, sich über die Staatsschulden eingehend anSznsprcchcn nnd vielleicht eine weitergehende Vollmacht der Deputation zn ertheilen, damit künftiges Jahr die Feststellung dcr Quote und die Vertragsabschlüsse für längere Zeit erfolgen können. — Dcr „Pester Vloyd" nicldct: Der Landtag tritt schwerlich vor Ende dieses Monats zusammen. Agram, 1. September. Die Ernennung des Eme-rich von Vugovic zum Obcrgcspan des Agramcr Comitates hat allgemeine Befriedigung hcrvorgcrnfcn, wcl' chcr der Obernotär Angust Dntkovic bei dcr Installation Ausdruck verlieh. Er sagte unter audcrcni: DieMauern dieses Hauses waren schon oft Zcngcn erhebender Festlichkeiten, vieler nationaler Solcnnitätcn ans Anlaß hnldrcichcr Gewährleistungen und Zugeständnisse nnscrcs erhabenen Monarchen, und auch vieler, durch den cntschicdeucu Voltswillcn errungenen Triumphe — auch heute sind diese Mancrn wieder Zcugc einer nationalen Feier und der Huld nnscres Königs. Dcr allh. Wille Sr. k. k. apost. Majestät stellt hcutc an die Spitze dcS Agramcr Eomttateü cmcn Manu, dessen Patriotismus und Ent-fchlossenhctt geeignet waren, ihm bei dem Monarchen leneS Vertramn zu gewinnen, welches dem Vertrauen uud der Anhangllchkelt bei der ihm anvertrauten EomitatS-admimstration zur Grundlage dienen wird Das Aara-mcr Eomitat wurde in dcr That durch dic Hnld Sr Majestät des Königs ausgezeichnet, denn durch die Er' nennung Sr. Hochwohlgcborcn des Herrn Emerich von Bogovic zum Obcrgcspan dieses Eomitatcs wurde dcr glänzende Beweis geliefert, wie sehr allh. Orts die Verdienste eines Mannes anerkannt werden, dcr sein ganzes Lcbcn, alle seine Kräfte dem Fortschritte seiner Nation gewidmet hat. Das Agramer Eomitat kann stolz da-, rauf sein, an seiner Spitze einen Mann zu scheu, dessen Vergangenheit eine ihrer würdige Zuknnft in Aussicht ^ stellt. Die mit der Obergespanswürde verbnnocnen ^ Pflichten seien zwar mit Schwierigkeiten verbuudcu, ! aber die Weisheit dcS Monarchen habe einen dieser Aufgabe gewachsenen Mann gefunden. Für die Erfüllnng der Pflichten von Seite des Herrn Obcrgcspans liefere hinreichende Garantie fein so oft bewiesener Patriotismus und sein fester uud cutschiedcuer Wille. Der Herr Obergcspau, fährt Redner fort, hat iu allen heimischen Landtagen die Nation vertreten, nnd es seicn ihm mithin die heißen Wünsche des Volkes nicht uubclannt, welche Wünsche darin bestehen, daß eine Verständigung mit dem Nachbarvolke jenseits der Mnr wic-dcr hergestellt werde. Dieses Bestreben unserer Nation sei dnrch so viele Beschlüsse nnscrer heimischen Landtage, am offensten aber dnrch die nach Pest entsendete Land-tagsdepntation manifestirt, welche letztere mit der Auf-gabc betraut wurde, das Ansgleichswcrt zn vereinbaren. Weuu es auch dem Landtage dcr beiden Nationen bis jetzt nicht gelungen ist, das erwünschte Ziel zn erreichen, so ist denn doch für einen glücklichen Ansgang dieses Wertes noch nicht alle Hoffuuug verloren. Anf diesem Gebiete entstehe für den Herrn Obcrgcspan die Anfgabc, nach Kräften dahin zu wirken, daß dieser so gewünschte Ausgleich zwischen den beiden Nationen auf Gruud-lage der vollständigen Parität nnd dcr Gerechtigkeit ohne irgend mclchc Ncchtc zu bccinträch' tigcn, je eher verwirklicht werde. Redner drückt das Versprechen ans, daß das Bcamtcnpcrsunalc des Agra° mcr Eomitats dcn Herrn Obergcspan aus allen Kräften unterstützen werde. Znm Schlnsse gibt Redner warmen Ausdruck dein loyalen Wunsche, dcr Allmüchtigc möge seinen reichsten Segen auf das Haupt nnscrcs erhabenen Monarchen Franz Josef l. nnd der huldreichen Königin Elisabeth, so wie über das ganze glorreiche Hans Habsburg-Lothringen ergießen. (Lebhafte Ziuio-rnfe im Saale und auf der Galerie.) — 1. September. Durch folgenden Präsidialcrlaß werden die Finanzbeamtcn in Eroaticn nnd Slavonien ihres Dienstvcrbandcs zum Wicucr Finanzministerium enthoben: „Laut ocS un mich gelangten Erlasses Sr. Excellenz des Ministers und Keilers des t. k. Finauzmini-stcriums in Wien vom 2 l. August d. I., Z. 4184/F. M. geruhten Se. k. k. apostolische Majestät mit allerhöchstem Handschreiben vom 1. August d. I. allergnädigst zu befehlen, daß mit l. September 18i>7 die Fiuauzvcrwal-tnng dcr Künigrciche Eroatien nnd Slavonien dem königlich uugarischen^andcs-Finanzmiuistcriniu unterstellt wcrdc, Se. Excellenz enthebt demgemäß mit 1. September d. I. sämmtliche Finanzbchördcn und Aemter in dcn Königreichen Eroaticn nnd Slavonien ihrcs bisherigen Dicnsi° Verbandes mit dem k. k. Finanzministerium in Nicn und sind dieselben mit diesem Tage in derselben Weise dem königlich ungarischen LandcS-Finanzministcrinm unterstellt. Wegen Dnrchführung dieser Maßregel werden die entsprechenden Verfügungen auf Grnnd der gewärtigten wci' tcren hohen Weisungen demnächst getroffen werden. Sc. Excellenz hat mich überdies bcanftragt, sämmtlichen Vc-amtcn uud Angestellten, die ihre Pflichten mit Trcuc nnd Eifer erfüllten, aus diesem Anlasse dcn Dank nnd dic Anerkennung ocS k. k. Finanzministeriums auszudrücken und denselben bekannt zu geben, daß er dieselben der Rücksicht und dem Wohlwollen des königlich ungarischen Herrn Lanoes-Finanzministcrs aus das Wärmste empfohlen habe, daß er aber zngleich die zuversichtliche Erwartung hege, dieselben werden ihre Pflichttreue uud Ergebenheit gegen Sc. Majestät unsern allcrgnädigstcn Herrn uud dcn allerhöchsten Dienst durch loyale und rückhaltslosc Unterordnung nnter die nunmehr hergestellten legalen Verhältnisse auch in dem neucn Dicnstvcrbandc bewähren. Vom Präsidium der k. t. croatisch-slavonischen Finanz-Landcsoircc-tion. Agram, 28. August 1W7. Pollak." Ausland. Berlin, 3. September. Ueber das Gcsa m m t -result at der Wahlen ist noch kein klares Bild zn gewinnen. Die Städte wählten vorwiegend liberal; doch wird das Resultat dcr Wahlen in dcn Lanogcmcindcn, welches sich weniger schnell constatircn läßt, das bisherige Ergebniß voraussichtlich wcscutlich äudcrn. Von bctanu-tercn Persönlichkeiten wnrdcn gcwiihlt: Nothschild in Frankfürt am Main, Hcrzog Ujcst in Schlesien, Earlo-witz in Görlitz, Forckcnbcck in dcr Provinz Sachsen, Naldcck am Rhein, Vennigscn in dcr Provinz Hannover, Staatsrath Franckc in Schleswig-Holstein; ob Ahlc-mann in Flcnsburg durchkommt, ist noch uncntschicdcn. Bislang ermittelte man für Ahlcmann 5900 Stimmen, sein Gcgcucandidat Krans erhielt 7500 Stimmen, doch fehlten noch die Resultate aus vier deutschen und sieben dänischen Bezirken. Ans dcn polnischen Wahlkreisen find noch keine Berichte eingelangt. Karlsruhe, 3.' September. Dic „Karlsrnhcr Ztg." schreibt: Das badischc Finanzministerium cmit-tirt eine vicrproccntigc Prämienanleihe für Eisen-bahnbanlcn im Betrage von zwölf Millionen Thalern. Die Uebcrnchmer sind: Rothschild in Frankfurt, die Dis-contogescllschaft iu Berlin und Ladcnbnrg in Mannheim. Aus Mexico. Kaiser Maximilian soll kurz vor sciuem Tode nachstehendes Schreiben an den östcrrcichi' schen Geschäftsträger in Mexico, Aaron Lago, gerichtet haben: „Lieber Baron Lago, österreichischer Minister in Mexico! Ich habe mit dcr Welt abgerechnet, meine allerletzten Wünsche betreffen nnnmchr blos meine irdische Hülle, die bald erlöst vom beiden, zurückbleibt, und die, die mich noch überleben. Mein Arzt, Dr. Basch, wird mei< neu Leichnam nach Vera-Cruz bringen. Es werde» ihn blos meine zwei Dicncr, Grill und Tüdös, begleiten. Ich habe angeordnet, daß man meinen Lcich-nain ohne Prunk und festliches Geleite nach Vera' Ernz führe nnd daß auch auf dem Schiffe, das meine deiche nach Europa bringen soll, keine auffallende Feier stattfiudc. Mit Ruhe habe ich dem Tode cntgc> gcngcschcn uud Ruhe will ich auch im Sarge haben. Sie werden, lieber Baron, dafür sorgen, daß auf cincm der beiden Kriegsschiffe Dr. Äasch mit meinen zwei Dienern, welche meinen Leichnam in ihre Obhnt neb/ inen, mit demselben nach Enropa gebracht werden. Dort will ich nn der Seite meiner armen Fran begraben werden. Sollte die Nachricht von dem Tvdc meiner armen Fran del Begründung entbehren, so hat mein Leichnam an irgend einem Ort dcponirt zu werden, so lange, bis die Kaiserin »ut mir im Todc vereinigt wird. Sie werden so gnt sei», alsbald dic betreffenden Weisungen dem Schiffscapiliin v. Gröller zntommcn zn lassen. Sie werden anch so «M sein, es zn ermöglichen, daß die Witwe incincs trcncn Wast fcngcfährtcn Miramon auf einem dcr beiden Kriegsschiff nach Enropa gelangen lönnc. Ich huffc anf die Erfnl< lnng dieses Wnnschcs nmsomchr, als sie von nur dcn Anftrag hat, sich zn meiner Mutter nach Wien zn begeben. Ich dante Ihnen nochmals herzlich für Ihre Bemühungen nnd verbleibe Ihr Ihnen wohlgcwogcnstcr Maximilian >». l>. Oucretaro im Gefängniß dc las Eapnchinaö, 17. Inni 1^07." Dcr Times-Eorrespon' dent iit Mexico, der nach monatclaugcr Unterbrechung seine Thätigkeit wieder aufgenommen hat, bringt über dic Ereignisse, welche znm Sturze dcs Kaiserreiches und zur Katastrophe von Qncrctaro geführt haben, cinc Ncihe von Mitthciluugcu, dic sür tcinc dcr bcthciliglcn Parteien besonders schmeichelhaft sind. Ueber das Kriegsgericht nnd die Hinrichtung wird erzählt: Der Präsident dcS Kriegsgerichtes, Obelstlicntcnant Platan Sanchez, war ^> Jahre alt, die anderen Richter zwischen 18 nnd 2" Jahren. Die Art und Weisc, wie dcr Fiscal (Staats-anwalt) scinc Klage einleitete, zeigte, daß dcr Angeklagte keine Aussicht auf Rettuug habe. Dcr Fiscal verlangte, daß dcr Kaiser gehenkt, sein Leichnam getopft, hier" auf in vier Theile gehauen, dann verbrannt und die Asche in alle Winde zerstreut wcrdc. Eine derartige Sentenz bclcioigtc übrigens selbst dicscn Gerichtshof-Dicsc Parodie eines Gerichtsverfahrens dancrtc Ml Tage, innerhalb welcher Frist alle Angeklagten ihrc Bcr-thcidignng bccndcn mußten. In solcher Eile waren dic Richter, daß sie am zweiten Tage, nachdem die Sitzimst von 8 Uhr Morgens bis 1^ Uhr Nachts gedauert hatlc, M nichtsdestoweniger nicht vertagten, sondern gleich das Urthcu fällten. In Mexico ist es üblich, Hinrichtungen dnrch je zcyn Soldaten vollziehen zn lassen; bei dieser Gelegenheit (Hu^ richtung Maximilian's) wurden, zweifelsohne znm Zei-chen dcr Beschimpfung, uur vicr Mann mit cincm ^ scruistcn commandirt. Dic Soldaten waren so cnisF" regt, daß, anstatt auf's Hcrz zn ziclcn, sie ihm viel Kugeln in dic rcchtc Scitc schosscu und ihn dcrgcM in schrecklicher Weise zerfleischten. Sich im TodcSk.'.mpI windend und von dem aus dem Mnndc strömende! Blute fast erstickt, verlor er nicht einen Moment se"' ihm eigene Würde, sondern anf eine Hand gestützt, z^9 er mit dcr andcrcn auf sein Hcrz. Dcr fünfte Sold" war so entsetzt, daß er sein Gewehr wegwarf nnd davo^ licf, daß beinahe fünf Minuten vergingen, bevor -^ mand gcfnndcn werden konnte, nm dcm Kaiscr dcn O>^ dcnstoß zn versetzen. Dann wnrdcn zwei Mann gcyo^ deren Gewehre aber versagten, nnd erst als ein dN' hinzukam, wurde dicscS cntsctzlichc Trauerspiel zn ^' gebracht. Dcr preußische Gcsaudtc in Mexico, Äal Magnus, befindet sich, wie die „Wcscr-Zcitnng" "inc 27. Juli aus Mexico meldet, seit längerer Zeit woe« in San Lniö Potosi, doch lassen dic letzten cingcga"^ ncn Nachrichten scinc baldige vollständige Herst" "^ erwarten. Die Krankheit des Geschäftsträgers wcn' Ursache, wcöhalb das Berliner Eabinet längen ^ ohnc Berichte von ihm gcwcscn. Dcr österreichische ^ schäftöträgcr, Baron v. Lago, ist über Tampico '^. Europa abgereist, während dcr französische Gesandte, ^ belgische, italienische nnd englische Geschäftsträger immer in Mexico verweilen, ohnc daß ctwaS Vest' tcs über ihre Abreise verlautete. Hagesneuigkeiten. - (Allerhöchste Spende.) Ee. t- l-Äp°ft°l'>^ Majestät haben den durch (5ltincntarcrcic,ms>e w>cdcl)>- ^, unglückten Bewohnern von Untci-Nchbach in ^^",^^nä' reich eine UntcrMmig von fünfhundert Gulven c> digst zu bewilligen geruht. ..zeh' — (Den HauVttrefser in der lell« e " ' ^ ung der 1804er Lose) bat dcr Aörsici»^ >v ^ Pollat, der schon einmal aMlicher Gewinner emes lrcsfers dci Crcdillvse war, gemacht. 1365 — (Administratives.) Aus Anlaß der Einverleibung der croalisch-slavonischcn Finanzdchörden, sind Mittheilungen im Umlaufe, das, die Finanz-Bezirl^Direclionen ln Iiümc und Winasdin eingehen sollen und bloö sür Croalien ein lö»igl. Infpeclorat in Agram, und sür Slavonien vas zweite in Esset crcirl werden sollen. — (Cholera.) In Trieft vom 1. bis 2. d. M. 2 ^liranlungl'» in der Stadt, 3 in den Vorstädten, 4 starben, lü blieben in Behandlung. — In Dalmatien waren nach n»em Telegramm vom 3. d. M. unter derCivilbevöllerung ^, beim Militär 3 Choleratranle in Behandlung. — (Kaiser Maximilian von Mexico,) Ein Wben «us Mezico Zurückgekehrter berichtet wahrhaft Elll-Menbes über die Brutalität, unter welcher Kaisei Max in .k"l Gefängnis; zu Querelaro zu leiden halle. Das Gemach, '" dem man ihn gefangen hielt, war nicht, wie cin ameri-lecher Verichtorstatler, der ihn angeblich besucht haben ^vlits, behauptet, ein anständiges Zimmer, sondern ein lln-"kb, feuchtes, schmutziges und übelriechendes Loch ohne Thüren U"d Fensterflügel, vor dem beständig, obgleich der Kaiser "" heftiger Dysenterie schwer daniederlag, eine wilde, meist "unlene Vande Wache hiclt und ihr zahlreiches Ungeziefer b>s in den Aufenthalt des Kaifers verpflanzte. Einen ihm "nannten deulfchen Kausmauu in Qncretaro lieh der Kaiser "luchen, ihm zur Stärkung einige Flaschen Wein zu schicken, "ls derselbe nun sich beeilte, dem Kaiser zwölf Flaschen zu Übersenden, nahmen die wachthabenden Soldaten die Sen- ""9 für slch i,i Empfang, lranlen den Wein vur den Au-2kn des kranken Kaisers unter höhnischem Iubelgcschrci aus "nb steten endlich fogar, um der Gesühllosigteit durch bit-"ren Spott die Krone aufzufetzen, die leeren Flaschen an ^ Lager des lranlen Kaiser«. — Der „Eourrier des "ats-Unis" meldet: Die Leiche des Kaisers Maximilian wurde ^n dem Dr. Nibadancira, Inspections-Ehirurg in der Armee ^cobcvo's, einbalsamirt, und zwar, wie man sagt, sehr stecht einbalsamilt. Dieser Doctor ill. soll nun wie version wird, ein Verbot auf die Aussolgung des Leichnams "^ Kaisers, der in der Kirche Las Cruceö zu Querelaro Untergebracht ist, gelegt haben, und soll entschlossen sein, ^ seinem Verbote nur gegen eine Zahlung von 10,000 ^lars abzustehen. Der Sarg, in welchem der Lcichuam < ^' ist ciner der gewöhnlichsten; ein Schiebfenster bedeckt ^ Besicht. Das Leichentuch ist ein ordinäres. Während "un der Dr. R. die Leiche des Prinzen cinbalsamirte, lamen gleicht an hundert Frauen zu ihm mit der Äitlc, ihre ""slücher in das Blut des „kaiserlichen Märtyrers" tauchen iu dürfen. Es braucht nicht erst gcfagt zu werden, daß sie 'M eben artig hinausgeworfen wurden. (verunglück t.) In der unterfrü ntifchen 5trciöilren- "nstalt zu Nerncck sind der Secundararzt Dr. Rabus und ^ Asfislru^rzt Dr. Hopp bei dem Versuch, einen in einer l»be durch Cloalcngas verunglückten Arbcitsgchilfcn zu ^e», sollst verunglückt und so dic Opfer ihrer Hingebung Mvvtden. Man zahlt 5 Todte, den Obcrwärler hoffte man '"H retten zu können. (Ist ebenfalls bereits gestorben.) ^. "" (Hinterlader.) Vei den seit Monaten aus der Hlekschule zu Spandau unausgesetzt fortgeführten Versuchen ^n Hiindertcil scit vorigcm Jahre erfundenen und serlig- °"lelltcn neuen Hinterladungssyslemen hat sich bisher allein ^ amcrilanifchc Pcabodv-Gcwchr als dem preußischen Zünd- . ^lgeroehr ebenbürtig und fogar in mehreren Beziehungen ist^^" erwiesen. Mit dem französischen Chassepotgrwehr . "es dagegen nicht entfernt der Fall gcwefcn. Dasselbe " zwar eine Ladegeschwindiglcit von nur 3 Secunden gen II^ Secunden, welche das Zündnadelgewchr hiezu ^ ^l, allein diefcr eine Vorzug, wie noch einige gerin- l)5u« ^ ^'^' "''^ ^°" ^^" erwühnt, durch die "gen Versag« mehr als ausgewogen, welchen dicfe Waffe l^ .. '^rs difficilen und complicirtcn Mechanismus ausge^ de„. ''! ^""^ ^ 34 Schuß bei d.m einen Versuch z. Ä. bei ^ euien dazu benutzten Gewehr 12, bei dem andern 14 Unb ^ ^u^ derselben Ursache vermag auch der Ersatz H. ^Hbar gewordener Theile nicht unmittelbar mit der ttfol ' ^"^crn nur durch Anwendung vo» Wcrlzeugen zu El!» "^ endlich besitzt das Gewehr eine fo bedeutende ln»,^""ch"ng der Geschosse, das, es aus weitere Enlfcr. lvciie >^"'" ""^ "'"" ^"" ^^"^ gestaltet. Die Trag- ^lu,d ^^ ^^ daösclbe als genau die nämliche wie bei dem ^llgewchr angegeben. ^ d iV> ^ ^ Absenoung der o st a f iat isch e n E x -slel^, ^^^ '^ neuerdings in berücksichtigungswürdigen Vor« ^"zlct?" ".^'^ worden. Nach der Rücklchr des Reichs-i»,b n> u^>b''rrn v. Vcusl dürste die Frage zur Erwägung illälm ^"^"sÜMs! gebracht werden, unter welchen Moda-des ^,, ^ Abgang der Expedition wenigstens noch im Lause ^Nterz ins Werk zu fetzen fein möchte, ^anb^ Jubelfeier auf der Wartburg.) Die ^lünbi,^ ^"^' "" ^^' ^"2"lt das «00jährige Fest ihrer ^chloßh^' Ein zahlreiches Publicum füllte den inneren Und der '^^^"^ ^^ geladenen Gäste des Großherzogs >v» ^^. ^lobhcrzogin sich in der Vurgcapclle versammelten, ^vtle ^),. ^^^^ Obcl'Hllfpredigcr v. Grüneifen über die ^fallen ^s^'^alms prcdigle: „Herr, durch vein Wohl-^"gcrlrie ^" "'"'"^ ^"^ ^"^ gemacht", wobei er des "'niors acd^' "^ ^andgräfin Elisabeth und des Resor-^ber..,^.- ,"?^- Im Schloschofc predigte der weimarische l°ne. °T>-/^" Dillcnberger in schlichtem, energischem Volts« Olsten drla ^ ^"'^ '" ^^"gcrsaalc stall: unter den 5'""'schaft ^" ^ zahlreiche Mtabililälcn der Kunst und ^Na^ ^i)^ !!"^ ^"lor und die Decane der Uniucrsilät "^elte K ^ "" Dcputille Ollivicr, Vodenslcdt, Otlo ^daZ Diner, zu welchem die Speisekarte in der Manier der Zeit des Erbauers der Burg und in der Sprache jener Tage versaht und gedruckt war. Aantet uf Wartburc den W. August 1807. Eine tuniglichc Krastbrue. „ Gericht von Salm mit l,f>,l>/. „ schwer Ochseubralen mit gnnuese allerl8 die tausendste Locomotive vollendet hatte, und in welchem Ende 1660 die zwcitausendsle Locomotive im Bau war. Ais Ende 1804 waren allein aus deutschen Bahnen 1493 Vorsig'schc Locomoliven im V.tricb. An 0 st e r-reichischen Fabriken werden genannt: Die Ehlinger Maschinenfabrik, durch E. v. Keßler im Jahre 1840 gegründet, hat jetzt über 800 Maschinen vollendet. Sie ift die größte auf Acticn gegründete Maschinenfabrik, beschäftigt clwa '.»00 bis 1000 Arbeiter und liefert jährlich 40 bis ü0 Locomotivcn in alle Länder des Continents. Die 800ste Locomotive, sür die Bahnstrecke Kallulla-Dclhi bestimmt, ist in Paris ausgestellt und mit der goldenen Medaille ausgezeichnet worden. Die Maschinenfabiil der österreichischen StclatöcisendahwGe-sellschast in Wien, früher Wien-Gloggnitzcr Maschincnfabiil in Wien, gegründet von Haöwel 1841, hat jetzt im Ganzen circa 580 Locomolivcn gebaut, von denen bis Ende 1801 auf deutschen und österreichischen Bahnen 402 Stück im Betrieb waren. 5t. Sigl in Wien (seit 1857) und Niencr-Neusladt, früher W. Günther in Wiener-Neustadt (scit 1850) hat mit letzter Firma circa 4 00 Locomoliuen ausgeführt, wovon bis Ende 1604 auf deutschen und österreichischen Bahnen 413 Stücl im Betrieb waren. Im Ganzen werden 10 größere deutsche und österrcichischc Elablissemenls genannt, die sich mit dem Locomolivbau beschäjtigen. Ende 1804 waren auf den deutschen Verrinsbcchncn im Ganzen 4708 Locomolivcn im Betrieb: 574 Stück davon waren aus ausländischen Wcitslältcn bezogen; dagegen licsen Ende 1800 circa 1000 Locomoliven ans deutschen Fabriken aus ausländischen Bahnen, namentlich in der Schweiz, in Italien, Frankreich und Nußland. Die Zunahme des Bedarfes an Locomolivcn durch die Erweiterung des Netzes der dculfchen Vcrcinöbahncn hat in den lctzlcn Jahren über 250 Stück pro Jahr betragen. Die Gesammlzahl der Locomotive,, dieser Bahnen bcllägt gcgenwürlig circa 5250 Stück: die Dauer einer Locomotive ist durchschnittlich auf 15—17 Jahre anzunehmen: somit werden zur Ergänzung der vorhandenen jährlich circa 330 Locomolivcn erfordert, einschließlich der obigen 250 Stück also im Ganzen 580 Slücl. Da ahcr die dculschen Fabritcu auch noch jährlich circa 120 Slück Loco, molivcn für ausländische Bahnen liefern, so sind gegenwärtig mindestens 700 Lucomolimnaschinen jährlich zu bauen und diese Zahl wird sich zweifelsohne sehr bald steigern. Locales. — (Abclscrhcbung.) Se. k. l. apostolische Ma-j'flät haben mit allcrböchstuulerzcichnctcm Diplome den Stall' hallcreiralh Nilhelm Ietlmaiin Trieft als Rillcr dei Ordens der eisernen Krone driller Classe den Ordcnsslatulcn gemäß in den Ritlersland des österreichischen Kaiserslaates allcr^nä- digsl zu erheben geruht. ^ . , — (Se Excellenz der Herr Statthalter von Trieft Baron Eduard v. Bach) ist gestern von Obcrkrain hier eingetroffen. — (Polizeiliches.) Zwei Bäckerlehrjungen ent« wendeten ihrcm Dienstherr» durch längere Zeit Geld auS versperrter Lade mit Hilfe eines Schlüssels, den sie nach einem Wachsabdrucke durch einen Echlosserlehrjungen sich an. fertigen ließen. Dienstag kam man ihrem Treiben auf die Spur und sie wurden iu strafgerichtliche Unlcrfuchung ge« zogen. — (Pferdepramien.) Herr Dr. Vlei weis hat sich zur Verlheilung der Prämien an PferdeMler nach Krainburg begeben, wo dieselbe vorgestern stattfinden sollte. — (Patli » Eoncert.) Heule mit dem Vliltag«zuge kommt die berühmte Sängerin Carlottc, Palti bier an. Zu dem heute Abends halb 6 Uhr stattfindenden Concerte sind Karten an der Cassc von 0 Uhr an zu haben. Zur Begegnung von Mißverständnissen fügen wir bei, dah in den Sitzpreisen das EnlK'e bereits mitbegriffen ist. — (Das Gasthaus „zum wilden Mann") wird zum Kaufe ausgcboten. Es dürfte nicht Jedem bekannt fein, dah dieses schon in den vierziger Jahren de« vorigen Jahrhunderts bestandene, sohin mehr als hundert» jährige Gasthaus einer Regierungsinitiative lein Dasein vel-dankt. Da man sich vielfach über mangelnde ober schlechte Unterkunft der Durchreisenden beklagte, so erging in dem Ansang der vierziger Jahre ein Regierungsauftrag an den hiesigen Magistrat, für die passende Unterkunft der Reisenden Sorge zu tragen. Der Magistrat laufte demzufolge das Haus und richlete darin ein Gasthaus ein, das ihm aber nicht rentirte. Denn im Jahre 1749 stand bis zweite Stockwerk über Jahr und Tag leer, und der einzige Pas« sant, ein Graf Ehotet, zahlte sür 8 Zimmer 12 fl. In diesem Jahre trug das Gasthaus dem Magistrate nicht mehr als 141 fl. 34 lr. ein, während das dafür ausgelegte Capital nur zu 3 pCt. fast das Dreifache hätte tragen sollen. Im 18. Jahrhunderte beherbergte das Hotel „zum wilden Mann" manchen hohen Rufenden, z. V. in den achl> ziger Jahren Kaiser Josef ll., i» den Napoleon'scheu Kriegen mehr als einmal den Erzherzog Karl. Korrespondenzen. Von der Save. Bei Dnrchlesung eines Aufsatzes in der jüngsten „Echlcsischen Zeitung" über die dortige und im Grazcr „Telegrafen" über die polnische GrunbentlastungK» burchführung können wir hicr nicht umhin, die gröhle Zu« friedenheil und Dankbarkeit dem Herrn Leiter, Commissar Dr. Viditz, der die Fesnitzer Angelegenheit, welche auch die unsere ist, in so kurzer Zeit seinem Ende zuführet, auszudrllckkn. Wie bekannt war die Fesnitzer An-gclcgcnhcit bereits bistolisch geworden und drückte aus uns Eingesorslete wie ein Alp. Uederhaupt hat genannter Herr Comrnisfär die bis jetzt zu Hunderten seinen Händen anvertrauten größeren und kleineren Ablösung«, und Reguli« rungsprocesfe mit der größten Selbstaufopferung, Gerecktig« keil und Präcision durchgeführt, wie allfeils von den Par» teien anerkennend geäußert wird. Ehre, dem Ehre gebuhlt! Landstraß, 3. September. Gestern Vormittag um 11 Uhr entstand hier tine Feuelsblunst, welche 26 Wohnge» bäude einäscherte. Wir erhalten über das in Graz abgehaltene erste Palti ' Concert nachstehende Correspondenz: Graz, 4. September. Ich beeile mich, da morgen in Laibach ein Palli»Concert stattfindet, Ihnen von dem btil» lanlcn Erfolge des gestern hier gegebenen ersten Concertes diefer ausgezeichneten Gesellschaft einen kurzen Bericht zu er» stalten. Dasselbe fand im Thalia «Theater bei völlig aus» verkauftem Hause stall, und eS ist anzunehmen, daß dc>S zweite und letzte Concert am 7. d. nicht minder star! be« sucht sein werde. Carlotta Patti, die Perle der Ge« scllschast, hat 4 Künstler ersten Ranges zur Seite, und e» wurde im Concerte so viel Treffliches geboten, daß man in Laibach ein solches ebenfalls als ein Unicum bewundern wird. Das Programm enthielt 10 Nummern-, von diesen füllte Frl. Carlotta Patt, drei in fo bewunderungs» würdiger Weise aus, daß in Graz noch nichts Aehnliche» gehört wurde. Sie sang die Schlußarie aus Bellini's „Nachtwandlerin," den „Carneval von Venedig" von Pa» ganilli und „das Lachlied" von Aüber mit solch seltenem Zauber, mil solcher Virtuosität, Reinheit und Frische, daß der Sturm des Beifalls, sowie die Herausrufe fast nicht enden wollten. Der bekannte Clavier-Virtuose, Herr P. Willmers, und der treffliche Violinist, Herr L. Au er, spielten tine große Sonale von Beethoven mit bewun» derungöwürdiger Bravour, besonders den zweiten Satz der» selben. Herr Jules L e fo r t (Bariton) sang zwei Pieccn, ,,!(,> VüII^i!" und cine Serenade so sympathisch weich und schön, daß er Thränen enllockle. Das ist Gesang! Auch Herr Popper, Virtuose auf dem Cello, erwarb sich ehrenvollen verdienten Applaus durch ein Concert von Götter« mann. Herr Louis Auer ist einer der bedeulendslen Violinlünster, was er namentlich durch das meisterhaft vor» getragene, schwierige Concerljlück: „lVl'sK'tuum mol)il<." von Paganini manifeftille, und zwar uiiter dem iau» fchendslen Aeisalle. Die Ballade und Polonaise von Vieux, temps haben wir «uc vom Componisten selbst besser gehöit. Das ganze Concert bot einen seltenen Geuuh und ich bin überzeugt, daß daö kunstsinnige Publicum Laibach» nach Anhörung des dortigen Concertes meiner Meinuna sein wird, die darin besteht, daß dergleichen in LaibaH noch nicht geboten wurde und dah der wackere Unternehmer und Director dieser Concerts, Herr Ullmann, dafür Dank verdient._____________ , ^ Dic Wasserfurche. Motto: „An der Wasserfurche erle»«t man den Vaner." Dlc nochmalige und lctzle EM',- und Walzen fahrt, um alle Scitcu dcö Ackcrö (selbstverständlich, daß der Acker ohuc Beete geackert wurde; den Acker mit kleinen 1366 Beeten wie hicrlands zu bestellen, gehört in das vorige Jahrhundert) wurde ausgeführt und dieselben mittelst des Nechcnö^saicher^ugcftutzt, — schon überspannt der müde Knecht die Pferde in den Pflug und noch steht der gran gewordene Hansuatcr sinnend vor seinem fein linirtcn Acker, an welchem er keine Kosten, Arbeit und Zeit sparte, nm diesen in den gewünschten Zustand zu versetzen, und dennoch ist in seinen Augen zu lesen: Es sei noch eine wichtige Arbeit zu vollführen, um dieses Land trocken zn legen, damit nicht Anölangungen, Ver-süucrnngcn, Abschwemmnugcn, Abrisse, Forstschädcn :c. alle angewandte Mühe nud Kosten zu Schadeu machen; dies muß durch das Auffahren der Wasserfurche bewerkstelligt werden. Dies ist aber eine schwierige Arbeit und muß mit geübten: Ange ins Werk gesetzt werden. Ist das Terrain coupirt, so thut der Laudmann gut, weuu er sich nnd zugleich für dcu Knecht, der die Pferde führt, die zn ziehende Fnrchc anspflöckt. Sind die Wasserfurchen knnstgcmäß ausgeführt und im Frühjahr der Schnee und Berschlcmmungeu hieraus entfernt, so wird das crfrcn-lichc Resultat wahrgenommen, daß der Acker von aller überflüssigcu uud schädlichen Mssc befreit lmirdc uud hicdurch das Gedeihen der Saat in dieser Richtung gesichert ist. ES soll in der Regel kein Feld sein, welches nicht seine Wasserfurchen hätte, und je bündiger uud undnrchlassendcr die Ackcrkrnmc und der Untergrund sind, oder je mehr Gefalle der Acker hat und je mehr überhaupt Zufluß an Wasser ist, desto mehr Wasserfurchen werden nothwendig sein. Besser ist eö, drei zn viel zn machen, als eine zn wenig. Hicbci sott aber nie außer Acht gelassen werden, die Wasserfurche»! so viel als möglich kurz, mit einem mäßigen Gefalle, quer durchschneidend bogenförmig zn machen. Äci langen Wasserfurchen geschehen sehr oft Einrisse. Bestimmte allgemeine Regeln lassen sich zum Auffahren der Wasserfurchen wohl schwer angeben, da jede einzelne schon Abweichungen mit sich bringt: erforderlich ist jedoch, zu den Herbstbcstcllnngcn immer mehr Wasserfurche« uud Vorsicht anzuwenden. Obzwar manche Wirthschaften für die Wasserfurchen eigene Werkzeuge haben, so können diese anch gut mit dem steierischen Wcndcpflng, oder noch besser mit der kärntnerischen „Arl" (ist zwar ein Ackcrwerkzcug, das außer ciucm Theile Schwedens nnd in Kärntcn auf nnfcrem civilisirten Continent nicht weiter in Verwendung gebracht wird, sondern überall ein mehr oder weniger zweckmäßiger Pflng) angelegt werden, wenn selbe gnt und fest constrnirt, damit 8 bis 10 Zoll tief anfgc-fahrcn wird nnd die Streichbretter etwas uerlängcrt werden. Daß das Anffahrcn der Wasserfurchen nicht dem ersten besten Ackcrknccht überlassen werden kann, sowie daß diese dann noch aufgeschaufelt und zugcpntzt werden müssen, versteht sich von selbst. Fr. SchollmaY r. Neueste Post. Wien, .-j. September. Die „Debatte" schreibt: „Die Nachricht einiger Ionrnalc, als beabsichtige Freiherr v. Vcnst einen Ansflug uach London, um mit dem Cabinet von St. James hinsichtlich der orientalischen Frage persönlich in Verkehr zu treten, entbehrt der Vc-gründnug vollständig. Der einfache Hinblick alls den Umfang der Aufgaben, die dcS Reichskanzlers mit den: beuorstchcndcn Zusammentritte des Rcichsrathes harren, mnß übrigens schon an nnd für fich die Grundlosigkeit jener Mittheilung bloßlcgen." — Derselbe Correspondent meldet ferner anch, daß das seit einigen Tagen in Umlauf befindliche Gerücht uon der Erkrankung des Czarcn aus der ^uft gegriffen sei. Der Ezar befindet sich angcnblicklich weit weg uom politischen Getriebe auf einer Villeggiatur in ^ iuadia in der Krim und erfreut fich des besten Wohlseins. — Ferner schreibt die „Debatte": „Dircctc Berichte aus Spanien, welche soeben in Wien eingelaufen sind, lauten bei weitem nicht so beruhigend in Betreff des Anfstandcs, wie die Nachrichten, die das Ministerinn! Naruacz ausgibt. Zwar wird nicht in Abrede gestellt, daß der größte Theil der Armee der Bewegung fremd blieb, und schon deshalb dieselbe vorläufig uicht weiter um sich zu greifen nnd sich zn organisiren vermochte. Aber gleichwohl, behauptet unser Gewährsmann, seien die gegenwärtigen Zustände absolut nn haltbar. Vielleicht könne noch die Thatkraft der Königin Christine die Dynastie retten, aber dann müsse die regierende Königin ihre Mutter zur Rcgcntiu ernennen, d. h. abdanken. Alles in allem genommen, erscheinen die Tage der bonrbonischcn Herrschaft in Spanien gezahlt, nud wahrscheinlich werde die Zukunft dem iberischen Gedanken, d. h. der Ansbrcitung der Herrschaft des Hauses Vra-ganza über die ganze Halbinsel, gehören." Telegramme. Bcrlin, ^. September. Bis nun sind !)0 Wahlen bekannt, wornntcr 2l) Eouseruative, 5) Altlibcralc, 2^ Natiouallibcralc, 17 Fortschrittliche, l Klerikaler lind >! Polen sich bcfindcu. Die Stadt Posen wählte eineu dcntschen Eandidatcn. Forckenbcck, Simson, Wagner nnd Blantenburg sind gewählt. Müliclie», 3. September. Die autographirtc „Eorrcspoudcnz Hoffmann" meldet: Der Zollvcreinövcr-trag vom tt. April d. I. erhielt am 31. Angus: die Gc-uchmiguug des Köuigs. — Das Gerücht, Graf Tauff-! tirchcn übernehme dcu baicrischeu Gcsandtschaftsposlcn ill Berlin, ist grundlos und dauern die Vcrhandlnngcli hierüber mit dein Grafen Hcgncnberg-Dux fort. Hleuol'urt,, A. September. Von antheutischcr Seite wird gemeldet, daß bei der Wahl für den norddeutschen Reichstag die Eandidatcn Kraus l-,5)5^, Ahlmann ?l>l<-> Stimmen erhielten, mithin der deutsche Eaudidat mit einer Majorität von . - Erdäpfel „ 140------- Tauben „ ..,2------- iünscu ., 4------------ Hen pr. Zentner - l;0 - 'Erbsen „ 4 60 — Stroh „ — 50 —..... Fisolen ,. 4 50------- Holz, hart., pr,Klfl.-------75« Rindtischmalz Pfd. -42-------— weiches, „ -------55.0 Schweineschmal,, „ — 44------- Wem, rother, pr. Speck, frisch, „ — 38------- E'lncr - - i^> - — geräuchert „ —.4')—,— — weißer „ — __^„. ??ote»»mln,lf. Zu Cudc August 18l>7 bcfaudeu sich laut Kundmachung der Comnüsston znr Conlrolc der Slaalöschnlo im Umläufe: < cm zu Staat^notsii erllärteil Ein- nnd ssilüfgnlben: banliwien 5^'.963.840 fl,; 2, Pnrtialhypolhelaranweisungcn zns. 99,930,762 fl. 50 kr.; endlich 3. an uon der genannten Eom-mission nnö der Wilsperre erfolgten formlichen Slaalssnolen 23!».423.203 fl.. im Gnuzen 399.317.805 fl. 50 lr. ??ati«)lllill'ank. Der am 3, d M. ausgegebene Alttinicis ilber den Stand der Nalionalbant uom 31. Antust zeigt gegen oen Vormonat folgende, bemcrkcuSwerthc Verändernu^en: Der Aanüwlennmlanf (217,001.360 fl,) nahm um 12.383.900 fl. zn; gleichpolig nahinen die im Besitze der Vant liefindlichen SlaalS- noten (4.007.220 fl.) um 3.437.84? fl, ab. Der EscoMpte (44.015 978 fl.) ucrmehrte sich nm 15.0,'>l,473 st.; dagegen uer-miudrrtcu sich die Darlehen l^,'!,9l!2 5 ^0 fl.) um 483.100 sl,, die Hypothekardarlehen (69.231.057 fl) nahnien nm 332,435 fl, zn. Dic eiu^nlüseuden Vankaüweisuu^eu (1.733.24!! fl,) nahmen m,l l»29.3'i0 fl, nnd die undrhowieu Diuidcndcn (2) ">>' 22 fl. ali, die im Umlaufe befindliche» Pf.mdbr. (58.W0.765 fl,! dagegen n,n 518.l Sachsen weder ein- uoch dnrchzillassen sind, Eisenl,ahtt'?lc»chricht. Auiü Anlas; dea übergroßen Äü' drangeö uon Giileru nnd der hieran^ rrsnllirendru Neberfülliiliss der ^agcrränme n,ird bei der Kaiserin.CiislU>ethba!>n. n»c» j'val' in der Slaiion Wien. die Ausnahme uon Getreide, Mehl ".»d Wolle für die Zeit uom 3. bis iiu'lnsiue »'l' Dr. Babl, uon Trieft. - Urbancic, Gntt«bcj,, uou Hüslein. l^ran Baronin Grimschitz. Gu!i«bes.. uuu Velvet«. — Apolonio, PriUlUe, uou Poln. if'lephalit. H>rr ^liemetz, Bantbeamter, uou Wien, .^aisor vvll i^cstcrr^il-i,, Fran Kancic, uon Tries!, B^ierifclN'r Hof. Die Herren: u. Schiwiyhofen, Primi!"'«', uou Triesl. Dolein^ uud Pegani. uou ^'ack Mlilirell. Herr Reiner. Priualier, an« Oberlraiu. ^. i ? r. JPutli - Concert ! unler Leitung uoil >l. !!«!,»»,», Director der Oper ! in Vlc>u^.')ort. l D 0 11 n c r ö t a g d e u 5. S c p t e mli e r u m V,8 li h r l »lllwiderrnssicl) rillzisseü i im landschastlichrii Urdontrnsanlc. l (3i< gereicht Herrn llllman zum besondern Vergni!- ( gen. anzeigen,;n lunneu. das; >r den berilhmten Sänger > InlcH Vefovt an« Pari<< nnd den nicht minder aut<-; gezeichuclcn Violin-Virlnosen U. Auev anö London filr ^ sciue Concerte gewonnen hat. n»d ans diese Weise dem 5 Pubücum ein groszarligeü Ensemble, bestehrud an« füns ^ Kitnstlern ersten Ranges, bieten taun, nämlich!: < ^,'/,^^ /^///, ^ ^»»l«« l^«l'«»'<, erster Sänger der großen Pariser ( Conccrlc, < »T««>««s ^Vl«««»,»,'«, s. t. Kaminer-Virlliose, ^ <^. ^,««««', Concertnieistcr und Solo-Violinist der großen ; londoner Concerte, ^ ». >,'«»!>»«?»', Concerlmeister, l welche an einem nnd demselben Abende auftreten werden. 5 Jede Nnmmcr des reichhaltigen Programmes wird daher < uon einem Künstler ersten Range? uertrclcn. 5 l'l'o^i'jlmm: 1. Große Sonate (Piano Mio 5 Violine, Krentzer gewidmet), (Bcethouen), 3l.2Uill>ners < nnd il. Aller. 2. Arie cm« der „NachtN'alidlcrin" ^ (Vellini). (sarlott-, ?>atti, 3. Concert für Vio- ^ ^ lonccllo iGoltermaun), D. Popper. 4 I. <- V-,! > 0 » ! Z (Gounod). Inlcs llcfort. 5. Polonaise filr dic ! ! Violine (Vienz,lcmpö), ^. ?luer. 6. .,D c r C a rneual ^ ! uon V eu rd i g," Vrauonr-Variationcu fllrdieVioline, ! ^ compouirt uon Paganiui. gesungen uon (5arlotta ! s «vatti. 7. -,) G o n'd elfahrt, ('Barcarole). !>) Flicg ^ ! Vogel flieg. lWillmerö». N. Willmcrö. 8. D a « ! ! ^! ach lied (Anber). (5arlvtta Patti, '».Caprice . ! für die Violine (Paganini), U. Aucr. 10, F r ci » ' ! zosischeö ^.'ied (Nadaud), gesungen uon I. Üefort. l Die Conccrlflügel sind aus der Bijsendorfer'schen Fabrik, i Preise dcrPlätze: viumcrirle Parlrrrsil^e -< 3 fl- « > nud 2 fl. — Galeriesihe, i, 2 fl. — Euttee i, 1 fl, -" < ! Billeten-Verl'auf läglich iu der Vnch- nnd MiisilaliM- ! ! Handlung des Herrn O, l'c r ch e r am Hauptplatz voi» : ! .!!. August angefangen nnd Abends au der Cassa. > DH?!^l!!1l5!ü)I* Wien, 3. September. Die Stimmung alidaucrud günstig fiir Staats- uud Iudustriepapiere. Dcuiseu uud Valuten flauer auögebotc». Geld flüssia. Geschäft limitirl. HDessentliche Schuld. ä. dcö Staates (für 100 fl) Geld Waare Iu ö. W. zn 5pCl. für 100 fl. 52.50 52 60 In iistcrr. Währung steuerfrei 5>8.50 5ft.?0 ^, Stcuermil. iu 'ö. W. 0. I. 1864 zu 5pEt. rüchahlbar . 89.- 8Ü.25 S'lber-AulelM von 1864 . . 74.— 75.-S,lbcranl.1865 (Frcö.) riichahlb. m37Iahr.zu5pCt. 100fl. 80,— 80.50 ^iat.-AnI. mit Iän.-Coup. zu 5"/« 6«.00 <>6 80 „ „ „ Apr..Coup. .. 5 „ 6^.55 66.85 Mewl.ques .....5 57^ 57^, detto nut Mai^Eoup. ,. 5 „ 5><,,.'j() 59..^ detto.....„ 4> 4«, 2", 4'» >°,0 Mit Verlos, u. 1.1839 . . ' ,4^" ^'_ „ „ „ „ 1854 . , . 73^5 7,; 7-, „ „ „ „ I860 zu 500fl. K4.8O 8^ <<0 „ „ „ „ 1860 „ 100,. 88.50 k<) — .. ,. „ 1864 „ 100 .. 76,80 77- Eomo-Relltcusch. zn 42 l.. »U5>. 1^ -_ i^ ^, «. der Kronländer (s,!r 100 fl.) Gr.-Eutl.-Olilic,. Niederijstnrrich . . N' 5«/, 8l»,- W... Obrriisteneich „ ^ ,' ^-^> W.-- Geld Waare Salzburg .... zu 5>"/„ 86.— 8?.— Vo'hmeu .... „ 5 „ 8<».50 90.— Mähreu .... „ 5 „ ft?.50 «><.50 Schlesien > . . . „5 „ 88.5><) 8l».- Steiermark ... „ 5 „ 8!».50 i)0. - Ungarn.....„ 5 „ 69.50 70.2.'» Temeser-Vanat . . „ 5 „ 67. - 67.50 Croalien und Slauouieu „ 5 „ 68.- ^ 69.- Galizien .... ,. 5 „ 65.50 66.5<> Siebenbürgen ... „ 5 „ 63.50 64."- Vukooiua ' . . . . „ 5 „ Ü4.— 65.- Ung. m. d. V.-C. 1867 ., 5 „ 66.50 66.75 Tcm.B.m.d.V.-C. 1867,, 5 „ 65.75 69._. 29,50 Pallffy „ 40 „ „ . 24.75 25.25 ! ' ' " " ' Geld^ W°^ Clary zu 40 fl. CM. 24.- ^.5 St. GeuoiS „ 40 ,. „ . 23.25 2ö ^ Wiudischgräl) „ 20 ,. ,. . 17.- 1">g Waldsteiu ,. 20 ,. .. . 18,50 ""^ Kegleuich ,. 10 „ „ . 12.- ^ Rudolf-Stiftung 10 „ „ . lii.— ^' Wechsel. (3 M°"°te^ Augsburg filr 100 st, südb. W. 102.75 1^-^ ssrantfur'ta.M 100 sl. delta l03.— ^"^ Hamburg, für 100 Mart Vaulo 91.^ "7^. i'oudou für 10 Ps. Slerliua . 123,60 1^. Pari« für 100 Frantö . .' . 48.90 ". (5ourft der Geldsorteu Geld Waare^ K. Münz-Ducatcn 5 st. 90 lr. 5 st- A, „ Napuleonüd'or . . 9 ,, ."6 „ l, „ ^' ^ Nnss, Impcrialt« . 10 ,. 9 „ 10 " ^^, Vereuiölhaler . . 1 „ 82 „ ^> " ^' „ Silber . . 121 „ 25 „ l2> „ ' ss».:„ischc GruüdrnXaslnug^Obligatiollell, ^^ valnotirnuss: 87 Geld, 93 Waa«,