^^A^ .»« 38. Samstag am >R. März »834 Die ,,i!^iibachcr Zcitli'lg" crschnxt, init Ausnahoir dcr Sonn-und sscicrtagc. täglich, und lostrt sauixtt dm Bcilagrll i>n (>>,'!uv t^ir ^anzj^hri^ l l si., hal l'j^hr i^ 5 ft. !^<> fr., nlit Kreuzband im Coinptoir ganzjährig l2 fl>, halbjährig li ft. Für dic Zii^clliiu^ iu's Haus ssnd halbjährig !i0 tr. mchr ;u cninchtc». Mit dcr Pust portofrei ganzjährig, untcl Kreuzband und gedruckter Adresse 15 si., halbjährig 7 st. :!0 kr. — In serationögebühr für eine Epaltenzeile oder den Nan»! derselben, siir ein' malige (Einschaltung :i kr., für zweimalige 4 fr., für dreimalige 5, kr. C. M. Inserate bis lH Zeilen kosten 1 fi> sür ,°i Mal, 50 fr. sür 2 Wnl und 40 kr. für 1 Mal einznschallen, Zu diesen Gebühren ist nach dcm „provisorischen Geschc vom 6. November 1^50 für InserationSstämpel" noch lft kr. für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Amtlicher TlM. <^t. k. k. apostolische Majestät habeu mit aller-bdchster Entschließung vom t8. Februar l. I. de„ k- k. Generalconsnl in Smyrna, Peter Ritter von ^eckbeker, zl»n k. k. Geueralconsul fur Genua ^^ergnüdigst zu ernennen geruht. Se. k. k. apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 6. d. M. dem Haupt-^aiu, erster Classe Wilhelm Freiherru v. Ludwigs« bor ff deS Infanterie-NegimentS von Benedek Nr. ^» bei dessen Uedertritt in den Armeestaud, in Rück-''chc der in den lchleu Feldzügeu freiwillig geleisteten ^br belobten Dienste, das Militär,Verdienstkreuz al-^lgnndigst zn verleihen geruht. Heute wird ausgegeben und versendet: das Lan- bes - Regiernngsblatt fnr das Herzogtlium Krain. Erster Theil. l.V Stück. Vl. Jahrgang 1854. Dasselbe entl^lc unter ^. Nr. !l«. Posloexrag ^'cm 2U. April 1862. zwisctxn dem Kaiser«,»»«« Oesterreich und der schweizer'-scheu Eidgenossenschaft, Nr, 39. Kundmachung des k. k. Ministeriums für Handel und Gewerbe vom 21. Jänner 1854. über die Volli«hu„g des Ämkels 1« des Handels-nnd 3ollverllaa.es vom 19. Februar »853. ^ir. 40. Verordnung des k. k. Ministers des In. n«rn vom 28. Jänner 1854 . wegen Berücksichtigung ausgedienter Militärs bei Besepung anderer als der ihnen ausschließlich voibehalleneu Civil-dienstposten. ^l. 41. Vel0>d,>n>!g des k. k. Ministeriums des In-» königlich baier'schen Regierung zu dem zwischen lNehreren Regierungen des deuischen Buudes zu Staude gekommeneu Uebfremkommen, wegeu Ver-^eg»i!g elk'ankcer und Neeidignng verstorbenti ^genselliger Staatsangehörigen bekannt gemacht »virb ^ ^1 — 49. InDaltSanzeige der nnter den Nr. 21. ^'^. 23. 24. 25 2U, 27 »nd 28 des ReichSgesey-^"ttes vom Jahre 1854 enihalttnen Erlasse. ^ ^nibnch am 11. März 1854. "'" k. k. Nedactionsbureau des LandeS>N«gierungS« blatces für .svraiu. ^rm,der»«gen in der k. k. Armee. E r u e u n ll u g e n. " Feldmalschall^'lenieuant Cail v. Liebler ^ uestil,^.^^^,^^,^^,,^,,, ^, H»ad; der Oberst ^ ""', Knoll, Eommandanc des Infanterie-.Re-. U "eiitö Graf Ha»gwilz )tc. 38. zum D'rector de, eustadter Miiltar-Academie, und der Major Peter ^ ^' ^'ttinger des Wiener, zum Comma»- en des ^emderger Artillerie ^ Zeugverwaltuugs^ ^'l'lictes. beg '5" ^"'^' Oberst Hron v. Leuchteuberg Z... ^'^'Uel.e^),'egin,enlo Wocher Nr. 25, rückt zur """stle.stung bem. ^iieg.menle e... Veforder unge n. Im Geneialquartiermelstelstabe: De. Major Gedeon K r i s ,n a.. i c zum Oberst- lieuteuanl, und der Hauptmauu AlphouS Spaczer zum Major. Die Haupileute: Jacob Hocker deS Raketeur^ corps und Lndwlg Müller deS 2len Arlillerie-Ne-gimentS zn Majoren, der Erstere beim 3t«n, der veptere im 2ten ArtlUtlie-Negimente. P e n s i o u l r u n g e n. Der Oberstlieucenaitt Carl Breu del des In-fanterie-.N'rgimelitS Vaion Culoz Nr. 3l, als Oberst; dann der Major ileodegar Kneißler deo Infance-rie-Neginn'litS 5poch- und Deulschmeister Nr. 4. Xl.lV. Verzeichniß der im Herzogchume Krain eingegangenen Beitragt znm Ba»e eines das Andenken an die »vunderbare Rettung Sr. k. k. apostol. Majestac verewigenden Gotteshauses in Wien. Herr Joseph v. Redange, k, k. Berg» ft. kr. d. buchsuluer........ 1 — — Hr. Ios. Hiuner, k. f. Steu/ramtS- Coinrollor i» ^'aae, .... 2 — — Hr. Fran; Taiu'at', f. k- Slener« amls ^lssisteiu...... ^ — — Joseph ?auffrer, f, s, SteueraMtS» diener......... l __ ^. Hr. Leopold N'lter r>. Hoffein, s. k. Gerlchtsaojuntt in Gultfeld . . 2 — — Summe . ? '^ — Hiezu di« Summe aus dem 43. Ver» zeichmsse pr. .......i l.Wl) 52 3 ergibt sich eine Totalsumme von . 11.0slavischen Erbllinder, weil über diese die Da:a ans den leluen 4 Jahren vollstaüdig und nach denselben Gesichtspunkte» geordnet vorliegen, nno weil in diesen Landern die Reform deo Gym> nafialunterrichles bereits so lange Zeit zur Verwxkli-chnng gelangt ist, daß die Zahlen eine sichere Gn,,,d-lag« für weitere Schlüsse bieten. Die Tabelle selbst erstreckt sich über die Gym« »asten des gesamnuen Staates, und gibt zugleich Zeugniß, daß überall die Reform deS Unterrichtes zur Ausführung gebracht ist oder gebracht wird. Diejenigen Kronlauder, iu welchen verhalinißmäßig die Reform erst noch im Werden begriffen ist, sind Lom-bardie, Veuetien und Ungarn. Im lombaldlschlvenecianischeu Königreiche bestchl eine große Anzahl von Gymnasien mit weseullich verschiedener Einrichtni'g, indem uebst d<» Staacsgym; »asten noch viele Gymnasien vorhanden sind, die theilü Corporationen (geistlichen oder weltlichen) oder Bi^ schofen, theils Privaceu angehören, und von denen manche ein mehr oder weniger beschlünkteS Oeffent-. lichkeitSrecht genießen, andere reine Privataustal» ten sind. Es ergibt sich aus der Natur der Sache, baß die Reorganisirung zunächst an den StaalSgymnasieu durchgeführt werden mnßle. bei welche» sie im Wr» sentlichen bereits in ahnlicher Weise stattgefunden Hal. wie in den deutsch-slavischen Kronlandern; nament» lich wurden die vcnmaligen 6 Gymnasialclassen mit den Lycealtlassen verelnlget, das Necht, Privallste» zu prüfen, ausschließlich den SiaalSgymnasnn ge wahrt, di, philosophischcn Faculiaceu an den beiden LandcSlüxvclsitüten selbststandig hingestellt, und ai, ceu vollständigen SlaatSgymnasien bereits im vox» gen Schuljahre die MatnricalSplüfnngen mit allge-meiu anerkaiincer liellsamer Wlstullg ab^l?alce». Fetner wnrde daselbst durch Aufstellung zweier Commissionen zur Plüsuog der Caudidateu de5 Gy>w »asiallehramteS in Padua und Paria die Möglichkeit zur Vervollständigung nno zwcckgemaße» Z»samm^»< s Lehrkoiper aug^bahüt. Es ist eifieulich, daß schou jeyt vou Seite jener osfeulllchen Gym»a» sien, welche nickt Slaateanstalleu sind, u»d s»lbst von Srice eioiger Plioaigymnasien eil, reges Sl>cb<>» sich kundgibt, ihsf Einrichcnog mit jener der Sta^tö-qymuasieu »mmer mehr in E>l>f!aug ju bringeu, nnd daß überhaupt das Publicum. obgleich die Abschaffung vieler bestandenen Mißbrauche noihlveudig mir Uube» quemlildkeiten vilbnoden ist, imm.?r medr sein Per» rralxn den neueu Elnrichtungel, znwiudel. In Uu-gärn besteht gegenwärtig in Betreff des Grades, der Hnoslchsnng der Gymnasialresorm »och ein bedeuten» der Uocelsciued zwischen be» katholischen und den evangelischen Lehranstal^u. Dil' ersteren habe» die Ne»g<>staleu Glnndzügen eingeführt, und trachten dieselbe nach Kräften immel mehr zu ue» wirklichen. Von den rvliugelischeu Gymnasien haben sich biSher nur wenige der neuen Ol-gaoisalion in dem Maße ana/nahelt, daß sie als öffentliche Au« stalte» anerkaüut werden konnte». Der Grund der Verzögelnng bei den übrigen liegt keineswegs iu ron-fessioneUen Schwierigleileu, sondern i» manchen znm Theile locale» Verha!l»>ssn der leyte» Zeit zn einigen, wegen ihrer Ungelegenheit ladelhaf-ten Demonstrationen hinreißen ließ, so ist dabei anch die Erregung zu beachte», welche es empfinden mußte, als die Ursache des Aufstaudes der Neligiousgenos. sen zu seiner Kenntniß gelangte. Griechenlands Feinde werden vergeblich Handlnngen in Abrede stellen wol« leu. welche iu den Berichten der Consuln von England und Frankreich in Prevesa und Ianina amtlich getadelt worden sind. Alle Schuld des Aufstandes trägt die Bedrückung durch den Dervent'Aga und seine znclnloseil Soldaten. Die griechische Negierung hatte die SchulMächte trie die hohe Pforte schon früher auf die Folgen, welche die Willkür der türkischen Beamten herbeiführeil muß, aufmerksam gemacht- Wenn nun die Uebergriffe des Derveut-Aga die Bewohner des Epirus zum Aufstande trieben, und dieser auf die Brüder in Griechenland, an welche sie dnrch die Bande der Verwandtschaft, der Interessen gekettet sind, einen lebhaften Eintruck machte, jo könne dieß weder der griechischen Nation noch ihrer Negiernng zum Borwurf gereichen. Letztere hätte die auf einem ihr nicht gehörenden Gebiete anogebrocheue Bewegung nicht unterdrücken können. Wenn aber Einzelne auf türkischen Boden übergingen, so liegt dieß in den Grünzverhältuissen, nnd sie konnte den Ucbergang eben so wenig hindern, als die türkische Regierung die Näubereinfälle in Griechenland zu verhindern vermochte. Die griechische Negierung hat aber durch ihre Organe allen Bewohnern die mit der Geduld vereinte Nuhe und Vorsicht empfohlen, und das griechische Volk, welches die guten Absichten seiuer Negierung kennt, wird ihre weisen Nachschlage befolgen, wie dieß auch durch die in der Hauptstadt und in den Provinzen herrschende Nuhe und Ordnung bethätigt wird. (Triester Ztg.) G e jt e r r e l ch. Wi^u. Die Prager HandelSkamme», hat iu ihrer leycen Silzung ben Beschluß gefaßt, ein a.i Se. k. k. apostolische Majestät gerichtetes aUerultterthänigstes Plomemorl2 durch eine Deputation Sr. Cic. den Herrn Statthalter zn überreichen, mit der Bitte, dieselbe alleihöchsten Orts im geeigneten Wege zur Vorlage zu bringen. In dieser Deukschrifc wird das Bedürfniß neuer Eisenbahnen iu Böhmen dargestellt nnd an Se. k. k. apostolische Majestät die ehrfurchtsvollste Vitce gerichtet, Abhilfe zu gewahren und hierbei auf die überwiegenden Interessen der Hauptstadt des Landes gnadigste Rücksicht zu nehmen. — Der hochw. Hr Canouicus von Prag, Franz 5av. Dietrich, welcher von Sr. Eminenz dem Cardinal Fürst Schwarzenberg zum Visitatvr des Ordens der barmherzigen Brüder bestimmt wurde, ist am liten d. M. hier angekommen, und wird sich iu einigen Tagen zn Sr. Eminenz dem Fürst-Primas »ach Gran begeben. Dle Visitation der sämmtlichen Ordenshäuser der barmherzigen Brüder wird nach Ostern in Angriff genommen werden. — Die „Pesth-Ofner Ztg." enthält einen ausführlichen Bericht über die am 4, d. statcgefundeue Etöffnnng der Eiseubahnstrecte zwischen Felegyhaza und Szegedin, welcher auch Se. k. k. Hoheit der Herr Erzherzog Civil- u»d Militär-Gouverneur bo-wohnteu. Begleitet waren Höchstdieselbeu vo>.> Sr. k. k> Hohett Erzherzog Carl Ferdinand mit Höchstdessen Obe>sthosmeistcr General Grafeu Bratda, feruer von den geheimen Räthen: FML. v. Parrol, Graf Al-massy, Graf Cziraky, Baron Banffy und Baron Haner, mehreren Generalen, Stabs« und Oberoffizie«-reu, den Chefs nnd mehreren Beamten der Behörde» in Ofeu'Pesth, zweien Iuspeccoren der SlaatS-bahne» und einigen Herren des hohen Adels. Dieselben verließen Pesth um U Uhr Früh mittelst Sepa-rattraius und kamen um halb 11 Uhr in Felegy-haza an. Bald darauf brauste der Eröffnungezug in Slulmeseile seinem neuen Ziele zu, und langte nach kurzem Aufenthalte in Kiß-Telek, Pußta Peceri und Satymaz (den künftigen Anhallspunclen auf dieser Nome) gegen halb 1 Uhr bei Szegedin an, an dessen Bahnhöfe eine Ehrenwache mit der Musikbande aufgesteUt war. In langen Neihen standen längs dem Schienenwege, von der Stadtgemarkung angefangen, Zünfte und Innungen mit den Tausenden dec Stadtbewohner und brachten dem Stellvertreter Sr. Maj. in diesem Lande die stürmische Huldigung dar. Der Bürgermeister hielt im Beisein einer Deputation im Namen der Stadtbewohner eine feierliche Ansprache an Se. k. Hoheit, worin er die besondern Vortheile berührte, welche durch dieses neue Verkehrsmittel der Theißgegeud und namentlich der Stadt Szegedin erwachse, die dafür Sr. apost. Majestät den allerun-terchänigsten Dank mit der Versicherung unverbrüchlicher Treue zu Füßen lege. Se. k- k. Hoheit geruh- ten diese Ausdrücke im Allerhöchste» Namen huldreichst aufzunehmen und zu verheißen, solche an den Stufen deS Allerhöchsten Thrones bekannt zn geben. Zugleich drückten Höchstdersclbe gnädigst den Wunsch ans, daß der nun den gesegneten Fluren der untern Theißgegend verbürgte sichere und schleunige Absal) auch der Stadt Szegedin rasches Aufblühen nnd dauernden Wohlstand gewähren mö^e. Se. Erc. der gegenwärtig in Semlin befindliche Militär« nnd Ci» Vilgouvernenr der Wvjwodma, Herr FML. Graf Corouini, dienstlich verhindert, selbst zu erscheinen, delegirte den Herrn Statthaltereirach Baron Met)« bürg, um bei der unmittelbaren Nähe der Landes« gränzen, Sr. k. k. Hoheit die Ehrfurcht bezeugen zu lassen. Im Bahnhöfe selbst hat der Herr Probst nüd Stadtpfarrer Kemmmger, unter Assistenz zahlreicher Geistliche», die kirchliche Function nnd hierauf ein Tedeum abgehalle». Auf der ganzen Strecke der uell eröffneten Bahn waren die Bahnhöfe und Wachthäu« ser geschmückt. In bereit gehaltenen Nagen septe sich der festliche Zug vom Szegediner Bahnhöfe gegen die Stadt in Bewegung; auf dieser Strecke bildete eine Uhlanen-Escadron Spalier, es ertönten die Glocken der Stadt und vom Caslelle wurden Salut« schüsse gelööt. Vor dem zum höchsten Abstelgqnariiere bestimmten ComilatShause stand ebenfalls eiue Ehret" wache, »ach deren Besichtigung Se. k, k. Hoheit filh das Offlziercoi'ps, alle kaiserlichen königlichen Otaal^ und Commnlialbeamten nebst de» ans del Umgegend hierher geeillen Deputationen vorstellen zu lassen und hierauf Audienzen zn ertheilen geruhten. Um 6 Ulx war große Tafel, zu welcher im Ganzen !W Personen gezogen waren. Abends »var die Stadt festlich beleuchtet. Am folgenden Vormittage 9 Uhr erfolgte in ebiN so feierlicher Weise die Rückfahrt und Se. k. k. Hoheit trafen mit Höchstihrcr Begleitnng Nach» mittags um halb 4 Uhr wieder in Pesth ein. Klngcnfurt. Es ist eine erfreuliche Thatsache, wie sehr dmch die vermehrte Obsorge der Negierung für daS Gedeihen und die Entwicklung des gesamm-cen Schulwesens der Gemeindesinn alleuthalbe» wach gerufen wird. Einen Beweis hiefür gibt ein in der „Klageuf. Ztg." von der dortige» LandeSschulbehörde veröffentlichtes Verzeichnis; der theils bleibenden, theils vorübergehenden Spenden und Beisteuern, welche von Privaten und Gemeinden für Schnlzwecke gegeben wurden. Vorzüglich rühmenswerth ist das in emer Reihe von Gemeinde» kundgegebene Bestreben, die Bezüge der Schullehrer und der Gehilfe» nach Kräften zu verbessern, und ihnen somit eine Stellung j" sicher», welche eS ihnen eilanbt, ihrem Dienste zn leben. Möge» diese ehrenvolle» Beweise von Sorgfalt der Gemeinden für den Unterricht der Jugend noch weitere Nachahmung finde» ! Prag, 7. März. Das fnr Böhmen, iusbeson' dere aber für Prag, hochwichtige Unternehmen der Vuschtehrader E»enbahn ist seiner Verwirklichung wie» der näher gerückt, indem bereits UnternehmungSln-stige zur Uebernahme der Ausführung des Unterbaues t?cS mit Locomotivkraft zu betreibende» Theiles dieser Bahn aufgefordert »verdau. Der Van der Locomocir-bahn beginnt unterhalb des Städtchens .Nladno, durch' zieht, die wichtigsten Förderuugspuncce deS Kladnoer und Vuschtehrader Grnbeofeldes berührend, letzteres bis zu den ärarischen Kohlenwerkeu bei Vrandeisel, überseht da die Prag-Schlaner Aerarialstraße, wendet sich dann an der rechten Lehne des Brodeeer Thales an dem Dorfe Teiuic vorbei durch das Dorf Zakola" in das Zakolan-Kraluper Thal, durchzieht dieses, die Dörfee Wolwowil), Miuil) und Minkowil) berührend, bis Kralup, woselbst einerseits der Anschluß an die k. k. Staatsbahn stattfindet und andererseits die Bahn bis an das Moldanufer verlängert wird. D>e Länge deSLocomotivbahn-Hanptzuges beträgt 1t).l^ Currencklafter, die Lange der Seitenarme und in de» Bahnhöfen 3K73 Currentklafter. Die Anlage t^ Unterbaues geschieht auf eine doppelle Spur. D'^ Kosten sind in den Erd- und Planirungs - Arbeite" für die Hauptbahn, Seitenbahnen und Bahnhöfe a"! 252.U40 st. I« kr., in den Unterbauprojeclen, Brücke" und Durchlässen auf 1l>!1.4!'7 ft. 46 kr. berechnet. D«e Arbeiten werden in drei Entreprisen-. 1. vo" Klad»o bis Brandeisel. 2. von Vrandeisel bis Zakolau Ul'd 3, vou Zakolan bis Kralup vergeben. «HA Eöln, 27. Februar. Der kirchliche Anzeiger brachte den dießjährigen Fasten-Hirtenbrief Sr. Eminenz des Horn Cardinal-Erzbischofs. Vom Gebet und von der Verehrung des allerheiligsten Alcarsa-laments handelnd, ist er wesentlich belehrend und "Mahnend, mid kündigt nach dem neulichen Vorsänge des Herrn Bischofs von Trier die Herstellung beS in Unregelmäßigkeit verfallenen sogenannten ewigen Gebetes für den ganzen Umfang der Erzdiöcese an. In wenigen, aber scharfen Worten empfiehlt er d«m Gcbtte der Gläubigen diejenigen Bischöfe und Priester, „welche, wie Eid und Pflicht es ihnen gebeut, „in schwerem Kampfe für unsere heiligc Kirche „und ihre vorenthaltenen Rechte furchtlos und treu „mit muthigcm Gottvertrauen einstehen, uud da-»für von übermüthigen Bedrückern — Gott ve» „zeihe den Verblendeten, denn fie wissen nicht, was „sle thun — bittere Anfeindung und Verfolgung „uud unwürdige Verlästerung uud Schmach e» „fahren." Aachen, l>. März. Gestern Nachmitag ist zwi-schc« Brüssel nud Lüccich der um halb 10 Uhr von b'«r abgefahreue Zug verunglückt. Es sollen 8 Per-^"«n gelödet und mehrere verwundet seiu. Aus Wiirttembcrg, 2. März, schreibt die „Magd. Ztg." : Für die Christiauisiruug des hohe» lw Unteivichtswestns ist nun auch hier Vorsorge getroffen worden durch einen Ministerialerlaß, welcher ben Candidate» deS höheren Lehramtes (Philologie, Mathematik und Naturwissenschaften umfassend) zur Pflicht macht, neben ihren philologischen und realistic scheu Studien auch die theologischen zu absolvire», Hls Motiv dieses Erlasses wird unter Anderm a»-gefübit. wie man eine» besonderen Werth daranf lege» müsse, das; der Lehrer an einer höheren Schule auch im Stande sei. den Neligionsuuterricht zu er-' theilen, da das religose Element sich nicht uur in den «i^mlicheu Religirinsstnuden, sondern in allen Fächern mid in der gesammteu Einwirkung des Leb» rers anf den Schüler geltend mache. H r a u k r e i ch. Paris, 4. März. DaS Marineministerium hat bekannt macheu lassen, l^aß u>' den 7len zum Abseqeln bereit zu halten. S>e U'mmi l.'l Generale a>, Bord, die sich nach Constan-l'l'vpel begebe». Herr Guisse, Commandani der Gensc'armeiie ^ ^'Va> tement oe l' Aine, welcher deu Befehl über .'^d'armerie.Brigade» bei der Erpedilionöar- ^^>'!el)M>'» wird. ist mit solcher Eile abberufen, y ^ ^ »», ii, den Zeitungen Abschied nimmt. Die ^alt„„a, der ^'yoner Eisenbal)» hat übernommen, l"«l,ch i,js,^ ^^^^ ^.^. ^h„„,^ ^.^ Regierung zu ^ansporli^,,. Der größte Theil des ErpeditionS-„,^ besi,,^.^ sz^ ^, di^^',,, Augenblick bereito am ^,, ,^'lfl,,,g^»st^ nämlich in Tonlon, V^arseille nnd "lgler. .H, , ^^ „Monitenr" bringt auch den Wortlaut deo ,. '"^ Ihrer britischen Majestät an ihre diploma- "" »no Consnlar-Agenten gerichtete» Sendschrei- ' wot»,,^ denselben von einer gegenseitigen Un- "uum,,,^ ^^, ^,^ zwischen Frankreich Mid England '^"""iß gegeben wird. Pnris. ll. März. Die Abreise deo Marschalls "U- lr„aud. Commandanten der Erpeditionearmee, 'ach dem O.iens. ,ss, wie es heißt, anf den 111, d. s^lgeseftt; mehrere Divisionsgeuelale werdeu schon "" ihm dal)i» abgehen. Ein Correspondent der „Incepend. beige" aus Pa.ls g>bt Deca>l5 über die Begünstigungen, welche üra»k">ch l'"d England für die Christen des türki-M)en Re.cheü. oh»e Unterschied des RiluS. von dem Sultan ... Ansprnch g«..ommen haben, und mau 2»aubt sogar, daß man den darauf bezüglichen Ver- trag bereits für abgeschlossen ansehen könne. Zwar habe der Sultan Schwierigkeiten gegeu einige Puucce erhoben, und inobesoudere gewünscht, daß diese Concessionen auf die Christen der europaischeu Türke» beschräukt werdeu sollen; die Regierungeu von Frankreich uud England scheinen indeß auf ihren Forderungen bestanden zu haben, nnd unter den gegenwar» cigen Umständen habe der Sultan wohl sich dem Begehren fügen müssen. Nach der telegraphische» Depesche der „Iude-pendance" lautet das durch den „Monueur" verös; feutlichte Cuculac des Ministers Hrn. Drouyu oe Lhuyo dahlu, daß er im Nameu der frauzöslschcn Regierung die Verantwortlichkeit für die kommenden Erelgnisse ablehne, diese falle ganz auf dle Macht, d»e den Krieg heraufbeschworen habe, und die, wie oas Clrcnlar sagt, dafür vor Gott uud der Geschichte Rechenschaft werde ablegen müssen. Die französische Reglerung hat zum ersten Male sen dem 2. December von dem ihr durch die Gesep» gebung velllehcuen Rechte gegeu die Presse ln ieiner vollen Strenge Gebranch gemacht, uud das Journal „Assemble uanonale" auf zwei Monate suopendirt, „in Erwägung, daß dieses Journal uugeachcec der ihm erchellleu Verwarnungen uud amtliche« Erinne-ruugeu seit dem Begun» rer orientalischen Frage be» harrlich eine amiualiouale Polemik festgehalten habc." Es heißt , daß in dem be vor stehende» Kriege Frankreichs und Englands gegeu Nußland auch so; genannte Slickkugeln zur Auwenonng komme» sollcn. Elu Pariser Correspondent der „Indep. Velge" ist lm Sla»0c, nähere 'Aufschlüsse über diese Kugeln zu ^cben. Sie wmde» im Jahre 18^weuu eine dieser Kugeln i» eine Batterie Mc, chre Erplosion einen derariigen Geruch vilbreitet, oaß, MIe, welche sich l„ der ^tahe beftndcu, angenblickli^ decaubt oder chlorofornnsirt werden. Im I. 18^8 »nd 4tt4l) wnrden dlcse Versuche in Tonlon wxter-hol: u„d das Resnltat war, taß tie französische Re gierung Herrn Bonuec sein Geheimniß um 80.000 Fr. abkaufte. S p n n i e n. Vtadrid. 26. Februar. Die vollkommenste Rnhe herrscht fortwährend ,n Saragossa. Der Ge-neralcavitan von ?tar>arra hat mit einigen Truppen Pampelona verlassen und die Richtung nach Oberara-gonien eingeschlagen, um den Insurgenten den Weg nach Frankreich zu sperren. Herr Vermndez de Castro, der bisher in geheimer Hafc gchalteu wurde, >st qegen Cant>onolc>stung in Freldeic geseyt worden. D,e Regierung sendet ihn nach Cadir. Der Brigadier Vargas, in dessen Hanse mc>» nichtige Paviere gefunden hat, wird fortwährend l>, ^'heimer Hafc gehalten. Der znm Gouverneur der Provinz von Madlid provisorisch ernannte Graf Francisco Javier de QnMto, n diesem Amie definitiv > e staclgl worden. Die „Espana" meldet, daß der Brigadier Car-leö de Vargas iu '))iadrid ergriffen uild m streng»^ geheime Haft gebracht wordeu ist. Der PolizeicoM' missar des mitlleren Districts, Hr. Fabrtgas, ist seiner Funclioueu eulseNt worden. Dao Infanterieregiment Majorca ist von Madrid uach Saragossa aufgebrochen, um das Regiment Cor-dova, dao man als aufgelöst betrachte» kann, dort z» ersetzen. Ans UrdoS, dem leNteu französischen Dmfe an der Gränze »?ou Aragonien, wird dem „Vi<'mor>al oes Pyr Civilisten sind diefcn ^liachmittag in Urdoo angekommen. Als die Insnrgen-teu in der Nacht uach der Revolte bemerkten, dasi ihnen keine Chance deo Erfolges übrig blieb, beschlossen sie. d,e Stadt zu verlassen, und am Dinstag Morgens seyten beiläufig liOO Mann über deu Ebro, nm den Weg uach der Gebügoseite einzuschlagen. Sie kamen in forcirten Marschen bis zum Dorfe Hecho. Dort hofften sie einige Nachrichte» ans Navarra zu erhal« ten, wo, wie es hieß, ebenfalls der Aufstand ans^ gebrochen sein sollce; da aber solche Nachrichten nich< eintrafen, so ging die Hülste der Colonue gestern Abeuds über die Brücke von Aygun Torte und be-uüyte deu heutige» Tag um nach Frankreich überzu. treten. Es scheint, daß die Mannschaft durch den Ueberyang der mit Schnee bedeckten Gebirge an der Gränze sehr viel a/lltleu hat. Die Uebergetreleneu wurden entwaffnet- Es heißt, daß ein Stabsoffizier ans Ermüduug und Kälte gestorben ist. 40 Offiziere langten fast ohne Fußbekleidung an. Einige DouanierS und die Gensd'armerie ginge» ihnen bis Peillo entgegen, wo sie am Eingaug d«s Dorfes vor den Maire geführt wniden. Man erwartet die Befehle des Unttrpräfecte». Es ist sehr wahrscheinlich, daß der noch übrige Theil d«r Colo»»e morgen ankommen wird. Einer andern Nachricht zu Folge, sind die Flücht« linge am 28. Febrnar Nachmittags in Pau ange« kommen. Man glaubt, daß sie nach dem Innern von Frankreich gesendet werde» würden. Schwede n. Stockholm, im Febr»ar. Seit letztverflossoiem September ward am Hofgerlcht i» Stockholm durch den Anwalt ces Gerichtshofes. Hrn. BlUbergh, auf die Anklage des Consistoriums derselben Stadt eiu »euer Religonsprozeß anbäugig gemacht. D>e Anklage gilt einem weiland Groschändler I T. ?)lüller, uud 7 unbescholceue» und stille lebende» Frauen. wovon 6 verheiratet »»d Mittter sind, „wegen Abfall von der lncherischen Staatükirche zuiu Katholicismus." Am A, F.brnar ka»r der Anwalt mit seinem auf Landesverweisung lautenden Antrag ein, wovou jedoch Hr. Müller, der uiemals der schwedische» Sta^tS-klrche angehörte, weil er niemals schwedischer U»ler» than war, ansgeuomme» ward. Von der vollkom» me»e Religionsfreiheit gewährenden Coustitnlion ist natürlich «u dem Antrag des Hrn. Billbergh kon« Spur zu finden. Telegraphische Depesche des k. k. Gesandten iu München, au S< ErceUe<>< deu Herrn Minister des Aeußern i» W«n. München, 8. März, Mittag 1'/« Uhr. Se. Maj. der Kaiser sind so eben glücklich einget«offen. Telzehrte, troy der eifrigsteu Hilfelti» stllng der Bewohner und Nachbarn, siebeu Häuser sammt Nebengebäuden. — Am ^. d. Mcs, Nachmittags halb 3 Uhr entstand durch Unvorsichtigkeit beim Scräbnestchttll! z» Gtreuth, ,m Gerichcsbezirke Ob^llaibach, ,ine Finer^brnnst, w.lch, ourch deftig,n Borawind begun« stigec. ei» Haus und zwei Stallnugen in Äsche legt«. — Einer rer am 14. Februar d. I, ans l>tM sogenannten städtischen Thurme iu Krainburg eucsprun' genen Iocfnisitsn wnide an» 3. d. Nachts von «in« Gensd'armerie-Patrouille arrelirt und dem cc>mpt» cente» Gerichte übergeben. — Am 7. d. M. fiel im bilsigen Theater wüh» reud der Vorstell»ng ei» Sluhl vom Schnürboden anf einen zwischen de» Conllsie» stehenden Schauspie» ler, wodurch derselbe eine bedeutende Verl,y>mg am Kopfe erlitt. — I" der Filialklrche zn Topolouz. bei Sa« venstei», wurde l« der Nacht vom 3. anf den 4. d. von unbekannten Thäter» e>» Einbruch verübt. Nach Anssage des Meßners solle» jedoch auS der Kirche »nr einige Wachskerzen entwendet worden sein, ob» schon von den Thätern auch die Behältnisse, worm sich die Kirchengeräthschafceu und Meßgewand« be« fiudeu, «lbroche» wurdeu. — In der Nacht vom tt. auf den 7. d. ist im Rückauf'schen Hanse, am i!a!bacher Bahnhöfe, mit« telst uachgelnachiem Schlüssel, daS Comptoir des Wie» »er Haudluugshanseo Peter Complojer geöffnet, und a»S der tu demselbeu befindlichen Cassatrube eine Barschaft von 4000 Gulden in Banknote» entwendet ! worden. D,e Thäter si„d l'iober »och "'chl eruirt worden. 25s Feuilleton. Der Karst «nd die Ad elsberger Höhlen. N o i s e b i l d vom gchcimcn VcnMth Professor Nöggcrcith. (Schluß,) ^er Tropfstein oder Kalksintcr ist das Product der kohlensäurehaltigen atmosphärischen Wasser, welche allf ihren» Wege durch die Zerklüftungen und Spal. ten des Kalksteins von diesem einen geringen Theil auflösen und als feste Substanz wieder absetzen, sobald die überflüssige Kohlensäure sich verflüchtiget. Wo also in dieser Weise Wasser, welche mit kohlensaurem Kalk geschwängert sind, in die Höhlenräume dringen, uon ihrer Decke oder ihren Wanden herabträufeln, werden sich langsam, aber unausgesetzt, Tropfsteine bilden, oder die be,eits vorhandenen werden großer; die Stalaktiten oben an der Decke nehmen an Dicke und Lange zu. und ebenso die Stalagmiten auf dem Bod,n, bis dil einen und die anderen, diese von unten, jene von oben, so lang werden, daß sie sich beruh. ren, zusammen verschmelzen und Säulen bilden. Die blumenkohl- oder schwammartigen Stalagmi ten, welche nach unten sich verjüngen, auf ihrem oberen Ende aber trichterförmig sind, erlangen diese Gc-stall von dem starken Aufträufeln des niederfallenden Wassers, welches dessen größere Verbreitung von der Mitte des Stalagnnten-Endes nach seiner Peripherie bewirkte. Die Draperie-, Vorhang- und Iabot-Ge stall der Sinter erzeugt sich, wenn ein beständiges Herabfallen des kalkhaltigen Wassers aus einer Spalte oder längs der Fläche eines hervorragenden Kalkstein > blockes stattfindet. Ein besonders zierliches Gebilde diescr Art ist der sogenannte Vorhang. Diese nur 4 Linien dicke lind dadurch transparente Kalksinter' Masse ragt l'/, bis 3 Fuß aus der Wand server, und hängt 9 Fuß lang in wahrhaft malerischem Fal/ tenwurf herab. Sie ist glanzend weiß, hat aber eine 4 Linien breite, braun» und rothgestreifle Einfassung und einen wellenförmigen Rand. Bei ihrer Bildung ist einmal eine verhältnißmaßig kurze Zeit hindurch das Tropfwasscr eisenhaltig gewesen, welches die Bildung der zierlichen, gefärbten, wie eingewirkl aus. sehenden Streifen des Gebildes bewirkt hat. Aeltere Naturforscher haben geglaubt, aus der jährlichen Zunahme des Volums der Stalaktiten daS Aller derselben berechnen zu können, gleichsam wie sick nach der Zahl der Jahrringe eines Baumes dessen Aller bestimmen läßt. Ein solches Verfahren ist aber bei den Stalaktiten nicht anwendbar; die Kalksinler können in keiner Weise einen Chronometer abgeben, nicht für das Alter der Höhlen und noch weniger für dasjenige der Erde; derm die Zunahme der Kalk' sintermasse ist von sehr vielen Umständen abhängig, deren quantitative Wirkung nicht immer dieselbe bleibt, sich daher nicht taxiren laßt, z. B. von der Masse des fallenden Tropfstein Wassers, von der Quantität feines Kalkgehaltes, von der Leichtigkeit der Verfluch-liqnng der Kohlensäure und des Wassers selbst u. s, w. Jedenfalls geht die Bildung der Tropfsteine sehr langsam vor sich, und eine Säule von 60 Fuß Umfang muß ein Alter haben, welches demjenigen Methusa-lems, mit dem sehr Vielfachen multiplicirt, gleich zu schätzen ist. Gegenwärtig schreitet die Kalksinter Bildung in den Adelsberger Höhlen nur an wenige» noch träufelnden Stellen vor; denn diese Höhlen sind im Ganzen sehr trocken. Beides rührt daher, daß die meisten Klüfte, in welchen das Wasser bis in die Höhlen durchdringen konnte, von der bedeutenden Kallsinter.-Bildung schon verstopft sind. Daß die Entstehung der Tropfsteine aber örtlich doch noch statt.-findet, erkennt man an einigen dickeren Stalaktiten, welchen das natürliche Ende fehlt und einmal abge-schlagen worden ist. Auf den breiten Bruchflächen sieht man nämlich mehrere, drei, vier kleine neue, noch ablräufelnde, dünne Stalaktiten aufgewachsen, welche von ebenso vielen jüngeren XlvpfenfaUen her« rühren. Der Kalksinter ist meist in seiner Masse unge. mein ausgebildet; diese besteht sehr häufig aus einer innigen Zusammenwachsung von sehr kleinen, aber deutlich als spitze Nhomboedcr erkennbaren Kalkspath-Krystallen, und daher rührt auch seine Transparenz. Von den Führern in den Höhlen werden die Be» suchcr gewöhnlich mit einem Stück dieses Kalksinters beschenkt. Auf dem Boden der Höhlen liegt ein gelbbrauner, in dieselben cingeschwemmter Lehm auf und zwischen größeren und kleineren Kalksteinblöcken und Frag. inenten, welche oft mit Kalksinter überdeckt und unter einander fest verbunden sind. Die Kalksteinblöcke und Stücke rühren von der Decke der Höhlen her. Die Höhlenräume selbst verdanken dem Einstürzen zerrisse, ner Kallsteinschichten ihre Entstehung, und haben sich durch Auswaschungen und Auflösung des Kalksteins später mekr ausgebildet; natürlich alles dieses vor dem Beginne der Tropfstein-Erzeugung. Die Höh. len sind meist schon so sehr mit dem Kalksinter übe» rindel, daß man ihre nackten Kalkstein. Wände und Decken nicht mehr sehen kann. An wenigen Stellen ist dieses aber doch noch möglich, und hier ertcnnt man, daß die Kalksteinschichten sich bogenartiq wölben, und gerade solche Puncte pflegen überhaupt am meisten zerrissen, zerspalten und von weiten offenen Klüften durchsetzt zu sein. Hier konnten also sehr leicht Einstürze sich ereignen, welcke den dermaligen Höhlenrälimc» entsprechen. Noch ist eine besondere Erscheinung in dem B» denlehm der Höhlen zu erwähnen. Man hat in die-sem öfter Köpfe und andere Knochen derjenigen ur. welllichen großen Bärenart gefunden, welche auch sonst in anderen deutschen Höhlen, besonders im Negierungs» Bezirke Arnsberg bei Sundwig, Brilon u, s. w. als Knochenrestc angetroffen wurden nnd welche Euvier l!s5U5 5l»!>lA<>uk (HöhleN'Bär) genannt hat. Volpi, Euvier, Bro»n und andere Naturforscher haben, auf Analogie gestützt, nach solchen Knocken in den Adels berger Höhlen graben lassen m,d reiche Funde gemacht. Meist ist aber der Höhlenboden noch nicht aufgegra^ ben, und es möchten darin wohl noch viele Tausende jener Reste, vielleicht auch von noch anderen urwelt-lichen Thieren, z>l finden sein. Die Adelsberger Höhlen sind nur einzelne Beispiele der sehr zahlreichen ähnlichen Erscheinungen des Karstes, zu dessen Wesen recht eigentlich solche unter-irdische Schlünde mit gehören. Unter den fahrbaren verdient noch besonders diejenige von Eorgnale, drei Slunden uon Trieft, als durch ihre Schönheit ausgezeichnet, aufgciührt zu werden. (K. Z.) Vinceuz Huoner.^) Dieser gemüthreiche Dichter Oesterreichs wurde am !8. Jänner «803 im Städtchen Bischoflack in Krain geboren Sein Vater hatte ein sehr bcwcg-les Leben, indem er abwechselnd Officier, Beamter, Landwirth, Hcrrschastsverwalter ?c. war. Unser Dichter wurde Anfangs zum Studiren bestimmt, allein er wa», noch nicht mit den deutschen Normal, classen fertig geworden, als sich die Vermögend-Verhältnisse sciner Aeltcrn so verschlimmerten, daß er zur Handlung gegeben werden mußte. Er halle indessen diese kaum ausgelernt, als seine Aeltern gänzlich verarmten. Die ihm dadurch eröffnete traurige Zukunft, welche ihm ein lebenslängliches Die nen in Aussicht stellte, hätte ihn wohl leicht nieder, beugen können; allein sein Erfindungsgeist wußte sich bald zu helfen, und es wurde von dem zwanzigjährigen Jüngling ein ganz eigenthümlicher Plan zur Verbesserung seiner Lage entworfen. Es gelang ihm nämlich, während der bei der Handlung zugebrachten vier Jahre einige chemische Handelsartikel durch unausgesetzte Versuche wesent- ") Aus der „österr. illustrirten Zeitung," wclchc „ach cincr Reihe Ul'il Lel'l'll»zl'cschrcib,l!iiM und Bildnissen österreichischer Schriftsteller und Kimstlcr, auch dac« gelungene Porträt und die Biographic unseres vaterländischen Dich? lcr>? brachte. lich zu verbessern. Da er indessen einerseits nicht das geringste Vermögen besaß, andererseits aber (ungeachtet er sehr reiche Verwandte hatte) Nicmcm» den als sich selbst Alles verdanken woNtc, so entschloß er sich, bei der Herrschaft Großsödmg nächst Graz als Amtsschreibcr einzutreten. In dieser Sttl' lung benutzte er die wenigen freien Stunden, um mit Hilfe von ein Paar dazu abgerichteten Bauer"' söhnen die erwähnten Handelsartikel zu erzeugen und in verschiedene Städte von Steicrmark zu versenden. Nachdem er sich anf diese A>t schon im crstei, Jahre einige Hundert Gulden erworben und von dem guten Fortgange seines Uoternehmcns überzeugt hatte, übersiedelte er 182 > nach Graz und griff dort die Ausbreitung seines Geschäftes mit einer solchen Energie an, daß er in wenigen Jahren nicht nur mit den bedeutendsten Städten der Monarchie in Verbindung stand, sondern auch nach den cut-ferncesten ausländischen Handelsplätzen, als: iiivorno, Neapel, Eonstantmopel, iliio Janeiro lc. von seinen Erzeugnissen und sonstigen Lcnidesploducten Verseil-düngen machte, — Nachdem er alif diese Weise sein Geschäft bis l8^4 mit Eiistcn des In» und Auslandes iil Musik hcransqegeden wnrdc, — Alles das gab dem geschätzten Verfasser inliner mehr Mull), alls der so glücklich betretenen B.'hn rüstig sorlzl^ schreiten und im Jahre l«5,l mil einem Battve seiner neueren Poesien hirvurzutretcn. Ueber Z n s n er's Dichtungen herrscht im Publi' cum und in der Kritik schon lange nur eine Stimme. D,e Originalität, Klarheit und Natürlichkeit, so< wie die gcnmthreiche Tiefe derselben sichern ihnel! dauernden Werth, so lange dic Herzen sür die Gabeil der echten Poesie empfänglich bleiben. Der erste Band ist schon lange vergriffen, VolN zweiten, erst im vorigen Jahre erschienenen, ist nul nuch sehr Wcnia/s vorräthig, daher wohl bald ein? Gesammtansgabe dieser ganz eigenthümlichen, herz' lichen Lieder zu erwarten ist, M i s c o l l e n. (Hazardspiel um — eine Tasse Kaffeh) Wer kennt nicht das Vpiel und dessen verschiedene Wechsclfälle. Diese empfand unlängst der Adjnl'cl einer Gemeinde der Bresse Milonnaise, der M>t seinem Maire im Gasthaus Karten, die Partlx'e ">n eine Tasse Kaffch spielte. Der Adjunct verlor ^ erste Parthie, er verlor die zweite, er verlor nocl) dlt dritte, und da man nun den Einsatz verdoppelte/ >" mengte sich der Eigensinn ins Pech, und der ^' junct schuldete zu Ende des Abends seinem Ma>^ 67.120 Tassen Kaffeh. , Das war so viel, daß man damit säminil>.7 Verwaltungen der Bezirke tractircn konnte, ^ Theil der anwesenden Beamten dieses Bez>^''" welcher der Scene beiwohnte, riß vorläufig die Ä>^ auf, um später das Maul aufreißen zu können- Dcr Maire aber, als ein feiner Mann, ^ schmähte diese schwarze Fluth und begnügte > mit einer einzigen Tasse, wclcbc er lächelnd "^ trank. Die Umstehenden wischten sich alicr >'" den Mu»d ab. ,^ Druck uud Vcrla'a von I. v. Kleinmayr H F. Namberg in ^aibach. — Verantwortliche Redacteure: I. v. Aleinmayr ^ F. Vamberg.