Ntzngspreis« zur Vsterreich-Uttgari, ganzjährig K 6 — halbjährig K 3 — ziir Amerika: ganzjährig D. 2- — j tir das übrige Ausland ganzjährig K 6 50 Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. tlslheer Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Aerivaktung des Hottscheer Noten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftkeitung des Kottslheer Noten in Gottschee. Anzeigen (3u|eratejs werden nach Tarif berechnet und von der Ber-roaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gottscheer Boten erhältlich. B ostsparkass en-Konto dir. 842.285. Nr. 24. Oottschee, am 19. Dezember 1918. Jahrgang XV. An die geehrten Abnehmer. Der „Gottscheer Bote" wird im nächsten Jahre dreimal im Monate erscheinen, nämlich am 1., 10. und 20. jeden Monates. Infolgedessen erhöht sich der Bezugspreis für das Jahr aus zehn Kronen (halbjährig 5 Kronen), für Amerika aus 2 Dollar 50 cent, für das übrige Ausland auf 12 Kronen. Der „Bote" wird von 1919 an nicht nur Leitauffätze und Tagesneuigkeiten („Aus stadt und Land") bringen, sondern auch die unseren Abnehmerkreis interessierenden amtlichen Erlässe, Verordnungen und Kundmachungen aus dem „Uradni List", und zwar teils vollinhaltlich, teils im Auszuge. Wir glauben daher, daß er auch auf Abnahme seitens der deutschen Gemeindeämter, Schulleitungen, industriellen Unternehmungen usw. wird zählen dürfen. Nachdem nunmehr sowohl die „Laibacher Zeitung" zu erscheinen aufgehört hat, als auch die deutschen Zeitungen in Triest eingegangen sind, ist der „Gottscheer Bote" jetzt das einzige deutsche Organ zwischen der Drau und der Adria. Trotz der nunmehr eingetretenen schwierigen Verhältnisse wird der „Gottscheer Bote" stets bestrebt sein, die Interessen Des deutschen Volkes in Jugoslawien mit allem Nachdruck und aller Hingebung zu vertreten. Er wird aber dieser seiner wichtigen Aufgabe nur in dem Falle voll und ganz gerecht werden können, wenn er finanziell dadurch sichergestellt ist, daß sein Abnehmerkreis sich nicht nur nicht vermindert, sondern vergrößert und erweitert. Wir bitten demnach unsere geehrten Abnehmer, uns treu zu bleiben und womöglich noch neue Abnehmer zu gewinnen. Der heutigen Nummer liegt ein Posterlagschein bei, dessen sich die geschätzten Abnehmer bei Einzahlung des Bezugspreises bedienen wollen, und zwar noch vor Neujahr, da vom 1. Jänner dessen Benützung nicht mehr möglich sein wird. ____________ Die Verwaltung. Mdeutjch? Unlängst wurde im „Slovenec" (Korrespondenz aus Gottschee) unserem Blatte der Vorwurf gemacht, es segle im alldeutschen Fahrwasser. Gut deutsch war der „Bote" immer und gut christlich. Das ist ihm ja in seinem Programm, in seiner Aufgabe vorgezeichnet. Aber alldeutsch? Nein! Das alldeutsche Wesen hat im Weltkrieg und besonders am Schlüsse desselben ganz und gar abgewirtschaftet, es hat Bankrott gemacht und wir wären die letzten, die von diesem Bankrott mitbetroffen sein möchten. Wer wüßte nicht, daß in den 50 Monaten des grausen Völkerringens gerade die alldeutschen Treibereien es waren, die dem deutschen Volke sowohl im Ausland als auch in Deutschland selbst den größten Schaden zugefügt habenI Und unser ehemaliges Österreich, es wurde leider in das hiedurch hervorgerufene namenlose Unglück mit hineingezogen. Wer erinnerte sich nicht, daß, als das deutsche Volk von seinen Marinefachleuten mit den U-Boten hinter's Licht geführt wurde, gerade die Alldeutschen es waren, die sich bedingungslos und unduldsam gegen andere Meinungen auf Seite des unglücklichen Marine-Chauvinismus stellten! Neben den früheren Generalstäben und Diplomaten tragen die alldeutschen Träume die Hauptschuld daran, daß ein so furchtbares Unglück über das deutsche Volk und über Östereich-Ungarn kam, daß es versäumt wurde, rechtzeitig einen erträglich guten Frieden zu schließen, und daß^so auch die Katastrophe Österreichs herbeigeführt wurde und liefe Schmach und Demütigung Deutschlands Schicksal wurde. Gewiß gab es in den alldeutschen Kreisen vielen persönlich sehr achtenswerten Idealismus, aber die ganze Richtung der Alldeutschen war fatsch eingestellt, war ein Unheil für das deutsche Volk. Wie kam nun aber der Berichterstatter des „Slovenec" dazu, unser Blatt als ein alldeutsches zu verzünden? Vermutlich wohl deshalb, weil wir aus der „Reichspost" das Gedicht „Klage" herübernahmen, das den schmerzlichen Gefühlen beim Zerfall Österreichs und beim Zusammenbruche Deutschlands Ausdruck gibt und mit den Worten schließt: „Den deutschen Geist erschlugt ihr nicht! An deutschem Wesen wird doch noch einmal alle Welt genesen." Der Sinn dieser Worte wurde da offenbar falsch gedeutet, nämlich etwa so, als ob wir erwarteten, daß nach der tiefen Schmach und Erniedrigung des deutschen Volkes in Bälde wieder ein neuer Hindenburg oder Moltke käme, der es zu neuerlichen Kriegstriumphen führen würde. An so etwas dachten wir aber ganz und gar nicht. ^ ^st doch das Losungswort der Menschheit jetzt: Krieg dem Kriege! In einer Zeit, die dem Völkerbund, dem Staatenschiedsgericht, dem ewigen oder wenigstens viele Jahrzehnte währenden Frieden entgegengeht, auf das Schwert zu hoffen, von militaristischen Utopien zu träumen, wäre gewiß mehr als unangebracht. Nicht an künftige glänzende Waffenstege, nicht an rauschende Waffenerfolge dachte der Verfasser des Gedichtes und wir mit ihm, sondern einzig und allein an Jdeenersolge. Das deutsche Wesen, der deutsche Charakter hat zweifellos Eigenschaften und Vorzüge, die die Menschheit nicht entbehren, die die Welt nicht missen kann, Eigenschaften, die im Konzert der Völker einen besonderen, unentbehrlichen Einschlag bilden. Soll die Menschheit bei aller Hochkultur, bei allen Fortschritten einer auf die höchste Stufe entwickelten Zivilisation schließlich nicht ganz und gar in Mammonsdienst, in die Anbetung des goldenen Kalbes verfallen, braucht sie ein wirksames Gegengewicht; sie braucht einen idealen Ausschwung und Einschlag und diesen findet sie am ausgeprägtesten bei den besten Söhnen des deutschen Volkes. x$n diesem Sinne also glauben wir mit dem Dichter der „Klage , daß die Welt einst an deutschem Wesen genesen werde. Es wäre das Erfreulichste, wenn in dem gewaltigen Ringen um die geistigen Ideale der Menschheit das Slawentum mit dem Germanentum sich aufrichtig brüderlich verbände gegen die später einmal drohende Überflutung Europas mit weißem Mammonismus vom Westen und gelbem Mammonismus vom Osten her. Uber kurz oder lang werden ja wahrscheinlich doch die „Vereinigten Staaten Europas" zustande kommen. Dann werden Deutsche, Slawen und Romanen in einer Front stehen. * Noch einmal sei es betont und hervorgehoben: Wir sind und bleiben unentwegt deutsch trotz aller Widerwärtigkeiten und Heimsuchungen; wir legen Verwahrung ein gegen jedes Unrecht, gegen jede Entrechtung. Wir stehen ein für unsere Überzeugung mit dem Mute des Wortes und der Tat. Aber dabei wollen wir nicht jedermann nach dem Munde reden, der es zwar gut meinen mag, aber nicht _ immer richtig trifft. Aus dem Schicksal der Alldeutschen im Deutschen Reiche sollen auch wir eine gute Lehre ziehen. Strammheit, idealer Hochstnn allein verbürgen noch nicht den Erfolg. Fehlt als Gegengewicht der klare Wirklichkeitssinn, die Klugbeit, läßt man sich nur von aufbrausenden Gefühlen leiten, überschätzt man sich und seine Macht, rechnet man nicht mit den Möglichkeiten, so kann inan, ohne es zu wollen, sogar zum Schädling seines Volkes werden, das man zu idealen Höhen führen will, in Wirklichkeit aber auf ^rrroege zieht. Auch wir in Gottschee dürfen keine bloße Gefühls-und Erregungspolitik treiben, die ja an und für sich gewiß die leichteste,^ bequemste und dem natürlichen Empfinden angenehmste ist. Wir müssen die Dinge so nehmen, wie sie sind, wir müssen eine Wirklichkeitspolitik treiben, die sich erreichbare Ziele setzt und nicht Lustschlösser bauen will. Tun wir das nicht, so geraten wir ebenso auf Irrwege wie die Alldeutschen. Wenn wir der Klugheit das Wort reden, sind wir selbstverständlich weit davon entfernt, berechtigter männlicher Zornesrede über erlittenes Unrecht Schweigen zu gebieten. Im Gegenteile! Dem „Zorn der freien Rede" muß Ausdruck gegeben werden bei jeder Vergewaltigung. Wenn man uns so behandelt, als wären wir rechtlos geworden im eigenen Lande, wenn man unsere Sprache entrechtet, unsere leitenden Beamten absetzt, wenn inan mitten während des Schuljahres unsere Obergymnasialklassen aufläßt und hiedurch Ellern und Söhne in die größte Verlegenheit und in Schaden bringt, wenn man nun auch schon die Hand nach unserer Volksschule aus-zustrccken scheint, so können wir das alles zwar nicht verhindern, weil uns die Machtmittel fehlen. Protest aber, lauten Protest legen wir dagegen ein. Alle Welt soll wissen und erfahren, wie man mit uns verfährt. Was gegen uns jetzt geschieht, ist nichts als ein Faustschlag auf die hohen Ideen Wilsons über das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Aus Stabt und Land. Hottschee. (Prinzregent Alexander.) Auf Grundlage des Beschlusses des Zentralausschusses der Narodno veče vom 24. November 1918 hat eine besondere Abordnung der Narodno veče am 1. Dezember 1918 den serbischen Thronfolger Alexander zum Regenten der vereinigten Völker der Slowenen, Kroaten und Serben proklamiert und die Bereinigung des jugoslawischen Staates unter der Regierung des Königs Peteri., bezw. des Thronfolgers Alexander als Regenten. In diesem neuen Staate ist sofort ein Ministerium für alle öffentlichen Verwaltungszweige ins Leben zu rufen als provisorische Legislative, bis die Konstituante in Wirklichkeit tritt. Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben alle bisherigen nationalen Landesregierungen aufrecht. Prinzregent Alexander hat nach einer feierlichen Thronrede die Regentschaft übernommen. Seit 1. Dezember 1918 bildet mithin das gesamte Volk der Slowenen, Kroaten und Serben eine staatliche Einheit unter der Regentschaft des Prinzregenten Alexander. Die Narodna vlada SHS in Laibach hat am 4. Dezember an den Prinzregenten Alexander ein Begrüßungstelegramm gesendet. — (Staats- und Nationalfeiertag.) Der 1. Dezember wurde von der Nationalregierung in Agram zum allgemeinen Staats- und Nationalfeiertag erklärt. Heuer wurde der Feiertag ausnahmsweise am 14. und 15. Dezember begangen. Bei uns fand am 14. Dezember ein Schulgottesdienst statt, bei dem das Manifest des Prinzregenten Alexander verlesen wurde. Sonntag, den 15. Dezember, wurde in der Stadtpsarrkirche um 10 Uhr vormittags ein feierliches Hochamt mit Tedeum zelebriert. Vor dem Hvchamle wurde das Manifest des Prinzregenten von der Kanzel verlesen. Nachmittag fanden beim Kohlenwerke und im Turnsaale der Volksschule Festversammlungen statt, an denen die slowenische Bevölkeruna teilnahm. b — (Ernennung.) Das deutschösterreichische Staatsdirektorium hat den Ministerialrat Herrn Richard Wenedikter zum Sektionschef im Staatsamt des Innern ernannt. — (Vom Steuerdienste.) Herr Gabriel Reven, Obersteuerverwalter i. R., wurde reaktiviert und mit der Leitung des Steueramtes in Gotlschee betraut. — (Vom Justizdienste.) Der Erste Staatsanwalt in Marburg Herr Viktor Verderber wurde seines Amtes enthoben. — (V o m F i n a n z d i e n st e.) Der Oberfinanzrat Herr August Reich wurde zum Finanzbezirksdirektor in Laibach ernannt, der Finanzrat Dr. Ivan Rupnik zum Oberfinanzrat und Finanzlandesdirektor. — (Eisenbahndirektion.) Am 14. November 1918 ist für Slowenien eine Eisenbahndirektion mit dem Sitze in Laibach errichtet worden. Die Leitung derselben wurde dem Eisenbahninspektor Herrn Rudolf Golob übertragen. — (Ernennung.) Der Gendarmerie-Bezirkswachtmeister Herr Anton Bajec wurde zum Gendarmerie-Leutnant ernannt. — (Die Lehrbefähignngsprüfung) hat Fräulein Maria Kreiner, Lehrerin an der Mädchenvolksschule in Gottschee mit gutem Erfolge bestanden. — (Das Ansuchen der Gottscheer Gemeinden) bei der Narodna vlada SHS um Aufrechterhaltung des status quo und um Ausnahmsbestimmungen bezüglich der Amtssprache ist abschlägig beschieden worden. Es wurde hierüber in den slowenischen Blättern gemeldet: 20 Gottscheer Gemeinden haben der Narodna vlada eine Denkschrift übersendet, in der sie bitten, daß im Gottscheer Bezirke der status quo ante bezüglich der nationalen Rechte der Deutschen erhalten bleibe; insbesondere eyuchen sie, daß sich die Ämter in ihren amtlichen Zuschriften an deutsche Parteien, der deutschen Sprache bedienen mögen. Die Narodna vlada gab hierauf den Bescheid, daß das Slowenische die Amtssprache für den ganzen Machtbereich der Regierung SHS ist und daß davon keine Ausnahme gemacht werden kann. Die Verhandlung über die übrigen Punkte der Eingabe wird verschoben, weil Angelegenheiten solcher Art nur zusammen für das ganze Gebiet der SHS erledigt werden können. — (Die Verhandlungen in Laibach.) Am 9. Dezember fand in Laibach unter dem Vorsitze des slowenischen Volksbeauftragten für Handel und Industrie Dr. Karl Triller die erste Konferenz der Vertreter der Republik Deutschösterreich, der Länder Steiermark und Kärnten einerseits und der Nationalregierung in Laibach andererseits über die zwischen den beiden Staaten schwebenden nationalen und wirtschaftlichen Fragen statt. Zu derselben waren erschienen in Vertretung der deutschösterreichischen Republik Oberstaatsbahnrat Ing. E. Eizinger, Vertreter des Staatsamtes für das Verkehrswesen in Wien; Bahnkommissär Dr. Rudolf Scheidl vom deutschösterreichischen Staatsamt für Verkehrswesen in Wien; der Bevollmächtigte des deutschösterreichischen Staatsamtes für Äußeres in Laibach Dr. Josef Fasching; Sektionsrat im deutschösterr. Staatsamt für Volksernährung Rudolf v. Horrak; Generalkonsul Alexander v. Günther vom deutschösterr. Staatsamt für Äußeres, die Vertreter Steiermarks und Kärntens und ein Vertreter der tschecho-slowakischen Republik. Von slowenischer Seite waren zur Konferenz erschienen aus Kärnten der Kommissär der Nationalregierung in Laibach Franz Smodej, Industrieller Janko Tavčar aus Klagenfurt, Advokat Dr. I. Müller in Klagenfurt, Militärbevollmächtigter für Kärnten Major Lavrič Edl. v. Zaglas, Oberstleutnant Richard Skubee, Oberleutnant Kren, weiters die slo- lifest 15. tags lmte Yen. 'lks- ung ium ,ns- ber- des in Jen. ;ust der mz- ift ach hn- ster ein hee bei uo rb- >en na itt- hte ich m, ab en ne en >er en iet jeste . ier in en en :r= ür J[ »; es :r. ul s, er :r l- .t c- t- j- wenischen Volkskommissare Dr. Janko Brejc (Inneres), Dr. Lovro Pogačnik (Heerwesen), Ingenieur Wladimir Remec (öffentliche Arbeiten und Gewerbe), Dr. Ivan TavLar (Volksernährung), Dr. Karl Triller (Handel und Industrie) sowie der Referent im Amte für Übergangswirtschaft in Laibach GoriLnik. In der ersten Konferenz kamen die nationalen und die Berwaltungsver-hältnisse in Kärnten zur Sprache. Am 10. Dezember wurden die Verhandlungen fortgesetzt. In territorialen Fragen war eine provisorische unpräjudizierliche Lösung, die beide Teile befriedigen würde, nicht zu erreichen. Die Entscheidung über territoriale Fragen konnte nicht bei diesen Verhandlungen, sondern kann nur von der bevorstehenden Friedenskonferenz getroffen werden. In der letzten Sitzung am 11. Dezember wurde über die Fragen der Ausrechterhaltung des Verkehres sowie des Warenaustausches und der Durchfuhr verhandelt. Südslawien übernimmt die Kohlenbelieferung der Heizhaus r der Sübbahn bis einschließlich Mürzzuschlag. Die Vertreter der Kärntner Regierung drückten ihr Bedauern aus über den Abbruch der Verhandlungen betreffend die Verwaltungsabgrenzung. Am 12. Dezember fand das Übereinkommen über die übrigen Punkte seinen Abschluß. Es kam zu einem vollen Einvernehmen. — (Todesfall.) Am 9. Dezember starb hier nach längerem, schwerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, Herr Franz Ranzinger, Oberleutnant i. d. Ref., Hörer der Rechte, Besitzer des Signum laudis, im 29. Lebensjahre. Der Verblichene war seit Beginn des. Krieges dem Freiw. Motorfahrer* korps zugeteilt und stand in den ersten zwei Jahren des Krieges in Pola in Verwendung. Hierauf kam er nach Kuiystare in Galizien und sodann nach Kolosvar, wo er einer Radiogruppe zugeteilt war. Vor nicht ganz einem Jahre wurde er der Radiofront-leitung in Skutari (Albanien) zugeteilt. Albanien ist mit seinem Klima, seinen Sumpfgegenden und seinem teilweise auch schlechten Wasser das Grab vieler Tapferer geworden. Als vor etwa sechs Wochen der Rückzug von dort anbefohlen war, trat ihn auch der Verblichene in bereits krankem Zustande an. Fiebernd legte er die lange, äußerst beschwerliche Reise nach der Heimat zurück und kam krank in Gottschee an. Eine Woche lang war er zu Hause nur mit leichterem Fieber behaftet, dann kam der Typhus zum Ausbruche, zu dem schließlich noch Lungenentzündung hinzutrai. Ein junges, hoffnungsvolles Leben wurde dahiitgeraffl. Die Teilnahme war eine allgemeine und herzliche, was auch in der sehr zahlreichen Beteiligung am Leichenbegängnisse zum Ausdruck kam. Die Sänger sangen einen ergreifenden Trauerchvr. Im Namen der zur Begräbnis-seierlichkeit ihres Bundesbruders erschienenen Mitglieder der akad. Verbindung Carniola hielt Herr Dr. Franz P er z eine tiefempfundene Grabrede. Diese schloß mit den Worten: „Dich, lieber Bundesbruder, wird annoch deutsche Erde decken und gottscheerische Schollen werfe ich zum Abschied auf Deinen Sarg. Lebe wohl, o lebe wohll" — Der Heimgegangene ruhe in Frieden. — (Das Gymnasium in Gottschee.) Der Verein slowenischer Professoren in Laibach hat u. a. eine Entschließung gefaßt, in der verlangt wird, daß das Gymnasium in Gottschee im nächsten Schuljahre aufgelassen werden solle. An der Realschule in Laibach und an. den Gymnasien in Cilli und Marburg sollen die Stammklassen slowenisch werden; wenn genügend wirkliche Deutsche vorhanden sind, sollen deutsche Parallelklassen eingerichtet werden. Die Realschule in Marburg soll slowenische Leitung erhalten. — Wir wollen hoffen, daß die Narodna vlada auf das Ansinnen, das Gymnasium in Gottschee, das nunmehr 46 Jahre besteht, aufzulassen, nicht eingeht. Das Gymnasium in Gottschee ist im Jahre 1872 gegründet worden, um der bodenständigen Bevölkerung der Sprachinsel Gottschee die Möglichkeit einer kulturellen Entwicklung zu geben. Es ist nicht für eine bloß fluktuierende Bevölkerung da, sondern soll der Heranbildung der Intelligenz einer bereits seit 600 Jahren im Lande seßhaften, geschlossenen Bevölkerung dienen. Es sprechen genug Gründe der Gerechtigkeit und Billigkeit für die Forterhaltung dieser Anstalt. Vorderhand beschränken wir uns auf diese kurze Bemerkung. — Am 14. Dezember wurde in Laibach (K.-B.) verlautbart: „Die vier Oberklassen des bisherigen Staats-gymnastums in Gottschee zählen insgesamt 32 ordentliche Schüler und 3 Privatistinnen. Weil nun das bisherige Staatsgymnasium in Laibach in den Oberklassen nur eine geringe Schülerzahl aufweist, hat die Nationalregierung in Laibach verfügt, daß mit Schluß des ersten Semesters im Februar 1919 die vier Oberklaffen des Gottscheer Gymnasiums ausgelassen sind. Den Besuchern dieser Klassen steht es frei, an das deutsche Gymnasium in Laibach überzutreten." Also wieder ein schwerer Schlag für Gottscheel Hat nicht gerade vor allem Gottschee mit seiner bodenständigen, zahlreichen Bevölkerung und seinem ausgedehnten Territorium einen wohlbegründeten Anspruch auf die volle Erhaltung seiner Mittelschule, für welche die Stadt Gottschee erst vor wenigen Jahren durch Herstellung eines Zubaues am Gymnasialgebäude ein großes Opfer brachte? Mindestens aber sollte die harte Maßregel bis zum Ende des Schuljahres aufgeschoben werden, wie dies in ähnlichen Fällen doch immer der Fall zu sein pflegt. Durch die Übersiedlung der Obergymnasiasten in einen anderen Gymnasialort mitten während des Schuljahres werden Schüler und Eltern aufs härteste getroffen. Gottschee hat trotz seiner anerkannt korrekten und loyalen Haltung auf seine Bitten bisher nur schroffe Abweisungen erfahren, so in der Frage der Erhaltung des status quo bis zur Friedenskonferenz, ferner in der Frage der Amtssprache und nunmehr auch in der Angelegenheit der Erhaltung der Obergymnasialklassen. Das erzeugt eine bittere Stimmung. — Nachträglich hören wir, es bestehe die Absicht, mit Schluß des Schuljahres auch die Unterklassen des hiesigen Gymnasiums aufzulassen 11 — (R a i sfe i s e n k a sse.) Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß bis Ende Dezember (letzter Amtstag im laufenden Jahr am 30. Dezember) die Darlehenszinsen einzuzahlen sind. — (Jahrschrift für Landeskunde von Gottschee.) Wie man uns mitteilt, ist die Nachfrage nach den „Beiträgen zur Geschichte und Landeskunde von Gottschee" eine sehr rege. Die Versendung hat sich um einige Tage verzögert, weil die Heftung der Schrift einige Tage in Anspruch nahm. Der Preis der Jahresschrift beträgt drei Kronen, für Porto sind bei Versendung nach auswärts 20 h zu entrichten, somit zusammen 3 K 20 h. — (Verhetze nderTratsch.) In einer Slovenec-Korrespon-denz aus Gottschee wird Familienklatsch und Schülertratsch breitgetreten, um gegen die Gottscheer zu hetzen. Wir könnten mit Tratschmaterial viel ärgeren Kalibers (beleidigende Anekdoten über die Gottscheer) dienen, wenn uns die Sache nicht zu gemein wäre. Es widert uns aber an, zu so niedrigen Kampfmitteln zu greifen. — (Selbstbeherrschung.) Wir haben jetzt nur zu oft Gelegenheit, unsere Affekte, unseren Willen beherrschen zu müssen. Das ist oft eine schwere Kunst, die viel Überwindung verlangt. Aber sie muß geübt werden. „Sei stets dein Herr und nie dein Knecht." In dieser Anleitung liegt der Sieg der Vernunft über die natürlichen Triebe des Zornes. Die Selbstüberwindung fällt einem aber nicht als plötzliches, leicht erworbenes Geschenk in den Schoß, sie muß vielmehr gelernt und durch Übung erworben werden. Nicht leicht und mühelos wird man ein Genie seines Willens, ein Napoleon seiner Gedanken, ein Mirabeau seiner Redegewalt, einzig und allein durch systematische Schulung kann man es zu einer gewissen Meisterschaft in der Selbstzucht bringen. Die Niederkämpfung der Affekte, der Erregung, ist eine Art geistiger Militarismus, den wir gegen uns selbst in Anwendung bringen müssen. Wie der Krieger tapfer sein muß unter allen Umständen, so müssen wir Würde und Haltung bewahren selbst dann, wenn das natürliche Gefühl uns zu scharfen Äußerungen des Affektes hinreißen möchte. Man hat viel vom preußischen Drill gesprochen. Diesen Drill brauchen wir jetzt bei unserer inneren Selbsterziehung. Es kommt einem jetzt oft so vor, als ob alles auf den Kopf gestellt wäre. Da packt einen der Zorn und man möchte am liebsten irgendwie seinen Mut kühlen. Schwamm drüber! Schau nicht nach rückwärts, Freund, schau nach vorwärts, vielleicht dämmert in ferner Ferne irgendwo ein Lichtblick. Beiß die Zähne übereinander, unterdrücke tapfer die salzige Zornesträne und bewahre eine würdige Haltungl — So mancher sagt jetzt im begreiflichen Unmut: Ich halte es nicht mehr aus, ich schnüre mein Bündel und ziehe fort. Wir aber meinen mit dem Dichter Vergil: Durate et vos servate rebus secundis! Aushalten und sich erhalten für künftige bessere Zeiten! Der Heimat treu bleiben in den Zeiten des Glückes ist kein Verdienst, ein Verdienst ist es, ihr die Treue zu bewahren in den Tagen der Not und der Bedrängnis. Es ist die ererbte Scholle unserer Väter, es ist unser Heimatland, es ist unser Volk, für das wir jetzt Bitternisse ertragen. Die Liebe zur Heimat soll und wird uns hiesür die nötige Kraft verleihen. — (Ziffernklauberei!) In einem Aufsatz im „Slovenec"' („Kočevska pisma“) wird bestritten, daß die Bevölkerungszahl des Gottscheer Gebietes 18.000 beträgt, es seien, wird behauptet, nur 14.669. Diese letztere Zahl sei durch eine privatim vorgenommene Zählung des slowenischen Nationalrates in Gottschee ermittelt worden. Jedermann weiß, daß solchen privaten Volkszählungen — mögen sie nun von der einen oder anderen Seite vorgenommen werden —-nicht der Wert und die Zuverlässigkeit einer amtlichen Zählung beigemessen werden kann, indem hiebei das einseitig-parteiische Moment viel zu stark sich breit macht. Aber auch abgesehen davon: Spielen denn einige Hunderte überhaupt eine entscheidende Rolle, wenn es sich darum handelt, einer nationalen Minderheit Rechte einzuräumen, die ihr von berufener slowenischer Seite bereits bestimmt in Aussicht gestellt worden sind und die sie zum nationalen Eigenleben unbedingt braucht? Ob es sich dabei um 15.000, 16.000, 17.000 oder 18.000 Personen handelt, spielt doch keine entscheidende Rolle. Wer wird sich da herumstreiten um ein, zwei oder drei Dutzend Kinder, die angeblich irgend ein nationaler „Moloch" in Mitterdorf oder anderwärts verschlungen haben soll I Warum so kleinlich und ziffernklauberisch! — (Reben ab gäbe.) Die weinbautreibende Bevölkerung wird darauf aufmerksam gemacht, daß aus dem in Krain vorhandenen Vorräte an amerikanischen Reben Rebenreiser und Setzlinge zu folgenden Preisen abgegeben werden: 1000 Stück Rebenreiser zu 25 K, 1000 Stück Setzlinge zu 60 K. Nur für wirklich arme Bittsteller kann der Preis herabgesetzt werden. Überdies ist für je 100 Reben 1 K Verpackung zu zahlen, falls sie nicht unverpackt abgeholt werden. Für die Fracht haben die Interessenten selbst aufzukommen. Anmeldungen sind zu richten an den Weinbauinspektor B. Skalicky in Kandia bei Rudolfswert, und zwar unter genauer Angabe, welche Reben benötigt werden, bezw. welche der beiden Gattungen. Die Reben werden nur für den eigenen Bedarf der Weinbauer abgegeben. — (Wilson) ist am 13. Dezember mittags aus dem Dampfer „George Washington" in Brest eingetroffen und ist unter Entfaltung fürstlichen Pompes an Land gegangen. Der Präsident hofft, daß der Friedensvertrag noch vor Ende März unterzeichnet werden wird. — (Autonomie Dentschböhmens.) „Pravo Lidu" schreibt, es sei traurig, daß es in der tschechischen Nation imperialistische Elemente gebe, die den deutschen Gebieten Böhmens eine zentralistische Verwaltung diktieren wollen. In kultureller Hinsicht müsse der deutschen Bevölkerung weiteste Autonomie gewährt werden. — Ministerpräsident Kramar erklärte, die Deutschen in Böhmen würden jede Freiheit bekommen, nur müssen sie auf ein geschlossenes Sprach- und Siedlungsgebiet verzichten. — (Beendigung des Marburger Eisenbahneraus-standes.) Der Ausstand der Eisenbahner in Marburg, der durch ein paar Wochen gedauert und Verkehrsstörungen verursacht hatte — eine Strecke nördlich von Marburg von etwa 4 Kilometer Länge mußte vvu den Reifenden zu Fuß zurückgelegt werden —, ist am 13. Dezember Beendet worden. Am 14. Dezember wurde die Arbeit wieder ausgenommen. — (Die italienischen Minderheiten.) Der Vizepräsident des Agramer Nationalrates erklärte u. a.: „Wir werden natürlich die italienischen Minderheiten in jeder Weise respektieren. Zara und Fiume sollen Freiheit und Gemeindeautonomie erhalten." — Und die deutsche Sprachinsel Gottschee in Krain? — (Zuckerfabriken.) Eine Folge der Zuckernot ist es offenbar, daß man in Steiermark und Oberösterreich die Errichtung von Zuckerfabriken beabsichtigt. Wie steht es diesbezüglich in Süd-flawien? — (Verkehr zwischen Jugoslawien und den Enten test anten.) Am 10. Dezember ist eine englische Militär-Mission in Agram eingetroffen. Sie hat die Aufgabe, Vorbedingungen für einen regelmäßigen Verkehr zwischen Jugoslawien und den Ententestaaten zu schaffen. — (Getreide für Jugoslawien.) Dem „Slovenec" wird aus Agram unterm 9. Dezember gemeldet: In der Sitzung des Hauptausschusses der Nationalregierung wurde ein Telegramm der französischen Admiralität in Cattaro zur Kenntnis gebracht, worin die Absicht ausgesprochen wird, daß für Jugoslawien 30.000 Tonnen Getreide eingeführt und verteilt werden sollen. Das Getreide soll in Cattaro, Spalato und Fiume ausgeladen werden. — (Krankheiten.) Infolge der längere Zeit herrschenden ungünstigen Witterung sind neuerdings Krankheiten aufgetreten. Die spanische Grippe ist wiederum aufgelebt, auch der Mumps gewinnt an Verbreitung. Infolgedessen ist der Unterricht an den Volksschulen für einige Zeit geschlossen worden. — (A ero pla n post.) Am 8. Dezember ist in Laibach zum ersten Male ein Aeroplan mit Briefpost nach Prag abgeflogen. — (Der Mangel an Kleingeld) wird immer fühlbarer. Überall heißt es, Kleingeld bereit halten! Woher aber nehmen? Es ist doch eigentlich kaum glaublich, daß die Hamsterei sich nun sogar schon auf die Eisenmünzen geworfen hat. — (Warum keine Germ?) Immer noch keine Germ! Warum das? Weil in Krain überhaupt, wie es scheint, keine Preßhefe erzeugt wird. Früher bekamen wir dieselbe von Klagenfurt. Nun herrscht aber auch in Kärnten und Steiermark Mangel an Preßhefe, weil es den betreffenden Betrieben an Kohle fehlt. Selbst Graz ist diesbezüglich bloß auf die Wiener Zufuhren angewiesen, die 300 Kilo betragen, während 700 Kilo erforderlich sind. — (Sinken der Schweinepreise.) In Kroatien und besonders in Slawonien Befindet sich, wie „Slov. Narod" mitteilt, gegenwärtig eine große Menge von Mastschweinen, die auch nach Krain zum Verkaufe angetragen werden, und zwar zum Preise von 4 bis 6 Kronen für 1 kg Lebendgewicht. Es wird berichtet, daß auch die Rinderpreife in kurzem herabgehen werden. — (Mangel an Medikamenten.) Das Apothekergre-minm in Laibach teilt den Apothekern und jenen"Ärzten, die Hausapotheken besitzen, mit, daß die beschlagnahmten Medikamente nur sehr gering sind und deshalb von einer ausgiebigen Verteilung keine Rede sein kann. Nur Chinintabletten stehen noch in größerer Menge zur Verfügung. Das Gremium macht noch einmal alle maßgebenden Kreise aus die drohende Gefahr des Mangels an Arzneimitteln aufmerksam und spricht die Hoffnung aus, daß es endlich doch gelingen werde, Arzneien von der Entente zu bekommen. Ans Deutschösterreich ist nichts zu erwarten, weil dort selbst Mangel herrscht. ^ — (Die Distriktsarztstelle) in Fara mit dem Sitze in Petrinja ist zur Besetzung ausgeschrieben, desgleichen u. a. die Distriktsarztstellen in Rudolfswert und Seifenberg. Der Distriktsarzt in Seisenberg erhält neben seinen Jahresgehalt (1400 K) und der Aktivitätszulage (200 K) für die amtsärztlichen Tage in Ambrusch, Haidowitz und Langen ton überdies eine Jahresentschädigung von 800 K. Gesuche bis 31. Dezember. — (ÜberdieVersorguug mitLebensmitteln) sagte Dr. Korošec kürzlich in Radmannsdorf, daß man auf die Einfuhr derselben sicher rechnen dürfe. Im Jänner werde mit Bestimmtheit eine genügende Menge von Lebensmitteln zu erwarten fein. In der Sitzung der Narodna vlada am 2. Dezember teilte Dr. Korošec mit, er habe von den entscheidenden Stellen der Entente die Zusicherung erhalten, daß die Entente der jugoslawischen Bevölkerung mit Kleidung und Lebensrnitteln Helsen werde. — (Die Unterhaltsbeiträge) werden auch jenen Familien ausbezahlt, deren Väler (Erhalter), wenn sie auch bereits zurückgekehrt sind, krankheitshalber arbeitsunfähig sind. Es muß aber die Bestätigung des Arztes und des Gemeindeamtes beigebracht werden. (Fleischpreise.) Für den Detailverkauf von Rind- und Kalbfleisch sind am 1. Dezember d. I. folgende Preise behördlich festgesetzt worden, und zwar per Kilogramm: Rindfleisch, vorderes mit Zuwage K 6'20; Rindfleich, hinteres mit Zuwage K 8'—; Unschlitt K 6'—; Zunge K 8'—; Lunge K 120. Kalbfleisch erster Güte mit Zuwage K 10, Kalbfleisch zweiter Güte mit Zu-wage K 9. — Die früheren Preisansätze sind außer Kraft getreten. (Kunstdünger.) Alle Arten von Kunstdünger sind im Bereiche der Narodna vlada SHS unter Sperre gelegt. Das Kommissariat für Ackerbau wird dafür sorgen, daß der Kunstdünger gleichmäßig verteilt wird. Alle Arten von Kunstdünger, der in ganzen Waggons aus dem Auslande kommt, mit Ausnahme von Kalisalz und Kalidünger werden beschlagnahmt. Die Verteilung des Kunstdüngers nimmt die Slowenische Landwirtschaftsgesellschaft vor. — (Unterhalts bei träge.) Die Regierung hat angeordnet, daß Unterhaltsbeiträge, die mit 1. November 1918 verfallen sind, jenen Parteien auszuzahlen sind, welche vom Pfarrer und Gemeindevorsteher eine Bestätigung ihrer Bedürftigkeit beibringen. — (Grubenholz, Zellulose,) das schon gefällt ist, wird von der Regierung beschlagnahmt und es werden alle diesbezüglich aügeschlossenen Privatverträge betreffs Ankaufes solchen Holzes für ungiltig erklärt mit Ausnahme jener, die mit den Direktionen von Papierfabriken und Kohlenbergwerken im Bereiche der SHs abgeschlossen wurden. Die Besitzer solchen gefällten Holzes werden ersucht, bekanntzugeben, wie groß der Vorrat ist und wo er sich befindet. Der Übernahmspreis wird mit 100 K für die Meterklafter (4 Raummeter) bestimmt, und zwar gestellt zur betreffenden Bahnstation. Die Besitzer von Fahrgelegenheiten und Zugtieren werden beauftragt, auf Anordnung des Gemeindevorstehers unverzüglich das zur Beförderung dieses Holzes notwendige Fuhrwerk beizustellen. Für die Verfrachtung werden per 100 kg und Kilometer auf Straßen 25 h, auf Waldwegen 30 h gezahlt. — (Zugsverkehr von Wien nach Steiermark.) Die Verkehrsdirektion der Südbahn erließ einen neuen Fahrplan, aus dem hervorgeht, daß künftighin von Wien nach Steiermark nur zwei Züge verkehren, und zwar einer in der Früh und einer in der Nacht. — (Die Frage der Grenzen Jugoslawiens.) In der Sitzung der Nationalregierung am 2. Dezember haben Dr. Korošec und dessen Sekretär Dr. Žerjav über die Beratungen mit den Vertretern des jugoslawischen Ausschusses mit dem serbischen Ministerpräsidenten Pasta, der serbischen Opposition in Genf und den Vertretern der Entente in Paris Bericht erstattet. Dr. Korošec gab ein allgemeines Bild über die Ansichten, die unter den Staatsmännern der Entente über das Problem der nördlichen und westlichen Grenze Jugoslawiens vorherrschen. Die Lage sei hinsichtlich der nördlichen Grenze äußerst günstig und es sei dort die vollkommene Erfüllung aller jugoslawischen Aspirationen gesichert. Die Frage der westlichen Grenze (gegen Italien) sei noch nicht geregelt und es sei notwendig, daß das ganze jugoslawische Volk sich mit dem gebührlichen Nachdruck und mit allen Mitteln für die Lösung dieser Frage und im Sinne der hohen Ideen Wilsons einsetze. — (Gelöbnisformel.) Der Wortlaut des Gelöbnisses, das die Justizbeamten zu leisten haben, ist folgender: „Ich gelobe dem Staate Treue und dem Gesetze Achtung." ■— (Bezüglich der Zollverhältnisse für d as Julische Venetien) hat der italienische Gouverneur in Triest folgendes angeordnet: Bis auf weiteres bleiben die österreichisch-ungarischen Zoll- und Finanzgesetze in Kraft. Da schon jetzt die Grenzen, welche das Julische Venetien von Italien trennten, als abgeschafft anzusehen sind, hat sich der Warentransport aus den Häfen des Julischen Venetiens in die Häfen des Königreiches Italien nach den Grund- sätzen zu vollziehen, die für den Verkehr aus einem italienischen Hafen in einen anderen italienischen Hafen maßgebend sind. — (Empfindlicher Mangel.) Zur Zuckerknappheit hat sich nun auch der Mangel an Kochsalz gesellt. Die Zufuhr von Salz ist dringend notwendig. Auch an Petroleum herrscht großer Mangel. Seit einer Reihe von Wochen hatten wir auch keine Preßhefe zum Brotbacken. — (Abschaffung des Adels in der tschechoslowakischen Republik.) Die Nationalversammlung in Prag hat das Gesetz über die Abschaffung des Adels, der Titel und Orden angenommen. Der Adel, die Orden sowie alle daraus entspringenden Rechte, ebenso alle Titel werven aufgehoben, soweit sie als bloße Auszeichnungen verliehen werden. In Geltung bleibt der Doktor-und Jngenieurstitel, sowie jene, die einen wirklich ausgeübten amtlichen Rang ausdrücken. — (Eine' Laibacher Unsall-Versicherungs-An-stalt.) Weil sich die Arbeiter-Nnfallversicherungsanstalten in Graz und Triest außerhalb des Machtbereiches der Laibacher Nationalregierung befinden, wird die Laibacher Geschäftsstelle der Triester Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt bis zur endgültigen Regelung in eine „Provisorische Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt mit dem Sitze in Laibach" umgewandelt und ihr Wirkungskreis auf den ganzen Machtbereich der Laibacher Nationalregierung ausgedehnt. — (In italienischer Kriegsgefangenschaft) sind nach Zeitungsmeldungen u. a. 2 Baone SchR 3, SchR 26, Ldst.-Baone 151 und 152, IR 17, 117, 27 und 127, FJB 7, 8, 9 und 20. — Den österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen soll es übrigens, wie verlautet, leidlich gut gehen. — (160 Milliarden Mar kKriegsentschädigungl) Die Summe, die England für sich und seine Dominions als Kriegsentschädigung verlangt, beträgt 160 Milliarden Mark. Der „Berliner Börsenkurier" bemerkt hiezu, diese ungeheure Forderung sei zunächst ganz unglaubhaft, weil alle Gegner den Grundsätzen Wilsons zunächst zugestimmt haben, wonach Privatschäden vergütet, aber keine Kriegskosten gezahlt werden. Deutschland würde durch eine so enorme Kriegsentschädigung in eine völlige wirtschaftliche Versklavung geraten. — (Der Wert der Krone.) In den letzten Novembertagen galt unsere Krone in Zürich kaum 30 Centimes, während man vor dem Kriege für die Krone 105 Centimes bekam. In Berlin gilt unsere Krone jetzt 54 Pfennige, vor dem Krieg war ihr Kurs 85 Pfennige. Umgekehrt müssen wir für einen Schweizer Franken 2 K 62 h zahlen (im Frieden 95 h) und für eine deutsche Mark 1 K 86 h (im Frieden 1 K 17 h). — („Gutsadministration und Güter eins ch ätzu n g in Österreich, Ungarn und in Bosnien und der Herzegowina.") Von Dr. h. c. Ing. Leopold Hufnagel Band des von Robert und Hugo Hitschmann herausgegebenen „Archiv für Land- und Forstwirtschaft". Dritte, vermehrte und umgearbeitete Auflage. Verlag Karl Gerolds Sohn, Wien, VIII. Hamerlingplatz 8/10. Preis broschiert K 19'80. Die „Österr. landwirtschaftliche Ge-noffenschaftspreffe" schreibt über dieses Werk: In immer mehr zunehmendem Maße rückt die Landwirtschaft in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses, nicht bloß aller jener, die in ihr den Träger des gesamten staatlichen Ernährungswesens erkennen, sondern auch derjenigen Faktoren, die in ihr ein Gebiet der wichtigsten staatlichen administrativen und finanzpolitischen Fürsorge erblicken. Zahlreiche neueste Gesetze befassen sich mit den vielseitigen Fragen des Grundbesitzes, später werden sie es noch in erhöhtem Maße tun müssen. Darum verdient das vorliegende, in dritter, vermehrter Auflage erschienene Werk eines Praktikers über Administration und Schätzung landwirtschaftlicher Güter gerade jetzt besondere Aufmerksamkeit, da es, die neuesten Gesetze berücksichtigend, alles Wissenswerte über die Stellung des Grundbesitzes in Staat, Land und Gemeinde gegenüber Gericht und Behörde in den Kreis seiner Betrachtung zieht. Es fehlt ebensowenig eine eingehende Darstellung über die Aufnahme, Sicherstellung und Eoidenzhaltung des Grundbesitzes, wie eine all- ----- gemein verständliche, dabei erschöpfende Behandlung aller einschlägigen Fragen aus dem Steuerwesen, dem Versicherungswesen, einschließlich der Sozialversicherung, über Aufgaben des Grundbesitzers oder Verwalters bei Kauf und Tausch, Verpachtung mit) Vermietung, bei Einschnldung und Schuldentilgung, bei Bauführungen und anderen Geschäften; auch die wichtigsten Normen über den Dienst-vertrag (Güterbeamten-Handlungsgehilsengesetz, Dienstbotenordnung, die neuen Bestimmungen aus dem a. b. G.-B.) werden besprochen. Besonderes Interesse verdient angesichts des gegenwärtig besonders lebhaften Güterverkehrs und der bekannten Steuerpläne der Regierung (Vermögenssteuer) der Abschnitt über die „Gütereinschätzung". Ein eigener Abschnitt ist auch noch den Familienfideikommissen und deren Verwaltung gewidmet, so daß das Buch tatsächlich auf alle wichtigen Fragen, die in der Praxis der Güterverwaltung auftauchen können, Antwort gibt. Witterdorf. (Unter dem Schutze der neuen Regierung.) Gottschee erlebt jetzt böse Tage. Schlag auf Schlag saust ans unser armes Volk hernieder und mit Bangen sieht man der Zukunft entgegen. Es scheint, als sollte das Bisherige erst der Anfang noch größerer Bedrückung werden. Der Bezirkshauptmann, der Be-zirksgerichtsvorsteher, der Bezirksschnlinspektor, der Steuerverwaller usw. werden ihres Amtes enthoben und durch Slowenen ersetzt. Alle amtlichen Erledigungen und Erlässe gehen der deutschen Bevölkerung nur mehr in slawischer Sprache zu, ebenso die Zuschriften an die deutschen Piarr- und Gemeindeämter und Schulleitungen. Für alle deutschen Schulen und Klassen wird Slowenisch ans einmal als Pflichtgegenstand erklärt; die Oberklassen des Gymnasiums in Gottschee werden schon im Februar ausgelassen und die Gottscheer mögen znsehen, ob und wo sie bei der furchtbaren Teuerung plötzlich unterm Jahr ihre studierenden Söhne unterbringen. Abgeordneter Škulj, dem auch die Gottscheer zum Mandate verhelfen haben, kennt nur bedrückte Slowenen in Gottfchee und hat noch nie ein Wort zum berechtigten Schutze der Gottscheer selbst gesunden. Der „Slovenec" öffnet bereitwilligst feine Spalten den ..Briefen aus Gottschee", durch welche die slowenische Öffentlichkeit noch mehr gegen Gottschee ausgepeitscht und die Nationalregierung gegen uns weiter vorzugehen aufgefordert wird. Gleich die erste Nummer des Blattes „Jugoslawin" verlangt in groben Worten die Entfernung der wenigen Gottscheer Beamten bei der Regierung in Laibach. 'Auf den Bahnfahrten nach Laibach und Rudolfswert werden wir von Slowenen ganz gemein beschimpft. Von den An« flegelungen haben auch Frauen und Mädchen zu leiden. Auf eine diesfällige Beschwerde wurde auf der Station in Großlupp mehreren Frauen der Rat erteilt, künftighin bei groben Angriffen einfach die Notleine zu ziehen. Mehrere Männer und Frauen, die kürzlich nach dem Markte in Rudolfswert in der dortigen Bahnrestauration deutsch redeten, wurden von einem slowenischen Militaristen angefahren, stille zu fein, denn in Südflawien dulde man diese Hunde-sprache nicht I Nach all dem wird es wohl jedermann begreiflich finden, daß die Stimmung am letzten behördlicherseits befohlenen Danksägungssomitage unter den Gottfcheern keine besonders gehobene war. Wünscht man uns anders, dann behandle man uns auch anders. Als Sieger werden die Slowenen auf der Friedenskonferenz nicht anftreten können; denn sie gehören wie wir zu den Geschlagenen. Es könnte ihnen mit ihrer Forderung nach Befreiung aus italienischer Umklammerung doch nur das eine als Anempfehlung dienen, daß auch die inmitten Südflawiens ansässigen deutschen Gottscheer, von der eingeleiteten Knebelung erlöst, sich frei entwickeln dürfen. — (Trauungen.) Franz Perz aus Rain 16 wurde am 1. Dezember zu Liseregg in Kärnten mit Maria Renfchnig, am 4. Dezember die verwitwete Josefa Kamme aus Malgeru 4 mit dem Knappen Franz Zupančič getraut. — (Die böse Grippe) fordert immer mehr Opfer unter Kindern und Erwachsenen. Am 6. Dezember ist ihr der 8 jährige Joses Kresse in Oberloschin 6; tagsdarauf die 78 Jahre alte Gemeindearme Maria Erker aus Kerndorf; am 9. Dezember die Be- sitzersfrau Magdalena Primosch in Mitterdorf 4, erst 27 Jahre alt; am 13. Dezember der Schustermeister Georg Tschinkel aus Mitterdorf 43 im Alter von 62 Jahren; °am 15. Dezember die 7 Jahre alte Franziska Zakrajschek in Kerndorf 28 und am gleichen Tage ihr 6 jähriges Brüderchen Alois erlegen. — (Wölfe im Dorfe.) Seit mehr als 30 Jahren schienen hier die Wölfe ausgerottet zu fein. Heuer nun treten sie wieder aus und einzelne drangen schon mitten in die Dörfer Lofchin und Malgeru hinein. Viele Rehe sind bisher schon den Bestien zum Opfer gefallen. —• (Tollkrankheit oderVergiftnng?) Der dem Gastwirte Georg Petsche gehörige Hnnd wurde kürzlich aus einmal ganz wild, biß des Wirtes jüngsten Buben und am nächsten Tage verendete das Tier. Der gebissene Knabe wurde in Wien geimpft, obgleich noch nicht festgestellt ist, ob der Hund wütend oder vergiftet war. — (Mit der eigenen Schlinge gefangen.) Zwei Langfingern wurde durch ihre Verhaftung am 9. Dezember ihr Handwerk wenigstens aus einige Zeit gelegt. Es ist dies der beim Gastwirte Georg Petsche als Kohlenbrenner beschäftigte Franz Maußer und die mit dem sauberen Gesellen zusammenlebende Josefa Perz aus Rain. Beide haben in der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember bei ihrem Dienstgeber eine Kuh und 15 Hühner gestohlen. Man kann sich den Schrecken des Besitzers bei der Entdeckung des Diebstahls vorstellen. Die gestohlene Kuh riß sich aber los und konnte von den Dieben in der Nacht nicht weiter verfolgt werden.„ Am Morgen fand man sie infolge der Schläge stark blutend und der um ihre Stirne gewundene Strick führte zur Entdeckung der Diebe, indem Gastwirt Petsche den Strick als gleich jenen erkannte, die er dem Kohlenbrenner seinerzeit übergeben hatte. Durch die bei der Köhlerbaracke im Walde von der Gendarmerie vorgenommenen Untersuchung wurden Maußer und seine Genossin des Diebstahls überführt. Man fand nämlich von den geraubten Hühnern bei der Hütte gebratene und rohe Stücke vor. Auch auf eine Kalbshaut stieß man. Sie soll vom Kalbe stammen, welches in Grintowitz gestohlen worden war. In die Enge getrieben, gestand Maußer den Diebstahl ein. Das Gericht wird hoffentlich dafür sorgen, daß man vor ihm und seiner Helferin auf längere Zeit sicher ist. Göttenih. (Wölf e.) Am 21. November schoß der Jäger Georg Michitsch einen jungen Wolf, am 30. November aber einen alten, ein sehr großes Exemplar. — (Eine Reise mit Hinderni ssen.) Mitte November wollte der Gastwirt I. P. ein ärarisches Pferd nach Laibach znrück-führen. Der Gaul konnte nämlich sehr gut fressen, aber ziehen konnte ober wollte er nicht recht. I. P. wollte deshalb in Lai- bach seinen Kriegsgaul Umtauschen und machte sich auf die Reife. In dem Walde zwischen Göttenitz und Maseru aber machte angeblich ein Wolf allen Ernstes Miene, die Weiterreise dem Obgenannten zu verwehren. Gleich einem Grenzwächter hatte sich der Wolf dem Pferdetreiber kühn in den Weg gestellt. Erst auf mehrmaliges Schreien hin fei die Bestie in einer Grube verschwunden. Die Jäger sollten sich deshalb die Vertilgung dieser Tiere noch mehr angelegen sein lassen. In Laserbach soll dieses sonderbare Wild noch zahlreicher aufgetreten sein als hier. — (Die Soldaten) aus hiesiger Gemeinde sind bis auf 6 Tote, 6 Kriegsgefangene, 1 Kriegsinvaliden und 1 Vermißten wiederum alle zurückgekehrt. Mosel. (Die 'spatt t s ch e Grippe) hat Mosel bis November verschont, von November an kehrte sie aber säst in jedes Haus ein und befiel in einigen Familien fast alle Mitglieder. Im Dezember sind 10 Personen gestorben, darunter Heinrich Jonke, Besitzer in Niedermösel, 44 Jahre alt; Johann Köstner, Besitzer in Reintal, 42 Jahre alt; Vitus und Franziska Schager, Besitzer in Reintal, 36 und 58 Jahre alt; Josef Jonke, Kaufmannsfohn in öbermöfel,. 29 Jahre alt. Da auch sehr viele Schulkinder krank liegen, mußte die Schule geschlossen werden. Iah und H Troje i aus O Eine 2 tigern freiwill zwunge Gastha Lebens rmtgsn blichen« und be mehreri der M Bauau: Jahren Lebens Deutsch Von se gerufen in die Heimat schönes ganzen Wir w C schwere Herr § jahre g. gaben, Arbeite Haitun Frieder kirche i mit At Die Fi such er t Sache 8 -Lleindru Zinschall ,^ahr rot fine zwa jtef Kau1 lung -Ejoni Vers erzev liefet An Wm lofo 3fd — (Geheiratet) haben: Rudolf Ersehen aus Niedermösel und Helene Sorschak aus Windischfeistritz in Steiermark, Konrad Troje und Aloisia Sürge, beide aus Niedermösel, Magdalena Herbst aus Oberpockstein und Joses Ruderer aus Straßgang in Steiermark. Eine Witwe mit 72 Jahren wollte schon zweimal denselben Bräutigam heiraten. Das erstemal trat dieser nach dem ersten Aufgebote freiwillig zurück, das zweitemal nach dem ersten Aufgebote aber gezwungen — durch die Grippe, an welcher er starb. Woroöitz. (Todesfall.) Am 30. November starb hier der Gasthaus- und Grundbesitzer Herr Johann Loser in seinem 87. Lebensjahre. Nach kurzem Leiden erlag er trotz seiner bewunderungswürdigen Gesundheit der verhängnisvollen Grippe. Der Verblichene gehörte mehr als 60 Jahre dem Gemeindeausschusse an und bekleidete 18 Jahre die Stelle eines Bürgermeisters und durch mehrere Perioden die eines Ortsschulratsobmannes. Auch war er der Mitbegründer der Octsfeuerwehr und ein eifriges Mitglied des Bauausschusses beim Schul-, Kirchen- und Psarrhofbaue in den Jahren 1858—63. Den Winter über hielt er sich seit seinem 13. Lebensjahre beim Hausiergeschäfte in Prag auf, woselbst er im Deutschen Hause als gern gesehener Gottscheer allein Zutritt hatte. Von seinen Stammkunden wurde er stets als „Bürgermeister" angerufen. Mit Vater Loser ist ein unersetzliches Stück Alt-Gottschee in die kühle Erde gesunken. Ec hing mit großer Liebe an der teuren Heimat und lebte mehr dem allgemeinen Wohle als sich selbst. Sein schönes letztes Geleite gab hievon Zeugnis. Jung und alt aus der ganzen Umgebung wanderte mit ihm zum schneebedeckten Friedhofe. Wir wollen ihm ein treues Gedenken wahren. Laiöach. (Dr. Lampe f.) Am 16. Dezember ist hier nach schwerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, Hochw. Herr Kanonikus Monsignore Dr. Eugen Lamp č im 45. Lebensjahre gestorben. Der Verblichene war ausgestattet mit hohen Geistes-gaben, war einer der fähigsten Köpfe der Slowenen und die tüchtigste Arbeitskraft im früheren Landesausschusse. Wegen seiner politischen Haltung hatte er in der letzteren Zeit viel zu leiden. Er ruhe in Frieden. — (Die deutschen Predigten) in der Laibacher Domkirche wurden infolge geheimer Agitation und ausgeübten Druckes mit Anfang November abgeschafft nnd durch slowenische ersetzt. Die Folge davon war, daß am Allerhelligenfeste die deutschen Besucher des Domes ohne Wort Gottes blieben. Da es aber eine gewagte Sache ist, gläubige Katholiken auf diese Weise für die Dauer in ihren religiösen Gefühlen zu kränken, so wurde von der kirchlichen Behörde die deutsche Predigt, die seit Menschengedenken an Sonn-und Feiertagen um halb 10 Uhr gehalten wurde, wieder eingeführt und auf die elfte Stunde verlegt. Aber auch dabei sollte es nicht bleiben. Wieder wurde agitiert, wieder ein Druck ausgeübt und wieder dem Drängen nachgegeben. Das deutsche Wort Gottes sollte ganz aus der Domkirche verschwinden. Für die deutschen Predigten wurde die kleine St. Florianskirche in Aussicht genommen. Da aber nicht zu erwarten war, daß dieses abseits gelegene, räumlich beschränkte Kirchlein eine besondere Anziehungskraft haben werde, wurde der Gedanke an das Borstadtkirchlein fallen gelassen und vom fürstbischöflichen Ordinariate angeordnet, daß die deutschen Predigten bis auf weiteres in der Domkirche abgehalten werden dürfen, und zwar um 11 Uhr nach dem Hochamte, statt wie bis vor kurzem, um halb 10 Uhr vor dem Hochamte. Durch diese Verfügung hat der hochwürdigste Herr Fürstbischof den deutschen Kirchenbesuchern Laibachs einen großen Dienst erwiesen, für den sie ihm stets dankbar sein werden und dessen sie sich durch fleißigen Besuch der Predigten würdig erweisen wollen, dies um so mehr, als sie wieder einen vorzüglichen Kanzelredner erhalten haben in der Person des Hochw. Herrn ?.Bötsch, Priesters der Gesellschaft Jesu, der in der kurzen Zeit seiner hiesigen Wirksamkeit durch die Gediegenheit seiner Vorträge die Herzen seiner Zuhörer gewonnen hat. Wien. (V erein der Deutschen aus Gottschee.) Nachdem die Gastwirtschaft „Zum roten Igel" A. Mord I., Marfforder-gasse Nr. 5, in anderen Besitz übergegangen ist, beehrt sich der Vorstand des Vereines, den geehrten Mitgliedern zur Kenntnis zu bringen, daß sich das Vereinsheim von nun an in Paul D eierls Gastwirtschaft, I., Babenbergerstraße Nr. 5 a, befindet. Wie bisher, finden auch jetzt die gemütlichen Zusammenkünfte der Mitglieder jeden Donnerstag statt. Auch werden dortselbst die Borstandssitzungen, Versammlungen wie auch sonstige Fest- und Vortragsabende abgehalten werden, da genügende Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Daß wir in der jedem Mitglieds bekannten Gastwirtschaft in jeder Beziehung gut aufgehoben sind, dafür bürgt der Name sowie die allgemein bekannte Beliebtheit des neuen Herbergsvaters und seiner ihm zur Seite stehenden liebenswürdigen Frau Gemahlin. Die Mitglieder werden daher eiugeladen, sich in dem neuen Vereinsheim jeden Donnerstag recht zahlreich einzufinden. Von Mitgliedern eingeführte Gäste stets willkommen. W. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene -üeindruckzeile oder eren Raum *0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes (iahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze )abr eine zwanzigx.rozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein« schaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Achtung! Telegramm! Achtung! Kaufe jedes (Quantum echten Schleuderhonig, stelle Kannen zur Füllung franko jeder Station, daher ist jedem Gelegenheit geboten, feinen ffonigvorrat gut zu verkaufen. Auch benötigt jedermann Waschseife. Versendung in 5 Kilo-postfistchen. Ebenso echten Pfeffer zur Wursterzeugung für den ffaushalt. Seife und Pfeffer erhalten nur ffonig-Iteferanten. Wer etwas an ffonig abzugeben hat, erfährt preis und nähere Bedingungen bei 4—4 Attföit Milche in Graz, Jalrominiplah Mr. 22. Ich kaufe jedes (Quantum gut getrockneter Wachotderöeerm, Wassnüjfe, Kafelnüfse und Auchetn 5-5 loko Ischl und zahle gute preife. J. Kump, Konsumgeschäft, Jlad Jschk. Kme Heige und ein Kriginat-Aquareü' von Wuppe ist zu verkaufen. Anzufragen bei Leopold Linhart in Gottschee. Kaufe akte Münzen nnd Medaillen. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme anläßlich des Hinscheidens unseres lieben und guten Sohnes, bzw. Bruders, Schwagers, Onkels und Reffen, des Herrn Josef Jonke sprechen wir hiemit den wärmsten Dank aus. Gleichen Dank sagen wir auch allen jenen, die den teuren Toten zur letzten Ruhestätte begleitet haben. Obermösel, im Dezember 1918. Jsamikie Jonke. Für Landkaufleute und Hausierer ist ein günstiger, sehr billiger Gelegenheitskauf von Katanteriervare in Laibach, Maria Therestenstraße \5, parterre (6. — Daselbst auch ein Berten» und ein Damenrad verkäuflich. 3—3 Reichhaltiges Lager der besten und billigsten Tabrräder und Nähmaschinen für Familie nnd Gewerbe. Schreidlllafchinen. Langjährige Garantie. .mm 3obann lax § Sohn « Laibach iüienerstrasse Nr. is. Herein der Deutschen a. Gomcbee -- in Wien. ---------------------- Zitz: I., Himmelpfortgasse Ar. 3 root)iti alle Zuschriften zu richten find und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Wereinsheim Waus Deierls Gastwirtschaft, I., Waöenöergerstraße Wr. 5 a. U. Dr. Franz Nage! gewesener Sekundararzt im Landes-... krankenhause in Klagenfurt . .. ordiniert im Hause des Herrn Franz Jonke in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. K Aa»A* gemischt, jeder Art, Schweinshaare, Ochsen- und Pferde-llflilr FH Schweifhaare, Felle von Wild jeder Art, kaufen zu besten a /MHVI IV Prosen W. Hljorinel: und Ko. in Hilli. t Es hat Gott gefallen, unseren heißgeliebten, herzensguten, braven Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und Neffen, Herrn franzi Ranziger Jurist und Oberleutnant im freiw. Wotorfahrerkorps mit Auszeichnung am 9. d. M. um 7 Uhr abends nach vierjähriger Felddienstleistnng als Opfer einer im Felde zugezogenen Krankheit im 29. Lebensjahre für immer von uns zu nehmen. Die feierliche Beisetzung unseres Unvergeßlichen findet Mittwoch am 11. d. M. um 3 Uhr nachmittags vom Trauerhause auf den hiesigen Friedhof in die Familiengruft statt. Die heil. Seelenmesse wird Donnerstag um 9 Uhr in der Stadtpfarrkirche gelesen. Hottschee, mn 9. Dezember 1918. Arieda von Kornago Sophie Manzinger Hrete Satter Kanst Satter Geschwister. Marie Satter verwitwete Manzinger Mutter. Aergrat Wnzenz Manzinger Bnkel. Julie Jornitsch geb. Manzinger Tante. Leo von Aornago Schwager. Kllinor von Cornago Nichte. Sämtliche verwandten. Für die vielen Beweise warmer Anteilnahme an dem tieftraurigen Verluste, von dem wir betroffen wurden, sowie für die so zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse sprechen wir hiemit allen den herzlichsten Dank aus. Marie Satter verw. Manzinger u. Jsamilie. Bcrantm örtlicher Schriftleiter C. (Srter. — Herausgeber und Verleger Josef Evvick. — Buchdruckerei Josef Pavlicek tn Sottschee.