Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. Gchristleituila und LerwaUung: Prrfmtosa uüca St. 6. TtUphon «1. - « n ! sin b t fl »k 0eb werden in btr ««toaltutft gegen B«rech»unq billigste, «.bahre. entgeqeng.no»«.« Bezugspreise: Für da» Inland vtrNeliShrig I >4.-. halbjährig K 48.-, g°n«ährig K 98.-. Kür das Ausland eMipr«h«»dr Erhöhung. - Einzeln« Ru«««r» I «nm. Nummer 50 || Donnerstag den 23. Juni 1921 || 3.146.) Jahrgang Mim». Die Verfassung deS dreinamigen Königreiche« wird, rok eS heiß«, noch in diesem Monate und vor. auSfichtlich'fchon in den allernächsten Tagen zum Grund-gesetz für den ftmgen Staat erhoben werden. Große Feierlichkeiten wetb»o für den Abschluß dieses Wer« kcS vorbereitet und M^reude über da« historische Ereignis wird in breiten Deichten der Bevölkerung sichtbarlich zum Ausdrucke koii^n. Auch wir deut» sche Staatsbürger, die wir un^ der bisherigen Unsicherheit und Ungekliirtheit der ^menpolitifchen Verhältnisse am allermeisten zu leiden hattd^werden allen Grund haben, unS an dem bedeutuWpollen Tage der Gesetzwerdung der Verfassung mit un slawischen Mitbewohnern zu freuen. Aber tat Jubel wird nicht überquellend sein. Denn die Verfassung, die nach monatelanger Debatte fertiggestellt wurde, hat nicht die Zustimmung der Mehrheit der gewählten Volksvertreter.gefunden und wird deshalb da» Odium an sich tragen, > daß sie durch zufällige Parteikombinationen zustande ge-kommen ist. In jedem parlamentarisch regierten Staate sind ja die beschlossenen Gesetze die Ergeb, nisse von Mehrheilsgruppierungen und niemandem würde c« einfallen, einen Tadel zu erheben, weil auch in Jugoslawien die Mehrheit eine solche Ver« fafsung geschaffen hat, die ihr passend und zweck-mäßig erschien. Bedenklicher ist «S schon, daß die MehrheitSzifser im Königreiche SHS sozusagen bloß in der Fiktion besteht, da zur Beschlußfähigkeit nicht die Anwesenheit einer Mindestanzahl von Ab» geordneten notwendig ist, sondern daß hiefiir die Teilnahme einer beliebige» Menge von BolkSvertre-tern genügt. Dagegen ließe sich mit Recht einwenden, daß jene Parteien und Abgeordneten, die sich aus irgendeinem Grunde von den Sitzungen der Konsti-luante fernhielten, selbst Schuld daran tragen, daß die VersassungSvorlage ohne ihre Mitwirkung oder gegen ihren Willen von der gegnerischen Gruppierung mit Gesetzeskraft ausgestattet wird. Soweit ist auch in dem militaristischesten Staate die RegierungSqe-walt nicht entwickelt, daß sie die Macht oder gar das Recht hätte, widerspenstige Abgeordnete zwangS-weise zur parlamentarischen Mitarbeit zu verhalten. DoS Odium, das aus der Bersassung lastet, hat seine Ursache nicht so sehr in der Ziffer als viel-mehr in der Zusammensetzung der Mehrheit. Denn faktisch sitzen im Beograder Parlamente gegenwärtig fast nur noch die Vertreter deS serbischen Sprach-stamme«, während die kroatischen ^und slowenischen Abgeordnelen bis auf spärlich« Rechte au« der Kon-stituante ausgezogen sind. Wir wollen heute nicht davon sprechen, daß auch da« deutsche Element im slawischen Staate, daS bezüglich der Bevölkerung«-ahfteit einem der drei südslawischen, Sprachstämmen ungefäW^ie Wagschale hält, durch die Entziehung deS Wah!r?chj^ von vorneherein nicht in der Lage war, bei der G^ndlegurig des neuen Staates mit-»wirken. Wie dirfevyf heule liegen, kaun eS viel-eicht sogar als ein gMyh^eS Geschick betrachtet wer« den, daß durch die An^chleijung der deutschen Staatsbürger vom Wahlre zumindest einzelnen TeUen von ihnen eln noch här-tereS Los be schieden worden wäre. Auch die oppositionelle Stellung der Radik-Par-tei hätte an und für sich nicht hingereicht, den ser-bischen Volksstamm in irgendeinen Gegensatz zum kroatischen Volke zu bringen, weil ja die Flatter« hastigkeit deS gewiß außerordentlich begabten und volksliebenden Führer« die Möglichkeit auf eine Aad Ksatlna Wadenci. Von Hanst Rubin. Slatina^Radenci. Fern liegt e« mir, für diesen still ve, träumten Erdenwivkel, über dessen Bedeutung al« Heilbad schon berufene mtdizimfch« Federn der Oeffeatlichkeit au«-giebig berichtet habe«, die Reklamen ommel zu schlagen, um ein Publikum anzulocken, da« senialionslüstern durch melanchvltsch einkäme Parkwege streifen und »ase-rümpfend die „Verwilderung" de« naturseiernden Orte« rügen möchte. Run, an Sensationen fehlt »« auch hier gewiß nicht. Dafür sorgen schon ein paar tartt, tratschflink« Zünglein und bauschen Tatsachen unheimlich ant, so daß Grotr«ken daraus entstehen. Aber Slatina Raden« i ist kein Modebad. E« besitzt nichts, was anspruchsvolle Kurgäste von heut« begehren. Keine Musikkapelle, kein Kabarett oder «in», nicht« von »lledem. „Ein Bad für Greis« und alte Weiber!' wird so mancher Leser sagen. „Oder fflr feinsinnige Seelen!" antwortete ich ihm. Dieser gänzlich naturdurchwebte Ort ist in seiner Mühsamkeit, sinnenden Stille und Lauschantachl wie geschaffen für sensitive Mensch«», die unter der ha» tigen, allzusehr auf da« Materielle eingestellten Welt leiden und fich heimlich fortsehnen nach einem verbor genen Platz, der ihnen für einige Zeit wieder ihr verlorene» GlückSkindertum zurückgibt, der ste einhüllt in flimmernden Sonnenglast und lelSv«r»«hendin Wtesenblumendufi und sie mit offenen Augen und am hellichten Tage träumen läßt von allen Wundern trügerischer Blaufernen. Behüte Gott, baßStalinaRadeocljemal« vielbesucht und begangen wird, daß laute Menschen Unrast und Geschäftigkeit in diese schweigsame Landschaft tragen oder st« gar zu verbauen beginnen und SteinklStze auf» türmen mitten in der bienensummenden Wiesenherrlich« kett, wo Pan allabendlich versteckt seine Rohrflöte bläst. <£« sind schon Häuser genug und Leute darln, die ihren Aerger und di« AlltagSsorge» durch den schönheitreichen Ort streuen. Ader was kümmert da» den Gast, der wandernd und seelenfroh dahinzieht, einem sanftanstrebend«n Berghügel zu, auf dem daS reizvolle Dörfchen Kapellen, inmitten von Rebengärten ficht und mit seinem w«iß schimmernden Kirchlein so lieblich nach Slatina Radenei heruntergrüßt, daß e« jeden zu sich emporzieht. Oft ging mein Wunsch danach, Weltgast zu sein auf Lebensdauer, mich überall still genießend nieder zulassen, wo e« mir gefällt, nicht« fordernd «lS Ruhe nnd feinsinnige« Erleb«n ohne Drang nach Wirken und Anerkennung, allein glück.ich im Sein. Der Radencee Gast wird stet« willkommen sein, wenn er nur Liebe und Sinn für friedliche« Ratnrgenießen mitbringt, nicht allzu anspruchsvoll ist und da« geräuschvolle Treiben der Modibäder scheut. Fein«, lichte, aber auch mohnrote und glühend« Soinmerträume habe ich in diesem versonnenen Erden» Winkel schon geträumt, stilliegend aus einer Waldwiese, frühere oder spätere Annäherung an die Regierung«-zruppen nicht ausgeschlossen hätte. DaS schwerwie« zendste Moment besteht jedoch darin, daß auch solch« Parteien wie z. B. der jugoslawisch« Klub und der Landarbeilerverband, welcher auf dem Boden der gegenwärtigen StaatSeiurichtung stehen und ihr« faktische Bereitwilligkeit zur positiven Mitarbeit chon durch Anschluß an frühere RegierungSmehr-heilen bekundet hatten, die Konstituante verlassen und der neuen Verfassung den schärssten Kamps ange» kündigt haben. DaS find Vorzeichen, die nichts Gutes für die innere Gestaltung unseres Elaste« ahnen laffen. Da« dreinamige Königreich, in dem noch so und so-viele Gegensätze au« der Vergangenheit zu überwin. deu oder abzuschleisea sind, bedarf zur ruhigen Fort« entwicklung seiner Wirtschaft einer sicheren Verfassung», mäßigen Grundlage, an der zu rütteln niemand den Versuch unternehmen sollte. .Der Geist der Vorlage, wie er sich in dem ersten Elaborat in seinen Um-rissen zeigte, hatte alle Voraussetzungen und Bor« bedingungea, um die drei volkSslämme aneinander« zuschließen und im Laust der Zeit -zu einer wirk-lichen Volkseinheit zusammenzuschmelzen. ES hätte in Einzelheiten vielleicht eines gewissen Entgegen-kommens von rechts oder links bedurft, um di« bei Geringfügigkeiten sich offenbarenden Anfttz« zur Spaltung im Keime zu ersticken. Aber der Partei« will« triumphierte und besiegt wurde nicht etwa di« Minderheit, sondern die Gesamtheit. Wir habe» es der Abänderung des Artikels 16 erleb», daß übek^tz^Wünsche und Bedürfnisse der Minderheit mit einVchdcrflächlichen Geste hinweggegangen wird und diese An^Mtzung der politischen Macht hat fich leider auch bei Gelegenheiten gezeigt, wo e» fich um MiuderheitenM«er Ar« gehandelt hat. Die Kämpfe, welche d«*Großtn( der kroatischen und slowenischen Volksvertreter neuen Verfassung über die ein jartsüßer Akazienduft dahinzog «d jede«-mal, wen« ich v?n hier schied, um wieder in der wirbelnden, uurastpolle» Großstadt nach neu.» Ein« drücken nnd Erlebnissen zu jage», dachte ich beklommen: „Wird mein Sommertraum Erfüllung find«» ? — O, dann ist eS au» mit den weitere» Träumen und st« stnd doch da» Schönst« im L«b«n, diese Torentrium« und Jllvstone», di« niemals verwirklicht werden." Juni. Bon Elf« Thuma, Graz. Bunte Blümchen »icke» freundlich Und die Zugige und die Triebe Dehnen fich im Sonnenlicht«. Dort auf «in«m schmale» Beet« Steht ein Rosenstrauch versonnen, Strtckt wi« schützend sein« Blätter, Will die feinen Blüten schonen. Kommt ein Schmetterling ganz leise. Goldig glänz«» sein« Flügel, Schwebt von Blum' zu Blum« eilig, Spielerisch daran zu nippen. Fliegt zum Rosenstrauch er endlich, Will fich kühn zur Rose schmieg«», Doch der Strauch b«ginnt zu rauschen, Siechend wehen seine Blätter Und der Schmetterling muß ziehe«. CSrltc 2 angedroht haben, werden den Staat von einer in-neren k^ise in die andere stürzen und die parla« mcntarische» Vertretungen auf Zeiten hinau? in ihrer fruchtbri5»«tden Arbeit für da« volksganze, wenn nicht behin^d», so doch beeinträchtigen. Wir deutschen Staalsbürge^die wir a« Gedeihen und der Wohlfahrt diese« @taa)(2inttrcfficrt sind, empfinden Schmerz über die EalMKung der Dinge. Und in den FreudenbenWhqr. der am Tage der Gesetzwerdung der Verfassung Hen StaatSbür-gern kredenzt wird, läßt der Au?^?^u die Zu« kunft einen bitteren Wermutstropfen ttlufenb* Polnische Rundschau. Inland. Ein neuer Gesetzentwurf über Ordnung und Arbeit. Der i» Vorjahre bereit« ausgearbeitete Gesetz-entwurs über Ordnung und Arbeit ist infolge seiner inneren Mängel und Widersprüche nicht in Kraft getreten und mußte einer Abänderung unterzöge» werden. Die Vorlage wurde einer au« Vertretern de« Ministerium? für innere Angelegenheiten, für Justiz und Sozialpolitik bestehenden Kommission zur Ueberprüfung überwiesen, die nun ihre Aufgabe voll-endet und den neuen Text dem Ministerrate vorgelegt hat. Die Abänderungen und Ergänzungen betreffen vor allem die Eindämmung der staats-feindlichen Propaganda, insoferne da« Strafver-fahren beschleunigt und die Strafen erhöht werden. Die Freiheitsstrafen sollen biS auf fünfzig Jahr« ausgedehnt und die Geldstrosen bi?J aus 100.000 Dinar hinausgesetzt werden können. Strafbar wird schon bte bloße herausfordernde Verwendung der roten Fahne und überhaupt jede kleinste Handlung sein, di« dem Ansehen de« Staate? oder deren Or-gane abträglich sein könnte. Die durch die Presse be-triebene Propaganda soll nicht nach dem Preßgesetze, sondern nach dem Strafgesetze beurteilt werden. Für strafbare Handlungen, die von Kindern begangen werden, sollen bie Eltern zur Verantwortung gezogen werden. Weitere Abänderungen und Ergänzungen handeln von den Maßnahmen zur Herstellung der öffentlichen Sicherheit, besonders in jenen südlichen Teilen unsere? Staate«, welche unter der Banden-und Räuberplage zu leiden haben. Auch dle Be« stimmungen über die Explosivstoffe haben eine we-sentliche Verschärfung ersahren. Es wird künftighin nicht möglich sei», ohne besondere Erlaubnis de« Innenministerium« Explosivstoff« zu besitzen, aufm« bewahren und zu kaufeu. Dieser Gesetzentwurf soll in Kraft treten, sobald die Berfassuna angenommen und die bisher gegen die kommunistisch« Partei be-stehenden Au?nahm?verfügungen aufgehoben sein werd«». Der Wortlaut der Verfassung. (Schluß de« V. Teile«: Der König.) Artikel üb: Der König und der Thronfolger sind volljährig, sobald sie da« 18. Lebensjahr vollenden. Die Person de« Königs ist unverletzlich, ver König k«»n nicht zur Beraattvort»»g gezogen oder unter Lnklage gestellt werden. Diese Bestimmung bezieht fich aber nicht auf da» Privawermögen des KönigS. — Artikel 56: Im Königreiche der Verben, Kroaten und Slowenen regiert Peter l. Karagjorgjeoic. Dem König Peter folgt der Thron-feiger Alexander und feine männliche Nachkommen« schaft auS rechtsgültiger Ehe nach de» Rechte der Erstgeburt. Falls der König keine männliche Nach-kommenschasl haben sollte, so bestimmt er selbst einen Nachfolger au» einer Seitenlinie mit Zustim-mung der Nationalversammlung. Für «inen solchen Beschluß ist die absolute Mehrheit oller Mitglieder der Vianonalverwmmlung erforderlich. —Artikel 57: Da« Herrscherhaus bilden di« KiniginGemahli», di« lebenden Vorsahren und Nachkommen in erster Linie mit ihren Gemahlinnen, die leiblichen Brüder und ihr« Nachkommen mit ihren Gemahlinnen, sowie die Schwestern des regierenden Königs. Die Bezie-hungen und di« Stellung dir einzelnen Glieder de? Herrscherhause« zueinander wird mittelst Statut be« stimmt, da? unter die Gesetzt aufzunehmen ist. Kein Mitglied des Herrscherhauses kann Minister sein oder Mitglied der Nationalversammlung. — Ar» tikel 51: Der König legt vor der Nationalver-sammlung einen Erd ab, der folgendermaßen lautet: .In dem Augenblicke, wo ich (Warnt) den Thron des Königreiche» der Serben, Kroaten und Slowenen besteige und die königliche Gewalt übernehme, Cillier Zeitung schwör« ich beim allmächtigen Gotte, daß ich di« Einheit der Nation, di« Unabhängigkeit des Staate« und di« Gesamtheit der Staatsmacht beschützen und die versassung unverletzlich halten werde; daß ich nach der Verfassung und nach den Gesetzen regieren und in all meinen Bestrebungen nur da« Wohl des Volke? vor Augen haben werde. So wahr mir Gott helfe, Amen 1' — Artikel 59: Der König lebt stän« big im Staate. Wenn sich die Notwendigkeit herau?-stellt, daß der König für kurz« Z«it den Staat ver-läßt, so vertritt i)n rechtmäßig der Thronfolger. Wenn der Thronfolger verhindert oder nicht groß-jährig ist, so übernimmt der Ministerrat die ver-tretung. Für die Vertretung find die We sungen »aßgebend, die der König innerhalb der Grenzen der Verfassung erteilt. Da« gilt auch sür de« Fall einer Erkrankung de« König», die nicht eine dau« ernde Unfähigkeit zur Folge hat. Die Vertretung de« Ministerrate« kann höchstens sechs Monat« dauern. Nach Ablauf dieses Termines treten die BerfassungSvorfchriften über die Stellvertretung in Kraft. Danktelegramm de» Thronfolger-! Regenten an den Schwäbisch deutschen Kulturbund. Aus da« HuldigungStelegramm de« Schwäbisch-deutschen Kulturbund«« an den Thronsolger-Regenten Alexander anläßlich der in Karlsdorf abgehaltenen zweiten Jahreshauptversammlung ist bei der Bundes-kanzlei folgende drahtliche Antwort eingelaufen: »Da« Telegramm, welch:» von der Haupwer-sammlung des Deutschen Kulturbundes an Seine Königliche Hoheit den Thronfolger gerichtet worden ist, haben wir an Seine Adresse übermittelt. Zufolge allerhöchster Verfügung Seiner Königlichen Hoheit habe ich die Ehre, Ihnen den Dank für Ihre Er-gebenheitSkundgebungen auSzusprechen. Beograd, am 11. Juni 1921. Für den KabinettSches: Der Hof-marschall Oberst Damjanovitsch. Zur Frage der Erstreekung der TStig keit de» Schwäbisch deutschen Kultur-bundes auf da« slowenische »ediet Die Ljubljanaer Jugoslavija veröffentlicht in ihrer Nummer vom 18. Juni einen längeren Bericht über die in karlSdors abgehaltene Hauptver» sammlung de» Schwäbisch.deutschen Kulturbund«?, zitiert aus den Ausführungen der Versammlung?-redner die wichtigeren Stellen und zieht im An-schlusse daran einen historischen vergleich zwischen den Deutschen in der Woiwodina und denen in Slowenien, welcher, wie bei diesem Blatte nicht weiter verwunderlich, sehr zn Ungunsten der letzteren ausfällt. Gegen diese unterschiedliche Einschätzung der Deutschen im SHS-Staate wollen wir nicht weiter polemisiere», weil ja di« Erfahrung zeigt, daß trotz dieser bei der Ausschließung der deutschen Mitbürger vom Wahlrechte zwischen denen erster und »weiter Güte kein Unterschied gemacht wurde. Wohl aber muß. soweit das kulturelle Gebiet in Frage kommt, aegen die im nationalsozialen Hauptorgan vorge-brachten Folgerungen Stellung genommen werden. DaS Blatt schreibt nämlich: Angeblich beabsichtigt der Kulturbund seine Organisation auch auf Slo-wenien auszudehnen. Wir hätten daaegen nicht« ein» zuwenden, wenn sich unsere Deutschen dem Pro-gramme unterwerfen würden, daß der Bund nicht politisch ist und daß er sich zum Grundsätze bekennt: Staat«treu und volk?treu. Aber die Deutschen im Süden kennen in dieser Beziehung ihre nördlichen Brüder schlecht. Da? zitierte Blatt hatte in seiner vorhergehenden Nummer unsere? Leitartikels über Anton Pefek Erwähnung getan und der Eillier Zeitung eine würdig« Schreibwels« über politisch« Gegner zugestanden. Wir wollen heut« einmal den versuch auf die Gegtnprob« wachen und die Jugoslavija klipp und klar fragen: welche faktischen Beweise können vorgebracht werden, daß die Deutschen in Slowenien seil der Gründung de? dreinamigen Königreiches jemals ihre kulturellen Bestrebungen mit politischen Tendenzen vermengt hätten? Welche Be-weise können in? Treffen gesührt werden, daß sich die Deutschen im slowenischen Gebiete gegenüber dem Könige und dem Staate illoyal benommen hätten. Wir wollen Beweise haben und kein« bloßen Vorwände, Argumente und keine Verdächtigungen. Wir sind Überzeugt, daß ein Blatt, da? aus Anstand hält, Zeituug?notizen über angebliche Verfehlungen einzelner Deutscher..nicht al? faktisch« Beweise für die Jrredenta de« ganzen Volke? hinstellen wird. Ein tschechischkroatischer Meinungsstreit über da» Wahlrecht der Deutschen. Da» in Zagreb erscheinende tschechisch« Organ Plusterte fich unlängst zum Schiedsrichter über die Nummer 50 verschiedenen in Jugoslawien lebenden Minderheit?« Völker auf, indem e« sie in zwei Gruppen teilte, in die staatSerhaltende-imb in die Agatszerstörende. Zur ersteren Gruppe gehören die TscheHea.^D letzteren die Deutschen und Magyaren. Au« oWr &nter< scheidung leitete da? Tschechenblatt die Folgerung ad, daß den Tschechen da? politische Wahlrecht von Staats- und Rechtswegen gebühre, wogegen «s den Deutschen und Magyaren dauernd vorenthalten bleiben müsse. Dieser Meinung scheint die kroatische Zeitung Obzor nicht beizupflichten, da sie in einer Erwiderung auf diese Ausführungen den tschechischen HerzenSergüffen einige bittere Pillen beimengt. Obzor schreibt u. a.: Za behaupten, daß die Deutschen und Magyaren in ihre» Herzen gegen den Staat sind, ist eine glatte Denunziation. Die Deutschen und Magyaren zahlen ebenso Steuern wie die Tschechen, dienen im Heer und sollen infolgedessen da» gleiche Recht haben wie dle Tschechen. Uebrigen» ist e» dumm zu behaupten, di« D«u«fchen feien eine Minderheit, welche nicht in« Gewicht fall«. Heute vielleicht, aber in 10 oder 20 Jahren wird e« nicht gleichgültig sein, wenn die Angehörigen eines Sied-zigmillionenvolkeS in Jagoflawien weniger Rechi haben sollten als die Tschechen, deren e» insgesamt nur 8 Millionen gibt. Vielleicht ist diese Meinung keine slawische, aber die Ziffern kennen keine Na-tioaalität. Ausland. Drosselung der deutschen Luftschiffahrt. Der Botschasterrat hat die alliierte Kommission in Deutschland beauftragt, alle militärischen Maschi-uen und den vierten Teil der Verkehrsflugzeuge zu gunsten der Entente al? verfallen zu erklären. Al« Grund für diese Maßregel wird angegeben, daß Deutschland die im FriedenSvertrage von Versailles festgesetzte Beschränkung des Baue« von Flugzeugen verletzt habe. Um Deutschland zur Einhaltung der Lufifahrklausel zu zwingen, wurde beschlossen, bi? aus weitere« auch die übrigen dreiviertel in Beschlag zu n?hmen. Interessant ist, daß die Entente auch der Regierung de« Dr. Wirth die Oaumfchrauben an-fetzt, obwohl Ministerpräsident Briand erst kürzlich in der französischen Kammer die Loyalität de? neuen Reichskanzler? anerkannt hatte. Die Entscheidung d?S Botschafterrates entbehrt nicht einer gewissen Ironie, da stch di« Alliierten bisher untereinander «och gar nicht über den Unterschied von Militär- und Hau-delSflugzeugen zu einigen vermochten. Eine Scharfmacherred« Llo?d George» gegen die Kleinen Völker. Während deS Kriege« unterließ Lloyd George keine Gelegenheit. um sich in der Pose eine« vor-kämpfn« für die Rechte und Freiheiten der kleinen Völker zu »«gen. Da feine Phrasen ihren Zw«ck erreicht haben und die englischen Interessen eine Annäherung an die im Kriege unterlegenen Stationen zu erheischen scheine», so erachtet e? Lloyd George nicht «kdr für notwendig, seine angebliche Zuneigung zu den kleinen verbündeten aufrecht zu erhatten. In einer Rede, die er vor Kurzem in einer verfamm-lung der Wallifer Methodisten hielt, gebrauchte er zornige Worte über da» Benehmen der kleinen euro-päischen Völker. So sagte er u. a.. er sei voller Enttäuschung, wenn er sebe, daß trotz der Lehren de? großen Kriege? der Geist nationalen Hasse?, der Hadsucht und be? schlimmsten nationalen Stolze? sowie früher vorherrsche. Die kleine«, verborgene», vom Kriege abgegrabenen Völker seien noch schli». mer al? die großen Länder. Einige dieser befreite» Nationen scheinen dadurch, daß sie solange angekettet waren, noch ärger geworden zu sei». Vulgarische Bestrebungen auf Errichtung eine» Balkan Staatendunde» Der bulgarische Minister de» Inner» Dimitrow hatte im Austrage seine» KabinettSches StambulijSki in Beograd eine längere Unterredung mit dem Mi-nisterpräsidenlen Pa« c, in welcher der erstere de» Vorschlag machte, daß fein Staat mit Jugoslawien in einen Staatenbund eintrete, der sich von der einen Seite der Balkanhalbinsel bi? zur andere» erstreckte und eine Beriillerung von nahezu 20 Millionen umfaßte. Aus dies« Weis« könnt« auch die ?frage Makedonien?, welche» eine» Zankapfel zwi-chen den beiden südslawischen «tasten bildet, durch Zuerkennung einer Eigenstaatlichkeit im Rahme» des Staaten Kunde» in einer für beide Teile zufrie« bestellenden Weise gelöst werde». Ein unabhängige? Makedonien würd« am aaäischrn Meere di« Häfen Saloniki und Kawalla haben und beträchtliche Teile von den Gebieten Griechenlands, Serbien? und Bnlgarlen» einschließen. In Bulgarien ist jetzt die Bauernpartei am Rnder, welch«, wie Minister Di« Nummer £0 «ilrow »arlegte. eine solch« Fideratio» stets befür-wartet habe. Ministerpräsident Paiic erklärte einer Pariser Meldung zufolge, daß er be« Projekt eine» Balkan-Staatenbunde» freundlich gegenüberstehe und diesem Gedanken nach Kräfte» unterstützen werde. Fernbleiben Ungarns von der Kon-ferenz von Portorose. Da» Königreich Ungarn hat di« Teilnahme an der am 2. Juli in Portorose beginnende» Kon-serenz unerwarteterweise abgelehnt. Außer den Nachfolgestaaten der ehemaligen österreichifchunga-rischen Monarchie werd«,', soweit bisher feststeht, auch Frankreich, England und Amerika aus dieser Konferenz vertreten sein, letztere« jedoch nur beob-achtend. _ Aus Stadt und lanii. Evangelische Gemeinde. Am Sonntaze wurde in der evangelischen Kirch« Herr Gerhard May durch Herrn Senior May vnd unter zahl« reicher Assistenz ordiniert und in da» Amt eingeführt. E» war ein Akt wunderbarer Feierlichkeit und herz-bezwingender Größe. Zar Ordination und Amt»-einsührung waren erschienen die Herren: Pfarrer B. Gantenbein, Präsident der Schweizer Kinder-hils»aktion, Ehrendoktor von Wien, aus Reute, Appenzell in der Schwei,; Pfarrer S. Schumacher, Zemum bei Beograd; Pfarrer PH. Popp, Zagreb; Pfarrer H. Lanae, Ljubljana; Pfarrer Baron, Maribor; Pfarrer HanS Rihnrr aus Zürich, tätig al« Vikar in So. Jlj; Pfarrer Klein au» Rickwitz, Mecklenburg, D. R., und zahlreich« Laienvertreter der Gemeinden Slowenien«. Vikar May hielt eine Predigt, di« in Form und Inhalt vollendet war. Er ist eine vornehme Predigergtstalt, die Wärm« und Kraft seiner Worte empfinden ist zu-gleich religiös« Erhebung und künstlerischer Genuß. Der Kurator d«c evangelischen Gemeinde Telje überreichte dem neuen Vikar die BestellungSurkunde de» Seniorate«. Räch der Festpredigt sang der Celjer MännergesangSverein den Chor .Die Ehre Gölte»' von Beethoven. An den Gottesdienst schloß sich eine Tagung de» Seniorate» für Slowenien an, welche bi» zum Abend währte. Am nächsten Tage vereinigte ein Teeabend die Gemeindemitglieder, bei welchem Herr Pfarrer S. Schumacher einen überaus fesselnden Bortrag über die kirchlichen und völkische» Verhält-»isse im Schwabeulande hielt. Todessall. SamStag, den 18. b. M., verschied l» Eelje nach slangem Krankenlager Herr Michael Orosel, pe»s. Finanzwach-Oderausseher im 31. Leben-jähre. — Wie un» au» Gra, geschrieben wird, ist dort am IS. d. M. Frau Josestne Gratz, die Gattin de» Postamtsdirektor« Herrn Martin Gratz gestorben. gu unserer Notiz'Wechsel in der Kur-hausdiret'.tion ZlogaSka Slatina. die wir in unserer letzten Nummer veröffentlicht haben, er« halten wir »achstehende Zuschrift: Die vorjährigen Kurgäste, die in diese» Bad gekommen waren, um Ruhe und Erholung zu finden, niußten die Ersah-rnng machen, daß der Kurort eine Stätte politischer Kämpfe und sprachlicher Unduldsamkeit geworden war. Selbstverständlich zeigten sich die Folgen in der heurigen Saison drastisch genug. Während die Besucherzahl im Borjahre um diese Zeit schon 700 Personen vetrug, sind augenblicklich nur 170 Kur-gäste anwesend. Die» veranlaßte die für da» Ge-dechen diese» ersten staatlichen Kurorte» verantwort-lichen Stellen »ach längerem Zögern, offenbar unter dem Eindrncke der in letzter Zeit gegen den bi»-herige» Direktor besonder» heftig geführten Preß-tampagne, endlich doch die dringend notwendige Aenderung in der Kurhau»leitung eintreten zu lassen nnd so da» Hindernis zu beseitigen, das viele» Kurgästen, wie sich mehrere wiederholt äußer-ten, den Wiederbesuch de» Kurorte» verleidet hatte. Der neue Direktor hat sein Amt am 17. d. über-»ommen und es wird seine vornehmste Aufgabe sei,: müssen, die Abneigung gegen da« Bad zu beseitigen und frische« Leben in den Kurbetrieb zu bringen. Allerding« wird er dabei nicht vergessen dürfen, daß ausländische« Geld genau so willkommen sein muß als eigenes nnd daß in allen Beziehungen inter-nationale Rücksichten gegen die Kurgäste vorzuwalten haben. Den ungarischen Besuchern beispielsweise Schwierigkeiten in der Einreise zu mache», verrät Kurzsichtigkeit und ein derartige» Vorgehen ist mit qBa Schärst zu bekämpfen. Wir hoffe», bei unserem nächsten Besuche i» Rogaska Slatina da« Bild eine« wirklich internationalen Weltkurorte« zu sehe». Ju unserer Notiz Anmeldungen für den l in die erste Klasse des StaatSrealgywnasium» Cillier Zei tung in Ljubljana in der vorige» Nummer ist, wie un« mitgeteilt wird, noch da» eine hinzufüge», daß laut Erlasse» bei der Aufnahmsprüfung für die I. Klasse der erwähnten Anstalt bmmMot baigetan werden muß. MinisterialsekretSr Doktor Jovan Iskruljeva, welcher al« Vertreter dc» Unterricht»-Ministerium» an der zweiten Jahreshauptversammlung de» Schwäbisch deutschen Kulturbunde» teilgenommen hatt«, hat an den Gemeindenotär von Karlidorf, Herrn Georg Mifchkowitfch, ein Dankschreiben ge-lichtet, in welchem er für die ihm erwiesene Gast-sreundschast und die Zuvorkommenheit seinen Dank ausspricht. Weiter» erklärt er unter anderem, daß er seinen für die Deutschen günstigen und wohlwollen-den Bericht fertiggestellt habe und an den Unter-richtSminister weiterleiten werd«. Die letzten Worte de» Schreiben» lauten: Viele Grüße Ihrem fleißigen Volke! Dle Ruhegehälter der deutschen Staatsbeamten. Bei der Konferenz der Nach-folgestaaten in Rom wurde unter anderem verlaut-bart, daß jeder Staat ienen ehemal» österreichischen Staatsangestellte», die seine Staatsbürger geworden sind, den Ruhegehalt auszuzahlen hat. Es werden somit jene Staatsbeamten deutscher Nationalität, die mit 1. Jänner 1919 au» dem südslawischen Slaat». dienste entlassen wurden und die südslawische Staat»-bürger sind, in absehbarer Zeit ihren Ruhegehalt von der südslawischen Regierung angewiesen erhalten. Dasselbe giU natürlich auch von den Pensionen, deren Auszahlung den deutschen Ruheständlern nnd Beamten»-witwen nach dem Umstürze eingestellt wurde. ErmLhlgungen auf den Staatseisen-bahnen. Im VerkehrSministerium wurde eine Ver-ordnung unterfertigt, welche genaue Bestimmungen über die auf den StaatSbahnen und Schiffen zu« lässige» Erleichterungen und Ermäßigungen enthält. Nach dieser Verordnung wird ei» 50 Higer Nach-laß bewilligt: 1. Dreimal jährlich allen aktiven Offiziere» und deren Familien, wobei die höheren Offiziere alle dr«i Wagenklassen, die niedrigen jedoch nur die 2. und 3. benützen dürfen. 2. Dreimal jährlich allen Militärbeamten, Staat»zivilbeamten, LolkSschullehrern, A »gestellten und Dienern mit Jahresgehalt und deren Familien und zwar den höheren Beamten sür alle drei Klassen, den niedere» Beamten für die 2. und 3. «lasse und den An-gestellten und Diener» mit Jahreszahlung »ur sür die 3. Klaffe. 3. Dreimal jährlich den Unteroffi-irren und Soldaten, Zöglingen von Unteroffizier» chuleu, Finanzoufsehern und Gendaruien, allen bloß ür die S. Klaffe. 4. De» Schauspielern und Schau-pielerinnen privilegierter, ständiger und wandernder Theater für die 2. und 3. Klaffe gelegentlich ihrer Tourneen. Ein 75 Higer Nachlaß wird gewährt: Einmal im Jahre den Studierenden an allen Staat»-, Volk»« und sonstige» öffentliche», vom Staat auer-kannten Schulen, wenn sie in ihren Studienort oder auf Schulferien fahren für die 3. Klaffe; mehrmal» i« Jahre, wen» sie mit den Profesioren und Lehrern Ausflüge im Königreich unternehmen, sei es, um den Unterricht»erfolg zu fördern,sei es, um einzelne Gebiete des Staates kennen zu lerne». Armen Stu-denten wird dieser Nachlaß zweimal im Jahre be-willigt, wenn sie sich in ihren Studie«ort oder auf Ferien begeben. Die KriegSinvalide» genießen den 50$igni Nachlaß für alle Fahrten und Klaffen, je nach dem Range, den sie in der Armee bekleidete». Diese Erleichterungen sind gültig für alle Personen-und Schnellzüge auf allen Linien sowie auch sür die Schiffe aller CtaatSschiffahrtsgesellschafte». Die Verordnung tritt mit Ende der laufenden Woche in Kraft, wo das Ministerium besondere Ausweise all jenen ausstellen wird, die sich dieser Ermäßigung zu bedienen gtdenken. Erleichterungen im Pahzwang in den Vereinigten Staaten von Amerika. Staat», sekcekär Hughe» hat »ach Einholen etnes Gutachten» bekannt gegeben, daß künftighin sowohl amerikanische Staatsbürger al« auch Staatssremde da» Land ohne besoudere Erlaubnis verlaffen dürsen. Di« Paßkon-troll« bleibt jedoch gegenüber 'GiaalSsrcmden bei Z»zug in die Bereinigte» Staaten auch weiterhin bestehen. Ein anständiger Amerikaner. Zu de» mit Deutschland verfeindet gewesene» Böller«, die durch den Krieg noch nicht alle menschlichen Gefühle eingebüßt haben und jetzt nach Wiederherstellung de» FriedenSzustandeS auch de» Deutsche» gegea-über den Standpunkt der Anständigkeit und Gerechtigkeit vertreten, gehören zweifellos ln erster Rich-tung die Amerikaner. Während des Kriege» wurden von Garva», dem Verwalter fremden Eigentum» in Amerika 450) der wichtigsten deutsche» chemischen Seit« 2 und optischen Patente der zu diesem Zweck gegrün-beten Ehemical Foundation um 250.000 Dollar ver« kauft und Garvan ha» sich sodann selbst zum Leiter dieses Unternehmens gemacht. Dieses Vorgehen de» Sequester» Garoan kennzeichnet aus da» schärfste der Profeffor der Harvarduniversität Hamilton in einem in der amerikavifchen Preffe veröffentlichten „Offenen Schreiben" an Harvan, worin er u. a. bemerkt: „Wir Amerikaner sollten un» schämen, die von allen gewünschte Entwicklung unserer Industrie auf kurzem Wege erreiche» zu suchen, indem wie den Deutschen ihre geistigen Produkte «iusach weg« stehlen." Sehnliche Diebstähle an deutschem Eigen-tum wurden während und nach dem Kriege auch andernorts begangen, ohne daß es jemandem ei», gefalle» wäre, ein solche» Borgehen zu brandmarken. E» ist für die amerikanische Denkweise bezeichnend, daß die dortige Preffe den mannhaften Worten deß Proseffor» Hamilton einmütig Beifall zollt. Pension Pramberger in lvrado Wie un« mitgeteilt wird, nimmt Frau Anna Pramberger, Graz, Hilmleichstraße 30, erholungsbedürftige größere Kinder und junge Mädchen zu« Kuraufenthalt in Srado, dc« bekannten Kurort an der Adria, in gute Obhut. Pension täglich 20 bi» 24 Lire. Ab« reise Ende Juni. Für die Monate Juli und August lautet die A»resse: Villa Maria in Grado. Sport. Internationales Iutzballwettsptel in Ljubljana. Zum erstenmal spielt in Slowenien eine französische Mannschaft. Donnerstag, den 23. d., wird der Repräsentanzmannschaft Sloweniens eine aus den besten Pariser Mannschaften' zusammengestellte Els in Ljubljana gegenüberstehen. In der heimischen Auswahlmannschaft sind wieder unsere Beste», Dürschmied—schallecker (Athletiksportklub E«lje), eingestellt. In allen Sportkreisen sieht man mit Spannung diesem ersten Auftreten einer sran-zösischen Fußballmannschaft entgegen. Wettspiel. SamStag, den 18. d., spielte die Meistermannschaft von Graz, der Sportklub Sturm, gegen Jlirija »n Ljubljana. Die Grazer gewannen 2 : 0 (1 : 0). DaS Rückspiel am Sonntag mußte wegen heftigen Regen» ausbleiben. Fertautvarung üver das Hptwnsrecht. Die Bezirkshauptmannschaft Eelje versendet n»t«r Zahl 1551/21 an all« Gemeindeämter ei»e Kundmachung betreffend da« Optionsrecht, deren wesentlicheren Inhalt wir im nachstehende» wieder-geben. Mit Rücksicht aas den nahende» Ablauf der Termin« für di« Erwerbung d r Ltaa.. ^erschaft de« Königreiches der Serben, Kroaten und Slo« wenen wird das Publiku« auf die Bestimmungen der OptionSverordnung vom 2d.November 1320. Zl. 4.1, veröffentlicht im Beograder Amt»blatt vom v. Dezember und im Ljubljanaer Amtsblatt vom 21. Dezember 1920, aufmerksam gemacht, welche im nachfolgenden auszugsweise verlautbart werden: I. Erwerb unserer Staatsbürgerschaft euf Grund eine» Gesuche» und behördlicher Entscheidung (8 2 der OptionSverordnung): Jene, welche das Hei»atSrecht seit 1. Januar 1910 aus jenem Gebiete der östcrreichischeil Hälfte der gewesenen österreichisch-ungarische» Monarchie, das dem Königreiche SHS zugefallen ist, erwerbe» haben, weiter» jene, welche bo»nisch-herzegowinische Zugehörigkeit seit I.Jänner 1910 erworben haben, werden Staatsbürger des Königreiche» SHS nur mit Zustimmung unsere» Staates. 50«»» sie diese Zustimmung nicht verlangen oder sie ihnm versag» wiid, erwerben st« du Staatsbürgerschaft jene» Staate», dem das Gebiet zuaesallen ist, wo sie da» HeimatSrecht hatten, bevor sie dieses Recht bezw. diese Zuständigkeit aus dem Gebiete, wo sie eS jetzt besitze», erworben haven. Diese Gesuche müffen im Sinne des g 3 der OptionSverordnung bis zm» IS. Juli 1921 bei jener BezirkShauptmaanschaft ein-gebracht werden, in deren Gebiet die Gesuch steller da» HeimatSrechl bezw. sür bosnisch-herzegowimsche Staatsbürger, ihren ständigen Wohnsitz haben. Per-sonen. welch« sonach i» der Bezirk»hauptman«schast Eelje ihr Heimatsrecht besitzen, müssen diese Gesuche bei der B«zirk»haupiman»schaft in Eelje einbringen. Jene, welche bis einschließlich 15. Juli 1921 die erwähnten Gesuche nicht einreiche», werden nicht al» unsere Staat»bürger betrachtet werde». Für Per-sonen. welche da» Heimatsrecht aas de» Gebiete «cite 4 Eillicr Zeitung Nummer SV haben, daS zwar unserem Staate angehört, aber von Italien noch nicht geräumt ist, läuft diese Frist am 2. Februar 1922 ab. Den Gesuchen um Zuerkeunung der Staatsbürgerschaft ist im Sinne des § 4 der Optionsverordnung beizuschließen: 1. DaS Zeugnis über da« HeimatSrecht, 2. der laus« oder GeburtS-schein. TrauungSschein, bezw. AuSzng au» der Ma« trifel (für bosnisch herzeaowinische Angehörige Auszug auS der Bolksregiftrierung) n. zw. für sich, seine Frau und jene Kinder, die noch nicht 13 Jahre alt sind; S. ein Zeugnis über das moralpolitische Verhalten. In dem Gesuche muß auch erwähnt werden, wohin er zuständig war, bevor er da» Heu« tige HeimatSrecht erworben hat (bezw. bosnisch-herzegowinische Angehörige — wo sein ständiger Wohnsitz ist). Der Abschnitt II betrifft den Erwerb der Staat«. bÜrgerschast im Königreiche SHS durch jene, die fitzt die HeimatSberechtigung aus jenem Gebiete der österreichischen Hälfte der gewesenen österreichisch« ungarischen Monarchie haben, daS nicht dcm König-reiche SHS zugefallen ist, welche aber früher das HeimatSrecht bezw. die Zugehörigkeit auf irgend-emem Gebiete der gewesenen österreichisch-ungarischen Monarchie hatten, das dem Königreiche SHS zu-gefallen ist. Der Abschnitt II l handelt vom Erwerb unserer Staatsbürgerschaft durch Serben, Kroaten und Slo-wenen. welche daS HeimatSrecht auf jenem Gebiete der österreichischen Hälfte der gewesenen österreichisch-ungarischen Monarchie haben, daö nicht unserem Staate zugefallen ist. Die vermutlich nicht zahlreichen Personen, sür welche die Bestimmungen dieser beiden Abschnitte II und III maßgebend sind, verweisen wir auf die §§ 6, 6, 7, 10 bezw. 11 und 13 der in der Nummer unseres Blattes vom 30. Dezember 1920 in deutscher Uebersetzung veröffentlichten OptionS» Verordnung. IV. Verlust unserer Staatsbürgerschaft durch jene, welche jetzt daS HeimatSrecht aus jenem Gebiete der österreichischen Hälfte der gewesenen österreichisch-ungarischen Monarchie haben, daS unserem König-reiche zugefallen ist, oder welche eS hier feit der Geburt haben (§§ 17 und 19 der OptionSver» Ordnung): Jene, welche über 13 Jahre alt sind und unsere Staatsbürger geworden sind, da sie am I.Januar 1910 das HeimatSrecht aus jenem Ge-biete der österreichischen Hälfte der einstmalige« österreichisch-ungarischen Monarchie hatten, daS dem Königreiche SHS zugefallen ist und welche dieses Recht bis zu dem Tage bewahrt haben, an dem der Friedensvertrag von St. Germaln ia Kraft getreten ist, d. i. bis zum 16. Juli 1920, und di« srüher daS HeimatSrecht auf jenem Gebiet« der gewesenen österreichisch-ungarischen Monarchie hatten, daS nicht in den Bestand des Königreiches SHS übergegangen ist, dürfen binnen einem Jahr für d>e Staatsbürger« schast jene« Staates optieren, dem daS Gebiet zu-gefallen ist, wo sie früher zuständig waren. Die Termine für die Einbringung dieser Gesuche läust im Sinne deS § 18 der Optionsverordnung am 15. Juli 1921 av. Dies r Termin gilt ader bloß für jene, die srüher da» HeimatSrecht aus jenem im ReichSrate vertretenem Gebiete hatteu, das nicht in den Bestand deS Königreiche« SHS üb«rgrgangcn ist. Für jene aber, welche früher da» Heimatsrecht in jenen Ländern der Krone de» Königs Stephan hatten, die nicht in den Bestand des Königreich«» SHS übergegangen sind, läuft die Frist von dem Tage, an welchen der FriedenSvertrag mit Ungarn in Krakt tritt. Für jene, welche jetzt daS Heimat«-recht auf dem von Italien besetzten Gebiet« haben, läuft der Termin a» 2. Februar 1922 ab. Die im § 17 erwähnten Personen müssen ihre Erklärungen um Entlassung aus unserem S'aatSverband« beider Verwaltungsbehörde erster Instanz einbringen, in deren Gebiete sie jetzt das Heimaisrechl oder ihren ständigen Wohnsitz haben. Jene, welche den ftän-digen Wohnsitz außerhalb de» Königreiche« SHS haben, dürsen ihre Erklärungen auch bei unseren diplomatischen oder Konsularvertretungen im Staat« ihre« ständigen Wohnsitzes einbringen. Der Optant muß keiner Erklärung beschließen: 1. Den Beweis, daß er früher da« HeimatSrecht auf jenem Gebiete der gewesenen österreichisch.ungarischen Monarchie hatte, welche« außerhalb des Verbandes de« Königreiches SHS geblieben ist. Der Optant muß genau ansühren. in welcher Gemeinde er dieses Rnhr hatte und welchem Staate diese Gemeinde zugesallen ist. 2. Den Tauf- oder Geburtsschein, TrauungS-schein, bezw. Auszug der Matrikel (boinisch-herz«. gewinische Angehörige Auszug aus d«r VoltSregi-strierung) u. zw. für (sich, seine Frau un» sein« noch nicht 18-jährigen Kinder. Wenn er diese Ur« künden nicht besitzt, die schriftliche Erklärung, wo und wann er. seine Frau und die noch nicht 18.jäh« rigen Kinder geboren sind und wann er sich ver-ehlicht hat. Alle OplionSerkläruogen sind stempelet!; ebenso alle Beilagen. Iup kurze Zeit in Celjel CIRKIJi 1IEILOW Grosse Eröflnungs-I "Sa? I Gala-Vorstellung abends 8'/j Uhr _abend» Q'Jt Uhr__ rr rnise der Plätze samt Vergnügungssteuer »i (iallerle-Ktfhplati 10 H III. Platz 14 E II. Platz 20 K I. Platz 26 K Nnm. SpermiU II. Itoihe SS U. N'uin. Sperrsitz I. Reihe aß ml Logensitz 40 K 2Carteaa.Trorv«r^a-va-f la. eäer TxslSJk r. Kcvafi. AJ.ekMtad.rova vlIIcsu 3ES7" Sonntags zwei Festvorsteliungen um 4 Uhr nachmittags und 8yt Uhr abends. Zum Die nstantrilt möglichst am 1. Juli wird eine in allen Kontor-und Bqcbungsarbeiteu versiert« männliche jüngere Kraft von alter, sstdsteirischer Weingross-bandlung akzeptiert; christliche Bewerber, die der dentsehen und slowenischen oder kroatischen Sprache in Wort und Schrift mächtig sind, richten ihre Anbote mit Lebenslauf, Zeugnisabschristen nnd Gehaltsan-sprüohen bei freier Kost und Wohnung unter ,P. ü. C. 27133* an die Verwaltung des Blattes. Friseurgehilfe in Schönheitspflege bewandert, wird sofort ausgenommen. Anträge unter .Gute Saison 26137* au die Verwaltung des Blattes. Köchin und Stubenmädchen welche mehrere Jahre auf einen Posten verblpiben wollen, werden zu einer besseren Familie in einer grösseren Stadt Kroatiens gesucht. Angebote sind zu richten au: Em Ebenspanger-ja sin, Bjelovar. Tüchtiger, älterer Kommis der auch in der Korrespondenz bewandert ist, sowie ein Lehrling aus gnter Familie, der slowenischen und deutschen Sprache mächtig, werden sofort aufgenommen. 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