p ranninerattons - Preise Für Lardach Ganziährrg . . . 6 st. - Halbjährig . . . 3 ^ - Vierteljährig. . . i „ 5 Monatlich Laibacher Mit der Post: Ganzjährig . . 9 ft. Halbjährig . . . 4 „ Vierteljährig. . . r „ 50 — kr. L5 Für Zustellung ins HauS viertel-jährig 25 kr., monatlich 9 kr. Einzelne Nummern 5 kr. Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendel. Lkdaklio u Sabnbofgafse Nr. 15« Erpedition und Inseraten Ünreau: Kongreßplay Nr 81 (Buchhandlu: g von I. v. Lleurmavr L F.Bamber^^ Insertioasprcise: Für die einspaltige Petitzeile 3 kr bei zweimaliger Einschaltung L5,kr. dreimal L 7 kr. InsertionSstcmpel jede-mal 30 kr. rvei größeren Inseraten und österer Linschaltung entsprechender Rabatt Nr. 122. Dienstag, 31. Mai. — Morgen: Gratiana. 1870. Abonnements -Einladung. Mit 1. Juni 1870 beginnt ein neues Abonnement aus das „Laibacher Tagblatt." Bis Ende Juni 1870: Für Laibach .....................50 kr. Mit der Post.........................75 kr. Zur Wahlbewegung. Obwohl die Tage, an welchen die nächsten Landtagswahlen stattfinden, für Kram noch nicht offiziell verlautbart sind, so ist dieser Zeitpunkt jedenfalls nicht mehr ferne und es läßt sich mit größter Wahrscheinlichkeit annehmen, daß die Wähler schon in drei bis vier Wochen an die Urne treten werden, um ihre Stimme für unsere künftigen Landboten abzugeben. Der Zeitraum für die Entwicklung der Wahl-bewegung ist daher diesmal ein äußerst kurzer. Es erscheint somit dringend nothwendig, daß sich die liberale Partei unverzüglich in Thätigkeit setze, um bei den bevorstehenden Wahlen wohl gerüstet am Kampfplätze erscheinen zu können. Es stehen große, entscheidende Dinge am Spiele und dem Anhänger der Verfassung und der Freiheit Feinde gegenüber, welche das äußerste aufbicteu und kein Mittel unversucht lassen werden, um sich den Erfolg zu sichern. Es gilt also seine ganze Kraft anzuspannen, reife Früchte fallen niemandem mühelos in den Schoß und jeder Mangel an Energie, jede Nachlässigkeit würde sich in diesem Falle zum allgemeinen Nachtheile unfehlbar rächen. Die erste Aufgabe muß eö nun fein, geeignete Männer als Kandidaten aufzustellen. ES sollen dies Männer sein, welche von ausrichlig?r Liebe für die Verfassung und die Freiheit, sür Laad und Reich beseelt sind, welche eine gründliche Kenntniß unserer heimischen Verhältnisse besitzen, mit Wissen und Erfahrung auSgestattet sind, welche vor allem aber sich durch Unabhängigkeit auSzeichuen und durch den Mulh, ihre Ueberzeugung immer und überall und unerschütterlich zur Geltung zu bringen. Halbe Naturen, schwankende, unklare Charaktere sind in Zelten, wie die jetzigen, nicht zu brauchen, und ganze Männer müssen es sein, die bei'den bevorstehenden Kämpfen die liberale Sache in Krain vertreten werden. Neben der Ausstellung von Kandidaten, bei welcher selbstverständlich auf die ausgesprochenen Wünsche der Wähler und die lokalen Verhältnisse die größte Rücksicht zu nehmen ist, hat die liberale Partei weiters die Verpflichtung, in Wort und Schrift unermüdlich für ihre Sache cinzuftehen. Es müssen den Wählern die Verhältnisse klar gemacht, die Ziele auScinandergesctzt werden, nach denen die Liberalen und nach denen die Klerikalen streben; es muß gezeigt werden, wie wenig die letzteren von ihren prahlerischen Versprechungen erfüllt, dagegen aber wohl das ihrige beigetragen haben, um über Land und Reich Zank und Hader und Kalamitäten aller Art herauszusühren. Wir wissen sehr gut, daß die liberale Partei in dieser Beziehung insbesondere am flachen Lande einen harten Stand hat, wo die noch nicht hinlänglich gebildete und unerfahrene bäuerliche Bevölkerung durch Kanzel und Beichtstuhl beherrscht und die Masse vou einer fanatischen Geistlichkeit zu einem gefügigen Werkzeuge der klerikal-nationalen Sonderzweckc hergerichtet wird. Das darf aber d>e Anhänger des ForischritteS und der Aufklärung in ihrer Thätigkeit durchaus nicht beirren, und wenn selbst da oder dort jetzt noch nicht der gewünschte Erfolg diese Bemühungen krönen würde, so sind dieselben doch nicht verloren; ein Theil des Volkes wird damit gewiß wieder gewonnen und jenen Grundsätzen wieder neuer Boden erobert, welchen, mögen sie auch heute noch einen erfolgreichen Widerstand finden, unzweifelhaft und allein die Zukunft gehört. Von allen Seiten kommen die Nachrichten, daß die liberale Partei sich mit Eifer rüstet; besser organisirt und einmüthiger als je bisher schreitet dieselbe überall zum Wahlkampfe. Wir wollen hoffen, daß es in Krain nicht anders sein werde. Also rasch und muthig ans Werk und mit Ausdauer gearbeitet, der Erfolg wird dann sicher nicht aus-bleibeu. Czechisches Memorandum Nr. 2. Die Herren Ezechen haben Zeit. Passive Opposition strengt den Kopf auch nicht an, und doch muß die Welt öfters etwas von Ezechien lesen, damit sie nicht ganz vergißt, daß es eines gibt. Nachdem soeben Herr Ladislaus Rieger gesprochen, hat nun ein unbekannter Verehrer der Wenzelskrone die Feder angesetzt und wärmt alten panslavistischen Kohl auf. „In einem einheitlichen Staate Oesterreich," sagt der unbekannte Autor, „könne der czechische Volksstamm nie zur Geltung gelangen. Die große Ausdehnung der Kommunikation mittelst Eisenbahnen, der Druck, welchen der Westen auf den Osten jetzt ausübt, müsse nach und nach das czechische Idiom und die czechische Nationalität zu Grabe tragen, wenn nicht ein mächtiger Damm dagegen aufgeworfen wird. Die Idee, daß, falls man auf die Konftitnirung eines Reichsrathes einginge, am Ende derselbe überwiegend slavisch sein dürfte, sei nicht begründet. Auf Polen könne man sich nie und nimmermehr verlassen und es werde ein Reichsrath in Wien, sobald man nur die Nationalitäten-wogen sich bernhigen lasse, über kurz oder lang dem Geiste nach deutsch sein. Deshalb weg mit jedem Jemlleton. Gastronomische Vorlesungen. Von I. H. Parth. Der Kaffee. Wie bekannt, ist der Kaffee jenes liebliche Ge-tränk, welches zum Frühstück größtenlheil« jedem anderen Morgenbrote vorgezogen und auch tagsüber häufig genossen wird. Sein liebliches Aroma strömt «us der goldberänderten Tasse bei einem aristokratischen Frühstücke, er durchduftet die engen Räumlichkeiten der nieder» Hütten, wo er oft fast ausschließlich den Hauptnahrungsstoff bildet, und ist gegenwärtig so sehr beliebt, wie er einst verbannt war. Das ursprüngliche Vaterland des Kasfee's ist das glücklich zu preisende Arabien, wo er dnrcli einen Hirten entdeckt wurde, dessen Ziegen, so oft sie an den Bohnen — den Samenkernen — leckien, in große Heiterkeit versetzt, wie toll herumsprangen. Der Kaffcebaum (nach Linn6 Oolkeg, g,rLbitA) gehört in d"er Botanik zur VIII. Klasse, 8. Ordnung (RudiLveag nach Jusfieu) und bekommt eine Höhe von 20—30 Fuß; die Blüthcn dieses Baumes sind reichlich und weiß, sowie wohlriechend. Die Frucht ist nicht viel größer als eine Kirsche, ist anfangs rolh und wird dann violett. Die Samen sind die bekannten Kaffeebohnen. Von Arabien kam der Kaffee nach Konstanti-nopel, wo er sich trotz aller Verbote rasch verbreitete, so daß Mitte des 16. Jahrhundertes daselbst das erste Kaffeehaus errichtet und somit der Grundstein der massenhaften Kaffeehäuser gelegt wurde. Von hier verbreitete sich dieses schwarze Getränk durch Europa, jedoch zu Anfang nur sehr langsam, weil der Kaffee durch die strengsten Verbote in Bann gelegt war, andererseits aber derselbe sich durch seine schlechte Zubereitung keine Freunde zuwenden konnte. So kam er erst um das Jahr 1667 durch Zenas Prokopi von Koustantinopcl nach Frankreich — Dieser Zenaö Prokopi ward einer Gesandtschaft als Dolmetsch zugeiheilt, welche der Sultan MahomedIV. nach Paris an Ludwig XIV. gesandt hatte, um von diesem eine Unterstützung gegen seine Feinde zu erhallen. — Prokopi, welcher — nebenbei bemerkt — ein lustiger Vogel war, gesiel sich in dem ewig heitern Paris dergestalt, daß er die türkische Gesandtschaft getrost zur hohen Psortc heim-zichm ließ, während er im Seine-Babel zurück-blieb, wo er eine förmliche Kaffee-Bude etablirte und dabei feine Rechnung weit b.ssersand, a?s vorher als Dolmetsch dei Sr. linkischen Hoheit. Der schwarze Mokkasaft, wclchen der schlaue Prokopi anfänglich um theurcs Geld verkaufte, mundete den französischen Kavalieren vorzüglich; seine kleine Bude wurde immer größer, bis er endlich den Rath seiner Gönner befolgte, indem Prokopi ein großes Kaffeehaus errichtete, welches mit der schwarzen Flüssigkeit Easä Prokope getauft wurde und heutigen Tages noch cxislirt. — Nach Wien kam der Kaffee im Jahre 1683 durch Franz Georg Knlc;ick>. einen gebürtigen Polen, welcher in der Leepoldsladt als Handelsmann lebte. Derselbe machte sich bei der zweiten Türken-belagerung dadurch sehr verdient und unvergeßlich, daß er sich selbst dem Stadtkommandanten, Grasen Starhemberg, als Bote und Spion antrug, nachdem sich niemand mehr fand, dieses Amt zu übernehmen, da die Tüiken alle Botschafter auffingen und vor den Thoren Wiens aufhä>>gten. Aber Kul-czycki scheute keine Gefahr und brachte der am Fuße des LeopoldsbergeS liegenden kaiserlichen Armee glück- Reichsrathe! Deshalb die Konstituirung der Wen- ^ relskrone! Freilich müssen wir einsehen — sagt ^ das Expose — daß ein Oesterreich, dessen funs oder ! sechs Theile nur durch die Personalunion mit ein- ^ ander verbunden sind, teinm AnMuch ^ Dauer habe inmitten der großen Zentralstaate,i, zu denen sich Europa immer mehr heranbtldet. Allein, eben deshalb sei die Konstituirung der Wenz'e'lskrone nolhwendig, damit, wenn das Reich in seine Theile zerfällt. die czechisch- Nationalltat als geeinigtes Ganze dasteht. Ätan dürfe nich^ent-gegnn, das; der böhmisch-,nährisch-schl-ftlchc « aat ,-ln- ».«> w--d- können - denn als suzeräner L>taal Rußlands w^rde derselbe' allen androhenden Stürmen Widerstand zu leisten fähig sein. Leider werde wohl die zukunitig unter der Suzcränitat stehende Wenzclskronc durch Galinen in seiner natürlichen Verbindung mit Ruß land gestört. Allein lassen wir nur einstweilen uns die Hilf- der Polen gefallen. Erreichen wir durch dieselbe unser Ziel, so haben wir am End- das ^ Mittel in der Hand, um mittelst des Ruthen,smus den Polonismus siegreich zu bekämpfen. M^n sagt, daß Preußen oder vielmehr das vergrößerte Et,ch-land sich einen solchen eingeschobenen Keil, wie die Selbständigkeit der Wenzelskrone, nicht werde gefallen lassen. Nun, das ist freilich eine Frage der Machtstellung. Die Verbindung mit Rußland kann uns aber zu der Hoffnung ermuthigen, auch diesen Widerstand siegreich niederzuschlagen.____________________ Politische Rundschau. Laibach, 31. Mai. Wiener Nachrichten zufolge hat gestern der Ministerpräsident die galizischen Vertrauensmänner von den Beschlüssen in Kennt-niß gesetzt, welche die Regierung betreffs der von den polnischen Notabeln ausgestellten Wünsche gefaßt hat. Damit würden denn auch die Unterhandlungen mit den Vertrauensmännern aus Polen ihr Ende erreicht haben. Die Ernennung eines Ministers ohne Portefeuille ist für Galizien in Aussicht genommen. Die Reichsrathsbeschickung von Sette der Polen ist zweifellos. Ueber die Theilnahme Dr. R e ch b a u e r s an der Konferenz der Deutfchö st er reicher in Wien bringt die „Grazer Tagesp." die richtig stellende Mittheilung. Dr. Rechbauer habe es der vor der Auflösung der Landtage politisch bedenklichen Situation gegenüber für seine Pflicht gehalten, im Vereine mit den Vertretern des Deutschthums in Oesterreich zu konstatiren. daß in großen Verfassungsfragen, in Bezug auf die Rechtsbeständigkeil der Charte, in Bezug auf Ablehnung aller die Reichs- einheit bedrohenden Tendenzen unter den Deutsch-öslerreichern keine Meinungsverschiedenheit bestehe. Bei dieser Gelegenheit sei auch erwähnt, daß ln Hauptfragen die Ansichten Moriz Kaiferselds und Rechbauers übeceinsttmmen. Daß Dr. Rechbauer keine feiner weiter gehenden Ansichten preisgeben werde, ist selbstverständlich. Das L a n o t a g s w a h l k o m i t e e für Mähren hat folgende Programiu^unkle angenommen: Treues Festhalten an der Dezemberoerfassung; Verfassungsänderungen können nur im Rahmen der Verfassung und im soclfchritllichen Geiste vollzogen werden; Perhorreszirung des czechlschen StaatS-rechles, sowie des Generallaudlages; Loslösung der ReichsraihSmahlen von den Laudlagen mittelst direkter Wahlen; Fortenlwickiung der Staatsgrund' gesetze im freiheitlichen Sinne; Erweiterung oer kon-fessionellen Freiheit; Heeresherabminderung; Steuerreform ; Entwickiung der geistigen und materiellen Wohlfahrt durch Errichtung von Schulen, Komuiu-nikalioilSinitleln re., Aufforderung der Versaisungs-freundc uni> speziell der Deutschen in Mahren zur Lmigkett. Nach diesen Hauptpunkten wird der Aufruf an die verfassungstreuen Wähler in Mähren ausgearbeitet und soll binnen wenigen Tagen veröffentlicht werden. Den Ausfchlug des Gruppensi-slems bei den Wahlen haben die Mährer, wie man sieht, noch nicht akzeptirt. Die „Morava" weist aus dem Wortlaute der mährischen Deklaration nach, daß die Deklaranten den bevorstehuiden Landtag beschicken müsse«, weil sie »n Jahre 1868 nur wegen des Ministe riums GiSkra wegblicben und in der Dektaialion, von der Weisheit des Monarchen ein M>n,ilerium der Verständigung erwartend, unter einem solchen den Wiedereintritt versprochen haben. Die Ruhe in Agram ist äußerlich wieder hergeftellt, aber auch nichis mehr. Unter der Asche glimmt eS fort und fort und es sind Seitens der Behörden insbesondere die Studenten scharf ins Auge gesaßt worden. Strenge Weisungen wurden erlassen, um allfällige ueue Unruhen zu veihülen. Es wird behauptet, die Ernennung des Monf. Mihajlovics zum Erzbischof von Agram sei bereits vollzogen. Der Erzbischof von Neapel, Riario, hat das Konzil verlassen. Auf die Aufforderung, in die heilige Versammlung zurückzukeh-ren, erwiderte er, er werde nicht mehr zum Ltonztt zurückkehren, da sein Gewissen cs ihm verbiete, noch fernerhin an dessen Berathungen Theil zu nehmen. Sein Beispiel findet Nachahmung; viele Bischöfe ziehen vor, lieber sich ganz von der Sache zurück-zuziehen, als in die fatalen Streitigkeiten hinein-gezogen zu werde». Der Patriarch der Chaldäer hat, nach einer römischen Korrespondenz der „Italic," in der Konzilskongrcgation die Aeußerung gethan, daß sofort nach Promulgirung dcr Unfehlbarkeit die orientalischen Kirchen von Rom sich lossagen werden. „Das Beispiel dazu, schloß dcr Patriarch, wird von der Ehaldäischen Kirche und von mir, ihrem Oberhaupt, anSgehen." Die nächste Folge des freisprechcndcn Urtheiles, welches die Brabanter Geschwornen gegen den Redakteur Mandel gefällt haben, ist die Wiederaufnahme desProzesses des in der Sache so schwer kompromittirten Langrand - Dumonceau. In dem Bureau des letzteren wurden bereits Briefe und Bücher mit Beschlag belegt und ebenso einige Schriftstücke, welche sich in den Händen des Prinzen Ehimay befanden und deren in dem Prozesse mehrmals erwähnt wurde. Auch sind vier Mitglieder der katholischen Partei, unter ihnen ein ehemaliger Minister, in die Untersuchung einbezogen worden. Zwischen Frankreich und Sp a nien wurde eiu Vertrag unterzeichnet, demzufolge die in dem einen Staate gefällten Urtheilc auch in dem anderen vollzogen werden können. Sonst ist in Frankreich eine Pause eingetrctcn, während welcher sich die Parteien stärken und organisiren. Dcr Staatsrath hat beschlossen, sämmtliche Finanzprojekte zu-rück;uziehen oder dieselben wenigstens in dieser Kammerscssion nicht mehr cinzubringen. Eine Nachricht der „K. Z." von einem neu geknüpften Bünd-niß zwischen Frankreich und Oesterreich findet nirgends Glauben. In der Sitzn » g dcr Kortes vom 28. d. legte Moret einen G.setzcntwurf über die Aushebung der Sklaverei vor, welcher jedes vom Tage dcr Bekanntmachung des gegenwärtigen Gesetzes grbornc Kind als frei erklärt. Die Regierung werde alle seit dem 18. September l868 Gebornen fieikaufen. Blank frut, in derselben Sitzung, ob es wahr sei, daß der Bischof van Osma dem KlcruS seiner Diözese anbciohlen habe, den Käufern der Kirchen-uüler die Absolution in extrswi« zu verweigern. RioS antwortet, er habe davon kcine Kenntniß, er werde aber, wc?n es sich so verhalte, strenge Strusen vc> hängen. Prim richtcle ein Schreiben an die abwesenden Dcpulirten, nach Madrid zurück-zukehien. _______________ Zur Tagesgeschichte. — Se. k. Hoheit der Kronprinz Rudolf ist bereits wieder vollständig genesen; er machte schon Spaziergänge im Freien. — Das Reichs - KriegSmin isteriu« veröffentlicht einen spezifizirten Ausweis Uber Empfang und Verwendung der zu Gunsten der Verwundeten und Kranken, dann Hinterbliebenen der Gefallenen, ferner zur Veriheilung im Sinne besonderer Widmun- lich die Nachricht von der trostlosen Lage Wiens, worauf der kommandirende Herzog Karl von Lothringen durch eine heiße Schlacht das bedrängte Wien von den Türken befreite. Die Türken flohen schmählichst und hintcrließen den hungernden Wie-nern ein reiches Lager an allen Vorrälhcn. Unter diesen befanden sich auch eine große Anzahl Säcke ^ mit kleinen grünen Körnern, in welchen Kulcchcki, welcher als Handelsmann die Türkei oftmals bereist hatte — die Kaffeebohnen erkannte. Er erbat sich von dem ihm sehr gewogenen Grafen Starhemberg die Erlaubniß, diese sür sich behalten, sowie das hieraus zu gewinnende Getiänke öffentlich verkaufen zu dürfen. Beides wurde ihm gewährt und Kulczycki errichtete — nachdem er längere Zeit mit Tassen und Kannen an den Straßenecken stand — endlich im Schlossergäßchen das erste Kaffeehaus in Wien, welchem der Schild „zur blauen Flasche" beigelegt wurde. Dazumals trank man den Kaffee ohne aller Zuthat, bis man später Sirup hineingoß und dann auf den Zucker veifiel, sowie man auch den Kaffee mit Milch vermischte, in welcher Art er der Damenwelt am meisten zusagt und geliebt wird. Aber trotz seiner angenehmen Eigenschaften wird der Kaffee noch heutzutage augcfeindet und viele behaupten, daß er Giftstoffe enthält und deshalb häufig Ma gendrücken erzeugen soll. Allerdings wirkt der allzuhäufige Genuß des schwarzen starken Kaffce's nachtheilig auf den menschlichen Organismus, weil durch die fortwähiende Aufregung der Nerven ein Zittern und eine Schwäche derselben emtritt. Die englische Regierung halte einst einen teuflischen Verbrecher zum Tode durch den Strang ver> uriheilt, ihm jedoch die Wahl gelassen, entweder gleich ins Jenseits zu wandern, oder am Leben zu bleiben und fortwährend gar nichts als schwarzen Kaffee zu trinken. Die Liebe zu dem lieben Leben bcwog den bedauernswerthen Armen, die letztere Bedingung anzunehmen und er entschloß sich zu lebenslangem Kaffeetrinken, was er jedoch bitter bereute. Denn zuerst bekam der Unglückliche ein hef tigcS Zittern am ganzen Körper, dann wurde er immer schwächer, bis er förmlich ausgebrannt nach zweijährigem Kaffeetrinken, respektive Strafzeit — endlich verschied. So viel ist jedoch gewiß, daß der schwarze Mokka-Zast ein sanst erregendes, angenehmes Ge tränk ist, welches meikmürdiger Weise von den g'öß-ten Männern sehr geliebt wurde; so waren: Napo- leon I., Friedrich Schiller, Voltaire, Friedrich der Große, Linne. Danton u. a. m. leidenschaftliche Kaffeetrinker. Der berühmte Komponist Rossini soll, als er seine Oper „Barbier von Sevilla" kompo-nirle, täglich 13 Tassen Kaffee getrunken haben. — Um von den Sorten zu sprechen, so gibt es zahlrcichc Vaiielätcn, von denen d>e besten sind: 1. Der Mokka-Kaffee, aus Asien stammend, welcher sich durch seine kleinen, grauen, ins grünliche übergehenden Samenkerne kennzeichnet, 2- der Javanische mit großen, gelben Körnern, 3. der Martinique- und Cuba-Kaffee mit kleinen, grünen Bohnen. Der Verbrauch des Kaffee's stellt sich für Europa jährlich auf zirka 265 Millionen Pfund. Man trinkt den Kaffee erst, nachdem man die Bohnen früher geröstet hat. Es gibt heutzutage noch Linken, welche eine Abkochung grüner Bohnen jener der geiöstelen vorziehen. Die Feinschmecker im Kaffeetrinken zerreiben nicht den Kaff e, sondern zerstoßen ihn mit hölzernen Stößeln in MS, fern. Um einen guten, starken Kaffee zu bekommen, gehe man nach folgender Weise vor: Man nehme frisch und sorgsältiast gebrannte Bohnen, zerstoße dieie gut in einem Mörser, wornach man sie in eine sein durchlöcherte Porzellan-Vase schüttet und gen an Unteroffiziere und Soldaten der k. k. Truppen in SUddalmatien (Cattaro) eingelangten Geldspenden: Eingegangen sind und wurden vertheilt: 52 Dukaten, 1 Napoleonsd'or, 4 Silberthaler, 17 fl. 12 kr. in Silber, 22.295 fl. in Banknoten und 3050 fl. in Obligationen. Mehrere Offiziere erhielten zum Kurgebrauche 200 bis 300 fl. Die Mannschaft erhielt nach Maßgabe der Verwundung, beziehungsweise der künftigen Erwerbsfähigkeit Beträge zu 20, 50, 100 200, 300, 500, 1000 bis 1200 fl. — Der „U»g. Lloyd" erzählt folgenden Ausspruch des ehemaligen Abgeordneten Schindler. „Mir ist das alles gleichgiltig. Mein Vermögen setzt mich in die Lage, mir die Dinge in Oesterreich nö-thigensalls von Paris aus in der Vogelperspektive betrachten zu können." — Aug. Kiefler hat ein neu konstruirtes Hinterl adungsgewehr erfunden und dem Reichskriegsministerium zur Prüfung übergeben. Die Probe fand auch bereits auf der Wiener Arsenal-Schießstälte statt und ergab gute Resultate. Zuerst wurde das Gewehr tormentirt, indem ein Schuß mit doppelter Ladung abgegeben wurde, hieraus ward von 300 und 600 Schritte Distanz auf die Scheibe geschossen. Auf erster Distanz wurden 20, auf letztere 30 Schüsse abgegeben. Hierauf gab der Erfinder drei Schnellfeuer ab, u. z. in der ersten Minute 22, bei der zweiten Minute 25 , bei der dritten 26 Schüsse, jedenfalls ein sehr bedeutendes Resultat, welches für die Einfachheit und Güte des Verschluß-Mechanismus spricht. Das Gewehr, welches 7'/, Pfund wiegt, wurde, nachdem daraus im ganzen 134 Schüsse abgeseuert waren, zerlegt und es zeigte sich, daß dessen Bestaud-theile (18 an der Zahl) durch das Schießen in keiner Weise litten. — Kindestod durch eine Maus. Die bei einer Gastwirthin in Fünfhaus bei Wien bedien-stete Kindsmagd begab sich dieser Tage mit dem ihr anvertrauten Säugling in den Westbahn-Park, wo sie einen Landsmann traf. Sie legte das schlafende Kind in den Schatten und plauderte mit ihrem Gesellschafter, während eine Maus in das offene Mündchen des Kindes schlüpfte, wodurch dasselbe erstickte. Die Magd, welche leider zu spät das gräßliche Unglück erkannte, ergriff die Flucht, und ist bis zur Stunde noch nicht ausfindig gemacht. — Ein würdiger Priester. Feldwebel Hoffmann im k. k. Jnfanterie-Reg MaroM Nr. 7 richtet an ein Grazcr Blatt folgende Zuschrift: „Herr Redakteur! Die Krankheit und endlich der Tod eines Sohnes legten meiner Mutter, einer zwar armen, doch ehrsamen Frau in Völkendors bei Villach (Kärnten), große Auslagen auf, und am Tage nach der Beerdigung ihres Kinde« verfügte sie sich zum Pfarrer der Gemeinde St. Martin (bei Villach), um von demselben eine kleine Frist für die Bezahlung der Begräbuiß-kosten zu erbitten, da es ihr augenblicklich nicht möglich lochende« Wasser darüber gießt; die durchrieselnde Abkochung wird von einer kleinen Lase aufgefangen, welche wieder durch eine unterhalb angebrachte Spi-ritusflamme erhitzt wird; ist alles durchgelaufen, so schüttet man diese Flüssigkeit, welche stets gut verschlossen sein mnß, auf diese Art fünf bis sechsmal auf, wodurch mau die Essen; des Mokka-Saftes, den besten schwarzen Kaffee erhält. Eine unerläßliche Tugend des schwarzen Kaffee's ist, daß er sehr heiß sein muß, daher man TaUeyrands Sprichwort beherzige, das also lautet: „Guter Kaffee muß schwarz wie der Teufel, heiß wie die Hölle und süß wie die Liebe fein." Daß kalter Kaffee schön macht, ist ein abgeschmackter Aberglaube, der eben so fade ist wie eben kalter Kaffee. — Längere Zeit schon gebrannter Kaffee verliert ebenso an Kraft, wie jener, welcher nicht gut verschlossen ist; daher namentlich die Spezerei-Händler daraus sehen sollten, die Behältnisse wohl in verschließen, da der .«aff e von allem anzieht Und dadurch leicht einen Beigeschmack bekommt. Schließlich sei noch bemeikt, daß man du>ch Zerkauen gerösteter Kaffeebohnen jeden Speisen- oder anderen Geruch aus dem Munde entfernt. war, ihrer Verbindlichkeit nachzukommen. — Der Pfarrer beantwortete diese Bitte, wie uun folgt: „Ihr Gesindel! Ihr Bagage! Ja, Kinder in die Welt setzen, und wenn sie sterben, Schulden machen, und wenn sie am Leben bleiben, so wird doch nichts aus ihnen! Geh' zum Teufel! ich Hab' schon genug, wenn so ein Gesindel unter meine Augen kommt!" Die tief gekränkte Frau verließ eilends die Wohnung des würdigen Priesters und veräußerte einige Habseligkeiten, um nur die Forderung desselben begleichen und vor weiteren psarr-amtlichen Insulten sicher sein zu können." — Am 20. d. M. besichtigte der Großherzog von Baden die Strafanstalt von Bruchsal. „Die Ehre dieses allerhöchsten Besuches wird um so tiefer empfunden, als das Zellengesängniß sich noch niemals der Anwesenheit des Landesfürsten erfreuen durfte und außerdem noch die frohe Aussichl eröffnet ist, daß wir bald wieder unsern geliebten Regenten in unsern Mauern beherbergen dürfen." Also schließt wörtlich der Brnchsaler Amtsverkündiger, die „Kraichg. Ztg.," einen längeren Bericht über die Anwesenheit des Großherzogs. Der amtliche Stil hat bisweilen seltsame Schwächen. — An der Außenseite der Newyorker Goldbörse in der New - Street ist ein Zifferblatt sichtbar, auf welchem die Schwankungen des Agio's von Minute zu Minute angezeigt werden. Täglich ist nun dieser Golduhr gegenüber auf der Straße ein Haufen „kleinerer" Börsenspekulanten wahrzunehmen, welche nicht die Mittel haben, die innerhalb der Goldbörse gebräuchlichen hohen Einsätze zu machen. Sie spekuliren nur in geringem Maße, indem sie aus jede Bewegung des Goldzeigers von 1 — 5 Dollars wetten. Höhere Wellen sind ausgeschlossen. Verlust und Gewinn werden nolirt, und am Schluß dieser absonderlichen Straßenbörse findet die Abrechnung statt. Wer bis 3 Uhr desselben Nachmittags nicht bezahlt hat, wird sofort von dem Besuche dieser „Straßenbörse" ausgeschlossen und darf innerhalb eines Jahres nicht mehr mitspielen. Diesen Spekulanten hat man den Namen „Böcke" gegeben, uud zwar aus dem Grunde, weil die Bewegung ihrer Köpfe in Folge des steten Auf- und NiederfchanenS bei Beobachtung der Uhr und bei dem hierauf folgenden Niederschreiben der Angabe des Agio's ganz genau dem Stoßen eines Bockes gleicht. Die Ritter von Blanil fetzen das Prager Strafgericht abermals in Bewegung. Seit dem Kerber'schen Hochverrathsprozesse — meldet das offiziöse „Prager Abendblatt" — waren in den Straßen Prags zu wiederholten malen Plakate revolutionären Inhaltes ausgefunden worden. In der ersten Zeit waren dieselben blos geschrieben, später zum Theile bereits gedruckt. Am 24. d. M. jedoch fand man bereits Plakate, welche unverkennbar als Erzeug-niß einer geheimen Presse angesehen werden mußten. Es versteht sich von selbst, daß seitens der Sicherheilsbehörde die sorgfältigsten Nachforschungen eingeleitet wurden, um die Theiluehmer an diesen verbrecherischen Umtrieben zu ermitteln. Zu diesem Ende wurden gewisse Persönlichkeiten, die früher mit Kerber und Konsorten in intimem Verkehre standen und sich an politischen Manifestationen verschiedener Art betheiligt Hallen, auf das schärfste überwacht. Trotzdem sich gegen mehrere derselben Verbachtsgründe ergaben, daß sie einer geheimen Gesellschaft angehören, waren diese doch nicht ausreichend genug, um die strasgerichtliche Prozedur gegen sie zu veranlassen. Alle Bemühungen der Sicherheusbehorde, die Ausstreuer der Plakate auf frischer That zu ertappen, waren Monate lang vergeblich. Ein glücklicher Zusall wollie es, daß am 24. zur Nachizeit ein Sicherheitsoberwachmann den MüllerSsohn Franz Nowoiuy aus Prag am Bergstein in dem Augenbticke eriapple, als er ein Plakat in der Hand hielt. Ta er dessen Herausgabe verweigerte, wurde er sofort in Hast genommen. Tie bei ihm vorgenommene Revision ergab sehr wesentliche Äuhalis' Punkte zu weueren Nachsorichungen. Noch am frühen Morgen des 26. d. M. wurde Uber Auftrag von einem k. k. Polizeikommissär in dem Semiuargajzchen der Altstadt bei dem Aarmazeuten Friedrich Burghardt eine Hausdurchsuchung vorgenommen und daselbst in einer Schublade eine Handpresse mit ausgesetzten Lettern, in 7 Reihen Petit, jede ein hochverräterisches Pronnnziamento enthaltend, weiter 6 bis 8 Packele mit an 2000 Lettern verschiedener Schriften, ein Topf mit Druckerschwärze, Gedichte und theils begonnene, theils ausgedruckte Plakate kompro-mittirenden Inhaltes vorgefunden. Burghardt wurde augenblicklich in Haft genommen. Derselbe ist etwa 22 Jahre alt, war noch im verflossenen Jahre einjähriger Freiwilliger und weilte in Prag, um hier seine Prüfung zu bestehen. — An demselben Tage wurden noch an mehreren anderen Orten in Prag durch das Sicherheits-Departement der k. k. Polizeidirektion Hausdurchsuchungen veranlaßt und mehrere Verhaftungen vorgenommen. Es wurde sichergestellt, daß in Prag ein Verein unter dem Namen „Blanik" bestehe, dessen Mitglieder die Plakate verfertigten und verstreuten. Der Verein soll auch Verbindungen am Lande gehabt und nichts weniger als eine offene Erhebung beabsichtigt haben. Die Zahl der verhafteten Personen beträgt 8. Außer den Genannten befinden sich darunter der Lehramtskandidat Wykntil, Maschinist Kankowsky, Oberrealschüler I. Fiala, Wlczek und Rehak. Dieselben wurden bereits dem k. k. Landes-als Strafgerichte eingeliefert und ist die Untersuchung in vollstem Zuge. Ermordung einer ganzen Familie. Aus Denham, einem kleinen Dörfchen bei Uxbridge in Bnckinghamshire, wird eine Reihe von Grenelthaten gemeldet, mit welchen sich selbst die letzte Tragödie in Pantin nicht messen kann. Eine Familie von sieben Personen ist ermordet worden. Wohnung und Werkstatt des Wagenbauers Marshall waren am 22. und 23ten d. M. geschlossen geblieben. Da aber die Schwester des Hausherrn am 24. heiraten sollte, glaubten die Nachbarn, die Familie sei mit der Braut irgendwo zum Besuch. Gegen sechs Uhr am 23. Abends kam die Kleidermacherin mit dem Brautkleide und da das Haus noch immer geschloffen war und Verdacht anfing rege zu werden, ließen die Nachbarn die Hausthüre durch die Polizei öffnen. Die Berichte — so schreibt man der „A. A. Ztg." — machen den Eindruck, daß da in der Hülle menschlicher Gestalt eine reißende Bestie jahrelang unerkannt unter der menschlichen Gesellschaft gewandelt ist und nun mit einem mal die Tarnhaut abgeworsen und die wahre Natur gewiesen hat. Die bisherigen Verhöre des schnell entdeckten Mörders deuten mit beinahe voller Gewißheit auf f lgenden Hergang der Sache: Die ganze Familie Marfhal ist zu Bett. Der Mörder — genannt Jack, alias John Jones, alias Reynolds, alias Jenkins, alias Owen, letzteres wahrscheinlich der wahre Name, geboren in Birmingham, seines Gewerbes Grob- oder Hufschmied, Witwer — bricht in die Schmiede des Marshall ein, um dort die Werkzeuge der Operation gegen die ändern Räume zu finden. Marshall hört Geräusch, kleidet sich hastig an, geht in die Werkstatt und wird mit seinem eigenen schweren Schmiedehammer niedergeschlagen. Die Frau ist ihrem Gatten die Treppe hinab gefolgt, hat die Thür erreicht und sinkt mit zerschmettertem Schädel auf der Schwelle zusammen. Der Mörder tritt von der Werkstatt in das Haus. Die übrige Familie ist durch das mehrfache Geräusch geweckt worden, sie erheben sich nacheinander, um die Treppe hinab zu gehen, und eines nach dem ändern, die Schwägerin voran, sinkt, Schlag auf Schlag von dem Hammer getroffen, lautlos zusammen. Am Tonnlag Früh vor 3 Uhr war alles vorbei. Der Mörder wartet aus den Anbruch des Tages, um beim Lichte desselben sich das Eigenlhuin der Gemordeten bequemer anslesen zu können, und zieht ein Hemd, die Sonntagsbei»kle>der und die frischgewichst dastehenden Stiesel seines ersten Opsers an. Seine eigenen Kleider läßt er sorglos auf dem Bette liegen. Andere Kleider, Uhr u. s. w., die er geraubt, verkauft und versetzt er in der nächsten Nachbarschaft und treibt sich ebenda zwei Tage lang in den Kneipen herum. Kurz, er handelt im ersten Aki mit der Wildheit eines reißen-Thieres, im zweiten mit der stupiden Dummheit eine» Stückes Lieh. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Die Wählerliste des krainischen Großgrundbesitzes) ist in der heutigen Laibacher Zeitung veröffentlicht, Reklamationen dagegen sind bei dem Landespräsidenten binnen 14 Tagen einzubringen. — (Für die freiwillige Feuerwehr) spendete Herr M. Fleischmann, Bahnhofrestaurateur, 5 fl. — An dem Tabor inSefsana betheiligten > sich der „Tr. Ztg." zufolge 3—4000 Menschen, zumeist Bewohner des Karstes; aus der Stadt und Umgebung Triest mögen sich 3 — 400, aus dem Görzer Gebiete gegen >100 eingefunden haben; aus Laibach erwartete man zum mindesten eine Deputation, doch traf blos ein Schreiben ein, worin bedauert wurde, daß die Laibacher beim besten Willen nicht kommen könnte», weil sie gerade an diesem Tage selbst ein Fest hätten! Als Regierungskommissär snngirte der k. k. Polizei-Oberkomnnfsär Viditz, dem der Offizial Herr v. Comelli beigegeben war. Nachdem Dr. Lavric den Tabor eröffnet und mit Akklamation zum Präsidenten gewählt worden, sprach für Bereinigung aller Slove-nen in ein Kronland mit einem eigenen Landtage Doktorand Herr Klauber aus Görz; für Einführung der flovenifcheu Sprache in Amt und Schule, bezüglich für die thatsächliche Anwendung des 8 19 der Staalsgrundgesetze, Herr Ravnik, Professor und Landtangsabgeordneter in Capodistna; sür Errichtung einer Massigen slovenischen Schule in Sessana Herr Sivitz, Lehrer in Skopo; für Errichtung einer städtischen slovenischen Schule in der Umgebung Triests ein Landmann NamenS Juri Gerdal; endlich sprach für Verwinde-rung dcr Steuern ebeufalls ein Landmann. Selbstverständlich wurden alle Punkte von den versammelten Taboriten mit Ziviornsen angenommen. Bei Rückkehr der Taboriten in den Gasthausgarteu des Herrn Ma-horcic weigerten sich die Fahnenträger in denselben einzutreten, weil — das Gasthausschild „zum goldenen Stern" wohl in deutscher und italienischer, nicht aber auch in slovenischer Sprache an der Eingangs-thür angebracht war. Der Wirth ging und — nahm das Schild einfach weg, worauf erst die Taboriten mit Sang und Klang in Len Garten marschirlen. für 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsnmeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg Pisztory; in Klagenfnri P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranz-meyer,Grablowitz; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Krön st ädter, und gegen Postnachnahme. Eingcscndet. Allen Leidenden Gesundheit durch die delikate RöVL-lesei6w clu welche ohne Änwendnng von Medizin und ohne Kosten die nachfolgenden Krankheiten heilt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber. Schwindel, Blut-anssteigen, Ohrenbrause», Uebelkeit unv Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Kure», die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeuguiß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Pluskow, der Marquise de Bröhan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die liöVLlksoisrö bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Neustadl, Ungarn. So oft ick meine innigste» Dankgebete zum allgütigen Schöpfer und Erhalter aller Dinge stnde sllr die unberechenbaren Wohlthaten, welche er uns durch die heilsam wirkenden Kräfte der Naturerzeugnisse angedeihen läßt, gedenke ich Ihrer. Seit mehreren Jahren schon konnte ich mich keiner vollständigen Gesundheit erfreuen: meine Verdauung war stets gestört, ich hatte mit Magenübeln und Verschleimung zu kämpfe». Bon diese» Uebelu bin ich nuu seit dein vierzehntägigen Keuuß dcr RevaIe8ciLrs befreit uud kann meinen Ber'nsSgeschästen nngestvrt nachgehen. I. L. Sterner, Lehrer au der Volksschule. In Blechbüchsen von Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20. 24 Pfd. fl. 36. — lisvalesoisrö OdoeniLtuö in Tabletten für 12 Tasseu fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tasse» fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, Witterung. Laibach, 31. Mai. Gestern Abends Gewitterwolken, Regen in der Umgebung von Laibach. Wetterleuchten in O. und W. Nachts heiter. Heute wechselnde Bewölkung, gegen Mittag Gewitterwolken, schwacher Sitdwest. Wärme: Mvrgeus 6 Uhr -s- 9.6°, Nachmittags 2 Uhr -s- 21.4" (1809 -s- 21.8", 1868 -s- 23.9") Barometer im fallen 325.06"' Das gestrige Tagesmittel derWärme -s- 14.4" um 1.0" unter dem Normale. Angekommeue Fremde. Ärn 30. Mai. HVlei,. Grebner, Kaufm., Wien. — Heimaun, Repräsentant des Anker, Triest. — Edler v. Camat, Gutsbesitzer, Kärnten. — Weinländer, Private, Klagenfurt. Steiuböck, technischer Bersicheruugs-Inspektor, Wie». — Partritzi, Privat, Triest. — Clerici, Haudets-maun, Mailand. — Schwarzer, Handelsreisender, Wien. — Graf Lichtenberg, Prapertschhos. — Waudter, Kaufm., Olmütz. Verstorbene. Den 30. Mai. Maria Modiz, Inwohnerin, alt 52 Jahre, im Zivilspital an der Wassersucht. — Dem Herrn Gottfried Petkoseg, Amtsdiener in der Landeskasse, seine Gattin Johanna, alt 41 Jahre, in der Stadl Nr. 156 am Zehrfieber. Gedenktafel über die am 2. Iulii 1 870 stattfindendcn Lizitationen. 3. Feilb., Stibil'sche Real., Ustja, BG. Wippach. — 2. Feilb., Zele'sche Real., Peteliue, BG. Adelsberg. Wiener Börse vom 30. Mai. Zlasst'ehMk- LMis-umMenmg. Die ergebenst Gefertigten erlauben sich, einem geehrten Publikum die höfliche Anzeige zu machen, Laß sic das seit Jahren bestehende I von der Wiencr- straße mit 1. Juni l. I. im eigenen Hause am Kundschaftsplatz Nr. 233, 1. Stock, eröffnen. Dieselben werden sich alle Mühe geben, in den ganz nen eingerichteten Lokalitäten dnrch Berabfolgung der vorzüglichsten Getränke und prompteste Bedienung ihre verehrten Gäste zusriedeu zu stellen. Um zahlreichen Zuspruch bitten ergebenst (220—l) _______________Molo Karls Lrdsn. Allerbeste Zimmer StttLtat'oQÄtt. Geld Ware Sperc. österr. Wäbr. . — dto. Rente, öst.Pap. 60.15 60.80 dto. dto. öst.in Silb. 69.00 6;«.70 öose von 1854 . . . 90.25 W.50 Lose von 1860, ganze' »6 SO 96.7,> Lose von 1860, Fünft. 166.— 1t 6 50 Prämiensch. v. 1864 . 11?.75 118.2.-» SrnuilsvIL.-OKI. Steiermark zu5pCt. 93.50 S4.— Kärnten, Krain u. Küstenland 5 „ 86.— . 94.— Ungarn . . zu5 „ 79.75 80.- Kroat.u. Slav. 5 „ 83.5,o 84 — Siebenbürg. „ 5 „ * 75.75 76 50 Nationalbank . . . 720 — /2i — Kreditanstalt . . . 255.40 255.40 -N. ö. EScompte-Gcs. 869.- 871.— Lnglo-österr. Bank . 314.75 3i5.— Oest. Bodencred.-A. . ü?9. 380.— Oest Hypoth.-Bank . —-Steter. Eöcompt.-Bk. 245. - 25".— Kais. Ferd.-Nordb. . 8247 ^252 Südbahn-Gesellsch. . i»4.80 195. kkais. <.75 ^ünfk.-Barcser E.-B. 172 50 173. !Uföld-Fiuni. Baün . 172.— 172 50 L»5s.r»LdrtsLs. s Nation, o.W. verloSd.^ 93.25i 93 50 llng. Bod.-Creditanst. 91.—! 91 25 Lllg.ök.Bod.-Credit. 107.851107.50 dto. in33I.rück-. . 90.25> 90.50 Tclegrafisckcr Wechselkurs vom 31. Mai. 5perz. Rente österr. Papier 60.10. — 5perz. Renn österr. Silber 69.45. - 1860er Staatsanlehen 96 90. — Bankaktien 718. — Kreditaktien 254.80. — London 122 55. — Silber 120 25. - Napoleonsd'or 9.75V,. Geld War- Oes:. Hyp^th.-Bank . 98.— 99.- .'7:-Lo?irLt3-ObLLs. Südb.-Ges. zu500Fr. dto. Bons6pEt. Nordb. (100 sl. i§M.) ^ '^.;200 sl. ö.W.) >)Ludolssd.(300fl.ö.29.) Franz-Ics. (200 st.S.) 118.25 N8.50 24V.— 249. i»5.— 95.25 92.25 02.50 r<4 20 04 50 96.— 96.10 Lose». r-§rcdtt 100 fl. ü. W. . Den.-Dumyssld.-Ges. zu 100 ft. CM. . . Lriester wo N. LM. . dto. 50 sl. ö.W. . Ll fencr . 40 st. Ü.Lö. Salm . „ 40 „ Valffy . 40 „ Clarv . 40 „ St. Genoiü,, 40 „ ^indisch>;rätz 20 ^ Waldstern . -20 , .tt2glevich . io „ >^udolssstift. 10 ö.W. 161 75 162.— 99.50 100.-127.— 129.- 61.— 63.— 3.1.— 34.— 40.— 41.-3>..50 31.-36.— 37.— 29.50 30.50 20.50 21.— 22.-> 22.50 17.— ! 18.— 14..50! 15 50 ^vor-.ss! (3 Mon.) ^ngSi>. lOOst. südd.W. Hran?s. lOO sl. „ ''ondon 10 Ps. Stevl. Pari- 100 Francs W1.90jlO2 1» K.2.10 102.20 122 40s,82.50 48.40? 48.50 rLÜQLvtt. ^ais. Münz-Ducaten. 20öck8ten Lowinii bietet die »«I», 8t» - V«, welebe von 6er k- rr«»»' genehmigt und garantirt ist Ls werden nur Lewiune gezogen, und xwar plangemä88 Common durob 6 Verlosungen im I^auke von wenigen Nonaten 20.000 /.ur !»»«'!><>--, ,, Lllt8ebeidung, darunter lietinclvu 8ieb llaupttretker von eventuell '1'ku.Ier IN».000, 60.000. 40.000 , 20.0«l0, 13.0«»«, 12.00«, 2 mal 10.000, 2 mal 8000, 3 mal 6000, 3 mal 3000, 12 mal 4000, 34 mal 2000, 155 mal lOOO, 261 mal 400, 383 mal 200, 18600 mal ü. 47 ete. 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