UriiuuweretiottC - Preise Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 4« kr. Halbjährig. . . 4 „ 20 „ sirrteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich „ 70 „ Mit der Post: Omyjlhrig.................12 fl. Halbjährig................ 6 „ Vtrrtrljährig..............3 „ Für tzustellmig inS HauS »irrtelj. 25 kr., mono«. 9 kr. •iBjdnt Nummern 6 kr. Laibacher Redaktion Bahnhofgaffe 9ir. 132. Tj Expedition- & In jerate« -Bureau: Eongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. D. Klein-mayr & Fed. Bamberg.) Jusertionspreife: Für die einspaltige Petitzeile ä 4 kr., bei zweimaliger @in» schaltung ä 7 kr., dreimaliger ä 10 kr. Jnsertionsstempel jedesmal 30 kr. Bei größeren Inseraten un-öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Anonyme Mittheilungen werde a nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 83. Dinstag, 14. April 1874. — Morgen: Anastasia. 7. Jahrgang. Das Herrenhaus über das erste der konfessionellen Gesetze. Wenn ich nun nicht von Parteileidenschast, sondern von dem Geiste der Objektivität erfüllt, an die Besprechung des vorliegenden Gesetzentwurfes herantrete, so muß ich sagen, daß ich in der ganzen GesetzeSvorlage keinen Satz erkennen kann, welcher mit dem Wesen des Katholicismus oder mit der Glaubenslehre auch nur entfernt im Widerspruche sich befindet. Aber auch der katholischen Kirche — in dem ganzen weiten Begriffe dieses Wortes — geschieht durch das Gesetz keinerlei Eintrag. Ich fuge absichtlich» der katholischen Kirche im weiten Begriffe dieses Wortes, weil ich zu derselben auch dir Laien, die übergroße Mehrzahl derjenigen rechne, die sich zum Katholicismus bekennen und weil Bischöfe und Priester um der Laien willen und eicht die Laien um der Priester und Bischöfe willen ba sind. Allerdings kann ich nicht leugnen und ist es mit schmerzlich zu sagen, daß diese Auffassung den Trägern der Kirchengewalt, der Hierarchie in den letzten Jahrhunderten etwas abhanden gekommen ist, uneingrdenk des Wortes des göttlichen Stifters unserer Religion, der da sagte: „Ihr sollt nicht herrschen wie Könige, die Diener aller sollt ihr sein!" Wenn die Worte, die ich mir zu gebrauchen erlaubte, von mir als Laien ausgehend, vielleicht nicht gehöriges Gewicht haben sollten, so werde ich mir erlauben, zugunsten dessen, was ich sage, die Worte eines frommen katholischen Bischofs hier anzuführen, eines dev edelsten Menschen, der jemals die bischöfliche Insul getragen hat, des Bischof« Johann Michael Sailer aus Regensburg. Bor vielen Decennien schrieb derselbe die allerdings sehr scharfen Worte an die bischöflichen Amtsdrüder: „Die Hierarchie ist, Gott sei Dank, nicht die Kirche. Jene, die mehr von der Welt in ihrer Hoffart als von dem Geiste Christi und seiner sich selbst ver« leugnenden Liebe sich leiten lassen, werden und sollen untergehen. Ich aber tröste mich der -gewissen Hoffnung, daß die Kirche Christi auf dem allein unerschütterlichen Fel» des Evangeliums nur um so schöner aufblühen würde." Die Berechtigung des Staates zur Erlasiung solcher Gesetze, durch welche er sein Aufsichtsrecht wahrt, ist auch vvnseüe her katholischen Kirche und aus dem Schöße derselben von vielen gewichtigen Stimmen anerkannt worden. Ich erlaube mir nur gleichfalls die eines katholischen Bischofs zu citieren, in dessen Werken Sie folgenden Satz finden werden: „Auf dieses Aufsichtsrecht kann eine Staatsregierung nie verzichten und sie kann dessen Ausübung nie unterlassen, ohne sich der doppelten Gefahr auszusetzen, daß der Zweck deS Staates, feine Sicherheit und Wohlfahrt beeinträchtigt und daß der sittliche Einfluß der Religion und ihrer Anstalten zur Förderung der öffentlichen Ruhe getrübt und geschwächt werde." Diese Betrachtungen führen mich von selbst zu einem an und für sich gewiß erhabenen Ausspruche, welchen seine Eminenz der Herr Cardinal von Wien heute inmitten dieses Hauses citicrt hat; es ist der Ausspruch; „Man müsse Gott mehr gehorchen als den Menschen." Ich will auch an die Erörterung dieses Ausspruches mit aller Vorsicht hcrantreten und anerkennen, daß ein Mensch, der in der Tbat die Vorschriften Gottes, die Golteslehre, als bie alleinige Richtschnur seines Handelns anerkennt, ein Gegenstand der höchsten Bewunderung genannt werden muß. Aber, meint Herren, darauf dürfen sie sich verlassen, ein solcher Mensch wird niemals mit den Staatsgesetzen in Widerspruch gerathen; denn es ist ein Wort Gottes: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt" und es ist ein Ausspruch des Stifters der Religion, der da sagt: „Meine Anhänger sollen sich der Obrigkeit in Gehorsam unterwerfen." Mir scheint, daß der Ausspruch: „Du sollst Gott mehr gehorchen als dem Menschen" gerade gegen diejenigen sich kehrt, welche ihn heute als ihre Waffe gebrauchen, denn das wird ja doch selbst von den Trägern der Kirchengewalt nicht behauptet werden können, daß ihre Aussprüche in politischen und in socialen Dingen und in ähnlichen Verhältnissen als Worte Gottes angesehen werden sollten; ein solches Verlangen würde, wie mir scheint, eine Versündigung sein gegen das Gebot: „Du sollst Gottes Namen nicht eitel nennen." Und der Geist der Verfolgung, welcher, ich Ieuilleton. Stimme irni) Sprache. Populär-wifsenschaftlicher Bortrag des SanilcitSratbeS Dr- Aried. »ecSbacher. (Fortsetzung.) Wird aber diese Tonsprache melodisch geordnet, so ist das Gesang. Wenn die menschliche Rede verstummt, weil der Affect zu stark, zu tief, zu innig ist, da greift die Menschenseele in die Tonwelt hinein, da nimmt sie zur Sprache der Töne ihre Zuflucht und singt, wie cs eben ums Herz ihr ist. Und so ist auch die Musik eine Sprache des Menschen und mächtiger oft j„ ihren Wirkungen, als die glühendste Beredsamkeit. Im Klange der Instrumente bringt die Natur der Körper, ihre Weichheit, ihre Festigkeit, ihre Elasticität und Spannung in unsere Seele und erzeugt ähnliche Stirn» Zungen in dem Hörende». Im Gesänge aber ist das innere Leben des Menschen selbst, das durch Ohr zum Herzen strömt, cs Ist die laut werdende Stimmung, die verwandte Stimmungen in erweckt. Von heftiger Erregung erzählen uns die hohen Töne und Sieg verkünden sie Forte an» fltftimmt, während ihr Piano im versuchten Kampfe, die mangelnde Kraft, ihn durchzuführen, verräth. Tiefe Töne machen im Piano den Eindruck großer Erschlaffung und Resignation, deuten im Forle auf freie Kraft, die im stolzen Selbstgefühl es verschmäht, sich an fclbstbcrciteten Widerst änden zu üben. Aus dein allmälig anschwellenden Tone klingt die wachsende Kraft, wie in der That mit der wachsenden Stärke des AthemS die Spannung der Stimmbänder nachläßt. Der gleichmäßige Ton wirkt feierlich und mächtig erregend. Wenn aber die schwellenden Töne aufsteigen, so steigert sich der Kamps, die Erregung naht ihrem Gipfelpunkt. Wird die absteigende Tonreihe in abnehmender Tonstärke gesungen, so wirkt die sinkende Athmung niederdrückend auf unser Gemüth und die gleichzeitige Erschlaffung der Stimmbänder vermag es nicht mehr zu erheben, gleichwie die sinkende Kraft nicht mehr durch Widerstand gehoben wird. ES ist das Bild eines inneren Hinsterbens, einer gänzlichen Ergebung und Ohnmacht. „Bald himmelhoch jauchzend, bald zum Tode betrübt," so singt unser größter Dichter, wenn er jene stürmische, wechselvolle Stimmung der Liebe schildern will. So malt auch die Musik den Rausch der Seele durch große Intervalle, während sie den nüchternen Sinn langsam in kleinen Intervallen die höheren Sprossen der Tonleiter erklimmen läßt. In raschem Tact, in hohen Tönen und großen Inter» vollen bewegt sich darum das Trinklied, während im langsameren Tact, in der Tiefe der Töne und in ihrem besonnenen Aufsteigen die feierlich stimmende Macht des Chorales ruht. Da der Gesang nur Gefühle ausdrückt, so ist es sehr wahrscheinlich, daß der Gesang älter ist als die Sprache, wie ja auch das Kind früher seine Gefühle durch Töne ausdrückt als durch Worte; der Gesang ist daher auch den Thieren eigen, während ihnen die Sprache mangelt. Das heißt, die Thiere höherer Ordnung haben Kehlkopf und Stimme» die Betrachtung aber dessen, inwiefern diese Thierstimmen ein Surrogat der mangelnden Sprache bilden, soll erst im zweiten Theile meines Vortrages Platz finden; an dieser Stelle will ich nur vom Gesang der Thiere sprechen. Einen eigentlichen Gesang finden wir nur bei den Vögeln und auch bei ihnen ist der Gesang nur der Auödruck ihrer Gefühle, man kann sagen, daß der Gesang bei den meisten Vögeln ein LiebeSlocken ist. Fast bedünkt es uns, als ob der beste Sänger der Vogelwelt, die Spottdrossel, eine Ausnahme macht, denn dieser merkwürdige Vogel gibt den Gesang der Lerche, des Zeisigs, des Finken, das Gurgeln der Tauben, Huudegebell und Katzenmiauen naturgetreu wieder, sie spricht selbst Worte mit Leichtigkeit nach. Sie flötet, wie die Nachtigall, sie schlägt, wie die Wachtel und muß es bedauernd sagen. zu wiederholten Zeiten im Schoß der katholischen Hierarchie gegen diejenigen obwaliete, die nicht blindlings den Macht, geboten derselben sich fügen wollten, weil sie in denselben Gottes Wort nicht erblickten, ist gerade au« dem Schoß der Kirche selbst zu wiederholten« malen mit den schärfsten Worten getadelt worden, geradeso, wie jene schroffe Zurückweisung all der Anforderungen, welche das Fortschreiten der Eivi-lisation und der Kultur nun einmal auch an das Kirchenwesen, an die Träger der Kirchengewalt stellte. Mit all d-r majestätischen Kraft, die er seinen Worten zu geben weiß, hat schon der heil. Grtgor seinen bischöflichen Amtsbrüdern zugerufen: „Pastores facti sumus, non persecutores.“ (Zu Hirten sind wir bestellt worden, nicht zu Vtr-folgern.) Und ein französischer Bischof, dessen Zeugnis wohl seine hochwürdigen Amtsbrüder auf den Bänken dieses Hauses als vollgillig erklären werden, der berühmte Dupanloup von Orleans, sagt in einem Werke über die päpstliche Souveränelät, „daß diejenigen, welche unter dem Vorwande der Dogmen behaupten, der Papst dürfe seine Regierung nicht in Harmonie setzen mit den Bedürfnissen der neueren Zeit und den legitimen Wünschen der Völker, hiemit die Zerstörung der päpstlichen Gewalt für unvermeidlich erklären." Wir alle haben es, ich will nicht sagen, schaudernd aber doch bedauernd mit erlebt, wie sehr gerade vonseite der katholischen Hierarchie dieser wohlmeinende Rath außer Acht gelassen wurde und welche verderblichen Folgen die Außerachtlassung dieses Rathes gerade für die Kirchengewalt nach sich gezogen hat. Schon Graf Falkenhayn und Sc. Eminenz der Fürsterzbischof von Wien haben uns auf Erschütterungen und Gefahren aufmerksam gemacht, mit welchen der in Rede stehende Gesetzentwurf, wenn er wirklich angenommen würde, den Staat Oester--reich bedrohen würde. Ich stimme mit ihnen überein, wenn sie sagen, daß unser Staat neuer Erschütterungen nicht bedürfe. Ich möchte das aber insbesondere den Mitgliedern des hochwürdigsten Episkopats in dem Sinne zu Gemüthe führen, daß, wenn sie den Einfluß, den sie auf die Gemüther fortwährend ausüben, zur Beschwichtigung der Gemüther und nicht zur Aufreizung verwenden würden, gerade sie diejenigen sein werden, die den Staat Oesterreich von diesen Gefahren bewahrt haben werden. (Bravo! brav»! links.) ES mag fein, daß solche Erschütterungen, l'olche Gefahren eintreten. Aber die andere Erschütterung, meine Herren, die andere Gefahr, sie ist da, knarrt wie ein Wagenrad, wenn unten ein Wagen vorbeifährt: doch der wahre Sänger des Waldeö ist bei uns / die Nachtigall. Sie verdunkelt alle anderen Vögel durch die Mannigfaltigkeit ihrer Strophen und durch den leidenschaftlich gefühlvollen Ausdruck ihres Gesanges. Daö sind helle schmetternde Schläge, aus die ein kaum hörbares Murmeln folgt, Triller, Läufe, schnell und sicher aus» geführt, schmelzende Eadenzen, lang ausgefallene Flötentöne, zärtliche Liebe-srufzer; von Zeit zu Zeit eine cffcctvollc Pausc, bann erhebt sich von neuem der süße Laut, der den Wald erfüllt, und die Sehn-sucht in des Hörer« Busen weckt. Der Jesuit Kir-«her jedoch ist in seiner „Musurgie" auf die Nach, tigall nicht besonders gut zu sprechen, er sagt von ihr, sie sei ehrgeizig und ruhmsüchtig, sie paradiert mit ihrem Gesänge, wie der Pfau mit seinem Schwänze. Ist sie allein, so singt sie einfach, weiß fit aber, daß man ihr zuhorcht, so vergnügt sie sich alle Schätze ihrer Kehle auSzukrainen und erfindet die mannigfachsten und wundersamsten Modulationen. Dieser Pater Kircher ist überhaupt ein wunderlicher Kauz, er hat den Gesang der Nachtigall, den Hahnenschrei, das Bakern der Henne, die Eier legen will oder die Küchlein zusammenruft, den Schrei des Kukuks und der Wachtel in Noten gesetzt. Den Gesang der Lerche, ihren Silbertriller hoch in der blauen sie ist vorhanden, die Erschütterung, die daraus hervorgeht, daß schon gegenwärtig der kirchliche Einfluß gebraucht, ich will nicht sagen, gemisbraucht wird zur Aufreizung gegen die Regierung, gegen die Staatsgewalt, zur Auflehnung und Mißachtung gegen die Gesetze, die im verfassungsmäßigen Wege zustande gekommen sind. (Bravo! bravo! links.) Darin liegt die nächste Gefahr, der wir begegnen müssen, und wenn wir da- thun, wenn wir der Regierung die Handhabe dazu durch vorliegenden Gesetzentwurf bieten, so erfüllen wir nur eine Pflicht, die uns als patriotischen Oesterreichern obliegt. Allerdings hat Se. Eminenz der Cardinal die goldene Regel ausgesprochen, „das Fernhalten von politischen Agitationen sollte die unverrückbare Richtschnur für den Klerus fein." Von dem Augenblicke, in welchem die hochwiirbigsten Amtsbrüder Sr. Eminenz sich mit dieser goldenen Regel einverstanden erklären, wird die Gefahr, welche man aus diesem Gesetze befürchtet, verschwunden sein. Dann würde eS nicht einmal uothwendig gewesen sein, ein solches Gesetz, wie das heutige, zu votieren. Se. Eminenz der Cardinal hat, auf Spinoza gestützt, der Auffassung sein Wort geliehen, daß diejenigen, welche der Meinung sind, die Staatsgewalt solle die oberste im Staate sein, von der Absicht ausgehen, nicht nur die Altäre, sondern auch die Throne zu zertrümmern. (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laidach, 14. April. Inland. Im Herrenhause wurde Samstag die Generaldebatte über das erste der Kirchengesetze geschlossen, nur den Referenten und ber Regierung wurde noch für Montag das Schlußwort Vorbehalten. Die Sitzung erfuhr nemlich eine jähe, fast gewaltsame Unterbrechung. Freiherr v. Lichtensels, ein IZjähriger Greis, stark an Geist, aber von gebrechlichem Körper, der, von hohem Pflichtgefühl und reinstem Patriotismus getrieben trotz Kränklichkeit in bic Vorhut ber Kampfer für Oesterreichs Recht getreten war, brach nach (inständiger Rede ohnmächtig zusammen. Zum Glücke wurde der Unfall durch die schnell herbeigeeilte ärztliche Hilfe bald überwunden und der Freiherr konnte am Arme seines Sohnes und des Ministerpräsidenten alsbald das Haus verlassen. In die Debatte selbst griffen vonseite der Gegner der Vorlage der Bischof Stepischncgg von Lavant, Fürst Czartoryski, Fürst Windischgrätz und als natürlicher Vertheidiger des Concordates, weil Schöpfer desselben, Gras Leo T h u n ein. Der lavanter Bischof zeichnete sich durch nichts aus, als Luft, wer kennt ihn nicht? Welch unendlicher Frohsinn liegt in ihrem perlenden Liede! Du BartaS sucht den Lerchengesang in einem hübschen Verse nachzumachen: La eeutille alouette, avec 8011 tirclirc, Tirelire, relire et tirelirant, tire Vers la vpute de ciel; puis son vol en ce licu Vire et semble noua dire, Adieu, Adieu, Adieu! Bei den Alten gehörte auch der Schwan zu den Singvögeln, doch erhob er seine Stimme nur im Angesichte des Todes. Diese Fabel hat lange Zeit Glauben gesunden, heute noch nennen wir Schwanengesang bas letzte Aufflackern eines verlöschenden Genies. Ist auch der Gesang nur den Vögeln eigen, so ist doch Stimme das Eigenthum vieler Thiere. Die Amphibien sind keineswegs alle stumm. Daß das Krokodil Töne von sich gibt, die der Stimme eines weinenden Kindes gleichen, ist bekannt, selbst Eibcchsen haben Stimme. Die Frösche vergnügen sich an Sommerabenden zu Tausenden mit dem Arrangement von förmlichen Nachtconcerten. Selbst die Fische strafen das Sprichwort: „Stumm, wie ein Fisch," Lügen, die Umber- und Schattensischc verursachen im Wasser Töne, daher man sie auch Orgelfische nennt. Doch sind dies nicht Töne eine« Kehlkopfs, sondern nach DusosseS Untersuchungen entstehen diese Töne durch Erzittern gewisser Mus- durch einen Ausbruch fanatischen Hasse« gegen da« Andenken Kaiser Josefs. Fürst Alfred Windischgrätz gab einige logische Ungeheuerlichkeiten zum besten, die selbst die ernstesten PairS zur Heiterkeit stimmen mußten. Der Fürst spricht mit dem größten Aplomb „von den Gefühlen, die dem Berichterstatter angewohnt sind", und schleudert der Linken des Hause« die Worte zu: „Die Schablone des omnipotenten Staates ist der Zopf des neunzehnten Jahrhunderts", oder: „der Staat mengt sich in die Einzelheit der Staatsbürger," u. f. w. Graf Leo Thun, der da» Haus durch anderthalb Stunden langweilte, sieht e« zwar selbst ein, daß für den JdeenkreiS, in welchem er und seine Gesinnungsgenossen sich bewegen, der gegenwärtigen Generation das Verständnis ganz und gar abgeht; demzufolge meint er auch, es müßten die äußeren Verhältnisse der Nichtultramontanen geregelt werden. Das ist, mit Verlaub, schon geschehen, alle Anhänger der Verfassung und der Staatseinheit erblicken die Regelung ihrer äußern Rechtsverhältnisse in den Grundgesetzen. Die Redner der Linken, Freiherr v. Hye, Gras Hartig, Graf Anton Auersperg und Freiherr v. Lichtenfels wußten trotz der eingehenden Behandlung des Themas am vorhergehenden Tage, trotz der vielfältigen öffentlichen Discussion des Gegenstandes, noch immer neue Gesichtspunkte zur Beleuchtung der Fundamentalfrage, neue Waffen zur Bekämpfung des zähen kirchlichen Doktrinarismus, neue Angriffspunkte in dem Gewebe von theologischen, staatsrechtlichen und naturphilosophischen Sophismen zu entdecken, welches die Kirchenfürsten über die ursprünglich so einfache Streitfrage gebreitet hatten, um dieselbe zu verdunkeln und zu verwirren. Säinmt« licht Reben von der Linken überragten burch Scharfsinn, Gelehrsamkeit und Schlagfertigkeit bei weitem die geistlichen Redner ober ihre freiwilligen Satelliten aus dem feudalen Laienstande. Daß das Ergebnis bes Kampfes für die Verfassungspartei ein günstiges fein wird, ist unzweifelhaft und wurde auch von mehreren Rednern der Opposition at« selbstverständlich anerkannt. Ausland. Kaiser Wilhelm halbem Fürsten Bismarck einen langen Besuch gemacht, bent eine Beratung mit seinen militärischen Rathgebern vorausgegangen war. Er unterzog mit betn Reichs» kanzler die Gcsammtheit ber politischen und parlamentarischen Lage inbezug auf das Militärgesetz einer eingehenden Berathung, bei welcher zweifelsohne bic Grenzen bestimmt wurden, innerhalb deren die Reichsregierung Concessivnen machen könnte. Nachdem nun das Angebot ber National-Liberalen vor-liegt, bürste die Enscheidung ehestens erfolgen. kein, sowie das Zirpen der Eicaden durch ein Reiben der Flügel entsteht. Und so hören wir überall, wo Leben unb Bewegung ist, auch Ton und Schall. Ruhe ist Schweigen, jeder Ton, jedes Geräusch verkündet Bewegung. Tausend und aber tausend Stimmen vereinigen sich zum Concerte der Natur. Die Lust ist zu jeder Zeit mit Schall erfüllt. Ist nicht jeder Schall ein Ruf, eint Aufforderung zum Hören? Wir denken ihn nicht ohne das Ohr, das er trifft, wie wir den Lichtstrahl nicht ohne das Auge denken, das ihn empfindet. Heißt er Stimme, Wort, Gesang, so ist er das engste Band, .das Hauptmittel aller Wechselbeziehungen lebenber Wesen. Die Blinden, die hören und sprechen, sind ja den Taubstummen weit überlegen, bit baS Auge allein mit ber Außenwelt verbinbet. Empfindung, Bedürfnis, Verlangen, alles drückt die Stimme vollständig und begreiflich aus. Die Stimme grüßt oder warnt, lockt, stößt zurück, reizt, besänf-tigt, fleht, schmeichelt, droht. Von Menschenlippe» kommend, sagt sie alles, was der Geist erdenkt und die Seele fühlt. Wie die Götterbotin Iris, trägt sic die Leidenschaften von Geist zu Geist, weckt Glauben oder Zweifel, bringt Zorn oder Frieden. Was wäre die Menschheit, würden wir stumm ge» bortn! (Fortsetzung folgt.) Nach telegraphischen Nachrichten nemlich beschlossen die National-Liberalen nahezu einstimmig, die regierungsseitig verlangte Ziffer von 401,000 für sieben Jahre zu bewilligen. Bennigsen theilte diesen Beschluß dem Reichskanzler mit; derselbe wurde sofort in einer Conferenz bei dem Kaiser, der Moltke, Kamele und VoigtS-Rhetz anwohn-len, einer länger» Berathung unterzogen. Freilich wird beigefügt, der Kaiser habe noch nicht entschie-den; officiöse Stimmen, wie die Köln. Zeitung, haben indessen Grund zu glauben, daß dieser Vorschlag die Basis zu einer Verständigung abgeben werde; die Mehrheit für denselben wäre im Reichstag gesichert, da die Conserva'iven, Freiconserva-tiven und National-Liberalen für denselben stimmen würden. Die officiösen französischen Blätter müssen nun mit begreiflicher Niedergeschlagenheit anzeigen, daß einer von dem Gouverneur von N umea über Sid-ney eingesendeten chiffrierten Depesche zufolge Roche fort, Jourde, Paschal, Grouffet und zwei andere Gefangene richtig aus Neu-Caledonien entkommen und in Sidney eingetroffen sind. Rochefort wollte am 11. April von Sidney die Rückkehr nach Europa antreten. „Unter diesen Umständen", sagen La Presse und der Franxais in einem Alhem, „ist die Rolle der Regierung klar vorgezeichnet, sie muß eine strenge Untersuchung über die Vorgänge einleiten, welche diese Entweichung begleitet haben. Wenn man Schuldige entdeckt, so werden dieselben, das darf keinem Zweifel unterliegen, sofort verfolgt werden." Am neunundfünfzigsten Jahrestage der Erhebung Serbiens unter Milosch Obrenovich trat das Gesetz über die Aufhebung der Prügelstrafe in Kraft. Betreffs des nunmehr feststehenden Besuches des Fürsten Milan bei seinem Suzerän in Konstantinopel soll der letztere die Aeußerung gethan haben: er werde seinen Gast wahrscheinlich mit Klein-Zwornik überraschen. Die fürstliche Anwesenheit in Konstantinopel wird auf sechs Tage berechnet, die ganze Dauer der Reise auf vierzehn Tage. Später, wahrscheinlich im Juni, begibt sich der Fürst nach Berlin, um dem deutschen Hofe einen mehrtägigen Besuch abzustatten. Bon Berlin dürfte er nach Frankreich in ein Bad gehen und auf dem Rückwege Rom berühren. Der Fürst hatte schon im vorigen Jahre dem König Victor Emanuel seine Aufwartung machen wollen, war aber daran verhindert worden. Eine eventuelle Reise nach London wie Petersburg ist nur noch Plan und dürfte schwerlich in diesem Sommer verwirklicht werden können. AuS Melbourne ist dem Reuter'schen Bureau unterm 7.d. M. gemeldet worden: „Die Herrschaft der Fidschi-Inseln ist von König Car-caban förmlich an England abgetreten worden und Herr Layard, der britische Consul, hat die Abtretung vorbehaltlich der Ratification seiner Regierung angenommen. Der Staatsschatz von Fidschi soll, wie man sagt, insolvent sein. Die Ausgaben beliefen sich während der letzten zwei Jahre auf 124,000 Pfund Sterling, während die Einkünfte im uemlichen Zeitraum nur 42,000 Pfund Sterling betrugen. Die Regierung von Fidschi war außer Stande, die Zinsen der Anleihen, die sic contrahiert hatte, zu zahlen. Vorbehaltlich der Entscheidung der britischen Regierung ist eine interimistische Regierung öebildel worden."___________________________ Local- und Provinzial-Angelegenheiten. ■— (BeideuheutigenGtmrinderathS-rrgänzu ngSwa hlen) auS dem zweiten Wahl-körper erhielten die Kandidaten deS CrntralnnhlcomilöS, Ritter v. Kaltenegger 329, Leopold Bürger 317, tfaschan 271, Zhuber 254 von 332 abgegebenen Stimmen. Die Wahlbetheiligung war diesmal eine außerordentlich lebhafte. — Bei dieser Gelegenheit können wir nicht umhin, die unwürdigen Manöver jener angeblich „unabhängigen Wähler' zu brandmarken, die e» verschmähen, zur Zeit der Wahlbesprechungen vor die Oefsentlichkeit hinzutteten und den Wählern gegenüber unumwunden ihr Programm zu entwickeln, dabei sich jedoch nicht entblören, die Parteiinterefsen zu schädigen, im geheimen zu wühlen und alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Zwiespalt und Uneinigkeit zu stiften. Wie wenig Ernst es solchen Leute» mit dem Interesse der Gemeinde ist, beweist schon der Umstand, baß sie auf» gerathewohl Candidate» aufstellen und an-empsehlen, die von einer Unterstützung von solcher Seit» nichts wissen wollen. Darum müssen sie es sich auch gefallen lassen, daß man ihre lichtscheue Handlungsweise entschieden ablehnt und als das bezeichnet, was sie ist, als muthwillige Störung der Parteidisciplin. — (Die Plenarversammlung der philharmonischen Gesellschaft.) (Schluß.) Der § 4 des Statutenentwurfes gab der erste de» Anlaß zu längerer Debatte. Die Direciion beantragte durch Herrn Dollhof die Verwerfung des Zusatzes, daß bei Verweigerung der Ausnahme eines Mitgliedes dasselbe an die Plenarversammlung berufen könne. Professor Dr. Supan sprach für die Fassang de« Entwurfes, Dr. v. Schrey, Dr. Schaffer, Dr. v. Vestenek für den Antrag der Direktion, der dann nach vorheriger Replik des Referenten Dr. Steiner angenommen würbe. Der § 10, die Mitgliederbeiträge betreffend, führte zu einer sehr langen und detaillierten Berathung. Der Entwurf beantragt nemlich eine Aufnahmegebühr von 2 fl. 50 kr. und Jahresbeiträge von 8 fl. 40 kr., für Familien unter Beschränkung der Anzahl 0er Familienmitglieder auf 3 und 4 fl. 20 kr. für solche ohne Familie. Die Direction stellte den Antrag auf 9 fl. mit Familie bis za drei Köpfen und 4 fl. 50 kr. ohne Familie, unter gleichzeitiger Emhedung eines Separatdetrages sür Benützung der Sperrsitze. Dr. KeeSbacher hat sich als Mitglied de» FünsercomitsS ein Separatvotum reserviert und beantragte Erhöhung der Beiträge auf 10 und 5 fl., ebenfalls unter Beschränkung der Familienmitglieder-zahl auf drei und motivierte diese Erhöhung durch die gesteigerte» Ansprüche an den Verein, die Verdreifachung der Kosten des Orchesters gegen früher, die große Belastung des Vereines durch seine Musikschule, tue ein jährliches Deficit von 500 fl. auSweise, endlich durch die allgemein erhöhten Preise in allen Lebensfragen, und findet diese Ziffer auch gerechtfertigt im Hinblick aus die Beiträge anderer Vereine, die weniger bieten, und endlich aus Vereine deS gleichen Zweckes anderwärts. Musikdirektor Nedvöd illustriert sodann die Bemerkungen des Vorredners durch die Rachweisung, daß ein Con-cert, welches vor 16 Jahren 40 fl. gekostet habe, heuer 140 fl. koste, daß der Ankauf der Musikalim und Die Copiaturen ebenfalls große Summen erfordern. Dr. von Vesteneck spricht sodann für Den Antrag KeeSbacher» und insbesondere gegen die von der Direciion beantragte Extravergütung von Sitzpläyrn. Dr. v. Schrey spricht ebenfalls sür den Antrag K-eSbacherS, doch findet er in dem Antrage eine Lücke, nemlich die einer Vorsorge sür eine Modalität, unter welcher das vierte und fünfte u. s. w. Familienmitglied das Concert besuchen könne. Landeshauptmann v. Kaltenegger stellt diesbezüglich den Zasatzantrag, daß jebeS Familienmitglied über der Zahl 3 durch einen Jahresbeitrag von 2 fl. per Kops daS ConcerteintriNSrecht, resp. die Mitglied* fchast erlangen könne. Dr. Schaffer schließt sich dem Antrage des Herrn Landeshauptmannes an unter der Abänderung eines statt zwei Gulden. Berichterstatter Dr. Steiner gibt AuMrungm Uder die DiScussiou dieser Frage im Schöße deS (SomitöS und beantragt schließlich, daß jedes Familienmitglied über der Zähl 3 durch den (Irlag von 50 kr. per Concert den Em-tritt in dasselbe sich jeweilig verschaffen könne. Bei der Abstimmung wird der Antrag Dr. KeeSbacherS, dem sich auch die Direktion auschloß, fast einstimmig angenommen mit dem Zujatzantrage DeS Dr. v. Kaltenegger unter Annahme der vom Dr. Schaffer beantragten Modifikation. Die Einschreibegebühr wird aus 2 fl. festgesetzt und im übrigen Der § 10 nach der Fassung de« ComilöS angenommen. § 12 bestimmt die Zusammensetzung und Wahl der Direktion. Der Entwurf bestimmt die Wahl der Funktionäre durch die Plenar-Versammlung, Pros. Dr. Supan stellt den Antrag, nur der Direktor wird als solcher gewählt, die übrige» neun werden als DirectionSmitglieder gewählt und vertheilen dann die Geschäfte nach eigenem Ermessen unter sich. Dr. Schaffer schließt sich dem Antrage Prof. SupanS an »nd beantragt, auch dm Directorstellver» tretet individuell zu wählen. Dr. KeeSbacher spricht sür die Fassung de» Entwurfes, da die Plenar» Versammlung bei der Wahl der Direktion schon wisse« müsse, zu welchem Geschäfte sie daS einzelne Direction»-mitglied brauche, daher sie bereits thatsächlich individualisiere. Dr. Steiner vertheidigt ebenfalls den Entwurf und meint »nter anderem, es fei die 8er« antwortung der Direction, wenn z. B. einen Kassier ei» Verschulden treffe» sollte, eutschiede» leichter, wen« ihn die Gesellschaft selbst gewählt hat. Bei der Abstimmung wird der Antrag Prof. Supan» angenommen, der Zusatzantrag Dr. Schaffer» fällt. — Inzwischen war die Mittagsstunde hereingebrochen, viele Mitglieder entfernten sich, da stellte Dr. Steiner den Antrag auf Vertagnng der weiteren Verhandlung. Dr. Schaffer beantragt Fortsetzung der Sitzung nachmittag» 5 Uhr, Dr. KeeSbacher Vertagung auf nächsten Sonntag wieder »m 10 Uhr. Die Fortsetzung der Debatte findet daher über Beschluß der Versammlung am Sonntaz den 19. April um 10 Uhr vormittag» im Redoutellsaale statt. — (Die hiesige Sectio» de» deutsche» und österreichische» Alpenvereines) hielt gestern ihre erste SectionSversammlung, in welcher Herr Graf Alfon» Auersperg einen äußerst interessanten Vortrag über Aneroide «nd deren Berwenduug bei Höhenbestimmungen hielt. Die Versammlung, welche ziemlich zahlreich war, folgte dem Vortrage mit gespannter Aufmerksamkeit „nd lohnte schließlich dem Vortragenden mit lautem Beifalle. — Praktische Hebungen im Höhe»mefs«n unter Anleitung der Herren Prof. Wurner und Graf AuerSperg werden vonseite der Sektion Freitag Mittag am hiesigen Schloßberge abgehalten. — (Graf Auto» Auersperg), der rittet» liehe Freiheitssänger, hat in der Generaldebatte über bas erste der kirchenpolitischen Gesetze ebenfalls da» Wort ergriffen und eine jener zündenden Reden gehalten, die ihn längst zum Liebling aller sortschritt-freundlichen Oesterreicher gemacht. Wir können e» uns nicht versagen, hier eine gedrängte Skizze der geistvollen Worte folgen zu lassen. Obwohl sichtlich bemüht, dm Dichter Anastasia» Grün in den Hintergrund z» drängen, konnte er doch nicht verhindern, daß nicht hie und da ein beflügelter Gedanke, ein herzinnige» Wort, ein funkelnde» Bild den Ernst der Worte dutchbtach. Et schilderte zunächst die Gegner der Vorlage, jene Gäste, welche selten im Hanse erscheinen, weil sie für die höchsten Interessen des Vaterlande» kein Herz haben; jene Kitchmfütstm, die nicht innerem Drange, sondern äußerem Zwange folgen, die nicht aus Ueberzeugung wider die Gesetze kämpfen, sondern nur, weil Rom hinter ihnen Kanonen aufgefahren hat und sie in die Schlachtlinie treibt; jene Feudalen, denen die Religion nur ein Deckmantel ist für weltliche Bestrebungen. Graf Leo Thun fühlte sich schwer getroffen und zischte aus bei diesem Vorwurf; er vergaß, daß der Redner nur wiederholte, was Cardinal Ramscher schon längst al» Thatsache konstatiert hat. Dau» verfocht er, gestützt auf geschichtliche und staatsrechtliche Argumente, die Befugnis der Regierung, das Concor*-bat zu künden und zeigte, daß dieser Vertrag längst zerrissen, null und nichtig geworden und daß an dessen Stelle eine neue Ordnung der Wechselbeziehungen zwischen Staat und Kirche trete» müsse. Die Stoßseufzer nach der „freien Kirche im freien Staate, wie in Nordamerika", welche den Bischöfen so geläufig von den Lippen geflossen, erwiderte er mit dem Hinweise auf die grundverschiedene politische Entwicklung. DaS amerikanische System, welche» auch feine Sympathie habe, sei aus dem jungfräulichen Bode» von Amerika selbst gewachsen, während e» bei un» vielleicht da» System der Zukunft, unmöglich aber da» der Gegenwart sei» könne. Wir hätten noch eine Unmasse historischer Rechte beiseite zu schaffen, bevor wir aus die Grundlage kämen, auf welcher diese» System beruht. Göthe sagt: , „Amerika, du hast ti besser, Als unser Lontinent, der alte, Hast keine versall'nen Schlöffer Und keine Basalte, Dich plagt nicht zur Unrechten Zeit Nutzlose« Erinnern, vergeblicher Streit." Die Klagen über vo» Polizetregimeut, unter das non die Kirche stellen wolle, fertigte er mit dem geflügelten Spruche ab: Wer e- angenehm gefunden, unter de« Schutze der Polizei eine privilegirte Sonderstellung einzunehmen, der müsse e» sich nun auch gefallen lasse», unter der EhreneScorte der Polizei auf seinen gesetzlichen, normalen Standpunkt zurück geführt zu werden. Einen Ausspruch Rudolfs von Habsburg, de« Begründers unserer Monarchie, an» führend, der pSpstliche Gesandte (Bischof von Sedan) möge mit dem Könige der Deutschen deutsch sprechen und nicht lateinisch, drückte Redner den Wunsch au», e» möge in unserer PairSkammer nicht römisch ge-sprechen werden, sondern deutsch mit ehrlich öfter reichischem Accent. Der Drohung endlich mit den Schwierigkeiten, welche au» der Durchführung der Gesetze hervorgehen würden, hielt er den blanken Schild des Patriotismus entgegen und schloß unter allgemeinem Beifall mit einem warmen Appell an das österreichische Bewußtsein der Kirchenfürsten. Stimmen aus dem Publicum. Die Gefertigten erhielten anläßlich der heutigen Gemeinderathswahlen von einem „unparteiischenSBahlcomite"(?!) eine Correfpondenzkarte, mit welcher ihnen nebst zwei vom Centralwahlcomitö ausgestellten ConLidaten auch noch zwei andere Candidaten, von denen in der vorhergegangenen Probewahl, zu der sämmlliche Wähler eingeladen wurden, um ihre etwaigen Wünsche kund zu geben, keine Rede t:er, zur Wahl empfohlen wurde«. Indem die Herren vom „un parteiischen Wahlcomilv" ihre Handlungsweise nach Gnldün ken beurtheilen wollen, ersuchen die Gefertigten, für fünf tighin ihre Namen aus der den genannten Herren zur Ber fügung stehenden Adreßsammlung zu streichen nnd ibnen nicht zuzumuthen, daß sie die ersten besten Candidaten irgend eines obskuren Wahlcomitvs wählen werden, da sic ja in der nach Gepflogenheit vorher stattfindenden Prvbewahlver-lammlung stets Gelegenheit haben, ihren Wünschen Ausdruck zu geben. Prof. Linhart und Eppich. Ipltre». Eisenstädter, Handelsm., Ungarn. — Sknbec, Ungar«. Cernembl. — Garsek, Steiermark. — «uß, — ^lepac, Reis., Möhrenstern. Reis., Graz. Gedenktafel über die am 16. April 1874 stattfindenden Lici-tationen. 1. Feilb., Herbst'sche Real., ©elf*, BG, Gottschee. — 1. Feilb., Ubelskn'sche Gemeindereal, ad Präwald, BG. Se-nosetsch. — 1. Feilb., Butrua'sche Real., Banjaloka, BG. Gottschee. — 2 Feilb,. Andlavii'schc Real., St. Veit, BG. Wippach. — 1. Feilb., Rom'sche Real., Büchel. BG. Gottschee. Telegramme. Wien, 13. rpril. Das Herrenhaus nahm die sämmtlichen Paragraphe des confessionellm Ge setzeS in der Ausschußfassung an, die zu einigen Paragraphen gestellten Minoritätsanträge ablehnend. Sodann wurde auch das Einführungsgesetz unverändert angenommen und die Gesetzvorlage sofort in dritter Lesung genehmigt. Vor Beginn der Special» debatte hatten die Erzbischöfe und Bischöfe den Saal verlassen. — Dinstag DelegationSwahlen. Berlin, 13. April. Im Reichstag begann die Militärdebatte. Der Kriegsminister erklärte, daß die Bundesregierungen den bekannten Compromiß antrag annehmen. — Die.Norddeutsche allgemeine Zeitung" veröffentlicht die Instructionen Bismarcks an i^en Grafen Arnim anläßlich deS Concils. Rom, 13. April. Einer Meldung der Libertü zufolge Hat der österreichische Botschafter am Freitag die Antwort des Kaisers auf das päpstliche Schreiben überreicht. Der Papst habe den Botschafter auf das wahlwollendste empfangen und hätte der Batican beschlossen, den österreichischen Consessionsgesetzen nur formell zu opponieren. Telegraphischer CurLbericht am 14. April. Papier-Rente 6915 — Silber-Rente 73 60 — 1860er Staats-Anlehen 103- Bankaktien 956-— Credit 196-— — London 111-70 — Silber 105— — 20 - Francs-Stücke 8-92,-/, Steuer Börse vom 13. April. Eingesendet. Äßen turnten Kraft uod Gesundheit ohuc Medizin trab ohne Kosten. Revalesciäre du Barry von London. *u Met asb eeldtiit dieselbe o(>ne iv.edijiu uub ohne Äoileu aui ■Uj': - ». recn», jungen», Leber-, ©tüte-, «chleimbauc., etke.., «Hafen» sab Wictmltibtn, loberculose, 6arry t »emf. le Wien, WalMUoligesee *r, 8, lnI*lb»ob bei B. Kahr, foule ln allen Städten bei aufm «»othelern und fett-„reihiindlern, «» Iwfenbel ’ - . - - _ ________, da» wiener tzau« na» alle» «ege-den ,r eber WaAnabme Witterung. i' a i b a », 14. April. Morgens heftiger Südostwind. Bormittags Regen, Wolkenrna aus Osten. Wärme: morgens 6 Udr + 13 2 , nodimillaqS iI Uhr + 13-3“ C. (1873 + 17-5*, 1872 -f 21-7' C.) Barometer im raschen Fallen, 71700 8Riat meter Da» gestrige TageSmittel ver Wärme + 11-2“, »m 21 “ über dem Normale. ttayetommene ^remve. «m 14. April. Hotel M««d< Wien. Zimer. örlanp,Oniß, Ianovch, «abinqer, nnd Motzl, Reisende, Men. — «r-chnster, Privatier, Gottschee, - Kurz, Privatier, «Lilli. lloirl Klel'wiif. «uralt, Vew.-Berwaltcr, Marburg. Retter, Frankfurt. - • Dr. v. Helle, Mediziner, Ungarn. — «rufsich Preßburg, Oberkrain. „......... ......................... ...... Familie Peretziiti. Udtne. ^ ü, >0, L0. 30 und f)0 lt. pr. Stück. »vu« Bon Jgn. xietnn«;c * &*B. «ambepO ^. A'jfcoch. Staatsfonds. BCtrc. Rente, kst-Pap. dto. dto. öfl. in feilt. Lose von lScl . >se von 1860, tof Lose vou 1860, Pramiensch. s. 1864 tirundentl. - Obi. ebenbürg. Ungarn zu. . 5 „ Actien. Lnglo-Banl .... Lreditanstall . . . Depositenbank . . . SscowPte-ilnflalt . Itranco»Bant . . Handelsbank .... Länderbankenverein. »lationaibank . . . Oesterr. allg. Bank Ctfl. iBantgesellf. . Union - Sau! . . , Berein»bank .... tittleht«6en! .... «»ötd.Badn . . . . Rart-8ntil»ig-®abn. . - - eih.«ahn. « ul. «lisabeth.i , Kais. Kranz-IosesSd. >k>ia.tt»dahn viiddahn. . »rlfc toott 69.30: 69.10 74 —1 74.1U 1-8.115! 98.75 103.75 104.— 110 25 110.75 138 50 139.- 71,— 71.50 74 25 74.75 180.75|13l.-197,75 198 -M.-I 35.-855.- 860.— 12.85 32.70 78.50J 79- #68.—.am. 57. - I 67.:o 200 801.— 10Ü.75 107 -13.75! 14.— 98 — 100 -138.-; 138.60 849.-149.50 185 - HO 195 - 195 50 315 - ,316.50 140. - 147.X5 1‘fundbriefo. töclb Ware Mg. öü- Sob.«lteblt. bto. io SS S Matton. is. KU Ing. Bod.-Sriditanst. 94.75 64.— 80.15 8V.- 95.25 >4.25 90.20 £6.50 Prioritäts-Obl. ifianv3o(ef8»®a6n . Oest.-Nordiresttahn. Siedenbürger Slaatibad» 6tlbb..i»ct.ju 600 ffr. bto. OoiH » |)6t. 101 90 96.70 82.60 1W.-110 30 96.25 102 10 96.90 82.75 126.50 1)0.50 96 75 Lose. l! fk 159.— 12 50 160.-- 13.- Wechsel (3Mou.) Äug-b.rvofl.südd.IL. Xtan't. loo t'U H „ Hamburg eonton io Pf. Sr«ri. Paris 100 gra»cS . 94 10 »4.15 56.06 111.80 44.25 94 30 94 45 65.15 112.10 44.30 Münzen. S?aij. '2<ün*.$>ucakn. no-RTencflftiitf . . . Preuß. Mefienf^änc . «öildcr 6.S7-8.94-1.66 1 105.15 5.28--8.95-1 67-105.35 |ei öiidjftttl. Vkrditllst von 25 bis 30 fl. werden zum Verkauf eines Artikels einige gewandte Agenten gesucht, Kapital ist nicht nöthig. Frankierte Anfrage unter der Adresse: Hermann Dittrich in Triest, Via St. Lattariua Rr. 2. (240— 2) 8**ä««wäwmä.äää3äääSwS6x*R*6 Die Terliisrnim aller Werthpapiere (Anlehenslose, Obligationen etc.) — deren Kenntnisnahme für jeden Losbesitzer unentbehrlich ist, will er sich nicht Verlusten aussetzen — bringt vollständig nebst zuverlässigster Belehrung in allen Geldangelegenheiten das Finanz- und Handelsblatt für jedermann, zugleich allgemeiner Verlosungs-Anzeiger PÜP* „Der Kapitalist!“ von dem soeben ein neues Quartal beginnt. Preis pro Quartal nur '/, Tlialev. Man abonniert bei der nächsten Buchhandlung oder Postanstalt. Probenummern ! (225) Verlag von Eduard Hallberger in Stuttgart. 55 UMUWUWWMMUUWMUUW An die Nachdem Ihr Eurer Pflicht gegen da» Vaterland genügt, tritt eine andere nicht minder qrvße an Euch heran, neinlich die Pflicht Eure Lage, Eure Finanzen zu verbessern. — Jeder Vernünftige weih, daß die« niemals ohne Aufbietung von Mitteln geschehen kann; e« wird daher für lle erfreulich sein, wenn ich ihnen den Weg öffne, auf welchem sie ohne Unterschied ver Parteistellung "Wtz da« Ziel für ein geringes Geld-opfer erlangen. Ebenso wie es viele Wege gibt, die nach Rom führen, so gibt e« auch verschiedene Gelegenheiten sein Glück zu machen, jedoch keine, welche durch die äW StaatS-Garantie "WW Jedem die Gewißheit gibt, dak Gewonnene auch «u erhalte», wie die, auf welche ich hiermit die Aufmerksamkeit der Leser hiiiwendeu möckle. Von unserer Finanz - Deputation aiisgege-bene Original-Antheil-Lofe, welche durch meine auf der Rückseite auSgeserligte Indossierung den Inhabern die Betheiliguiig au allen Gewinns Ziehungen bis zum 19. Mai 1874 garantieren und mit welchen Treffer von eventuell 120.000 Tkaler, oder 80.000 Thaler, und 40.000 Thlr , 30.000Thaler, 20 000 Thaler, 16 000 Thaler, 12.000 Tkaler, 10.000 Thaler, 8000 Thlr , 6000 Thlr., 4800 Thaler. 4000 Thlr. 3200 Thlr., 2400 Thaler, 2000 Thaler, 1600 Thlr., 1200 Tbaler, 800 Thaler re. re. gewonnen werden rönnen, sind von mir, dem coiiees-siouierten Einnehmer, für nur „FünfThaler" (5 Thlr) oder 8*/, Gulden gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages zu erhalten. Dmch die Uebernahnie einer bedeutenden Anzahl Origiual-Lvfe bin ich in den Stand ge-feht, allen Anforderungen zu entsprechen mit) auch fpiiter eiulausende Vestelluiigeu zu effectuie-ren, doch liegt es im Interesse eines jeden, die jßJJ au wüiischciiden Anibeil-Lofe recht bald be-b1 stellen, da olle drei Wochen eine Äewiuit-Ziehung Ü“ sta»findet, welche sür die füiimigm Eiumit' fBl teilten verloren gehen würde, iä] Isaac Weinberg D in Hamburg. M (75-8) Hohe Bleichen 41. EJUlJSEEEUijlJiJlEEIlIii Im TTcrüiiiifsfli’UHiflic am f)aii|il|iliijj 3Tr. 10 findet auf wenige Tage ein Aiisverkauf —................ verschiedener Gattungen LZareii statt. Große AuStvahl von Galanteriewaren, seidenen Halsbinde«. Ifich, Swdil,'nder, Wien. - 3«”(Srobalttii, Photographien, 15hromolitogra»hien, Mineralien, Meermnscheln, Parfümerien, lin. - Pv°Ke"'^rniverb Mandelc, Vacf. vadschwämnien, Strohhüten, Philistranarbeiten a»ö italie». Fabrik. 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