Nr. 73. Pränumerationsprei«: Im Vomptoir gonzj, !l. li, halbl. fi. l SV. yüi die Zustellung in« H«u? halbi. 50 ll, »lit bei 'Post g»»,j. ft. 1b, halvl- st- ^ 5». Samstag, 31. März. Inseltlonsgebür- Fllr tleln« Insnat« b!« zu 4 Zeilen 25 tr,, größere p» Zeile « lr,, bei östtten w!eb!>rhlllu«gtn P»r Zcllc 3 !r. 1883. Mit 1. April bt»»mt ti» neue« Nbonnemeu! auf die „Klilmcher Zeitung." die n?." Pränumerations-Preis beträgt für /lM vom i h^ Ende April: Für V ^"üer Schleifen.....1 fl. 25 kr. ^ Com.5 ^.H°us zugestellt . . . 1 „ - „ Comptoir abgeholt......- . 92 « H. Vom 1. April bis Ende Juni: Fil? ^ unter Schleifen.....3 fl. 75 kr. Amtlicher Theil. bet tt ^ch vom 21. März 1883, äffend die Competenz der Behörden bei Ueber« Artungen des Hausiergesetzes. talhez s! S"stck,mung der beiden Häuser des Reichs» >^noe Ich anzuordnen wie folgt: Haufferaes?^^ Strafverfahren bei Uebertrelungen de« !)en der «8^ '"'^ in Abänderung der Bestimmun-4. Sem.^f, ^ und 21 des kaiserlichen Patentes vom !chei, N^" ^"^- ^- ^- Vl- Nr. 252. den politi« ^ Nestin," zugewiesen, und haben siir dasselbe ^rdlu,, ' '"'UNgel, des IX. Hauptsliickes de, Gewerbe, zu gellen ^' Dezember 1859. R. G. Bl. Nr. 227, itn ^ ^ der Ginleitung der Untersuchung über eine hüusi.s ?"^'rke begangene Uebertretung gegen das zu sftz^'^ 'st sofort die Finanzbehörde in Kenntnis Nebst >>. ^?^ Fällen, in denen die strafbare Handlung ^lüllzi^ ^"lrelung des Hausiergesetzes auch eine Kttdiez j.""lung begründe!, steht das Strafverfahren lsällsiis,- . 5"l Behandlung und Bestrafung von "ertretungen bestehenden Behörden zu. ^ Bebn^^eck""i"'s ist in jedem FMe derjeni. b°"sieresH ,' '" beren Bereiche der Wohnsitz des ^l°l,egt. bekannt zu geben. ß 2. Mit dem Vollzuge dieses Gesetzes sind die Minister des Innern, der Finanzen und des Handels betraut. Wien am 21. März 1883. (I. 8.) Franz Joseph m. p. Taaffem. p. Dunajew? ki in. p. Pinom. p. Am 29, März 1883 wurden in der k, t. Hof. und Staats-bruckerei in Wien die Stücke XII und XIII des Reichsgesch» blatteS, vorläufig bloß in deutscher AuSgabe, ausgegeben und versendet. Das XII. Stück enthält unter Nr. 39 das Gesetz vom 15. März 1883. betreffend die Ab« änderung uud Ergänzung der Gewerbe- Ordnun g. Das XIII. Stück enthält unter Nr. 40 die Verordnung des Justizministeriums vom 23. März 1«83. betreffend die Errichtung des Bezirksgerichtes Mszana oolna in Gnlizicn; Nr. 41 die Verordnung der Minister des Handels und deS Innern vom 2b. März 1883. betreffend die gewcrbsmähi° gen Anlagen zu Zwecken der Erzeugung und Leitung von Elcltricität. («Wr. Ztg." Nr. 71 vom 29. März 1383.) Erkenntnisse. Das l, k, Ministerium des Innern hat unterm 22. März 1883, I. 1531/U. I., der in Paris m rumänischer Sprache ei scheinenden Zeitschrift „Dllci», viitoaro" auf Grnnd des 8 26 des Pressgesrhcs den Postdebit für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder entzogen. Das l. l. Krcisgcricht Korncuburg als PresSgericht hat über Antrag der f. f. Staatsanwaltschaft zu Recht erkannt: Die in der vir. 6 dos in Mistclbach erscheinenden politischen Journals „UntennllNühartsbcrger Krcisblatt" unter der Ucberschrift „Nachtrag, Schönerer ausgeliefert" enthaltene Notiz begründe den Thatbestand des Vergehens gegen die öffentliche Nuhe und Oldnung im Sinne des Art III des Gesetzes vom 17. Dezember 1862, Nr. 8 N, G. Vl. pro 1863, resp. des 8 300 St. (Ä. — Die von der k. l. Arzirlshaupl,, uinschaft Mistelbach vorgeuom» mene Äeschlaftnahme differ Nliulmer wurde bestätigt und das Aeivot der Weitervcrbreitung derselben ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Aus Innsbruck sendet man der „Pol. Corr." den Wortlaut einer Adresse, welche der Landesausschuss von Tirol und Vorarlberg Sr. Excellenz dem Herrn Ministerpräsidenten Grafen Taaffe zugesendet hat. Das in einer geschmackvollen Enveloppe in den Landesfarben ruhende Schriftstück lautet wie folgt: „Hohes t. k. Ministerpräsidium! Das Unglück, vyn welchem der größere Theil des Landes Tirol im Herbste des vorigen Jahres heimgesucht worden, ist, wie sich alle Tage mehr zeigt, ein so außerordentlich schweres, dass die angestrengteste und aufopferndste Thätigkeit der betroffenen Bevölkerung, unterstützt von der bis zur äußersten Grenze der Zulässigkeit bewilligten Aushilfe des Landes, nicht annäherungsweise hingereicht hätte, auch nur die erlittenen Schäden zu beheben, geschweige denn der Wiederkehr solcher Elementarereignisse energisch vorzubeugen und sohin die Einleitungen treffen zu können, damit die südlichen Landestheile für die Zukunft vor ähnlichen Katastrophen gesichert werden. Das Land und seine Vertretung waren daher in diesem ganz außerordentlichen Unglücksfalle auf die ausgiebigste Hilfe des Staates angewiesen; das Land und seine Vertretung waren aber auch keinen Augenblick im Zweifel, dass diese Hilfe geboten werden wird. Diese Erwartung, dieses Vertrauen des Landes und seiner Vertretung war vollkommen begründet und vom besten Erfolge gekrönt. Die von der hohen Regierung eingebrachte Ge< sehesvorlage bringt den betroffenen Landestheilen eine Hilfe, welche sowohl in Bezug auf die Höhe, als auf die Zwecke, für welche sie bestimmt, geeignet und aus< reichend ist, im Anschlüsse an die Selbstthätigkeit der betroffenen Bevölkerung und die vom Landtage gewährte Landeshilfe, der außerordentlichen Nolhlage des Augenblickes abzuhelfen, aber auch die energische Durchführung jener Maßregeln schon jcht zu sichern, welche, zur Hintanhaltung ähnlicher Katastrophen als zweckmäßig erkannt, im Laufe der nächsten Jahre plan« mäßig zur Ausführung gelangen werden. Indem der ergebenst gefertigte Landesausschuss die von der hohen Regierung eingebrachte Nothstandsvorlage, welche nun, nachdem die beiden Häufer des Reichsrathes ihr die Zustimmung ertheilt haben, auch die Allerhöchste Sanction erhalten wird, aus diesen maßaebenden Gesichtspunkten beurtheilt, hält er sich verpflichtet, der hohen Negierung für das durch die Einbringung der erwähnten Vorlage dem Lande thatsächlich bekundete Wohlwollen den tiefgefühlten Dank aufzusprechen und die ergebenste Bitte anzufügen, die hohe Regierung wolle eben dasfelbe Wohlwollen dem Lande bei der Durchführung des Nothstand-Gesetzes bewahren." Iiemlleton. Der zerbrochene Sporn. ""'«n »US dem Leben einer großen Stadt. V°n Wilh. Hartwig. (13. Forlsetzung.) ^ Ungefz^ ^ Capitel. d?r^e Lan,^'" 5 Uhr nachmittags sah Frau n l 'Insten N. ' deren prächtiges Haus an einer Wen. w^ Straße der Weltstadt, der Wimpolestreet, Wl'ch zoa'sj, >^tm Salon, mit Lesen beschäftigt. U "scheinend, ^ Mocke und fragte die auf diesen """n sei "°fe. ob der neue Diener noch nicht antwortete das Mädchen, l>, 'Eend n Mlangt.« "it Befehl " iti" sogleich herauf!« lautete der ^ ^ die Tb,i?" ^"schwand und kurz darauf klopfte N"' "it dem N h""" trat ein fchlanker. junger Äen Dien" z etMen eines gewandten und ehr-n»,s .Mau Lanl«c5' n > Dame 5^'" ^sche, stattliche und reich-H'"""A^m m,em mit schweren Vorhän- Tk^^ch Ne?ck!^ "" so tostbar ausgestattet, wie es ^ ?' !° K^dass^^'z^" "" 6'" persisch" l>i s ""s°nl b'.V l" Fuß in dem weichen Ge- d fügsam ausaVw^ ^" ^en. kostbare Gemälde. «i W°r^N s°wie seltene Porzellan- M und Sof°« ^-. b^tuen zierten die Wände. '" n" seldenen und sammtenen Pol- stern schmückten das Zimmer, dessen Luft frische Rosen-und Vrilchenbouquets zart durchdufteten. Die Dame legte das Buch zur Seite, als der Diener eintrat und betrachtete ihn mit prüfendem Blick. Seine Erscheinung fchien einen günstigen Eindruck auf sie zu machen. „Sie sind der junge Mann, welchen Frau Jung-ton mir empfohlen hat?" redete sie den Eingetre-tenen an. «Ja. Madame." Frau Lankaster nahm ein Billet von dem vor ihr stehenden Tische, überlas es und sagte dann: „Die Dame schreibt mir, dass Sie erst seit kurzer Zeit in England sind?" Der junge Mann verbeuate sich zustimmend. „Seit wenigen Tagen erst. Madame; am zwanzigsten vorigen Monats verlieh ich Calais." ..Waren Sie im Dienst in französischen Häusern?" „Ja, Madame, in einer der besten Familien der Haup'stadt." „Warum giengen Sie von dort fort?" „Um mich zu verbessern, Madame. Jeder Diener drüben weiß, dass der Lohn hier ein besserer ist, als in Frankreich." Die Dame schien mit dieser Erklärung zufrieden» gestellt. „Die Obliegenheiten eines männlichen Dieners in meinem Haufe sind so ziemlich dieselben, wie in ähnlichen Häusern in Paris." sagte sie. ..Ich wünsche, dass Sie bei Tisch auswarten, auf die Hausthür acht-geben und das Esszimmer in Ordnung halten. Außerdem sind Sie verantwortlich für das Silberzeug und die Glassachen und haben überhaupt alle die Dinge zu besorgen, die Ihr Dienst eben mit sich bringt." „Sehr wohl, Madame." „Ihr Gehalt wird ein gutes sein. Wenn Sie Ihre Pflicht erfüllen, sollen Sie sich nicht zu beklagen haben." Der Diener verneigte sich stumm. „Sie können sogleich in das Esszimmer gehen und den Tisch für das Mittagsessen ordnen. Eines der Mädchen kann Ihnen die Anweisungen geben." Der junge Mann verließ mit einer Verbeugung das Zimmer und Frau Lankaster nahm ihr Buch wieder auf. Sie las ohne Unterbrechung fort, bis das Mädchen ihr anzeigte, dass das Diner bereit sei. Dann erhob sie sich mit einer unwilligen, überdrüssigen Miene und begab sich in das Prächtige Speisezimmer, wo ein so üppiges Mahl aufgetragen war, als ob die ausgewählteste Gesellschaft daran teilnehmen follte. Der neue Diener erfüllte seine Pflicht ausgezeichnet. Es ist eine äußerst angenehme Sache, gut bedient zu werden, besonders aber bei Tische — und Frau Lankaster. die alle ihre Wünsche gewandt erfüllt sah, ehe sie dieselben nur äußern konnte, erkannte bald, dass sie ihrer Freundin, welche ihr diesen ausgezeichneten Diener empfohlen, zu größerem Danke verpflichtet sei, als sie zuerst geglaubt hatte. Während der Mahlzeit beobachtete die Dame die Bewegungen und die Haltung ihres neuen Dieners. Da sie bisher oft durch untadelhaftes Benehmen getäuscht war, so war sie fest entschlossen, ihren neuengagierten Diener einer strengen Beobachtung zu unterwerfen; aber, obgleich sie ihn beständig beobachtete, fand sie doch durchaus in keiner Weise etwas an ihm zu tadeln. (Fortsetzung folgt.) Lailmchcr Zeitung Nr. 73 614 31. Milrz 1883. Zur Lage. Die „Neue freie Presse" bringt einen langen, mit zahlreichen statistischen Daten gespickten Artikel über die Conjunctur der Kaffeepreise. Derselbe ist insofern sehr lehrreich, als er, entgegen den fril» heren Prophezeiungen der „Neuen freien Presse", trotz der inzwischen eingetretenen Erhöhung der Kaffeezölle ein stetiges Steigen des Consums in Aussicht stellt. Zur Charakterisierung der Tendenz des Artikels mögen hier einige markantere Stellen desselben ihren Platz finden. Gleich im Anfange heißt es: „Die gegenwärtige gedrückte Lage des Artikels Kaffee wird in allen Productionsländern schwer empfunden und wird je nach deren politischer und ökonomischer Lage eine größere oder geringere Verminderung der Kaffeecultur herbeiführen, da die gegenwärtigen Marktpreise im Verhältnisse zu den Einstandskosten für die Pflanzer aller Länder einen Verlust von zehn bis dreißig Procent ergeben." Im weiteren Verlaufe des Artikels kommt der Verfasser zu folgender Conclusion : „Der Kaffee ist heute kein Luxusartikel mehr; er ist in den meisten Ländern ein Bedürfnis, fast mehr noch des Mittelstandes und der Unbemittelten als der Reichen geworden. Den von uns gegebenen ziffermäßigen Daten haben wir kaum noch etwas anzufügen: die Zunahme des Consums seit einem halben Jahrhunderte ist in denselben in so beredten Zahlen ausgesprochen, dass ein Aufhören des Wachsens des Eons ums wohl von niemandem angenommen werden dürfte... Gehen wir aber von dem Wahrscheinlichen aus, der stetigen Zunahme des Consums, so sagen uns die ins Treffen geführten Zahlen, dass die heutigen Verhältnisse unhaltbar sind, dass der Lonsum, wenn er überhaupt für die Folge Kaffee haben will, Preise an und über der Convenienzgrenze des Pflanzers wird zahlen müssen. Eine Aenderung der Lage des Artikels ist daher mehr als wahrscheinlich und dürfte vielleicht intensiver in den Handel eingreifen, als man vermuthet, sobald die Anschauung über die irrig angenommene Ueberproduc« tion sich erst allgemein berichtigt hat." Der Artikel schließt mit den Worten: „Der Zeitpunkt einer entschiedenen, dauernden Besserung kann nach allem nicht mehr fern sein, wenn sich auch der Moment des Eintrittes desselben noch nicht genau präcisieren lässt. Der Preis des Kaffees wird steigen, aber der Zoll wird sich nicht vermindern, und die Rückwirkung der Steuer auf den Con-sum, welche Herr v. Dunajewski so beharrlich leugnet, wird in der empfindlichsten Weise eintreten." — Wir halten diese Stichproben für genügend, um die Art zu kennzeichnen, wie die „Neue freie Presst" auch auf wirtschaftlichem Gebiete Opposition zu treiben versteht. Parlamentarisches. Wien, 29. März. Der Gebiiren-Ausschuss des Abgeordnetenhauses hat am 12. d. M., also noch vor den Ostetferien, einen umfangreichen Bericht über die Ab-änderungdesGebürengesetzes vorgelegt. Derselbe ist mittlerweile in Druck gelegt und heute an die Abgeordneten versendet worden. Der vom Ausschüsse nach eingehenden Berathungen, in welch? auch der Antrag der Abgeordneten Obresa und Genossen einbezogen wurde, ausgearbeitete Gesehentwurf enthält 19 Paragraph?, von denen nur 7 in der ursprünglichen Textierung der Regierungsvorlage beibehalten, alle übrigen aber in mehrfacher Richtung amendiert wurden. Die vorgenommenen Aenderungen sind zum großen Theile aus den Berichten über die Verhandlungen des Ausschusses bekannt. In allgemeiner Beziehung gieng der Nusschuss bei seinen Berathungen von der Ansicht aus, dliss zur Beseitigung des alljährlich wiederkehrenden Deficites auch auf dem weilen Gebiete desGe-bürenwesens Umschau gehalten werden müsse, und dass einzelne Objecte, welche bisher ohne ausreichende Beweggründe entweder gar nicht oder im Vergleiche mit anderen verwandten Gebllrenobjrcten nicht im gleichen Maße belastet erscheinen, entsprechend herangezogen Werden sollen. Die Zwecke, welche der Llusschuss bei der Sich' tung des umfangreichen Materials verfolgte, gipfelten: 1.) in der Erhöhung der Staa tseinnah ° men durch Beseitigung einzelner bisher bestandener Gebürenbkfreiungen und Gebürenbcgünstigungen, durch einzelne Gebürenerhöhungen und durch Heranziehung neuer Gebürenodject»'; 2.) in einer verhältnismäßigcn Vertheilung der Gebü renlast zwischen Bemittelten und Minderbemittelten; 3.) in der Verhinderung der materiellen Schädigung der ländlichen Bevölkerung, namentlich infolge Unkenntnis der Gebürenvorschriften; 4.) in der Schaffung von Begünstigungen für die minder bemittelte Volksclasse, beziehungsweise für die Besitzer kleinerer Realitäten, endlich 5.) in einer Vereinfachung der Ein-hebungöart und des administrativen In< stauzenzuges zum Zwecke der Ersparung an Verwaltungsauslagen. Vo» diesen Gesichtspunkten geleitet, wurde die Gebürenfreiheit für die Eintragung des Pfandrechtes für Eigenthümer, Fruchtnießer :c. in das Grundbuch bis zum Werte von 1000 fl. befchränkt und die be-dingte Gebürenfreiheit der Handelscorrespondenzen auf» gehoben. Erhöhungen der Gebü»', respective die Einführung einer Werlfcala wurden bei Gesuchen um Verleihung von Ndelsgraden, Orden, Wappen, Würden, Namensänderungen :c., dann bei Wetten, ferner bei den Lofen der öffentlichen und Privatlolterien, bei den Rechnungen (ausgenommen im Handels» und Gewerbebetriebe), endlich bei den Schlusszetteln von Vörsegeschäften vorgenommen. Als neue Gebürenobjecte wurden aufgenommen: ausländische Actien, Renten und Schuldverschreibungen, Urkunden über Vorschüsse auf Staatsund andere Wertpapiere oder Waren in der Dauer unter acht Tagen (Kostgeschäfte), die Ertheilung der Berechtigung zum Besuche der Effectenbörse und die Spiele bei den Wettrennen. Eine gleichmäßigere Vertheilung der Gebürenlast zwischen dem Mehr- und Minderbemittelten wurde an» gestrebt bei den Versicherungsverträgen, speciell bei den Feuerversicherungen, den Empfangsbestätigungen über eingezahlte Prämien bei Lebensversicherungen lc. Ge-büren-Begünstigungen wurden bei der Abtretung des Realvermögeus von den Eltern an ihre Kinder in» sofern gewährt, dass Liegenschaften bis zum Werte von 5000 st. unter die unentgeltlich zu übertragenden Objecte eingereiht wurden. Außerdem wurde bei Verläufen kleiner Liegenschaften bis zum Werte von 1000 fl. die Gebür von 3 auf 1'/, pCt. herabgefetzt. Zur Vereinfachung der EinHebung wurde die Entrichtung der Gebür in Stempelmarlen auf die Eintragungen in öffentliche Bücher zur Erwerbung dinglicher Rechte, die Urtheile und Erkenntnisse bis zum Wertbetrage von 4000 fl. und die Dienst- Verleihung«- und Empfangsbestätigungs - Gebiiren be> öffelltlichen Fonden, Corporationen, Vereinen, «ctien gesellschaften und Wirtschaftsgenossenschaften ausgedey»' Mit der Vorlage, der auch die einfchlägigen Ml stifchen Nachweisungen beigegeben sind, eischemen M reiche Petitionen erledigt. Einzelne derselben, w«e ^ jenigen um Aufhebung der Erbsteuer, um FreilasM der Ballgesellschaften von der Entrichtung des Oeburen Aeqilwalentes.um Gebürrnbefreiungfür die Bernard'tie» Klöster in Galizien, um Gebikenbefreiung für kleine ° Darlehen und die Feststellung des Wertes be« «" kaufen nach dem Kauf' und Schätzungspreise sol" nach dem Antrage des Ausschusses der Regierung i" Würdigung abgetreten werden. Aus Trieft wird unterm 29. März gemeldet: In der geM" Sitzung des Stadtrathes wurde eine Zusch'Nt" Seebchörde verlesen, in welcher dieselbe folgende <"< Heilungen macht: ..Am 2. April und an den folg.e"^ Tagen werden commissionelle Erhebungen statlft^/ um das in Deutschland bestehende System der Z^<« control- den Bedürfnissen des Triester Ha"^ anzupassen nnd gelegentlich auch die Frage zu ^ lieren, unter welchen Bedingungen die wks^ ^ üäuciari zu genehmigen wären. Am 9. April uü" den folgendrn Tagen werden sich die Verhandlll»^ auf die Begründung und Organisierung vm' "k Lagerhäusern (mägä^ini ßt>u6!'kli), auf die E^, tung von Petroleum-Magazinen und die weitere ^ richttmg vou Hangars auf den Moli erstrecken. ^ 16. April weiter werden Erhebungen über die lim!''», territoriale Begrenzung des FreihafengebietesH, pflogen und fodann jene Erleichterungen und ^ ^ regeln berathen werden, welche dem maritime" . commerciellen Verkehre des alten Hafens mit ^ neuen mit Rücksicht auf die Zollgrbarungen l"^ wenden feien." Aus Lyon wird unterm 29. März berichtet: Leon Say ^z, abermals eine Rede, in welcher er fein Bedalle'" ,^ drückte, dass die Republik noch nicht eine w>n^ parlamentalische Regierung verwirklicht habe- ^j Minister hätten zu administrieren, und Sache ^ Parlamentes sei es, zu controlieren. Eine "> Administration durch das Parlament könne nur bc! ., dige unfruchtbare Agitationen verursachen; es se> ^ halb nothwendig, die Regierungs'Initiative e"^ führen. Redner lobt das Cabinet Ferry, ^ dasselbe entschlossen ist, die Initiative in de« ^ schuften zu ergreifen; dieser Versuch verdiene ^ Aufmerksamkeit und Sympathie, und werde er h^„ lich gelingen. Nebst einer wirklich Parlaments! ^, Regierung müsse man auch das wirkliche ^ Wg gewicht im Budget anstreben, welches gege""!.^ kein normales definitives Budget ist. Das e''^ Hindernis liege darin, dass die Eisenbahn",^ noch nicht gelöst ist; erst nach der Lösung " Kl Frage werde man ein normales Budget erlang^'.^ hoffe wohl, dass die Eifenbahn-Tariffrage ras^H^ werden wird, vermag aber nicht das Gleiche ruf' ^ lich der Frage des Baues neuer Eisenbahnlu"^ hoffen. Man müsse zuerst nothwendigerweise f"l V ^, quellen Vorsorgen, um die Steuerträger nicht z^se drücken. Er glaubt, dass auf die gegenwärtig, A' eine Periode des Wohlstandes folgen werde. 'vMi'' ! riode des Wohlstandes werde man benutze" "" Ein deutsches Hausbuch. Von Oskar v. Redwih. Stuttgart, Cotta, 1863.' Unbekümmert um die Richtung des Zeitgeschmackes und um seine Vorliebe für starkes Gewürz hat Redwitz ein poetisches Familien'Brevier geschaffen. Cs erzählt in lyrischen Gedichten, deren Metrum bunt wechselt, die Geschichte rines Ehepaares von der Brautwerbung bis zum siebzigsten Geburtstage des Gatten. Doctor Fritz Falke führt sich uns erst als verliebter Assessor, dann als Rath und Familienvater, als Prä-sident, zuletzt im Ruhestande als glücklicher Großpapa vor. Er und seine Frau Hedwig, geborene Heyden, erfahren keine besonderen Schicksale; ihr Leben fließt alatt, ruhig und glücklich dahin. Dass er die Mutter, sie den Vater verliert, dass beide den frühen Tod einer Tochter zu beklagen haben, das sind die einzi« gen traurigen Ereignisse, wie die Verheiratung ihrer Kinder die fröhlichen in ihrem Dafein. Mehr Stoff als diese alltäglichen Vorfälle geben dem Dichter die Empfindungen, die gegenseitige Liebe und die Zärtlichkeit des Ehepaares, der Gefühlsaustausch zwischen Eltern und Kindern, die Lehren, welche der Vater dem Sohne ertheilt, die Betrachlungen, die Fritz Falke über Welt und Menschen anstellt. „Ach Gott." sagte unlängst eine Dame, der man den Inhalt des „Deutschen Hausbuches" mittheilte, ..das muss ja schrecklich langweilig sein." Sie war . ^, ^ Zu beziehen durch die Vuchhaubluug Jg. v. Kleinmayr «5 Oeo. Va«herg. ganz erstaunt, zu erfahren, dass das Werk, über welches sie so absprechend urtheilte, ohne es zu kennen, in der kurzen Frist von vier Monaten sechs Auflagen erlebt habe. Diefe Verbreitung liefert den erfreulichen Beweis, dass edle, schlichte Poesie auch heute noch wahrer Anerkennung begegnet, dass der Dichter, der sich die Verherrlichung des Familienlebens zur Aufgabe gewählt, doch nicht schlechthin langweilig gefunden wird. Manchmal wird mau ermüdet, wenn mau das Buch in Einem Zuge liest; das foil man aber auch nicht thun; es soll nicht hastig durchgenommen, sondern von Zeit zu Zeit immer wieder aufgefchlagen werden. Dann wird es erfreuen und erquicken, denn das stille bürgerliche Heim, das Redwih uns voc< führt, ist wunderbar beleuchtet durch den Sonnenschein wahrer Poesie, und doch so greifbar wirklich, dafs jede von Glück gesegnete deutsche Haushaltung als Modell gedient haben könnte. Sie sind im Leben freilich nicht gar zu häufig, auch in Deutschland nicht, diese Must^Ehen, in denen die Gatten noch nach vielen Jahren innig aneinanderhängen und in der feinsten Seelenharmonie, wie zwei gleichgestimmte In« strumente, zusammenklingen; aber sie kommen vor, sie gehören nicht in das Reich der Träume, und so ideal das Ehepaar Falke von Redwitz auch gezeichnet ist, so steht es doch auf dem gefunden Boden der Wirklichkeit. Der junge Fritz, der fein eben angetrautes Weib in das neue Haus führt, weiht das letztere mit dem Trinkspruchc ein: Sel mir gesegnet tausendfach, Du Haus, aus fcstem Grund gebaut, So sei dein Mauenoerl und Dach Allhcil'ger Liebe Schuh vertraut. Jedweder Raum beseele sie, Ied' herz d'rin sei von ihr entflammt, Und ihre Macht verfehle uie, D'rin zu vcrsch'n ihr göttlich Amt.' .. «,< Nach mehr als vierzig Jahren sagt der <" seiner Frau: O Daut. herzinniger Daul dir d'rum, Dass du des Hauses Heiligthum Mit solchem Geist gesegnet hast. . . Wenn je ein Weib den Mann beglückt, - Wenn je der Mutter fromme Pflichte» Die Welt noch eine sah verrichten, Vom Opfermuthe still geschmückt -— Eo bist cS du mit deinen: schlichten Und doch so hohen gcist'gcn Wesen! D'rum, stünden Tanscnd mir zur Wahl. Nur dich würd' ich noch tausendmal Nufs neue mir zum Weib erlesen! . hgl' Redwitz' Frauenideal ist seit seiner IF" so ^ selbe geblieben — und seien wir nur gere^'^ ^ stechend auch jene weiblichen Naturen wirke», h 0> dem sanften, bescheidenen, auf ihre PsiV" n. /" Sorge, dem Gatten das Leben zu ""M ^sch', befchränkenden Wefen dieses Ideals möglw) l ^ den sind, sie bringen kein Glück. Sie berauA^ sie geben keine wohlige Ruhe; sie entzünden ze F ' Flammen, nicht die trauliche Glut des H^ " ist <>" Ideal, das Redwitz in Hedwig Falle zelch"" l ___Laibacher Zeitung Nr. 73 615 31. März 1883. w k ," Ackerbau zu entlasten. Sobald der Zinsfuß ^herabgesetzt werden können, wild man das der «uelbau trrlbcnden Bevölkerung gegebene Wort halten L» s' ^"" ^°" ^" hiedurch erzielten Gewinn zur ^lNWlmg derselben verwendet. Er bedauert die in Plantteich verbreiteten proteclionistischen Lehrsätze und um ""e.^ ^ Tendenz als eine verhängnisvolle, sich bi?k °^^ Angelegenheiten nicht zu kümmern. Dies s. ^Frankreich verkleinern. Man brauche das Pre-' "s 6lanlreichs nicht durch militärische Expeditionen bad . ^' "^ müssen aber eine klare Colonialpolitik /.,, ^; über diese wichtigen Fragen können Cabinette ^' zm und neue Eabinette sich bilden. „Wir müssen .lo schloss der Redner — energisch unser Pro-d?n m> "' ^^den Afrikas aufrechterhalten und es in haft N " ^ äußersten Orients vergrößern." (Leb« Tagesueuigkeiten. new I" ^'" kaiserliches Geschenk.) Im Kunst, u'verbe.Vtuseum zu Beilin ist diesertage die Ausstellung lvelck ^°^" Auswahl der Geschenke eröffnet worden. Ge> tt ^ Hemden und deutschen Fürsten, Gemeinden, ^ojsenschaften. Instituten und Privaten dem deutschen ^, ^^^zenpaare zu seiner silbernen Hochzeit dargebracht sisck "w°""' In einer Beschreibung, welche die „Schle ^e Zeitung" von dieser Ausstellung bringt, heißt es: lon^ Geschenken fremder Sonveräne ist von be» leN«. ^' Schönheit, Kunst und Kostbarkeit das Sr, Ma> do',, ö ^"'^ 3ranz Josef. Ein Schmuckkästchen lll2u! "'^^ Architektur und Decoration aus I^piu Eill/ ^^ Labrador, mit matt gehalteuem oxydierten flz.^ltn Stile drr Hochrenaissance montiert, Die W^nd» Und'" ""ö ersterem Gesteine; Sockel, Füße, Simse Perl ^^ü'öle Rihmen, welche die Einsähe aus jenem ^ »uttergrün schimmernden Labrador in abgestumpfter der "!!^^°rm umgeben, au3 Silber gearbeitet. Ebenso °beud ^^'^ bes zu unterst bauchigen, sich nach ^änk "^""LkNden Deckels, zwischen dessen silbernen V»N /".und saftigen Gliedern Buckel und Medaillons einer ^ ^ ^ hervortreten. Dieser Deckel wird von tlner ^n^" Gruppe gekrönt: die silberne Statuette Eitelkeit"^"' schlanken weiblichen Idealgestalt der libs ^, "ber Schmuck« und Prachtfreude ruht dort gra-Woldschm 5 6l ""! "" Füllhorn gelehnt, welchem allerlei Nen ban^ "'^U'^^ ^^ betrachtet sich in dem golde-Amorette ^^' Welchen ihre Rechte hält, während ein Nacken l /^ kM köstliches Geschmeide um Hals und ift ^^ ^^ Uz) dieser Deckel auf dem Kasten aufliegt, swilrck ^ ^^ ^^^ Ecken mit aufgerichteten Amoretten» ^lrll^ "l ^^^' längs der Kanten, mit kleinen silber-^^ .7"'len Medaillons aus I^apig I^nli verziert. An selbsj krneu breiten barocken Eckpfeilern des Kastens ^Vk,^^^ stch aus den silbernen kurzen Füßen mit ^laue ^"R'nsätzen entwickeln, sind sitzende allegorische den u^^^^"'' ^^ Verkörperungen weiblicher Tugen« ^dun ^.^"nungen. Kleinkunstwerke von schöner Voll« Hie ^ Modellierung und Ciselierung angebracht, ein tzi, k Glückt ""^ Taube an ihr Herz. die andere ahnden «l l "«e dritte liebkost den sich an sie schmie-^Hleit f ^^' ^le vierte reicht ihrem mit inniger Zart, 'st a>lf - Kleien Kinde die Brust. Der breite Socke! ^etnen^ ^'^ "''^ prächtigen, frei gearbeiteten sich h^ vestons aus Vaumlaub und Früchten, welche l^uli in ^'"" silberumrahmten Cartouche aus I^pi« ^'Nllen l ^^^ ?" Länge nach beiden Ecken hin ^^ ' lustig decoriert. An der vorderen und hinteren 3rau h^.2- Der Dichter hat es nicht unterlassen, Uändniss, f^3 nnt feiner Bildung, mit warmem Ver- °.'e Züge 's - «lmst und Poesie auszustatten; sie trägt "eich wie?^ «Amaranth", sie ist hingebend und ^Mtksl Iusus ^' ^er sie gehört geistig dem neun^ ""'-' tuft V"^" a"- »Wie herrlich, wer so dichten ^ "e einmal aus. Dess^^ "'lcki einem Sterne gleich, Es nimi ä uns ssiiißt in dunkler Nacht; Ne„n ^'" ^'^ "'^ freudenreich, Wie li ^'^ das ^ebcn trauri« macht. Gleick m. ^ d'rum die Poesie Und ..? """"dust und Sonnenlicht! Ersti.M ^"^. Liebster, nie. o nie >"rvt der Welt einst jcd' Gedicht? ^'^ l)'"ei^ "Ntwortet ihr. und hier spricht Ned- ""chtigen ^ s ^^^^ Empfindung in den folgenden Oklien aus: Mz !3^ kommt's beim Dichter vor, Ein bin,"' °" Vegnadissung Zeit Dem ")'« ^"" lhm sprach' ins Ohr, AlsVl, l> 5"ur dic Stimme leiht; D'rcin s5'" b"ö die Schale nur. Aus w^ ' "l,os,c Himmclswcin WcreZ^n göttlicher Cultur. Ws hab' /'"?"" Sonnenschein; ^"" bin,n^^"""s. nie durchschaut, strath '?""""'Mwcht. ^ «ly,clt dann uns anvertraut! la!.""^. dln?ck^" >s Vorbild für sein Ehcpaar "' "" ewA^'ucht n.an nicht zu fragen. So "lann den Frieden und d,e stillen Freu- Langseite sind die mittelsten Cartouchen bedeutend größer und reicher, als die an den Schmalseiten angebrachten, und je ein Amorettexpaar triiat Krauze heran, um jene beiden damit zu umflechten. Dem blauen Grunde der Cartouche an der Frontseite ist ein Paar Von schönen, aus Silber gearbeitete,» Profilköftfen cameeugleich auf« gelegt, ein ideales Frauenantlitz und eines bartlosen Jünglings Geficht, Eine Hinweisung auf die Empfänger des Gescheutes ist nicht erkennbar. Das köstliche, künstlerisch und technisch sehr hervorragende Werk ist allem Anscheine nach aus dem österreichischen Museum für ssunst und Industrie hervorgegangen und bildet ein charakteristisches und ruhmvolles Specimen der durch jenes erzogeilen heutigen Wiener Sllbcrschmiedckunst." — (Aus München.) Die Leiche der am 24. d, zu München verstorbenen Prinzessin Nothburga von Vaieru wurde am Ostersonntag, dem von Sr. Majestät dem Könige genehmigten Wunsche Sr. kön. Hoheit des Prinzen Ludwig entsprechend, in aller Stille beigeseht. Abends 8 Uhr begab sich Hofstiftsdecan Turk in das Paluis Luitpold. woselbst die Verstorbene inmitten eines reichen Blumenflores aufgebahrt lag. und nahm unter Assistenz eines Hofgeistlichen die Einsegnung in Anwesenheit der hohen Familie vor. Hierauf wurde der Sarg in verschlossenem Wagen in Begleitung des Hof« marschalls Grafen Holestein nach der Theatiner-Kirche überführt und daselbst in üblicher Weise verschlossen, worauf an denselben die Siegel angelegt wurden. — (Nr lb erg-Bahn.) Vom Arlberg theilt der „Tiroler Bote" mit, dass die Tunnelarbeiten bei Langen in günstigster Weise fortschreiten, so dass Aussicht vor» Handen ist, den Durchschlag des Tunnels schon im No< vembcr d, I. fertigzubringen. Die Eröffnung der Linie Innsbruck-Landeck. vorläufig für den Secundär-betrieb. wird am 1. Juli d. I stattfinden. Das wichtigste und zeitraubendste Object dieser Linie. die große Brücke über die Oetzthaler Ache, ist schon Ende Februar vollendet worden und thut bereits für den Verkehr von Materialzügen gute Dienste. — (Der Syruft als Detective.) Der Fri, seurgchilfe Raimund Kohaut iu Wien besuchte mit sieben Collegen das Gasthaus des Herrn Scholz iu der Kumpf» gasse. Die Gesellschaft War in bester Stimmung, als plötzlich Kohaut den Abgang seiner Geldbörse mit 28 fl bemerkte. Der genannte Friseurgehilfe erklärte sofort, dass nur einer feiner Collegen den Diebstahl verübt haben könne. Diese Anschuldigung rief große Aufregung unter den Anwesenden hervor, und einer derselben, der Gehilfe Johann Gutleber. verfetzte dem Kohaut eine Ohrfeige. Der bestohlene Friseur führte seine Collegen nun nach dem Studtcommissariate. Der diensthabende Commissär mühte sich aber vergebens ab. den Schuldigen herauszufinden, und so mussten die Friseurgehilfen wieder freigelassen werden. Auf der Straße angelangt, wurde Nohaut, fo gut es gieng. ob des Verlustes ge< tröstet. und man befchloss, in coipoio wieder das Scholz'sche Gasthaus auszusuchen. Während sich die hier geschilderten Scenen abgespielt hatten, war Herr Scholz. der Gasthausbesitzer, auf den Gedanken verfallen, dass die Börse wohl in seinem Locale irgendwo versteckt sein mochte. Er machte sich mit seinem Kellner auf die Suche, und thatsächlich fand sich die abhanden gekom< mene Börse im Ofen. Herr Scholz nahm den Inhalt der Böse an sich, bestrich dann die leere Börse auf beiden Seiten dick mit Syrup und legte sie wieder an ihren Platz. Die Haarküxstler waren inzwischen schon zurückgekommen, und nach einer halben Stunde bemerkte Herr Scholz, wie Gutleber, derselbe, der sich vorhin so den des häuslichen Lebens schildern, dem die eigene Ehe das reinste Glück gewährte. Man darf mit Recht sagen, Nedwitz' „Hausbuch" sei ein literarisches Denk« mal für seine Frau, wie es noch kein Schriftsteller, kein Dichter der Gefährtin feiner Tage fetzte, und die reizenden Sonette „Ein Brautkranz" — seien von Nedwitz an die eigene Tochter gerichtet worden, als diese m«t dem Manne ihrer Wahl in den fernen Osten zog. Weil Nedwitz alles, was er un2 erzählt, selbst empfunden und gefühlt hat, weil er aus dem Herzen schöpfte, geht sein „Hausbuch" auch zu Herzen, und es wird überall, wo Familienleben und Familienglück gedeiht, dankbar und liebevoll aufgenommen werden. Trotz aller Vorliebe für pikante llecti're, trotz der Sucht nach Ungesundem und Krankhaftem, an der unsere Zeit leidet, lässt sich der Idealismus nicht aus der Literatur verdrängen, und wenn ein begabter Verfechter desselben seine Stimme erhebt, so antwortet ihm freudige Zustimmung. Es ist nicht ganz wahr, wenn Nedwitz sagt: Die hcil'acn Fluten rauschen, Doch wenig Gold nur spült zum Strand; Wühl tlinsst das Lied vom Göltcrland, Doch »uen'gc nur ihm lauschen. So schlimm steht e« nicht; das Lied muss nur gut gesungen werden, dann drängen sich die Hörer auch heute noch herbei. Nedwitz wird nicht über Theil« nahmslosigkeit zu klagen haben, sondern sein neues Weit wird seinen Titel rechifertigen, es wird in Wahrheit ein deutsches Hausbuch werden und bleiben. (N. fr. Presse.) ! entrüstet gezeigt, sich zum Ofen schlich und mit kühnem Griffe hineinlangte. Schnell wollte Gutleber die Börse in seiner Tasche verschwinden lassen, doch schon hatte ihn Herr Scholz gepackt und brachte das Manöver zutage. Gutleber leugnete, den Diebstahl begangen zu haben, und schob die Schuld auf den Gehilfen Eduard Taufstein. welcher gleichfalls leugnete. Beide wurden in Haft genommen. Locales. — (Aus dem Gemeinderathe.) sSitzung am 28, März. — Fortsetzung und Schluss) Magistrats-secretär Voncma sagt, die zweite Principielle Frage, die weiters zu lösen, fei die, ob alle l. k, pensionierten Officiere, welche in Laibach wohnen, das Wahlrecht besitzen. Der § 1 des Gemeindestatutes bestimmt, dass das Wahlrecht in den Gemeinderath allen Bürgern gebiire, „welche in Laibach wohnen und hier Steuern zahlen." Den pensionierten Osficieren aber wird die Steuer von der Pension in Graz abgezogen und der Rest der Pension nach Laibach gesandt, daher sie in Laibach keine Stauern bezahlen. Referent beantragt daher, nur jenen pensionierten Herren Officieren, welche Gemeindeglieder der Stadt Laibach sind und hier Steuern zahlen, das Wahlrecht zu belassen, die übrigen aber aus der Wählerliste zu streichen. GR. Dr. Schaff er erklärt sich gegen den Antrag, da eS gleichgiltig sei, ob die pensionierten Officiere Gemeindegenosseu seien und ob sie die Steuern in Graz oder in Laioach entrichten. Die Auslegung, als müssten sie die Steuern in Laibach bezahlen, sei eine erkünstelte. Nun haben die pensionierten Officiere in Graz kein Wahlrecht und in Laibach auch nicht. Schon aus Gründen des Herkommens und der Billigkeit folle man diesen Herren das Wahlrecht belassen. Es liege doch nur in dem Belieben des Kriegsministers, die Kriegscasse nach Laibach zu verlegen, wie dies bereits der Fall war. und dann könne man das Wahlrecht der pensionierten Officiere aus keinem Grunde streitig machen. Dr. Schaffer beantragt daher, dass die in Laibach wohnenden pensionierten k. k. Offtciere in die Wählerliste eingereiht werden mvgen. GR. Dr. Zarnik entgegnet. die Opposition gegen das Wahlrecht der pensionierten Officiere sei keine neue seitens der nationalen Partei. Sogleich na-h dem Rück, tritte des Ministeriums Hohenwart, als die Herren Dr. Ritter v. Kaltenegger und Dr. Suppan nur mit einer sehr geringen Majorität gegen die nationalen Can< didaten Valentin Krisper und Ivan Vilhar in den lraiuischen Landtag gewählt wurden, vertrat Redner mit Dr. Costa und der Majorität des Landtages den Standpunkt, dass den pensionierten Osficieren, welche in Graz ihre Steuern entrichten, lein Wahlrecht gebüre. und die nationale Majorität des Landtages hätte die beiden Wahlen leicht annulliert, was sie aber bei ihrer ohnehin großen Majorität im Landtage und um die durch fortgesetzte Wahlen ohnehin aufgeregt gewesenen Wähler nicht neuerdiugS aufzuregen, unterließ, ohne jedoch zu vergessen, ihren Standpunkt in dieser Frage klar zu präcisieren. Die nationale Partei ist sich in dieser Frage daher durch zwölf Jahre consequent geblieben, denn sie geht von dem Standpunkte aus, dass der Wähler nur dann das Wahlrecht besitzen darf. wenn er der Gemeinde, wo er es ausüben will. auch die Steuern leistet. Wenn man von dem Standpunkte ausgeht, dass man die Steuern zahlen kann, wo immer, dann könnten die Herren Reclamanten das Wahlrecht auch für Klagenfurt gelteud machen. In Graz kann ihnen dasselbe niemand bestreiteu, denn bort zahlen sie factisch ihre Steuern. Dadurch aber entgeht der Stabtgemeinde Lai« bach die Communalsteuer, während Graz davon profitiert, gleichwie Wien, wo der Sitz der Eifenbahn-Gesellschaften ist und diese alle ihre Steuern entrichten. Redner erklärt sich für den Antrag des Magistrates, welcher bei der Abstimmung mit allen gegen zwei Stim. men angenommen wirb. Nachdem nun im einzelnen eine Reihe von Necla« mationen zumeist im Sinne der Anträge des Magistrates erledigt werden, meldet GR, Dr, Schaff er gegen die beiden gefassten principiellen Beschlüsse, gegen eine Einreihung und eine Abweisung der Einreihung, seinen Protest zu Protokoll. (Die Wahltage, die austretenden Herren Gemeinde-räthe und die Obmänner der Wahlcommissionen haben wir bereits veröffentlicht) Hierauf wurde die öffentliche Sitzung geschlossen, und es begann die vertrauliche. -x- — (Die Generalverfammlung des Vereines „Narodni Dom") fand am Dienstag, den 27. März. abends tt Uhr im Saale der sitalnica unter sehr zahlreicher Theilnahme der hiesigen und auswärtigen Vereinömitglieder statt. Der Präsident des Vereines. Ge-meinderath Dr. Moschö. begrüßte die Versammlung, für das zahlreiche Erscheinen dankend, und ersuchte den Herrn Vereinssecretär und Cassier, den Rechenschaftsbericht zu erstatten. Der Vereinssecretär Gemeinderath I. Hribar gab einen umfassenden Bericht über die Thätigkeit des Vereinsausschusses. Dieser theilte sich in zwei Sectionen. in eine juridische und in eine Agitations-section. Die juridische hat die Umarbeitung der bereits Lalbachcr Zeitung Nr. 73 6ia 31. März 1883. genehmigten Vereinsstatuten in Angriff genommen, wählend die Agitationssection zumeist damit beschäftigt war, in allen slovenischen Landestheilen Unterhaltungen für den Naufond des „Narodni Dom" zu arrangieren und Sammelbüchsen für diesen Zweck zu vertheilen, Das Hauptaugenmerk war der Effecten«Lotterie zugewendet, Welches das h. k. k. Finanzministerium gütigst bewilligt habe. An 2318 Personen iu den slooenischen Landes-theilen, in Kroatien, Nähmen, Mähren und Galizien wurden die Lose des „Narodni Dom" zugesendet. Sobald nach einem noch näher zu bestimmenden Zeitraume der Nest retourniert werde, soll derselbe Banquiers zum Verkaufe übergeben werden. Bezüglich der Geldgebarung bei der Effecten-Lotterie herrscht die strengste Controle. Das vorjährige Volksfest zugunsten des „Narodnl Dom" wurde in Anbetracht des zu gleicher Zeit angesagten kroatischen Sängerf'.'ftes vertagt, aber auch in diesem Jahre wird dasselbe nicht abgehalten werde« können, da die Festlichkeiten des heurigen Sommers insgesammt nur der beglückenden Anwesenheit Sr. Majestät deS Kaisers in Laibach anlässlich der Jubelfeier gelten werden. Die Uebernahme des „Narodni Dom" in Nuoolfswert in die Verwaltung des Vereines konnte nicht bewerkstelligt werden. Der Ausschuss spricht den Damen Grasselli und Murnik für die vollzogene Sammlung der Bei« träge in der Stadt Laibach, welche ein so glänzendes finanzielles Resultat ergab, ferner den nationalen Ver< einen und allen Herren, welche Unterhaltungen und Best-kegelschieben zugunsten des Vereinsfondes arrangierten, den innigsten Dank aus. Derselbe wird insbesondere dem Männerchor der Laibacher „Citalnica" und dem Lai-bacher „Solo!-', welcher in so patriotischer Weise an nllen Festen zugunsten des „Narodni Dom" mitgewirkt hat, sowie den betreffenden Damen und Herren im schriftlicheil Wege zugemittelt werden. Der Bericht des Herrn Vereinssecretärs Hribar wird unter großem Beifall zur Kenntnis genommen. Herr Vereinscassier Dr. Josef Star 5 erstattet den Bericht über die Einnahmen und Ausgaben des Vereins. Das Vermögen belies sich mit Schlufs des Jahres 1882 uuf 13069 st. 31 kr. in Einlagen der krainischen Vscomptebank, bei der krainischen Sparcasse, bei der k. k. prlv. österreichischen Länderbank und in 29 Prioritäten der ungarischen Notdosteisenbahn k 300 st, zu» sammen also mit dem Betrage vr. 13 069 fl. 31 kr. nach e i n jährigem Bestände des Vereines. Handelsmann Herr Ianko Knez erstattet namens des Revisiouöcomites den Bericht über die vorgenommene Revision, constatierend. dass die Bücher und Casse oeS Vereins in bester und schönster Ordnung befunden wurden, das Revisions« comite daher beantrage, dem Vereinsausschusse das Ab-solutorium zu ertheilen. (Angenommen) In den Ausschuss des Vereins werden gewählt: zum Präsidenten: Gemeinderath Dr. Moschö; als Ausschüsse die Herren: Gemeinderath Dr. Bleiweis Ritter von Trsteniski. Vice, bürgermeister Franz Fortnna. Gemeiuderath Ivan Hribar, Propst Dr. Iarc, Handelskammerpräsident Josef Kuöar, Handelskammerfecretär Johann Murnil, Advocat Dr. Franz Paprz, Handelsmann Ferdinand Souvau. Haus« besitzer Dr. Iofef Starö, Gemeinderath Dr. Valentin Zarnik und Doctorand Kotnik. Im Ausschusse durch eine Virilstimme vertreten ist Herr Bürgermeister Peter Grasselli als Präsident der „Matica Slovenska". welche nach Amortisierung des Baufondes nach den Statuten zur Eigenthümerin des „Narodni Dom" designiert ist. In den Revisionsausschuss wurden gewählt die Herren: Notar Dr. Barthelmä Zupanec, Advocat Dr. Munda, Handelsmann Fr. Xav. Souvan jun,, Handelsmann Ianko Knez und Gemeinderalh Handelsmann Vasu Petrici^. Herr Doctorand Kotnil stellte nun eine Reihe von selbständige« Anträgen, Bezug habend auf die Neducierung der Antheilschelne von 200 st, anf 100 st, und Theilung der Einhundert.Guldeu-Antheilscheine in zwei Theile, einen Antrag bezüglich Abänderung des bisherigen Amor-tisationsplanes und Acceptierung des von ihm ausgearbeiteten, wornach die Amortisation in 30 Jahren bereits vollzogen sein wikde, schließlich bezüglich der Retournierung der Anthrllscheine und des rechtzeitigen Ankaufes und Ausstellung der Gewinste für die Effecte»' lotterie. Den Anträgen, welche eine fehr lebhafte Debatte anregten, wurde theils zugestimmt, theils sprach man sich ablehnend gegen dieselben aus. Sämmtliche Anträge wurden schließlich dem Vereinsausschussc zur Berathung und Berichterstattung, insoweit dieselbe» etwa eine Statutenabänderung involvieren aber zur Antragstellung in einer zu berufenden außerordentlichen Generalversammlung, zugewiesen und hierauf die Versamm» lung vom Präsidenten geschlossen. -x- — (Das Leichenbegängnis) der Gemahlin des Herrn l. k. Gymnasialprofessors Valentin Kon-schegg. Frau Rosa Konschegg, hat gestern nachmittags unter sehr zahlreicher Betheiligung aller Stände und unter Theilnahme der Lehrkörper der hiesigen Stubienanstalten sowie einer großen Anzahl Studieren, der stattgefunden. Demfelben wohnten auch der Herr Landeshauptmann Graf Thurn, der Herr Bürgermeister Grasselli. der hochw. Herr Propst Iarc, Negierungsrath Laschan, der Präsident der Sparcasse Herr Alexander Dreo us, W, u. f. W, bei. Dreißig schone Kranzspenden wurden theils dem Leichenwagen vorangetragen. theil» schmückten sie den Sarg; viele derselben enthielten Widmungen, barunter: „Institut Mahr". „Die Lehrerinnen der städtischen Mädchenschule", „Der Gymnasiallehrlörfter". „Die Schüler der II.a Gym« nasialclasse" u, s w u. s, w. Bei der Eiusegnung und am Grabe sangen die Schüler des Gymnasiums Trauer» chöre, —es. — (Wiener Panopticum.) Heute gelangt die neue Gruppe: Maria Stuart und Elisabeth zur Ausstelluug. Dieselbe präsentiert die effectvolle Park-scene nach dem Schil ler'schen Drama und zeichnet sich durch treffliche charakteristische Posen der Personen, durch lebhaften und ergreifenden Ausdruck der Gesichter, durch Eleganz und Pracht der Costüme und durch wohlgelungenen scenischen Apparat gleich vorzüglich aus. Diese die Verwicklung der Tragödie in sich schließende Begegnung der beiden Königinnen, wie sie auf einem guten Theater und bei der Lecture von Schillers „Maria Stuart" gleich erschütternd anf uns wirkt, sie erfasst uns nicht minder mächtig beim Anblicke dieser Gruppe in Veltces, auch in unserer Stadt sich eines stets stei» gernderen Besuches erfreuenden Panopticum, auf die wir überdies noch näher zu sprechen kimmen. Letztere hat aber vor einer mittelmäßigen Darstellung auf den „Brettern, die die Welt bedeuten", entschieden das voraus, dass diese Personen nicht — sprechen können, obschon sie wieder durch ihr Mienensftiel besser sprechen, als so manche „Stuart" und so manche „Elisabeth" einer Provinzbühne. — 03. — (Aus Kl a gen fürt) wird unterm 29. März gemeldet: Heute hat im Landhausfaale der erste Con-servatorentag stattgefunden. An dieser Versammlung von Mitgliedern, Cunservatoren, Correspondenten der Cen« tralcommission für Erhaltung der Knust- und historischen Denkmale betheiligten sich circa 30 Personen, An Stelle des durch Unwohlsein verhinderten Präsidenten der Cen° tralcommission Freiherr« v, Helfert wuroe Landesprä' sident v, Schmidt-Iabierow. welcher die Versammlung namens der Negierung begrüßte, um Uebernahme des Vorsitzes als Ehrenpräsident ersucht. Die ver handelten Gegenstände betrafen die Einführung des archäologischen Unterrichtes in theologischen Lehranstalten (Referent Dr, Schönherr aus Innsbruck), die Erhaltung der alten Grabsteine (Referent Professor Bcrger aus Salzburg), den Zusammenhang christlicher und vorchristlicher Cultusstätten (Referent Custos Deschmann aus Laibach) und die Erhaltung von alten Kirchenbildern (Referent Professor Graus aus Graz), worüber einstimmig entsprechende Resolutionen gefasst wurden. Nachmit tagö wnrde das Museum und das neue Rudolfinum be< sichtigt. Abends ist Soiree beim Herrn Landespräsidentcn Neueste Post. Ermordung des Iudcx-Curiac von Mailäth. Ueber die SchreckenLthat, die vorgestern nachts in Budapest sich ereignete, liegt bereits eine Reihe von Meldunqen vor, welche bezüglich der Hauptumstände übereinstimmen und nur in unwesentlichen Einzelheiten von eillllndel abweichen nder auch sich ergänzen. Der gestern nachmittags in Budapest veröffentlichte Polizeibericht enthält nach der „Wr. allg. Ztg." Folgendes: „Die Ermordung Mailaths erfolgte wahrscheinlich, als derselbe aus der Wohnung des Markgrafen Pallavicini nach 10 Uhr nachts in feine Woh« nung zurückkehrte. Die Mörder fcheinen ihn erwartet, sofort gefesselt und geknebelt zu haben. Zwei Verbrecher dürften die Greuelthat vollbracht haben. Einer fchlich sich in das Haus, der andere muss im Hause bedienstet gewesen sc>n, denn mit Schlüsseln wurden die Thüren des Schlafzimmers und der Schreibtisch geöffnet. Aus dem Schreibtische wurden die Schlüssel zur Casse ent« wendet. Diese Schlüssel fehlen jetzt. Eine Genchts-commission fand den Leichnam mit gekreuzten, gebundenen Armen, einen Knebel im Munde, der von Blut geröthet war. Die rechte Hand Mailaths war eben« falls blutig. Bei der Untersuchung zeigten sich Messer, stiche. Der Mitschuld verdächtig erscheint der Leibhusar, der bei dem ersten Verhöre Acngstlichkeit und Erregtheit verrieth. Die Polizei fand vor dem Palais ein neues großes Küchenmesser mit blutiger Klinge, fcrner einen blutigen Handschuh." — Markgraf Palia» vicini verständigte telegraphisch die Frau und die Tochter Mailaths, welche in Wien weilen. Budapest, 29. März. Sämmtliche Abendblätter erscheinen anlässlich der Ermordung des Iudex Curiae vou Mailüth mit Trauerrand und widmen demselben ohne Partei-Unlerschieo warme Nachrufe. Se. Majestät der Kaifer wurde über den erschütternden Fall noch vormittags telegraphisch verständigt. Die Curie hielt heute keine Sitzung ab. In den morgen stattfindenden Plenarsitzungen werden die königliche Curie, die ungarische Akademie der Wissen« schuften und die Kisfaludy.Oefelljchaft inbelreff der Leichenfeier conferieren. Frau von Mailülh sammt Tochter, welche Hofdame Ihrer Majestät der Katrin ist, sind nachmittags per Extrazug von Wien hier ein< getroffen. Fast sämmtliche Blätter veranstalteten Separat-ausgaben, welche ausschließlich den erschütternden Trauerfall besprechen. Budapest. 30. März. In der Angelegenheit der Ermordung Mailaths wird die Untersuchung mit größter Sorgfalt fortgesetzt, und ist es der Poll ze« bereits gelungen, eine verlässliche Spul zu entdecken. So viel weiß man jetzt scho», dal» zwei von den Mördern nicht zu dem HaU»e gehören. Man erfuhr, mit welchen Personen der Husar in den letzten Tagen verkehrte. Weitere Details können im Interesse der Untersuchung nicht mitgellM werden. Der verhaftete Leilchusar'Verecz hätte am 1. April aus dem Dienste Mmläths fcheiden M"' Derselbe veniech gelegentlich des ersten Verhöres alls' fallende Verlegenheit und Unruhe, gewann aber spä^ seine Fassung und leugnet nun beharrlich jede 3M schuld an dem Verbrechen. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung Budapest, 30. März. Die Polizei entd.ckte ei"t Spur der Mörder Mailaths. In der Wohnung ei"» der beiden verdächtigen Individuen, welche in "u letzten Tagen mit dem Leibhusar verkehrten, wurde" Handschuh gefunden, welcher zu dem von den V""^ chern am Thatorte zuriickgelufsenen passt. Von °^ beiden Verdächtigen ist einer italienischer, dec and" czechischer Abstammung; sie verweilten morgens r>^ dem Morde einige Augenblicke in ihren Wohnungen," die Kleider zu wechseln, und sind seitdem verschwünde"' Paris, 30. März. Louise Michel wurde weg" Plünderung eines Bäckerladens an der Spitze ellie bewaffneten Vande verhaftet. ,. London, 30. März. Dem Polizeichef gieng ^ Schreiben der fenischen Gesellschaft zu mit der ^ drohung, dass die Fenier noch diese Woche das Centra' bureau der Posten und Telegraphen in der C>>y die Luft sprengen würden, weim die w<.'gen des ^, des im Phönix-Parke Angeklagten nicht sofort !"' gelassen würden. Verstorbene. Den 28. März. Josef Notter. Schneider, 58 I-, A^5 hofgassc Nr. 6, Leberentartuna, — Johann Slalcr, Tagl^" 80 I. Knhthal Nr. 11. Lungenödem. „-.^ Den 29 März. Andreas Mihclit, Bürstenmachers!^ 4 Mon. Floriansgasse Nr. 22. Fraisen - Karl Tcw^ Zwangsarbeitshaus »Verwalter, 54 I., Polanadamm ^',.5,,, Nüclcnmcntslähimlng. — Ursula Pristig, Schnhmachslsg" .. 48 I,. Floriansgasse' Nr. 38, Lungen, und NiMnfelleutzil"^. Lottozichung vom 28. März: Brunn: 39 65 16 67 25^^ Meteorologische Beobachtungen in Laibal^ --------^-----I^ü----------------------------^--------^ß ?'Ü. Mg.! 740.19! -^ 1.0 O. niäßiy , ganz bew. ! . öS 30. 2 „ N. 739.80 > 4.4 NO. mähic, ! meist wo. "' 9 „ Ab. ^ 738,21 ^. 2.1 NO. schwach ganz bcw, > ^, Vormittags trübe, windig- nachmittags thcilwcisc^z' Sonnenschein. Das Tagesmittel der Wärme -l- ii,b°, "" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radic uno!,t,dl,in'Il^Il Mr Uöd>'Ik!Nit'ur. ?loi3 ti, 1 doi 1. "«g^ frank!, 'I'll!«!ll«r und 'I'!j,p',2i«r«r, ^ien, ll., Nbe^e ^,1, 8t>-a83ß !03. VaLsiwt. rslobs5s ^U8vnd1 slants? " Z noiiä, billig (1182) ^, >> Für die vielen Acwoise aufrichtiger TheilnalM' > M die uns sowohl während dev Kianlheit als nach d" M Tode unserer mwergesslichrn Gattin, Mutter »" >> Großmutter, Fvau W Kosa Kons^W geb. Ouzas, W> von hier und auswärts zukommen, für die ü'b^ ^ zahlreichen Kranzspenden und die große Betheilia»^ « amLcichcnbcgängnisse sprechen den innigsten Dam « > die trauernden Hinterbliebenen- M Laibach am 30. März 1883. ^ M Mit erschüttcrtrm Herzen geben wir die U^ W betrübende Nachricht von dem Hinscheiden dcr M ^W vcrgesslicheu Frau W W welche heute nachmittags nm 4 Uhr nach f""^„, > ^ schweren Lridcn im 26. Lebensjahre sanft «» M M Herrn entschlief. f.nckc»"' > W Die irdische Hülle der theuren Verbi'"'^, ^ W wird Sonntag vormittags um 11 Uhr vom " ^, W M hause Gradischa Nr. 9 gehoben und zum S>l0"«" » ^> Hofe überführt. W W Laibach, 30. März 1883. > > Die trauernden Angehörige«' » ^R Vterbigungsanstalt des Franz D°b«rIlt^Lalba«^^^» 61* ÄlMlMall M LMacherZeilunllRr.73. Samslllg, den 31. M«rz 1883. '^aft«!11^*11111^ elnes passenden Ge-«looales zum Georgitermin _, Off«;? frequentem Posten. ^ExinHv unter Chiffre „J. B. 100" an ^ J^JonUiesps HI at ten. (1222) 12-4 Afr. p>! 'Ü'^ort'nUl. biUiocn greifen: ¦ Rio, örür, ?Ccf' nut j. gjiifrf). fl. 3.I5H Santo,"„"'-'"f'fl. tern........ 3.40 ¦ Grüner f1 "nociin, ff^r träft. - 3.90 ¦ ^ž:ž ««"¦'¦"¦ .M"i-". <-»¦ Gelb.jav'M-träft., 6eI.«Jaffee „ 4.35 ¦ Plant-Cevu tlefflriin, feinfein „ 5.20¦ G«lb. java^ «Wow, e£traj. „ 5.30 ¦ ^ÄVrri6°">' •»»• 565B 01°-[avi ear, ............. * 5.65^^1 Äfc* . ,9s| Ar»b aJfe................... 6.60 ¦ l50^ Kbotf) «Porto unbemfi.ftei. H OJ VreiScour. slrati8 u. fronfo. ^1 wK< Reiclie & co.t Hamburg.H I tih-fli(4f!risle Renommee bf3 £aulc3 H S '^^gnürmnf^cbimiu^jM — ulhSräuterZeltchen 55 kt. 3,°«- Ein Paket 10 kr., Saft kr) £ij. -1 sl- (Probofläachchen zu tir- li> e a*lein ocllt nur von ?auPtdepof lferslrasse 116> ^Hoj.1.1« Lai bach boi: Tlorrn SJ Wärts P«r t?°th- - Versandt von 1 Ü. 0 4m°i8ton * tnacllnahn>°- Depots in *!Trroich.TT Pothükon u»d Handlungen ^^^l^atona ausgeführt. 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