M<ß tur Annst, Wifi'enschatt und geselliges Leben. Zledigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. 2^< . Ä^.^25^"r^m,7?°r,"re.er^ 4«. e, M.,, bezahlt. Alle l. l. Postämter 'NV."w°,'.m7^,7^^r. Sterndeutung.*) Von Vinccnz Z u s» c r. >Vo mancher prüft die Himmelswciten, Und Sternenbahnen früh und spät. Und will daraus dem Menschen deuten. Was dort für ihn geschrieben steht. Ich lernte nie dies Räthselwesen, Und dennoch kann ich leicht die Schrift An» sternenlichten Himmel lesen, Für Jeden anders, wie sich's trifft. Den» tiefgebeugten Erdensohnc, Dem hier die Noch zum Erbe fällt, Ihm sagt die Schrift, daß dort «n> Throne Der Vater jede Thräne zählt. Der »n bekränzten Leichensteinen Um die oerlor'ne» Lieben weint. Dem sagt sie tröstend: laß das Weinen, Du findest Alle hier »ereint. Zum Stolzen spricht sie: sei bescheiden. Und zu dem Frevler: laß den Spott! Zum Schmerzerfüllten: trag' die Leiden, Um Dich zu prüfen schickt sie Gott! Dem frechen Heuchler, der mit Lügen Und falschem Schein die Welt besticht, Den, sagt die Schrift mit Flammcnzügen: Den ew'gcn Richter triegst Du nicht! Der mit der Bosheit kämpft hiernieden. Dem strahlt ste Muth und Stärkung zu. Zum Dulder spricht sie: hier ist Fr,eden, Und zu dem Müden: hier ist Nuh'. Hie Ggssenberge. Aus öarl Prcnner'« Nachlaße. (Forlsetzung.) Balthasa r leistete in seiner neuen Würde als Münz-Meister seinem Kaiser viele und wesentliche Dienste. Er brachte durch seinen Credit und durch seine Beredsamkeit von Seite der kärnmerischen und steierischen Stände im Jahre 1470 Friedrichen ein Darlehen von 12,000 Stück Ducaten zuwege. I n der »am Ertag vor St . ') Als Probe einer, in w.nigen Wochen in F. Ne ck's Unipcrsiiälsbuch­handlung in Wie n erscheinenden Sammlung. Ulrichstag 1470" von den erwähnten Ständen über dieses Darlehen nicht an Kaiser Friedrich , sondern an seinen Münzmeister allein ausgestellten VersicherungS-, eigentlich Zustcherungsurkunde nennen ihn die stolzen Prälaten, Gra­fen und Herren Sceiermarks „Vnsern lieben Fr«und, Ohaim, ond Vettern.« Allein Friedrichs Bedürftigen genügten weder diese damals sehr beträchtliche Summe, noch die nach der Hinrichtung Andreas Baum kircher's und Anderer eingezogenen Güter; sie reichten nicht aus zur Tilgung seiner Schulden, und nachdem seine Gläu­biger immer dringender und ungestümer wurden, wies er sie an Balthasar an, der sich auch nicht im mindesten bedachte, diese Forderungen, hauptsächlich gegen Versatz der damals Friedrichen aus der cillischen Erbschaft ge­hörigen, in Krain liegenden Herrschaft Nadmannsdorf, welche zu jener Zeit an Ercrägniß nicht mehr als jährlich «00 fi. abwarf, zu übernehmen. Viele andere Zahlungen, welche Balthasa r bei der Befestigung der Burg und der Berg­schlösser zu Graz, und sonstige Auslagen, welche er für den König Maximilian, Friedrichs Sohn, zu be­streiten hatte, erschöpften sein Vermögen sehr, und erbat den Kaiser öfters dringend um seine Entlassung von sei­nem immer schwieriger werdenden Finanzamie, so wie um Rückzahlung seiner vielen geleisteten Vorschüsse, bei wel­chen er selbst Schuldner geworden; allein vergebens. Plötz­lich, nicht zur allgemeinen Kenntnis; gelangter Veranla­snltiq wegen, bemächtigte sich seiner die Hand der Straf­justiz; er wurde in Ketten gelegt, und auf das Berg­schlosi in Graz abgeführt. Selbst aus den, Gefängnisie noch erwirkte er dem Kaiser ein neuerliches Darlehen von 31.000 fl. I n der Folge — 1193 — soll er, einer Sage nach, auf dem nämlichen Bergschlosse durch das heimliche Ge­richt hingerichtet worden sein. Kaiser M aximilia n er­kannte nach Friedrich's Tode diese letztere Schuld mit 84.000 fi. an, und gab Balchasar'3 Kindern dafür sein Bergrecht und Gut am Graben zu Graz (14»6). Balthasa r hatte seinen Nachkommen ini I . 1491 einen Familiensitz erbaut, welchen er Eggenberg nannte, 378 und der ohne Zweifel in dem noch gegenwärtig stehenden, sogenannten alten Eggenbergerschloße bei Algersdorf, un­weit des neuern, schonen Schloßes sichtbar ist. Balthasar hinterließ zwei Söhne, Wolfgang und Christoph, welche im Jahre 1528 vor den Mau­ern Wien's tapfer gegen So leim an l. fochten. Wolf­gang's Sohn, Seifried, war bereits der lutherischen Lehre zugcthan, jedoch demungeachtet von Kaiser Ferdi­nan d i. sehr geehrt, so zwar, daß dieser ihn in dem Scammbause zu Eggenberg persönlich besuchte. Bei diesem Besuche streckten dem Kaiser die Unterthanen Seifried's als Darlehen zu seinem größten Verwundern 100.00» st. vor. Seifrie d wurde nämlich vom Kaiser ersucht, ihm zur Fortführung des Türkenkrieges ein Darlehen zu geben. Seifried war in dem Augenblicke, als ihn Ferdinand bei seinem Besuche um das Darlehen ansprach, nicht bei Gelde, versprach aber doch, in wenigen Stunden damit zu dienen; und sieh, nach Verlauf dieser Zeit erschienen die eggenberg'schen Unterthanen auf dem Schloße, und borg­ten aus ihren mitgebrachten Geldsäckeln dem Kaiser die verlangten 100.000 st. Dieser Seifrie d gab in Steiermark der lutherischen Confession einen mächtigen Vorschub dadurch, daß er 15 ll) den ihm gehörigen, zu Graz am Murthore liegenden Garren »im Paradeis" genannt, sammt dem dabei gelegenen schö­nen Hause den Ständen, welche bis auf wenige Mitglie­der der neuen Lehre zugethan waren, zu einer lutherischen Schule und einem sogenannten akatholischen Stifte widmete. Balthasars zweiter oder jüngerer Sohn Christoph erkaufte im Jahre 1543 von den Grafen von Schaum­burg die schöne Herrschaft Ehrenhausen, und erhielt auch das Pradicac „zu Ehren Hausen." Er wurde von Kai­ser Rudolp h n. zu Prag unterm 2». December 1398 in den Freiherrnstand erhoben. Christoph's erstgeborner Sohn, Ruprecht Freiherr von Eggenberg zu Ehrenhauseu, war einer der er­sten Kriegshelden seiner Zeil. Schloßhauptmann zu Graz, General der Artillerie in baierijlhen Diensten, dann in spanische Dienste getreten, machte er in den Niederlanden die Feldz.üge unter dem berühmten Alerander Farnese, Herzoge von Parma, mit, trat aber wieder in österreichi­sche Dienste zurück. Als Oberbefehlshaber gegen die Tür­ken half er den krainischen Helden und Edlen, Andreas Freiherrn von Auersperg und Adam Raub er, den Tag bei Sissek, den 22. Juni des Jahres 15 93, verherr­lichen. Er wurde in der Folge (159 6) zum Feldzeugmei­ster, das ist, zum Generaldirector der sämmtlichen österrei­chischen Artillerie ernannt. Erzherzog Ferdinand , als Kaiser der U,, ernannte ihn beim Antritte seiner Regierung (1598) zum Huldigung-Commissär der drei innerösterrcichi­schen Länder, wo er mit großer Pracht erschien. Er er­baute das schöne, noch gegenwärtig zu sehende Mausole­um neben dem herrschaftlichen Schloße zu Ehrenhausen, wo er auch (1611) beigesetzt wurde. Er genoß das Ver­trauen der erzherzoglichcn Familie im hohen Grade; mehre freundschaftliche Zuschriften der erzherzoglichen Mutter Anna beurkunden dieses noch gegenwärtig. Ihm folgte der für unser Vaterland so wie für seine Familie und ihren Ruhm höchst merkwürdige Hanns Ul­rich, des oberwähnten Seifried und seiner Gattin, Beni­gn« von Galler, Sohn, geboren 1568, Mitschüler des Erzherzoges und nachmaligen Kaisers Ferdinand ll., des­sen besonderen Vertrauens er sich rühmen konnte. Er er­hielt eine Hauptmannsstellc in den Niederlanden, wurde aber bald von da zurück, und an den Hof nach Graz be­rufen, wo er die Würde eines erzherzoglichen Mundschenks erhielt. Nachdem Ferdinan d ll . Kaiser geworden, wurde er dessen Kämmerer, Geheimrath und Kammerpräsident, in der Folge Obersthofmeister der Erzherzogin Maria , dann kaiserlicher Gesandter am spanischen Hofe. Als er von da wieder an den Hof zurückkehrte, erhielt er die Würde eines Statthalters aller innerösterreichischen Pro­vinzen und der Seeküsten, zugleich Landeshauptmanns in Steiermark; er wurde Ritter des goldenen Vließes und Obersthofmeister des Kaisers. I n dieser Eigenschaft wurde er von Kaiser Ferdinand nach Mancua mit dem Auf­trage entsendet, um die Prinzessin Eleonora Gonzaga als kaiserliche Braut zu werben. Die Trauung, bei wel­cher Hanns Ulrich Eggenberg die Stelle des Kaisers vercrat, erfolgte zu Mantua am 21. November 1621, wo­ rauf Eggenberg seinem Herrn die kaiserliche Braut nach Innsbruck zuführte. Als Erzherzog Maximilia n seine erzherzogliche Braut, die Prinzessin Magdalena Medici s aus Florenz, heim­führte, ging Hanns Ulrich diesem hohen Paare an der Spitze des ganzen innerösterreichischen Adels aus Laibach am 2?. September 1608 entgegen, und gab demselben zu Laibach in seinem Palaste ein fürstliches Bankett. I m Jahre 1622 wurde er zum Obersterbland-Mund­schenk in Krain und der windischen Mark ernannt; er er­hielt zugleich die Obersterbland-Kämmererwürde in Steier­mark, und das Obersterbland-Marschallamt in Oesterreich ob und unter der Enns, und die zu dieser Würde gehö­rigen Herrschaften Senfcenberg und Oderwaldsee zu Lehen. Auf dem Reichstage zu Negensburg wurde er am 31. August 1623 für sich und seine Nachkommen aus dem Freiherrnstande zum reichsunmittelbaren Fürsten, mit der Versicherung auf Sitz und Stimme im fürstlichen Colle­gium, erhoben.. Als Kaiser Rudolph's ll, natürlicher Sohn, Don Juan d' Austria, der Sieger bei Lepanto starb, erhielt er im Jahre 1628 die große seinetwegen zu einem Herzog­thume erhobene Stadt und Herrschaft Krumau in Böh­men, mit den dazu gehörigen Schlößern und 311 Ort­schaften, nun den Fürsten von Schwärzend erg als Herzogen von Krumau gehörig. Er begann den Vau sei­nes neuen Residenzschloßes, des noch gegenwärtig den Gra­zern zu einer angenehmen Erholung dienenden Eggenberg. Er stiftete die Jesuiten-Collegien zu Görz und Fiume, die barmherzigen Brüder zu Graz, die Minoriten zu Graz und Windischfeistriz, und führte eine Pracht an seinem 259 Hofe, welcher nur jene gleichkam, mit der sich d!e höhern deutschen Fürsten umgaben. Zum kaiserlichen Gesandren am päpstlichen Stuhle ernannt, entwickelte er einen könig­lichen Glanz. Bei seinem Einzüge in Rom warf er Geld nach allen Seiten aus; die sechs Araber, welche seinen mit Gold bedeckten Leibwagen, umgeben von einer zahl­reichen von Gold strotzenden Dienerschaft, zogen, trugen leicht angenagelte silberne Hufbeschläge, welche bestimmt waren, dem Volke preis gegeben zu werden; in jeder Gasse wurden wieder derlei Hufbeschläge angeheftet. Dieser Fürst zeichnete sich auch als Gelehrter aus, und war Mitarbeiter an der Verbesserung der steierischen Hof- und Landrechte. Johann Ulrich war auch der Vermittler zwischen Kaiser Ferdinand n, und Wallenstein. Als nach den Unfällen des dreißigjährigen Krieges Ferdinand bei­nahe ohne Heer und ohne Feldherrn dastand, und der Schweoentönig Oesterreich nicht nur stark bedrohte, son­dern auch durch Frankreichs Kabale sich die ganze Ligue zu trennen im Begriffe stand, erübrigte dem bedrängten Kaiser und seinen Rächen kein anderes Mittel, als der schwere, zweifelhafte Schritt, dem abgedankten, gereizten W allenstein den Oberbefehl der Armee, die er erst schaf­fen, ausrüsten und in Ansehen setzen sollte, anzutragen, weil nach dem Unglücke Tilln's bei Leipzig gegen Gu­stav den reißenden Fortschritten dieses nordischen Königs die Ligue keinen Feldherrn entgegen zu stellen hatte, der genug Kriegserfahrenheit, Reichthum und Zutrauen bei Officieren und Gemeinen besessen hätte, um mit Nachdruck und Erfolg entgegen wirken zu können. (Fortsetzung folgt.) Ferial-Früchte. Humoreske von Fr. Will), von Siebenhuener. (Fortsetzung.) Hl. Die Zeit hat wunderliche Launen, und darum wahr­scheinlich haben die meisten,Nationen sie den weiblichen Substantiven angereiht. Eine ihrer Launen ist auch die, daß' sie ewig einen Ungleichen Gang befolgt, einmal näm­lich unliebsam schnell vorüber eilt, und wieder einmal man sie gar nicht los werden zu können glaubt. Die Thurm­uhr zu Basel, welche um eine Stunde früher Mittag zeigt, ist, nicht des Appetites allein halber, seit einer ge­wissen Zeit oft ein Gegenstand meiner sehnsüchtigen Erin­nerung gewesen. Heute war Dies jedoch nicht der Fall. Der Schwa­ger hielt, ehe wir's dachten, vor einem stattlichen Gasthofe, und erklärte, es sei Mittag, daher Zeit, Menschen und Thieren „Tränkung" zu gönnen. Wir begriffen die Mah­nung und befanden uns bald an einem stattlichen Tische. Es ist die unfreundliche Sitte humoristischer Reisebe­schreiber, ihre Leser auf Kosten der in der Regel doch so bereitwilligen Gastwirthe zu unterhalten, und Witze zu machen auf Das, was ihnen von diesen vorgesetzt worden ist. Wenn aber Purmeister-Lyser in seinen »Staub­ferien" uns erzählt, es sei auf der Mittagsstation eine Suppe vorgekommen, die als eine Suppe mit verlornem Hühnl ihm empfohlen worden war, während in solcher in der That kein anderes Geflügel zu sehen gewesen ist, als einige verunglückte Fliegen, und wenn Hanslick in seinem „neuen Athen" sich beklagt, es sei der hungrigen Schulunter­suchung-Commission ein Rindfleisch aufgetragen worden, von dem es ungewiß war, ob man an demselben nicht vorher eine Pecrifieirung vorgenommen habe, denke ich immer: cell» US ronclll» I>K5 iL« e!il>ux grü«, und so will doch ich wenigstens der Wahrheit den Preis geben, den sie verdient, und hiemit zu Ehren der vaterländischen Küche und der vaterländischen Gasthöfe feierlich erklären: es seien in dem Gasthofe, der uns für die heutige Mittagsruhe aufgenommen hatte, die Elemente der Ernährung mit so heimathlicher Liebe gepflegt worden, als das rundliche Aus­sehen des wirthlichen Ehepaares uns nur immer gleich beim ersten Eintritt in die reinliche und elegante Gaststube ver­sprechen konnte. Und in der That bewies das sehr heftig ausgedrückte Verlangen nach Ncpetitionen, daß wir der „Herrscherin am Herde" jene vollkommene Gerechtigkeit auch wirklich angedeihen ließen, welche sie verdiente. Ein ziemlich reiner Sohn der Abkömmlinge von den einst aus Vurgund in das Vaterland verpflanzten Neben fand ebenfalls die ihm gebührende Würdigung, und es be­gab sich, daß auch hierin zu des Wirches Vergnügung ein mehr als Zulängliches von uns geleistet worden ist. Aber noch hatte des Tages Geschick den Schatz sei­ner glücklichen Zufälle für uns nicht geschlossen. Wir hat­ten nach geendetem Mahle, der freieren Aussicht wegen, an einem kleinen Tischchen Platz genommen, das an einem der auf die Landstraße zeigenden Fenster stand, und kurz nachher schritt ein wohlbeleibter Herr im grünen Iagd­tleide an diesem vorüber, dessen Gesichtszüge uns Beiden nicht fremd zu sein schienen, und für welchen wir wohl bald den richtigen Namen gefunden haben würden, hätte das ungemein umfangreiche Aussehen des Fraglichen uns nicht immer wieder irre geführt. Aber während wir eben den Wirch herbei gerufen hatten, um von Diesem Stand und Namen des Vorübergegangenen zu erfahren, schritt das Individuum wohl gewöhnlich erst durch die Dazwischenlunft eines Drit­ten. So geschah Dies auch hier, wir machten — Dank sei es der dörflichen Abgeschiedenheit des Gasthofes, ein zwar sehr ehrbares, bei all Dem immer sehr grimmiges Spec­lakel. Und die Wirchsleuce ergötzten sich mit uns, und immer nahmen die Repeticionen mit der Flasche kein Ende. Fröhlich und guter Dinge, vergingen uns zwei Stunden wie eben so viel Minuten. Da erschien Sancho Pansa unter der Thüre, und erklärte, die Mücken zergeißelren seine Rosinanten, es dürfte Zeit sein zum Aufbruch. Aber Bollhei m theilte keineswegs die Ansicht des Schwagers, befahl diesem, zu kommen, wenn er gerufen würde, und wandte sich an Saucensp eiser, der auch schon die Mütze wieder zur Hand genommen hatte. (Fortsetzung folgt.) Neues. (Nheinfahrt.) Im Sommer 4841 war ein Englän­der auf einem und demselben Dampfschisse vier Wochen hindurch Tag für Tag von Köln nach Mainz und wieder von Mainz nach Köln gefahren. Diese fortwährende Wie­derholung derselben Fahrt veranlasse den Capicän, dem treuen Passagier zu bemerken, es scheine, daß die Rhein­gegend ihm ausnehmend wohl gefalle.— ?Was Gegend!" erwiederte der Engländer. ,/Ich war in Neapel und Constancinopel, und habe wohl viel schönere Gegenden gesehen, aber so gute Carbonaden, wie man sie auf die­sem Dampfschiffe bekommt, habe ich in der ganzen Welt nicht gefunden; deßwegen gedenke ich, Ihre Fahrten noch einige Zeit mitzumachen." — (I n den Krankenhäusern in München) darf, zufolge eines königlichen Befehles, kein Verstorbener mehr secirt oder begraben werden, bevor er nach einer zweiten Leichenbeschau von einem Operationkundigen einen Einschnitt in eine Fußsohle erhallen har, und der Erfolg davon ab­gewartet worden ist. Diese Verordnung bezweck» die Verhü­tung des Lebendig - Vegrabens; denn es soll sich bereits ergeben haben, daß ein Scheintodter durch eine solche Operation wieder in's Leben gerufen wurde. — (In England und Schottland) sind gegenwär­tig 20 Locomotivfabriken, meist in der Umgegend von Manchester, Liverpool und Newcastle. Die größten können jährlich 50, die kleinsten 12 Dampfwägen, alle zusammen 3ZN — 400 Locomociven verfertigen. — Literarisches. Line neue Zeitschrift unter dem Titel: Sonnlagsblätter für heimathliche Interessen, ledigirt und herausgegeben von dem rühmlichst bekannten Dichter, Dr. ?. A. Frank! in Wien, erscheint mit dem Jahre »842, jeden Tonntag ein Bogen in Octavformat, in eleganter Ausstattung, in jedem Monate be­gleitet von eine,» Kunstblatte , eine Ecene »us den Geschichten der Monarchie in Originalzeichnungen, von P. I. N. Geiger-'s »usgezeichne« ter Hand ausgeführt, darstellend. Den Sinn und die Kenntniß des Va­terländischen in weitern Kreisen zu wecken und zu verbreiten, eine Leclüre zu bieten, welche die Bilder einer ernsten Vergangenheit und die bedeutsamen Momente der Gegenwart im heitern, ästhetischen Gewände dem sinnigen Auge vorführt, und so das Einst und das Jetzt unseres hei« mathlichen Lebens in seiner Verschiedenheit, seinem Fortgange und Zu« sammcnoange plastisch wieder gibt, ist die ausgesprochene schöne Tendenz der »Sonntagsblälter». Nie werden Histori e in ihre,» weitesten Umfange, mit Ausschluß der eigentlichen gelehrten Abhandlung, sei es nun im Ge­ wände der Novelle, der Sage, des Mährchens, der Legende, der Ballade» des Volksliedes, der Skizze, der Anekdote, sofern sie aus dem Kreise der Uatcrlandischen Volksgeschichten hergenommen sind, vorführen, und Characteristiken ga„zer Zeitläufte, Statistisches, Reisebildcr, Biogra­ phien, Mitteilungen ans allen Provinzial-Hauptssädten, eine Chronik des unterschiedlichen Provinziallcbcns, eine Bibliographie des ganze» Kaiserstaa­ tes nebst einer monatlichen Uebecsicht der journalistischen Leistungen in Ocster­ reich, ausgezeichnete Lyrik, Kritiken, eine Tageschronik und ein ausgebrei­ tetes Notizenblatt zu ihrem weiteren Inhalte haben. So viel des Schonen und Umfassenden »us dem G esamm t bcrc iche der Monarchie hier auch versprochen sein mag, wir dürfen von dem Manne, der an der Spitze dieses Unternehmens steht, mit Zuversicht erwarten, daß dieses nicht zurück­ bleiben wird hinter den, erfreulich Verheißenen. Der Preis der »Lonntagsblättcr« (jährlich 52 Bogen) sammt den Monatheften (jährlich »2 Originalconipositionen mit wenigstens in Bogen Text) ist auf 5 ss. für das halbe Jahr, für das ganze Jahr auf in fl. ü. M . festgesetzt. Für auswärtige Abonnenten, welche die »Sonnlagsblätter" durch die Post zugesendet erhalten, ist der halbjährige Preis 5 fl. ,2 sr.< der ganzjährige ll fl. 24 tr. C. M. Pränumeration auf die »Sonntags­blätter« wird bei allen k. t. Postämtern angenommen, National-Kalender für Böhmen und alle andern Provinzen und Länder der Monarchie auf das Jahr 1842 u. f. w. Unter Mitwirkung mchrer Schriftsteller herausge­geben von C. W.Med au. Dritter Jahrgang. Prag, Leilmeritzund Teplitz. Druck und Verlag des C. W. Mcdllu. Der Inhalt dieses, in Quartfor­mat erschienenen, 54N Seiten und mehre bildliche Darstellungen umfassen­den Kalenders zerfällt in 4 Abschnitte, von denen der erste mit den. Not ­wendigen, der zweite mit dem Nütz! i chcn (Gcschichtkunde, Länder- und Völkerkunde, Naturkunde,) der dritte mit dem Angenehme n (Gedichte, Charaden, Anekdote», Novellen, Erzählungen u. s. w.) sich beschäftiget der vierte aber, der A nh a ng, verschiedene sonstige interessante Mitteilun­gen, z. V . einen Leitfaden zu meteorologischen Netrachtungen, eine Gesammt-Übersicht des Standes der europäischen Sparkassen, Interessenkundc, Moß­und Wewichtsknnde, Münzwesen, allerleistatistische Daten u. s. w., auf­weiset. Das Buch enthält des Wissenswerten, Belehrenden und Unter, haltenden viel, und darf als eines der besten seiner Art empföhle» werden. Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von einem Laudpriester. 28. December l?85 brannten in Strochoin, im Bezirke Michclstettcn zu Krüinburg, zwei Häuser ab. l?u? wurde in Rom bei einem Auflaufe der französische General Dup h «t getödtet, und deßwegen Papst Plu s VI . »erfolgt, zuletzt gefangen genommen, und nach Frankreich abgeführt. 2Y. December l?yl hielt Vrissot in der französischen gesetzgebenden Versammlung seine Kriegsrcdc gegen alle Monarchen, und Condorce t entwarf ein Manifest an die zu revolutionirenden Völker. 2ll. D e c e >» b e r »Ll2 schloßen die Preußen u„ter General Yor k als französisches Hülfs­corps mit dem russischen Feldherrn Wittgenstei n zu Tauroagen eine Scparat-Convcntion, in deren Folge sie sich von den Franzosen trennten. il . December l8lll sind die Vllncozettel (am l. Juli i?ü2 in Umlauf gesetzt, seit !. Oc­tober l?yn bis letzten November l8lll im Course immer mehr sollend, in Krain während der französischen Occupatio,, in Folge einer vom französischen General-Intendanten Dauchy ausgegangenen Verord­nung von, 25. November ,8nn nach dem l. December l»n? i„ den offenilichen Kassen nicht mehr angenommen, und am 8. März »8W ganz außer Cours gesetzt) aus Krain ganz verschwunden, nachdem man zuletzt zufrieden sein mußte, den Gulden um 4, auch nur um 3 kr. an einen Kaufmann um Waaren angebracht zu haben. Laibach. Druck und Verla«, des Joseph Blasnik.