BrLm»«erations-PreNe ’• Fitr Laibach: Vanzjiihrig ... 8 ft. 40 ft. H,lbt»hrig • • ■ 4 20 „ »ierteljithrig . . 2 „ 10 „ fUenotlidj 70 „ St i t bet Post: «Mzj»hng... 11 fl. — ft. HMj»hrig ... 5 „ 50 „ Uierteljilhrig , 2 „ 75 „ gdt Zustellung in« HllllS Viet. StKiHrig 25 ft., monatt. 9 ft. Laibacher 1 Wnjrint Nummeru 6 kt. Wedftdiee: Bahnhofgaffe «t. 133. »xpedition- & J« ser« tew-Bureau: Songretzplatz Rt. 81 ; « benblung bon 3gn. mayt A Fed. 8ai Jusrrtionspreisl Fllt bit einspaltige Pet nrTsT 6 4 kt., bei ,weimaliger S .!» (chaltnng L 7 ft., bteimalig.-r a 10 ft. Jnsettivnsstempel jebe»mar 30 ft. Bei gtbOeteii Infer unis bfterer Binfcholtung e.lfpke« chcnbct Rabail. Anonyme Mittheilungea werden nicht beritcksichtiqt; Manuscripte ntcht zuriickgeseadet. Rr. 236. Dinstag, 14. Oktober 1873. — Morgen: Theresia. 6. Zahrgang. Vor den Wahlen Nur ein paar Tagt, nur einige Stunden tren-nen uns noch von den Reichsrathswahlen. Donners-tag, den 16. Oktober werden die Wahlmanner aus den krainischen Landgemeinden zur Wahlnrne schrei-ten, um nach ihrem besten Gewissen, sowie fie es vor ihrer Gemeinde, vor ihrem Volke, vor dem ge-meinsamen Vaterlande verantworten konnen, ihre Stimme abzugeben. Seit dem Jahre achtundvierzig ift es wieder das erstemal, datz der Kaiser seine $ otter ausrust, unmittelbar, ohne die Zwischenstufe der Landtage ihre Vertreter ins Reichsparlament zu entfenbeit, um so zu ihrem Rechte, zur Theilnahme an der Leitung des Staates, an den verfassungsmahigen Freiheiten, zu gelangen. Die Wahlmanner der einzelnen Wahl-bezirke haben somit Gelegenheit, selbst die Manner ihres Vertrauens zu bezeichnen, welche fiber die wichtigsten Jnteressen, fiber Gut und Blut des Volkes durch votle sechs Jahre im Einvernehmen mit der Regierung zu verfiigen haben werden. Wir haben wiederholt aus die hohe Wichtigkeit, aus die ungeheure Bedeutung dieses Wahlactes fur das Wohl des Landes wie des Reiches, fur Freiheit und Fortschritt, hingewiesen, so bah wit uns heutc wit wenigen Worten begnugen burfen. Vor allem mussen wir die Wahlmanner der Landgemeinden nochmals roarnen, jenen Mannern ihre Stimme zu geben, welche die Gleichheit oiler Staatsburger vor dem Gesetze nicht crtragcn, den Verlust ihrer bevorrechteten ©iettung im Siaate nicht verschmerzen tiSnnen, welche darum nicht mude werden, mit allen Waffen der Luge und Verleumdung die Freiheit und die BotkSrechte zu bekampfen, die Verfassung, welche die Grundlage dieser Volksrechte bitdet, zu schmahen und zu unterrofihlen. An ihren Ueberlieserungen hangend, abgesagte Feinde der mo> dernen Bildung und des Staates, der fit geroahr-leistet, find fie befliffen fort und fort den Samen der Zwictracht unter die Volker zu streuen. Sie fuchten und fanden Bundesgenoffen an jenen ehr-und pflichtvergeffenen Mannern, welchen nicht das Jntereffe deZ Volkes, nicht die Macht und die Grdtze des Reiches, nicht die unverautzerlicheu Gfiter der Freiheit und des Fortfchrittcs, fondern ihr Ehrgeiz, ihre nationalen Eigenzwecke als Leitstern des pvliti-fchen Handelns dienen. Um zu Macht und Einflutz zu gelangen, find diefe Manner heute noch bereit, die Freiheit des Volkes zu verrathen, die Macht und Wohlfahrt des Staates den Romlingen zum Opser zu bringen. Heuch-lerisch stimmen fit ein in das Gezeter der Klericalen: „die Religion ift in Gesahr", der Glaube roerde gefchadigt durch ;die modernen Staatsgesetze. Aber es ift ihnen unzahlige male nachgewiesen worden, batz dies nur ein Vorwand ift, um ben Bauer unter Vormundschast bes Priesterstandes zu halten, ihn geiftticher Knechtschast zu unterwerfen, datz es die Schwarzeu darauf abgefehen, den Landmann fitr ganz andere Zwecke als jene der Religion auszu-beuten. Darum wird mit Macht gegen die neue Schule gekampft, weil sie am besten geeignetift ben Landmann von bet geiftigen Horigkeit zu befreien unb ihn in ben Stanb zu fetzm, fich ein felbstanbiges Urtheil zu bilbcn iiber bas, was ihm selbst unb ber staat-lichen Gesellschast fromrnt. Nun bie birecten Reichsrathswahlen bitttn dtm Landmannt bit fchSnste Gelegenheit, fich loSzumachen aus ben unrottrbigen Banben jener, benen tS tbenr fowenig um bit Religion ber Nachstenliebe, wit uin daS Wohl beS Volkes zu thun ift. Sie machen fchou heute kein Hehl daraus, datz sie ihre Wiihler und ihre Jnteressen im Reichsrathe unvertreten lassen wollen; sie haben fich heute vor ben Wahlen schon mit ben erflfirten Reichsseinben, den Czechen und Feudalen verschworen und einen Pact gemacht, datz sie von dem versassungsmatzigen Rechte hvchstenS dann Gebrauch machen wcrben, wenn fie in Defter reich wieber cine fenbal-klericale Wirthschast aufrich-ten oder gar einen Krieg fiir die weltliche Macht des PapsteS in Szene setzen kiinnen. Das Draurige on ber Sache ift, batz es noch Leute gibt, welche den Volksverfiihrern auf den Leim gehen unb ihren Verlockungen Gehor fchenken. Die Liberalen haben noch jebtsmal ben Stoat retten mfiffen, so oft Feudale und Ultramontane ihn an ben Rano bes Abgrunbes unb bes ©ankerottes gt* bracht hatten. Ein Rucksall in bas alte System butch ttericate Wahlen wurde die grohlen Gefahren her-aufbeschworen, den Staat von inncn heraus zugrundt richten, ihn in die tollkuhnften Abenteuer zugunsten des PapstkLnigs, zugunsten der Boutbonen rc. stitrzet* und alien Feinden OesterreichS die Thore Sffntn. Zur Abwehr fvlchen Unheils mfiffen fich alle vereinigen, die ein Herz ffir Oestetreich unb Vet-stiindnis ffir die Aufgabe des Jahrhundertes haben. Es ift tnsbefondere Pflicht der Wahlet als Menschen und StaatSbfitget, nur solchen Mannern ihre Stimmen zu geben, die sich nicht als Pfafftnknechte ffir frtrndt, rornisch-jesuitische Jnteressen rnisbrauchen IeuMon. Eine verborgene Wunde oder Schatten des Glanzes. Trziihlung von Anton Leipnik. I. (Fottsetzung.) „Gnadiger Herr, ich hoffe, datz mit endlich tints oder das andere gelingen roerde. Uniongft setzte ich dit Zahl 39, und 46 wurdt gezogen; Sit sehen, datz mich nur ein Haat vorn Glfickt trennte, Und nun soli ich, so nahe bem Ziele, meiner Hoff-Nung entfagen. Was bie andere Angelegettheit be-trifft, bin ich auch oorgeschritten; ich habe tine Spur entdeckt —" „Schwatzen Sit nicht so vitl, Daniel!" „Sie haben teicht reden. Abet rocttn ich die Spur tntdtcke, habt ich mtin gauzes Leben gtsichert; ich belome zum mindesten 5000 Gulden, motion titan eine herrliche Weinschenke errichten konnte. Heute begegnete ich eincm armtn Manne auf ber Stratze; ich erkanntt ihn fogltich, ts war ber altt Tropfntr; ich fah ihn schon stit achtzehn Jahren nicht, erkannte ihn abet doch. „®uten Tag, alter Geselle, wit fennen uns —* rebete ich ihn an. Et erkannte rnich nicht gleich und rntintt, ich sti sehr abgernagert; das ift nicht rneine Schuld, gnii-digct Hen. Wit gin gen in ein Bierhaus; ber Alte trank viel, unb rebttt wtnig." ..Was habe ich mit Ihrem Bekannten ge-meitt ?“ »Sehr viel; dieser Mann war tinft unset Nachbat, gnabigcr Herr, unb fah den kleinen Kna-ben oft. Oft schaukelte er ihn auf den Knien unb blies ihm ben Tabakrauch in bie Nafe; er war ein fpatziget Mensch, dieser Ttopsnet. Et bratmte ab, nichts blieb ihm als das baare Geld, womit er sich hierher begab und hier eine Leinwanbhanb-lung errichtete; er besatz keinen Geschastsgeist, sal-liette unb war gezwungen in bas ArmenhauS zu gehen. Das ift nun der Schatten bes einstigen Glanzes. Der arme Tropfner ift auch abgernagert, er ift abet ouch nicht schuld an seinem Schicksal. „Wv ist denn ber Heine Arthur?" fragte ich, in- dent ich ihm bas britte Krugel Bier gtbtn littz. „Wtnn ich bas wfitzte! Er ist verloren, niemand hat eine Spur von ihm; ich fah ihn noch fpftttr, ttroa nach einem hatben Jahre." „Wo?" fragte ich fchnell. ..In einem kleinen Dorfe" — gab er zur Antwort. „Wenn mich mein Gebachtnis nicht taufcht, hietz bet Ort Willmersbvrf. Arthur mag bamats brei Jahre alt gewefen fein, und stand vor dtm Haust bes Dorsschulrneisters; er roar rein unb nttt gekteidet; als er mich ttblicktt, tits er mich an; der Wagen, aus roelchcm ich satz, rolltt fort, so konntt ich nichts mchr von ihm trfohrtn; dann interessierte ich mich nicht besonders fur ihn." — Man Ibnnte vielleicht ctwas in WillmetSdorf fiber ben Jungen erfahren ? Sinb Sit nicht ber Ansicht, gnabiger Herr?" ..Wollen Sie vielleicht borthin reifen, Daniel?" I’aCenn Sie gniibigft Ihre Cinwilligung geben —" „Sinb Sie vvn Sinnen? Welches Jntereffe Dcrfolgtn Sit btnn bei biesem Kindt?" „Es stomrnt gtwitz von hohtn, vomehmtn Eltern ab. Wet weitz, welch' gehtimnisvvllen lafseit, sondern Unabhangigkeit und Selbstandigkrit genug besitzen, um nach eigenem Ermessen zu han-betn, bertn Charalter und treue Gesinnung fur Freiheit cine Blrrgschaft bietet, bah fie die Jnter-rssen bes Volkes und des Reiches, nicht die Roms und dec Jesuiten vor Augen haben werden.______________ Politische Rundschau. Laibach, 14. Oktober. Inland. Mit dem Ergebnisse der Wahl-mannerwahlen wird sich die Verfassungspartei im ganzen und grotzen zufrieden geben konnen. Selbst in Karnten, wo die Klericalen am meisten Bo-den gewtmnett, scheinen von den vier Landgemeinde-sitzen der Verfassungspartei brci sicher zu sein. In OberSsterreich und Steiermark ist der ultramontanen Partei trotz der wuthendsten Agitation von ihrer Seite, sogar Boden entzogen worden. Einen uner-wartet giinstigen Verlaus nahm die Wahlaction in G a-l izi en. Die Wahlmannnerwahlen weisen Dank dem einmitthigen, energischen Vorgehen der Ruthenen und Iuden fast durchgehends gute Resultate auf. In dcmselben Mahe wachst die Besturzung im polnischen Lager, und der ,Dziennik Polski" finbet nicht Worte genug, um bic Sunken bes ostgalizischen Central-Wahlcomitss aufzuzahlen. So grotz sei bie Jndo-lenz, bie Rath- unb Planlosigkeit desselben, dah es sich bisher nicht einmal Kenntnis von denjenigm Candidaten zu verschaffen wuhte, die von dem Ru-thenencomitS aufgestellt wurden. Die ..Wiener Zeitung" veroffentlicht in ihrem nichtamtlichen Theile den Rechnungsauszug aus der Gebahrung der Weltausstellung bis Ende September 1873. Darnach hatte die Weltausstellung an StaatS-dotationen empfangen 15,043.314 Gulden, eine Summe, welcherdie eigenen Einnahmen mit 2,681.6 72 Gulden gegenuberstehen, wozu noch die „fremden" Einnahmen mit 4329 Gulden kommen. Die Ge-sammtausgaben bis Ende 1873 betragen 14,769.933 Gulden. Dagegen hat die Weltausstellung an den Staat abgefilhrt 2,681.672 Gulden, auherdem ver-fLgt das Unternehmen iiber einen Kassastand von 277.710 ft. Zieht man die Bilanz aus der Roh-bilanz, so ergibt sich ein Deficit von rund 12 Mil-lionen Gulden, was an sich betrachtet, immerhin groh genug, doch bei weitem kleiner ware, als es nach allgemeinen Angaben veranschlagt wurde. Um so interessanter wird es sein, die gegenwartige Roh-bilanz mit dem einstigen Deficit zu vergleichen, wie eS der Reichsrath zu decken haben wirb. Dem Haben" steht kein „Soll" gegenuber unb in bem AuS-weise fehlt bie wesentliche Angabe iiber bit Raten, welche bas Unternehmen noch an seine Glaubiger! abzutragen hat. Die Einnahmen bis Ende September find vollkommen verrechnel, es bleiben noch die Einnahmen des Monats Oktober und diejenigen, welche aus dem Verkause der Materialien nach Schluh -rwr«irr»i nrn— Hrastar —j>————————— Schleier man hier lusten konnte. Als man den Knaben zu uns brachte, war cr in Sammt und und Seide gewickelt; dann bekamen wir monatlich tine HLbsche Summe Geldes; in dem Briefe ward uns dessen Schicksal sehr an's Herz gelegt. Als die Revolution ausbrach — blieben Geld unb Briefe auS; wir gingen in bie nachste Stadt auf den Markt und als wir zuruckkehrten, fanden wir das ganze Dorf in Schutt unb Asche. Von dem kleinen Arthur war keine Spur vorhanden; niemand wuhte, toohitt tr sich geflllchtet. ..Das Dorf, dessen Schulmeister und Kirchen-biener ich war, wurde nicht wieder aufgebaut, meine Frau starb; so ging ich benn in bie weite Welt, bis ich burch Ihre besonbere Gnade bei Jhnen Be-schastigung sand." „Unsinn! Nichts als Unsinn! ich bitte Sie, Daniel, lassen Sie Mich in Ruhe!" ,,Jch bitte noch um einen gebulbigen Augen-blick. Der alte Tropfner fagtc mir noch etwaS, was eben bas wichligste ist. Eines Abends — bies »var natiirtich schon vor (anger Zeit — sah cr in seinem Gcirtchen, welches an die Landstrahe grenzte; der Weltausstellung zu erzielen find. Hinstchtlich i der Ausgaben aber, mit benen bie Weltausstellung 5 noch belastet ist, bleiben wir, ba nut getilgte Posten t in Berrechnung kommen, vollstandig im Dunkeln. i Wir haben baher auch keine Vorstellung von ber 5 Hohe bes wicklichen Deficits; ubrigens wirb es i allerseits nur Genugthuung bereiten, wenn basselbe t so gering als mSglich auSfiillt. t Die ungarischen BischSfe beniitzten einen ( Trauergottesdienst in Erlau zu etner politische« Demo nstr ation. Die kirchlichen Conferenzen, i welche man erwartet hatte, fanden zwar nicht ftatt; I dagegen hielt Erzbischos Hajnalb nach Beendigung i ber Trauerseierlichkeiten, welche fiinfthatb Stunden j in Anspruch genommen haben, von ber Kanzel herab i eine anderthatbstunbigc Rede, welche, wie im „Naplo" < verfichert wird, die Bedeutung eines Programmes i hat und als Kri e g s erklarungan den Rechts - ( staat betrachtet werden kann. Der „Naplo" be- l zeichnet als einen ber Schwerpunkte biefer Rebe bie i Aufstellung der Doctrin, dah der Glaube tin staats- I bildendeS Princip set; von biefem Dogma ausgehend, tehrte sich Hajnald inSbefonbere gegen die Civileht, l die cbcnfo far ben einzelnen unb die Familie, wie j fur die Nation unb ben Staat gefahrbrittgeitb fei. j So hatte benn auch Ungarn feinen Conflict mit i bent fathotifchen Episcopal unb die Disferenz erscheint > umso ernfthafttr, als ber EpiSkopat die Offensive 5 ergreift unb niemanb geringerem als Deal fetbft i ben hanbschuh vor bie Fllhe wirft. „Naplo" hebt 1 zum Schluh noch befonbers htrvor, bah weber ber ( neue Erzbischos von Erlau, Samassa, btr ubrigens i seinen Sitz noch gar nicht eingcnommeit, noch ber j neue Bischos von Szathmar, Schlauch, ben Feier- i tichteiten beigewohnt haben. Der Trost, ber sich ba < herauskliigeln laht, ist aber benn both ein auherst < geringer. Die Abwesenheit setter betben Herren be- j weiSt positiv gar nichts; bagegett waren auher ! Hajnalb ber Primas unb vier Bischose anwesenb unb dies beweist unter ben gegebenen Verhaltnissen i umsomehr. j Ueber bttt Stanb btr bosnischtn Fragt 1 ersahrt man folgettbes: Es ist nicht unwahrscheinlich, \ dah bie bosnische Frage einen internattonalen Eha- ! ratter annimmt. Die Haltung ber Tiirkei, welche i in Wiett als provocierend aufgefaht wird, hat in i mahgebenden Kreisen eine ernfte Verstimmung her- 1 vorgerufen. Ein diplomatischer Conflict zwischtn I O e st e r r e i ch unb bet Tll tke i liegt im Bereich i bet MSglichkeiten. Ansland. Die Vereibigung bes alttatho« : li s ch en Bi s chofs Reinktns finbet in ber ge- 1 i famttiten liberalen Preffe Dentschlanbs cine sehr i gunftige Beurtheilung. Die ..Magbeb. Ztg." sieht ' in biefem feierlichen Acte ben definitiven Abschluh i des Bunbnisses zwischen bent Staat unb ben Alt-katholiken unb finbet, dah boburch bie erfte Btesche i ba hielt eine Kutsche auf berfetben. Eine fchotte, junge Frau, in blatter Seide gelleibet, ftieg aus ber Kutsche. Det alte Tropfner merkte sich aber sonst nichts, als bah bie Dame in blaue Seide gefCeibet war; cr stanb neben ber Hccke unb war begierig zu wissen, was bie Dame hier eigentlich tootle. Sie blickte sorgsSltig um sich unb lentte ihre Schritte unserem Garten zu, welcher damals von keiner Hecke urngeben war. Der kleine Arthur besand sich mit seinen Spielen beschiistigt im Garten; die Dame naherte sich ihtn, umarmte unb tiihte ihn mehrere male hcrzlich; ber kleine Arthur sand seinen Gesatlen an ben glanzenden Ringett, welche bie Finger ber Dame schmiickten; er ergriss ihre Hanbe unb wollte biefelbcn nicht mehr los-lassen. Er war ein cigensinnigcs Kind, was er sich einmal in ben Kopf gefctzt, muhtc geschehett; er sing an zu weinen unb bat schmollend urn einen Ring. Der Dame fchiett dies zu gefatten, sie zog etneit Ring vom Finger unb itbergab ihn bent Knaben, belt fie nochmalS umarmte und kuhte, worauf sie sich rafch cntfernte. Tropfner nteint, dah die Dame geweint unb heftig geschluchzt Habe. Ich in bie Mauern ber rvmischen Festung gelegt sei. Aehnlich auhcrt sich bie ..Schlcs. Ztg.", inbetn sie barauf hinweist, bah ber Staat burch seine Gesetzt unb burch seine Macht nicht blos ben staatstreuen Thcil ber katholischen Kirchc wohl zu schutzcn, son-bern auch ben unbotmahigcn Widcrstand ber ultra« montanen Staatsscindc an Hoch unb Nicdrig zu beugen unb zu brechen nicht Anstanb nehttten werbe. Sie finbet aber auch, bah biefe Encrgie mit jedem Tage bringlicher wirb. Mit Erstaunen erblickte man bas unwurbige Schauspiel, bah hohe Kirchenbiener, bie ben Eib ber Treue unb brs Gehorsams in bie Hanbe ihre« Kiinigs gelciftet haben, sich gleichsam selbst von biefem (gibe entbinben und in Widerspruch unb Ungehorsam ein abschrcckenbes Beispiel geben. Das hohe Spiel, welches insbesonbere ber „Prtnta» von Polen" geroagt hat, biirfte wohl ba(b seinem Ende entgegengehen, und der Einsatz, den er mit leichtsinnigen Handen unb in tmbesonnenem Ueber« muthc gentacht, wirb vicllcicht nicht blos im Vcr-luste ber Bischofskrone bestehen. AbbS Mermillod hat es schon so weit ge« bracht, bah bet gertfer Staatsrath ttugenfchcinlich sroh ware, wenn er ihn wieber innerhalb bes gen« serischen Weichbilbes sehett witrbe, allerbings nur, um ben unermudlichcn Hetzet auf eine andcrc Weife wirksamcr unschitdlich zu machcn, als dies dutch die Vetbannung geschehen ist. Dicsc hat ben Bischof in partibus nicht gehinbert, im Einvcrstanbnis mit ben legttimtsttfchen Bcamtcn in Savoycn an ber Grenze Genss bie offeite Revolution zu predigen unb nichts ist unwahrscheinlicher, als bah bic Bc-fchwetben des genfer Staatsrathes und schweizerischen Bundesrathes bet ber ftanzosischen Kampfestegierung Eindtuck machen. Man wird im Gegentheit bit Spannung zwischen Gens unb ben Pfaffett SavoyenS gern fchiiren, um zu jeber Zeit einen casus zur Hanb zu haben, mit ber Schweiz anzubinben. Aus ben neueften patiset Depeschen ist zu ersehen, bah beibe Parteien ber Nationalvet« sammlmtg sich zum letztcn, auhtrsttn K a m p s e rustett. Das Organ bes Duc be Broglie, btr Ftanxais, forbert bie Fusionisten angesichts „ber Thatigkeit unb Manover ber Linken" zur Einigkeit auf unb erklart, bah Schritte gentacht worben, um in pracifer Weife bie letzten Entschliehungen beS ©rasen von Chamborb zu ersahrett unb banach zu hanbeln. Gleichzeitig beginnen auch bie Repubtifaner naher aneinanber zu rucken, unb haben bereits Cafi mir Perier unb Leon Say, zwei hervorragenbe Fuhrer des linken Centrums, mit Thiers eine Con-serenz gehabt. Mit den Schtitten, welche von fufio-nistischet Seite gemacht worden find, um mit dem Grasen von Chambord endlich einmal die Affairt ins Retne zu bringen, wirb wohl auch bejsen Reist nach Belgien zusammenhangen. Die Verhanblungtn ersorbern es, bah ber „Roy“ mbglichst nahe sei. lieh metnem Erzcihlet bas sechste Kriigel Bier tei-chen, bantit ihn seine Gesprachigkeit nicht im Stich lasse. Das Kind spielte eine zeittang mit dem Ringe, dann lieh es ihn im Grase tiegen; Tropfner befitrchtete, bah ber Ring verloreit gehe; beshalb begab er sich in unferen Garten, hob ben Ring auf, in bet Absicht, mit ihn bann spater zu iibergebett, was er jeboch vergessen Habe. Det Ring befinbet sich noch in seinem Befitz, unb er ware ger.eigt, benfetben zu verkansen. Ach! wenn ich ihn ankausen unb burch ihn biefe Dame auffinben konnte!! Abet biefet Tropfner verlangt eine Heibenfumme bafiir! fnnfzig Gulben!! Woher soll ich die nehmeit ?" ...Wahrscheinlich wollen Sie diejelben bet mir ansprechcn? Verrechnet, Ueber Daniel! arg vet-rechnet!" ..Gnadiget Herr, ich will Tag unb Nacht ar-beiten, unb ewig bankbar bafiir sein." „Lassen Sie rnich in Ruhe! Ich gebe feinett Pfennig! Sie schtoatzen hier feit cirtcr halben Stunde, unb werden bas Versaurnte gesalligst nachholen." Daniel, ber alte Diurnist, vetlieh traurig bas Bureau seines Chefs. (Forts, folgt.) Wie bet „Nori>" vcrsichcrt, beabsichtigt sich dem-nach Graf Chambord auch hart an dec franzosischen Grenze anzusiedeln. Der Hennegau, in welchem Henri von Bourbon auf einem bis jetzt noch unbc« kannten Schlosse seinen Aufenthalt nehmen foll, grenzt nemlich an das franzosische Norddepartement. Datz der „Roy“ die landliche Abgeschiedenheit eineS hennegau'schen Schlosses bent stadtischen Treiben von Briissel vorzieht, ist in Berucksichtigung bee Vor-fallc, durch welche er vor zwei Jahren aus Antwerpen verjagt hmrbe, begreiflich. Ueber ben Verlauf be« Prozesses Ba° jaine schreibt bie „ Franzosische Correspond«,z" unterm 9. b. M. folgendes: „Die Verlesung des auf die Fahn en bezuglichcnAbschnitts, bei welcher der Grcffi-r selbst seine Bewegung nicht unterdrucken fonnte, machte auf die Zuhorerschaft einen tiefen Eindruck, der sich denn auch dem Angeklagten mit« jutheilen schien. In der heutigen Sitzung folgte die Berlesung der die Communicationcn, Subsistenz-mittel u. s. to. betreffenben Beilagcn bes Berichtes. Der Marschall Mac Mahon hat !eine Zeugenvor-tabling erhalten, well dent seine Eigenschaft als Sou-verain im Wege stand; im Laufe bes Prozesses durste ber Verlheibiger Lachaud cine „Bitte" an ihn richtcn, und dann wirb ber Marschall sreiwillig zu entscheiben Habcn, ob er vor bem Kriegsgericht er-scheinen will oder nicht. — Oberst Stoffel hat sich in einem an bie pariser Liberte gerichteten Schrei-ben deceit crklart, fiber bie angebliche Unterschlagung der von Bazaine an Mac Mahon gerichteten De-peschen sich vor einem Kriegsg^richie zu verantwor-ten. Der Procetz Bazaine toirb somit ein Nachspiel Habcn, in bem es Oberst Stoffel an eincr Herbcn Kritik ber franzosischen Kriegfiihrung gewih nicht fchten lassen toirb. Zur Tagesgeschichte. — Der Einsiedler von Frohsborf mutz die besten Hoffnungen auf daS vollstandige Gelinzen der Wiederaufrichtuug ber Monarchie in Frankreich haben. Dies beroetsl folgender Brief, welchen die „G. Tgpst." aus Wiener-Neustadt, 8. Oktober, erhiilt: „®eit bem Befuche bet orleanistifchen Prinzen vergeht tein Tag, an welchem nicht Legitimists nach Frohs-dorf kamen. Es fcheint fibrizens beteilS ein Auszug des „HofeS" aus Frohsborf befchlosien zu fein, da grotze GepackSwageu mil Koffern taglidj zur Bahn-befSrderung nach der franzvstschen Grenze von FrohS-dorf abgehen. Auch der Generaldirector der Sfidbahn, Herr Bonioux und seine Gemahlin, welche ber Legi-timisten- unb Jesuiienpartei wohlwollen, reisen bieser Tage mil einigeu franzosischen GestrinungSgeuoffen von hier nach Frankreich ab. Diefe B-w-zung (ann umfo weniger unbclannt bteiben, als die normannifchen Rosie des Grafen von Chambord mit Schellenkranzen ver« sehen sind, unb vom Morgen bis spijien Abend die Sira he vom Sfidbahnhofe burch bie Siadl bis FtohS-dorf mil ihrem Schellengerasiel beunruhigen." Wie tange wirb die eaentuelle Throuherrlichkeii bes Mannes mil ber wcitzen Fahne dauern? Wird man ihn mil ober ohne Jesuilen aus Frankreich wegjagen? — Eine kampswfithigc Spanierin. Der Correspondent der ,Times" im Carlisten-Haupl-quanier fchreibi unlerrn 28. v. M.: „Vor eiuigen Tagen wurde bie Enibeckung gemacht, datz in den toy a. listischen Reihen eine Frau in Soldateuunifarm diene. Sie wurde in folgenber Weife aussinbig gemacht. Der Priester des Dorses, bem sie angehScte, (am dutch bie ®labt, in welcher das Regiment einquatlictt war, und alS er ihter jufdtttg ansichlig wurbe, pet ihm die grotze Aehnlichkeit auf, die fie mil einem seiner Pfarr-kinder Halle. „Sie mfisien Anbalicia Bravo fein", bemerkle er. „Nein, ich bin ihr Brudet", lautete bie Antwotl. Det Argwohn bes PfarrerS wurde rege, unb auf feinen Vorfchlag fand eine Unterfudjung^ stall, toobei es sich h?rausstellie, batz der juzendliche Solbal Stein Anrecht auf die miinnliche Kleidung, die er trug, Halle. Don Carlos lietz, als die Angelegenheit zu feinen Ohren tarn, das Mabchen als Krankenwiirterin «ach bem Hospital in Durango schicken, unb als er daSfelbe befuchle, ilbetreichte er der fchSnen Amazone ein mililatifcheS Ehrenkreuz. DaS atme Mabchen war enlzfickl fiber bie Decoration, bat abet ben „K8nig", ihr zu gefiotten, batz sie zu bem Regiment znrfickkehre, da, wie sie fagte, sie gewohuler *fci, eher Wunden zu* zuffigen, als sic zu heilen. Sie befchwor ihn that« fSchlich in folcher Weife, ihr zu erlauben, wieder als Soldat bicnen zu bfitfen, datz Don Carlos fchlietzlich, um sich auS der Schwierigkeil zu ziehen, fagte: »Rein, ich kann dir nicht erlauben, in ein Regiment vou Mtinnern zu treten, aber wenn ich ein Bataillon von Frauen bilbe, verfpreche ich bit auf meine Ehre, datz bu zu beffen Oberst ernannl werben sollst." — „Da» wirb nie geschehen", fagte bag MSbchen unb sie brach in ThrLuen au8, als ber „Ki)nig" baS Hospital verlietz." Local- unb Provinzial-Angelegenheileu. — (Sani tStSwe sen.) DiS k. k. LanbeS« presidium in Krain hat ben k. k. BezirkSarzt Dr. Sigmund Wntscher von Rubolfswerlhnach Gollfchec, unb ben BezirkSarzt Dr. Ferb. $3o hm von Gollfchee nach Rubolfswerlh fibersetzt. — (Bfirgerkapelle.) Wie die „L. Z." erfahrl, ist der in niichster Zeil auS dem Mililiirverbanbe Irelende unb hier noch im besten Anbenken stehenbe Kapellmeister Herr Schanlel gesonnen, in Laibach eine stanbige Civil-Musikkapelle zu grfinben. Dieses Unlernehmen wird sicher mil Vergnfigen begrfitzi unb vonseile bes hiesigen musikfteunblichen PublicumS, fSmmtlicher Vereine unb VetgnfigungSlocaliliitenbesitzer kriifligst unterstfitzl werben. — (Laibacher Schulzustande.) Die ..Laibacher Schulzeitung" schreibt: B-i bet Aufnahms« prfifuug ffir bie laibacher Millelschulen wurben heuer viele Schfiler wegen ungenfigender Botkennlniffe zutfick-gewiesen. Dies ist nun alletbings nicht auffallend; feht auffallenb abet ist ber Umfianb, datz biefe Zu-rficklveisuug fchon eine tange Reihe von Jahten, unb ganz befonderS heuer, meifl nut Schfiler bet etsten stabiifchen Volksfchnle, nemlich der bei St. Jakob traf, unb zwar miluntcr fotchc, die bafelbst ihten CurS bor« zfiglich abfolvierlen. Die Schfiler ermcifcn sich im all-gemeincn, ganz befonbetS abet inbezug auf KennlniS bet beulfchen Sprache als fchwach. Er ist fein 233an« ber, datz die Elletn folcher zurfickgewiefenen Kinder sich dann entschieben weigern, biefelben in bie St. Jacob« schule zurfickzuschicken, weil sie ffirchten zu mfisien glauben, batz ihre Kinder bort nie bie zur Aufnahme in die Millelschule geforberte Rnse erlangen konnten. Jnfolge beffen verlangen sie Aufnahme ihrer Kinder enlweber in bie zweile (ISbtifche ober in bie k. k. UebungSschule, bie ihnen, in letzlerer, weil bieselbe keine Pflichlschule, in ersterer, weil sie fchon bei weilem fiberffillt (die 4. Klaffe ziihlt fiber 130 Schfiler) unb bie Kinber nach St. Jacob zuftSnbig ftnb, verweigert wirb. — Datz ber Unteiricht in bet beulfchen Sprache in bet etsten stiibtifchen Schule, wie mil Absicht, fehr vetnachlLsiigl wirb, wisien wit fchon lange; eS biintt uns, batz bet Leiler ber Schule mit bet Autzerachl-. lasiung betfelben ben Bestaub von slovenischen Parallel« klasien an unfern Millelschulen erzwingen will. Das aber bie Schule auch in anberer Bcziehung (bie Zvglinge follen nicht einmal bag EinmaleinS gekannt haben, was wir alletbings nicht recht glauben wollen) fo fehr herab« gekommen, ist uns ncu. — Die Cache mutz jebenfalls grttnblich geSnbert werben unb wit empfehlen eS na< menllich ben Herteti Jnfpectoten, benen bie Schule untersteht, bringenb, die Art bes beulfchen UnterrichteS unb bie Refultate besfelben bei den Schfilern cintr etwaS genauern Ptfifung zu unletziehen unb Mittel zu treffen, datz ber Unterricht, wenn er sich als ungenfi« genb etweisen sollte, eine andere Richlnng nehme, bamit man nicht fagen ttinne, bie Schfiler vergesien in der Si. Jakobsschule von ber beulfchen Sprache weil mehr, als fie von betfelben profilieren. Ebenfo empfehlen wir bent lLblichen Oemeinberath, boffit zu forgen, batz bie etste Schule ber Slabt nicht ein Tummelplatz na-tionaler Sonberbeftrebungen werbe unb et»a nut ber ! Dresiur nationaler Fanaliker biene. — (6in Schadenfeuer) brach am 3. b. im Hause de» Martin Atko in Bfichelsborf, Bezitk Gollfchee auS. Det Brand vetzehtte mit Blitzesfchnelle 4 Wohngebiiude, 4 Slallungen, 4 Gelreibekammern fammt Vottiilhen unb Mobiliare im Werthe vou 120 fl. Det Gefammlfchaben betrSgt bei 3000 ft., ber grStzlenlheilS von Asiecuranzanstalleu gedeckt wird. — (Soldatenexcetz in Triest.) Sonn-tag nachmiltags wurde in bet Via bei Torrenle voa ber Sicherheiiswache ein befertierter Motrofe verhaflet. Eine grotze Menge VolkeS lief znfarnrnen, wornnler sich auch Jnfanleristen unb Matrofen befanben. Die etsteren (vom Jnfanletieteziment Kuhn) reizten die Matrofen auf, ihten Rameraben zu befreien, woz« biefe jeboch (cine Miene machlen. Enblich getting tt, ben Attcstanlen, bet sich zu Boben gewotfen hatte unb wie wahnsinnig um sich herumhieb, zu (ncbcltt unb mittelst WagenS forlzufchaffen. Die Hetrea Jnfanleristen fetzlen aber ihten Scandal fort, bit einer von ihnen, ber bie Wachen auf bas grobtichstc infultierte, -burch einen Inspector unb einen Felbwebet festgenommen unb auf bas nahe Wachzirnmer bet Sicherheiiswache gebracht wurde. Nun folgte ihm der ffitze PSbel bah tit unb begann einen wahten Hollen-fpeclakel, fo datz die Wache nach wiederholten frucht-lo[en Abrnahnungen sich geniilhigl fah, die Rotte mit der Waffe auSeinander zu jagcn. Bom PLbel ist man ahnlichc auftrittc gewBhnt, meint bie Jitr. Z." ; batz abet I. k. Solbalcn, bie nach bem neuen Dicnst-regtement bie SicherheilSorgane fchfitzen follen, sich gegen biefe wenden, ist etwaS stark unb latzl bringenb wttnfchen, batz bcnfctben bezfiglich ihter Slellung zur k. k. Sicherheiiswache energifch bet Standpnnkt klar gemacht werbe. — (Rndolfsbahn.) Die letzle Rummer ber „Sildd. Post" vom Donnerstag berichtet: „Heute Verkehrt auf ber neuen Strecke Villach-Tatvis die Mafchine zum etstenmalc." — (Concert.) Gestetn gab Herr Lubwiz Breitner im Reboutenfaale ein Clavierconcert. Der gliinzende Ruf, der dem noch feht jungcn Pianiste« (Herr Breitner ziihlt erst 22 Jahte) aus Wien, Prag unb Graz vorherging, ber Umfianb, batz Herr Breitner gctabc in Wien so entschieben burchgegriffen unb unlet stfitmifchem Beifalle unb der anerkeanendste» Kritik bet ersten Musikrefcrcnten seine kfinstlerische Lausbahn ettiffaete, ersfillie uns mit dem Glauben, datz auch Laibach, daS eine so zahlrcichc Musikgesell-schaft besitzl und baS BebfirfniS, bet Kunst fogar ein bteibenbeS Asyl zu bauen, burch feine werfthfitige Theilnahrne hitrffit oncrfannte, eS nicht verfaumen wetbe, biefem am Kunsthimmel ntu auftauchenben Sterne feine Theilnahrne entgegenzubringen. Dem war aber nicht fo, ber Saal Oeretnigle etroa hunbert Menfchen; biefen roentgen abet mat etn Kunstgenutz befchieben, wie wit ihn in Laibach fehr felten haben, benn man kann mil voller Beruhiznng behruplen, Herr Breitner ist det beste Pianist, der bis nun in Laibach concertierte, eine aufjergeroiihnliche Erscheinunz, betusen, unlet ben ersten Meiflern genannt zn act« den. Die Art, wie Herr Breitner bag Mendels* sohn'sche D-molI fpielle, hierbei alletbings dutch bie Hetten Getflnet unb Peer auf'S Itefflichste untetstfitzt, zeigie den hochgebildelen Kfinstter, dem die vollendete Technik nut Millet zum hohen Awecke ist, die Art, rote er die Chopin'sche B-moll»@onate unb Liszti Gonbotiera unb bie anbeten Ileineren Piecen spielle. gab ihm Gelegenheit, die vollendete Technik, selbst die feine AuSarbeitung ber VotltagSstficke zut Geltnng z, bringen, der Votltag des LiSzi'schen Es-dur«6onctrtee zeigte uns die Bravour, die vor keiner Schwierizkeit zurfickschreckl, der GesammlauSdruck gab uns bie Ueber-zeugung, batz ein Meister von ungewi-hnlicher Bebeu. lung vor uns fei. Hetrn BreitnerS Anschlag ist be« wundernswerlh, er cntlockl bem Instrumente bie wun-betbatsten TLne unb KlangfLtbungen, fein Piantffimo ist reizenb, dem vetklingenden Hauche ber Acolshatfe gteich, unb bann wieber bie Riefentraft, wenn er in dtLhnenben Accotben fiber die Tasten ftfirmt. Vor allem abet entzfickle uns die Klarheit unb Durchsichligkeit seines Vorlrages, a ties burchbacht, jeder Ton mil feinfiee Nuaucirrung ouszestauet, jeder im Dienste befl mufika-lischen GedankenS, den der KLnstler zum AuSdrucke dringen will. UnS bekarmte Stiicke machten uns unter fetaeit HLnde« den Sindruck deS noch nicht gehLrten, so selbstLndig, so Lberraschend ist seine Auffaffung, so tlenbend die AuSsiihrung. ZnhlloS waren die Her. vorrust unb fiitrmisch der Beifall, der jeder Piece solgt«. UebrigenS dUrfen wir die Herren nicht fiber« gehen, die den Kllnstler in seinem Concert- so tllchtig unterfivtzten, inSbesonderS Herrn ZLhrer, der daS Andante unb bit Variationen von Robert Schumann mit dem Concertgeber zugleich (flit zwei Pianoforte) spielte. Da« Tonwirk wurbe in brillanter Weise durchgesithrt. Herr Gerstner unb Herr Moravec find bet unferem Publicum ohnedieS in bestern Gedenken, in Herrn Peer lernten wir einen sehr tUchtigen Cellisten kennen, den wir um so lebhaster begrLtzen, als Cellisten bei uns dekanntlich bisher rneist nut zu den frornrnen WUn-schen zLhlen. Soeben tommt unfl die Nachricht zu, dah Herr Breitner iibet Verwendung rnehrerer Musik sreunde flch entschlvsien hat, ein zweites Concert zu geben. Wir sreuen unS, bah nun alien Musikfreunben, die eS versLumt hatten, batz erste Concert zu besuchen, Gelegenheit geboten roitb, ftch zu Lberzeugen, ob wir in unserern Urlheile tibcr Herrn Breitner zu viel ge-sagt. Herrn Breitner aber tragcn wir ben Wunsch vor, die Chvpin'sche Senate, die Gondoliers unb bas LiSzt'sche Es-dnr Crncert ja gewih wiebet ouf baS Progromrn zu sctzen; vietleicht liinnte er unS auch mit tin« Composition seines grohen LehrerS Rubinstein bebenken. Telegramme. Wien, 13. Oktober. Die morgige „Wiener Zeitung" bringt tine kaiserliche Entschliehung com I. Oktober, womit LandeSgerichtsrath Franz Schmid in Laibach zum Oberlandesgerichtsrath beim Obet* landesgerichte in Graz ernannt wird. Prag, 13. Oktober. In 26 bohmischen Land-gemeindebezirken wurden 12 beutsche unb 13 czechische Candidaten gewahlt, cine Wahl unentschieden. Dresden, 13. Oktober. Der sachsische Kron-prinz erlitt vorgestern infolge Wagenumsturzes cine Contusion, befinbet sich jedoch heute autzer Gefahr. Paris, 13. Oktober. Bei den Erganzungs-wahlen siir die Nationalversammlnng in vier De-parternents wurden vier Republikanci gewahlt. Dank. «tngese»det. Allen Krauken Kraft unb Gesundheit ohue Medizin uni) ohne Kosten. Revalesciere du Barry oon London. Seine Srankheit bctmag bet belicaten ReraleBciire da Bariy » toil erstehen, unb teleitigt btefelBe ohne Medizin unb ohne Kosten all« ®l«jen», Nerven-, Brust-, 8ungen=, Leber., DrLsen-, Echlelmhant-, Ltbem-, Blasen- nnb Sherenleiben, Tuberculose, Echwindsncht, Asthma, Huflen, nneetbouličleit, Verstopfnng, DiarrhSen, Echlafloflgleit, Bchwache, Hamorrhoiben, Wassersncht, Fieber, Echwindel, Blutaufstei-gen, Chrcnorau|cn, Uebelkeit unb Erbrechen selbst wahrenb bet Schwan. gerschast, Diabetes, Melancholic, Abmaaerung, Rheumatismns Bicht, ibleichsucht. — BuSjiige au6 75.000 Certlstcaten iibet Oenefungen, bie aller SRebizin teiberflanbcn, toetben ouf Berlangen franco eingefenbet. Nahrhaster «18 Fleisch erfpart bie Revalesciere bei Erwachsenen mb jtinbem filnfjigmal thten PreiS in Arzneien. In Blechbiichken eon ein Halb Pfnnb ft. vso, l Pfb. fl. S-60 * Pfb. fl. 4 60, 5 Pfb. 10 ft., 12 Pfb. 20 fl., 24 Pfb. 36 fl. - Ke-▼aleecifcre-Biscuiten in Biichfen & fl. L 50 unb fl. 4*50. — Bevaleaci&re Chocolate. in Pulver unb in Tabletten Mr 12 Taffen fl. 1 50, 24 Taffeu B. 2'60, 4- Lasten fl. 4'5V, in Pulver fiit 120 Taffen fl. 10, fUt 888 taffen fl. 20, fiit 676 Suffer fl. 86. — Zu beziehen butch Barry bu Battti 6 Comp, in Wien, Wallflechgaeee Nr. 8, inLolbaoh tei E. Mahr, fotoie in alien etSbtcn bei guten Apothekern unb Spe. jereihanblern; ouch terfenbet bas wiener vaus nach all« •egenben gegen Poftanw-ifung obet Nachnahme. Witterung. Laibach, 14. Oktober. Wechfelnde BewLlkung. Stidwest niiijjig. W L r m e: Morgens 6 Uhr -s- 11-80, nachmitiags 2 Uhr + 210° 'Iyrttnc«m(f . . . 100.60 Preutz. Kaffenfcheine. 87.LS, Silver................. Gelb Ware 90.50 91.— 110.— 110.66 101.75 102.25 136.25 131.75 131 - 131.50 111- 111 50 92.75 93.25 103.— 103.25 164.— 165.— 92.5 C 93.— 56.— 6?!- 23.50 24.- 34.— 35.— 23. 23.50 31.50 32— 23.50 24.— 22.50 23.60 2450 25.- 14.— 16.- 95.60 95.60 95.60 95.70 112.85 113— 44.45 45.55 5.48- 6.49 9.07 9.08— 169.— 170.— 107.85 108.— Localveranderung. Die Advocaturskmizlei des Dr. Alsons Mosche --------- •. befintet sich gegenronrtig aus ber Wicncrfirafje im (tzrnni- —London 11 ^,85. — Silber 107,80. Nio schrn Hausc Nr. 79 im erften Slock. (518-3) 20-Francs-Gtllcke 906. »erleger nnb ftir die Sitdoction veronlwortlich: Ottowar 8amberg Telegraphischer Cursbericht am 14. Oktober. Papier-Rente 68,20. — Silber-Rente 72,50. - 1860«c StaatS.Anleben 100,—. — ©anfactien 953. — Lredit 215,— Jt. k. Mitn.-Ducatea