prlinumkralions-prkisc: F ü rLaibach: Tan,jährig . . . 8 fl. 40 ft. Halbjährig . . . 1 „ 20 „ vierteljährig. . . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ M i t dcr Post: Ganzjährig . . . n fl. - ft. Halbjährig . . . s „ 50 „ Vierteljährig. . . 2 „ 75 „ Für Anstellung in« HauS viertel- jährig 25 tr., monatlich 9 tr. Einzelne Nummern 6 fr. Laibacher Mßblntt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurlickgcscndet. Kciekl i0 n Bahubosgasse 9tv. löst. (Bfpcbilion und 3itfcrntrn-fiurrnu: Kongretzplah Nr. hi (Buchhandlung von I. b.jflemmabvtfrfy. Bamberg). Änscrlionspreist: Für die einspaltige PeUlzeile 3 kr. bei zweimaliger Einschaltung a 5» kr. dreimal h 7 kr. Jnsertionsstempel jedeSmal 30 kr. Bei größereu Inserate:: und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 62. DoMierMsi, lß. Märj 1871. — Morgen: Gcrtrnde. 4. Jahrgang. Die Ziele des Ministeriums. Dcr thatsächliche interimistische Leiter der Regierung Oesterreichs, Gras Hohenwart, hat i» Ausschüssen des Abgeordnetenhauses, befragt über die speziellen Details des Rcgiernngöprograiumcs, dieses Programm nicht näher entwickelt, da die Stimmung des Hauses ihn nicht dazu ermuntere, jetzt schon ""t seinem Programme hervorzutreteu, und das Haus ja selbst initiativ Vorgehen könne. Ein an-deresmal erklärte er im Abgeordnetenhaus«:, das Ministerium fordere kein Vertrauen, nur habe eö nichts gethan, was das ihm entgegengetrageiie Miß -trauen rechtfertige. Wir stehen also wieder vor dem alten Räth-scl der Ssinx, und es ist begreiflich, daß da der vielgescholtene, zuerst von Benst vervehmte, jetzt aber vielleicht von ihm begriffene Pessimismus neue Nahrung erhält. Denn der Räthsel bedürfen wir in Oesterreich am allerwenigste,,, und Staatsmänner, die in innere Krisen konstitutioneller Staaten berechtigt eingreifen wol- und beschreiben vielmehr ein ganzes beitpi .-ailf einmal. Das Zimmer, itt dem sie ar-dc>- r« Hauptquartier dcr Vereinigten Presse, die ? "rtsort der unentbehrlichen Morgcnspcisc, «v>;rr-nv "Neuestes" nennen. Von hier ans werden tiunfw6!! ü0” ^cnfcheu bis zn den fernsten End-dock, ist dn« mit dieser Nahrung versorgt, und * der Bereinigten Presse nicht all- ifläitnm, Sn- , ! Uou. gewiegten Geschästs- bev snrmn-fmm "mr tv Anzeigen ein mit t Bemerkung. „Wir bitten um Aufnaknne in der Pmtmgten Presse und um Einsendung LRechnung." Ehe wir uns in den Zimmern umsehen, wollen wir auf die Natur, den Zweck und die Ausdehnung der Vereinigten Presse einen Blick werfen. Wie der Name sagt, ist sic eine Vergesellschaftung mehrerer Zeitungen, welche den Bezug von Nachrichten dadurch wohlfeiler machen soll, daß eine Depesche von allen benutzt wird. Der Verein sammelt Telegramme von allen Punkten der Welt und die sämmtlichen Schiffernachrichten des Hafens New-Aork. Alle anderen Gebiete des Journalismus werden den einzelnen Unternehmungen überlassen nnd nur für jene beiden Gegenstände existirt eine Vereinigte Presse. In New-Uork gehören zu dem Vereine : „Tribüne," „Times," „Harald," „World," „Sun," „Journal of (Sommern" und „Expreß." Gegen einen angemessenen Beitrag hat man etwa zweihundert Zeitungen der Union und Eanadas ausgenommen. So verbreitet der Verein die Nachrichten, die er empfangt, gleichzeitig und fast Wort für Wort übereinstimmend von Newsouudland bis Kalifornien. Die Vereinigte Presse hat eine Armee von Korrespondenten, sogenannte Lokalagenten, die über die ganze gebildete Welt zerstreut sind. In dünn bewohnten Bezirken, wo zu wenig neues vorfällt, um die Anstellung eines besonderen Berichterstatters bezahlt zu machen, übernimmt die Telegrafen-Gesell- schast, die ja bei der Beförderung von Depeschen verdient, die Korrespondenz und läßt sic durch ihre Beamten besorge». Dank dieser wohlfeilen Einrichtung kann man auf dem weiten Operationsfelde, das mit dem Telegrafcnsistein gleiche Ausdehnung hat, nicht weniger als fünfzehntausend intelligente Berichterstatter arbeiten lasse». Alle Depeschen der Lokalagenten gehen direkt ans Hauptquartier in New-^>ork, wo matt sic korrigirt, durch ein besonderes Verfahren vervielfältigt und die Abschriften a» die verschiedenen Zeitungen vertheilt. Nun wird der Dienst des Telegrafen wieder in Anspruch genommen, dieses mal, utu die gesammelten Nachrichten in allen .Kompaßstrichen und bis zu den ent = ferntesten Punkten dcs Landes zu verbreiten. Die Telegrafen Beamten der Orte, an welche die Nachrichten abgehen, überliefern die Depeschen dem dortigen Agenten dcr Vereinigten Presse, durch den sie wieder vervielfältigt und den zum Vereine gehörenden Zeitungen des Bezirks zugeschickt werden. Das ist, mit kurzen Worten gesagt, die Ver einigte Presse. Diese sechs Zimmer, welche die Ge ueral-Agentur genannt werden, sind der Mittelpunkt des ganzen verwickelten Mechanismus, der sich in jeder Richtung taufende von Meilen weit erstreckt und das Herz, das attsgteßendc Sammelbecken des amerikanischen Nenigkeits-Sisteins. Hier ist es der Nach dem Kriege. Zur Führung der cndgiltigen Friedens-Verhandlungen in Brüssel wurden seitens Deutschlands die Herren u. Arnim und v. Balan ernannt. Ersterer soll nach Abschluß des Friedens als deutscher Botschafter nach Frankreich gehen. Für die in den Präliminarien übersehenen 2 '/2 Qua dratmeilen mit deutsch sprechenden Einwohnern westlich von Diedenhofen, umfassend zehn Ortschaften, wird auf der Brüsseler Friedenskonferenz deutscherseits eine entsprechende Ermäßigung der Kontribution geboten werden. Die Gerüchte, als ob Baiern einige Kreise des Elsaß erhalten würde als Ersatz für seine Ansprüche aus dem Jahre 1866, sind gänzlich ans der Luft gegriffen. Jene Angelegenheit wird anderweitig geregelt werden, Elsaß aber und Lothringen bleiben nngetheilt als Reichsland unter der Hoheit des deutschen Kaisers. Seitens Frankreichs sind Herr Bande, Minister Frankreichs in Athen, General tMle, Herr de Goulard, Mitglied der Nationalversammlung, und Herr Declerg, bevollmächtigter Minister, bevollmächtigt worden, mit dem deutsche» Reiche über den definitiven Frieden zu unterhandeln. Zum Ehef der Zivilverwaltnng in Frankreich, soweit dieselbe in den okkupirt bleibenden Departements von den deutschen Behörden gehandhabt wird, ist der sächsische KriegSminister Fabrici ernannt worden, wogegen die bisherigen Gencral-Gvnvcrne-meulö aufgelöst werden sollen. Das französische Amtsblatt veröffentlicht den Text da- zwischen Favre und General Fabriei in Ferrieres abgeschlossenen Konvention, wonach die französischen Eisenbahngescllschaften den Betrieb wieder übernehme» mit der Verpflichtung, der deutschen Armee die erforderlichen Trains beizustellen, die Post und der Telegraf wieder in französische Verwaltung übergeht, die französische Intendanz die Verköstigung der deutsche» Armee übernimmt und die Zivilverwaltnng aller Departements den französische» Behörden übergeben wird. Die kleine französische Festung B i t sch soll noch nicht übergebe» sein. Der Kommandant verlangt erst Instruktionen der französischen Regierung. Die „Nordd. Allg. Ztg." bringt folgende Berechnung: Am 3. September hätte Deutschland die Abtretung des Elsaß mit Ansiuchme eines großen Theiles des Oberrhein-DepartementS, Dentsch-Loih-riugenS ohne Metz und den großen Theil des Mosel-Departements und zwei Milliarden verlangt. Die Fortführung deS Krieges kostet fvnach der Republik Metz und fast das ganze Departement mit 400.000 Sitz des Vorstehers und seiner Gehilfen, welche die Einzelheiten des ungeheuere» Geschäftes besorgen. Hier ist auch das Ausschuß-Zimmer, in dem die Vertreter der sieben New-Aorker Zeitungen jeden Monat znsammcnkommen, um bei einer FriedenS-zigarre Verträge mit den Tclegrafeii-Gesellschafte» und den auswärtigen Zeitungen abznschließeu. Das nächste Zimmer ist für die Boten bestimmt, welche den Zeitungen von New-Jork die eingegangenen Neuigkeiten überbringen. Das Regiment führt hier ein alter Schulmeister, dem cs herzlich sauer wird, zwei Dutzend vierzehnjährige Straßenjungen so weit in Ordnung zn halten, daß sie nicht geradezu einen Höllenlärm machen. Die Thür dort tut Winkel führt zu einem kleinen Raum, in dein der Kassier fitzt. Er leitet die Finanzangelegenheiten, die sich jährlich auf Millionen Dollars belaufen, und leistet und empfängt Zahlungen in Dollars, Pfirnbeit, Realen, Franken und Mark Banko. Dieser große und Helle Raum ist das Bervielfültigmigszi,inner, wo die Nachrichten in eine solche Form gebracht werden, daß sie sich zur Veröffentlichung eignen. Wir werden hier manches finden, das unserer Aufmerksamkeit rnerth ist. An einem Dutzend Tische sitze» ein Dntzend Männer, von denen man erwartet, daß nichts unter der Sonne ihnen fremd ist. Sie müssen die Häfen Einwohnern, drei Milliarden Kontribution, eine Milliarde Ausrüstungskosten, eine Milliarde verwüstetes Eigenthum niid 100.000 Tobte und Verwundete. Das einzige Aktivunt ist die Absetzung Napoleon’«. Zustande in Paris. Aus Paris wird der „Times" vom 9. März gemeldet, daß einige Mairosen tim Versuch machten, tiie rothe Flagge aus der Julisäule durch die Trikolore za ersetzen. In Folge dessen kam eü zu einem Krawall ; die Matrosen wurden ins Gesängniß geworfen, wo einer von ihnen noch ist; die rothe Flagge wurde wieder aufgehißt und der Bastillenplatz von acht Bataillonen Nationalgarden besetzt. Drei Wagen mit Waffen und Munition wurden am 9. geplündert, und zwei von den Mobilgartien, welche dieselben zu verteidigen juchten, wurden verwundet. Der Bericht--erstattet des „Daily Telegraf," welcher dieser Vorfälle gleichfalls Erwähnung thut, telegrafirt außerdem noch folgendes: „Die Kanonen der Ruhestörer von Mont- martre beherrschen die Rue Richelieu in ihrer ganzen Länge. Einern Gerüchte zufolge beabsichtigen die Behörden , heute Nachmittags die Geschütze mit Gewalt an sich zu nehmen, sollten die Ruhestörer einer definitiven Aufforderung, dieselben ausjuitesern, nicht Folge leisten. Wenn die gänzliche Räumung von Bersailles slattgesunden hat, wird die Stadl eine französische Garnison von 2000 Manu erhalten. Drei Infanterie-Regimenter von 0er Faidherbe'schen Armee sind tu Paris eingetroffen. Trotz ihres jugendlichen Alters sehen die Leute recht stattlich ans. Die Stimmung gegen die Deutschen ist noch immer im Steigen begriffen. Die Mauern sind allenthalben mit Anschlägen beliebt, die zur Bildung einer anti-deutschen Liga aussordern. Viele Blätter bestehen daraus, daß alle Handels- und Gewerbetreibenden keinen Deutschen in ihre Dienste nehmen sollten. Unterm 9. März Nachmittags wird gemeldet: Oben auf dem 9Jlonimartre waren gestern Abends 250 Kanonen, 70 Müraiüeusen, zwei Wagcn mit Artillerie-Munition, darunter Bomben, und eine große Menge Munition für Handfeuerwaffen aufgestellt. Montmartre hat 22 Bataillone Nationalgarfceit, von denen acht unter Ordre bes „Comite centrale de Resistance“ stehen, während die übrigen, welche Die Place Et. Pierre besetzt haben, für reaktionär gehalten werden. Jeder Tag hat der Zahl der Geschütze einen Zuwachs gebracht, dieselben werden von Männern, Weibern und Kindern bergauf geschleppt. Ein kleines Kind wurde gestern durch eine Mitratileuse gelobtet, welche bergab zurückrollte. Für einen Ausländer i|t der Besuch der Szene schwierig und gefährlich, wenn und Erzeugnisse jedes Landes kennen und den Namen jedes Schiffes im Gedächtniß haben. Die parlamentarischen Gebräuche sagen sie an den Fingern her. Die tobten Sprachen müssen ihnen geläufig fein, da sie das schlechte Latein mancher Redner zu verbessern haben, und nicht minder die lebenden. Es ist durchaus nöthig, daß sie von Pferderennen und RcgattaS ebenso viel verstehen, wie von Einöden, Kongressen und Naturforscherversammlungen. Gleich Polizeibeamteu und Soldaten dürfen sie keine politische Meinung haben und Feuersbrünste, Morb = thatcii, Schiffbrüche imb Schlachten mit stoischer Ruhe betrachten. Sie müssen bas Druckereiwesen imb bie Elektrizität praktisch verstehen. Schließlich brauchen sie so viel Verstand und Urthcilskrast, um beit Werth von Nachrichten zu erkennen, unb so viel guten Stil, um die abgebrochenen Sätze des Telegrafen mitnbgerecht zu machen. Diese außerordentlichen Männer sinb bie Vervielfältiger. Sie übernehmen jebe Depesche nach deren Ankunft, entziffern sic sofort, was auch ihr Inhalt fein möge, unb machen in gutem Englisch zwanzig Kopien. Wie man sich leicht benken kann, finben sich Männer mit solchen Eigenschaften nicht jeben Tag. Mancher Doktor der Filososie, Rechtsgelehrte oder Redakteur hat entlassen werden müssen, weil er beim Wiegen zu leicht befunden wurde. er nicht von einem allgemein bekannten Statioiialgcu'-disten begleitet wird. Einer der Redner von Montmartre faßte gestern seine Ideen von einer Republik dahin zusammen, daß es eine Regierungsform sei, unter welcher jeder Bürger, gleichviel ob er arbeite oder nicht, ans Staatsmitteln 30 Sous per Tag für sich, 15 Sons für feine Frau und fünf Sous für jedes Kind erhallen sollte. Das sehe er für sein Recht an, und hiesür wolle er sterben. Der Pöbel gibt Drohungen Aeußerung, baß er nach Versailles ziehen und die Nationat-Bersammlung mit Gewalt anflöfett ! wolle. General Ninoy hat erklärt, er sei entschlossen, ! eine genügende Anzahl Truppen nach Paris zu bri«> j gen, um der Unzufriedenheit ein Ende zu mache» und die Nalional-Bersanitnlung zu beschützen. Die ? roth - republikanische Presse gibt ihren Lesern den Rath, den Hauseigentümern keine Miethe zu zahlen, ein Rath, der eifrigst befolgt wird. Die Nachrichten| aus allen Theilen der Provinzen zeugen von einer * Entschlossenheit, Paris nicht eher zur legislativen r Hauptstadt zu machen, bis die Einwohner gelernt ha- I beit, sich anständig aufzuführeti. Gestern Abends fand eine Zusammenkunft der Regierungsmitglieder statt bezüglich der Auslieferung der Geschütze in den drei« ; zehn Artillerieparks, von denen sechs verschanzt sind. Die Maires gaben ihre Ansicht dahin ab, daß eine ; Explosion sich vermeiden lasse und daß die militari' scheu Kundgebungen bloße Kinderei seien. Frankreichs Finanzlage. DaS „Journal des Debats" bringt in eine»' Schreiben ans Bordeaux sehr interessante Enthiib lungen über beit Finanzrapport Leon Say'ö. & heißt baselbst: „Die für KriegSbedürfnissc verausgabten Summen übersteigen zwei Milliarbeit. Die Mobilisation der Natioualgardc hat noch außerdem eine Summe von mehr als hundert Millionen i» Anspruch genommen. Das Einnahme-Budget vo» i 1870 zeigt ein Defizit von 300 Millionen und i»> i Budget von 1871 ergibt sich auch schon wegen der i Verminderung der Einnahmen ein Ausfall ^ -mehr als hundert Millionen. Die Ausgaben sink ! zum Thcilc vermittelst der letzten Anleihen gefr«^ worben. Das von Saurier in Soubon kontralM Aiilehe», welches bekanntlich 250 Millionen betrug hat in Wirklichkeit nur 200 Millionen ergebe». Die Zirkulation ber Schatzbons hat um mehr 100 Millionen zugenommen. Die Bank von Frankreich hat dem «Staate mehr als 900 Millionen zut Verfügung gestellt. Hätte der Kriegszustand fort-gedauert, so wären alle diese Hilfsquelle» aut 6te» März versiegt. Bo» diesem Datum ab hätte jedel Tag ein Defizit von 8 bis 10 Millionen ergebe»-' DaS Vervielfältigen von Schriften ist iticW neues. Jedermann weiß, daß es ein sehr einfach^ Verfahren ist, zwanzig Kopien ans einmal zn nehmen. Man schreibt mit einem harten Griffel a»> eilte Lage von geöltem Seidenpapier und legt verkohltes Papier zwischen bie Blätter. Das anders^ übliche Verfahren hat sich inbcsscn nicht beiväF' Auf Hunderten von RechnuiigSstnben der Kaufet»* und Bankiers ist es versucht und verworfen worbe»' Daß die Vereinigte Presse von ihrer Art deS vielfältigen« unendliche» Nutzen zieht, verdankt !,c ber Erfindung eines Herrn, der jetzt siebzig alt ist. Ein Vierteljahrhunbert lang hat et Verein mit beut ganz eigentümlichen Papiere ^ sorgt, bas erforderlich ist imb baS er eitlem zu rfj reiten versteht. Mit bieseut Papier lassen sich tcifl dreißig Kopien auf einmal machen, und so »,c braucht man zuweilen. Das Geheiutitiß des cu‘e. Mannes ist zweiuubvierzig Jahre lang m,v^l geblieben, obgleich mancher Spekulant Tag unb die Fabrik umlauert und die besten Chemiker »e wendet hat. Glücklicherweise wirb bas Geheiß des Erfinders nicht mit ihm sterben, da er nieh^ kräftige Söhne hat, die bereits seine Gehilfe» V (Schluß folgt.) Frankreich stand also wirklich vor beut Abgrunde des Bankerottes. Thiers und JuleS Favre wußten sehr genau, weshalb sie alle Bedingungen Bismarck's annehmen mußten. Politische Rundschau. Laibach, 16. März. Graf Potocki soll als Spezial-Botschafter zu den Einzugs- und Friedeusfeierlichkeiten nach Berlin entsendet werden. Der „Czas" meldet: Nach privaten Informationen hat das Ministerium die g a l i z i s ch e Resolution in ihren Hauptpunkten angenommen. Die Regierung wird dieselbe in verschiedenen Vorlagen im Hause einbringen. Zunächst soll Grocholski zum Minister ohne Portefeuille ernannt werden, um die Resolution vor dem Hause zu vertheidigen. Erst dann wird er zum Minister für Galizien ernannt. Nach Erledigung der galizischen Angelegenheit kommt die Reihe an die (Szecheii; Rieger hat hiezu gerathen. Wolff's Bureau meldet: In Betreff der Frage, ob die französische Regierung das Dekret, welches die Deutschen auswies, als aufgehoben ansehe, hat sich Jnlcs Favre, da Thiers in Bordeaux weilte, 48 Stunden Bedenkzeit erbeten. Der All ia n z vertr a g zwischen Pr eu Heu und Rußland, wovon die „Morning Post" sogar den Text geliefert hat, wird in russischen hohen Kreisen entschieden abgeleugnet. Die „Opinioiie" will die Mittheilung erhalten haben, Kardinal A n 1 o n e l l i habe, als er sich zu einigen bei dein heiligen Stuhle akkreditirten Diplomaten über die Verhältnisse des seiner territorialen Souveränetät beraubten Papstes äußerte, die Antwort vernommen, daß sümintliche Mächte sich für den Papst und feine Lage intereffiren, was aber die weltliche Macht anbelange, so sei dies eine andere Sache. Der Kardinal habe in diesen Besprechungen die Ueberzengliug erlangt, daß der Papst von den Menschen für die Wiederherstellung seiner weltlichen Macht nichts mehr zu erhoffen habe und daß Religionskriege nicht mehr möglich seien. Die französischen Journale sind ziemlich befriedigt mit der Verlegung der Nationalversammlung nach Versailles. — Der „Soir" sagt, man habe sich in Bordeaux im Prinzipe für Annahme des amerikanischen Finanzsystems entschieden, Rohstoffe mit bedeutenden Abgaben zu belegen. Man berechnet, daß die Baumwolle allein jährlich GO—80 Millionen Franks einbringen werde. Die importirten Fabrikate sollen verhältnißmäßig mit noch höheren Zöllen als die Rohstoffe belegt werden. — Nach Algier gehen täglich Verstärkungen ab. Zur Tagesgeschichte. — Die heutige „Wiener Zeitung" veröffentlicht kiiun Erlaß des Finanzministeriums, mit welchem das •o e r b d t der Aus- und Durchfuhr von Waf -'c n aufgehoben wird. — Nach dem „Wanderer" versammeln sich im t>use der Woche auf Rieger'S Aufforderung in Wien Mehrere slavische Führer, um ein föderalistisches Journal 111 eulWr Sprache ans Aftieit zu gründen. Man «ennl Cchusetka als Redakteur, an t,,"" J^Ct Prager ezechisch-juridische Verein hat C' ech i f !^tu8miiiistet eine Denkschrift in Betreff der verlangt tafe"9 ber Universität gerichtet und halten. Sicherheitswache entfernt würde. Der Rektor willfahrte dem Begehren, aber kaum waren die Schutzleute fort, da brach das Toben von neuem los. Jetzt aber legten sich die deutschen Studenten ins Mittel, brachten den wüsten Hausen zur Ruhe und ermöglichten endlich, daß Professor Linker ungestört seinen Vortrag hallen konnte. — In dem Dorfe Poberfch bei Marburg, wo Hußaren im Quartier liegen, kam es letzten Sonntag Abends im Gasthause der Zeche wegen zwischen dem Wirlhe und einem Hußaren zum Streite. Als letzterer mit gezogenem Säbel das Leben des Gastwirthes bedrohte, holte dieser eine geladene Pistole und schoß damit seinem Gegner ins Gesicht, welcher zusammenstürzte und bewußtlos nach dem Militärspitale gebracht wurde. — Die Schwiudlerg esellschast „Felizitas." Von der böhmischen Statthaltern wird eine Kundmachung erlassen, zufolge welcher eine eingeleitete Untersuchung ergeben hat, daß in Bern gar kein Verein dieses Namens existirl und daß das ganze, in den Zeitungen angekündigte Unternehmen ein reiner Schwindel ist. Es werden deshalb alle Geschädigten eingeladen, ihre allfälligen Anzeigen mit ihren nioti-virten Entschädigungs-Anträgen unter genauer Bezeichnung des Namens und Wohnortes, Bezirks uud Landes bis Ende Marz d. I. entweder unmittelbar dem Untersuchungsgerichte in Bern zuzusenden oder an die Prager k. k. 'Polizeidirektion behufs Einsendung an dieses Untersuchungsgericht zu übergeben. — Wie strenge cs das norddeutsche Volk mit der Erfüllung der Wehrpflicht nimmt, möge folgender Fall beweisen: Ein Oesterreicher, seines Zeichens ein Galanteriearbeiter, war schon im Vorjahre stellungspflichtig, zog es aber vor, in Breslau zu bleiben. Er war auch so naiv, seinen Mitgesellen zu erzählen, daß er seine Wehrpflicht noch nicht erfüllt habe. Von dem Momente au war er im „Verrüfe." Er wurde als Feigling uud Schuft erklärt, die Gesellen wollten nicht mehr mit ihm arbeiten; kurz der Galanteriearbeiter mußte sich „freiwillig" bei feiner Siellungsbehörde melden, um sich der Afsentirnng zu unterziehen, wobei er in freimüthiger Weise den Grund angab, weshalb er erst nachträglich zur Stellung erschien. Nach dem Gesetze muß der Mann strafweise zwei Jahre nachdienen, weil er sich der Rekrntimngspflicht entzogen hatte. gerichtet czechische Professoren Anstellungen er- U n i 1 ^?estern wiederholten sich an der Prager ©tiih,». * w *. bic Ausschreitungen der czechischeu e""nb ,'^rc6 Anhanges von der Straße; Prof. tiökp ^ e 'e*ne Vorlesungen wieder aufnehmen, und aemnrh.r11!^ lmt> 6>ürfaai waren, da dies bekannt ten fn h c 9efüllt mit Studenten und Nichtstudeu- iÄ” V*STraa Wußten verhaftet werden, wahrend die ^ IPracheti, ruhig sich verhalten z» übrigen ver-wollen, wenn die Lokal- littb Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Landwehr.) Dem Vernehmen nach sind die Landwehrniänner Krains für den 14. April d. I. zu den achtwöchentlichen Hebungen einberufen. — (Für die freiwillige Feuerwehr) haben zwei ungenannt fein Wollende 2 fl. beigesteuert. — (Die hiesig« neu gegriindeteHan-delsgärtnerei Mayc & Metz) hat ihr erstes Preisverzeichnis veröffentlicht. Dieses neue Etablissement wird sich vorzugsweise mit der Zucht von Obst-bäunten, Ziersträuchern und dein Gemüsebaue befassen. Es kann als ein erfreulicher Fortschritt des Gartenbaues in Kraiii bezeichnet werden, daß die Handelsgärtnerei von größeren Unternehmungen in Angriff genommen wird. Dieser Umstand ist geeignet, der Gartenprodnklion Laibachs bedeutenden Aufschwung zu geben, wofür durch unsere günstige merkantile Lage und die klimatischen Verhältnisse, ferner durch den für tc« Gartenbau viel Verständlich und Eifer zeigenden kleinen Grundbesitz der Vorstädte alle Vorbedingungen geschaffen sind. Die genannte Firma verfügt über ein an der Triester Straße Nr. 74 gelegenes Garten* terraiu von mindestens 6 Joch Fläche, und es wurden feine Opfer gescheut, um den Anforderungen der Gartenfreunde und Obstzüchter durch ein reiches Sortiment zu genügen. Der Katalog weist vorzügliche Obstsorten aus, namentlich diejenigen, welche von den deutschen und französischen pomologischen Vereinen anempfohlen wurden und sich auch bei uns größtentheils bewährt haben. Außer dein Obst sind die Zierhölzer sehr gut vertreten; die Rosen und Dekorationspflanzen zur Freiland- und Zimtnerkultur stehen ebenfalls in reicher Auswahl zum Anbote. Wie wir vernehmen, hat der krainische Gartenbanverein mit der Firma Mayr & Metz ein Uebereinkommen getroffen, wornach eine entsprechende Fläche des besagten Gartens zur Kultur verschiedener Gemüsesorten und zu Akklimatisationsversuchen verwendet werden soll. Der Besuch des Gartens steht den BereinSmit-gliedrni jederzeit offen, und kann jedes Mitglied daselbst gegen Abgabe eines vom Ausschüsse ausgestellten Bezugsscheines um deu halben Jahresbeitrag, b. i. unt l1^ fl., Obstbäume, Ziergehölze oder Dekorationspflanzen nach den Preisansätzen des KatalogeS unentgeltlich beziehen. Auch hat besagte Firma die Versendung von Obstreisern an Schullehrer und Landleute übernommen, falls ihr solche von dem Gartenbauvereine oder von Besitzern von Obstgärten mit verläßlicher Angabe der einzelnen Sorten zukommen. Die Vereiusniitglieder werden eingeladen, von ihrem Bezugsrechte Gebrauch zu machen. — (Die Fabrikation von Virginia-Zigarren) in der hiesigen, provisorisch in der ehemaligen Zuckerfabrik auf der Polauavcrstadt untergebrachten ärarischen Zigarrenfabrik hat dieser Tage begonnen. Das k. k. Finanzärar hat diese Räumlichkeiten auf die Dauer von fünf Jahren, bis zu welchem Zeitpunkte das neue Fabriksgebäude auf dem von der Stadt-gemeinde dem Aerar überlassenen Grunde an der Triester Straße beendet sein dürste, in Mielhe genommen, und es wurde die interimistische Adaptirung der Lokalitäten von dem hiezu abgeordnelen Direktor der k. k. Zigarrenfabrik zu Sarce in Südtirol, Herrn Ritter von Refori, in den Winlermonaten bewerkstelliget. Da die Anmeldung von Fabriksarbeiterinnen in einem den vorläufigen Bedarf übersteigenden Maße stattfand, so wurde schon in dieser Woche mit deren Einübung begonnen, und wird die Fabrik, deren Produktiv» vorläufig auf Virginiazigarren beschränkt bleibt, sich in Kürze im geregelten Betriebe befinden. Der Ban des neuen Fabriksgebäudes an der Triester Straße verspricht ein großartiger zu werden, indem das k. f. Aerar, bei der günstigen Lage Laibachs hinsichtlich des Bezuges von Rohmaterial aus Triest uud der Billigkeit des Brennstoffes und des Arbeitslohnes, die Fabrikaten auf alle Sorten von Zigarren, von Rauch- und Schnupftabak auSzudehnen beabsichtigen soll. Die Fabrik wird etwa 400 Zigarrendreherinnen beschäftigen und es ist hiemit insbefonders der ärmeren weiblichen städtischen Bevölkerung Gelegenheit zu einem guten und anhaltenden Erwerbe geboten. — (Eisenbahnen.) Sicherem Vernehmen nach hat das italienische Ministerium für öffentliche Arbeiten die Konzessionsbedingungen der projektirten Eisenbahn Mantua-Cremona genehmigt und wird nunmehr der öffentliche Konkurs für die genannte Konzession sogleich eröffnet werden. In Florenz ist eine Deputation des Provinzialraths von Venedig angekom-nten, um bei der italienischen Regierung die Ausführung der Pottteba-Bahn zn betreiben. Außerdem ist noch eine Deputation aus der Provinz Udine angekom-um die Regierung in derselben Angelegenheit zu men, interpelliren. — Wie aus Fiume gemeldet wird, hat die Südbahn den Vertrag mit den Herren Robert, Gormand, Lewy und Comp, aufgelöst und übernimmt die Fortsetzung der Arbeiten an der Eisenbahn St. Pt« tcr-Fiinne in eigene Regie. — Während man überall die deutsche Frie -d e u 6f e i e r verbietet, darf — so wird der „S}f. Fr. Pr." telegraftrt — „auf höhere Weisung" der Abhaltung einer solchen in Klageusurt kein Hinderniß in den Weg gelegt werden. Aus bem Vereinslelicn. (Konstitutioneller Verein.) Gestern Abends fand die 29. außerordentlich zahlreich bejiicöte Bersammluug des konstitutionellen Bereins statt. Vorsitzender: Obmann De sch in ann, Schriftführer: Dr. Raiii, l. f. Kommissär : Regiernngsrath Dr. S ch ö p p l. Obiiiaun De sch mann bespricht den ersten Gegenstand der Tagesordnung: „Der Laudtagsbeschlufi über die Unterrichtssprache an den Schulen in Kram und das gegenwärtige Ministerium." Zum dritte» male soll der konstitutionelle Verein hierüber Beschluß fassen. .Jedem muß es ausgefallen lein, das; der Ausschuß abermals diesen Gegen- stand an die iagesordmitm gesetzt. Anlaß hiezu boten die GerMte über die bevorstehende Sanklionirnng des Spra-chrnzwangsgesetzes. ■ Unsere Pflicht ist es doch, auch der entgegengesetzten Meinnng Ausdruck zu geben. (Bravo.) Redner gibt sodann eine Skizze der Genesis dieses Gesetzentwurfes, dein bisher die Sanktion beharrlich verweigert wurde, dem jedoch vom jetzigen Ministerium ein günstigeres Morgenroth entgegen-znschimmeru scheint. Die Lage hat sich seither durch die neuen Schulgesetze wesentlich geändert. Mehrere Gemeinden, z. B. Laserbach, Tschernembl, wünschten entschieden, das; bei ihnen auch die deutsche Sprache gelehrt werde; diesen Wünschen mußte der Landesschnlrath Rechnung tragen. Richt minder wie die Interessen des Landes im allgemeinen werden auch speziell die Interessen der Hauptstadt durch diesen Gesetzentwurf wesentlich bedroht; bei den großen Opfern, welche die Stadt bringt, muß sie auch darauf sehen, daß ein praktischer Unterricht gelehrt werde. (Sehr richtig.) Die Sparkasse Hütte gewiß nicht den hochherzigen Entschluß gefaßt, eilt Realschulgebäude zu bauen, wenn sie gewußt, daß der Bleiweis'sche Gesetzentwurf zum Gesetze erhoben werde, denn ihr kann cs nicht gleichgiltig sein, ob vor leeren Banken vorgetragen werde. Die Stilisirung dieses Gesetzentwurfes muß noch besonders HervvrgeHoben werden, indem daraus die ganze Falschheit und die geheimen Absichten der klerikalen Klique hervorgehen. Der deutsche und slovenische Text dieses Entwurfes sind nicht identisch; der deutsche Text gewährt weniger als der slovenische; bei einer so verschiedenartigen Auslegung wird auch die Anwendung keine gleichförmige sein. Ans Rücksichten der Logik kann jedoch auch das gegenwärtige Ministerium das Gesetz der Sanktion nicht unterbreiten. (Bravo! Bravo!) Redner beantragt zum Schlüsse nachstehende Resolution: „In Erwägung, daß der Landtagsbeschlnß der letzten Session, betreffend die Unterrichtssprache in den Bolksschuleu und Lehrerbildungsanstalten Krains, den bei verschiedenen Anlässen ausgesprochenen Wünschen der Bevölkerung ans Einführung des Unterrichtes in der deutschen Sprache an den Volksschulen widerspricht, und somit nicht ans einem Bedürfnisse des Landes, sondern aus Parteiiuteresfeu hervor-gaugeu ist; in Erwägung, daß derselbe künftighin dem Krainer die Erlernung der deutschen Sprache zu erschwere», wo nicht ganz unmöglich zu machen beabsichtigt; in Erwägung, daß derselbe die Frage, wem die Errichtung deutscher Parallelklassen an den Bolksschuleu zu Laibach obliegt, ganz unentschieden läßt; in Erwägung, daß der slovenische uud der deutsche Text, in denen der gedachte Gesetzentwurf vom krainischen Landtage beschlossen wurde, wesentlich verschiedene Bestim-ninngeu enthalten, daher chikänöse Auslegungen des Gesetzes unvermeidlich wären, erklärt der konstitutionelle Verein, daß die Erhebung dieses Landtagsbeschlusses zn einem Landesgesetze von den größten Nachtheilru für das Lano Krain und für den Fortschritt des Volksschulwesens begleitet wäre." Prosessor P i r k e v : Die von Dr. Bleiweis mit dem SprachenzwangSgesetze so schön ansgeschmückte Pandora-biichse hat Stremayr nicht zn öffnen Lust gehabt; vielleicht macht sich Jirecek daran, vielleicht gelingt es diesem Ministerium, das Unterrichtswesen in Krain durch Unterbreitung des Sprachenzwangs Gesetzentwurfes zur Sanktion grüud lich zn schädigen. Welche Rachtheile dieser drohende Akt auf dem Gebiete des Unterrichtes mit sich bringen muß, wenn er verwirklicht würde, geht daraus hervor, daß selbst die den klerikalen LandtagSpredigern sonst blind ergebenen Jünger bei dem Gedanken schaudern, daß die Sanktion des Entwurses erfolgen könnte. Die Sparkasse wollte mit der neuen Realschule eine Wohlthätigkeitsanstalt begründen, wenn jedoch in dieser Anstalt nur slovenisch gelehrt würde, dann wäre dadurch auch nur Unbeil gestiftet, daun böte die Realschule dem Laude keinen Nutzen. (Sehr richtig! Bravo!) Redner beantragt, daß Deschmann's Resolution zur Keuutuiß der Sparkasse gebracht werde. Die Resolution lammt Prof. Pirker's Zusatz wird sodann einstimmig angenommen. lieber Wnnsch der Versammlung wurde sofort der dritte Punkt der Tagesordnung: „Besprechung der Beschlüsse des deutsch-liberalen Parteitages in Wien am 26 Febrnar 1871" in Verhandlung genommen. Als erster Redner trat Tr. Schaffer auf und beati tragt »ach längerer Rede die Annahme folgender Resolution: „Der konstitutionelle Verein in Laibach tritt den Beschlüssen des deutsch liberalen Parteitages in Wien vom 20. Februar 1871 bei" Nach ihm sprach zunächst sür die Annahme dieser Resolution Dr. Sch re», der außerdem uocli das Amendement stellte: ... „Der konstitutionelle Verein spricht die Erwartung aus, daß die Anhänger der VerfassnngSpartei in Krain 'behufs Verwirklichung der von dem deutsch liberalen Parteitage in Wien in Absicht auf die nähere Verbindung der Parteigenossen gefaßten Beschlüsse sich mit den Verfassungstreuen der übrigen deutsch-österreichischen Grönländer in Verbiudnug setze» und deren Bestrebungen lhatkräslig unterstützen werden." In gleichem Sinne sprachen dann noch Prof. P e r -. ger nnd Kustos Deschmanii. Endlich wurde amt) ein von einem auswärtigen Mitglied« eiiigesend^ter Aufsatz, welcher die Stellung der Deutschösterreicher vom geschichtlichen Standpunkt behandelt, verlesen. Wegen Mangel an Raum können wir den Wortlaut der mit großem Beifall anfgenoinmenen Reden erst morgen bringen. Auch auf den erwähnten Aufsatz werden wir noch zurückkominen. Bei der nun erfolgten Abstimmung wurde die von Dr. Schaffer beantragte Resolution uud ebenso das Amendement Dr. S ch r e y's e i n st i m m i g nnd unter allgemeinem, lebhaftesten Beifall angenommen. Der weitere Gegenstand der Tagesordnung, „die Sammlung des Peterpfenmgs nnd der Unterschriften'für die Papstadresse," wurde wegen vorgerückter Stunde ans die nächste Versammlung übertragen und sohin die gestrige vom Obmann um " ,10 Uhr geschlossen. Ei»lirsc»vct. Beseitigung aller Krankheiten ohne Medizi» und ohne Kosten durch die delikate Gesundheitsspeise Kevales-ci6re du Barry von London, die bei Erwachsenen und Kindern ihre Kosten 50fach in anderen Mitteln erspart. 72.000 Zertifikate über Genesungen an Magen-, Nerven-, Unterleibs-, Brust-, Lungen-, Hals-, Stimm-, Athem-, Drüsen-, Nieren- und Blasenleiden — wovon aus Verlangen Kopien gralis und franko gesendet werden. Zertifikat-Nr. 64210. ' Neapel, 17. April 1862. Mein Herr! In Folge einer Leberkrankheit war ich seit sieben Jahren in einem furchtbaren Zustaude von Abmagerung und Leiden aller Art. Ich war außer Staude zu lesen oder zu schreiben; hatte ein Zittern aller Nerven im ganze» Körper, schlechte Verdauung, fortwährende Schlaflosigkeit und war i» einer stete» Nervenanfregnng, die mich hin- und hertrieb nnd mir keinen Augenblick der Ruhe ließ; dabei im höchsten Grade melancholisch. Viele Aerzte, sowohl Inländer als Franzosen, hatten ihre Kunst erschöpft, ohne Linderung meiner Leide». In völliger Verzweiflung habe ich Ihre Revalesciöre versucht, nnd jetzt, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage icb dein lieben Gott Dank. Die Rcvalescierc verdient das höchste Lob, sie bat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich in den Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder ei»zu»ehme». Genehmigen Sie, mein Herr, die Versicherung meiner innigsten Dankbarkeit und vollkommenen Hochachtung Marquise (lc B r e h a n. In Blechbüchsen von % Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — lievalesciöre Chocolatüe in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Taffen fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 30. — Zu beziehen durch Barry du Santi & (Sd. in Wien, Wallfischgasse 8; in Laibach bei Ed. 9< ahr, Parsumeur und Anton Krisper; in Pest Törok; in Prag I. Fürsl; in Preßburg Piöztory; in Älagensurt P. Birnbacher; in Linz Haselnt ayer; in Graz Oberranzmeyer; in Marburg F. Kollet-nig; in Lemberg Rot tender; in Klausenburg Kronstädler, und gegen Postuachnahme. Witterung. Laibach, 16. März. Gestern trüber, regnerischer Tag, Abends starke Güsse. Nachts stürmischer Südwind Lebhafte Blitze in Süd. Höhe des Niederschlages binnen 24 Stunden 13.30"'. Wärme: Morgens 6 Uhr + 7.3", Nachmittags 2 Uhr + 5.3" R. (1870 -f 2.4", 18U9 +6.1“). Barometer im steigen 322 94'". Heilte Vormittags untere Winddrehung von Hüd über Ost nach Nord, Wolkeuzug noch immer aus Südwest. In den Alpe» und auf dem Krimberg frischer Schneesall. In der Nacht starke Züge von Zugvögeln. Das gestrige Tagesmiltel der Wärme +7 1", um 4.7" Über dem Normale. _______________________ Angekommcne Fremde. Am 15. März. i:i« Ir,»«. Dvmladis. Besitzer, Bituja. - Hnbenh. Krain-bürg. — Singer, Handels»!., Graz. — Prußl, HdlSm., Mailand — Großmann, Fabrikant, Berlin. — Koschier, f. k Bezirksrichter, Gottscbee. — Slawik, k. k. Major, ©lei». - Dr. Szkirpau, Arzt, Czeriiowitz. Wien. Neinschak, Wien. — Fröhlich, tiaufnt., Karlstadt. — Gniiold, Kaufni., Wien.___________________ Verstorbene. Den I 4 M a r z. Dem Herrn Bartholomä Pogacnik, Braimtweiuausschänker, sein zweitgebvrnes Zwillingskind Paula, alt l3/, Jahre, in der Kapuzinervorstadt Nr. 63 an Fraisen. De» 15. März. Josef Struß, Rauchfangkehrer-geselle aus Petrusiiavas, Bezirk Littai, alt 21 Jahre, im Zivilspital an der Lnngeiistisis. Theater. Heute: Zum Vortheile des Orchester-Direktors Herrn Karl Zappe zum ersten mal: Der Jesuit Uitb sei» Sönlhlfl. Jutrigueu Lustspiel in 3 Akten von A. Schreibet. Diesem folgt: Flotte Bmsche. Komische Operette in 1 Akt von Franz von Supp«. Morgen: Zum besten des Lokalarmensondes: Das Mädel aus der Borstadt. Posse mit Gesang in ____________3 Akte» von Johann Nestrv». Telegramm. St. Petersburg, 15. März. Es verlautet, der Kaiser habe angeordnet, eine Militärdeputation unter Führung des Generals Wrangel solle sich nach Berlin begeben um den deutschen Kaiser bei seiner Ankunft zu begrüßen. In Cilli Hans-Nr. 109 ist vom 1. April ab ein vollkommen möblirtes Manufaktur - Geschäfts-Mat nebst zwei Magazinen zn vermietheu. Selbes ist nm Hauptplat?, wo wöchentlich 2 Märkte abgehalteu werden, am frequentesten Posten nächst der Stadtpfarrkirche gelegen. - Näheres bei IViin/ Eiartiia in St. Georgen. (111—3) Tausendfach u. seit vielen Jahren haben sich die Wielil« oll-Fro* «lulite aus Hemdi» in Thüringen gegen filclit) Klu-nmnliwiniii-i und damit verwandte Uebel bewährt, so dass alle Leidende nicht genug auf diese herrlichen Erzeugnisse aufmerksam gemacht werden können. Besonders hervor zu heben sind die Walii* HOlhUnlerhleldei1, die Walte, Einl<‘K‘ Noblen gegen kalte Küsse, das Spl* i-ltnei, sowie die anderen Präparate. Der Alleinverkauf für Krain befindet sich _bei M. Ut-riihnelier in Laibach. (86—6) Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (16—218) heilt brieflich der «pcjialarzt für Epilepsie Doktor O. Hilllipifii in Berlin, jetzt: Louiseustraße 45. — Bereits über Hundert geheilt. I Wiener Börse vom 15. März. Staatsfond». «eld Ware 1 5perc.Rente, öst.Pap. 58.30 58.3o dto. dto. oft.in <3UV. 68.— 68 10 Lose von 1854 . . . 89.— 89.50 Lose von 1860, ^anze Lose von 1860, Fünft. 95.90 96.— 109.- 109 50 Prämiensch. v. 1864 . 122.— 122.20 C*rundentl.-0 bl. Steiermark zu 5 pCt. 93.— 94.— Kärnten, Krain U. Küstenland 5 „ 86.— 86 50 Ungarn. . zu 5 „ 79.23 79 50 Zkroat. u. Slav. 5 „ 83.50 81.— biebenbürg. „ 5 „ 75 25 75.50 Aotlen. Nationalbank . . . 725.— 726.— Union - Bank . . . 2i9.— 259.20 ! (Selb Ware Kreditanstalt . . .*62.70 263 — fift. ö. Escompte-Oes. t»60.— 863.— vnglo-österr. Bank . L32.50 *32.7«) Oest.Bodencred.-A. . 252.-253. Oeft.HVPoth.-Bank. Steier. EScompt.-Bk. Franko - Austria . . Kais. Ferd.-Nordd. . Südbahn-GesellsS- . «ais. Elisabeth-Bahn. Earl-Ludwig-Bahn Siebenb. Eisenbahn . StaatSbahn. . . . Kais. Franz-Josefsd.. Fünst.-Barcser E.^B. Mföld-Fium. Bahn . Pfandbrief©. Nation. ö.W. verloSb. tlitg. Bod.-Creditanst. Allg.öst.Bod.-Ercdit. dto. in ssrr.ruckz. . 86.—I 2S0.—' 107.50 2142 179.50 222.75 254 75, 168.—| 396.— 161.75 165.25 171 25 86 50 118. 2144 179.70 2L3.25 255,— 169.-3'.'9. 195 25 165 75 171.50 92.75' 93.25 89.— 89.50 106.fOj 106.75 66 75| 87.- jefl. Hypoth.^Bauk , Ges. zu 500 Fr. dto. BonS 6 pEt. 112.— $38.-95.80 89 80 134.60 132.— 89.50 94 80 Franz-Jos. (LOOfl.Z Credit 100 fl. ö. W. Don.-Dampfsck.-Ges. zu 100 fl. CM. . . Triester 100 fl. CM. . dto. 50 st. ö.W. . Ofener . 40 st. ö.W. Salm . „ 40 * Palffy . „ 40 » Clarv . „ 40 „ St. GenoiS „ 40 „ Windischflrätz 20 . Waldstein . 20 * »ich . io „ Rudolfsstift. lOö.W. Wocfcoel (3 Mon.) AngSb.loOfl.südd.W. Franks. 100 st. . * London 10 Pf. Stsrl. Paris 100 Francs ÄXtintian. Kais. Münz-Ducateu.! 5 87 ! 26-FrancSstück . . .- 9 9i*l BereinSthaler . . . 1.63'I Silber . . . . m 501 U2.«5 240." S6." 90.30 136.*" 13S." 89.60 95." 164.- 96.— 117.— 33.— 39.— 29.— 35.50 31.50 21.50 22.— 1#$.— 15.5' 1103.70 1104.— 1124.70 164.50 I2i.^ 34." 40." 86^0 az.b" 88.5« iS" •7.-' 16 108.80 184 98 5.58 9.W 1.8* 1Ü35-76 Telegrafischer Wechselkurs vom 10. März, üperz. Reute österr. Papier 58.30. — bperz. Lsterr. Silber 08.15. — 1880er Staatsanlehen 95.9U'-q Bankaktien 720. — Kreditaktien 207.80. — Soiifeon — Silber 122.50. — K. k. Münz-Dukateu 5.80. -poleonsd'or 93. Siel'11 Lnick uon I gn. r. Ä ieusuia9 r « F ed. Bamberg in Vaibavh. Berleger und für die Siedaltion reranlwortlich: Dttomar Bamberg.