Präaiimrraliou»-Preise: Für Laibach: Banzjährig . . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . . 4 „ 80 „ Bierteljährig. . . 2 „ 10 „ «-mailich . . . — „ 70 „ M i t der Post: Bau,jährig . . . II fl. — kr. Halbjährig . . . 5 „ 50 „ Blerteljährig. . . 2 „ 76 „ Sät Zustellung in» Haus eicrlel» jährig 26 kr., monatlich y kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laidacher Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Äetnfcti»« vahuhosgasse Kr. 182. HrytMlion und Jnseralc«-Suteau: »ongreßplatz Nr. 81 (Buchhaudlurj »ou 3. v.Sleinmahr 6 F. Bamberg). Änscrlionsprtisr: Für die einspaltige Petitzeile 3 kr bej zweimaliger Einschaltung * 6 ft dreimal & 7 ft. 3nsertionSftcmpcl jedeSmal 30 kr. Bei größeren 3nsersten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 222. Donnerstag, 28. September 1871. — Morgen: Michael E. 4. Jahrgang. Die Adresse des Linzer Rumps-Land-tages. Den Reigen jener Landtage, welche eigens von der Regierung zum Ausgleichswerk hergerichtet wurden und nun den an sie ergangenen Ruf mit einer Adresse an die Krone beantworten, eröffnet der von Oberösterreich. Bekanntlich hatte das Ministerium knapp vor der Ausschreibung der Neuwahlen die Linzer Handelskammer aufgelöst und sohin die Wahl dreier Vertreter aus der Gruppe der Handel- und Gewerbetreibenden bis jetzt unmöglich gemacht. Die liberale Partei verließ demzufolge unter Rechts-Verwahrung den Landtag, dessen Tagen so lange ungesetzlich bleibt, als nicht mich die Gruppe der Handel- und Gewerbetreibenden darin ihre Vertreter hat. Von dem halben hundert Mitglieder, die zur Vollständigkeit des oberösterreichischen Landtages gehören, waren etwa dreißig anwesend. Wenn man nun erwägt, das die ultramontane Partei ihre geringe Majorität daselbst dem Abfall von ein paar Großgrundbesitzern verdankt, die Großgrundbesitzer aber wohl eine Steuerklasse, nicht aber das Volk vertreten, und nimmt man noch hinzu, daß selbst von diesen Großgrundbesitzern fünf gegen die Adresse stimmten, so wird man in der Adresse des Linzer Rninpf-Land-tages alles eher, als den Meinungsausdruck der Bevölkerung Oberösterreichs erblicken dürfen. Dennoch wäre es zu viel verlangt, wollte man den schwarzen Czechen Oberösterreichs so viel politischen Takt zu-trauen, blos in ihrem eigenen Namen und nicht im Namen des Volkes zu sprechen. Aber als erster Meinungsausdruck der födera-liftisch-ultramontqnen Partei, dem bald ähnliche Kundgebungen vom Krainer Rumpf-Landtage, vom mährischen und galizischen Landtage folgen werden, verdient die Linzer Adresse jedenfalls Beachtung, schon weil sie als der ungeschminkte Meinungsausdruck der Frommen im Lande gelten kann. Daraus enthüllen sich uns die eigentlichen Ziele der Partei jedenfalls weit besser, als im Gezänke der Tagesblätter, und kann man entnehmen, wessen man sich von ihr zu versehen habe. Zwar verlangt die Adresse noch nicht die sofortige Wiederherstellung des Konkordates, die Abschaffung der verhaßten Schul-und konfessionellen Gesetze und das allsogleiche Jns-lebentreten jener staatsrechtlichen Grundsätze, wie sie die Organe der Partei, voran das „Vaterland," so lange verfochten. Doch wird einstweilen der Boden dafür gehörig geebnet und vorbereitet. In der Einleitung des beregten Schriftstückes, daS, nebenbei gesagt, alles eher als den Eindruck einer dem Ernste der Lage angemessenen Staatsschrift macht, — leben doch die frommen Herren und Junker auf sehr gespanntem Fuße mit Grammatik und Styllstik — in der Einleitung also betont die Adresse, daß die Lösung der inneren Fragen nicht länger hinausgeschoben werden kann. Die Herren „bekennen zwar offen vor Gott und der Welt, daß es in keines Menschen Macht oder Wille noch gelegen hätte, diese Frage heraufzubeschwören oder zu beseitigen; dennoch kann und darf ihre Lösung nicht verschoben werden." Dies möge als Probe dienen der Logik und Stilistik der Herren, was sie sich dabei gedacht haben, weiß der Himmel. Dann heißt es, Jahre seien ins Land gegangen, und „es ist gehofft und gehofft worden, sie (die Frage nämlich) werde durch die Zeit gemildert (!) entfallen. Aber mit den Jahren zugleich sind die Zustände immer schlimmer geworden. Die Kräfte des Landes haben sich verzehrt in unnützen Bemühungen, die Konsolidirnng des Staates vom Standpunkte einer Abstraktion Änznstrcben. Darüber sei eö vergessen, oder unmöglich gemacht worden, den täglichen Bedürfnissen deö Volkes durch eine harmonische Gesetzgebung gerecht zu werden. Die Stärke des.Staates sei erschüttert, das Ansehen der Regierung in Frage gestellt, die Sicherheit des Rechtes verloren." Leider ist das alles richtig; wir haben hundertmal an der Hand der Thatsachen dasselbe nachgewiesen. Aber kommt den frommen Landboten denn gar keine Ahnung, daß sie da die schwerste Selbst-, anklage an den Stufen des Thrones niederlegen ? Fürwahr, die Verfaffungspartei könnte nicht schärfer das Thun und Treiben der schwarzen Volksver-derber verurtheilen, als es hier geschehen. Wer anders, als die faullenzende Rotte der Schwarzen und Feudalen zehrt am Marke des Reiches, wühlt iOd untergräbt die Grundfesten der Ordnung und des Gesetzes? Wer ist den schmachvollen Pakt mit den Landespreisgebern und Feinden der Staatsordnung eingegangen'? Wer duldet es nicht, daß Gesetz und Verfassung sich befestige? Wer verhöhnt ungestraft die Autorität des Staates und seiner Diener? Wer schuf uns diesen Zustand der Verwirrung und Zerrüttung aller Verhältnisse im öffentlichem wie" im Aeuilleton. Vorboten. (Im März 1848.) II. SD Ferdinand, dem's fast gelang, durch Milde zu versöhnen Mit deines Namens düst'rem Klang, vererbt den HabSburgsöhnen Wie einer grausen Ahnenthat noch ungesühnte Kunde, Wie des zerriss'nen Vaterlands fortblutend offne Wunde. So übergroß ist deine Huld, so fremd dem heut'gen Tage, Als klang' aus alter Märchenzeit die rührend zarte Sage; Im Zauberstrahl der Dichterwelt begegn' ich deinem Bilde, In einem Land, in einer Zeit, die wie dein Herz so milde. Dort thronst du im Provencerthal, genannt Rene der Gute, Dem lieblich wie ein Rebenkranz sein Reich zu Füßen ruhte. Da schmiegt sich auch so rebengleich dein Volk zu deinem Throne Und gießt sein gold'nes Traubenblut zum Golde deiner Krone. Gesetze bliih'n als Blumenschrist und klingen als Gesänge, Von Milch und Honig fließt die Trift, von Wein und Öel die Hänge, Das Meer spült Perlen an den Strand, der Berg treibt Silberblüthe, Als ob dein Herz nur rings im Land sorttlänge, sproßte, glühte! Dein Szepter ist ein grüner Zweig, d’ran weiße Lilien wallen. Dein Königsmantel blüthenweiß wie Schnee, der frisch gefallen; Der Römer warb im weißen Kleid um Stimmensieg beim Wahlen, Du Kandidat auf gold’nem Thron wirbst um die Huld der Seelen. Weil alle Wirklichkeit zu arm für deinen Drang zu helfen, Verliehen deinem Königsarm Heilkräfte milde Elfen; Ein off’ncr Kelch ward deine Hand, drein güt'ge Feen gießen Die Wellen Gold's, die dann vom Rand verschwend'risch überfließen. Es taumelt der Geschichte Strom berauscht durch deine Grenze , Und lallt nur deine Lieder nach und trägt nur deine Kränze; Wallfahrer schickt der Nord und Süd, die Leidenden und Kranken, Bis dir vom Geben, Segnen müd', erschöpft die Arme sanken. Einst schreiben sie auf deinen Stein und graben schön eintönig Die Grabschrift auch den Herzen ein: „Hier ruht der gute König." — So hat dich fromm ein Dichterherz entrückt in Vorweltlrciume, Daß es dich Besten deines Stamm's den Glücklichsten auch träume. Umsonst! umsonst! Ein Wehschrei tönt empor aus deinem Volke, Rasch auf den Grund der Gegenwart senkt dich die gold'ne Wolke; Da spritzt ein Tropfen Blut'S auf dich vom fernen Weichselstrande, Der zu gemeinem KönigSrvth dir färbt die Schneegewande. Und deinen Thron umjleh’n nicht mehr lichtfrohe Feen und Elfen, Ein leidend Volk nur blieb zu fleh’n: an dir ist's, Herr, zu helfen! Zufriedner ist'S als and'rr nicht, geduld’gcr nur und treuer, Doch in dem Herzen knirscht sein Zorn und tobt sein strafend Feuer. Leg' aus sein Haupt die KönigShand, heilkräftig noch zur Stunde, Senk' an sein Herz dein lauschend Ohr, da pocht dir solche Kunde: „Ich knirsch' im Zorn ob deines Reichs unrühmlichem Verfallen, Das ragen könnte hoch und stark, der Stolz und Preis von allen! „Ich knirsche, weil der Väter Blut, die Wetter der Geschichte Ich jetzt an deinen Räthen feh’ verloren und zunichte; Weil sie den holden Frieden selbst zum nächt'zen Alp erzogen, Der wie ein Bampyr uns'rer Brust das Blut und Mark entsogen. „Ich knirsche, weil sie hinter Schloß und Wand des Richtens pflegen, Wie Münzer, die im Nachtverließ mit falschen Stempeln prägen; Familienleben, desgleichen die Geschichte seit dem Anbeginn nicht gekannt hat? Wenn die frommen Herren einmal Einkehr in sich selbst halten wollten, wenn sie an ihre Brust schlagen und ihr „rnea culpa“ einmal aufrichtig und nicht blos in gleißnerischem Armensündertone rufen möchten, so würden sie gewiß nicht mit Anklagen und Verleumdungen der Verfassungspartei vor die Stufen des Thrones hintreten; auch würden sie, wofern ihnen Herz und Gewissen nicht in der Praxis jesuitischer Grundsätze schon verhärtet wären, Bedenken getragen haben, in einer Adresse an den Kaiser, in einer feierlichen Kundgebung an den Monarchen die Arbeiter wie aus einem Hinterhalte indirekt gegen den Bürger aufzuhetzen. Niemand sollte eine solche ungeheuerliche Taktlosigkeit für möglich halten. Doch in der Adresse des Linzer Rumpf-Landtages heißt es wörtlich: „Neben dem Reichthum, den Einzelne in leichter Arbeit gewinnen, wird unter einer nicht mehr gerechten Ver-theilung der Steuern, unter einer durch die Unfertigkeit der Verhältnisse bedingten Entwerthung der Werthzeichen die Armuth der Massen um so größer; denn die Höhe, die der Verdienst oft hat, entspricht nicht der Vertheuerung des zum Leben nothwendigen." Wenn hier ohne alle Vermittlung der Reichthum der Einzelnen der Armuth der Massen gegenübergestelli wird, kann nur gedankenloser Blödsinn oder die boshafte Absicht dahinterstecken, den «Samen der Zwietracht zu säen, oder den glimmenden Funken zur Lohe anzufachen. Und da« geschieht in einer feierlichen Staatsschrift. Die jesuitischen Heuchler im oberösterreichischen Landtag wissen es ferner zwar ganz gut, daß die gegenwärtige Generation nicht unter den neuen Staatsgrundgesetzen herangebildet worden ist, daß sie selbst deren Erzieher gewesen; dessen ungeachtet wird die herrschende Sittenlosigkeit keck und frech einer Gesetzgebung zugeschrieben, „welche die ewig wahren Grundlagen jedes Kultur- und Rechtsstaates verkenne, einer Gesetzgebung, durch welche „der Angriff gegen das einzige Gebiet, von dem eine Erstarkung der Moral ausgehen kann, ebenso gemacht werde, als dies gegen den Staat durch die Partei-leidenschaft geschieht." Die geschraubte Redeweise soll wohl sagen, daß die Schul- und konfessionellen Gesetze, die eben zur Hebung dieser Sittenlosigkeit gemacht wurden, die ein intelligentes, sittenstarkes und arbeitsames Bürgerthum erst schaffen sollten, die Schuld tragen an der sittlichen Verkommenheit der Massen. So birgt jeder Satz dieses jesuitischen Machwerkes Heuchelei und Lüge. Selbst die ausgesprochene Besorgniß, „daß zu den bestehenden Mißverhältnissen nicht ein zweites träte, daß der Friede nicht ange-strebt werde auf Kosten des.Landes oder zum Nach-theile der gewährleisteten Rechte seiner Bürger oder unter Hintansetzung der Stärke des Staates," läßt mehr die Angst um den eigenen Säckel, der durch den czechischen Ausgleich stärker ins Mitleid gezogen werden dürfte, durchblicken, als das wahrhafte und aufrichtige Verlangen, die Macht und die Wohlfahrt des Staates nicht gefährdet zu sehen. Ginge den frommen Herren wirklich dasjenige nahe, was dem Reiche durch das Hohenwart'sche Experiment bevor-steht, so durften sie überhaupt feilte Vertrauens -adresse an diese Regierung richten._____________________ Politische Rundschau. Laibach, 28. September. Inland. Auch vom steierischen Landtage liegt jetzt der Entwurf der Rechtsverwahrung vor, einer kräftigen Kundgebung gegen das böhmische Reskript und dessen die Staatsgrundgesetze durch brechenden Inhalt. Alle bisher erflossenen Kundgebungen der verfassungstreuen Landtage sind dem gleichen Geiste der Gesetzestreue, dem empörten Rechtssinn des deutschen Volkes entsprungen. Die Klerikalen und 5 Slvvenen im steierischen Landtage, heißt es, werden eine Gegenerklärung beantragen und an der Verhandlung zu Gunsten des böhmischen Reskriptes theilnehmen. „Dunkel ist der Rede Sinn," so lautet das einstimmige Urtheil von Freund und Feind über die Öberösterreichische Ergebenheits-Adresse. Da müssen wir es schon dankbar anerkennen, wenn uns das „Vaterland" das ungefüge, holprige Schriftstück in etwas zu erläutern trachtet. Es bezeichnet nämlich die Adresse als die Frucht eines Kompromisses zwischen den föderalistischen Abgeordneten der Landgemeinden und jenen de» Großgrundbesitzes, wobei die im vorigen Jahre so entschieden betonten Rechtsanschauungen der ersteren arg bloßgestellt worden seien. „Anstatt einer klaren Darlegung und energischen Betonung des historischen Rechtes und der Forderung, durch Wiederherstellung desselben dem Rechte und den Bedürfnissen Oesterreichs Rechnung zu tragen, enthält die Adresse nur das Versprechen, „mit dem Ministerium vertrauensvoll an die Arbeit zu gehen." Man verlasse also den prinzipiellen Standpunkt, meint das „Vaterland," um ihn mit der prekären Stellung einer ministeriellen Partei zu vertauschen. Der schweizerische „Bund," ein durch seine Unparteilichkeit bekanntes Organ, äußert sich in seiner politischen Uebersicht folgendermaßen über das Reskript an den böhmischen Landtag: „Gewiß ist, daß nicht blos die Versassnngspartei, sondern daß auch die Ezechen das Reskript genau umgekehrt so verstanden haben, wie die „Abendpost" dasselbe verstanden oder gemeint haben will. Wäre im Reskripte nicht ganz unzweideutig die Anerkennung des böhmischen Staatsrechtes dem bestehenden Verfassungsrechte übergeordnet — nicht, wie man jetzt will, untergeordnet — worden, so hätten die Ezechen sich offenbar nicht mit der einfachen Annahme des Aktenstückes begnügt." Interessant ist, wie die „Times" sich über die Wirren in Oesterreich äußert: „Das Ministerium Hohenwart, dessen ausgesprochene Mission es war, zu besänftigen und zn versöhnen, hat e« glücklich dahin gebracht, die Angelegenheiten noch mehr zu verwirren. Anstatt die Parteien einander näher zu bringen, hat es sie zum tödtlichen Kampfe einander gegenübergestellt, in welchem die Idee jedes Kompromisses verloren gegangen und jeder nur daran denkt, den anderen niederzuringen. Wer auch die Oberhand gewinne, es kann sich dadurch nie eine wahre Lösung ergeben, sondern höchstens eine neue Fase des Kampfes eintreten." Ausland. Die Uebelstände, die sich (wie letzthin in Mähren) ergeben, wenn Wahlen zu einem Vertretungskörper von diesem selbst geprüft werden, bestimmen die Schweizer, eine neue Art der W a h l p r ü f u n g e n bei sich vvrzuschlagen. Der „Bund" sagt darüber: „Die Doktrin, daß über die Legitimation von Mitgliedern einer parlamentarischen Behörde nur diese selbst zu erkennen befugt sei, ist heutzutage in dem Lande, von welchem sie zu uns übertragen wurde, aufgegeben: über alle die Wahl von Mitgliedern des Unterhauses betreffenden Beschwerden und Kassationsbegehren urtheilen jetzt in England die Gerichte. Das Motiv dieser Aenderung liegt auf der Hand: das britische Unterhaus war sich bewußt, daß in solchen Fällen eine politische Behörde selten nach Recht und Billigkeit und in der Regel nach Parteirücksichten entscheidet. Auch unser Nationalrath hätte in mehr als einem Falle Ursache gehabt, sich das zu gestehen, und es wäre keine Schande, wenn wir uns allgemach gewöhnten, politische Rechte und deren Ausübung für Mit Ketten droht ihr Strafgericht des Waisengut» Vergeudern, In gold'neu Ketten prunken stolz, die Völkergut verschleudern. „Ich knirsche, weil den Weg zu dir sie deinem Volk vertraten, Deß Wort allein — o lausch' ihm nur! — dir helfen kann und rathen, Denn Rettung bringt'«, die Jene nie ergrübelt und «schrieben, Weil'S längst schon weiser ward als sie und ehrlicher geblieben. „Sie lassen eines Todten Hand das Schwert und Szepter führen, D'rum ist nur Moderstaub im Land, BerwesungShauch zu spüren; So thaten sie in kurzer Frist, waS Krieg und Pest und Sterben Und Türk' und Korse nicht vermocht: dein Oest'reich zu verderben." — ■ O könnt' an Fürstenmilde noch ein Völkerherz gesunden, Genese» wäre schon dein Volk und längst vernarbt die Wunden, Seit du den Ahnenthron bestiegst in lieblichem Geleite: Die Gnade rechts, Verzeihen links an schöner Herzensseite. Doch Gnad' ist wilde» EhbnndS Kind; um seiner Mutter wegen, Die Willkür heißt und häßlich blind, bringt auch das Kind nicht Segen. Ein freigeboren stolz' Geschlecht besieg' der Zeit Gebreste, Das offne Wort, das gleiche Recht, die That, die rasche, feste! D'rum schaare, Herr, um deinen Thron, iw* deiner Fürstenhalle In schöner Glied'rung deines Volks Vertreter alle, alle; Dann weht im Baldachin ob dir ein Säuseln und ein Mahnen, Als steh' die heil'ge Linde hier, wo einst getagt die Ahnen. III. Zur Möve ward mein Lied und kommt mit schrillem Ruf geflogen, Ihr Fittig streift unstäten Flugs die noch empörten Wogen, Durch'- Zucken ihres Flatterns geht ein tiefer Zug von Treue, Dem sturmbedrohten Schiffe folgt sie nimmermüd' aufs neue. Es war ein schönes, stolzes Schiff, jetzt wankt es durch die Klippen, Unheimlich ächzt und bänglich stöhnt'S durch Takelwerk und Rippen, Der stolze Name „Austria" steht golden am Altane, Die Wimpel prasseln windgepeitscht, wirr flaggt die Kaisersahne. Doch prunkt's mit welken Kränzen noch, die Bord und Maste krönen; O werft den Flitter in das Meer, Sturmgölter zu versöhnen! Des todten Kaisers Bild erglänzt am Schnabel firnißhelle. Mich dünkt, das alte starre Bild empört noch mehr die Welle. Im Raum der Sklavenballast sehnt in Ketten sich nach Landung; Mich dünkt, die Arme wären gut, zu rudern aus der Brandung! Das Steuer hält ein greiser Mann, fast mumienhaft verwittert; Ihr meint: er sten're, doch ist'S nur ein Ruck der Hand, die zittert. Zum Kompaß ist sein Haupt gebeugt, als priis' er Wind und Richtung, Doch schlief er ein, ihn selbst besiegt Erschöpfung und Vernichtung. O armes Schiff, wer führe dich im Sturm, dem ungeheuer»? Weh, soll nur jener Schmachpilot: das blöde Glück, dich steuern! Vor Schmerz aufschrillt der Möve Schrei; die Seheraugen schauen Mit Trümmern schon besä't die Fluth, ein Bild voll Schmerz und Grauen: Die Brandung donnert; taumelnd stößt der Kiel auf Felsenrippen, Das Krachen des Zerfallens dröhnt weithin durch öde Klippen. Das Schiffsvolk bricht mit wilder Kraft der Todesangst die Ketten, Der springt ins Boot, dem hels' ein Brett das Jammerleben retten; So treiben sie dahin, doch nicht wohin die Herzen zielen. Nur wie des Windes Laune will und wie die Wellen spielen. Seefahrern gibt ein Ruderstück vom Wrack noch späte Kunde, Der stolze Name „Austria" ist eingebrannt dem Funde. _ Es war ein schönes, mächt'ges Schiff aus kerngesunden Eichen Und könnte noch auf freiem Meer mit vollen Segeln streichen! Anastaftns «vttit. eine ebenso geheiligte Sache anzusehen, wie das Privateigenthum eines jeden, und den Schutz derselben einer ebenso unparteiischen Instanz, dem ordentlichen Richter, zu übertragen. Nur den vorläufigen Entscheid darüber, ob einem als gewählt Einberufenen Sitz und Stimme im Schöße der Behörde zukomme, braucht sich diese vorzubehalten; das Urtheil dagegen, ob bei der Wahl Gesetzverletzungen vorgekommen und die Wahl in Folge dessen ungiltig zu erklären sei, kann sie füglich dem Bundesgericht überlassen und wird damit ihr Ansehen nur erhöhen.“ In Paris wird die bonapartistische Propaganda mit immer größerem Eifer betrieben. General Felix Douay soll sich ohne Urlaub von seinem Posten nach London entfernt haben, und die übcrgcschäftige Fantasie der Neuigkeits-Fa-brikanten beeilt sich sofort, diesen Umstand mit einer angeblichen bonapartistischen Verschwörung in Verbindung ;u bringen. Glaubwürdigen Mittheilungen aus England zufolge hält der Kaiser mit resignir-ter Zuversicht an der Ueberzeugung fest, daß er früher oder später auf den französischen Thron „fatalement“ werde zurückgeführt werden. Diese Traumesgewißheit spiegelt sich nicht selten in eigen* thümlichen Wendungen wieder, deren er sich in Rede und Gegenrede bedient. So empfing er neulich einen seiner Getreuen, der zum Besuche aus Frankreich herübergekommen war und der gegenüber jener still befriedigten Zuversicht sich die Aeußerung erlaubte: „Aber, Sire, der militärische Ruhm des Kaiserreichs ist um fünfzig Perzent gefunken." — ,,Gut denn," erwiderte Napoleon III., „so bleiben immer noch fünfzig Perzent." In Rom wurde, wie gemeldet, des Jahrestag des Einzuges der Italiener festlich begangen. Das Wetter war nicht günstig, weshalb der schon um 7 Uhr angeordnete Umzug sämmtlicher Arbeitervereine mit den übrigen liberalen Assoziationen erst später erfolgte. Wohl 20.000 Teilnehmer zogfn nach der Porta Pia, mit Blumen die Stellen zu bedecken, wo während der Bresche vor einem Jahr die Freunde fielen. Die Stadt flaggte in bunten Farben, die verschiedensten Nationen waren dabei vertreten. Der Kriegsminister inspizirte die Linientruppen und die Nationalgarde; die Stadt war am Abend aufs glänzendste erleuchtet. Alle Werkleute feierten, viele Geschäfte waren geschlossen, die meisten Blätter erschienen nicht. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Ortgittal-Korrefpoudeuz. Dt. Peter, 27. September. Der friedlichste Mensch ist oft auf öffentlicher Straße seines Lebens nicht sicher; dies beweist folgender Vorfall in St. Peter am Karst. Der Korrespondent und der Herr Postexpeditor M. R. von St. Peter gingen Sonntag den 17. September nach 11 Uhr Abends nach einer wenige Schritte vom Bahnhöfe entfernten Restauration; als wir in die Nähe des ThoreS kamen, rannte ein hinter einem Postwagen versteckter Mann auf uns zu, und indem wir ausweichen wollten, versetzte er dem Postexpeditor einen furchtbaren Dolchstich in den linken Oberarm und rannte, noch ehe man sich fasten konnte, wie ein Rasender weiter. Der Kleidung nach war er ein italienischer Eisenbahnarbeiter, nähere Kennzeichen hat man nicht. Auch der schleunigst von dem Vorfälle unterrichtete Gendarmerieposten konnte ihn bis jetzt nicht ausfindig machen. Lokal-Chrom!. — (Fünfte L andtagSsitzung.) Unsere Herren Abgeordneten, d. i. die im Landtage jetzt mit unumschränkter Machtvollkommenheit herrschende Majorität, hat es mit dem Gesetzemachen wirklich sehr leicht und die Sitzungen haben jenen ruhigen geschäftlichen Charakter, wie man ihn nur bei einem so glücklich zusammengesetzten Berothungskörper erwarten konnte. Die stürmischen Sitzungen, welche in den frühem Sessionen in dem Landtagssaale stattfanden, haben, wahrlich zum großen Verdrusse der Galerie, mit dem Aus- tritte der Minorität ihr Ende gefunden, und so wird nun die Tagesordnung ohne Debatten erlediget, die Wahlen in die Ausschüsse werden nach den vom Abgeordneten Dr. Costa ausgegebenen Mot ä'orärs vorgenommen. Auch die heutige Sitzung wich in dieser Beziehung von ihren bisherigen Vorläuferinnen nicht ab. Der Landeshauptmann theille eine Zuschrift de» Landespräsidiums mit, worin zur Vornahme der Reiche-rathswahlen aufgefordert wird. Dieser Gegenstand wird auf eine der nächsten Tagesordnungen gesetzt werden. WeiterS verliest derselbe eine Zuschrift des Lande»-Präsidium-, worin dem Landtage eröffnet wird, daß die in der letzten Session beschlossene Aenderung der Landtag-Wahlordnung nicht sanktionirt wurde. Die vom Finanzausschüsse vorgelegten Rechnungsabschlüsse für die Jahre 1869 und 1870 wurden einhellig genehmiget. Die hierauf vorgenommenen Wahlen in den Schulau-schuß ergaben als Mitglieder: Dr. Bleiweis, Dr. Costa, Jrkic, Svetec, Kram«, Toma« und Horak. Diese Zusammensetzung, offenbar wieder ein Werk des Dr. Costa, läßt für einen fortschrittlichen Charakter des neuen Gesetze- Über Regelung de- Volksschulwesens um so weniger hoffen, older einzige Abgeordnete, der in der frühem Session an liberalen Anwandlungen litt, in diesen Ausschuß nicht gewählt wurde. Die neue AmlSinstrnktion für die Landeskaffe wurde en bloc angenommen. Ein interessanter Zwischenfall ergab sich bei dem Berichte de- PetitionSau-schusseS über die Petition der Gemeinde Zhatesch um Abänderung des § 13 der Gem.-Ordnung. Der Finanzausschuß beantragte die Abweisung der Petition. Dr. Costa stellte hingegen den Antrag, daß, da das jetzige Gemeindegesetz vielfachen Grund zu Beschwerden biete, der Lande-au--schuß mit der Vorlage einer neuen Gemeindeordnung in der nächsten Session beauftragt werde. Dieser Antrag wurde genügend unterstützt. Auf die Erklärung de» Landeshauptmann-, er werde diesen Antrag, welcher ein selbständiger sei, zur geschäft-ordnungsmäßigen Behandlung vorlegen, bemerkt Costa, daß sein Antrag kein selbständiger sei, sondern daß er denselben derart gemeint habe, es fei die vorliegende Petition dem LandeSanSschnsse abzutreten. Bet der nun vor« genommenen Abstimmung wird der Antrag Dr. Costa'-angenommen. Die- alles ging so schnell vor sich, daß die Abgeordneten gar nicht Zeit hatten, zu überlegen, welche Tragweite ihre Abstimmung hatte; eS wurde vor der Abstimmung auch dem Berichterstatter nicht einmal das Wort ertheilt. Erst als der Beschluß schon gefaßt war, al» Svetec auf die GefchäftSorduungS-widrigkeit des Vorganges aufmerksam gemacht und wohl mit Recht betont hatte, daß manche Abgeordnete vielleicht nicht recht verstanden hätten, um was e- sich bei der Abstimmung handle, als endlich auch der Landespräsident die Bedenken de» Abg. Svetec akzeptirte und selbst Dr. Bleiwei«, Costa'- allezeit getreuer Eckard, in strikte formaler Beziehung dem Abg. Svetec beistimmte, schien der Landeshauptmann und mit ihm viele Abgeordnete einzusehen, daß man einen groben Verstoß gegen die Geschäftsordnung begangen habe; denn selbständige Anträge sind immer, wenn sie nicht als dringlich erklärt werden, einet Au-fchußberathung zu unterziehen. E- galt nun einen Ausweg aus der Sackgasse, in die man sich verrannt hatte, zu finden; dies gelang auch. Der Landeshauptmann ließ darüber abstimmen, ob Costa'- Antrag nur ein Amendement zum Antrage de- PetitionSau-schusseS sei. Die Abstimmung verneinte diese Frage und Dr. Costa zog seinen Antrag zurück. AuS diesem Vorsalle erhellt, daß die Leitung der Verhandlungen noch manches zu wünschen übrig läßt, und weiters, daß man die Berathungen denn doch mit etwas mehr Aufmerksamkeit pflegen solle, damit sich nicht mehr ähnliche Unzukömmlichkeiten ergeben. Nächste Sitzung Samstag den 30. — (In der gestern in Laibach abgehaltenen Versammlung der krainischen V olk Ss ch ulleh re r) wurde dem deutschen Sprachunterrichte in den Volksschulen Krains der Garaus gemacht. Man legte ihn zwar nicht zu den Sotten, sondern gewährte ihm noch ein Scheinleben, offenbar um späterhin dessen totale Lebensunsähigkeit zu beweisen. Die gut einstudirte Komödie spiel!« sich folgendermaßen ab. Auf die Tagesordnung wurde auch die Feststellung der Lehrpläne nnd der Stundeneintheilung an den Volksschulen KrainS gestellt. Bekanntlich hat schon im Vorjahre der LandeSschulrath für Kram in dem Erlaffe vom 8. Oktober 1870 den Grundsatz ausgestellt, daß das Deutsche erst in der dritten und vierten Klasse gelehrt werden dürfe. Die hiemit beabsichtigte AuSmerzung de- Deutschen, wogegen der Laibacher Gemeinderath energische Einsprache erhoben hatte, sollte nun die Zustimmung der Volksschullehrer Krains erhalten. In einer Versammlung, an deren Spitze der bekannte submisse Diener de- Dr. Bleiweis, Direktor und LandeSschulrath Prapro tn i k und einige klerikale Fanatiker stehen, läßt sich jeder pädagogische Unsinn votiren. Und so erging e» auch den Lehrplänen der slovenischen Zukunstschulen. Dieselben wurden erst vor ein paar Tagen fabrizirt und beim Beginne der Versammlung unter den Lehrern vertheilt. Nach dieser Stundeneintheilung entfällt da» Deutsche au» der ersten und zweiten Klaffe der Volksschule gänzlich. In der dritten Klaffe sind ihm drei Stunden wöchentlich gegönnt, nämlich zwei Stunden deutsch Lesen und eine Stunde Grammatik, letzteres selbstverständlich mittelst der slovenischen Sprache. In der vierten Klaffe hätte das Deutsche wöchentlich 5 Stunden, nämlich 1 Stunde Lesen, 1 Stunde Sprachlehre, 1 Stunde Aufsätze, 1 Stunde Rechtschreibung, 1 Stunde Schönschreiben. Der Berichterstatter bieseS pädagogischen Machwerkes, Lehrer Lapajne aus Jdria, führte für feinen Lehrplan folgende Gründe an : Ersten- kann man nur mittelst feiner Muttersprache die für da- Leben nöthigen Kenntnisse sich aneignen, folglich ist daS Lernen einer fremden Sprache an den Volksschulen überflüssig; zweiten- wird daS Deutsche an den Volksschulen nur darum gelehrt, damit einige wenige Schüler in die Mittelschulen, wo das Deutsche Unterrichtssprache ist, aufsteigen können. Da jedoch künftighin auch an den Mittelschulen slovenisch tradirt wird, so entfällt die Nothwendigkeit de» deutschen Sprachunterricht-; dritten» will e» der LandeSschulrath so haben und vierten» verlangen die übrigen Gegenstände so viel Schulstunden, daß man da- Deutsche einfchsänken muß. Lehrer S t e g n e r au» Jdria fügte mit anerkennen-werther Offenheit hinzu: Wollen die Eltern, daß ihre Kinder Deutsch lernen, so soll dies in Privatstunden geschehen, wofür die Lehrer extra zu honoriren wären. Der Lehrerstand muß bei der Ungewißheit über seine zukünftigen GehaltSbemeffunge.r Sorge tragen, sich eine Quelle de- Reineinkommen» zu sichern. Der einzige unter den mehr al- Hunden anwesenden Lehrern, der eine schüchterne Opposition gegen die AuSmerzung de- Deutschen wagte, war Unter-lehret Sloänik, der da meinte, eS wäre doch reiflich zu erwägen, ob bei jenen kurz zugemeffenen Stunden irgend ein Erfolg erzielt würde, die städtische Jugend, die sich dem Handel und Gewerbe widmet, bedürfe unumgänglich der Kenntniß des Deutschen. Eine weitere Opposition gab sich jedoch nicht kund, und wäre auch in einer Versammlung, wo kein deutsche-Wort gesprochen wurde, gefährlich gewesen. Die weiteren Verhandlungen bezogen sich auf die Umwandlung de- krainischen LehrervereinS in einen Verein sloveni-scher Lehrer, in welchen, wie der Berichterstatter meint, alle slovenischen Brüder auS Nord, Süd, Ost und West von Krain aufzunehmen waren, um sich geistig und materiell zu kräftigen. Sehr lebhaft und ein. gehend war die Debatte über die Landtagsvorlage betreffend die Regelung der Gehalte der Lehrer. ES wurde eine Petition an den Landtag um thunlichste Gleichstellung mit den steiermärkischen Lehrern beschlossen. Bittere Klagen wurden über die geringen Sympathien der Gemeinden für den Lehrerstand bei dieser Gelegenheit laut. Wenn jedoch die Herren Lehrer das Heil des Volkes darin erblicken, daß ihm die Möglichkeit benommen wird, eine Weltsprache schon in den Schulen zu lernen, hoben sie das geringe Interesse der Bevölkerung selbst verschuldet. Sehr bezeichnend für die Theiluahme der Lehrer an der Bei-schaffung slovenischer Lehrbehelse war die Mittheilung des Vorsitzenden, daß der hiesige Lehrervereitt einen | Preis von 50 fl. für ein slovenisches Büchlein dcr Naturlehre ausgeschrieben, daß sich jedoch bis jetzt noch kein Bewerber dafür eingefunben hat. Gegen die Versetzung der Meßuerdienste durch die Lehrer gab sich eine einstimmige Opposition kund. — (Laibacher Stadtverschönerungsverein.) Am nächsten Sonntag, Vormittag um 11 Uhr, findet im Balkonsaale des Kasinos die konsti-tuirende Generalversammlung statt, bei welcher unter anderem auch der aus 12 Mitgliedern bestehende Vorstand gewählt werden wird. Obwohl die Bescheinigung der Statuten bereits vor längerer Zeit erfolgte, so wurde die Versammlung vom Gründungskomitee doch bis jetzt aus dem Grunde verschoben, weil es nicht angezeigt schien, den neuen Verein, der auf eine recht zahlreiche und allgemeine Theilnahme angewiesen ist, während der Sommermonate ins Leben treten zu lassen, wo ein großer Theil des Publikums außer der Stadt weilt und überhaupt das Vereinsleben gewissermaßen sistirt ist. — (DerBericht des konstitutionellen Vereins in Laibach) für das zweite und dritte Vereinsjahr, Juli 1869 bishin 1871, wird soeben versendet. Derselbe enthält eine kurze Einleitung, die beiden Jahresberichte, die Reden der Obmänner bei den zwei letzten Generalversammlungen und die Rechnungsabschlüsse. Dir Broschüre, welche gewiß eine recht willkommene Gabe sür die Mitglieder bildet, ist zudem sehr nett auSgestaltet. — (Gefunden) wurde Sonntag Nachts in der Bahnhofgasse ein Frauenplaid. Derselbe kann gegen Erstattung der Jnfertionsgebühr im Haufe Nr. 125 der genannten Gaffe abgeholt werden. ■ — (Sturm.) In Gorice, Pfarrbezirk Bra zovic, wüthete am 26. d. der Sturm derart, daß drei Grundbesitzern sieben Stück Fruchtharpfen umgeworfen mehrere Strohdächer abgedeckt und Kinder beim Kuh weiden zur Erde geschleudert wurden. Auch die Papier fabrit in Josephschal hat großen Schaden erlitten. Ziegeldächer wurden abgedeckt, Jinkdächer aufgerollt und über die Laibach geworfen, Bäume entwurzelt und fort getrieben. — (F e u er s b ru n st.) Am 15. d. M., 7 Uhr Abends, verbrannten das HauS, die Wirtschaftsgebäude und eine Kalbin des Johann Kastelitz von Altenmarkt bei Tressen. Die Ursache des Brande« ist nicht ermittelt. Der ganze Ort Altenmarkt war in Gefahr, eingräfchert zu werden, und ist die Abwendung dieser Gesahr hauptsächlich dem Berzehrungssteuerbestellten, Herrn Anton Smerdu von Altenmarkt zu danken, welchem hiesür von Seite der k. k. Landesregierung die Anerkennung ausgesprochen wurde. — (Er versteht „nix deutsch.") Ein Fabrikant aus Böhmen fuhr zur Ausstellung nach Triest, die Ankunft fiel gerade auf den Eröffnungstag, an welchem eine ziemliche Konfusion im AuS-strllungSgebäude herrschte und welche nur wieder von der Konfusion der nächstfolgenden Tage übertroffen ward. Während er in der Halle herumstrich, fand er Obst und Gemüse, welche« ihn besonders intereffirte, und da er überdies so ein Stück Pomologe ist und die Absicht hatte, einige hundert Stück edler Obstbäumchen zu taufen oder vielmehr zu verangaben, ließ er sich den Aussteller des Obstes zeigen und ersuchte ihn, ihm eine Bestellung auf 800 oder 1000 Stück zu machen. Der Herr Obstbaumzüchter zuckt mit den Achfeln und sagt: „non capisco la lingua tedesca.“ Der Böhme hat nun nichts weiterS zu thun, als einen Dolmetsch zu suchen; beim Weggehen bemerkt er denselben Herrn, welcher ihm den Obstzüchter bezeichnet hatte, hinter sich stehen und drückt sein Bedauern aus, daß der Italiener nicht so praktisch sei, selbst einen Dolmetsch herbeizurusen, da er denn doch die Leutein Triest besser kennen müßte. alS ein Stockfremder. Der Angeredete gibt unter Lachen zur Antwort, indem gleichzeitig den Obstantsteller ins Auze faßt: „Dieser Herr spricht besser deutsch als wir beide." Unserbüh^ mische Fabrikant entfernt sich und denkt über die Son trrbarkeiten der Italiener nach, da in seinem Lande wenn eö Geschäfte betrifft, sich beide Nationalitäten immer zu verständigen wissen. Den folgenden Mor gen verläßt der Fabrikant seine Wohnung im Hotel Daniel und karambolirt beim Absperren der Zimmerthür mit dem Obstziichter, der ihm in sehr geläufigem Deutsch sein ganzes Assortiment Obstbäume zum billigsten Preis anbietet; — der dickköpfige Czeche lächelt den Stockitaliener malitiös an, sagt: „ne rozumim ni'mecky“ und geht seines Weges._______________________ Witterung. Laibach. 28. September. Scirokalströrnnng anhaltend. Meist bewölkt, abwechselnd tarte Giisse. Wärme: Morgens 6 Uhr -1-15.3", Nachm. Uhr + 19.7“ C. (1870 + 18.6“; 1869 + 22.3°). Barometer 730.83 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 15 4°, um 1.6" über dem Normale. iler Angekommene Fremde. Am 27. September. Elefant. Se. Exzellenz Baron Scholl, General, k. k. Landesvertheidigungs Minister, Wien. — Se. Exzellenz von John, k. k. F.-M. L. Wien. — Bonn, k. k Haupt-mann, Wien. — Sambor, f. k. Oberlieutenant, Wien. — Müller, k. k. Oberlieutenant - Adjutant, Wien. — Dostal, k. k. Inspektor, Wien. — Zaunmüller, Ingenieur, Wien. — Stokert, Ingenieur, Wien. — Knips, Kanfm., Wien. — Malt), Kaplan, Adelsberg. — Tomau, Portorä — Dobrin, Kaufm.. Gra,, — Kubisuiak, Ingenieur, Krainburg. — Pessi, Handelsmann, Fiume. — Pollak, Kooperator, Graz. — Kapus, Private, Zilli. Stadt Wien. Karples, Kanfm., Wien. — Morpurgo, Privat, Triest. — Binicko, k. f. Schiffslieutenant, Pola. — Schaffer, k. k. Oberst, Graz. — Wattek, k. k. Major, Graz. — Reiter, Direktor, Triest. — Pogacnig, Post direktor, Triest. — Graf Lichtenberg, Uuterkrain. — Lanzer, Wien. — Mostits, Kaufm., Belgrad. Moliren. Werner, Student, Pettan. — Grün, Stu bent, Pettan. — Kästner, Handelsm., Görz. — Sirk, Jurist, Graz. — Kovaiig, Handelsm., St. Lucia bei Görz. — Hribar, Ageuteus-Gattiu, Odersteiermark. Linof, Triest._________________________ der Marino». Gesellschaft in Laibach. Der Unterricht beginnt Anfangs Oktober und wird von den Lehrern der Gesellschaft, und zwar vom Herrn Josef ziiiirer im Piano, Violoncello und in der Harmonielehre, vom Herrn linstav ITlocavee im Gesänge und Piano und vom Herrn Joli. f.erstner im Biolinfpiele ertheilt. — An Unterrichtsgeld ist siir Angehörige von Gesellschaftsmitgliedern für den Unterricht im Piano und in der Harmonielehre der Betrag von 2 fl. und für den Unterricht im Gesänge, Violoncello und Sßiolin« piele der Betrag von 1 fl., für Angehörige von Nichtmitgliedern der Gesellschaft aber durchgehends der doppelte Betrag monatlich zu entrichten. — Für'Teilnehmer am Männer» >esa»gsunterrichte ist das Uuterrichtsgeld mit 50 kr. monatlich bestimmt. Die tHiuiiclbllllfltii zur Theilnahme am Unterrichte werden am 1. imb 2. Lktober Vormittags von 1*2 bis Uhr im gesellschaftlichen Schullokale im Fttrstenhofe (2. Stock links) entgegengenommen. Eben daselbst werden auch Anmeldungen blos znrTheilnahme an den Ehorgefang-stnnden fiir Damen angenommen. Wegen Aufnahme in die filharm. Gesellschaft ist sich entweder schriftlich an die Direktion oder mündlich an den Herrn Gesellschastskasster A. (£ a n t o n i (Hauptplatz Nr. 12) zu wenden. (447 — 1) Laibach. 20. September 1871. Von der Direktion der filharm. Gesellschaft. Gedenktafel über die am 30. September 18 71 stattfindenden Lizitationen. 2. Fkilb., Hiti'sche Real., Dentschdorf, GB Lao«. 3. Feilb., Sterle'schc Real., Kleinlvtschnik, BG. Großlaschitz. — 3. Stilb., Smcrdn'sche Rcal. BrUndl, BG. Senosetsch. — 3 Feilb., Duhanii'sche Real.. Mtlnkeiidors, BG. Gnrk-seld. - 3. Feilb., Koz.ih'sche Real, Bnegstall, BG. Lach — 3. Feilb., Cesar'fche Real., Sagor, BG. Laibach. — 3. Feilb, Mazzi'sche Real., Junergoritz, BG. Laibach. 3. Feilb., Hoccvar'fche Real., Tlake, BG. Laibach. Feilb., Hviglj'fche Real., Seiiosetsch, BG. Senosetsch 2. Feilb., Kolb'sche Real., Nassenfuß, BG. 92affeiifu&. Reliz. Mral'sche Real.. Bakovnik. BG Stein. — 3. Feilb, Furlau'sche Real., Podbreg, BG. Wippach. — 3. Feilb Tekavc'sche Real., Ohredek, BG. Großlalchitz. — 3. Feilb. Zrimc'sche Real., Brunndorf, BG. Littai. — 3. Feilb. Skufca'sche Real. DiagovSek, BG. Littai. — 3. Feilb.. Mefajedez'sche Real., Kompolje, BG. Großlaschitz. Telegramme. Wien, 27. September. Im Linzer Landtage sind sämmtliche liberale Abgeordnete anwesend, >ie beantragen Reassumirung aller bisherigen Landtagsbeschlüsse. Der Landeshauptmann erklärt den Antrag unzulässig und verweigert Zulassung der Debatte hierüber. Die liberalen Abgeordneten verlassen den Sitzungssaal. Bei Anwesenheit von 30 Abgeordneten wird die Sitzung fortgesetzt und die Wahlen der Handelskammer werden gütig erklärt. Kasino - Ucltniirntiim. Indem ich meinen bochverehrten p. t. Gästen und Gönnern für den mir während der Sommersaison z» THetl gewordenen gütigen Zuspruch innigst danke, erlaube i* mir, dieselben auch zum Besuche meiner renovirten Wmterloia-litäten höflichst einzuladen, mit der Versicherung, daß es mein eifrigstes Bestreben sein wird, mich des ehrenden Vertrauens würdig zn zeigen. Gleichzeitig empfehle ich mein großes Lager aller In- und Ansliinder-Weine. sowie voll echt französisch cm Champagner. Der Glassalon wird zur Abhaltung von geselligen Un» terhaltungen, Kneipen, Sängerabenden ic. gegen einfache Vergütung der Beleuchtung bereitwilligst überlassen und' gewünschte, zweckentsprechende Dekorationen desselben billigst und geschmackvoll besorgt. (438—3) Hochachtungsvoll Franz Ehrfeld. Steuer Börse vom 27. September. Bei Gefertigtem wird ein LkhrMgk, der beider Landessprachen in Wort und Schrift mächtig ist. sogleich ausgenommen. Die vom Lande haben den Vorzug. Ferdinand Bilina, Handschuhfabrikant und Handelsmann. (445-1) 69.-- I 6-i iu iä.-| ^2 50 SU «) |] itter günstigen Bedingungen wird ein solides Mädchen von angenehmem Aeußeru als (446) aufs Land aufgenommen. — Adresse in der Exp. d. Bl. Künstliche Zähne und ganze Gebisse werden, ohne die vorhandenen Wurzeln zu entfernen, schmerzlos eingesetzt, hohle Zähne dauernd plombirt und alle Zühiiopera-tionen mit und ohne Narkose vorgenommen iu dem zahnärztlichen Etablissement des Zabnarzt (43(5-4) ElMer & Paiclel. Ordinationen von 9 bis r> UI» im Eetinovich'schen Hause, Tternallee R». 37, 1. Stock. Aufenthalt 4 Wochen. Staatsfonds. sperc.iKente, öst.Pa». bto. bto. öst.inSitb. t*ofe von 1854 . . • tfofe von 1860, ganze ... iofe 607 1860, gitnft. 113 2V1I8 76 l«tämicnf*. e. 1864 .137 !i> 1.17.7a Qrnndentl.-Obl. Cteiermart zu 5 pöt. 92 — üärnten, »tarn u. ßäfienlanb & „ Ungarn . . zu 5 „ Ktoat. b. ®la». 5 , 6iebenbütg. „ 6 „ Aatlen. flationalbant . . . Union - »«nt . . . Itebitanftalt • • • «. ö. ttScompte-®ef. anglo«iSftcn. Bank . Den. »obencteb..». . Oeft. Hy-oth.-Bank. eteicr. 6»com8t.-8t Franko. Austria . »aif. 8-rb^.» Otbb. 6tibbafrn«®e|tnf*. Selb 1 Bat. 53 55 58 65 Lest. HhpOth..«an! PrlorlttUs-Obltg 6ttbb..@«l. juSOOgt, 85 15, 79.76^ 862ij 76 — 93.- 86 80. 8« 60 7 6 50 770.— 772.-260.—jit!0.20 893 60,293.7t' 931. >66.80 i935.- 157 240 -121 3; 2111 121 5‘ 2116 ®etb : (Bare —I 95 5» 193 40 1P3.60 »aif.'Äiiabetb-Bah». »34 60:285 - ffitl»8ubtoig=®abn dd 9 - ^9.50 Siebenb. Eisenbahn . 173.60 174 — Staatsbahn. . . . il-ii. - S-2.— laif. 5tanj«3ofef«b.. 207 217 6v " ' Sarcler S.-B. 173 60 174. fötd-Fium. Bahn Pfandbriefe. «ation. ö.tB.eetlo»!-. ttng. Bob.-Ltebit-nst. «llg.ost.Bob.-Srebtt. bto. in sgu.ruth. . 109.- II 9.25 bto. Bona 6»St. —-|2S7.— •Jlotbb. (100 fl. SM.) 104 60 105. -6ieb..8.(200fl.8.l8.) 89 90 10.10 Staatsbahn pr. Stück !38.iO 139 — Staatsb. pr. St. 1867 l.11.69 13».— «ubOlf»b.(300fl.Ö.iB.) !lu fo: 91 — jjtanj=3of.(200fl.©.) 98.r0 93.— Loee. lirebit 100II. ö. V>. . Uon.=®| 1 SO 119 SOillv — Telegrafischer Wechselkurs vom 28. September, bperz. Rente österr. Papier 58.35. — öperz. Ren» ßflcrr. Silber 08.75. — 1860er Staatsanlehen 98.70. — Bankaktien 766. - Kreditaktien 291.80. - London 119.—. — Silber 119 —. -- K. I. Münz-Dnkaten 5 67. — Na-poleonsd'or 9.50'/,. _________ Druck Mn Jgn. v. Kleiuwayr * gtb. «ombeia in Laibach. Verleger und sür.dir Redaktion verantwortlich: Dttotner Samberg.