PiinumcmtiOB* - preisc FLr Laibach ^»»»ahrig . . . 8 ft. — tt. $«It>iii&rtg . . . » . — , Kietteljji^tij. . . 1 „ 50 „ Wonatliit . . . _ „ 50 , Mit let Post: ®an*ja^tia . . . 9 fl. — li. ^"bjihriz . . . 4 „ 50 „ dieneljahrjg. . . 2 „ S5 . Zustelluag in« HauS eicrtel-i®Wg 85 kr„ monallicb 9 tt. ®in\elne Vlmnmetn 6 It. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheilungen werben nicht berUcksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgesendel. Bahuhofgasse Sir. 1SV. (tiptMlion and Zuseralrn tinrtan: »ongtehplatz »It .81 (Buchhattdlung eon 0. b. Slcinmaor 6 S.®amBetg) 3nftrlion»puift: Silt tie ein|t>altige iPetitjeile 3 h bci jircimaliget LiiUchaliung & 5 ft. btcimnl klk. 3n(ettion«ftcm»cI jebetmal Si) tt 8ei gtčfceten Onfetatcn unb čftetet Linschaltuiig entsprechendcrRabatt. Mittwoch, 15. September. — Morgen: Ludmilla. 1869. Nr. 210. Sloveuische Opposition gegen Tabor-beschliisse. Die Fiihrer bes BolkeS verstchen es, dcn Ta-bvrbeschliisien die Weihe von Dogmcn zu gcben. ^ehc bem Frevlcr, der sich erkfihnt, die Feile der Kritik an cinen jener GlaubenSartikel zu legen: der 3luch ewiger Berbannung aus dem Ncichc, das Slaubensueuen Slovencu verheihen wird, triffc dcn Unglucklichen. Alle Taborbeschlusse. in so ferne sic °uf nicht rein lokale Jnteressen betveffcn, sondcrn sich ka6 Gesammtwohl dcr Nation beziehcn, bilben ein untheilbares Ganze, einen unsnfechtbaren Glaubeus-kodex. Dem treucn Sohn Slovenia's ist es nicht faifleftellt, daraus einen oder den andcrn Glaubcns-»"ikel nach scinem Gcschmackc zu akzeptir:n; er Wuh sic alle sammt unb sonberS glaubig annchmen, denn baS HerauSbrechen tints einzigen Bausteines aus bem kiihnen Gebaude zukiinftiger slovenischer Griihc bcbroht baS ganze GebSude mit bem Umsturze. Daher bulben bic Fiihrer keine Opposition gegen ihre Licblingsibeen, sic halten es fur uver-''Ussig, sich in irgend eine Polemik mit ben politi« schen Gegnern einzulassen, denn vorgebrachte Argumente kSnnten auch bci der blind gchorchciiden Volks-Menge einen Zweifel auffommen laffcn, daher setzen fie auch alien Einwcnbungen, wo nicht eine Blumen-lese von Beschimpfungen, so doch ein beharrliches Stillschweigcn eiitgegen. Eine Idee mag sic dabei leiten, namlich bic, dah es zu grohen Verwirrungen suhren wiirbc, roenn schlichlich dcr Wibcrspruchsgeist sich auch bcr slovcnischen Jugenb bernachtigen wurbe. Doch trotz aUcbent zeigen sich bessen Simptome in ben jugenblichen Geistern. Sie traten am letzten Ttubententage in Laibach in beachtensroerther Weise aus, als bie Frage fiber die Griinbung einer slove-nischen Universitat zur Sprache kam. Zwei sloveuische HSrer ber Wiener Universitat bekiimpsten im Natncn ihrcr in Wien stubirenden Kollcgcn jene barocke Idee, welche am letzten ViZmarjer Tabor bem glau- IeuiLeLon. Wiener Briese. i. Am 12. September 1869 x. y. Die saison morte, bie Sauregurkenzeit obet toie Sie jene Epoche ncnnen roollen, welche glirckliche Dienschenkinder in Jschl oder der Schweiz zubringen, bit Hunberttausenbe aber, denen Zeit unb Geld sur solche Annehmlichkeiten bes Lebens man-geln, mitten im Dunst unb Qualm einer Grohstabt vcrleben mfissen, naht sich allmalig ihrem Enbe. Schon werben die Fensterrouleaux, die Monate lang in ben crsten unb zweitcn Stockwerken uller ftshionablen Stratzen herabgelassen waren, zum Zeichen der bevorstehenden Riickkehr der beneideten Bewohner jener Etagen hin unb wieber aufgezogen, elegante Equipagen rollen hausiger dutch die Strašen, die Logen in den Theatern sangen cm, dichter besetzt zu werben, kurz, es zeigen sich liberal! die Spuren des wiedererwachcuden Residenzlebtns, das bigen Laubvvlke von Dr. Razlag vorzugsweise barnrn zur Aunahmc antrnpsohlen wurbe, weil die Verpfle-gung bes in Laibach stubirtnbtn UniversitatShSrers bem Lanbrnanne weniger kosttn wurbe, als anber-warts, unb weil eS nicht rathsoui fci, bit sloveni« schen Junglingc ber Gefaht ber Sittenverbtrbnih auher Lanbes prcis zu geben. Die Rebc bes Stubiosus Zaplot n ik be-leuchtetc bie wesentlichen Punkte ber UniversitatSsrage in so ftarcr Weise, bah sie ber Zustimmung jebeS EinsichtSvollen gewitz sein kann, baher roir auch ihren Jnhalt kurz skizziren wollen. „(Sin richtigeS Urtheil fiber bie Aufgabeu einer Universitat, fiber bie mateiieUen unb gcistigen Kraste, welche sie ctheischt, kann sich tiur jener bilben, bet baS innere Wesen ber Hochschulcn tennen gelernt hat unb mit ihrcn Jnstitulioncn vollstanbig vcrtraut ist. Lachcrlich ist cs bahcr, wenn man barfiber Scute cnlschcibcn lStzt, denen cine solche Einrichkung kaum bem Stamen nach befannt ist. Wic soli unsere Nation bie bebeutenben Aus-lagen beftreiten, woher bit gcistigen Mittel schvpsen, um sich eine sloveuische Hochschule zu grfinben ? Wohl gibt tS in Deutschland SEerritorien, bie tlciner sinb als ©lovenien, unb cine, ja sogar zwei Uni-versitaten dcsitzcn, aUein bort sinb bie LcrhSltiiissc ganz embers gestaltet als bei uns. Nicht von biesem Šerritorium unb fur basfelbe sinb bie Universitaten crrrichtet, sonbern von rinem ganjen Bolke, fur ganz Deutschlanb, fur cine Nation, bcren Literatur welt-befannt ist. itiei uns will man Hochschulcn mit slovenischer Sprache grfinben, bic roir noch fciiie slovenischcn Gimnasien haben, bie boch bic Grund-lagc dazu bilben sollten. Krain brachte bishcr nicht die Mittel aus, um sich ein Realschulgebaube zu bauen, unb bit Fiihrer ber Nation schcucn nicht, bie bebeutenben Kosten sfir cine Universitat von bcr Rc-gierung zu verlangen. Man behauptet, biese mfissc bie Mittel herbcifchasfcn, benn sie trage alle Schulb an unscrem Zurfickblcibcn in bet itiilbung, inbetn ben hcihcn Sommer fiber in sctncm roirren Dran-gen unb Trcibcn nachzulasscn pflcgt, sich jetzt wic-ber zu hebcn beginnt unb in einigen Wochen aus seiner geroohnten Hohe angelongt sein wird. Ucbrigens roar bie heurigc tobte Saison nicht gar so langroeilig unb imertraglich,, unb cs fehlte Abroechslung unb Auftcgung nicht ganz. Da roar anfangs bie Etvffnung bes Opcrnhanscs, bie einen rofirdigtn Gcgenstand bes JnteresseS dot, bann tamen bcr Eistnbahnkongrth unb btr Joutnalisttntag, bit ben Fachrnanncrn viclsachc Anrcgung unb Belch-rung, bem grohen Publikum aber burch bie Ban-fette unb Ftstt, bit sich unvermeiblichcr Weise an sic knupften, mannigsacht Unttrhaltung unb Ztr-strtuung bottn. Dann miisstn roir rtchntn, bah roir im Jahtt ber (Srunbungen unb btr Sindikatt tcben, bah bainit tin uents, sehr bebeutenbes unb austegeubes Moment in unset Sfsentliches Leben kam. Dieses lukrativc Geschaft wurbe auch ben Sommer fiber nicht unterbrochen, es wurbe weiter gegrfinbet, weitcv geschwinbelt unb getaumett ; aus ber Borsc, ba gab's auch nicht einen Tag, ber nicht Leben unb Anrcgung gtbracht hiitte, tustig sic fiir alle Dpftr, bit unsere Nation gebracht, zu unscrer Ausbilbnng nicht« bcigetragen habc. Ganz gewih ist bie Ncgierung von bem grShten Thcilc bcr Schulb nicht frei zu sprcchcn, benn sic hat unsere Ausbilbung nicht nur nicht besorbcrt, sonbern vielmehr gehemmt. Allein biese Schulb soil bic Rc-gierung jctzt, falls fie uns gegeuubcr gerecht fein will, auf an bere Weise gut zu machen bcrcit sein ; mit ber Bewilligung zur Grrichtung einer slovenischcn Universitat wfitbe sie uns wcchtlich nichts nfitzen, sonbern chet schaden. Ffirs erstc fchlt es uns berzcit an gecigneten Lehrkriiften, die auf einer slovcnischen Universitat mit Ersolg vorzutragcn unb ihren Platz mit Ehrtn auszusfilltn im Standt roitrtn unb bic, im Folic sic bie nothige Eignung haben, sich hiczu entschlichcn wfirben. Jebetmann wcih fcrncr, bah bie Hotet einer Hochschule sich nicht so schr nach ben Bor-trtigcn bcr Lehrcr ausbilben, als vielmehr burch Selbfiftubium. Da genfigen nicht bic einfachcn Lchtbfichct; htiufig verlangt cin jeber Paragraf bts-felben so zu sagcn eine gauze Literatur. Das Nothwendigste, was zu einer Univerfitiit gehort, ist anher bcr Betbinbuug tiichtiger Lehr-kraste eine reiche wissenschaftlichc BibUothek unb genfigende Lchrbehclfe. Woher soli unsere Heine Nation solche nehmen? Gcstchen roir es mir offen, roir haben keine roiffenfchoftlichc Literatur, was auch ganz natiirlich ist. Wic soll sich die literatur y cincs so fleinen StammcS, roie es bcr sloveuische ist, zu einer Bebcntung crhebcu, roenn noch dazu aus ihr cinent Alp gleich bie fieri tale Zensur lastet?! Um allcs andere zu iibergchcn, leuchtet aus bem Gesagtcn schon hcrvor, bah eine sloveuische UnU oersitat, roenn sic auch moglich ware in umtcrietler Bezichung, unmBglich fci mit Rucksicht auf unfcrt nationale Jntclligcnz unb unsere Literatur — cine Hochschule mit schwachcn Lchrkrastcn unb ohne hei-mische wissenschaftlichc Bchelse ist even keine Hochschule. ging’s so fort, bie Leute schiencn zu gtaubcn, bie Gcschichtc wtrbt twig wahrtn, bis auf einmal btr Sturm kam unb cntsetzlich wtithete unb allcs hinweg-fcgte unb hcruntcrrih, was ba gcsticgcn war bie letzten Wochen unb Monate her, schicr ins Unenb-liche. War bati eine Dcroutc auf ber Borsc in bet abgelauscnen unb ber vorigen Wochc! Groh, in a tie Krcisc vcrbrcitet roar frfiher die Spiclwuth unb ber Gcroinn, ebenso groh unb vcrbrcitet jctzt bic Paniquc unb die Verluste. Auf allcn Gesich-tern las man nichts als gefallene Kurfc, unb ftott guten Morgen ober guten Abcnb hieh es nur, roie ftehen Wiener Bank, roie Anglo? Es ist aber auch roirklich arg gtroefen, in einer Stundc variirttn bit Papitre uni 30 unb 40 fl,, in einigen Tagcn fic-len einzelnt um 200 unb mehr Gulben. Jttzt ist bit Gcschichtc noch lange nicht bcenbet, aber bie ffirchterlichften Schreckcnstagc scheincn ubctftanben zu sein. Ob bas arine Publikum, benn dieses hat nebst ben Borsenspiclcrn von Profession bie massen-haften Vcrlustt grohtentheils getragcu, nicht bit grohen unb soliben Hauser unb Jnstitntt — burch biese so enorm theure Lcktion gewitzigt fein wirb? Jhr Ruf wiirde wahrlich keine Besucher an-locken, nut halbgcbildete Manner gingen aus ihr hervor, die nicht im Stande rotireti die Konkurrenz mit jenen Mannern auSzuhalten, die die Hochschulen anderer Nationen besucht haben. Der Slovene ware in seiner hiiheren AuSbil-dung an die cttgcn Grenzen seines BaterlandeS ge-bnnden, sein Bildungsgang ware tin HSchst einseiti-ger, der sloven ische Stamm wiirde sich noch mehr isoliren nnd .niitztc so hinted den Anfordcrnngen der Zeit znriickbleiben. Bon alien bem miissen auch unsere Fithrer uberzcngt sein, und doch verlangen sic ohne Untcrlah cine slovenische Hochschule. Sic wollcn dadurch cine Jntelligenz im Lande zu Stande briugen, welche der siovenischen Sprache in Schule und Amt machtig ware. Doch dazu braucht man feinc slovenische Hochschule, dazu geniigt der ernstliche Wille und tin fester Charakter." Obwohl der Antrag der Wiener Studenten auf Fallenlassen diescr Frage wegcn Griindung einer slovenischen Universttat in Vaibach durch die roeitemt Aussiihrungen deS StiidiosnS Schukle unterstutzt wurde, so zeigtc sich doch die Mehrzahl der anwesenden Studirenden den Ansckauungcn ihrcs Hcrrn und MeisterS willfahrig und bticb dem Ta-borbeschlusse treu. Trotzdem ist diescr erste slovenische Lersuch einer Opposition gegen banale Frasen, snr welche die klerikale Partei die Bolksmassen zn crhitzcn sich be« uii'cht, immcrhin beachtcnSwerth, wir erblicken bavin cm Zeichen, bah die slovenische Juzens von dem ©angelbanbc, an dem sic die Ftihrer auch serncrhin noch gern leiten mochteti, zu emanzipiren bestiebt ist, und bah die sreie Forschuug auch Fragen, bic man in Slovenien als Glaubcnsartikcl bczeichnct wisscn miichtc, in ben Kreis ihrer Eeurtheilung zu zichen beginnt. Ueber den Main. DaS DrcSbner »Bulletin International" biachte bic Nachricht, bah in Bctreff der Anschluh-frage eben jetzt zwischen Prcuhen einerseitS und Baiern unb Hessen andercrscits Untcrhandlungcn im Zugc fcien. Wiirttembcrg bilbc bereits feit 14 Tagcn cinen Bcstanbthcil bee Nordbunbes, wah-rend Baden feit zwci Jahren fiir denselben gewon-nen fei. Somit ware die Ueberbriictimg be« Mains bereits eiuc vollcnbete Thatsache. Der betresienbe Bertrag solle jeboch so lange geheim achalten wer-den, bis die kontrahirenben Theile die Verossent-lichimg fiir gelcgcn halten. Allerdings ist aus Miinchen dicsen Bchaup-tungen die gcharnischtc Erklarung gcsolgt, die Nachricht fei falfch, „bah jenc Bortragc bem Abschlusse nahe fcien." Allein, menu schon die Fassung dieses Dementis seinen Wcrth sehr verminbert, so miissen ihm vollenbS bit Enthiillungen, weiche dem ..Wanderer" fiber die Diplomatenkonferenz in Heidelberg zugehen, die Spitze abbrcchcn. Es war niimlich schon vor cinigcn Tagen von einer Zusammcnkunst die !)iede, welche Furst Gor-tschakoff, Lord Clarcnbon unb bcr bairischc Premier in ber gcnannten Stabt gehabt haben solleu. Bon MLnchen aus war osfizios bic Theilnahme dcs Fllrsten Hohenlohe an diescr Zusammeukunft in Abredc gestellt worden, woraus bem offiziSstn Dementi cine Ausrechthaltung ber gemcldeten Thatsache auf bem Fnhc solgtc. DaS Pariscr „2lvc- nir," welches gleichfalls von biescr Zusammeukunft Kunde erhalten, fi'tgte fogar mit minntibfer Ge-nauigfeit hiuzn, fur bic Konverfation hade man auSdritcklich in citiem woljlbefaunten Hotel etn Zimmer geroahlt, welches fonft fiir crmubcte Hoch-zcitSreiscnde beftimmt unb bemgemah ganz bcson-berS gegen unberusene ©tiirungcn geschiitzt fei. Zum Ueberflufse tritt nun auch baS „Mannheimer Journal" mit bcr Erklarung in bic Schranken, es fei ihm „bie Anszeichnung zu Theil geworden," die abgeleugncte Melbung aufrecht erhalten zu biirfcn. Zugleich ist baS Blatt in ben Stand gesetzt. zu crtlarcp, bah bic sragliche Minifterbcfprechung das fifumenifchc Konzil unb die AuSleguug des Prager FriebcnS zum ©egCnflanb hattc, unb ferner, dah bic Auffafsung ber brci Minister barin iiberein-ge slim nit habc, bah bcr Prager Fricdeusvcrtrag die Botlberechligung ber snbbcutschcn ©taatcn, mit bem nordbentschen Bnnbe in bic intim ft e natio-nalc 23 e r b i n d u n g einzutretcu, in tcincr Weife bcfchratifc. Graf Bismarck fchcint alfo offenbar den Moment fiir gecignct zu halten, bic bcutfche Fragc zu einem cntfchicdeucn Abfchluffe zu bringnt. Der Streit urn das Erbtheil. Die Kaiferin Eugenic unb Prinz Napoleon streiten um die Regentschaft schon jctzt bci Lelizeiten deS Kaisers. Die crstcre ist durch ein Dekret, daS wenige Wochen uach dem Orfini-Attentate crlaffen wurbc, zur Regentin fur ben Fall der Miadcrjahi'ig-feit beS ThronfolgcrS in allcr Form RechtenS er-nannt worben. Ein Regentfchaftsrath wurde ge-btlbct, der ihr zur ©cite ftchen follte. Lon ben Perfotien abcr, bic bamals mit biefcr Funktion betraut rourtcti, finb ubrigens nur mehr bcr Prinz Napoleon, ber Herzog von Perfignt) unb ber Ex-Justizminister Baroche am debeti. 21 lie atiberctt finb mittlenueile hiniibcrgegangen „inS unbefaimte Laud, auS dem kcin Wanderer wiederkehrt." Prinz Napoleon aber will sich mit ber bcschei-benen ©telle nicht begniigen, die ihm in dicfem Re-gcntschaftsrathc zusallen, wiirde. Er will a lie i nigcr Regent sein. Um nun daS crfchtite Ziel zu cvtcichen, sctzt er a lit Mittel in Bcwcgnng unb laht verkutt- Zu »Dunfchen ware cs wohl, abcr ich tnochte mir j an einer gri'tnblichen Befferung zu zweiseln .erlau-! ben, unb wettn iiber kurz oder lang roieier cine j Schwiubetara an bic TageSordnung fominen wirb, I wcrben sich wahrscheinlich abermals bic LeichtglSu- j bigen finben, bic ihre saner verbienten Ersparuisse bem Spieldamon in die Armc wcrscn. Wir haben jeboch nicht nur auf dent Gcldmarktc ganz auhcrordcntlichc Ercigniffc erlebt, sonbern auch in anderer Richtnug haben die Dinge eine ungetoohtv tichc Entwicklung genouttneti. So war z. B. Stuwers lctztcs Feucrwerk uont allcrschSnsten Wetter begiinstigt, ein Vorfall, ber befanntlich uach langjahrigcn Er-fohrungeit zu ben atierfcltenften gehort, und tin Karltheater wird der Hamlet von einem Madchen gefpiclt, etn Versuch, der doch fichcr auch hiichst iibcr-raschend genaitnt wcrdeit barf. Die kiihiic Darstel-lerin ist ein Fraulein von Bestvali, bic in bizarre« Manncrrollcn reist, meist den Hamlet, daiut auch ben Petrucchio unb cittige attbcrc extravagantc Hcrrcn spielt. Das Urtheil iiber Frl. v. Bestvali ist ein sehr gctheiltes, vou ciyigcn wird sic ungemciit gclobt, von auberctt nicht minder getadelt; wenn ich rneine Ansicht iiber ihreit Hamlet aussprcchcn soil, so inochtc ich ihre Leistung eineit sehr intcrejfautcn und sehens-rocrthcn Bcr such, aber nicht mehr uennen unb bas geniigt offenbar nicht fiir bic Anspriiche. die man ait cinen Darstcllcr des Hamlet stelleit bars. Hicrin licgt iubch uach' utciiter jlnsicht fetit Borwurf fiir Frl. von Bestvali, benn mehr alS ein Ber such wirb die Darstellung dcs Hamlet fiir einc Dame wohl faum jeinals roerbcit, biefcr abcr ist ihr beffer ge-lungen, als er wahrscheinlich trgeitb einer ihrer Geschlechtsgcnossinnen, gcsctzt, fie fiudct 9iachahmertn= not, geliitgett wirb. Doch nicht itbernll seht man sich die Liisnng so hoher Probleme zur Ausgabc, unb im Theater an der Wien, ba machcn sich's Strain-pfers Nachsolgcr, Frl. Geistinger unb Herr Steiner, Diet bequemcr. Da wirb alle Tage Bergs „An ber scholteit blauen Donan" gegebett, nichtS wetter als eine Aussrischung bes atten „Wiencr Dienstboten," bic sich mit Hilfe etutger zeitgemaher Borscnwitzc unb einer iteu auftauchenbett Subrcttc, Frl. Stubcl, zn cittern Kassenstiick emporgeschwungen hat. 2luher ein paar gliicklichen Schlagwortcn, zwei oder brci gelungeitett Koupletts und Frl. Stubel, die hiibsch ist bigen, sein faiferUdjer Letter werde abbanten unb ihn zum Regenten fiir sein minberjahriges Sohnchen ernenneu. Bcibc Thcile, bie schone Spancrin unb del „rothe Prinz," haben ihre jourualistischen Klops' sechtcr, unb in bcr »Opinion Rationale" unb im ,.Figaro" wirb ber Streit um bic Regentschaft ge-genwartig zum Ergiitzen unb zum Hohngelachter allcr Feindc bes Kaisers auSgcsochtcn mit alter Lei-benschast. In bem erstgeiicmnten Blattc cntwickelt ©uiiroult alle ©cfahreti, welche bie Regentschaft einer Frau, einer Auslanbcriu, einer FrSininlcrin in der gegenroartigen Epochc mit sich bringt, unb schlietzl bamit, bah es kein Heil gebe als in ber Regentschaft bes Prinzeit Napoleon, welcher das liberate Kaiser- / thum bebeutet. Dagcgeu baumt sich im „ Figaro" die Partei der Kaiferin auf unb gibt ben rothen Priuzcn fchounngslos bent offcntlidjen Spoltc preis. Alle Lacherlichkeiten unb Erbarmlichteiten bes Prinzen, bie sich abfpicgetten in einer tangen Reihe von Jahren, tucrben ba zufammengebrangt. Doch tuenn ber alt geruorbcnc Kaiser bic Augcn schlicht, haben bie Franzosen es in ber Hanb, sich setbst ihre Re-gierungssorm roieber zu roahlen. Der Streit zwi» fcheii ben beibcit Pralendenten um die Regentschaft wird ihnen die 2lrbcit nur ertcichtern. Die Rundsahrt Napoleons. Der ,.Koln.-Atg." wirb aus Paris com 11 ten bcrichtet: „Dcr Kaiser uberrafchtc gesteru boch Paris mit feinein Besuchc. Er crfchictt namlich gegen 5 Uhr an ber Madeleine nnd fuhr die Boulevards bis zur Rue be la Paix, um iiber ben Platz 23en-dome die Rue Eastigtionc unb bie Rue Rivoli zu-riickznkehren. Der Kaiser suhr in cittern v-rschloffe-ttcn Wagen; neben ihm befanb sich bic Kaiferin und auf bett Lorsitzeu zwei Herren, von bcneu ber eine Dr. Eorvisart war, bcr befanntlich ben Kaiser feit seiner Krankheit nicht verlaht. Der Kaiser fat) blcich unb abgentagert aus; seine Haare find fast ganz wcih gcworbett. Es machte cinen cigcnthiimli-chen Eindruck, als man ihn bahiufahren fah. Die Zufchaner tvurben fast unwillkiirlich vou Mitleib ergnffcn, ivcntt fie ben jebciifalls ttoch im liter fehc franfcn Mann, bem es gelungcn, cine Nation von 40 Miltionen 17 Jahrc lattg im Zaurnc zu halten, burch die Strahcn von Paris fchleppctt fahen, um feinein Werkc, bc>s er auf ctvigc Zeiten zu gritnben hoffte, noch cittige Zeit Dauer zu gebcn. Die Wa-gett fuhrett im Schritte. Die Mcngc auf ben Boulevards unb in ben Strahcn war nicht grofj, bctut cs hatte ihn niemonb crroartet; cs wurbc auch nirgcubs gerufen. Man kanu nicht fagctt, dah eine cifige Kalte herrschtc. abcr bic Mcngc beobad)tcte citi beittahe fcicrlich zu nctmcubcs Schweigen. Diescr erste Ausflug scheint bent Kaiser gut gcthan zu ha-ben, benn er ist ein zweites unb brittesmal attsge- uttb bic Galltnayer imitirt, ist an ber Gcschichtc nicht« barait unb ich ntijchtc bas Stuck nicht wo mv bcr« schcn. Da ware ttoch eher Mabcmoiscltc Finettc fiir die Proviuz exportsahig, cine sranzosischc Ehaitsonettcn-sangeriu, bic sich jetzt hicr itn Orscuui probuzirt unb gtcich wic ihre tetztjahrigc Borgitngcritt, Antoinette, bie Rauntc bes crwahnteu Mittctdings zwischen Theater mtb Restauratiott flitft. Nebcit ihr find ttoch Gimnastikcr unb Komikcr zu schcn, es gibt ein so-genaimtes schwedisches ©amenquartett tangwcittgc Lie-ber zum bcstctt, battcbcit singt eudtich fogar ein Frt-Blum, abcr nicht bic ehematige Printabottna bes Laibacher Theater, bett Walzer aus ..Ehcmann vor bcr Thitr" u. s. w. u. s. w. Das finb abcr alles nur Liicken-biihcr unb das Jntcrcsse fouzentrirt sich auf Mademoiselle Finettc, bcr zu tieb bic Wiener ins Or-feunt gchcn. Da Horen sie die ucueften Ehansonct-tenz. B.: „La reine des charlatans,11 obcr „Tie Toe.“ obcr „la femme a barbe.11 Ncmi Zchntcl verstchcn ttichts, aber alle ftatfchcn unb rufen bravo, benn Mademoiselle Finettc Hat fchiJne Seine. fahren, hat auch eitt toe nig zu Futz promenirt und der Telegraf vcrsichert, datz beides ihn nicht sehr crmflbcte und binnen einigen Tagen der Kaiser seine gewvhnte Beschastigvng roieber ausnehmcn werde. Seine erste osfizicllc Handlung bestand darin, gcstern den General Prim zn cmpfangen. Sum Konzil. Die ..Krcuzzeitung" erhcilt auS R o m eincn Bericht uber die Lorarbeiten des KonzilS. Man schreibl niimlich diesem Blatte: „Die Vorberei- tungskongregationen zum Konzil haven ihre Ricscn-arbeit endlich bcwaltigt; alle Borlagen find redigirt, geordnct und sertig. Monsignore Fetzler ist jctzt wohl der grotzle Mann der Arbeit, nicht im tragen Jtalicn, wo daS eben nicht viel heitzcn wurde, sondcrn in gan; Enropa. Als Generalsekretar des KonzilS mutz dieser flcihige Deutsche alleS, was das Konzil betrifft, lesen, untersuchen, studiren; er arbeitet von Morgens 5 Uhr bis Mitternacht. Das Geheimnitz wird gut bewahrt; im Ganzen niimlich, denn im Einzelncn verlauten hie und da doch atlerlei Dinge. So soll eS positiv sein, datz das allgemeine Stimmrecht verurtheilt werden soll, eben so die Pretzsreiheit und die KultuSsreiheit Man versichert, datz die VcrdammungsbuUen des KonzilS im vorauS redigirt seien, auch alle Ent-scheidnngcn sollen im voraus sertig gemacht licgcn, so datz eS von diesem vatikanischen Konzil hcitzen wurde: venimus, vidimus, approbavimus. Es heitzt, das Konzil werde vom 8. Dezember 18(59 bis zu St. Peter 1870 dauern, baun folge cine grvtzc Kauonisation, mehrere Beatisikationen und das grotze Jubilaum. Darauf soll cin grotzcr Theil der Bischose eingeladen werden, bis 1871 zu bleiben, um den Festcn beizuwohnen, welche statt-finden, wenn „Pius IX. superabit annos Petri,“ d. h. wenn der Papst (anger aus bent papstlichen Stuhle gesessen als der Apostel Petrus; Pius IX. wurde der crftc Papst sein, wclcher so lange wie Petrus Bifchof von Rom gewesen. Es beginnt also am 8. Dezember in Rom cine Reihe von Festlichkeiten und Feierlichkeiten, welche i'tber Jahr und Tag dauern kvnnten." Politische Rundschau. Laibach, 15. September. Dent Furstcn von Rumanien wurde das Grotzkreuz des Leopoldvrdens verliehen. Der Furst stattete vorgeftern bein Reichskauzlcr Grascn Geust cinen langen Besuch ab und empfing den Prasidenten der israelitischen Gemeinde, der sich mil ihm liber die Lage der Jsraeliten in Rnmanien besprach. Graf 0 cuft hat vorgestern cine U rla u bS-reisc in die Schweiz angctreten. Der Graf reist diesmal ohne jede Begleiknng und hat sich auch siir diese Zeit jeder Betheiligung an der Leitung der Geschaste entjdjtagen ES geschieht dies zum ersten male, feit dem der ReichSkanzler an der Spitzcuusercs auswarngcn Amtes, steht und so wird man darauS wohl schlietzen durfen, datz er die politische Konstel-lation darnach angethan erachlet. um sich ohne Scheu in cin kurzcs Stilllcbeu zuruckzieheu zu konuen. Man gcht also nicht zu weit, wenn man in diesem an sich geringfftgigen Uinstand cin guteS Zeichen fur die allgemein befriedigende Weltlage er-blickt. Das „geheime Nationalkomitee des Trent in o" hat am Borabcnde der Wahlen siir den tiroler Landtag ein neues Lebenszeichen gegeben, indent es ein Prollam erlietz, wodurch die „Treu-tini" aufgeforbert werden, keine Abgeordneten nach Jnnsbrnck zu schicken. Rachrichtcn von der o st a s i a t isch en Expedition zusolge rechuete die Uingebung deS Admirals Petz mit Sichcrheit darauf, auch in Japan mil dem Vertragsabschlutz innethalb MouatSfrist znm Ziel zu kommen. Mit Wahrscheinlichkeit ware da-her anzunehmen, datz die Mission, wenn fie ben gonztn Monat August und vielleicht auch den An- sang deS September in Japan zu ihrer Aufgabe nothig gthabt HStte, in diefen gegenwartigcn Tagen bcrcito die oftafiatifchen GewSffer vcrlassen und ihrer Jnstruktion gematz die Richtung nach der kali-sornischen Westkuste Amerika's genommen haben durfte. Befchle und Briefe, fclbst Kabeltelegramme werben sie von jetzt an toohl nicht mehr auf Sstlichem Wege liber Suez, Singapore und Honkong treffen, fon-dern in wcstlichcr Richtung liber Rew-Aork und liber die Pacisic-Bahnlinie in S. Francisco auf-sucheu miissen — wohin die Fahrt von Nipon liber die Sandwich-Jnseln in 30—40 Tagen zuruckgelcgt werden kann. Es kiinnen jedoch mancherlei unvor-gcfchene Hindernisse cine allzu kuapve Zeitberechnung vereiteln. Zur Tagesgeschichte. — Der Kaiser wird heute vonJschl in Wien eiutrefsen und begibt sich mit dem Grotzherzog Ferdinand von Toskana unverweilt nach Godollo. — Als FahnenmUtter bei ben neuen Fahnen der zuerrichtenden Honved-Bataillone werden, wie „Buda-Pesti KSzlbuy" rnittheilt, Ihre Majestat die Kaiserin in Pest, Erzherzogin Klotilde in Osen und Grasin Julius Andrassy in Klausenburg fungiten. — (E h r e n g e sche nk fUt den Banns.) Ans Wien wird uns geschrieben: Zu der am 8. b. M. in Agrant staltgesnndenen Installation des Banus, Sr. Exz. des Herrn Baron Lewin Rauch, wurde dem Landesausschusse als Ehreugeschenk flit den Banus eiue felten prachwolle ungarifche Slreitwaffe (Buzogany) von ben Juwelieren S. Politzer & Sohn, Wien am Graben sJtr. 30, geliefert, welche bei Getegeuheit der Feier von bent Herrn k. k. Kammerer Grafei: Ferd. Jnkey vorangelragen wurde. — Der BuzogLny ist 2' 3“ tang, aus vergolbetem Silber, mit Brillanten, Per-len, Smaragd^.i, Rubin und Turkiseu reich besetzt. Der Knopf, im Dnrchmesser von 6" in reicher Ornamentik, ist gekrvnt von eitter Gruppe der Martyrer von Szigeth am 7. September 1566 mit portratgetreuer Darstel-luug Des uttgartschen Leonidas, bes heldenmitthigen Ni-klas Grasen von Zrinyi, Banus von Croatien, Sla-vonien und Dalmatien. des Lorenz Jnranics mit der hochflatternden weitzen ungarischen Fahne, aus der einen Seitc das Mnttergottesbild, aus der andern Seite das ungarifche Landeswappen; des Kafpar Alapi, desgetreucn Freundes Zrinyis, und der Helene Zrinyi mit ihrem Kinbe, alle den Eid der Trene fur Konig, Vaterland und Religion schworatd, vor dent Ausbruche aus der Burg zu Szigeth. Die spiralsormige Saule zeigt in knnst-vollster Ciselierarbeit en relief den Ausbruch aus der Burg zu Szigeth, ben erbitterten Kamps mit den Ttlrken unter Suleiman, uud den ganzen Verlaus dieser denkmirrdigen Schlacht, mit bent hclbenntlithigen Tobe Zrinyis, getreu nach historischen Daten. Die Wappenschilde der Konigreiche Croatien, Slavonien und Dalmatien sind in knnstvoller Emailarbeii am obersten (Slide angebracht. Lokal- uud Provmzial-Angelegenheiteu. Lokal-Chronik. (L a n d t a g s e r ti f f n u n g.) Heute um 111/3 Uhr wurde, nach vorausgegangeuem Hochamte in der Dom-fiiche, der krainische Landtag mit einer kurzen deutscheit und slovenischen Ansprache des Laudeshauptniannes KarlvonWnrzbach erdssnet. Es hatten sich ini Redoutensaale 26 Abgeordnete eingesunden, der Zuhv-rerraum und die Galerie rnareit gut besetzt. Der Lan-deshanptmaitn nahnt in seiner Rebe Bezng auf den gnadigen Entpfang, welcher der vom krainifchen Lanb-tage an das a. h. Hoflager zur Dankfagung flir die bewilligte Eisettbahit Latbach-Vtllach entfenbeteu Deputation zu Thetl wurde, und auf bie huldvollen Worte, luomit bei biefer Gelegenheit Se. Majestat ber Thci-thigfeit des krainifchen Landtages in anerfettncitber Weise gebachte. Den Schlutz seiner Ansprache bilbete eitt Appell ait die Licbc der Krainer zu ihrem Kaiser, welche alle Abgeordneten einiget, und ein dreimaliges Hoch rind Zivio auf Se. Majestat, in das das ganze Hans einstimmte. Hierauf begriitzte Laudesprasident Konrad von Eybesseld zuerst in slovenischer, dann in dentscher Sprache im Namen der Re-gierung^den Landtag mit der Versicheruug seiner regsten Theilnahme an ben bevorstehenden Verhand-luttgen; es wird seine Sorgsalt sein, die Anschanun-gen der Regierung jeberzeit dentlich und mit Be-stimmtheit dem Landtage zur Kenntnih zu bringen. Nicht prinzipielle Anschanungen slihren bei den Ver-hanblungen zum Ziele, sonbern beren richtige An-wendnng auf das Land, went dies gelinge, der fei der glLcklichste Sohn bes Baterlandes. Die verflossene Session des LandtageS fei eitte erfotgrciche und glllckliche gcioefen; die Entschadigungs-ansprliche des Landes wegen seines inkamerirten Pro-vinzialsondes haben die gewiinschte Losnng qesunden der Ban der Eisenbahn Laibach-Villach wurde i'm Sinite bes Lcmdtagsbeschlusses genehniiget, das wichtige Gefetz Uber die Zufammenlegnng ber Gemeinben nebst mehreren anbern hat die allerhochste Sanktion erlangt. Wenn dies bei anderen Landtagsbefchliissen nicht der Fall war, so war die Ursache der Verweigernng beren Zu-sammenhang mit ber Reichsgesetzgebmig und beren davon abweichenbe Bestimmungen. Mbgcn auch bie heurige Session ahuliche giinstige Ersolge bezeichnen. Zugleich wnrben von der Regiernng solgende Ge-setzentwllrfe eingebracht 1) i'tber den gewerblichen Fort-bildnngsunterricht, 2) die Schulaussicht, 3) ben Volks-schulunterricht, 4) die Stellung ber Volksschullehrer, 5) das Realschulgesetz, 6) die Bestimmuug ber Organe, welche zur Eutscheiduug berusen sind, ob dnrch eiitett Grnndtansch eiue bessere Bewirthschastnng bewirkt werde. Der Vorsitzende bringt die Mandatsniederlegung des Abgeordneten des Grotzgrnndbesitzes, zugleich Reichs-tagsabgeordneten Gras C o r o n i n i zur Kenntuitz und gedenkt mit tointien Wortcn der Berdienste der feit der letzten Session verstorbenen Landtagsmitglieder Dom-probst Kotz und Gmsbesitzer Santo Treo; die Versamnilung gibt benfetben ihre Simvathien burch Ausstehen von den Sitzen kund. Dem Abgeordneten Viktor L a n g e r v. P o d-goro wird ein vierwochentlicher Urtaub vom Hause ertheilt. Eine Zuschrift bes Finanzmiuisters bestimmt die Zahl der Mitgiiedcr der Landeskommission fiir Krain in Grundstenerangelegenheiten auf 8 und forbert den Landtag auf, baldigst zu der ihm zustehenden Wahl von tiicr MitgUedernit nebst bier Ersatzmannern zu schreiten. Hierauf roitrbett zu Ordnern des Hanses Svetec und Savinfchek gewcihlt. Zur Vertheilnng gclangteit mehrere Vorlagen des Landesausfchuffes, als: Die Wahloperate ber nett ge-wahlten Mitglieber, die Praliiniitarieit und Rechnuugs-abfchlUffe tnchrer Fonde u. a. m. Die ttachste Sitzung ist morgen um 10 lthr Vor-mittags. Ans die Tagesordnnng wurde gesetzt: 1) Berisikation der Neuwahleu. 2) Die Wahlen zweier Verifikatoren der steno-grasischen Berichte und mehrerer Ansschiisie, als: des Bersassnngs-^Schul-, Finanz-, Petttionsausschusses, ferner jenes zur Prlifung des Rechenfchaftsberichtes, stir volks-wirthfchastliche Fragen und fitt Strahenbauten. 3) Zuweisung mehrerer Vorlagen des Landes-ausschnsses an bie 'betreffenden Ausschiisse. Sodann wurde die Sitzung um 12 l/a Uhr ge-fchlofsen. — (Utterhiirte Rohe it.) Vorgestern (13. d, M.) Abends 9 Uhr wurde dem 74 Jahre alien Grnndbesitzer Joses Prestavec von Stein, Pfarre Prefser, bei ciiteiti Rauscjcesie die rechte Qhrrnuschel aus ber Wurzel vollstLndig herausgertssen und dem-selben autzcrbent am liitfeu Ohre bedeutenbe Beschabi-gungeit zugefiigt. — (Zur Grlindnng eines f loveni-fchen po litis ch e n V erein 8 sllr Karnten) ergeht ittt „Slov. Rar." ein von einern Geilthaler Slovencu Ramen« Ferdo Vigele unterzeichitetcr Aus-rus, womit die dortigeit 9tationaleit zu einer Borbe-fprechung aus den 25. September nach Klagensurt (Gasthaus „zum Sandwirth") eingeladen werden. Der Ausrus beginnt mit den keineswegs fchmeichelhaf- ten Worten: Schlafrige Sohne des kiihlen KarnienS, deren Vorfahren einst in erstcr Reihe fur die slove-nische Nationalitat gekampft haben, der ihr jedoch die letzten anfersteht unter der Ruine des Mangels an Selbstbewuhtsein unb der Entfremdung, ermannet euch zur geistigen Thatkraft! — Rev oltella' s letzterWille. »Warrens Wochenschrift" erhalt eine Abschrift des Testa-metites, in welchein der Verblichene dargethan hat, wie sehr ihm das Wohl der Stadt Triest am Herzen lag. Sein Palais wird mit einer Dotation von 100.000 fl. zu einem Kunstmusenm der Stadt als Eigenthnm verinacht. Die prachtvolle Villa auf dem „Jager" wird dem jedesmaligen Podest« zum Som-meraufenthalte, der angrenzende Garten zum offent-lichen Belustigungsorte gewidmet unb zur Jnstand-haltung find 40.000 fl. bestimmt. Die angrenzende Kapelle ist mit 20.000 fl. dotirt. Ferner erhalten Revoltella's Bureauangestellte 50.000 fl., das Dienst-personale 5000 ft., die Berwandten 100.000 fl., die Armen in Venedig 20.000 fl., in Triest 20.000 fl., das Kapuziuerkloster 10.000 fl., das Gorzer Taub-stummeninstitut 5000 fl., dann in Triest der Unter-stutzungsverein 10.000 fl., die Zeichnenfchule 5000 fl., die Revoltella-Stiftung 240.000 fl., motion 10.000 fl. jahrlich fiir die Lehrer einer hoheren Handelsfchule u»d 2000 fl. jahrlich zu Stipendien. Was von die sen Betragen noch iibrig bleibt, fallt zu zwei Drit teln zur Ausstattnng armer Madchen in Venedig unb zu einem Drittel bent Triester Mnnizipium zn wohl thdtigen Zwecken zu. Eingesendct. Auf tic 9ir. 210 vvm tjciitigen an das Thcatcr-jkonlor-tium ergangene Anfrage, waruin der Gesangskomiker Herr Blumlachner die Brcitcr, wclche die Welt bedeuten, hier nunmehr nicht bctreten will, erfolgt zur Lofting deS fdieitv baren WidersprucheS die einfache Antwort: Herr Bliiinlachner war in einem Falle, wo cr in volleiu Unrcchtc (id) befindct, ohnc tenfelben vorlLufig ittihcr crvr-tern zu loiillcii, renitcnt: Grunt gettug, urn nach jeinem Wnnsche von jcittern Muftreten zu abstrahireu, dadurch aber die Theatergefetze anfrcdit zu erhalten. Das Kousortiuiu. RudolfSwekth, 13. September. Die Durchschnilts. Preise ficttten sich auf tern heutigen Markt, trie fofgt: Lllrchschnillspreist. Angekommene Fremde. Am 15. September. Mm«H Wien. Graf Thurn, Radmanusdorf. — v. Ja bornig, Rcumarktl. — Dr. Diuuda, Advokat, Rad manitddorf. — Pfcfcl, Privatier, Frankfurt. — Oswald, Kaufm., Rauu. — Dr. Klim, Reichstags Abgcordneter, Wien. Klel'ent. Tscheplak, Prcwali, Novh, Wien. - Pinter, Breznica. — Grabrijan, Pfa^rdecham. — Graf Mar gfieri, Gutsbescher. — Kromer, k. t. Oberlandesgerichts-Rath unb landtags - Abgeorbnctcr, Graz. — Wassic, Finnic — Ncgavctii, Fiuiuc. — fliicdcr, Forfibeamtc, Ungarn. — Lazarich, k. k. Oberlanbcsgcnd'ts - Rath, Triest. — Hausmauiuger, Fabrikauk, Kirchdorf. — Dr. Saviujcheg, Gntsbesitzer, Mottling. — Stahlbcrger, Hi drograf, Finrne. — Graf Barbo, Landtags Abgeordueter, Groisenbach. - Kottuig, Landtags - Abgeordneter, Ober-laibach. — i'encct, Bauiiiiternehmer, Oberkrain. — Nolly, Privatier, Dbcrlaibach Marklberichle. fl- kr. fl. kr. Weizen pr. Mctzcn 4 70 Butter pr. Pfunt . — 48 florit „ 3 10 Eier pr. Siiick — 13 Gerste „ 2 60 Milch pr. Matz — 10 Hafcr 1 60 Rintfleifch pr. Pft. — 22 fialbfrucht „ 3 50 fialbflcifd) „ — 26 Heiden „ — — Sdjioeinefleijd) „ — 24 Hirfc 2 88 SchBpfenfleifch „ — 18 Knkurntz „ 3 40 Hahntel pr. Siiick . — 28 Erdiipfcl „ i 30 Taubcn „ — 20 Linfen „ 4 80 Hen pr. Seutncr . 1 30 Erbscn „ 4 80 Stroh „ 1 — Fisvlcn 4 80 Holz, harteS, pr. Sift. 6 Rindsfchinalzp-.Pfd. — 45 — rocicheS, „ — Schioetncfdjmalz „ — 45 Wcin, rothcr, pr. Speck, frisch, — 30 (Simer .... 7 — Speck, geraudjert, „ — 40 — toeijjer . . . 6 — Witterung. Laibach, 15. September. Heiterer Morgen, spatcr ctwas nebeltg, herrlicher wind-stiller Tag. 28 & rute: 9)iorgenS 2 Ubr + 9.8", Rachm. 2 Uhr + 18.8’. (1868 + 13.9°; 1867+21.5“.) Barometer : 326.35"' int fallen. DaS geftrigc Tagesmittel der Wanne + 14.2", um 3 0“ tlber dem Normale. Gedenktasel liber die am 16. September 1869 stattfinbenden Lizitationen. 3 Feilb, Ufman’fchc Real., Ustje, «G. Wippach. -2. Feilb., Paulin’fchc Real., llnterbuplad), BG. iJIcumarttl. — 3. Feilb., Bobnik'schc tiieal., Sleiitgupf, BG. Saibadi. — 2. Feilb., jiikel'schc Real., Jgglack, BG Laibach. — Lizit. tvegen Hintangabe bet Herftcllmig einer iteuen Briicke liber den sogeiiaiinteu Zoni'jcheit Graben niidjft der iiosler'sd'cn Zicgelhiitte iin Stabtioaltc, bei der Bezirkshauptinannsd'aft Laibach. Die Borlesungen an der Handels-Lehr- unb Erziehungs-Anstalt zu Laibach beginnen mit *. Oktober 1. J. Such wcrdcn Aspirantcn fiir die Prilfung zur Auf uahmc als eiiijahrige FreiwiUige in die Arntee vor bereitet. Programme bei (295-1) Ierdinand Wahr, Direktor. Laiback, V>. September. Auf bem beutigen Morfte find erschienen: 18 SBagen mit Getreide, 22 Wagen unb 3 Schiffe (22 Slafter) mit Holz. vurchschnillsprcisc. Ein weitz- nub lichtbrauil-gefleckter, jnnger Vorjlehhlmd, englidicr Ratze, hat fid) tici'lattfcu. — Dem Znstantebrin-ger cine mite Belohnung. Abzugeben int Briiuhausc „zu»» tttcifjcn RSffel." Bor Anfauf wird geroarnt. (296) 9Zid)t in Paris, London, Petersburg & Berlin komite man ein ScbSnheitsmittel finden, welches die Eigen-chaften besttzt, wie ter ^ k. k. ausschliehlid) privil. Hflftnmild)- Ertraht, uaiulichEommcrspros- chWW«! fcn, Finnen, Mm-merln.Leberflccke uub Hantausschliige -c. rc. griintlich zu entferncn. Tauscutc von Damcn, roeidic alle von ihrett Hantiibcln burch tiefen Extrakt befreit rourten, jebrauchen felbeit a is Toilcttc-Artikcl fort, da cr die Hant rifch, zart unb roeich ntadit unb burch gar niches zu crsctzcn ist. Nur allcin echt zu habcn in Wien bei R. Burcsch, Fabrik: Mariahilfcrstratzc Nr. 86, uni in Laibach bei perrn llnlir, Parfumeur. (291—1) * ®'n ^totou gtojj fammt Schwamm 2 fl. tlein 1 fl. 20 kr. Wt.. Msj,.- Mtt.- AU7 fl. i kr- fl.'jtr. fl.s«r. n- ft. Wcizcu pr. Mtz. 5110 5 86 Butter, Pfunt -42 — — Korn „ 3 - 3j24 Eier pr. Stiicf -18.S — — Gerste „ 2'70 3 12 Milch pr. Mast -!io — — Hafcr „ 21- 2 — Rintsleifch, Psd. -122 — — Halbfrudit „ — — 3 76 Kalbflcisdi „ —>22 — — Heiden „ 2 80 3 16 Sdjroetnefleifd) „ -123 — — Hirfc „ 2 40 2 95 Sdiiipfenfleifd) „ -14 - — Knkurntz „ — i— ;; 13 Hdfintel pr. St. -30 ErtLpfel 1:45 — — Taubcn „ — 15 — — Linfen „ 4 50 — — Hen pr. Zcntucr —196 -- — Erbscn „ 5- — — L-troh -[70 —- — Fijolcn ,, 4- — — Holz, har.,Klftr. 6 GO Ri»bfchnialz,Pfb. -;50 — — — roeid) „ 5 20 Schwcincfchni. „ -42 — — Wein, rothcr, pr. 1 Speck, frifch „ —!32 — — ©inter — I 9 — — gerauch. „ -'40 — — — toeijjer, „ I 10 — Hiemit bcehrc mich, einem p. t. Publikum er-gebenft anznzeigcn, bah ich tie Niederlage von Dr. Romershausens W Augknessevz "N« zur Krhaltung, Starkung unb Hecstellung der Tehkraft, so wie auch von Dr. llflmcrsljattfcne ElektromorischenCffenz, ein jcit 20 Jahrcn bewahrlcs Hans- unb Hcilrnittcl gegen rheumatische Leiden, fiir das Sronlanb itrit in ciitjin n»d allein Herrn Kdliani Mahr in Laibach, Kundschnftsplatz nachst der Hradetzkyb.iiike, iibcrgebcn ha be, ullwo biefe beibtu Effcnzen stets tioUfummcn frisch uiid echt zn habcn fmt. Akcn an ter Elbe, int September 1869. Bp. V. G. tie ins. (281--1) Bpothckcnbescher. Eden erhalten: Franzosische Theater - Perspektive (286—2) von 4 fl. an bei Josef MM Lilionese, Es iverten Hier tem Publikum ten unferigcn nachgernachte Artikel zn billtgercn Preifcn cmpfohlen, wclchc ttatiirlid) nicht tie ridjtige Wirkung haben fomtett; um Berwcchslimgen zu vermeiten, bilten loir genau auf ltnjerc Firma zn achtcii. vom Mi= tiisterium geprtift unb tonzefftonirt, reinigt die Hant oon Leberflecfcn, Sommerfproffcn, Pockenflecken, ticrtreibt den gelbett Tcint unb die Rothe der Rase, sichcres SOiittct fiir jkrofulvse Un-reinhciteu ter Haul, erfrifcht unb 1 ocrjiiugt ben Tcint nub mctd)t bcn-fclbcii blentenb wcitz tint zart. Die Wirlung crfolgt biniten 14 Tagen, wofiir tic Fabrik garantirt, L Fl. 2 fl. 60 kr. unb 1 fl. 30 kr. BarterzciiguilstS - Pomade a Dose 2 fl. 60 kr. nut 1 fl. 30 kr. Binneti 6 Motiatcn erzeugt tiefclbe eitten vollcn Bart schoti bei jungeu Lenten von 16 Jahrcn, wofiir bie Fabrik garantirt. 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Slav. 5 Eiebenbitrg. „ 5 86.— 78.—j 82.—i 77.— ' 94. 78.50 82.50 77.50 . 726.- 727,— .,254.50 255.— .319,—,320,- Aotlen. -talionalban! . Lreditanftall . n. o. EScomrie-lNei. Lnglo-Ssterr. Nanl Deft. Bodencrcd.-A. . 255.—,260. Oest. Hvpoth.-Banl , Steier. Staff. Yerd.-Nordb. Sildbahn-Gefellfch. Kaif. Elifabetb-Bah Eart-.Ludwi'' Bahn 6ic6cnb. Li^enbahn . #atf. Franz-IofcfSb. Fifnfl.-Barcfer E.-B «If8tt-.-.8ium. Bahn Ptandbrlefe. Nation. o.W. verlosb. ting. Bod.-Credftanst. Allg.Sst.Bod.-Credit. tto. in 33 3.rti