LMchrr TaMiltt. Redactiou und Expedition: Bahnhofgaffe Nr. 15. — PrLunmcrationSvreise: ^ InsertionSvreile- Sin. .. vr»uumeration«rreise: ^ ^ ^ Inserti°n«»reisei Sin. ^ ^ Nr. 181. Freitag, 9. August 1878. — Morgen: Laurentius. L°LhklL'"/,r''«n.' 11. Iahra. Mil der Post ^ Gan,jähr. fl. IS. ^ rv o > >-> zeigen bi» 5 Zeilen ro!r. ^ / v Vom Occupationsschauplatze. Am 5. d. fand unter dem Kommando des FML. Freiherrn v. Jovanovit der Einzug unserer Truppen in Mostar statt. Deputationen aller Stände, die Geistlichkeit aller Eonfefsionen, die fremden Konsuln erschienen zur Audienz im Hauptquartier. Das Volk bildete längs der ganzen Strecke Spalier, die Besetzung Mostars vollzog sich in schönster Ordnung unter sichtlicher sympathischer Theilnahme aller Schichten und Con-fessionen der Bevölkerung. In der Hauptstraße, gleich hinter der monumentalen einboaigen Na-rentabrücke, defilierte die Division vor oem Kommandierenden. Am Schlüsse der Defilierung wurde die Volkshymne gespielt. Unsere Truppen, ein wunderbar schön und gediegen zusammengestelltes Corps, sehen trotz der großen Strapazen vorzüglich aus; sie marschieren flott und flink. Der Gesundheitszustand läßt nichts zu wünschen übrig. Die Verpflegung ist trotz der enormen Schwierigkeiten allseitig zufriedenstellend. FML. v. Jovanovit stellt jedem Bewohner des occupierten Terrains, ohne Rücksicht aufCon-fefsion oder bisherige Parteistellung, frei, an der Friedensmission theilzunehmen, Widersetzlichkeit jedoch werde gerechte Strafe nach sich ziehen. In der Herzegowina befinden sich zahlreiche Agenten aus Montenegro, welche die dortige Bevölkerung gegen die österreichisch-ungarischen Occu-pationstruppen aufreizen. Darin besteht der Lohn Montenegro's für die aus dem österreichischen Reichssäckel schon zu wiederholten malen empfangenen Subventionen! In Banjaluka kommt die Bevölkerung unseren Truppen sehr freundlich entgegen, die Truppen lagern auf einer großen Fläche vor der Stadt. Zu den weiter zu mobilisierenden Divisionen gehören nach Bericht der „Presse": 1. Jnfanterie-Truppendivision in Wien FML. Baron Biene rth. Generalstabschef Major Bolla. 1. Jnfanteriebrigade GM. v. Vecfey, bestehend aus den Jnfanterieregimentern Erzherzog Josef Nr. 37 (Großwardein), FZM Köllner Nr. 41 (Czernowitz) und dem 1. Jägerbataillon (Langenlois). 2. Jnfanteriebrigade, bestehend aus dem Infanterieregiment Großfürst Michael Nr. 26 (Gran), FML. Knebel Nr. 76 (Oedenburg). Die zur 25. Jnfanterie-Truppendivision in Wien gehörige 49. Jnfanteriebrigade besteht aus den Jnfanterieregimentern Großfürst Konstantin Nr. 18 (Königgrätz), FM. Erzherzog Albrecht Nr. 44 (Kaposvar) und dem 21. Jägerbataillon (Herzogenbnrg). Die bereits auf erhöhtem Friedensstande befindliche 36. Jnfanterie-Truppendivision FML. Baron Schmigoz, Generalstabschef Major Lehmann, hat einen Theil feiner Abtheilungen, nämlich die 13. Kavalleriebrigade, bereits an das 13te Armeecorps abgegeben. Sie enthält noch die Jn-fanterieregimenter FML. Scudier Nr. 29 (Groß-Becskerek) und FZM. Airoldi Nr. 23 (Zombor). Die zum Ausmarsche nach Bosnien und der Herzegowina bestimmten oberdalmatinischen Land-wehr-Schützenbataillone führen die Nummern 79 und 80 und haben ihre Standorte in Zara und Scardona. Das oberste Armee-Oberkommando hat auf Grund bisheriger Erfahrungen den Beschluß gefaßt, mit größerer Macht gegen den Aufstand zu Felde zu ziehen, um die förmlich organisierte bosnische Liga, angeblich aus 30,000 Mann bestehend, zu sprengen und zu vertilgen. Nach Bericht der offiziösen „Presse" rückt das Gros des Occupationscorps unter FZM. Baron Philipp ovich mit der Division Tegett-hoff auf der Straße nach Serajewo im Bosnathale vor, und ebenso haben die Divisionen FML. Graf Szapary und FML. Herzog von Württemberg ihren Vormarsch gegen Süden fortgesetzt. Die nächsten Meldungen werden demnach vor allem über die Situation bei Maglaj zu berichten haben. Meldungen zufolge, welche das „N. Wiener Tagblatt" vom Oecupationsschlauplatze empfängt, arbeiten Agenten des Revolutionscomites in Serajewo mit gesteigertem Eifer an der Aufwiegelung der Bevölkerung und setzten sogar einen „Wohlfahrtsausschuß" und eine „Volksregierungein. Die Aufstellung von bewaffneten TaborS nimmt ihren Fortgang, der berüchtigte Hadschi Loja übt Grausamkeiten der empörendsten Art, er fordert zum äußersten Widerstande gegen die k. k. Truppen auf, und Geschütze werden nach Serajewo gebracht. Das Revolutionscomite sendet Manifeste aus. Wie der „Bohemia" aus Agram berichtet wird, werden Tag für Tag Proviant- und Ma-terialvorrätke von Agram nach Siffek, Alt-Gra-diska, Bros und weiter befördert und den k. k. Truppen nachgesendet; einem Weinlieferanten wurden 1000 Eimer gefälschten Weines confisciert. Wie informierte Blätter melden, gehen die Hetzereien in Bosnien und in der Herzegowina in gleichem Grade von Konstantinopel und von Belgrad aus. Die österreichische Regierung wird ihr „letztes Wort" auch an den „kleinen" Milan in dem an Größenwahn leidenden Serbien zu richten haben, denn Serbien liefert willfährige Werkzeuge in die Hände der Aufständischen. Man kann den Tag gar nicht erwarten, an welchem die k. k. Truppen in Serajewo einziehen. Zu den Reichstagswahlen in Deutschland. Bei den Wahlen in Baiern hat sich eine auffallende Verminderung der liberalen Stimmen kund gegeben, die ultramontane Partei drängte sich, Wie bisher, auch diesmal in den Vordergrund. Leider wurde der bei den letzten Reichstagswahlen von den Liberalen eroberte Boden wieder verloren, die conservative, richtiger bezeichnet reac-tionäre Partei errang wesentliche Vortheile. Auch in Baiern trat eine weitverbreitete Gleichgiltigkeit in allen politischen liberalen Kreisen zutage, die JeuiLeton. Unsere Wälder. M »5** schönste Schmuck der Landschaft ist der Wald. — Dieser Ausspruch hatte schon damals I -! als der größere Theil unseres Planeten noch mit Urwäldern bestanden war und Rom mit Karthago sich um die Weltherrschaft stritt. Halten wir Umschau in den verschiedenen Provinzen der Monarchie, so gelangen wir leider Dd-r Wahrnehmung, daß' an diesem landschaftlichen Schmucke von Jahr ru ^abr aewaltiaer s/Ewa immer im Interesse des Waldbesitzers, am allerwenigsten aber rum Nu^en und Frommen des Staates und Ker^Mra-r Der Wald wird heutzutage iich? früher, als eine Sparkasse, sonnt nützliche, gut verzinsliche Kapitalsanlage, sondern als eine Melkkuh betrachtet, der man so lange zu Leibe geht, bis der letzte Tropfen Milch aus ihr herausge'preßt ist, folglich nichts mehr als leere Blößen übrig bleiben, die nicht einmal der Landwirthschast und Viehzucht zugute kommen. Eine geregelte, fistemisierte, auf Grund eines entsprechenden Turnus ruhende, in jährliche Holzschläge eingetheilte Forstwirthschast wird eigentlich nur in Böhmen, Mähren und Niederösterreich betrieben. Damit will keineswegs gesagt sein, daß es nicht auch in den übrigen Provinzen hie und da ehrende Ausnahmen gibt. Da, wo, wie in Steiermark, Krain, Oberösterreich, Tirol, Galizien und in den Ländern jenseits der Leitha, heute noch die sogenannte Plänterwirthfchaft besteht und die Waldservituten überhaupt noch nicht ganz zur Ablösung gelangt sind, kann vorläufig an eme regelmäßige Forstwirthschast gar nicht gedacht werden. Unsere Wälder sind in der Nähe bevölkerter Städte, und da, wo billige Communicationsmittel vorhanden, größtentheils entholzt. Auf den Zuwachs wird wenig Rücksicht genommen, während es doch in der Natur der Sache liegt, daß dem Walde per Jahr und Hektar nicht mehr Holz entnommen werden soll, als der normalmäßige Zuwachs gestattet. Der Waldbesitzer, ob groß oder klein, pflegt sich aber blutwenig um diese Regeln zu kümmern. Ihm genügt es, die Möglichkeit vor sich zu sehen, seine momentanen Geldbedürfnisse durch den Wald zu befriedigen. Die Zukunft, was mit seinen Waldungen bei einer derartigen Fehlwirthschaft geschehen wird, bleibt dabei ganz ans dem Spiele. Ist das in dieser Art gefällte Holz verkauft und das hiefür gelöste Geld mitunter zu nicht volkS-wirthfchaftlichen Zwecken verausgabt, so fehlt eS dann größtentheils an den erforderlichen Mitteln, die Aufforstung der entholzten Waldblößen in entsprechender Weise zu besorgen. Die traurige Folge davon ist, daß diese Blößen, den Sonnenstrahlen und den Regengüssen ausgesetzt, nach und nach des Humus beraubt, endlich productionSunfähig werden. «n Aufforstung wenig zusagende Waldbloßen finden wir nicht nur in allen Thcilen der Monarchie, namentlich in südlicher Richtung k la Karst, sondern sogar vor den Tyoren Wiens, ohne daß man bis jetzt ernstlich daran dachte, diese Uebelstände in durchgreifender Weise zu beseitigen. Wähler sind mit der Leitung der Communal-angelegenheiten, mit der wirthschaftlichen Lage unzufrieden und zogen es diesmal vor, anstatt der politischen Pflichterfüllung zu genügen, sich den Annehmlichkeiten der Sommerfrische hinzugeben. Zu beklagen ist, daß das conservative, eigentlich reaktionäre Element in den Städten ein Uebergewicht erlangt hat, während die Liberalen in den Provinz-Wahlkreisen an Boden gewonnen haben; sogar in der Hauptstadt München standen Verstimmung und Gleichgiltigkeit auf der Tagesordnung. Die Liberalen versäumten, gegen die Ultramontanen ius Treffen zu gehen, müssen sich deshalb die erlittene Niederlage mir selbst zuschreiben. Nichts rächt sich so sicher, als Schläfrigkeit, Unthätigkeit uud Gleichgiltigkeit in politischen Lebensfragen! Die Demonstrationen in Italien. Die Agitation für die „Jtalia irredenta" ist, wie die „Allg. Ztg." ans Rom erfährt, zwar im entschiedenen Rückgang begriffen, aber znm Abschluß ist das sinnlose Treiben noch nicht gekommen. Während neuerlich in Florenz, Padua und Bassano von der Veranstaltung von Meetings Abstand genommen wurde, sieben andererseits in Cesena, Velletri, Livorno uno Spezia weitere Versammlungen bevor, welche gegen die Beschlüsse des Berliner Kongresses protestieren und den Trientin ern nnd Triestinern „ein Wort der Er-nmthigung" zusenden wollen. Es muß indessen rücksichtlich dieser sämmtlichen vier Meetings bemerkt werden, daß bei denselben die annexionisti-schen Tendenzen nur noch eine nebensächliche Rolle spielen, uud daß die Frage der „Jtalia irredenta" hiebei für die Veranstalter ein bloßer Vorwand ist. Der eigentliche Zweck der Meetings ist die Bekräftigung der republikanischen Idee, und der nachstehende Passus, welchen der für das in Cesena abzuhaltende „6oini?io populäre ro-lNÄ^aolv« hinausgegebene, von Anrelio Sasfi und einigen anderen Republikanern der Romagna Unterzeichnete Aufruf enthält, legt hiefür ein deutliches Zeugnis ab. „Im Namen des Rechtes, der Pflicht und der nationalen Ehre," heißt es in diesem Schriftstück, „im Namen der Volkssonveränetät und des Völkerrechtes laden wir euch, Mitbürger der Romagna ein, euch dem allgemeinen Protest auzuschließen und durch mannhafte Bekräftigung der Prinzipien die Herbeiführung einer Ordnung der Dinge zu beschleunigen, mit welcher es unserem Vaterlande gestattet würde, würdig unter den freien Völkern, die durch das Gesetz des gemeinsamen Fortschrittes verbrüdert sind, seines Amtes in der zivilisierten Welt zu walten." Die Entholzung Dalmaziens, Istriens und des Krainer Karstes haben die Römer und Venezianer auf ihrem Gewissen, und sehen wir auch die Namen ihrer ersten Helden und Staatsmänner durch Kriegsthaten und Administrationsgeschicklichkeit in der Weltgeschichte glänzen, in Beziehung auf den Waldbau glänzen sie sicherlich nicht. Wer aber daran schuld ist, daß unweit der Linienwälle Wiens, vom Kahlen- und Leopoldsberge angefangen, in der Richtung nach Steiermark an den meisten Abdachungen dieses pittoresken Gebirgszuges Waldblößen von ziemlichem Umfange dem Auge unangenehm entgegenstarren, scheint bis jetzt keiner eingehenden Ermittlung unterzogen worden zu sein. Während die zunehmende Holzverminderung und die damit verbundene Thenernng eines für menschliche Bedürfnisse unentbehrlichen Artikels den Ruf nach Waldschutz von Tag zu Tag posaunenartiger in die Oesfentlichkeit dringen lassen, zögert man bei uns noch immer, die geeigneten Mittel zu ergreifen, um der überhandnehmenden Devastation unserer Wälder Schranken zu setzen. Preußen und der Vatikan. In Kissingen wurde im Verlaufe der vorigen Woche in Gegenwart des deutschen Reichskanzlers und des päpstlichen Nuntius der Grundstein zu einem — Concordate gelegt. Wie das „Deutsche Moutagsblatt" erfährt, ist die in Umlauf gesetzte Nachricht: die Curie verlange die Aufhebung des Jesuitengesetzes und eine Revision und weitgehende Beschränkung der Maigesetze, durchaus unrichtig. Noch absurder sei das vielfach circulierende Gerücht: es handle sich um die Abänderung des Reichszivilehegesetzes. Hätte die Curie diese Forderungen im Laufe der Pourparlers, die übrigens vom Kardinal Prinzen Hohenlohe mitgeführt worden sein sollen, gestellt, so wäre Nnntins Masella wol schwerlich dazu gekommen, dem Reichskanzler in Kissingen einen Besuch abzustatten. Was Rom vorderhand verlangt und weswegen es einen moäus vivöväi mit der preußischen Regierung anstrebt, ist, nach der bezeichneten Quelle, die Besetzung der Stellen der durch den Tod erledigten Bis-thümer und vacanten Pfarreien. Man hat sich im Vatican davon überzeugt, daß das katholische Volk, seiner Bischöfe beraubt, nicht mehr deren Firmung empfangen kann und allmälig mancher kirchlichen Gebräuche entwöhnt wird. Diesem Zustande soll abgeholfen werden. Diejenigen preußischen Bischöfe, welche durch Urtheil des kirchlichen Gerichtshofes abgesetzt sind, können nun allerdings nicht mehr einseitig in ihre Diözesen eingesetzt werden. Auch hier spricht man jedoch von einem Ausweg, der dahin geht, durch die Domcapitel die Wahl von Capitularverwesern vornehmen und durch dieselben die Diözesen verwalten zu lassen, ohne daß seitens der Regierung Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. Von einer Aufhebung oder Abänderung bestehender Reichs- und Landesgesetze ist in den Kissinger Verhandlungen nirgends die Rede. Dieselben gehen mit vollständigem Wissen und unter Billigung des Cultusministers Falk vor sich und beschränken sich, außerhalb des Rahmens der bestehenden deutschen und preußischen Gesetzgebung, auf Auffindung eines moclus vivenäi in den inneren kirchlichen Angelegenheiten. Der Berliner Vertrag wurde am 3. d. im auswärtigen Amte zu Berlin zur Rechtskraft erhoben. Jeder der Bevollmächtigten, der türkische Botschafter ausgenommen — so berichtet das „D. Montagsblatt", — hatte fünf Urkunden zum gegenseitigen Austausch mitgebracht. Die deutsche Urkunde, auf Pergament autographiert, welche vom Kronprinzen unterzeichnet und vom Vizepräsidenten des Ministeriums, Grafen Stoll-berg, als Stellvertreter des Reichskanzlers, contra- Rühriger ist man in dieser Richtung in Deutschland, Frankreich, Italien und in der Schweiz, wo die Regierungsorgane eben damit beschäftigt sind, dem Waldbaue ihre volle Aufmerksamkeit zuzuwenden. Man hat sich zwar auch in Oesterreick-Ungarn aufgerafft, diesem Beispiele zu folgen, bas heißt mit anderen Worten, der gewohnten Unentschlossenheit und Langsamkeit Valete zu sagen, allein die neuen Forstgesetze, welche den Parlamenten diesseits und jenseits der Leitha unterbreitet werden sollen, sind vorläufig Embryonen, welche die Geburtswehen in den Legislativen der beiden Reichshälften erst zu überstehen haben, folglich noch einige Zeit in Anspruch nehmen dürften, bevor sie dualistisch in das Fleisch und Blut der österreichisch-ungarischen Völker mit Inbegriff der Herzegowina und Bosniens eindringen werden. Nebenbei sei hier bemerkt, daß Bosnien schöne Waldungen, namentlich aber einen sehr fruchtbaren Grund und Boden aufzuweisen hat. Deutsche Niederlassungen unter dem Schutze und dem Pro--tectorate Oesterreich-Ungarns würden daher in signiert ist, war in rothbrannem Sammet gebunden, die Kapsel, welche neben dem Siegel sich befindet, war „Silber-Gold." Die österreichische Urkunde war mit dem Wappen Oesterreich-Ungarns geziert, in rothem Sammt gebunden, die Kapsel von Gold. Die russische Urkunde, in russischer Sprache abgefaßt, mit einer französischen Übersetzung als Beilage, zeigte das russische Wappen mit einer Anzahl kleiner Schilder. Die englische Urkunde war allein von der Königin Victoria gezeichnet und nicht, wie die übrigen, durch einen Minister contrasigniert; das englische Siegel zeigt die Königin Victoria, zwischen Sinnbildern der Religion und Gerechtigkeit sitzend. Frankreichs Urkunde, sehr geschmackvoll in dunkelblauem Sammet gebunden, enthält an der Spitze die Worte: „R, Ztg." aus Berlin mit-getheilt wird, veranlaßt die Frage: ob das Todes-nrtheil gegen Hödel zu vollziehen sei oder nicht, eingehende Erörterungen. Wie man versichert, soll das Kabinet sich für Vollziehung des Todesurtheils ausgesprochen haben, wie denn überhaupt einige unserer Minister schon seit Jahren die regelmäßige Begnadigung von zum Tode verurtheilten Verbrechern keineswegs begünstigt haben. Unter den Befürwortern einer Vollstreckung der Todesstrafe steht in erster Reihe Fürst Bismarck, von welchem gerade im gegenwärtigen Augenblicke höchst interessante Aeußeruugen über diese Frage bekannt werden. Während des vorigen Monats weilte bekanntlich General Grant ans einige Tage zum Besuch in Berlin. Er hatte u. a. auch Besprechungen mit dem Fürsten-Reichskanzler, der ihn äußerst zuvorkommend empfing. Ein Berliner Korrespondent des „New- volkswirthschaftlicher Beziehung zu günstigen Resultaten führen. Vermöchte man hemmend auf die Auswanderungslust nach dem fernen Amerika ein-zuwirken, indem man diesen Europamüden zeigte, daß es in den südöstlichsten Theilen der Monarchie billigen jungfräulichen Grund und Boden in Ueber-fluß gibt, welcher nur der fleißigen Hände harrt, um hundertfachen Ertrag zu geben, so wäre beiden Theilen ein nicht unwesentlicher Dienst erwiesen. Uebrigens sind, wie auch ein bewährter Fachmann, F. Absolon, in der „Wiener landwirth-schastlichen Zeitung" des Näheren beleuchtet, unsere alten Forstgesetze keineswegs so mangelhaft, als es den Anschein haben will. Stünden dieselben nicht blos aus dem Papiere, sondern würden sie vielmehr im wahren Sinne des Wortes gehandhabt, so erfreuten sich unsere Wälder sicherlich einer weit besseren Beschaffenheit. (Schluß folgt.) York Herald" war in der Lage, seinem Blatte einen Bericht über den Inhalt der Gespräche zwischen dem Fürsten Bismarck und dem ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten mitzntheilen. Wir ersehen daraus, daß bei Erwähnung des Attentats auch die Nothwendigkeit einer Unterdrückung des Socialismus berührt wurde. General Grant sprach sich für Ergreifung der strengsten, rücksichtslosesten Maßregeln gegen solche verbrecherische Subjekte aus, welche die Hand gegeu das Staatsoberhaupt erheben, und betonte, daß in solchen Fällen die Todesstrafe vollstreckt werden müsse. Er könne die Agitation gegen dieselbe nicht begreifen. Fürst Bismarck erklärte sich in gleichem Sinn gegen die Umwandlung der Todesstrafe in einfache Haft. „Meine Ueberzeu-gmig," sagte der Fürst, „ist in dieser Hinsicht so stark, daß ich die Verantwortlichkeit für die Verwaltung von Elsaß-Lothringen wegen der Frage der Begnadigung von zum Tode Verurtheilten ablehnte. Der Kaiser, dessen Ermordung man soeben versucht hat, ist so herzensgut, daß er ein Todesnrtheil niemals bestätigen will. Kann man sich etwas Seltsameres vorstellen, als daß dieser gütige Monarch, dessen Gnade die Todesstrafe zeitweilig tatsächlich abgeschafft hat, das Opfer eines Attentats oder verbuchten Attentats wird? Ich habe," fuhr Bismarck fort, „mit Sr. Majestät niemals über diesen Punkt mich einigen können; da ich als Reichskanzler an der Spitze der Verwaltung von Elsaß-Lothringen stand und mir die Pflicht oblag, die Umwandlung der Todesstrafe zu begutachten, was in Preußen durch den Justizminister geschieht, so ließ ich mich von den betreffenden Functionen entbinden. Ich fühlte, daß der Gerechtigkeit freier Lauf gelassen werden müsse, und daß schwere Verbrechen, falls sie überhandnehmen, durch ebenso schwere Strafen zu sühnen sind." — Die Stadt Mostar liegt in anmuthiger Ebene am Einflüsse des Radopolje in die Neretva an beiden Ufern dieses Flusses, von den kahlen felsigen Abhängen, rechts des Hum und links des Velec-Gebirges eingeschlossen. Die Stadt, etwa 22,000 Einwohner zählend, ist sehr ausgebreitet, schön und regelmäßig gebaut, sehr reinlich gehalten nnd hat ausschließlich steinerne, größtentheils mit Steinplatten gedeckte Häuser. Mostar ist der Sitz eines griechisch-orientalischen Bischofs, eines Mufti, eines Kadi, sowie aller Regierungs- und Bezirksbehörden. Von den Bewohnern bekennen sich etwa 5000 zur griechisch-orientalischen und 1000 zur römisch-katholischeu Religion; die übrigen sind Mu-hamedaner und haben hier über 30 größtentheils steinerne Djamien und Moscheen. Auch gibt es etwas Juden. Die ziemlich geräumige Veste soll nicht stark gebaut sein, doch leistete sie gegenüber den Venezianern im Jahre 1694 erfolgreichen Widerstand. Ueber die Neretva besteht hier noch heute in praktikablem Zustande, eine in einem einzigen hohen Spitz erbaute, 19 Meter hohe Brücke, der schönste antike Brückenbau im ganzen Lande, der Stolz und die einzige Zierde der Stadt. Zwischen tiefen, felsigen Ufern biegt sie sich in einer Breite von nur 4^/, Meter über den brausenden, 38 Meter breiten Fluß und ist wirklich eine Sehenswürdigkeit. Die innere Höhe des Brückenbogens beträgt nahezu die weiteste Spannung desselben fast 27 /z Meter. Mostar war unter den Römern ein Mumcipium und hieß Manderlinm, später Matrix. Wegen des Ueberganges über die Neretva war Mostar von jeher ein wichtiger strategischer Punkt. Um ^ ^s vierzehnten Jahrhunderts wurde die L>tadt durch den Herzog Stefan mit Ringmauern versehen, bevölkert und zur Hauptstadt erhoben, ^m siebzehnten Jahrhundert belagerten sie zwei mal die Venezianer. Mostar ist der Sitz eines englischen, russischen, französischen und österreichischen Vizekon-lulates, hat eine griechisch-orientalische Knaben- und Mädchenschule, eine katholische Elementarschule, ein Koster der barmherzigen Schwestern, einen Gasthof, "Albst Zimmer und Küche bescheidenen Ansprüchen oukoniinen genügen. Mostar besitzt eine schöne katholische Kirche. Zehn Minuten von der Stadt entfernt steht ein sehr schönes Gebäude, welches als Kaserne und Militär-Erziehungsinstitut benützt wird. So wie die Stadt von allen bosnisch-herzogowinischen Städten am meisten einen europäischen Anstrich hat, so sind auch deren Bewohner unstreitig die zivilisiertesten im ganzen Lande. Die Umgebung, wie überhaupt der ganze Distrikt von Mostar ist der fruchtbarste von der ganzen Herzegowina; es gedeihen besonders Wein, Reis, Tabak, Oliven, Feigen, Granaten, Orangen, Limonien, Mandeln und eine Art rother Zwiebel, im Volksmunde „Arpadzik" genannt, welche weit und breit, ja sogar nach Kroa-zien und Slavonien versendet wird. Bemerkenswerth ist die gute Bewässerung der verschiedenen Knltnren. Von Mineralien gibt cs bei Mostar unmittelbar an der Neretva noch nicht exploitierte Braunkohlenlager. Doch sind es nur mittelmäßige Lignite. — Internationaler Patentkongreß. Vom 5. bis 17. September d. I. findet in Paris ein internationaler Patentkongreß statt. Derselbe verspricht für die Industrie in ihren internationalen Beziehungen von um so höherer Bedeutung zu werden, als er nicht — wie der Wiener Patentkongreß im Jahre 1873 — die Patentfrage allein, sondern alle Fragen des industriellen Eigenthums: Markenschutz, Musterschutz u. s. w., in den Kreis seiner Verhandlungen ziehen wird, wie dies auch schon in dem Namen des Kongresses „eouZrös äs la xroprjötö inclustrisllö" angedeutet erscheint. Zu diesem Kongresse wurde Vonseite des österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins sowie Vonseite des niederösterreichischen Gewerbevereins der Oberfinanzrath Dr. Franz Edler v. Rosas als Delegierter bestellt. Desgleichen hat der Gauverband der nordwestböhmischen Gewerbevereine in seiner am 4. d.< zu Teplitz abgehaltenen Versammlung seine Vertretung beim Pariser Patentkongresse an Herrn Dr. Edlen v. Rosas übertragen. Lokal- und ProvinM-Angelegenheiten. — (GarnisonSwechsrl.) Am 12. oder 13. d. kehrt — wie wir hören — das Rcserve-regiment des 17. Linien-Jnsanterieregimentes Freiherr v. Kuhn aus Triest nach Laibach zurück und wird je ein Bataillon desselben in den Stationen Laibach und Stein verbleiben. — (Die nächste Schwurgerichtssession) dürfte zu den interessantesten in Laibach zählen. Wir vernehmen aus guter Quelle, daß zwei Hochverrathsfälle, die auf Triester Boden sich zugetragen, vor dem hiesigen Geschwornengerichte zur Austragung kommen. — (Bei den Streifungen,) welche am 29. und 31. v. M. im ganzen Lande Krain vorgenommen wurden, sind 105 Individuen angehalten, hievon 63 der gerichtlichen und 42 der polizeilichen Amtshandlung übergeben worden. — (Die krainische Landeskasse) bleibt wegen Reinigung der Amtslokalitäten am 11-, 12., 13. und 14. d. geschlossen. — (Lohn einer muth vollen That.) Die krainische Landesregierung hat dem 14jährigen Realschüler Johann Mezan aus Laibach für die von ihm am 16. Juli l. I- mit Muth und Entschlossenheit vollführte Rettung des 3jährigen Knaben Albin Gärtner aus dem Laibachflusse eine Belohnung im Betrage von 15 fl. bewilligt. — (Der Laibacher Turnverein) wird Sonntag den 11. August l. I- das 100jährige Geburtsfest des Turnvaters Jahn im Garten der Kosler'schen Brauerei feiern. Auf der Tagesordnung stehen: Turnübungen, Production der hiesigen Stadt-Musikkapelle unter Leitung des eifrigen Kapellmeisters Herrn Zörner, Gartenbeleuchtung und Feuerwerk. Das Fest beginnt um 3 Uhr nachmittags. Eintritt 20 kr-, für Kinder 10 kr. Ganz Deutschland, ganz Oesterreich feiert den Tag Jahns! Der hiesige Turnverein hofft, daß Laibach am 11. d. M. nicht Zurückbleiben, sondern sich zahlreich einfinden wird, um das Andenken an den Turnvater Jahn nach Gebür zu feicrn. — (Die Gemeindejagd in Kronau) wird am 22. d. verpachtet werden. — (Aus dem Oberkrainerlande.) Die Saison in Bad Veldes hat soeben ihren Höhepunkt erreicht: im Hotel Mallner befinden sich derzeit etwa 20 distinguierte Familien aus allen Länder-theilen Europa's, im Louisenbade und in den dazu gehörigen Villen eben auch 20 Familien, aus beiläufig 50 Personen bestehend, und bei „Petran" in Seebach haben 20 ständige Gäste ihre Zelte aus-geschlagen. — Die Sommerfrische bei Herrn Sturm in Politsch nächst Radmannsdorf - Lees hat Heuer ihren Glanzpunkt erreicht, 40 Zimmer sind besetzt. Gäste, bei 70 an der Zahl, aus Wien. Triest und Pola, darunter hervorragenden Ranges (Vize-Admiral Petz aus Pola, Ministerialrath Paradeiser aus Wien sammt Familie), genießen dort die Schönheiten unseres herrlichen Oberkrains und freuen sich eines ungezwungenen, gesellschaftlichen Beisammenseins. — (Ausverkäufe fliegender Händ-l e r.) Auch die nachbarliche Handels- und Gewerbekammer in Kärnten richtete an die Regierung die Bitte um Abstellung der dem einheimischen Handels- und Gewerbsmann schädigenden „Ausverkäufe fliegender Händler." Die Landesregiernng in Kärnten erledigte dieses Einschreiten mit einer Mittheilung an die genannte Kammer, dahin lautend, daß: 1.) die Besteuerung jener fremden Geschäftsleute in gleicher Weise und Höhe, wie bei stabilen Geschäftsleuten gleicher Kategorie, ohne Rücksicht auf die kurze Dauer der Geschäftsausübung erfolge; 2.) die k. k. Finanzdirection die Steuer-Lokalkommission angewiesen hat, den Gewerbetreibenden, welche nicht mit der Erwerbsteuer der niedersten Klasse belegt sind, auch wenn sie das Gewerbe nur vorübergehend auf kurze Zeit ausüben, die Einkommensteuer wenigstens in dem gesetzlichen niedersten Ausmaße vorzuschreiben; 3.) die Gewerbevorschriften gegen die zugereisten Handelsleute mit pedantischer Strenge gehandhabt werden, indem dieselben erst nach beigebrachtem Nachweise der gesetzlichen Erfordernisse zur Ausübung eines Gewerbes zum Geschäftsbetriebe zugelassen werden. Bei diesem Sachverhalte erklärte, wie die „Klagenf. Ztg." kundgibt, die Kärntner Landesregierung, die Erlassung einer Verordnung, mit welcher den fliegenden Händlern der Verkauf von Waren außer der Marktzeit verboten werden soll, ob Mangels thatsächlicher Begründung beim hohen Handelsministerium um so weniger beantragen zu können, als eine solche Verordnung mit dem Geiste und den Bestimmungen der bestehenden Gewerbe-Ordnung schwer in Einklang zu bringen sein würde. — (Die reichen Kohlenlager in Untersteiermark) erfahren vonseite eines Touristen in der „Times" nachstehende Besprechung: „Wir haben einen sehr starken Kohlenexport nach Triest, von wo die Kohle nach Italien und den Nachbarländern zu hohen Preisen weitergeht, obgleich kein Land in Europa reicher an Kohlen ist, als das südliche Oesterreich, welches durch die neu eröffneten Bahnen in eine leichte Verbindung mit dem ganzen südlichen Europa gebracht worden ist. Einige Stunden von Triest und nur zwei Tagreisen von London sind die brachliegenden Kohlenbecken dem Reisenden sichtbar. Die Bahnstraße, die direkt mit Graz, Pest, Innsbruck, Laibach, Karlstadt. Venedig und Norditalien communiciert, sührt durch ein ungemein weites Feld des feinsten Lignits, der dicht an der Oberfläche liegt in einer Ausdehnung von sechs (englischen) Quadratmeilen in der Länge und vier Meilen Breite. Dieses Feld enthält eine Masse von Braunkohlen der besten Qualität, deren Menge und Werth annäherungsweise zu schätzen unmöglich ist- Der Landstrich, in welchem diese vorzügliche Kohle an der Oberfläche liegt und wo es ausgedehnte Becken gibt, die den Vergleich mit den reichsten Kohlen- werken von Süd-Wales aushatten, könnte leicht und ohne große Kosten bearbeitet werden, indem kein Wasserhindernis vorhanden ist, da die Kohle auf einem erhöhten Landstriche, über dem gewöhnlichen Niveau des Landes liegt. Arbeitskraft ist im Ueber-flusse vorhanden, die Leute sind tüchtig, willig und fleißig und die Löhne überwiegend sehr niedrig, da das Land fruchtbar und alle Lebensmittel reichlich vorhanden und billig sind. Ein entschiedener Vortheil dieser Kohlenwerke liegt auch darin, daß die Concession seitens des Staates unter viel günstigeren Bedingungen dem Eigenthümer ertheilt wird, als dies in England der Fall ist. Denn dieser hat nicht nur das Recht, alle Mineralien zu verarbeiten, die dort gefunden werden, sondern auch zu billigem Preise das etwa zur Ausbeutung der Mineralien und zum Transporte derselben erforderliche angrenzende Land käuflich an sich zu bringen. In gleicher Weise gewährt die Regierung alle Erleichterungen, um die Hilfsquellen Steiermarks zu erschließen und auszunützen. Gleichwol ist die Kohlenindustrie in Südsteiermark noch in ihrer Kindheit und der Vertrieb so schlecht organisiert, daß bis jetzt ausländische Kohle von Westeuropa her importiert wird." — (Der patriotische Hilfsverein in Oesterreich) hat nachstehenden Aufruf erlassen: „Mitbürger! Die kaiserlichen und königlichen Truppen haben die Grenzen deS Reiches überschritten, um in den benachbarten Ländern, welche seit Jahren der Schauplatz blutiger und grausamer Bürgerkriege waren, Ruhe, Ordnung und Gesetzlichkeit wieder herzustellen, unsere Grenzländer vor steter Beunruhigung zu schützen und jenen Völkerschaften die lang ersehnte Möglichkeit friedlicher Existenz zu bringen. Obgleich unsere Truppen als Freunde in jene Länder einmarschieren, so ist bei den wild erregten Leidenschaften jener seit langer Zeit der gesetzlichen Zucht und Ordnung entwöhnten Völkerschaften der bewaffnete Widerstand bereits eingetreten. An den österreichischen patriotischen Hilfsverein tritt daher die Pflicht heran, für alle Eventualitäten rechtzeitig Vorsorge zu treffen. Durch die Anfertigung von mehr als 100,000 Verbandpäckchen für die k. und k. Armee und Landwehr sowie durch unsere pflichtgemäße internationale Thätigkeit während des russisch-türkischen Krieges sind unsere Vorräthe an Charpie, Verbandzeug und Wäsche nahezu erschöpft. Diese so rasch als möglich zu ergänzen, ist daher unsere dringendste Aufgabe. Wir richten daher an unsere geehrten Mitbürger, an unsere Brudervereine, an die Veteranen und insbesondere an Oesterreichs edle Frauen, welche in schweren Zeiten so oft ihre Menschenliebe und ihre patriotische Opferwilligkeit bewährt haben, die dringende Bitte, uns baldigst Charpie, Bandagen, Compressen, Netzhauben und Verbandzeug aller Art sowie Wäsche zukommen zu lassen. Alle Gaben werden im Vereinslokal: Stadt, Herrengasse Nr. 7, in Empfang genommen und mit wärmstem Danke bestätigt werden. Wien, im August 1878. Der österreichische patriotische Hilfsverein." — (Aus den Nachbarprovinzen.) Die „Marburger Zeitung" beantragt eine Kolonisierung Bosniens und der Herzegowina durch Auswanderer aus Krain, Steiermark, Böhmen, Tirol und ändern österreichischen Provinzen. Man möge den Allstedlern Preisbegünstigungen bei den Fahrten dorthin, beim Ankauf von Grund und Boden, Steuerfreiheit und Geldvorschüsse aus Staatsmitteln gewähren. AuSwanderungslustigen österreichischen Soldaten, die an der Okkupation theiluahmen, seien kleine Grundflächen vom Staatseigenthume zum Zwecke der Ansiedelung unentgeltlich zu überlassen. — Am 14., 15. und 16., eventuell 17. bis 18ten August d. I. findet in Graz die sechste Wanderversammlung der Stenographen aus Steiermark, Nieder- und Oberösterreich, Salzburg und Kärnten statt. Tagesordnung: 1.) Antrag, diese Wanderversammlung möge sich in einen allgemeinen deutschösterreichischen Stenographentag umwandeln; 2.) An- trag auf Einführung der Stenographie an den Mittelschulen als obligatorischer Unterrichtsgegenstand; 3.) Vorberathung aller der nächstjährigen Versammlung des allgemeinen deutschen Stenographenbundes vorliegenden Anträge. Mit der Wanderversammlung ist eine stenographische Ausstellung und ein Wettschreiben verbunden. Die Bahnen haben Fahrpreisermäßigungen gewährt, und der als Vorort fungierende steiermärkische Stenographenverein in Graz trifft die umfassendsten Vorbereitungen zum würdigen Empfange dieser für die Stenographie in Oesterreich voraussichtlich bedeutsamen Versammlung. — (Vom Büchertische.) Das 11. Heft des zweiten Jahrganges der im Verlage Leykam-Josessthal in Graz erscheinendeu Monatsschrift „Heimgarten", herausgegeben von P. K. Rosegger, enthält folgende Aufsätze: Gräfin Edmund. Eine Novelle von E. M. Vacano. — Hier auf dieser Straßen hat mich Gott verlassen. Eine Erzählung von P. K. Rosegger. — Liebeswiedersehen. Von Alfred Friedmann. — Meister Gottfrieds Morgengang. Eine Erzählung von Hans Malfer. — Handwerkergeschichten. Von P. K. Rosegger. — Herbstblumen, von G. Ritter von Leitner. — Innere Zustände der Steiermark seit der Reformationszeit. Von Dr. F. Krones. — Unser Land im Osten. Von Dr. Anton Schloßar. — Unser tägliches Brod und dessen Verhältnis zu unseren modernen Bestrebungen, Zuständen und Krankheiten. Von Dr. Franz Zistler. — Von der göttlichen Gesellin. Eine Plauderei. — Kleine Laube: Klinginsland. Gedichte von August Silberstein. — Ein Mord im Walde. Von P. K. Rosegger. — Ein Jahr aus dem Leben einer Dorfschönen. Zu Papier gebracht von P. K. Rosegger. XI. — Wie der Herr Christof ein Zechbruder ist worden. — Zwei Gedichte in der Egerländer Mundart, von Graf C. Zedtwitz. — Bücher. — Postkarten des „Heimgarten". Bestellungen hierauf besorgt die hiesige Buchhandlung Jg. von Kleinmayr L Fed. Bamberg. Witterung. Laibach, 9. August. Morgens thcilweise bewölkt, dann Aufheiterung, Sonnenschein, schwacher Ost. Wärme: morgens 7 Uhr nachmittags 2 Uhr -4- 25 2° 6. (1877 -s- 212«; 1876 -t- 24 6° 6.) Barometer im Fallen, 736 76 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -s- 20 8°, um 10° über dem Normale; der gestrige Niederschlag 3 30 mm. Regen. Augekommene Fremde am 8. August. Hotel Stadt Wien. Müller, Privatier, Graz. — Lan-gras, Reis.; Musquitter, Atlas, Feder und Oter, Kflte., Wien. — Golob, Kfm., Oberlaibach. — Barber, Kfm., Leipzig. — Kranz, Kfm., Frankfurt. Hotel Elefant. Aminger sammt Gemalin, und Schwach-hoser, Privatier, Triest. — Rother, k. k. Polizeirath; Pollak unb Vogel, Reis., Wien. — Obersteiner, Werks-bes., Graz. Hotel Europa. Pogacnik, Cooperator, Naklas. — Susar Bes., Senosetsch. — Heiland, Agent, Triest. Kaiser von Oesterreich. Brabar, Görz. — Knöpfl Anna, Agram. — Skerlep Luzia, Kinberk. Mohren. Somogy und Kiral, Prof., Budapest. — Varga, Szikßä. — Elbl, Lehrer, Trübau. — Holletschek, Wien. Lentschek, Agram. — Potokin, Steinbrück. — Weber, Zalilog. Gedenktafel über die am 13. August 1878 stattfindenden Li-citationen. 2. Feilb., MeklenZek'sche Real., Gabrovee, BG. Mött-ling. — 2. Feilb., Zugel' che Real., Dobravie, BG. Mött-lina. — 3. Feilb., Kretii'sche Real., Ustja, BG. Wippach. — Reass. 3. Feilb., Pirman'sche Real., Boökovo, BG. Laas. — 3. Feilb., Knaselc'sche Real., Rodockendorf, BG. Adels-berg. — Reass. 1. Feilb., Ukmar'sche Real., Ustja, BG. Wippach. — 1. Feilb., Vertausche Real., Preloge, BG. Nassensuß. _______________________________ » Telegramme. Wien, 8. August. Die „Wiener Abendpost" veröffentlicht einen Bericht des 13. Armeecorpskommandos aus dem Lager von Maglaj vom 6. August, wonach dortige Insurgenten am 5. d abends in halbstündigem Gefechte bei Cajskopolje geschlagen, viele derselben getödtet und etwa zwanzig in die Bosna gedrängt wurden und ertranken. Die Truppen erbeuteten zwei Fahnen, viele Waffen, Munition und Lebensmittel. Maglaj wurde bis auf sehr wenige christliche Familien von den Einwohnern verlassen. — Von den am 2. d. versprengten Hußaren sind 25 gerettet worden, so daß sich der dermalige Verlust von 70 auf 45 reduciert. Einige todte Hußaren hat man schrecklich verstümmelt aufgefunden, weshalb einige bewaffnet ergriffene Insurgenten, bei welchen Habseligkeiten der Gefallenen aufgefunden wurden, standrechtlich erschossen wurden. Verlust der Truppen am 6. d. zwei Todte, zehn Verwundete. — Mostar bereitet ein Huldigungstelegramm an den Kaiser vor. Vom 20. August d. I. ab sind 20.000 ff. gegen sichere Hypothek als Darleihen zu vergeben. Nähere Auskunft ertheilt vr. 1'ranü SnppLutsokitsvI, in Laibach. (362) 3-1 Herren-Wäsche, -WO eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt k. ^ Hamann, Hauptplah Nr. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch an-gefertigt und nur beschaffende Hemden verabfolgt. (23) 53 Aufforderung. Die P. T. Kunden der Georg Lercher'fchen Buchhandlung werden ersucht, die ausständigen Beträge zuversichtlich bis 20. August l. I. einzubezahlen. (360) 2—2 Die Coneursmaste-Verwaktung. Wiener Börse vom 8. August. iUkitmem« 8t«»t»-sLnlä. Geld Ware 63 25 63 30 65 50 65-60 73 45 73 55 StaatSlose, I8SS. . . 1854. . . , 1860. . . , 1860(5tel) 1864. . . 314— 108— 113 — ILO 50 142 25 316— 108 50 113 25 121 5l) 142 75 Gr,»il«»tk<>hu»z»- Otlizativa«». 84— 84 75 Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . . Ungarn 76 — 77— 78-75 76 50 77 50 79 50 A»äer« Sff