WhwwmttWs Preise Kür Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 ft. tzalbjöbrig . . 4 „ 2ti „ . vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich... — „ 70 „ Mit bet Post: «>intrlj. 25 kr., monat!. 9 kr. Einzelne Nummern 6 Ir. TJ ingblfltt Anonyme Mittbeilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 26. Donnerstag, l. Februar 1877. — «etzacti»»: Bahnhosgasse Nr. 16. «r»e»iti»ns-Lz«ftraten- vurean: Longreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. v. Älein-mayr te geb. Bamberg.) JnserttonSpretse: Für die einspaltige Petitzeile L 4 kr, bei wiederbolter Einschaltung L S kr. ' Anzeigen bis 5 geiltj Bei größeren Jnse Öfterer Einschaltun chenber Ra Für complicierten @ei_ bete Vergütung. 10. Jahrgang. Die nächste Nummer erscheint des H. Feiertages wegen am Samstag den 3. Februar. Die Utitertrainec Eisenbahn. Die Rede de« Reicheraths-Adgeordneten Dr. Schaffer (228. Sitzung de» Abgeordnetenhauses vom 27. Jänner l. I.) lautet vollinhaltlich, wir folflt: „Die Petitionen, um deren Erledigung es sich gegenwärtig handelt, betreffen eint Eisenbahn, welche einerseits meinet vollen Uederzeugung nach auch vorn ReichSstan puvlte schon seit langem eine eingehende Beachtung verdient hätte, und welche anderseits für da» Land »tob, dessen Hauptstadt und Handel« fommtr ich Hier zu vertreten die EHte habe, von außerordentlicher Bedeutung ist, welche geradezu eine Ledenssrage für da» Land bildet und als eine unumgängliche Voraussetzung für dessen weitere wirth-schastliche Entwicklung betrachtet werden muß. Zum Beweise, welche Wichtigkeit dieser An gelrgenheit im Lande beigelrgt wird, führ« ich nur an, daß seit vielen Jahren, insbesondere seit 1864, ununterbrochen vonseile des Landtages, vonseile der Gemeinden, vor allem vonseile der Vertretung der Landeshauptstadt, vonseite der Handelskammer und von zahlreichen Korporationen und Privaten, durch Denkschriften, Petitionen und Eingaben an die Re flierung und an beide Häuser de» ReichSralhe» um diese Bahn sich verwendet wurde. Allein bi» jetzt leider immer vergeblich. Die Bahnlinie, um welche es sich hier handelt, ist bisher, wie ich glaube, etwas unrichtig und prü-judicierlich Laibach-Karlstädter Bahn genannt worden, während sie richtiger Laibach-Ogulin-JosesSihaler JBabn, oder vielleicht einfach Untertrainer Bahn heißen sollte. Sie ist bestimmt, von der Landeshauptstadt Laibach, wo bekanntlich die Route der Südbahn vorübergeht und die Rudolfbahn dermalen ihr Ende findet, auszugehen, den unteren Theil des Landes in südöstlicher Richtung zu durchziehen, die Grenze zu überschreiten, dann die Linie Karlstadt-Fiume zu ««!!!»*« unb au diese zu überschreiten, um zum «nichiusie an die au« dem Süden kommenden dalma-ttntschen Bahnen zu gelangen und auf diese Weise die letztgenannten, dann die kroatischen und südunga rischen, sowie die künftigen türkischen Bahnen mit dem österreichischen »ahnnetzt zu verbinden. Ich erlaube mir nun vor allem, über die Lage unb die Beschaffenheit dt» Lande», welche» diese Bahn zu dmchziehen hätte, somit übtr die totalen Interessen, welche dabei in Frage kommen, einige Bemerkungen vorzubringen. Das Land Ärain hat in der Art und Weise, wie te zu den spärlichen Bahnen, welche e» jetzt drfitzt, gekommen ist, entschieden kein Glück gehabt. Die erste Bahn, die ihm zutheil wurde, war die Südbahn, welche mit Ausnahme des Sagorer Kohlenbeckens hart an der steirischen Grenze faktisch die sterilen, weniger bevölkerten Gegenden de« Landes durchzieht, so daß man fit vom Landesstandpunkte aus nur als Transitobahn betrachten kann. Dann bekam ftrain lange Jahre hindurch keine zweite Bahn. Erst später wurde dem Landt die Rudolf - Bahnlinie Tarvis. Laibach zutheil, wodurch allerdings schon tin viel kulturfähigerer Theil des Lande«, nämlich Oberlrain, mit der ersehnten Eisenbahnverbindung bedacht wurde. Allein der entschieden bevölkertste, fruchtbarste Theil des Landes ging damals leer aus und hat auch heute noch keine Eisenbahn. Ich habe eben Untertrain den entwicklung»' fähigsten Theil des Lande« genannt, aber man kann sagen, daß überhaupt im Süden Oesterreich« wenige von der Natur bevorzugtere Landstriche zu finden sein werben. Vorzüglich zwei große Artikel sind e«, welche geeignet wären, durch diest Bahn zu tintm außerordentlichen Aufschwünge zu gelangen, und anderseits wieder dieser Bahn große Vortheile in ihrem Verkehre zu sichern, nämlich Holz und Sohle. Man hat kaum eine Vorstellung von der riesigen Ausdehnung der Forste in diesem Territorium. Tausende von Jochen wahren Urwaldes sind vorhanden unb Kohlenschätze an verschiedenen Punkten aufgehäuft; so im Tschermmbler und Gottscheer Bezirke und im Treffner Bezirke, insbesondere bei Neudegg, wo dieses Mineral in enormer -Quantität und nach fachmännischem Ut-theile auch in vortrefflicher Qualität zu finden ist. Heute aber verfaulen viele Tausende von Klaftern Holz und die Kohle bleibt unbenützt in ber Erde liegen, indem e« diesem Artikel eben an einem gesicherten Absatzgebiete und an einem zweckmäßigen Eommunicationsmittel fehlt. Außerdem besitzt Untertrain auch reiche Erzlager , einen schon weit vorgeschrittenen Weinbau, welcher unter günstigen Umständen natürlich ebenfalls noch einer weiteren Hebung fähig wäre. ES besitzt ferner einen vorgeschrittenen Landbau, eine rationell betriebene Viehzucht unb auch bet Rübenbau wird bereits mit Glück dort versucht. Ja, e» hat sich trotz bet Ungunst btt Verhältnisse in ditftm LandeStheile, eben weil bit Schätze ber Ratur bort so reich au»gestreut liegen, bereite eine sehr beachtenswerte Industrie entwickelt. Ich verweise da nur auf die großen (Sifentverte in Hof und Gradaz, auf da» Zinkwerk in Johannisthal, auf die Glashütte in Gotischer, auf die gut entwickelte Holzindustrie im Reifnizer Bezirke und bit ziemlich große Zahl von Dampssägen u. f. w. Unb doch sinb da» naturgemäß trst vitlvttfpttchendt Anfänge, welche bisher, da sie in tintm abgelegenen, von bem großen Veitehre abgeschlossenen Territorium liegen, nicht zur vollen Entwicklung gelangen tonnten, bit aber beim Bestaubt einer Bahn ganz anbtrt Dimtnsionm annehmen würben. Ebtnso find die Wasserkräfte in reichem Maße vorhanden, insbesondere am Gutkflusse, die gleichfalls erst ihrer entsprechenden Ausnützung harren. E« kann mir nicht beifallen, Sie mit künstlichen Rentabilitätsberechnungen bezüglich dieser Baha zu behelligen, ober Ihnen mit Ziffern eines künftigen erträumten Verkehrs imponieren zu wollen. Nut ein paar Daten will ich mir daher anzuführen erlauben, die burchau« wahrheitsgemäß sinb unb Ihnen ein Bild von der Größe de» dortigen Waldgebiete» geben werben. ES befinben sich an Hochwald erster Qualität im Lanbstraßer Bezirke 17,000 Joch, im RudolfS-werther 45,000 Joch, im Silticher 16,000 Joch, im Gottscheer 70,000 Joch u. s. w. Nur nebenher möchte ich auch noch beifügen, baß in Teplitz bei RudolfSwerlh ein Warmbad liegt, in welchem schon heute, obtool es in tintr ganz entlegenen Gegenb sich befindet, Hunderten von Gästen Heilung und Rettung gewährt wird und welche«, wenn e« an einer halbwegs günstigen Verkehrestraße gelegen wäre, sich vermöge der Heilkraft feiner Quellen zu einem Babe ersten Range«, zu einem der bevorzugtesten Warmbäder aufschwingen würde. So, meine Herren, sehen wir überall die Keime großer Prosperität, wir sehen ein Land mit reichen Naturschätzen, mit billigen Arbeitskräften, mit einer betriebsamen, entwicklungsfähigen Bevölkerung, aber trotzdem nicht nur keinen Aufschwung» sondern geradezu einen entschiedenen Niedergang, weil die nöthigtn Vorbtdingungtn fehlen, welche allein einen Aufschwung herbeizuführen vermöchten, das sinb gesicherte Absatzwege und bequeme Communications mittel. E« ist ein Territorium von nicht weniger als 150 Quadratmeilen, welches, trenn diese neue Bahnstrecke gebaut wirb, der Wolthaten derselben theilhaftig zu werden hätte. Außerdem find in den letzten Jahren noch ganz besonder» betrübende Umstände dazugetommen, welche die Bedeutung und die Notwendigkeit dieser Baha für da« Land noch mehr heran«gestellt haben; es sind die» jene traurigen Elementar Ereignisse, welche in den Jahren 1873 und 1874 über Unttrfroin beteingebrochen waren unb welche tintn Nothstand von solchtr Ausdehnung erzeugt haben, daß sogar ber hohe Reichsrath sich bewogen fand, im Jahre 1873 mit einer Unterstützung au» Reichemitteln einzugreifen. So ist ee getommen, daß die Bevöl-terung in diesen Gegenden, welche in dem mit der Grundsteuer überhaupt überbürdeten Arain zu den überbflrbetsten gehören, dem Elende und der Verarmung preiegegeben wurde, obwol alle Bedingungen im Volle und im Lande selbst vorhanden waren, welche zu tintm «ufschwungt, zu einem Fortschritte und zu einer hohen Kultur führen konnten. Da« ist mol, glaube ich, tin weitetet gewichtiger Grund, um auch von bitstnt Gesichtspunkte au» ben Bau der fraglichen Bahnstrecke all etwa» für da» Land Ärain höchst WLnschenswerthe», ja Nothwendige» erscheinen zu loflen. Nach diesen Bemerkungen lokaler Natur gestatten Sie mit, auch noch vom Standpunkte de« gesammtstaatiichen Jnieresse« die Frage dieses Bahnbaue« ganz kurz zu beleuchten; denn auch diese« muh- entschieden in Frage kommen und muß diese Frage erst bejahend gelöst werden, wenn e« sich darum handelt, eine Strecke, die immerhin eine Ausdehnung von 18 bi« 20 Meilen hat, zu bauen. Wenn wir die Karte zuhilfe nehmen, so finden wir, daß diese Bahn dazu bestimmt wäre, jene Lücke auSzufüllen, welche sich gegenwärtig zwischen der .Rudolfsbahn uvd den dalmatinischen Bahnen befindet, sie wäre bestimmt, gewissermaßen als sanierende« Mittelglied zwischen diese beiden Schöpfungen, welche in unserer Eisenbahnmisöre einen so traurig hervor« ragenden Platz einnehmen, einzutrelen. Was die Rudolfsbahn anbelangl, so kann es mir heute nicht beifallen, auf die Geschichte derselben und die Fehler, welche bei ihrer Anlage begangen wurden, zurückzukommen; aber e» ist Loch merk-würdig, wie au» hier daS Land Kioin ungünstig bedacht ward. Diese Bahn blieb viele Jahre bei Villach stehen, und al» e« sich darum handelte, daß weiier gebaut werde, wurde nicht die Strecke Villach. TarviS-Laibach sofort gebaut, wie jedermann erwartet hatte, sondern es wurde nur die Strecke TarviS-Laibach fertig gestellt und lange Zeit blieb wieder die Lücke Tarvi«-Billach offen. Auch der Anschluß nach Pontafel, von dem man Hölle erwarten sollen, daß wir bei Italien darauf gedrungen hätten, denselben herzustellen, wurde erst in Angriff genommen, nachdem Italien un« dazu gedrängt hatte, so daß jene günstige Absatzroute, welche die so arg be> drängte oberkraivische Eisenindustrie schon so lange nothwendig gebraucht hätte, in den letzten -schlimmen Jahren leider nicht zur Verfügung stand. Mann kann heute die Rudolfsbahn nur als einen kostspieligen-Eisenbahnrumpf bezeichnen, welcher, wenn er zu einer ersprießlichen Entwicklung gelangen soll, vor allem de« Anschlüsse« »ach Süden hin, un» Meer und an die dalmatinischen Bahnen bedarf. Die dalmatinischen Bahnen! Man konnte seinerzeit über die Ersprießlichkeit der Herstellung der» selben verschiedener Meinung fein, man konnte damals bedauern, daß der Bau dieser Bahnen beschlossen wurde, aber heute liegt die Thalsache einmal vor; sie find nicht nur beschlossen, sondern auch in Ausführung begriffen und werden vollständig hergestellt werden. Unter diesen Umständen ist e« gewiß keine Frage, daß alle Mittel auszuwenden find, um diese Bahnen, welche dem Staate so große Summen gekostet haben, wenigsten« einigermaßen rentabel zu machen, und die einzige Rettung, da« einzige Heil, welche« es da gibt, kann nur darin liegen, daß die dalmatinischen Bahnen mit dem österreichischen Bahnnetze in Verbindung gebracht werden, was eben ausschließlich durch die heute in Rede stehende Unterkrainer Bahn zu bewerkstelligen ist. Es liegt mir gewiß ferne, mich hier mit weitgehenden Projekten einer künftigen Welthandel«linie zu befassen, allein die Thatsache ist unleugbar, daß die durch die Umerkrainer Bahn mit dem östtrreV chischen Bahnnetz verbundenen Dalmatiner Bahnen die kürzeste Verbindung vom Süden des adriatischen Meere« nach dem Norden Mittel. Europa'« und zu den Eentren de» Verbrauche« und der Erzeugung bilden würden. Und wenn schon einmal dir dalmatinischen «ahnen da find, können fie nur durch Ausnützung dieser Verbindung zu einer Bedeutung gelangen. E« unterliegt weiter« keinem Zweifel, daß es Dalmazien möglich sei« würde, aus dieser kürzesten Route bei' seinen viel günstigeren maritimen Ver> häUnissrn und seine» bessern Häsen der gegenüber liegenden Küste, besonder» dem Hafen von Brindifi mit großem Erfolge Konkurrenz zu machen: ' E«ijst «icht-minder ■ rine LWsache! dadurch die Verbindung der -Unterkrainer - Büh«^ mit1 litt Karlstadt-Fiumaner Bahn die kürzeste Route zu den kroatischen, suoungarischen Bahnen, also zu der Kornkammer der Monarchie geschaffen wird. M.me Herren! Wenn wir die dalmatinischen Bahnen so lassen würden, wie sie jetzt sind, und den Anschluß nicht schaffen wollten durch Untcrkratn an da« österreichische Bahnnetz, wa« wäre die Folge davon? Einfach die, daß wir alle jene Millionen, die un« die dalmatinischen Bahnen kosteten, daß wir diese enoimen Summen led.glich zugunsten unserer traneleiihamjchen Nachbarn verwendet hätten. Denn e« umerlitgt gar (einem Zweifel, wenn die dalmatinischen Bahnen nicht den Anschluß nach Oesterreich finden, so würoe aller Nutzen, der noch relativ von denselben gezogen werden könnte, auf unsere Kosten unseren ungarischen Nachbarn zugute kommen. Das kann nun nicht unsere Absicht sein, im Gegentheile, unsere Aufgabe ist, diesen Nutzen uns zu sichern um doch einigermaßen das Kapital zu ocrz.njen, welche« in diese Bahnen hlneingesteckt wurde. E« ist ohnehin fatal, daß fünf bi« sechs Meilen dieser Lahn aus alle Falle über ungarische« Territorium gehen werden, so daß es Aufgabe unserer Regierung sein wird, durch rechtzeitige Verhandlung mit der ungarischen Regierung sich diese kurze Strecke auf ungarischem Gebiete sicherzustellen und so allen Einwendungen beizeiten vorzubeugen. Meine Herren! Es soll bei einem Bahnbaue, wenigstens nach meiner bescheidenen Auffassung, in erster Linie nicht Ausgabe sei», strategische Momente dabei zu versolgen, obwol t« nicht zu leugnen ist, daß zu a-en Zeiten in anderen Staaten, so vorwiegend bei unserem östlichen Nachbarn, diese« strategische Moment sehr hervorragende Beachtung fand. Jedenfalls aber kommt e« immer vor, daß olche Momente neben anderen bedeutend in« Gewicht allen. Nun spricht aber auch, von diesem Gesicht« lunkte au« betrachtet, alles ganz entschieden für diese Bahn. Ich glaube, die jüngsten Er-igmsse im Oriente haben neuerdings gezeigt, daß diese Linie, reipectiot die Verbindung mit Dalmazien, für die Vertheidigung de« Reiche« im Süden und Südosten von entschiedener Roihwendigkeit ist, und es kann einem Zweifel unterliegen, daß, wenn je das Unglück eines Krieges in diesen Gegenden auebrechtn ollte, Dalmazien, unverbunden mit Oesterreich, ich bezüglich seiner Vertheidigung hier in außer ordentlich fataler und aussichtsloser Lage befinden würde. Wenn ich mich, meine Herreu, um den Eha rotier dieser Bahn vom technischen Standpunkte au« umsehe, so zeigt ein Blick ins Land, daß dieselbe zu jenen gehört, die mit verhältnismäßig wenigen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, bet welcher die Kosten daher auch verhältnismäßig unbedeutend sind. Hochgebirge hätte sie nirgends zu überwinden; es fehlte ihr nirgends an Holz, nirgend« an Waffti, von Bora keine Spar. Sie würde gewiß zu jenen gehö ren, bei welchen der Kostenaufwand ein ganz erträg licher wäre. Auch hier will ich nicht mit Zifferndetail, kommen, nicht jener Ueberjchläge erwähnen, die der Bahn vorgenommen, 1874 hat bereit« die voll» iändige Überprüfung des Projekte« im Handelsministerium stallgesunden, 1875 hat Seine Excellenj der jetzige Handelsminister in da« damalige Expoi« ene Bahn als Hauptbahn ausgenommen, und 1875 hat auch die Tracierung durch Ingenieure der Ge» icralinfpeccion stailgesunden. So hat die Bevölkerung fortwährend Hoffnungen und Erwartungen 'ür die Bahn gehegt, bis jetzt ist sie aber in diesen Hoffnungen und Erwartungen immer wieder getäuscht worden. Meine Herren, um kurz zu reassumieren: Es sandelt sich um eine Bahn, bei welcher das lebhaf» este und gewiß beachlenSwertheste LokalbedürfniS zu-ammenirifft mit den allgemeinen gesamtstaatlichen Interessen. E« handelt sich um eine Bahn, .durch weiche ein reich gesegneter Landstrich einer weiteren Entwicklung zugesuhrt werde» soll, während ander« eit« dadurch zwei unserer verfahrensten und noth-eidendsten Eisenbahnuniernehmungen nach Thunlich-"'eit verbessert und für den Staat minder kostspielig gemacht werden sollen ; es handelt sich um eine Bahn im Süden, speziell in einem Lande, wo auf diesem Gebiete bisher entschieden zu wenig gethan wurde, wo wir aber in kommerzieller, politischer und militärischer Beziehung wichtige Interessen zu vertreten haben, wv es Oesterreichs Aufgabe ist, von seinem Handel drohende Gefahre» abzuwenden und ihm durch rechtzeitige Schaffung der notwendigen Verkehrswege den reichen Nutzen zu sichern, der dort in der Zukunft noch zu ernten ist, so glaube ich, oaß es denn doch zweckmäßig und billig wäre, wenn die Regierung angewiesen würde, dieser Bahn ihr Augenmerk zuzuwenden und bas Erforderliche vvrzubrreilen, um sie seinerzeit in entsprechender Weise realisieren z« können. In diesem Sinne empfehle ich Ihnen wärmsten« den Ausschußantrag zur Annahme. (Bravo! Bravo!) Reichsrath. 229. Sitzung de« Abgeordnetenhauses. Der Minister des Innern übersendet einen Gesetzentwurf, durch weichen Bestimmungen in Ansehung des Contadinen- und Colonenver» hältnisses in den gegenwärtigen Gerichtsbezirken Raguja-Vecchia, Stagno und Sabdioneello in Dalmazien getroffen werden. Der Handelsminister gibt mittelst Zuschrift bekannt, daß er den Gesetzentwurf, de reffend den Bau neuer Eisenbahnlinien auf Staatskosten, und die et forderlichen Spezial-Kredite pro 1877 zum Zwecke des Elsenbahnbaues rücksichtlich der zum Bau beantragten Eisenbahnlinien Innsbruck» Bindenz (Arlbergbahn), Tarvis-Görz (Predilbahn), Czernowitz Novosieiico, von der verfassungsmäßigen Behandlung im ReichSrathe zurückz-ehe. Der Minister des Innern übersendet eine Re» gierungevorlage wegen Abänderung der Bestimmung gen de» Anhanges der R eich «rathS-Wah lord« nung inbeinff des Wahlbezirkes Galizien mit Ära» kommen, nicht jener Uever.chiage “»m,»eu »,c taU( d) g«.,Feinden Z. 1, 2 und 7. dann in * .ää. d, tob,™.!-,™ 3 schon gemacht worden sind; e« ist dies heute noch nicht am Platze, aber da« kann ich sagen, daß noch in den letzten Jahren verschiedene Bahnen gebaut wurden, die entschieden kostspieliger waren und deren Rentabilität jener der vorliegenden weit nachsteht. Die Wichtigkeit der Unterkrainer Bahn wurde auch vonseite verschiedener Regierungen im Lause der letzten Jahre mehrfach anerkannt. Schon im Jahre 1869 hat der damalige Handelsminister v. Piener in einer Zuschrift an den Landesausschuß Arain» die Nothwendigkeit und Zweck Mäßigkeit dieser Bahn anerkannt und bezüglich be» Baue» nur1 die Börau«setzung gemacht, daß die Linie Villach tzraNzensfeste und die dalmatinische Bahn zuerst ausgefühtt werben, Voraussetzungen, die heute bekanntermaßen bereit» eingetrvffen find. Im Iahte 1872 wurdet schon die militär-technische Begehuvg 13, 14 und 15, fetnev von Nitbtt Österreich, ä) Landgemeinden, Z. 9. Der Finanzminister übersendet einen Gesetz» tntwurf, betreffend die Eröffnung von Nachtrag»» Krediten zum StaatSvoranschlag pro 1877 nebft Begründung. E» wird die General-Debatte über den Gesetzentwurf, betreffend die Maximal-Tarife für P-rsvnenbejöroerung und einige allgemeine Tran«, pott Bestimmungen auf den Eisenbahnen, fortgesetzt; da» Wart ergreifen Abq.Teuschl, Abg. Skene, der Handel«minister, die Abgg. Dr. Sch aup, Auspitz, Dr. Ruß und Stendel, der Han» del«minister, die Abgg. Dr. Roser, Fuch», und Berichterstatter Schwab. Sämmtlich gestellte Anträge wurden an den fiisenbah»»« »«schuß zurückgeieitet. 'Mitifdie Ruudildau 6f0onn ftint ßauf6a6n als Tischlerlehrling, besuchte «1 fc,f Aridiiekiuradtheilung der Akademie der bildenden Künste, lUlimd), 1. Atbluar. frequentierte an der Wiener Universtlät die Borlesungen Inland. Äm 30. D. M. fano bei Heirn von üoer Astronomie, Fislk, Mechanik «c., trat 1815 in daö Pr et IS ein „ministerielles" Diner ftu l, welchem Potyleanilum, wirkte noch als Schüler der Mechanik beim die Minister beider Reichshalfien und Vertreter der Moi.tieien der ersten aus England nach Oesterreich einge-9ta»0naibaiit beiwohnten Ucber din Verlauf der führten DarnpsmasLine mit und brachte es so weit, daß er Bankoerhandlungen erfährt die „Bohemia" i „Es von 1836 an am Polytechnikum als Lehrer der Mechanik Wird sich fast ausschließlich oarun hanbcin, zu er- und Maschinenlehre IN Thäligkeit trat. Erst nach 45jähriger Tvängteit trat er vom üeoiamte zurück. Er war 1839 Mitglied der Hoskommission für die erste Bewerbe-ilusstel» lung in Wien und später bei allen ähnlichen Veranlassungen thäiig. 1844 wurde er zum Regierungsrathe ernannt, 1849 in de» Rmerstand erhoben, erhielt 1863 Titel -und Eharalter eines Hosrathe«, 1866 wurde er Freiherr und 1869 leben längliches Mitglied des Herrenhauses. ». Burg hat 21 selbständige Werke und Lehrbücher und 154 Broschüren übet allerlei Fachgegenstände geschrieben. — Ue be r die Banksrage hielt Dr. Bi sch o s im steierischen ffiroetbtbereinslolaie einen Bortrag. Der Redner wieS vom oollSwinhschastlichen Standpunkte nach, daß Oesterreich unmöglich aus die Muivereindarung eingehen könne, ohne sich und Bit Gesammlmonarchie volkswirtyschasl» lich zu ruinieren. Der Kern der Lösung der ganzen Bant« frage liegt vorläufig darin, daß 1. die Valuta geregelt wird; 2. ein hinreichender KriegSschatz geschaffen wird und ohne einiretenden Falls neuerdings die Nationaldank in Anspruch zu nehmen und die Banknoten zu enlwerlhen; 3. daß die 80-Millionenschuld deS Staates an die Nationalbank getilgt werde. Bis dieses gelingt, solle biS zum Ablauf einer Maximalsrist die jetzige Nationalbank mit einiger Modi-ficaliou fortbeftehen, Ungarn im Zentialorgane deiselben angtmeffen vertreten sein, in Budapest eine Banldireclion bestehen, die der Nalionatbank-Zentrale in Wien untergeordnet ist, und an Ungarn solle die nvthige Noten» menge nach Maßgabe seines Bedarfes zugewiesen werden. Weitere Zugeständnisse an Ungarn sind, ohne unsere und tue gesamnnstaailichen Interessen zu gefährden, unmöglich und ein Mehrbegehren unbedingt zurückzuweisen. fahren, inwieweit die Bank geneigt ist» den politischen Erwägungen, die au« dem staaisitchiiichtn Ver-boube der beiden ReichShmften folgt«, Rechnung zu !l°8tn und zu euum beite Tyelle befriedigenden "‘ejultatt milzuwirken. Die üstericichilchen Minifter haben bei wikderholien Anlassen eitiau, daß bei Standpunkt der ibant auch jener des Putiament« fei, und daß das letztere woi null jcoen Modus, zu dem die Bank sich versteht, otceptieten, aber sicher-lich jotn Mooue, den die Bank unannehmbar finoei, oblthnen werde. D>e Ungarn ihreticue wollen die Nölhiqung zur weiteren Verhandlung rni. der Bank nicht zugeben; sie wollen jedoch ott|t Vei Handlungen, bei denen sie nichi imtihun wollen, nicht hindern, um nicht den letzten Weg zu ocrjpetten, der noch zu eintm Ausgleiche fühlen kann." V1 u b i f s a ftellie im dalmatinischen Land-tage folgenden Antrag: „Der Landiag aoäe be- schließen, es werde ein Aus,cduß von neun Mit» gliedern mit dem Aufträge gewählt, den (iiummf einer alleiuntertänigsten Adrei) e an den Kaiser zu verfassen, in welcher de. Majestät gebe.en wucoe, durch ein allerhüchsteS Re,cripi otm Landtag aller, gnäd'gst ertläien zu wollen, ob das letzie «lutea im dritten Arilkel des Paten,« vom 26. rjebruar 1861 schon aufgehoben ist und ob bas Königreich Lalmazien in Verbindung mit den im Reich-raih vertretenen Königreichen und Ländern auf Grundlage des Staat«, grundgesetzt« vom 21. Dezember 1867 bleiben soll, was auch die Mehrzahl der öalmuimi|iticii Bevölkerung wünscht." Das etwäqnie Alinea lautet; „Jedoch kann, nachdem Wir über die staatsrechtliche Stellung Unseres Königreiche» Dalmazien zu Unjetn Königreichen fttuazien und Staovnien noch nicht endgittig entschieden haben, die für Unser Königreich Dalmazien erlassene La»be«ordnung dermalen noch nicht vollständig tn Wiikjamkelt treten." Ausland. Der „Reichsanzeiger" publiziert eine kaiserliche Verordnung, m>t welcher der els ag-lothringische Landesausjchtß aus oen 5. Februar einberufen wird. Die „Ga;zetla Ufficiale“ veröffentlicht ein königliche« Dekret, mit welchem die am 16. '.Komm der 1876 zwischen Italien u»d Rumänien nach dem Grundsätze der meistbegünstigten Nationen vereinbarte Handelskonvention ln Kraft gesetzt wird. Die Friedens-Vorbesprechungen zwischen Serbien und der Türkei wetven in Wien geführt, zu Protokoll gebracht, hievon eine Kopie bet serbischen Regierung und eine dem Großvezier zu geschickt werden. Beide Regelungen werden dann diese 'Protokolle zur Üennim« der Panier Traktat» möchte bringen. Erst nachdem eine volle Verslän» bigung über alle Punkte erzielt ist, witd zum Abschlüsse des Frieden« geschulten meiden. Der Ort, wo dieser Akt stattfinden soll, ist bis jetzt noch nicht bestimmt, doch durfte derselbe Äonsta-ninopel fein, wohin sich eine Special Gesandtschaft begeben würde. Der von der Pforte unternommene Schritt jnt Herbeiführung des Frieden« mit Serbien und Montenegro ist nicht infolge einer Preflion der Mach e geschehen. D'e Geruchie, betreffend die Aushebung der Privilegien de« «hebive, die Be-fettjgung der Kapitulationen und über die angeblich drohende Sprache, welche der Groß^zier dem bul ja^djeh Exarchen gegenüber geführt haben soll stnd vollständig unwahr. $ut ” bn Stufe zu Stufe. Hbfiatd Freiherr 606 ®**9, deffen 80. Geburtstag in Wien gefeiert wurde.' Motal= uuD Provlnzial-Ängelegenheiten. — (Wahlbestätigu ng) Der Handelsminister hat die von der Handels- und (Üenjtrbttammet für *rain kürzlich vorgenommene Wiederwahl des Herrn Alexander Dreo zum Präsidenten und des Herrn Karl Luckmann zum Bizeprästoenien derselben für das Jahr 1877 gestern bestätigt. — (Flcischtarif siir den Monat Februar.) Das Kilogramm bester Qualität von Mastochsen kostet 48 kr., mutieret Qualität 40 kr., geringster Qualität 'Ai tr., von Kühen und Zugochsen kosten die drei Sorten Fleisch 42, 34 und 26 kr. — (Sch m'er z enS sch r ei.) Der national-klerikale Slobenec“ ruft in feiner heurigen 11. Nummer aus: »Eintracht lummt von titottl", beklagt dir auf dem Gebiete der inneren Politik Oesterreichs herrschenden Wirren und be dauert, daß weder unter den verfchtedenen Nationalitäten, noch unter den verschiedenen politischen Parteien «ine iänvignng möglich sei. „Slovenee" bemerkt: der StbsolutiS' muß hielt Oesterreich zusammen; in der conflitutioneüen Lera sei noch kein Mann aufgetreten, der im Kaiserstaate Einigkeit zustande gebracht Hätte. „Siebente" schließt seine 3etemmde mit der »enßerung: „Viut eine Partei könnte in Oesterreich Wurzel soften und alle BolkSftärnrne zufrieden> stellen, dies wäre die Partei deS — Rechtes!» — Leider gibt der Verlauf res letzten Dezenniums Zeugnis, daß der im national-llerilalen Lager herrschende Begriff „Recht" im liberalen Lager eine andere, wesentlich berschiebene Den-tung erfahren hat. — (Unsere tüchtige Militär.Mu f ik-kapelle) konzertiert am 6. d. im Salon deS Gasthauses „zum goldenen Löwen" in Siöi- — (Der Verein de* *er,te) hielt gestern abend» im „Hotel ttlefant“ eine «erf-mmlun, ab; Mitglied«, dar unter Laibach, «delSberg, «rainburg. Oderlaibach, «ad-wannsdors, Stein und Z.rklach durch 22 Doktoren und 10 Wundärzte vertreten, sind erschienen, um den Ehrentag 6,8 yrreinsobmanve«. de» San'lStSraih-r und Senior« der ^Laibacher Medizin-Doktoren, de« .Herrn Dr. S »if.fr der mit der faiserlich-n verleihun, de« Ara«» J-sef-Orden« ausgezeichnet wurde, in erhebender, unter einem in gemüth» lichster Weife zu feiern. Der Gefeierte und die ganze ®e» sellschast befand sich in bester Stimmung. Toaste folgten i» ansehnlicher Reihe aufeinander, Dr. KeeSbacher öffnete feinereiche poetisch:humoristische »der, und „echte Gemächlich» feit" war das Losungswort des F-stabeiideS. — (Aus den Nachbarländern) Der Gesang« herein „Eintracht" in Klagensurt zählt 5 Ehren-, 49 ausübende und 213 unlerstütz'nde Mitglieder, dessen Archi» besitzt 1000 Stück Partituren und ein Inventar im Werthe bon nahezu 600 fl. — Die kärtnerische Sparkaffe pafsterte verschiedenen humanen Instituten, Vereinen und Anstalten 33 Ausgabsposten im Gesammlbelrage von 42,260 fl., da» runter der Feuerweln 400 fl., dem Slattarmenfond 1000 fl., für die Gewerbeballe 5400 fl., der Volksküche zum van eines BereinShauseS rin unberzinsliches Kapital von25,000 fl.» der Realschule 700 fl., dem Musikoerein 500 fl, dem Schul» Pfennig 200 fl. u. f w. — Die „»gramer Presse" meldet, daß in Dalmatien unter dem Kommando deS FZM Frech, v. Rodii zwei Jnsanterie-Divisionen und an der dalmati» Nischen Grenze bei Mttfomc ein lürkisches EorpS, aus 6000 Mann bestehend, ausgestellt werden. — (kandschastlicheS Theater.) Unter dem modernisierten Titel „Fürst oder Bürgermädchen" ging gestern das bekannte, recht nett gearbeitete historische Lustspiel „Anna Life" über die Breiter. Frl. Lrensdorf führte die Hauptrolle der „Anna Life" in der gelungensten Form durch. Das natürliche, herzige, aufrichtige, der ersten Liebe Iren ergebene Wesen der „Anna List" fand in der genannte», mit lobenSwerihem Fleiß und konsequentem Eifer ihrem Kunstberuse obliegenden Schauspielerin bollkommen entsprechende Vertretung. Herr Direktor F r i tz s ch e drang in den Seist der Rolle des urwüchsigen, unbeugsamen, voll«» freundlichen und tapferen Fürsten „Leopold zu Anhalt» Dessau" oollständig ein; ganz besondere Wirkung erzeugte die Szene der Rückkehr deS Fürsten im (linsten alle. Recht possierlich traten die Herren Laska (von Galberg) und Ströhl (Marquis bon Lhalisae) ein. Frl. Arensdorf und die Herren Fritzsche, LaSka und Ströhl erfuhren die «us» jeichnung des Heivomtses. Frau Schubert - Bar-bieri (Fürstin Henriette) fpielte die «lnstaudsszenen gut, l,eß jedoch in den Szenen mit dem Fürsten „Leopold" da« innige Befühl der Mutierliebe vermissen. Herr Unger (Föhse) entledigte sich seines Parte» in gemütlichster Weise. — (Die „Grvßherzogin b,nGerolstein"> geht in großer »usstanung heute über unsere Bretter. Fra, Zritzsche-Wagner und Herr Weiß stnd im Besitze ihrer Glanzrollen.______ . _________________ Zur Kultur des Karstgebietes. (Fortsetzung.! Im zweiten Abschnitt behandelt der Berfasirr die Wiederkultur de« Seekarste«. Diese Wiederkultur kann, da drei Bierttheile de« See» karste« absolutester Waldboden sind und nur durch Bewaldung die Macht der Bora gebrochen zu werben vermag, nur die Aufforstung de« Seekarste« sich zur Aufgabe stelle«. Diese Arbeit ist zwar in finanzieller Hinsicht nicht rentabel, aber die Existenz der dort ansässigen Bevölkerung von 23,000 Menschm und die Rettung de« Hochkarste« fordert dieselbe. Des Verfasser bezeichnet diese Arbeit nicht bloS in technischer Hinsicht, sondern wegen der ökonomische« und sozialen Schwierigkeiten al« eine Herkulesarbett, für deren Ausführbarkeit er jedoch ein stehe. Die von ihm gestellten Vorschläge zur Regelung der @tunfr EigenihurnSverhältnifle betreffen namentlich die fltitiflierunfl her Gemeinde Hutweiden auf die wirklich benützbaren, d. t. begrasten oder bebufchlen Grund- „ stücke, die Verbesserung der elfteren durch Säuberung von losen Steinbrocken und Helstellung von Brenz, und Abtheilung«mauern, dann Theilung derselbe« in abwechselnd zu beweibende Schläge; die Wieder! bewaldung der letzteren durch schlagweise einzuführevde Schonung und Ummauerung bei Mittelwalbbetrieb mit Unterholz zur Futierlaubgewinnung. unter Ausschluß der Bewridung. Die errichteten Schonungen , und die noch vorhandenen Staaj.««a.dungen sollen nach Rückerwerbung etwaiger Privat-Esiclavey „mit Trockenmaueru oejjygt und Mch zweckentsprechenden Hieb au» Buschwerk in Miltelwald umgewandelt. jedoch gleichfall« zur Futterlauberzrugung benützt «erden. Die Oedungen wären lediglich vor weiterer Unbill durch Ummauerung zu schützen. Verfasser leontrogt svdan« noch mehrere Maßregeln zur He» iutifl der bäuerlichen Wirthschaft, so die Erlassung «ine» GrundarrondierungS-GesetzeS, sowie eine Reihe von die Seekarst - Kultur unterstützenden Gesetzen, deren Wirksamkeit, um den so sehr überhand ge> «ommenen Forstfrevel und Holzdiebstahl zu unterdrücken, durch Anlage neuer und Verbesserung der alten Straßen und Schaffung neuer Erwerbsquellen gefördert werden wüßte. Von diesen, sich den gegenwärtigen Zuständen accommodierenden Maßregeln erwartet der Verfasser in den nächsten Dezennien die Schöpfung von 6—8000 Joch Mittetwald mit Futterlaubbetrieb auf Staatsgrund; circa 20,000 Joch dergleichen Wald auf den jetzt bebuschten Ge-meindewetden; 1—2000 Joch Privat-, Obst. und Weinpflanzungen, also die Regenerierung von ein Drittel des Seekarstes; mehr zu leisten hält er nicht nur mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Wirth-fchaftSverhältniffe, sondern auch wegen Unzulänglichkeit der Geldmittel und des aiquirierbaren Forst« Personals für unmöglich. (Schluß folgt.) Das österreichische Bürgerthum. Herr Heinrich Reschauer, Reoacleur der „Deutschen Zeitung» und Gemeinderaih in Wien, hielt am 26. v. M. einen längeren Vortrag über die Mission de- gewerblichen Bürgerthumes in Oester-reich. Aus diesem Vortrage wollen wir in der Er-Wägung, als dieselben auch vom Gewerbestande unsere« Heimatlandes mit lebhaftem Interesse auf. genommen werden dürften, hier nachfolgend die ftatbi-nalstellen hervorheben: DaS Bürgerthum ist ein Stand von der größten volkewirthschaftlichen und politischen Bedeutung. Die Neuzeit brachte unleugbar eine große politische Errungenschaft, die Gleichberechtigung der Individuen. Die Neuzeit brachte die Gewerbe ordnung, mit ihr die Gewerbefreiheit; leider hat die Neuzeit auch die Verarmung de« Mittelstände« im Gefolgt. Man legt die Ursache dieser unliebsamen Erscheinung den Gewerbetreibenden von heute zur Last; man stellte den Satz zum Dogma auf, daß den Ge-werbsleuten von heute nicht zu helfen sei, weil denselben die nöthige Bildung zum Verständnis der neuen Zeit und des Fortschrittes fehle, man müsse eine neue Generation erziehen. Die Thatsache, daß der Gewerbestand verarme, kann nicht hinweggeleugnet werden; Thatsache ist, daß die eigentliche praktische Erziehung zum Gewerbebetrieb in Händen de« Lehrherrn liegt; jedoch ebenso gewiß ist e«, daß der jetzige Gewerbestand nicht so verdorben, nicht so fortschrittsfeindlich und bildvngS» los sei, als man denselben in gewissen Kreisen hinstellt. ES tritt der Wunsch in den Verbergt und, daß den gewerblichen Interessen vonseile de« Staates daS Zehnfache von dem zugewendet werden sollte was diesem Zwecke heute zugewendet wird. Die Anficht findet in allen Kreisen Gehör, daß etwas geschehen solle, um Abhilfe zu schaffen; e« fragt sich nur: „WaS soll geschehen?" Vor allem müsse da» in Oesterreich fehlende Bewußtsein der Solidarität der Interessen aller Stände geweckt werden. In Oesterreich hält man die Interessen eine« bestimmten Standes nur fürSonderinteressen, so z. B. sagt man: den Schutzzoll brauchen nur die Fabrikanten. Sämmtliche Gewerbetreibende müssen einig werde« über die Fragen: was noth thue, und welche find dir Mittel, durch die zu helfen fei? — SS müssen alle Nebensachen, so Schutzzoll und Freihandel, beiseite gesetzt und nur die Hauptfragen ins Auge gefaßt werden. Eine dieser Hauptfragen ist die — Verminderung der Steuern, und um zu diesem Ziele zu gelangen — Reduzierung der Auslagen für Heer und äußere Großmachtpolitik. Das Kleingewerbe in Oesterreich dürft nicht verloren gehen; dort, wo Maschinen das Terrain bereits erobert haben, ist dem Kleingewerbe btt Boden entrück« worben, aber aus jenem Gebiete, wo inbt» viduelle Fertigkeit unb.Geschmack maßgebend find, gibt iS für da» Kleingewerbe immerhin noch viel zu thun. DaS Kleingewerbe würbe bisher vom Staate stiefmütterlich behandelt, eS würbe vernachlässiget, es mußte verarmen; es fehlte» dem Klein, geroerbt Arbeitsmittel und Absatz, es fehlten Muster-Werkstätten. Es wird Klage geführt, daß die Handel«- und Gewerbekammern in erster Linie Handels., unb in letzt er Linie Geroerbekau mern seien. Die Gewerbetreibenden sollten dahin streben, ihren Wünschen in maßgebenden Kreisen höhere Geltung zu verschaffen. Die« könne nur burch den allgemeinen österreichischen Gewerbelag geschehen. Die Ausgaben des Ge-werbetages wären: 1. Organisation bt» Gewerbe-standee; 2. die Lehrlingssrage; 3. Verhältnis zwischen Arbeitsgeber unb Arbeitsnehmer; 4. Beurteilung der Wirkungen der Gewerbe-Ordnung vom I. 1859. Die Mission de» heutigen gewerblichen Bürger thums sei, bahin zu streben, daß Einigung bezüglich der gewerblichen Fragen erzielt werbe, baß die Einfluß-nähme auf bie Gesetzgebung unb hiedurch btc Inanspruchnahme des Staates für geroei bliche Inter essen gesichert werde, endlich in politischer Beziehung eine solche Organisation des Staatswesens herbeizuführen, daß nicht eine ste ge Vermehrung, sondern eine Vetminberung bei Vuiien eimrett. Witterung. Saibacb, 1. Februar Morgens dichter Nebel bis gegen Mittag unhallend. dann heiler, windstill. Tempern-ur: morgens 7 Uhr 7 0*, nachmittags 2 Ui» + 0.6» C. 11676 — O.Ö“; 1876 1 6“ C.) Barometer, 786 01 mm. Das gestrige Tageeimttel 6tt Temperatur — 11", gleich dem Normale; der gestrige Nieterschlag 1'85 mm. Schnee. Angekomrneue Fremde am 1 gebtuac Hotel Stadt Wie«. Grieß, Samet, Kflie., und Baron Zornberg. — Sam inan *nna. Peliau — Dr. Deperie, Äbvokal, Görz. — äPabid jJiaiia, Sachsenield. — tiobu« tinsky, Hi f. - Lupisansch. iflrjt, Beides — Grcif Tburn, Radmannsborf. — Friedmann, Innsbruck. — Dr. Malli, Krainburg. Hotel Elefant. Vermiet, Lebrer, Barka. — Ruprecht, Be« ziitsarzt. Egg. - Dr. Razpet. Jdria. Kaiser von Oesterreich. Warner, k. t. Artillerie Ober-lieuienant, «ansdors Lkebeusmttrel-Pcctjc in Laibach am 31. Jänner. Weizen 9 fl. 90 kr., Rom 6 N 70 tr., «erste 5 st. 10 tr., Hafer 4 st. - kr., Buchweizen 6 fl. 20 kr., Hitft 5 fl 20 kr., Kukurutz 6 ft. — h. pi Hektoliter'; Erdäpfel 4 st. 10 kr. pr. 100 Kilogramm ; Fijvien 8 fl. - - kr per Hektoliter; Rindschoiaiz 92 fr. ecfroeimm Hf> tr., Speck, Irischer, 66 kr., Speck, geselchter, 75 kr., 'Utter 81 kr. pti Kilogramm; Eier 2 kr. per Stück; M ich 7 k. per Liier, Rindfleisch 48 tr., Äolhfirtjdb 62 kr., Schweinfleisch 48 kr. per Kilogramm; He« 3 fl. 15 kr , Stroh 3 fl 5 lt. »er 100 Äitogromm; hartes Holz 8 st. kr, weiche- Holz 5 fl. — tr. pr. vier Q.-Meier; Wein, rother 24 st., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. Verstorbene. Den 31. Jänner. Jakob Siegele, Privcuschreibel, 66 I., Zivilspital, Darmkat.irrh. Telegramm. Petersburg, 31. Jänncr. (Aus ,'lavischkk Quelle.) Dir Ausstellung btr Armee ist beinaht ganz vollendet, bem Beginne bt» Krieges wirb fitiv Mitte März entgegengesehen. An eine feinb' selige Haltung Oesterreichs wirb hier in maßgebef den Kreisen nicht geglaubt, eher noch an ein gemein* sames Vorgehen. Wiener BSrfe vom 31. Jänner. Staatsfonds, I ;per>. Mente, öft.Pap. Mo. dl», öft. in €116. »»» 1864 . . . . von 1860, ganze von 1860, Füllst. firämienf». ». 1864 . 9rundent.-Obl. -jiebcnBStg, üngani Aotien. Ingio-Banl . . . , . Ä clitanftait .... fe»ofttenbent . . . racomvle-Anstatt ttenco • 8an! . öanbciibant . . 'iitionertanl . . 'cft. 8anfg_d?C. union Bank. . . tiertefatoanf. . «if»to.»uon . . Rail Vubtmgta&rt Geld War« I Pfandbriefe. 68-80 68 90 Äflg. Öft. Bod.-Srttit. 68 - 68 SO bto. in 33 3........ 108’— 108-Ml Station, ö. W...... 118- Il8 fi0 ttng. 8ob>etcbitan(L 180 — 110S0 _ , ..... 134-so 136 — Prioritats-Obl. canj Josef» Baku . et liorbweftbahn . Eiebenbürger . . . . 71-86 71-76 ftaaUbabn . . . . 73 60 74-— Eübbahn » f Per». bto. Bon» latf. Ltti.-B-bu llf. Ooff'lb - laaUbaln . . -rifcb.lbn......... • ”■ .148' . 189 .096' 1.834 ,| . 64 .j 79. . im . 807 1S.T .186' .»40 77 76 78--148--130 •- 706 86 836- - 66 50 88 -8 . fl«-' 85 807 •’i 7b 13«) ' - 18M . — >811-. ■oO 78. Lose. Ätcbit - üete . . . IHubolf»»8ofe . . Wecbs. (3Moi,.) Äuglhurg 100 Marl ttranH. 100 Mark. Pamburg „ „ Vonbon io SJfb. 6terl Bon« 100 I>ranc# . Münzen, »oii. Siünj.SDmcatt 8N-ftranc»mick . . Deutsche Reich»bank. «Uber . »elbi 106-— 89-86 96 «0 91-40 90k« 61-163->0 98 76 IM— 13-60 SB«* 1(16-8 89 61 91--8616 91-6» I 90'7f ' 6116 164-- >«»•* 14— 69 66 188 70 48 66 5-80 919 60-50 116-76 69'5» ~Z 1 118-6» 48 1t 688 ' 9-80 60 36 115 »♦ Telegrafischer Kursbericht am 1. Fediuar. Papier Rente 62 95. — Gilber-Rente 68 20. — Bold« Rente 74-üö — 1860er StaatS-Antehen 111.50. — Bank« aetien 840. — SteBitactien 147 80. — London 128 60 — Silber 114 60. - ». k. Münzdukaien 5 80. — 20-Franc« StUcke «'80. — 100 VUWmart 60-25. Zahnayl Paichels Mundwafteresjeuz das vorzüglichste ZabnreinigungS- und Erhaitungsmiiiel, ist außer im Ordinalionslokale an der Hr^retztyvlücke im Mavy'schen Hause noch bet Herrn Apo» tbetet Mayr und Herrn Raitnger zu haben. PreiS pr. Flacon 1 fl. (39) 4 Rheumatismus-Aether jur Behebung von -»merzen aller Art, ob ae«t «der chronisch Dieser A'tlier ist das beste, reellste und sicherste bis nun bekannte Miltel gegen Rbeumatismu« (Biiederreißen, Hexen« schuß). Sich«, jede ‘«tt l'äbmung tn den HSnken und KUßea, Seiienftechen k Sehr häufig behebt er genannte Seiten schon na» einmaligem (Rtbraii* vollkommen. Preis eines große» Flacon lammt Anw isung 1 fl., eitvs kleinen F acorl sammi 'inrorifutig 40 kr. Die geringste Postsendung find entweder 1 großes oder 2 kleine Flacons, «ei Postsendungen entfallen fiit limballage unb Stempel noch 20 kr. Depot für Krain: l'aidach Victor v. Trnkoczy, Apotheker „zum golfi. Einhorn," Rathhausplatz Jlr. 4. Ru-dolsswenh: Dom. Rlzzoli, Apotheker. (38) 10-4 Gedenktafel über die am 5. Februar 187 7 stattfindendrn totionen. 3. Feilb., Megli-'sche Real., Renmarkll, VG. ilteumarltt. — 1.Feilb:, Slrupi'sche Real. Rupa, SB®. Ärainbv.tfl. 1. Feilb., Objidm’toe Real, Oberseßniz, BS. Krainburg. Theater. Heute: Die Großherzogin von Gerolstein. Komische Oper in 3 Akten und 4 Bildern. Musik von Jaque« Offenbach. Ein tüchtiger Agent in 3nn§6vac6 sucht eine leistungsfähige Firma in Vertretung; Hauptartikel: Landesprodukte rc. Referenzen ersten Ranges stehen zur Seite. Adresse ist in der Expedition dieses Blattes zu erfahren. (48) 3-2 Druck een 38- »• ÄWinmet* & geb. Üamberg. Verleger: Onomar Bamberg. Für eie Wedaction verantwortlich: Frau, Mütter.