fiir Anlerßeiermark. Vr.innmerauonsprelA »ltr Marburg. ....... fl. 70 Ir . . . . < „ t0 ,. .^usttUuitq monailicv . . . ^ ,. It „ Einzelne N««inm»rn 4 kr. lvrga« der ttberaße« Erscheint tSßlich mit Ausnahme der Sonn» «nd Feiertage. Manuscripte werden nicht zurück gefenbet. VlO»»«»e««»»«Y«tD «tt P«ß: «»««ch.....» ««MM««.....» M »U» MU» DWDI» .H» IAA. Marburg, Tamstag IS. Oktober I8VV. ' Jahrgang Grus Kismarik und dit Polt«. X Dtk „Krt,j", kik, Blatt, welches in Krakau erscheint und sich vermöttt snner Vttbindnn-geu hwfichtlich sriner Glaubwürdigstit eiNtS gutcn Rufes erfreut, berichtet über d'N Jttl,,lt tiner Unterredung deS Graseu Bismarck mit einem Po» len, tvrlche auf österreichische Verhältnisse Streis. lichter wift. die zu ret^iftrircn der Mühe lohnt. Der norddeutsche Bundeskanzler zollt der Ausdauer, mit welcher die Polen l>ach nationaler Selbstständigkeit streben, seine volle Betvundrrung. glaubt ober nicht, daß Oestereich in der Laj^e sei, wie die Polen zu glauben scheiucn ihn?» zu dieser zu v rhelfen. denn Oesterreich frhle sowol)l der gute Wille dazu, als auch die Kraft. In O ster-reich ringen verschiedene Elemente gegeneinander; Deutsche. Ungarn und Slaven, jeder dieser Stamme vcrsolgt bivergirende Äntereflen. Drn Deutschen befiehlt der eigene Borthcil. der Patriotismus, stch mit allen Kräften dcS Föderalismuses zu erivehtkn. ste werde» so langte zu Oesterreich halten, meint Graf Bismarck, so laNtje sic in eine» Halste die Hcrrschast b.sißen, würden sie dieser bcraubt. so müßten sie nach Großdeutschland, dem gemeinsamen Vatcriande ihre Blicke richten. Die Slaven streben nach d^r Herrschaft in Oesterreich, sie sammeln daS Material für die Zukunft; übrigens seien von alltn slavischen Stämmen nur die Ezechen und Pole« ihres Zieles klar bewußt; während die andern sich in Folge ngen-thümlicher Perhältnisje bald da bald dort sympa-tisch angezogen oder antipatisch abgestosscn fühltn und dabei praktische Ziele aus dem Auge v^r-lteren. Das größte Interesse an Oesterreichs Exi stenz hablN die Ungarn, lveil sie der Slavismus glisich dem Deuischthume in Oesterreich bedrohe; doch seien die Magyaren zu gute Politiker, als daß fie ihre oder Oestereich» Kräfte überschätzen würden. Polen könne, wenngleich nie in den idealen Grenzen des Jahres 177S «ur in golae eines siegreichen Kampfes gegen Preußen und Rußland widererstehen. ob Ungarn die Polen in diesem Kampfe, dessen Ausgang immerhin zweifelhaft ist. unterstützen »verde, sei fraglich, nachdem sür Er stert selt»st der Sieg keinen Vortheil biete. Die slavische Fratze, werde fie nun von Po len oder Rußland auf die T^esordnung g'setzt berge sür Ungarn eminente Gefahren in ihrrm Schosse. Oesterreich könne somit für Polen Nichts lhnn; während Preußens Jnter.sse eine Wieder Herstellung Polcns nicht zuwiderläuft D »verde, nicht verliert. ZeitnngSfcha« Das „Baterland" tummelt srin SteckeN' »serd, die sakrilege „Einnahme RomS." und »ehauptet gegenüber den Dementis der „Wiener Abendpost," 1. daß der „Raubzug" gegen Rom im Einverständttissk und nach vorausgegangenen Verhandlungen mit dem Grafen Beust erfolgt ei. und daß 2. seine Schilderung der Audienz d S Grafen Trautmaunsdorss beim heil. Bater richtig geivesen. Das Junkerblatt schli ßt mit einer gewalti g n Philippika gegen Beust nach dieser Schilderung sollte man den guten sächsischen Grafen für einen Exrevolutionar halten, der mit den Christen-versolgern de» Alteethums auf der gleichen Stufe tlht. Wir wissen jedoch recht gut. daß dem nicht daß im Gegentheil die Freifinnigkeit unseres Reichskanzlers in politischen und religiösen Fra-g»u über Z:veifel nicht erhaben ist. Die .Politik" vom 13. d.M. ist uns nicht zugekommen; es scheint dieselbe in Folge staats-anwalischaftlicherFürsorge konfiszirt worden zu sein; wurde ja doch die Staatsanwaltschaft angiwiefen, m Jntereffe derFreiheit der Wahlen in Böhmen auf die dortigen Journale ein wachsames Auge »u haben; als »venu die Staatsan»valt chast in Oesterreich je in den Fehler des alten Hom r verfallen wäre nnd je geschlafen hätte. Die „Presse" meint, der ungarische Landtag werde fich unbedingt nicht nur in inneren, andern auch in äußeren Fragen der Politik der Bersassungspartei anschließen, drnn Ungarn habe nur die Wahl zwischen Ausammengehen oder Gegnerschaft der Deutschen. Der erstere Fall be deutet eine Politik des Friedens; im Innern die Erhallung S-er Verfassung dies- und jenseits dcr Leitha. Die Gegnerschaft gegen die D''Utschtn. der Sieg des Föderi,l»Smus »vürde Ungarn so gut »vie Weslösterreich dem Panslavi^mus üb.rli'fern. Die ..Presie" schließt mit der Bemerkung, das unter solchen Umständen die Wahl den Ungarn wohl nicht schlver saUen könnet Die „R. Fe. Presse" verspottet die Leib journalistcn de» Ministeriums, welche die gegen^ wärtige Regierung ol) ihrer „Starke" preisen, diese i)eruh, ha»tptsachlich in der Jgnorirung der in der Prrsse zum Ausdruck gebrachten össent-lichen Meinung; die M^ißregelung der Statthat ter habe d.r Regierung auch nicht der Bleich nung als starke erivorben, denn faktisch müsse d e Regierung das thuu, wofiir Jene mit der En» lassung bestraft »vurdcn. AllerUngs bedürfe Oesterreich einer starken Rc^tikrung. deren Stürke alier iin Schutze der Bersassung manifestire. »Nüsse, einer Regierung, »velche dem Gesepe G horsam verschafft; der Gegeinvärtigen fehlen aiie alle diese Borbedingu gen der Stärke, daher sie auch »»icht so genannt »Verden dürfe. D^r „W , nderer" bespricht die ziveijcl haste Haltun.z der Neutralen seit dem Einschlummern dcr kaum lebensfähig gewordenen Nenlruli tätöliga. Die gegenwärtige europäische Lage se die Folge dynastischer Politik, »velche aus di Schwäche d S Nachbars bauend, denselben zur gelegenen Zeit zu überfallen bereit war. Es sei nunmehr Zeit daß die Völker die Leitung ihrer Angelegenheiten selbst in die Hand nehme» und ihrem Willen Ausdruck geben; denn wenn die Völker selbst den Frieden wollen, dann bedarf es anch der Neutralen nicht mehr. Das „N. W. Tagblatt" betrachtet die Nothweudigkeit. in welche Bismarck versetzt ist, sein Vorgehen gegen Dr. Zakoby öffentlich zu rechtfertigen, als günstiges Symptom dafür, daß man auch in Preußen der berechtigten öffentliche« Meinung Rücksichten zu zollen beginnt. Mit Recht findet das „R.W. Tagblatt"die bismarck« schen Argumente bei den Haaren herbeigezogen, lahm und geschraubt. Jakoby's Jnternirung »väre nur dann gerechtfertigt gewesen, tvenn Bis' marckS und des preußischen Hauptquartiers Anficht über die Nothivendigkeit der Annexion Elsaß und Lothringens so über alle Zweifrl erhaben wäre, wie der mathematische Satz, daß 2x2 — 4 ist. ^olgerichtig müsse es auch frei stehen, über die riedensbedingungen. deren Nützlichkeit und Gerechtigkeit anderer Ansicht zu sein und solche z« äußern. Jakobys Verhaftung sei und bleibe eine nicht zn rechtfertigende Willkührmaßregel. Volitifch« Ueb«rft«ht. Z«la«d. Gutem Vernehmen nach lvird der Reichsrath nur bis zum 20. November tagen, da für den 21 die Eröffnung der D elegations-Be' rathungen in Pest in Aussicht genommei ist. Uebrigens soll, wenn nicht unvorherzusehende Zwi-chenfälle eintreten, der Reichsrath im Jänner fich »vieder versammeln. Die l^zechen liaben ihre Kandidatenlisten »ereits endgiltigfestgesetzt; die Feudalenkonnten Ich in der vorgestrigen Konferenz ursprünglich «icht einigen; Clam Martinitz Ul»d Sch'varzenberg spra-chen gegen die Bornahme der Wahl, Rieger be. chwor dagegen die A'»»vesenvtn. die Solidarität des Adels und Volkes von Böhmen nicht preis-jugeben und in der Bornahme dcr direkten Wahlen für d^n Reichsralh das Bolk nicht allein z« lassen. Hieraus ivuide beschlossen, jedenfalls eine Kandidatenliste für die direkten Neichsraths-Wahlen zu enttverfen und Bollmachtenz« samm'ln. Auch »vnrde beschloflen. kuiz vor den Wahlen nochmals über die Frage der Wahlbethe>ligu«g zu berathen. Früher schon tvar beschlossen »vorden, eventuell die Mandate niedcrzulege»»^. Dem Lande Salzburg gehört Frh. von Lasser s incr Geburt n^^ch an. deshalb beschloß i'er Ge»tt inderatl) der Landeshauptstadt cinftim-»nig dem Schmerze des Landes und der Stadt über dessen Maßregelung ob seiner Berfassungs-treue dadurch Ausdruck zu geben, daß derselbe dc»n Fr!), von Lasser eine Vertrauensadresse votirte. Die Ultramont.'n I» in Tirol knüpfen an die Anw senheit der Kaiserin im Lande große Hoffnnngelt. i> Sliesondere halten sie die Amne stirnng der we^^en der bekannten Ausschreitungen gegen daS Hasner'sche Schulgesetz Berurtheilten als sicher in Aussicht stellend. Wird diese be-dingungStoS ge»vährt, dann ist die Autorität dieses Gesetzes vernichtet, die staatliche Schulinspektion verliert jeden Halt und muß naturgemäß durch dic kilchliche früher B.standene ersetzt werden. Die Laitiacher „Noviee". die dochsonst in den Beschlüssen jedeS von ein paar Dutzend .Aaaatitern besuchtea slovenislben TaborS dca Ausdruck der vollberechtigte« öffentlichen Meinung sieht, spricht sich mit fanatischem gelotismus gegen das römische Plebiszit aus. Während die Patrone dieses Blattes bei jedem Anlasle die nopo-leomsche Abstimmungsmethode zu ihren Gunsten auf das Getreueste zu topiren wußten, brechen sie jetzt über dieses und das Plebisjjit in Frank reich den Gtab, weil es ihneu nicht in den Kram paßt, daß mittelst des Plebiszites die weltliche Herrschaft des Papstihumes wohl, hoffentlich auf immer jlu Grabe getragen wurde. Wir wollen für die Zukunft von diesem Ausspruche der „Ro-vice" Akt nehmen und sie auf diesen Hinweis,», tvenn sie mit ihrer politischen Konsequenz wieder einmal Staat machen will. Auslan». Der in kirchlichen Dingen gut unterrichtete „Baierische Kourier" schreibt: Es wurde» bekanntlich von Seite des bai-ri scheu Kultusministeriums den katholisch-the0' logischen Aakultäteu der Uaiversttätcn München und Würzburg nach der Proklamation des Un-sehtbarkeils-Dogmas abermals Fragen vorgelegt, welche fich auf die Wirkung jenes Dogmas in staats- und kirchenrechtllcher Hinsicht bezogen; uach der Erlaffung des Fuldaer Hirtenbriefes hat das Kultusministerium jene Arngen wieder zurück-gezogeu. und das hauptsächlich aus dem Grunde, «eil durch jenen Hirtenbrief die Voraussetzung des Herrn Ministers: es ivürden die Bischöfe der Minorität auch nach d»r Proklamation des Dogmas in Opposition bleiben, hinfällig ge»vor-deu war. Sollte der bairische Unterricht»minister von Lutz in Wirklichkeit je dieser Ansicht gehuldigt ^deu. das Nachspiel d.r Kuldaer Bijchoskonferenz. jene der belgischen Katholiken und Bischöfe zu Mecheln wird ihm die Augen noch mehr ge-öffnet haben. Ueber die Lösung der deutschen Frage schreibt die ministerillle „ProvinzitU Korrespo»' deuz": Die feste Einigung aller deutjchen Staaten wird die Frucht des Krieges sein; aus den Bund' »ißvertrügeu wird ein gemeinschastlicheS deutsches Staatswesen hervorgehen Zwischen den deutschen Regierungen fiildin zunächst vertrauliche Verltaadluugen statt, um di« Grundlagen der neuen Einigung nach dem Ge-sammt-Jnteresse des deutschen Volkes zu vereinbaren. Sie werden von Ersolg gekrönt sein, dent» die Bestrebungen der Regierungen sind im Norden und im Süden von dem lebendigen Bolksbetvußt-sein getragen, »velch^s den Seg«n der jetzigen glor reiche» Zeit für alle Zukunft sichern wlll. In dem Bolkstietvnßtsein lebt zugleich die Ueberzeugung, daß es zur festcn Gründung jener Einigung Nicht einer völlig neuen Schöpfung, sondern nur drr tveiteren Anklmpfung an die seit 166H geschaffene» »»ationalen Cinlichtungen bedarf. Der norddeutsche Vund hat in der jetzigen gl-waltigen Entschetdungszeit die Kraft unv Tüchtigkeit seiner Grundlagen lo erso greich belvährt. duß alle ernsten und praktischen Politiker diese Grund-lagen im Wesentlichen auch für die weitere Et nigung festtzehalten wissen tvollen. Die norddeutsche Bersaffung selbst bezeichnet den Weg. auf welchem eine Ausdehnung des Bnudes «luch auf die siiddeutichen Staaten ersol« gen kann; dieser, der nach der Ansicht der „Provinz'al Korrespondenz" allein richtige müsse eingeschlagen nerden und die neue Gestaltung Deutschlands durch eine zu dirsem Zivecke eigens zu beruslnde verfaffunggebende deutsche Volksvertretung könne nicht tubilliget tverden und es muß diese Forderung entschieden zurück-gewiesen werden. (Es wäre sehr traurig, wenn diele Anschauung den Sieg behaupten würde. Anm. d. Red.) Dtr „Konstitutionell" schreibt über d»e Mission Thiei^s. dop wenn das „Resultat seines Versuches bei dem Kabiucte von St. 3ameS nicht den Eiwartungen deS ausgezeichneten Staatsmannes vollständig entsprochkn", der Czar dagegen ..Herrn Xhirrs die größten Artigkeiten erwiesen und der französische Abl^esandte sich überzeugen konnte, daß rein pe»sönllche Erwäs^ungkn Aiexan-verä nderten, eine« sympathischen Bewegun^^ nachzug'ben. deren Gepräge seine Worte trugen, es sei nicht z'veifelhoft. daß Frankreichs Lage ihm viele Sorge mache". Dasselbe Gefühl habe Herr Thiers bei dem StaalSkanzler gefunden. Doch habe Thiers die Ueberzeugttng mit-gebracht, daß Rußland über den Ausdruck der Theilnahme hinauszugehen nicht gesonnen sei. Mittlerweile ist der große Abgesandte der fran-Mschen Republik übrr formelle Einladnngen in Florenz eingelangt. Minister Senesta erklärte den in demDekktte betreffend die AnexionRoms gebrauchten Ausdruck „Gouvecänität" des P.ipsteS den Depntirten negeniiber dahin, dc,ß dem Papste nur die Befngniß eingeräumt sei, Gesandte an sremde Höfe zn senden: unter dem weiteren Ausdrucke .Gtbietsbesitze" sei vas Anerb ieten dcr italienischen Regierung, für Se. Heiligkeit im leoninifchen Stadtviertel jene Terrttorien und Gebäude anzukaufen, ivelche der Papst zur Ausübung seiner kirchlichen Autorität braucht, zu verstehen. Die Frage der spanischen Thronbe-setzung scheiiit in ein neues Stadium getreten zu sein ; tvie das offiziöse Organ der italienischen Regierung berichtet. Die Madr.der Regierung stellte an Italien und Europa mittelst Memorandums folgende Alternative: entweder einen italienischen Priitzen zum Könige oder die Republik. Hierauf erneuerte sich der Versuch zu Gunsten des Prinzen Tommaso, Herzogs von Genua, welcher aber an der miederholten Weigerung seiner Mutter, der Herzogin von Genua, scheiterte. Da willigte König Piktor Emanuel. der immer den Wnttsch htgt,, das Haus Savoyen ans dem spanischen Tljrone zu sehen, darin ein. daß übei die Kandidatur des Prinzen Amadea Berhan?^-luugea eingeleitet tverden. Die meisten Mächte, besonders Preußen, unterstützen diese Kandidatur. Bismarck hielt die Entsagung des Prinzen Leopold von Hohenzollern ausrecht und drang aus Annahme Amadeas, um zu zrigen, daß er keine ambitiösen Wünsche hege, angeblich auch, weil die italienische Kandid »tur ein Lieblingsge danke Napol ons tvar. Prinz Amadea akzeptilte chließlich, ivie bcreits gerneldet, mit Zustimmung, des Königs, den Thron, mit dem Borbehaltc. daß ein Plebiszit seine Kandidatur genehmige. Vom Kriege Bor Paris ivird d.r Kampf ivohl noch schtvere Opfer tosten, »nenn eS der Diplomatie Nicht gelingt noch in b-r eilsten Stunde di^ G.« mülher der Streitenden für den Frieden empsäng-licher zu machen. Auch in Preußen beginnt man dieses rrach und nach einzusehen. Der Berliner ..Stal^tS-anzeiger" bringt schon eincn eigenen Leitaltikel über die Schwierigkeit der Belagerung von Paris, tvelches Mehr ein befestigtes Schlachtfeld als eine Festung sei. Der Schluß deS Artikels lautet: „Jedensalls ist die Aufgabe der deutsch n Kricgsühlung. bei Bermeivuug möglichster Gerüste an Zeit und Menschen in den Besitz der ranzösischen Hauptstadt stcl^ zu setzen, »ine selten chwierige zu nennen. Man darf jedoch mit Zu-verficht erivarten. daß es unserer Heeresleitung gelingen tvird, alle diese Schivierigfelten zu über vinden, tvenn auch kaum in so knrzer Frist, ivie >ie natürlich gespannte Erregung der Bevölk-rung des gefammten Baterlmdes hofst und tvunscht." Die sozialen Zust ä nide werden in Frank-reich immer schlimmer, so stellen belgische Berichte aus dem Departement du Nord die Stimmung der Arbeiter Bevölkerung als bedenklich für Befitzende dar. An Roubair und Tourcoing. wo die Ar beitSzeit berellS sehr rednzirt und gänzliche Arbeits.instellung seitens der Fabrikanten in Aussicht gestellt wurde, drohten die Arbeiter desheUb dte Fabriken anzuzünden; in Aeso und Basier lvurden die Fabrikanten von den Arbeitern ver« hindert, ihr Malerial nach Belgien in Sicherl)eit zu bringen. Beachtung verdienen die Meldungen ans der Nordsee, welche daS Wiederaustauchen einer französischen Kriegsflotte an den deutschen Küsten fignalifiren. Entscheidend eingreifen könnte daS Eintreten der Flotte in Aktion zivar nicht; aber immerhin großen Schaden und noch gröbere Verlegenheit beiciten. da man sich von deutscher Seite keiner Gefahr Mehr von der französischen Flotte versah und bekanntlich bereits aufgehört hatte die ezpo-nirlen Küsten sorgsam zu überwachen. Marburg-» - und Provinziil-Itachrlchte« Marburg. 15. Oktober. (B o m Gymnasium.) Bon den vier Abiturienten, »velche gestern die Maturitätsprüfung ablegten, wurden zwei approbirt. zwei auf kurze Zeil zu Nachtragsprüfungen verhalte«. (Gasbeleuchtung) Die Klagen über die schlrchte Beschaffenheit des Gases, mangelhaste Beleuchtung, mehren sich immer mehr, ohne daß eine Abhilfe mit Grund in Aussicht genommen werden könnt.. Ist die öffentltche Beleuchtung iM allgemeinen der zweiten Stadt der Steiermark unwürdig, ihr am unwürdigsten ist jedenfalls jene des SofieuplatzeS; dieser Punkt, den jeder Fremde berühren innß, wird allabendlich nur dadurch halb» ivegs passirbar gemacht, daß nach Pußtasitte schtvarz-berußte Gestalten ihrem Berufe am lodernden Feuer nachgehen. Freunde deS Romantischen «Verden dieses Bild vielleicht pittoresk finden, wir finden eS pitoyable. tauäow. (Damen' Quintett.) Heute Samst^ de n 15. ,r»lrd fich dieses Quintett im Herrn Th. Götz'S Salon unter der Leitung deS Frl. Maria Grü-uer aus Wien produzirrn. Nachdem den Damen ein sehr guter musikalischer Ruf zur Seite steht, wäre denf lben ein zahlreicher Besuch zu wünschen. (BermögenauStveise.) In Folge einer Anordnnng des Kultusministers haben Bisthümer, Domkapital, Stifte. Klöster und Pfarreien Ver-mögensaustveife vorzulegen. Darob große Entrüstung in» Voltsblatte, ivelcheS hinter dieser ge» tviß harmlosen.Maßregel die Anfhebung deS Kir-chenguteS und die Pensionirung deren Fruchtuteßer tvittert. (Technisches Zeichuerbureau in Graz.) Der Berein zur Förderung der Kunst-industeie hat die Errichtung eineS solchen beschlos-sen, tv'lcheS Jedermann zur Benützung zugänglich ist. (Nachträgliches von der AuSstel» lung.) Der Grazer MännergesangSverein ver-anstaltete zu Ehren der Mitglieder deS AuSstel-lungSkomiteS eine Liedertafel, tvelcher der Statthalter. der Landeshauptmann, der Vizepräsident Freiherr v. Washington, fast alle Mitglieder des AnSstellungSkomites beilvohnten. Das Programm der Vorträge bot Heiteres und Ernstes, besonders gefielen dle Chöre zum Walde von Herbek und das Iudenthum von Koch, die Kärntner Lieder, arran-yrt von Dr. Kokoschinegg, wurden mit getvohntem Beifalle aufgenommen. — Die Ziehung der Loose findet Sonntag den 16. l1 Uhr Bormit-tel^s statt; dnrch Spenden der Aussteller wurden die Gctvinnste noch vermehrt. (Der politisch volkw. Verein „Fortschritt") .hält seine Bereinsverlammluug eingetretener Hindernisse tvegen nicht heute, sondern Dienstag Uhr Abends in Götz's Bierhalle. Gertchtshalle (Das O be rla n d eög er i ch t) hat über Berufung der Sta »tsanwaltschast daS Urtheil de» Bezirksgelicl?tes Graz, womit die Herausgeber der „Freiheit" der Uebertretung des K. 11 Preß-gesetz nichtschnldig erkannt ivurde»», bestätigt. Ts handelt sich hiebei bekanntlich um die Frage, ob nach detn Prevgesetze der „verantwortliche Redak-teur" auch faktisch sich mit der Redaktion des Blattes befasien müsse, was für nicht nothwendig erklärt wurde. Auch das Urtheil gegen den „Freidenker," in derselben Art und Form, tvurde vom Ob.rlandesgerichte bestätigt. T. (Zum Preßge setze). Man schreibt aus Wien: Am 14. d. M. gelangt ein Preßprozeß gegen den Redakteur der „Konstitutionellen Vor-stadt-Zeitung." Herrn Eduard Hügel, zur Verhandlung und zivar nicht vor Geschtvornen, sondern nur vor einem Gerichtssenate. Die Anklage ist aus Grund eines Artikels erhoben ivorden, in ivclchem ein vom Landesgerichte gefällkes objektives Erkenntniß daS Verbrechen der Störung der öffentlichen Ruhe gesunden; ivieivohl nun der Schreiber deS Ailikelö sich genannt hat. wird die Verhandlung nicht gegen diesen, sondern nur gegen dcn Verantwortlichen Redakteur wegen Bernach-lüssigung pflichtgemäßer Obsorge gefuhrt, womit das Landesgericht die NöthlguNil behoben findet, den Prozeh vor Geschwornen zu führen. ES ist dieß der erste Fall, daß auch in Wien eine solche Aufmerssamkeit verdienende Interpretation deS Gkschworncngeseh'S plapgreift. T. (Gewaltthätiger Raul»). Der gericht»-bekannte, wiederholt wegen Betrug und Diebstahl abgestrafte Anton Matterleitner aus Gaitthal. Bezirk BoitSberg, 36 Jcihre alt. se neS Zeichen» Binder, steht nnter der Anklage deS BetbrechenS deS Raubes vor einem Fünsrichtersenate deS Lan geeichtes Graz. Mit großem Raffinement wußte der Anglklagte die Privatverhältnisse einer alten Dame und ihrer Tochter, welche er von einem Arrest-genoffen in Erfahrung gebracht, zu benuKen. um einen Raub in Szene zu seßen. der nur in dem beabsichtigten Erfolt;e. die Wegnahme von Obligationen im Berthe von mehreren tausend Gulden. mitlang, da Matterleitner nur eine geringe Baarschaft vorfand. Matterleitner kann nur durch die AgnoSzi-rung einer Reihe von Zeugen überführt werden. Der-Angeklagte wird vom GerichtShos deS B^r' brechenS deS vollbrachten RaubeS schuldig erkannt und zu lojührigem schweren durch Einzelhaft ver. schärften Kerker verurtheilt. Matterleitner meldet die Berufung an. Vermischt« Stachrichte«. (Wie die „Times" ihre Nachrichten vom Kriegsschau platze bezieht). Wir entnehmen einem Berichte d.r „Presse" folgende Schilderuug; AlS die Schlacht bei Sedan begann, hatte Dr. Russell einen Boten nach Bouillon au den dort seiner Befehle harrenden Agenten der „Times" gesendet, mit dcm Auftrage, fosort Alles in Bereitschaft zu setzen. Als am anderen Morgen die Kapitulation von Sedan abgeschlossen und Napoleon gesangen genommen worven war. flog Dr. Ruffcll in seinem leichten Feldtvagen von Sedan nach Bouillon. Dort vertauschte er seinen Wagen mit einer schon bereit stehenden vierspännigen Chaise und fort ging'S nach Lil»ra. mont, tvo ein Eztrazug scilter harrte, welcher ihn in tiner Stunde uach Brüssel brachte. Ein anderer Eztrazug führte ihn von da nach Ostend«, ein Extra.Dampfer von da nach Dover, wo aber» Mals ein Extrazug bereitstand, um ihn wie im Aiuge nach London zubringen. Dort angelangt, fand Dr. Russell in seinrm Bureau schon drei Stenographen bereit, um sofort, mit einander abtvechselnd. seinen Bcricht aufzunehmen, und im Zimmer ouf und ab spazierend, diktrrte er alle ihm noch so lebhast vor Augen stehenden großen ^enen der letzten vierundzwanzig Stunden. Man wird nun fragen, »vle tvird eS möijlich, daß engtische und amerikanische Blätter jo enorme Kosten aufwenden können. „New-Kork Herald" laßt sich z. B. vom Kriegsschauplätze 2000 Wort« per Kabel telegrafiren. macht nach unserem Velde zirka 1300 fl. auS; die Antwort liegt darin, wcil in England und Amerika die ZeitungSlektüre ein Vedürfuiß sür Reiche und Arme, weil die Blätter auch einen rieftgen Absatz haben, waS ivedcr iN Deutschland aller noch weniger in Oesterreich der gall ist. Geschäft» (Eisenbahnnachricht). Die Linie Lak-Wippach-Eörz ist in d/r Tracirung begriffen, der Bau beginnt Anfangs 1871 und soll bis 1872 vollendet werden (WochenauSweiS dtkNal ionalbank). Der gestern ausgegebene WochenauSweiS der Bant beziffert den Banknoten - Umlauf m»t ' 298,523.990 sl., dem die folllendeu Posten alS Bedeckung gegenüberstchen: Der Mrtalischajj 114861.643 fl-, in Metall zahlbare Wechsel 34,052386 fl.. Slaatsnoten. welche der Bant gehören, 2.147.169 sl.,E»kompte 99.903.522 st., Darl?brn 44.017.000 fl.. eingelöste.^roupons von GrundentlastungS-Ot»ligatiotten 11.701 fl. ein-gelöste und börsrnmähig angetanste Pjandb,itfe 9,95/.200 fl, zusammen 304.950.522 fl. Wien, 13. Oktober. (Vetreidebericht). Die flaue Tendenz ist eS. welche abermals die Oberhand gelvonnen zu haben scheint. ES hat ^en die Nachfrage für den Export nachgelassen. Nur für Hafer ist der Bedarf ein guter, zumal die Zufuhren schwach bleiben, und bedingt beste Waare fl. 4.50-4.75, fehlerhaste fl. 4.10—4.20. Än Gerste beginnt der Berkehr zu stocken, die Preise hiillen sich. Der Umsatz u> Weizen hat nachgelassen, der in Korn ist nach wie vor unbe deutend. GrklSrung. Zur Vermeidung von Mißverstündnissen be-el)re ich mich mitzutheilen, daß jämmtliche im „Tageöboteu für Untersteiermark" seit seinem Be-stehen erschienenen, mit Ä bezeichneten Artikel auS meiner Feder geflossen sind. Max Varo» Rast. Eingesendet Der klerikale „SlovenSi G ospodar"be. richtet in scin-r jüngsten Nummer, die 17 Lehrer, welche sich während der Schulserien hier befinden, um ihrer Militärpflicht zu genügen, seien in der Kaserne und am Exerzierplätze brutal behandelt, ja einer derselben sei zur Reinigung der Aborte in der Kaserne aus Rancüne angehalten worden. Ueber erstereS Faktum »vollen tvir vor der Hand hinausgehen. daS letztere hingegen ist total erlo gcn. Wäre an uns eine derartige, mit unserer sozialen Stellung nicht harmonirende Zumnthung gestellt worden, hätten wir die Intervention des „Gospodar'S" sicher nicht angerufen, wir hätten Muth grnug besessen selbst die Hülfe deePresse IN Anspruch zn nehmen, um eine solche Behand-lungSivlise dcr verliienten Be- und Verurtheilung zu unterziehen. WaS die nicht sehr geislreiche Stlußbemerkung deS „Gospodar" betrisfr. möge er sich gesagt sein lassen, daß wir eS vorziehen, durch die Zeit der Ferien uns gleichsam in der Wüste von Manna (Kommißbrot und Wasser) zu nähren, als bei den eMtischen Fleischtöpfen der Pfaffen bis zu unserer letzten Stunde als Sklaven zu prassen. Einer der betheiligten Lehrer Am Mldfchtoß. Eine Geschichte von Wilhelm Stade. IX.! „Die Anordnungen über sein Vermögen waren in der That aber seltsam genug. — Aus Wolssberg habe immer ein alter Soldat gkhauSt, darum solle ich das Gut haben, müsse aber zugleich den Namen Strengen annehineiz, wozu er l>ic Erlanbniß tiereit» in der Tasche habe, und zngle'ch mir »v.nigstea» den Hauptmannscharakter verdienen „Ein Lieutenant, sagte er. sei nichts und fin zur Ruhe gesetzter Lieutenant erst recht nichts. Ein Soldat liebe außerdem die Neuerungen und Experimente nicht, cr halie daher die Hosfnunt^ zu mir. daß ich, Nile eS im Testamente bestimmt Haus und Wirthschaft auch gern lassen »verde, wie sie seien. „Er wolle keine Veränderungen h^ben, denn rr iviffe, daß es so ivie bisher am besten und einträglichste» sei. Er habe dagegen aber au^ noch ziemlich viel Privatvermögen, daS solle nich» ich. sondern mein Bruder haben, denn lvir seien «hm beide einmal gleich nahe, und Gerechtigkeit müsse sein. »Er selbst habe zuviel von der Ungerechtigkeit gelitten. Ein Soldat in lneinen Jahren habe nicht Verstaild aenu.i, mit Geld umzugehen, das verstehe der Landmann besser. Leopold sollte sich ein Gut kaufen, da könne er wirthsch"ft.n und kLperilneiltiren, so viel ihm brliebe. — Die übrigen Klauseln gingen mich nicht an. nur noch — damit es sich mit B rmögen und Gut ausgleiche. so habe ich die Verbindlichkeit, suner einztilen Nichte jährlich eine RiNte von so und so viel zu liez.'hlen, — und Leopold habe di,se Nichte zu heirathen. Sie sei ihm eininal ins Hau» geschneit und er könne sie doch nicht auf die Straße setzen. Als ich zu dem allem schwieg, weil ich nichts zu antworten wußte, sagte er: „Na, Ihr seid ein kluger Kerl wie Euer Äruder. wie ich sehe, und sperrt Euch nicht. Ich wüßte freilich auch nicht, weßhalb. Ä fällt Euch beiden da auch gut genug in den Schooß, Ihr Httnde! Ihr könnt jetzt auf Euer Zimmer gehen. Herr Better — Donnerwetter, haltet den Kopf Nicht so schief, ivie ein alter Gaul! — Leopold. Euer Bruder, ist im Felde. — kann daS Lausen nicht lassen, hat da aber nichts zu sagen." „Indem war er abgerufen, und wie er in der Thüre seines KabineteS stand, trat durch die andere Thür eine Dame inS Zimmer. „DaS ist meine Nichte und die Braut Eures Bruders", sprach er zu Mir und ging sodann hinaus. — „Ich i.fuhr vom Stuhl auf und stand wie gelähmt — eS war Kl ,ra. die Klara, an die allein ich seit Jahr uiid Tag gedacht die ich ersehnt. die ich gesucht, die ich nicht gefunden l — Und nun hier, nun die Braut meines Bruders? )ch war keines Gedankens mächtig, ich war fassungslos. ich wußte nichts als daS. was ich auS-sprach: „das ist zu viel!" v3ch sah eS tvohl. daß sie sehr blaß und dann roth getvorden, dann einen Schritt vorgetreten, dann ivie entsetzt stehen geblieben war. „Um GotteSwillen," sprach sie mit bebender Stimme, „ist eS möglich — Sie sind eS, Heri? L eutenant — der erwartete Better. der Brnder des Herrn Seebach?" „Ich war noch fassungslos. „Und Sie?-rief ich. „Sie, nach der ich so lange vergebens gesucht, Sie finde ich hier. Klara. — so nahe mir verwandt, — als Braut meineS Bruders — ist (S denn möglich?- „Sie ward roth bis in die Stirne und wieder ebenso plötzlich blaß, mit gesenkten Augen verneigte sie »Ich leise, dann wandte sie sich ab und trat stumm zum Fenster. „Ihre sichtbare Erschütterung, ihr Ringen gab mir meine Fassung tvieder. „Ich trat zu ihr. ich erzählte ihr von meiner Versetzung nach Posen, von meinem Besuch in ihrer Heimat, von meinen Briefen an ihre Freundin. „DaS — mag eS tadcln. lver eS will — ivar ich in meinem Gefühl ihi^ und auch mir selbst schuldig. eS »var nichts Unrechtes in dieser meiner Liebe zu ihr. (Fortsetzung folgt.) Nach Schluß de« Blatte«. Die Delegationen sind aus den 21. Rovem-ber mittelst kaiserlichen HaitdschreibenS nach Pest berufen worden. Hriginat-Mvat-Telegramme. London, 15. Oktober. Die „TimeS" melde«: Die Garnison von Montmedy machte am 11. Oktober einen Ausfall. Die Franzosen nahmen dle auS 61 Mann bestehende Besatzung von Stenay gefangen. „Daily NtwS" nieldet: Deserteure auS Metz erzählten, Bazaine habe alle tauglichen Bürger in die Armee ti»gcr.il)t. Die Garnison von Metz ist 100.000 Mann stark und leidtt an Dyssenter»e. Bronchitis und Skorbut. Hamburg, 14. Okt. Einer authentischen Meldung aus Geestemünde zufolge befanden sich vor Helgoland Mittwoch am 12. Oktober französische Schiffe, darunter flache Panzerfahrzeuge und Fregaten. Unzweifelhaft ist ein Angriff auf Wilhelmhasen oder auf die Weser-einfahrt beabsichtigt trotz der Aufhebuna der Blokade. ° Marseille. 14. Oktober. Durch Verfü-gunij des Prüfekten EsquiroS ivurde die Kon-gregatioil der J-suiten aufg löst und dieselbe mit der Frist von drei Tagen auSgeiviesen. Ihre Güter weiden provisorisch scquestrirt. Berlin, 15. Okt. (Offiziell) Vent^el, 13. Okt. Die förmliche Belagcrung von SoisfonS hat gestern, jene von Verdun heute begonnen. Beide Plätze zeigen zahlreiche Artillerie. Wien, l4. Oktober. (Tours Herl cht.) Aktien »ur-den theil» um 7, — 1'/, si. bester bezahlt, größtentheils aber um ebensoviel billiger abgege^n. Renten, «nlagepa-Piere, namentlich Domänenpfanvbriefe zeigten fich flauer außgeboten. Auch ftemde Wechsel und Tomptanten ermäßigten fich um wenige Zehntel, llmsatz ganz unbedeutend. Co«rs-Ctltgram«. 15. Oktober. Einheitliche Staatsschnld in Ästen .... üL 7ü detto detto in Gilber .... LK 15 lSSoer Staat» «nlehens ttoose ...... 91 90 Vank-Attien........................709 — tredit-Aktien ...........254 9V London.............124 15 Silber..............122 15 Napoleond'orß......................9V1 K. s. Münz Dukaten..................^ Stimmung: ziemlich fest. ADkarbmrA, 15. Ott. ^Wochenmarktsbericht.) Weizen !?l. 5.---, Korn fl. 3.7.?, Gerste fl. 3.19, ^aser fl. l.So. «uturutz fl. S.so. Heiden fl. S.90, Hirsebrei« fl. 5.80, Hirst fl.2.9V. Bohnen fi. 5.—. Erdäpfel f>.1.»0 pr. Netzen. Rindfleisch 27. .«albslcisch 80. Schweinfleisch ,nngS8tr. pr.Pf. Holz, hart fl.10.59. weich SV" si. a.50, 18" fl. 4.i;v pr. Klafter. Holzkoljlen hart st. o.eo, weich N. 0.50 pr. Mehen. Heu fl. 1.60. Stroh. Lager, fl. 1.S0, Futter, fl. 0.-, Stren- fl. 9.90 pr. Centner. . ^ . ... Vetta«, 14. Oktob. (Wochenmarktsber »cht.) Weizen f». 4.50. Kor« ft. 8.S0. Gerste fl. « »0'Hafer fl. 2.29, Kuturuh fl. S.K9. Heiden fl. 2.40, Ekdapfel fl. l.—. Hirsebrei« fl. 6.— pr. Vieh. Rindfleisch 2«. Kalbfleisch 28, Gchweiufleild jung 26 kr. pr. Pfd. Holz SS« hart fl. 11.S0. weich fl.6.— pr. Klafter. Holzkohlen hart so, weich 70 tr. pr. Me^eu. Heu fl. 2.—. Stroh Sager. fl. 1.S9. Streu- fl. 1.— pr. Ceutuer. Stadt-Theater in Marburg. Sonntag, 10. Oktober: Die Drobir-Mamsell. Lebensbild mit Gefan^^ in 3 Akten von O. A. Berg. VI», ««t» Sonntag und Montag; (Zrosses donvert von küMliKiinieUM^ieii. Anfang 7 Ahr. Entree kr. Ihr« ergebeufte Einladung machen Maria Sritnner, Violinistin. 722 Lina vansch, Reflaurautin. Programme an der Kaste gratis. Die beste llnd billigste ist zu hichen bei 723 Z. Zuschitg, Kriseur und Barbier in Marburg, Tegetthosisttiche, gegenitber dkm Hotel „znr Stadt Wien", ebenso vortreffliches Flacon zu «0 lr. vl>»m«Ioii - Uiiiag gegen iidlen Geruch aus dem Munde, bei ilbelriechendem ' Schweiß, sowie mr Luftreinigung der Aimmer.^ Alacon 40 kr. Naflrmeffer werden znm Abziehen übernomme« und denselben die feinste Schärfe gegeben. tttKKA IIS! Hautverhäriungen, lange oder eingewachsene Ragel an den Füssen werden auf eine einfache schmerzlose Weise entfernt. Haarbrenne« Lv, Haarftutzen lv, Rapren S kr. Borliillfige Anzeige. Endest^efertigter beel)rt sich einem hochgeehrten Publikum anzuzeigen, daß er tu einigen Tage« mit seiner /Mtr> «ad Alttklhumskammtr hier eintreffen wird, und zwar wird dieselbe iu der Schuigasse im großen Gafseulokale aufgestellt Alles Nähere seinerzeit die großen Anschlagzettel. 7Z7 Hochachtungsvoll Eölefiin Wodrafchko. Am Sophienplatze ist z»l sehe» t«» «Mt« sie IlSulslil »Ilsr IU«slim«l. Die Dame, aus Marseille gebiMig, wiegt 360 Pfund und erregt durch ihre Jugend, Schönheit und Korpulenz überall das größte Aufsehen, wie sich auch die bedeutendsten Wiener Blätter lobend aussprachen. 725) Daselbst ist ferner zu sehen: «N» ^VIK» UttWu»»O Erster Platz AQ kr., zweiter Platz kr. se«r a«f kurze Dauert zum ersten Male in hieftger Ttadt: iZt» innM i der lebetld bei Havre de Gräce eingefangen lvurde, von 41 Fuß Lä^e, 18 Fuß Umfang des Körpers, 8 Filß Rachenweite, konlplet wie er frisch das Meer verließ, mit Haut, Fleisch, Knochen, 650 Fischbeinbarten iln Rachen, zur Ansicht. Die Ausstellung ist täglich geöffnet von Morgens 8 Uhr bis Abends 8 Uhr. Fortwährende Erklärmlg durch Leute,? die beitn Wallfischfang betheiligt waren. Eutree l Platz 8V kr., S. Platz 1V kr - Militär und Aiuder l. Platz 10 kr. lliaks, Hohklihlen u. Cheer in der Gasanstalt. 72S Eröffnung der Caftno Reftmration. Gefertigter beehrt sich, einen» ?. I. Publiku,n ergebenst anzuzeigen, daß vom Samstag den IS. Oktober tS?« an die <5asiito-Restauration wieder geöffnet ist, und wird bemltht sein, durch echtes Tchreiner Märzenbier, vorzügliche Tisch- und Bonteillenweine, so wie schlnackhafte Speise» und Kaffee nebst guter Bedienung die Zufriedenheit seiner Gäste wieder z»i erlangen u!,d bittet um zahlreicheit Besuch Hochachtungsvoll Bohch«« Gscheider, __Restaurateur. !^em xvellrt«» I'ulilikiini lliene xui' ,1n!»s von ksute »n <^ie ^utnkkmsn II» ill Herrn olmo UntordreewuiK jeilsn lag v«n 9—12 I^^kr uuä vou 1 — Z vlattüucivu. — Alit NOUVO^Or LvNT^NIV^lvN sinä >vir im Vt)iüiiz^Ii