Erscheint Abonnement Jimtag und Freitag. «»»«jährig M Nedllltion: halbjährig 2^, ««Wli^O!/ St»t«, N, Markt Nr.22N, H,St. merlcliÄhri« l X«^M ^ Expedition: Ron» Houi'Nr. >9N. I„serlion»gebühren: fiir die 2sp»ltige Zeile oder deren N,um für l Mal L tr„ 2 Mal 8 lr„ 3 Mal !« kr. Insertions» stempel jede« Mal 30 kr. Verlag und Druck von I . Vlasnik. i. Jahrgang, Durch die P«st: ganzjährig 6 fl. 4» lr halbjährig 3 „ 20 „ vierteljährig l „ 70 ., Einzelne Exemplare losten 5 Itlr- Zeitschrift für vaterländische Interessen. Verantwortlicher Redakteur: (Manuscripte werden nicht zurückgesendet.) P. v. Rabies. , Laißach am 21. November 1865. ^ 93. Die Regierung Innerösterreichs im Jahre 1790. i. R Es dürfte jetzt beim Zusammentritte der Landtage von Steiermark, Kärnten und Krain an der Zeit sein, mit Rücksicht auf unser slovenisches Programm es festzustellen, welche Rcgierungsver­hältnisse in Innerös t erreich in dem uns zunächst gelegenen XVIII . Jahrhunderte bestanden haben! Zu solchem Zwecke dient uns trefflich eine 1792 in Graz erschienene sehr freisinnig geschriebene Skitze Von Griitz, welche unter ihren vielen äußerst interessanten culturhistorischen Abtheilungen — sie schildert näm­lich die Hauptstadt in allen Aeußerungen und Beziehungen des Lebens — auch die Regierungszustände ihrer Zeit, und als Träger derselben die Aemter: Inneiösteneichs Centrlllstellen mit voller Sachkenntniß und im Detail darstellt. Die bezügliche Abtheilung beginnt mit den Landesstellen (Heft 2, Seite 211—216), geht dann auf die Polizei über und Meßt daran die Schilderung des Grazer Kreisamtes und des Grazer Magi­strates, welche beiden Aemter damals auch bei uns in Laibach in glei­cher Art constituirt waren. ^ . Landesstellen. Der erste, welcher Graz mit Landesstellen, oder, wie die Nieder­deutschen gar undeutsch zu sagen Pflegen, mit Landeskollegien beseelt hat, war Erzherzog Karl (1565). Unter seiner Regierung war Graz die Residenzstadt, und der Vereinigungspunkt aller Geschäfte, die vom Regenten abgethan werden mußten. Darum ward unter eben diesem Erzherzoge Karl ein geheimer Rath, eine innerösterreichische Regierung, eine Hofkammer, und nebst dem Hofkriegsrat!) auch ein Hof - und Landesrecht eingeführt. Diefe Verfassung blieb fast bis 174? unabgeändert. I n diesem Jahre wurde eine Deputatio n in Graz eingeführt, welche alle Kammeral-, Kommerzien- und politische Sachen besorgte, und unmit­telbar von der Hofkanzlei in Wien abhieng. Die innerösterrcichische Regierung besorgte das Iustizwesen, nahm von diesem Fache alle Appellationen an; doch konnte von dieser zu dem Revisorium zu Graz ein Rekurs z>ro revisions geschehen. Die Land rechte wurden der Re­gierung unterworfen. Das Vicedom-Nmt oder oberstes Kriminal­gericht wurde aufgehoben, ein Theil davon der Repräsentation, der andere den landesfürstlichen Landesrechten beigelegt. Das Generaleinnehmer­amt wurde von den Landesständen unabhängig und der Deputation un­terworfen erklärt. Feuilleton. Das Treigestilll Elisabeth. Prolog bei Gelegenheit des Concertes zur Feier des allerhöchsten Namensfestes Ihrer K. K. avost. Majestät der Kaiserin Elisabeth von Hssisrreichi Obersten Schutzfrau des Elisabeth-Kinderspitales in Laidach. (Am 19. November 1865 im landschaftlichen Redoutensaale) Gedichtet und gesprochen von Heinrich Penn. Ei n breiter Strom — treibt vorwärts die Geschichte, Darüber wölbt der Himmel sich mit Macht, Bald sonnig blau, bald Nachts im Sternenlichte, Bald Wolken peitschend zur Gewitterschlacht. Und all dies Treiben zeichnet mannigfaltig I m Strome sich, der wie ein Spiegel ruht; Da stammt empor ein Sternbild, dreigestaltig, Und doch harmonisch aus der Zeiten Fluth. Ich blicke hin, schon faßt es meine Sinne, Verklung'ne Sagen werden mächtig laut, , Ich lebe wieder in der Zeit der Minne, Und will Euch künden, was ich dort geschaut: Diese Verfassung wurde 1748 geändert, die Deputation auf­gehoben und eine k. k. Repräsentation eingesetzt, die fast eine ähnliche Gewalt und nur einen andern Namen hatte. Hierauf erfolgte der Oaii8S83U8 in oansiF Lurrnui priuoipiL, wel­chen man die Repräsentations-Iustizstelle nannte, und bei wel­chem die Fiskalsachen und die Klagen der Unterthanen wider ihre Herren angehört wurden. Vor-derTheilung der österreichischen Länder eristirte in ganz Steier­mark kein eigenes Gericht. Der Landeshauptmann oder Landesverweser hatte alles unter sich; er besorgte das Politische und entschied in Iustiz­sachen. Von seinem Tribunale konnte man zur herzoglichen Kammer allein appelliren, welche fast beständig herumwanderte und sich bald zu Innspruck in Tirol, bald zu Neustadt in Niederösterreich befand. So standen die Sachen bis zur Theilung der Länder, welche unter Herzog Karl vor sich gieng, der zuerst dem Lande Steier eine vernünftigere Polizei- und Iustizverfassung gab, und, wie schon oben gesagt worden ist, zuerst die Stadt Graz mit Dikasterien beschenkte. Das Gubernium, welches jetzt (1790) die höchste Lan­desstelle in ganz Innerösterreich ist und zu Graz residirt, hat seinen ersten Ursprung von dem geheimen Rath, den Herzog Karl einge­setzt hatte. Obwohl diese Stelle schon unter Maria Theresia zum Theil die heutige Gestalt erhielt, so war doch ihr Wirkungskreis nicht eben der, den sie jetzt hat. Das Gubernium erstreckt sich nun über den größten Theil Innerösterreichs, denn nur die Grafschaft Görz und das Triestergebiet haben in dieser Provinz ein besonderes Gubernium; darum wird das Gubernium von Graz das eigentliche innerösterreichische Landesgubernium genannt. Es besorgt in allen drei Herzogtümern Steiermark, Kärnten und Krain die landes­fürstlichen Befehle in Polizei», Stiftungs-, Kommerzial-, Sanitäts-, Re­krutirungs-, Militär-, Studien- und Zensursachen, wie auch iu puKIicuw eooleZiÄLtioiZ, die es mittelst der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei in Wien erhält. Hieher gehört auch eine innerösterreichische Staatsgüter, administration, ein Gubernial-Haupttaramt, eine Registratur-Kanzlei, Ex­peditur, eine vereinigte Gubernial- und ständische Buchhaltern und ver­einigte Kammeral-, Kriegs-, Bankal- und Frohnamtskassen zu Graz, Kla­genfurt und Laibach. Der Chef dieser Stelle, eigentlich der Landeschef, ist der Gouverneur; mit dieser Würde war feit 1781 jene eines Landes­hauptmannes der drei Herzogthümer Steiermark, Kärnten und Krain ver­einigt. Unter der jetzigen Regierung hat aber jedes dieser drei Herzog­thümer sowohl seinen eigenen Landeshauptmann, und zwar aus den Mitteln der Landstände,, als auch sein eigenes Gubernium erhalten. Steiermark hat bereits seinen Landeshauptmaun bekommen, und an der Trennung des vereinigten Guberniums und der damit verbundenen Stellen, als: Aus Waldesgrün ragt eines Berges Krone, Thüringe n ist's, ich kenne Volk und Land, Ein stolzer Landgraf herrscht auf jenem Throne, Und auf dem Volk ruht ehern feine Hand. Doch gleich der Purpurblüthe, die im Moose Am kalten Stein voll Gluth und Leben steht, Schmiegt an des Fürsten Brust als Alpenrose Sich liebewarm sein Weib Elisabeth. Und wenn er flucht — sie wandelt es in Segen, Wo er den Sturm entfacht — da bringt sie Ruh', I n seinen Haß weiß Liebe sie zu legen, Und schlägt er Wunden — heilt sie selbe zu. Ihr Blick ist — Trost, ihr Wappen — das Erbarmen, Hoch ragt ihr Schloß, davor der weite Plan Sie Tag für Tag als Mutter sieht der Armen, Und wer sie spricht, zieht fröhlich seine Bahn. Des Himmels Milde thront auf ihrer Stirne, Ein Heiligenbild, ist jedes Wort — Gebet, Der erste Strahl im lichten Dreigestirne: Thüringens Fürstin ist's, Elisabeth! Und weiter braust der Strom der Weltgeschichte, Und Jahre fliehn, wie eines Wortes Laut; Was steigt empor vor meinem Angesichte, So fremd und doch so wundersam vertraut? Jetzt wird es klar, ich bin im Vaterlande, Und grüße jauchzend mein geliebtes Krain , Dich theure Vaterstadt, im Stirnenbande Der Heimat wohl der schönste Edelstein. Wo sich aus Quadern wölbt der Brücke Bogen, Und still der Laibach grüne Fluthen ziehn, Seh' ich das Volk zum Platz geschäftig wogen, Und Handwerksleute rasch zur Arbeit fliehn. Sie halten plötzlich, und vom Feldaltare Tritt eine, hohe, königliche Frau, 382 der Landesbuchhalterei, Staatsgüteradministration «., wird sehr eifrig gearbeitet. Die oberste Justiz stelle für die innerösterreichischen Provinzen hat jetzt nicht mehr zu Graz, wie vorhin, sondern zu Klagen fürt ihren Sitz. Die Landrechte in Graz kann man auch als eine Landstelle betrachten, die aber bisher einigermaßen mit dem Gubernium vereinigt war. Die Landrechte sind die Iustizstellen erster Instanz der Adeligen, sowie die Ortsgerichte der Unadeligen. Das steiermärkische Land­ recht zu Graz ist zugleich der OonssLLUL in oausig «uinini xrinoi^ig et Ooiullliggorrliu durch Steiermark, Kärnten und Krain; dieser beschäftigt sich mit den landesfürstlichen Gerechtsamen und den Streitigkeiten zwischen Herrn und Unterthan. Der Borgesetzte dieser Landrechte führt auch den Titel eines Präsidenten, welche Würde gleichfalls mit jener des innerösterreichischen Gouverneurs vereinigt ist. I n Graz sind noch folgende beträchtliche Aemter und Dikasterien, als: die Bankogefällenadministration, welche sich sogar über die Grenzen der Provinz Innerösterreich, nämlich auch über das ungarische Küstenland erstreckt; ferner die Tabaksadministration, das Münzamt, Messingamt, Hauptzollamt, Haupt­ postamt, Versatzamt, Stempelamt, Lottodirektion u. f. w. Die feierliche Eröffnung des Elisabeth - Kinderspitals in Laibach. Die Kaiserin selbst klönt« den Gedanken, Ih r Name ist de« Hause« schönste Zier. Mit Gott! — Die Feier der Eröffnung unseres Kaiserin Eli ­sabeth-Kinderspitals am 19. d. M., als am hohen Namensfeste der obersten Schutzfrau unserer allgeliebten Kaiserin Elisabeth, begann mit einer heil. Messe, welche um 11 Uhr im St. Nikolausdome von dem hochw. Herrn Kanonikus Professor Poklukar, der als Vertreter der Gemeinde dem Verwaltungsrathe des Kinderspitals angehört, gelesen wurde. Der Verwaltungsrath, die Schutzfrauen und eine ansehnliche Zahl der Gründer, Wohlthäter und Freunde dieses Humanitären Institutes sandten hier ihre Gebete zu Dem empor, der da sprach: „Lasset die Kleinen zu mir kommen", — sie beteten für das glückliche Gedeihen der neuen An­stalt, und zugleich für das Wohl der allerhöchsten Frau, die in Ihrer bekannten alle Völker Ihres Reiches in gleicher Weise umfassenden Milde es huldreichst gestattet hat, daß unser Kinderspital auf ewige Weltzeiten Ihren hehren Namen führe! Nach Beendigung der heiligen Messe begaben sich der Verwaltungs­rath und die Schutzfrauen in das Spitalgebäude, wo in dem ersten (größten) Zimmer rechts vom Entr6e der Akt der Eröffnung und Weihe vorgenommen wurde. ES war da zu Häupten eines mit einem Kruzifixe, Blumen und Lichtern festlich geschmückten Hausaltares das Bild Ihrer Majestät der Kaiserin angebracht und mit weiß - blauen Drapperien festlich dekorirt. Der Obmann des Verwaltungsrathes, Herr Bürgermeister Dr. E. H. Costa, trat vor und resumirte die Geschichte der Entstehung und Entwicklung des Kinderspitals in nachstehender gediegenen Rede. Er sagte: Hochansehnliche Versammlung! Es war am 19. April d. I . also gerade heute vor sieben Monaten, als sich in Folge der von dem gegen­wärtigen Direktor des Kinderspitals Dr. Kovaö gegebenen menschenfreund­lichen Anregung, ein Kreis von Damen zu dem Zwecke versammelte, die Mittel zu berathen, wie dieser edle Gedanke zur Ausführung zu bringen sei. Mit der den Frauen eigenthümlichen Energie und Thatkraft begann man mit Sammlungen in allen Stadttheilen und in Folge der allgemei­nen Theilnahme, welche sich diesem neuen Institute zuwendete, war bald Zum Wohl der Menschheit noch für taufend Jahre Legt sie den Grundstein zum erhab'nen Bau. Und wieder regen fleißig sich die Hände, Und bauen rüstig an des Hauses Raum, Es wächst und steigt, schon heben sich die Wände, Vom Giebel winkt der reichgeschmückte Baum. Vollendet ist's, im düstern Zuge wanken Die Siechen, Heilung suchend, durch das Thor, Der Bürgerschaft zum Zufluchtsort der Kranken Steigt dieses Haus der hohen Frau empor. Sie aber lebt durch ihres Werkes Milde Als Mutter all der Kranken im Gebet, Der zweite Strahl im lichten Sternenbilde Ist Ungarns Königin Elisabeth! Und wieder führt mich die Geschichte weiter, Und wieder steht die Vaterstadt vor mir, Und winkt mir traulich, so bekannt und heiter, Die Gegenwart begrüß' ich jetzt bei ihr. Und wieder zieht ein Frauenbild, allmächtig, I n hehrer Majestät, auf gleicher Bahn, Und eine Krone schmückt die Hohe prächtig, Ein großes Reich ist treu ihr unterthan. Sie breitet ihre Hände, Segen spendend, Fromm über ein bescheiden Häuschen aus, Ih r sanftes Wort, die Zeit der Leiden endend, Gab Weihe und Veoeutung jenem Haus. Der hohen Fürstin, die in uns'rer Mitte Geweilt schon einmal, wenn auch kurze Zeit, Wir sandten ihr vertrauend uns're Bitte, Und zur Gewährung war sie rasch bereit. So reift das Werk, das wir den Frauen danken, Den Frauen Laibachs, die versammelt hier, Die Kaiserin selbst krönte den Gedanken, Ih r Name ist des Hauses schönste Zier. eine Summe gezeichnet, welche die Kosten der ersten Einrichtung zu decken geeignet schien. Mit wenigen Ausnahmen hatte jeder gegeben, jeder nach seinem Vermögen, mehr — minder. Dankbar hervorzuheben sind die so großartigen Geschenke der Familien Kosler und Baron Anton Zois unsres Herrn Fürstbischofes Vartlmä Widmar , endlich das bedeutende Legat der Frau Stengel , welches der erste Anfang recht vieler derarti­ gen testamentarischen Verfügungen sein möge! Viele Jahresbeiträge, welche gezeichnet wurden, decken den künftigen Bestand unseres Kinderspitals, dar­ unter insbesondere der von der Gemeinde-Vertretung Laibach's hochherzig bewilligte Beitrag jährlicher 300 fl. Man kann es nicht läua­ nen, das Damencomitö hat im Laufe weniger Wochen Wunderbares geleistet! Die Gründer traten nunmehr zusammen, die Statuten des Ver­ eins wurden entworfen und in kürzester Zeit behördlich bestätigt, und heute gerade nach sieben Monaten vom Momente an gerechnet, wo der erste Anfang gemacht wurde, stehen wir im eigenen Hause des Spital? und übergeben dasselbe hiermit dem allgemeinen statutenmäßigen Gebrauche. Der aufopfernden und rastlosen Thätigkeit unsrer Verwaltungsrathsmitglie­ der Franz Rößmann und Frau Iacobine Supan danken wir es, daß trotz der vorgerückten Jahreszeit in verhältnißmaßig kurzer Zeit der noth< wendige Umbau und die fammtlichen Restaurationsarbeiten vollendet, und alle Lokalitäten vollständig eingerichtet wurden. Auch hier darf der Wohl­ thätigkeitssinn der Bewohner unsrer Stadt nicht ungerühmt bleiben, durch welchen eine Reihe von Gegenständen täglichen Gebrauches und viele Ar­ beitsleistungen unentgeltlich gegeben wurden. Und so möge denn das Werk gedeihen, das mit dem heutigen Tage seine praktische Wirksamkeit zu entfalten berufen ist! Es möge gedeihen unter der uneigennützigen Lei­ tung seines Stifters, des Herrn Direktors Dr. Kovaö unter gleich un­ eigennütziger Mitwirkung des Herrn Secundarius Dr. Skedl! Es möae gedeihen unter dem besondern Schutze jenes Kreises edler Damen, welche als Schutzfrauen dem Institute ihre besondere Aufmerksamkeit zu wid­ men bereit sind, und an deren Spitze wir jene erhabene höchste Frau, unsere allgeliebte gnädigste Kaiseri n erblicken, die unser Kinderspital nach ihrem hohen Namen zu nennen huldreichst gestattet hat. Wir feiern heute mit innigster Rührung und doppelter Dankbarkeit Ih r hohes Na­ mensfest und beten zu dem Herrn des Himmels und der Erde, daß Er Sie den Völkern Oesterreichs lange — lange erhalte. Zur würdigen Feier dieses Doppelfestes veranstalten wir heute Abends ein großes Con­ zert, dessen Zustandebringung lediglich ein Verdienst der unverdrossenen Thätigkeit und Bemühung der Frau Anna Pessiak ist. Und so wird unser Werk gedeihen, wenn nach dem herrlichen Wunsche unsrer durchlauchtigsten großmächtigsten obersten Schutzfrau „der Allmäch­tige dieser wohlthätigen Anstalt seinen göttlichen Segen schenken wird." Auf daß es geschehe, bitte ich Euer Hochwürden das Elisabeth-Kinderspital im Namen des dreieinigen Gottes zu segnen und es feierlich einzuweihen! Nun nahm der hochw. Herr Kanonikus Prof. Poklukar unter Assistenz des hochw. Herrn Domkaplan K. Heidrich die ritualmäßige Weihe der Anstalt vor. Nachdem dieser heilige Akt vollzogen war, giengen die versammelten Gönner und Freunde an die Besichtigung der Räumlichkeiten, und es gereichte den anwesenden Mitgliedern des Verwaltungsrathes zur höchsten Freude, daß die bisher getroffenen Einrichtungen von allen Seiten die beste Anerkennung fanden. Wir glauben nicht unbescheiden zu sein, wenn wir es hier aus­sprechen, daß das Gefühl der Befriedigung, von dem alle Besucher sicht­lich erfüllt waren, wiederholt und in den wärmsten Worten zum Aus­drucke kam und daß sich in solchen Momenten der Verwaltungsrath durch­drungen fühlte von der innersten Ueberzeugung, daß dieses Unternehmen nunmehr als ein festbegründetes anzusehen sei und wie vor Allem der Name ElWeth-Kinderspital dessen beste Gewähr für alle Zukunft! I n diesem Namen wird es blüh'n und leben, Und wird zum Segen reifen für das Land, Laßt gottbegeistert uns die Frau erheben. Die zu der Kinder Mutter sich bekannt. So werde sie dem Haus zum starken Schilde, Ihr Name sei uns brünstiges Gebet, Ter schönste Stern im lichten Sternenbilde Ist Oesterreichs Kaiserin Elisabeth! Dag große Concert. «—. Vorgestern versammelte der landschaftliche Redoutensaal alle Stände unserer Gesellschaft; wir waren hocherfreut über den Edelsinn unserer Bevölkerung, der sich durch die immense Theilnahme, die das Publi­kum an dem großen Concerte für den Kinderspitalsfond nahm,' auf eine so glänzende Weise bewährte, denn nicht bald hat Laibach ein Concert mit solchem Erfolge gesehen, als dieses. Mehr als 600 Personen wohn­ten diesem Festabende an. Zwei Damen des Verwaltungsrathes leiteten gütigst das Cassageschaft. Das reichhaltige hochinteressante Programm — dessen Entwurf von unserer genialen Kompositeurin und trefflichen Sängerin Frau Anna Pessiak herrührte — bot uns 11 Nummern. Den Beginn machte ein sehr gelungener Prolog*) von Heinrich Penn , den der Dichter selbst mit vieler Wärme und dem schönsten Pathos vortrug; bei den letzten Versen enthüllte sich ein vom akademischen Maler Herrn Kurz v. Golden st ein meisterhaft componirtes und arrangirtes Tableau: „Charitas" . Die Büste Ihrer Majestät der obersten Schntzfrau des Kinderspitals, vergegenwärtigt durch die „Charitas" mit dem brennenden Herzen in der Hand (vorgestellt durch Fräulein Aurelia v. Goldenstein) wird von einem Genius (Antonie Calliano) mit einer Diamanten-Krone gekrönt. Drei Knaben (Eduard und Moriz v. Goldenstein, dann Alex. Calliano) und zwei Mädchen (Hermine Postl und Albina Cuntara) umgeben huldigend und bittend die obige Gruppe, ') Sieh voran. Anm. b« Red. 383 Am Abende gab der Verwaltungsrath ein großes Concert*) im landschaftlichen Nedoutensaale, welches einen so glänzenden Erfolg hatte, desgleichen sich seit vielen, vielen Jahren kein Concert in unserer Stadt erfreuen konnte. I m großen Saal, sowie in den Nebenlotalitäten und auf der fönst bloß für Mitwirkende reservirten, diesmal jedoch vom Con­certausschusse ausnahmsweise auch Nichtmitwirkenden geöffneten Gallerie in all' diesen Räumen waren die Zuhörer dicht gedrängt; so war denn natürlich auch das Erträgniß ein ansehnliches, der Rechnungsabschluß an der Kasse wies 37? fl. «?«,",» Am Schlüsse unseres Berichtes erfüllen wir die angenehme Pflicht, hier unfern Dank auszusprechen und zwar vor Allem der erhabensten durch­lauchtigsten obersten Schutzfrau Ihrer Apostolischen Majestät unserer all­geliebten Kaiserin Elisabeth, ferner allen Gründern und Wohlthätern un­seres Institutes, sowie allen den ?. 1 . Damen und Herren (vom Civil und Militär) die zu der uns unvergeßlichen Eröffnungsfeier durch ihr Mitwirken und Erscheinen in so edler Weise beigetragen haben! Laibach, am Festtage der heiligen Elisabeth. Vom Sekretariate des Elisabeth-Kinderspitals in Laibach. Politische Revue. „Närod" acceptirt die von der „NoravLkH orlios" in den letzten Tagen aufgestellte Behauptung, daß gewaltige Veränderungen in dem Beamtenstatus nothwendig seien, soll die neue Aera ihrem vollen Umfange nach zum Wirken gelangen. Das Verhalten des Beamtentums gegen­über der Oktoberfeier in Böhmen und Mähren habe den deutlichsten Be­weis geliefert, daß in den Regierungskreisen zwei mächtige einander ent­gegenwirkende Strömungen vorhanden seien, von denen die eine ihre Kraft aus dem Ministerium schöpfe, die andere aus jenen Kreisen sich zusammen­setze, welche sich so in das frühere System einlebten, daß es ihnen un­möglich sei, die Ueberzeugung zu gewinnen,- das frühere System habe bereits abgewirthschaftet. Um diese nach „Nä,rods" Ansicht vorhandene burcaulratische Opposition zu vernichten, bedürfe es keiner großen Anstren­gung; man verlange ja nicht, meint „Nä,rod" bescheiden, daß alle Beam­ten enthoben werden, es werde genügen, wenn man die oppositionellen lei­tenden Persönlichkeiten entfernt. Was speciell Böhmen betreffe, so soll man zuerst untersuchen, ob die ersten Beamten des Königreiches den Wil­len haben, die Grundsätze des gegenwärtigen Ministeriums durchzuführen oder nicht. Zeigen sich diese hiezu nicht geneigt, dann sei es Pflicht der Regierung, dafür zu sorgen, daß die ersten Stellen, namentlich der Posten des Statthalters, des Präsidenten des Oberlandesgerichtes und der Finanz­land esdirettion mit Männern besetzt würden, welche die Bedeutung des a. h. Manifestes vom 20. September erkennen, beider Laudessprachen völlig mächtig sind und sich bemühen, die Gleichberechtigung wahrhaft durchzuführen. Ob die Regierung in dieser Richtung in Böhmen Vor­sorge getroffen habe, will „Närod" nicht untersuchen, muß aber erwähnen, daß die Regierung sich Hilfskräfte zur Erreichung ihrer Zwecke in jenen Männern schaffen müsse, welche an der Spitze der höchsten Landesämter ständen. Mit diesen Zeilen, schließt „Närod", wollten wir zur Beseiti­gung eines der Haupthindernisse, welche sich der neuen Regierung in den Weg stellen, beigetragen haben, obwohl wir ihr aus vollster Seele die Anerkennung zollen, daß sie in dieser Angelegenheit selbst thätig ist. Möge die Regierung, welche umfassende und schöne Circulare über die Aufgabe des Veamtenthums erläßt, so lange es noch an der Zeit, die sich erge­bende Notwendigkeit beachten, daß die Verwaltung der höheren Aemter in andere Hände übergehe! Die niederen Beamten richten sich immer nach ihren Vorgesetzten. ') Die Besprechung des Coneertes, sowie den Abdruck des Prologs gaben wir ins Feuilleton. Anw. der Red. aus der die „Charitas" ihnen die Hand reicht, um darzustellen, daß selbe (die Kinder des Tableaus) als Repräsentanten der kranken armen Kinder­schaft mit offenen Armen aufgenommen sein werden, die man diesem In ­stitute zuführt. Hierauf folgten: die Freischütz-Ouvertüre, sehr brav exelutirt von der Musikkapelle des löblichen k. k. Inf.-Reg. Baron Gerstner unter Leitung ihres tüchtigen Kapellmeisters Jos. Sallaba; Schlummerlied, ein reizendes Gedicht, eigens für diesen Abend ge­arbeitet von Frau Louise Pesjak, mit vorzüglichem Geschick componirt von unserm zwar allseitig sehr beliebten, doch in seinem Werthe als Compo­siteur und Musiker noch zu wenig erkannten, einer schönen Zukunft ent­gegengehenden Theodor Elze, mit eben so warmem, innigem Verständ­nis;, als mit weichen, zum Herzen dringenden, die Intention des Compo­nisten so überraschend und fein wiedergebenden Stimmen vorgetragen von Frau Anna Pessial, Fräulein Colistine Püchler und Frau Louise Prllcker — der Erfolg dieses Stückes war ein in jeder Hinsicht ver­dienter und von dem ganzen Zuhörerkreise anerkannter; Vürger's „Lied vom braven Mann" in Kosesti's slovenischer Bearbeitung, vorgetra­gen von unserer liebenswürdigen vorzüglichen Deklamatrice Fräul. Emma Tom an mit der dieser Dame eigenen warmen Empfindung, ausgezeich­neten Auffassung und trefflichen Vortragsweise; Ilirija ozivljsua, Gedicht von Val. Vodnit, Musik von Benj. Ipllvec, gesungen vom Männerchor der öitÄvuica in der diesem Vereine frischer und kerniger Stimmen eigenen exakten Weise; „Kam"? Gedicht von Prc»ern, und „Romanze" von Ipllvec, gesungen von Herrn Viktor Buöar; die Compositionen, ge­lungen und namentlich die der Romanze sehr gefühlvoll und sinnig, gewannen wo möglich durch den vortrefflichen und so klangvollen Tenor des Herrn Buöar, der für den Vortrag dieser beiden Gesangstücke die vollste und verdiente Anerkennung erntete. Die beiden Damenchöre von Robert Schumann: a) Soldaten­braut, Text von E. Mörike und d) die Tamburinschlagerin, aus dem Spanischen von I . von Eichendorff, wurden in ganz gelungener Weise von dem, durch die unablässigen Bemühungen der Frau Anna Pessial zusammengestellten und eingeübten Damenchor ausgeführt, ein Be­weis, baß man durch tactvolles Vorgehen und fleißiges Einüben, auch auf diesem in unserer Stadt bisher noch nicht gehörig cultivirten Felde Die croatische Thronrede wird in Deäl's Organ freudig begrüßt. Was dort den meisten Anklang findet, ist der darin ausgesprochene Grund­satz, daß der Fortbau der Reichsverfassung auf der Grundlage der alter« erbten Gesetze und Gewohnheiten vor sich gehen müsse. „Pesti Naplo" findet in dieser Thronrede auch den Beweis, daß die Regierung, „abwei­chend von ihrer Vorgängerin, die Fragen nicht so starr formulirt, die Sa­che nicht so auf die Spitze stellt, daß der Zwiespalt wahrscheinlich sein sollte. Man könne von ihr sagen, daß sie aufrichtig den Ausgleich der Völker und nicht deren äußerliche, blos mechanische und eben deshalb trü­gerische, sondern deren wirkliche, vom Herzen ausgehende Vereinigung wünsche, daß sie die Individualität der Nation, diese hauptsächliche Garan­tie der Freiheit und des aufrichtigen Zusammenwirkens, achte und ihrer Entwicklung freien Raum lasse". — Wir möchten nur wünschen, daß man diesseits der Leitha gleichfalls Grund bekäme zu so rosigen Anschauungen wie jenseits. Aus der Rede Sr. Eminenz des Kardinals von Haulik, die der greise Kirchenfürst in der ersten Sitzung des kroatischen Landtages hielt, ist besonders folgende Stelle bewerlenswerth: „Ich bin versichert, sagte Se. Eminenz, daß Kroatien schwerlich je seine eigenen Angelegenheiten auf einem so schönen und breiten Felde verhandeln werde, wie es uns noch für diesmal durch die Güte der Vorsehung vergönnt ist. Sollte es uns auch jetzt nicht gelingen, den Ausgleich mit Sr. t. k. Npost. Majestät, dem Regenten zu erzielet! ? Ich theile nämlich mit vielen Andern die An­sicht, daß dieser Landtag das einzige Wrack ist, worauf sich unser Vater­land vom Untergange retten und in den Hafen feiner nationalen Autono­mie und der verfassungsmäßigen Freiheit einlaufen kann. Wenn wir hin­gegen diese schöne Gelegenheit gehörig benützen, so werden wir noch zu unserm nationalen Bestände zur nüchternen Freiheit und wahren Wohl­stände unseres Vaterlandes uns eine feste Grundlage legen können; und auf diese Art können wir uns bei der Nachkommenschaft jenes ruhmwür­dige Andenken erwerben, welches wir jetzt mit dankbarem Herzen feiern, das unsterbliche Andenken der Weisheit, der umsichtigen Mäßigung und der unerschütterlichen Treue unserer Ahnen. Dies wünsche ich im vollen Maße aus der Tiefe des Herzens dem geliebten Vaterlande!" Die Stadthlluptmannfchaft von Agram sandte an die k. k. Staats­anwaltschaft in Wien folgende Erklärung: „Das Journal „Debatte" bringt in Nr. 313 in einer Correspondenz aus Agram die Mittheilung, daß die Wohl wenigen Ma^uraniö'schen Anhänger alles Erdenkliche auf­bieten, um seine Enthebung durch Demonstrationen, als: Drohplacate, Fenstereinschlagen u. dgl., zu feiern, und daß unter der Jugend rothe Mützen vertheilt werden. Diese jedenfalls tendenziöse Mittheilung ent­behrt nicht nur jeder Begründung, sondern es scheint dieselbe in der Ab­sicht verbreitet worden zu sein, um das correcte und maßvolle Verhalten der hiesigen Bevölkerung zu verdächtigen." Der dritte Punkt der Instruction, welche die Deputirten zur säch­sischen Nationsuniversität von der Kronstadt« Stadt- und Distriktscommu­nität erhalten haben und die jene Körperschaft von ihren Deputirten auch auf dem Klausenburger Landtag vertreten wissen will, lautet: a) Es möge die verfassungsmäßige Autonomie der sächsischen Nation mit Einschluß des Wahlrechtes dieser gesichert bleiben, ferner d) das Territorium des Sach­sen-Bodens unverändert beibehalten werden; weiter «) in der Mitte der sächsischen Nation und in dem Verkehr nach Außen die deutsche Sprache die Amtssprache fein; ä) die verfassungsmäßige Unabhängigkeit der Kirche» und Schulen des Sachsen-Landes im Sinne der Approbaten I,, 1. 3. aufrechterhalten werden; endlich s) ein Centralparlament geschaffen werden, dem die Berathung und Beschlußfassung aller jener Angelegenheiten ver­fassungsmäßig zugewiesen werden sollen, welche den sämmtlichen Ländern Oesterreichs gemeinsam sind. Eine der ersten Vorlagen an die Landtage soll wie aus Wien ge­schrieben wird die über eine neue Bezirkseintheilung der Erbländer sein, ganz Verdienstliches und Anerkennenswerthes leisten kann. An der Aus­führung nahmen folgende Damen Theil: die Frauen Hedwig Brun­ner, Leopoldine Oregons, Anna Pessial, geb. von Schmerling und Louise Prücker, dann die Fräuleins: Marie Bernbacher, Clementine Eberhard, Rosa Fischer, Eugenie und Rosa Fröhlich, Anna von Goldenstein, Magda­lena Golob, Filomena Kleindienst, Emilie MatauZek, Anna und Franja Nolli, Maria Obresa, Amalia Pachner, Emilie Perko, Helene Pesjak, Johanna und Iosefine Podkraisek, Maria Pucher, Colistine Püchler, Mathilde von Raab, Marie ßventner, Franja Tagar. liemillisesnoen äs (Fnillauius l'ell, par N. ?ruäent, vor­getragen von Fräulein Mathilde v. Raab, mit hübschem Verständnis;, vieler Gefühlswarme und vortrefflicher Technik (den ausgezeichneten Flügel von Ehrbar hat Frau Grumnig mit Rücksicht auf den wohlthätigen Zweck freundlichst überlassen). Das große Sopran-Duett aus der Oper: Maria Padilla von Doni­zetti, brachten die Damen Frau Pessial und Fräulein Püchler trotz der, durch die große Hitze im Saale Plötzlich eingetretenen Indisposition der Letztgenannten, welche leider nicht allen, äußerst schwierigen Coloraturstellen gerecht werden konnte, durch die Sicherheit der zwar auch nicht mehr ganz disponirten Fr. Pessial zu einem anständigen Resultate. Das Altböhmische Volkslied, gesungen vom Männerchor der öitavllioa gleich dem ersten unter der Leitung des tüchtigen Chor­meisters Fabjan vorzüglich durchgeführt, fand auch dießmal, wie immer, ob seines schönen, lebhaften Charakters den größten Beifall. Den Schluß des Concertes bildete die Concert - Ouvertüre von Kaliwoda, vorgetragen von der genannten Militärmusitkapelle gleich der ersten mit vollster Präcision. So endete in würdiger Weise das in all seinen Nummern an Schönem und Lieblichem reiche Programm, in dem Zuhörerkreise den ein­zigen Wunsch nach recht baldiger Wiederkehr eines solchen genußreichen Nbendes zurücklassend. Die Kritik kann nicht umhin, einem Institute wie das Kinderspital dazu seinen aufrichtigsten Glückwunsch darzubringen, daß es eine so viel-, seitig ausgezeichnete und hervorragende Dame, wie Frau Anna Pessiak, in seinem Verwaltungsrathe zu zählen so glücklich ist! ^384 wobei auf die möglichste Arrondirung nach Nationalitäte n Rücksicht ge­nommen werden soll. Die „Wiener Abendpost" bringt einen längeren Artikel zur Klärung der Situation in der Verfassungsfrage; sie legt in demselben dar, daß der Vorgang, auf welchen die Regierung zurückgegriffen habe, dem Rechte entspricht, und daß er allein zu dem Ziele führen kann, um für die ver­fassungsmäßige Rechtsgestaltung des Reiches eine dauernde Grundlage zu gewinnen. ^ ^ Dasselbe Blatt stellt den Zeitungsgerüchten die Versicherung entge­gen, daß zwischen Oesterreich und Preußen über die Frage der definitiven staatlichen Gestaltung der Elbeherzogthümer nicht verhandelt worden sei, feit die Gasteiner Uebereinkunft die Art festsetzte, in welcher die beidersei­tigen Mitbesitzrechte provisorisch ausgeübt werden sollen. Correspondenzen. — I. Wien, 18. November 1865.*) Gewiß hat die Pensionirung Ihres Statthalters Freiherrn v. Schloißnigg bei Ihnen großes Auf­sehen erregt, wie ich auch aus einer Correspondenz der „N. fr. Pr." ent­nehme, welche übrigens über die Motive dieser neuesten That des Mini­steriums Velcredi sehr im Dunkeln herum tappt. Erlauben Sie mir daher, Ihnen hierüber einige verläßlichere Daten mitzutheilen. Staatsminister Velcredi, der in staatsrechtlicher Beziehung unbeirrt feinen Weg eines gemäßigten Föderalismus („Lander-Autonomie") fortgeht, will namentlich auch die administrative Reform, und die Befreiung des Volkes von der Vormundschaft der Vureaukratie. Sein erstes Rundschreiben wurde nicht verstanden; nun kam das zweite; gleichzeitig damit aber auch die Sorge, daß auch dieses nicht bloß am Papiere bleibe. Hat Graf Velcredi einmal den Kampf mit der Hydra der Vureaukratie aufgenommen, so bleibt eben nichts übrig, als energisch jedes Hinderniß seiner Plane zu beseitigen. Graf Velcredi hat es wohl vermerkt, daß gerade in Krain die Vureaukra­tie zu seinen größten Gegnern zählt. Er hat weder die seiner Vertrauens­adresse entgegengesetzte Opposition, noch den 20. Oktober vergessen, und Sie können daher noch vielfachen Veränderungen in Ihren Beamtenkreisen entgegensehen. Die dazu nothwendige Energie glaubt der Staatsminister in Ihrem nunmehrigen Statthalter Freiherr« von Vach gefunden zu haben, und daher dessen Ernennung. l.'Von der Poik. Anfangs November. (Periodische Seen.) Innertrain besitzt einen größeren weit berühmten See, dessen Wässer pe­riodisch, d. i. zur Zeit eises/anhllltenden Regenwetters anschwellen und wieder zur Zeit längerer, trockener Witterung abnehmen und ablaufen. Dies ist der Zirknizerse'k '.Wöch gibt es auch mehrere kleinere derartige Seen, vorzüglich in der Gegend an der Poik. Vor allen ist es der Pal­öersee, gegen dreiviertel Meilen von der Bahnstation St. Peter ostwärts entfernt. Er hat feinen Namen von der Ortschaft Palöje, von welcher an er sich nordostwärts über eine halbe Stunde weit ausdehnt, und wenn er ganz voll ist, zwei Abtheilungen mit einer Insel in der Mitte bildet. Der Hauptkessel, welcher auch die das Wasser ausströmenden und wieder aufsaugenden Höhlen enthält, liegt näher am vorgenannten Dorfe; bei anhaltendem schönen Wetter trocknet er ganz aus, fo daß Vieh auf seinem Boden weiden kann; nach starkem Regenwetter füllt er sich 3 — 4 Klaf­ter hoch. Unter den Wasser zuführenden Höhlen ist eine an der Ostseite, die zu Zeiten den Wasserstrahl über doppelte Mannshöhe emporschleudert. Dieser See füllt sich in der Regel gleichzeitig mit dem Zirtnizersee, wie er soeben erst eine feuchte Wasserfläche zeigte. Ein zweiter periodischer See ist der Petelinersee, ebenfalls gegen dreiviertel Meilen von der Bahnstation St. Peter, doch nordostwärts entfernt. Dieser führt feinen Namen von der Ortfchaft Peteline, in deren Gemeindebereich er gehört; fein Stand ist in einem länglichen Thalkessel am Fuße des Berges St. Trinitatis, zwischen den Hofgestiltsalpen Vilje und Vlaöna. Derselbe dehnt sich, wenn er voll ist, ebenfalls über eine halbe Stunde aus, doch hat er keine so offenen und weiten Wasserhöhlen, wie der Palöersee. Lokales und Provinziales. — Se. Cxcellenz der neue Herr Statthalter Freiherr von Bach ist am 18. d. M., mit dem Eilzuge von Wien kommend, hier angelangt. — Am Samstag fand die Festvorstellung (IKeatro z>Ä!>6) zur Feier des hohen Namensfestes Allerhöchst Ihrer Majestät unserer geliebten Kaiserin Elisabeth im landschaftlichen Theater statt. Das Haus war aus Anlaß der Feier sehr zahlreich besucht. Man gab den Postillon von Lonjumeau, doch ließ die Aufführung Vieles zu wünschen übrig. — Herr Calliano dementirt die neulich von der „Laibacher Zeitung" gebrachte Notiz einer Feier des 100jährigen Bestandes des landschaft­lichen Theaters. — (Turnuntericht.) Bekanntlich haben uns« beiden Turnver­eine unentgeltliche Lehrcurse für Handwerker, Professionisten und Lehrlinge eröffnet. Das h. Landesprasidium hat nun diese Lehrcurse verboten, da den genannten Vereinen das Recht zur Ertheilung des Turnunterrich­tes an NichtMitglieder statutenmäßig nicht zusteht. — (5rl2ni 80K0I). Auch der dritte Vereinsabend war sehr ange­nehm und bot ein reiches Programm von Declamationen, humoristischen Vorlesungen, Gesangs- und Musikpießen. Herr Coloretto war Ordner des Abends, und erheiterte die Gesellschaft durch die äußerst gelungene Parodirung eines durchreisenden Sängers, der erst kürzlich hier conzertirte. Unter den übrigen Programmspunkten gefiel besonders die meisterhafte Deklamation des Schillerschen „Taucher" in TosesKi's unübertrefflicher Übertragung. Den Mittelpunkt des Gespräches aber bildete fortwährend der traurige Todesfall Fügner's, Direktors der k. böhmischen Hypote­kenbank und Vorstandes des Prager „80K0I", dessen Verdienste in einer Rede gewürdigt wurden. Auch wurde einstimmig beschlossen, dem Prager Brudervereine telegrafisch die Theilnahme des „<1u2ui 80K0I" auszu­drücken. *) Wir bitten um öftere Mittheilungen. Anm. der Red. Qeffentlicher Dank. Allen ?. ?. Damen und Herren, vom Civil und Militär, welche zu dem so vorzüglichen Gelingen unseres Concertes durch ihre freundliche gütige Unterstützung wesentlich beigetragen haben, unfern herzlichsten, inniq. sten Dank. Ter Verwllltungsrath des Kinderspitals. Verstorbene. Den 17. November. Herr Mar Suchadobnik, gewesener k. k. Uhlauen-Lieute­nant, alt 37 Jahre, in der Krakau-Vorftabt Nr. 1, am Lungenblutstulze. Den 18. November. Herr Josef Petrouöiö, bürgl. Tischlermeister, «lt ßz Jahre, in der Gladischa-Vorftadt Nr. 56, an der Gelbsucht. — Herr Andrea« Po­toonik, Diurmft, alt 62 Jahre, im Ci'vilspital Nr. 1, an der Lungentuberculose. Den 19. November. Johann Kosmaö, Taglöhner, alt 60 Iah« , im Civil-Spital Nr. 1, an der Entartung der Unterleibsorgane. Lottoziehungen. K. l. Lottoziehung am 18. d. M. Trieft: 82. 34. 73. 9. 65. Getreidepreise in den Magazinen am 18. November. Weizen Mtz. fl. 4.1, KolN Mtz. fl. 2.70, Gerste Mtz.fi. 2.34, , H»f» Mh. fl. 1.74, Halbfrücht Mtz. fl. 2.90, Heiden Mtz. st. 2,22, Hirse Mtz. ,fi. 2.42 Kukiirutz Mtz. st. 2.59. Goursbericht 16, Nov. Geld Waare 18. Nov. Gelb Waa« 20. Nov. 1864er Lose statt, wozu ich den ersten Treffer unter meinen Promefsen fchon am Lager habe. "' H0 Holzlnechte und Flößer. ' Neffentliche Kundgabe. I n Folge der mehrseitigen an den Gefertigten gerichteten Anfragen, wegen Aufnahme von Arbeitsleuten, bringt derselbe auf diesem Wege zm Kenntniß, daß von dem hiesigen österreichischen Unternehmer größerer, in­dustrieller Werksanlagen vorläufig noch wenigstens 40 tüchtige und fleißige Holzknechte in andauernde Arbeit mit guten Gedingen aufgenommen wer­den. Solche Individuen, welche mit der Flößerei und Plettenbon betraut sind, erhalten den Vorzug. Auch werden einige gut unterrichtete und praktische Pottasch sie­derei-Arbeiter aufgenommen. Nähere Auskunft hierüber ertheilt aus Gefälligkeit auf mündliche oder schriftliche Anfragen (denen eine Postmarke beizufügen ist) der Forst­und Oekonomie-Veamte Herr Franz SchollMllyr, Laibuch, im MstlN­hos 1. Stock, welcher zugleich zu den nöthigen Vertragsabschlüssen bevoll­mächtigt ist. Riuillio VAIoea (Wallachei), im November 1865. Johann Klaus, Forst-Ingenieur. Das Haus am Altenmarkt, Haus-Nr. 129, welches sich im besten Bauzustande befindet und zu jedem Geschäfte geeignet ist, wird aus freier Hand verlauft. Das Nähere daselbst. , ^ , (102-1)