•rinimtiatim - 8trift: KUr Laibach *»»«>»»r,g . . . e fi. — tv ^bjiihr.g . . . , . - . *i«teljd6tig. . . l „ 60 „ Wonatlin . — „60 „ Mit bet Post: ^»»ilahrig . . . 9 fl. — it. Halbjiihrlg . . . 4 „ so „ Siettetla&ria. . . a „ 26 „ 9*1 SnUcOueg in« JpauS eiettel-Wtij 16 kr., monatlidi 6 tt. tlnjelne Numwern 5 tt. Laibacher Anonime Mittheilungen werden nicht beriicksichtigt; Manuskripte nicht zuruckgesendei. tttbnkl tout «ah»hotgafie Sit. 13*. drptbitiim and 3nftrattn flnrtan: »ongteiplatz Nr 81 (Buchhandwaz eon O.e. Lleinmavt * F.Bambetqj 3nftttion»prtift: lilt die cinlyaltige Peiilzcile 3 h bei gtccimaliger Sinfdialtung i 5tr. bteimal i 7 It. Onferticneftemeel lebtfmal 30 h Bei grotzeten 3n|etaten unb Sftetet Sinfčaltung entlvtechender Rabati. Nr. 259. Freitag, 12. November. — Morgen: Stanislaus. 1869. id train im Landtage. In ber letzten Monatversarnrnlung bes konsti-tutionetlen VercinS gab der Lanbtaflffabgcorbnctc der Stadt Laibach Dr. Rilter v. Kaltenegger dkn crften Theil seiner iibcrsichtlichcn unb kritischcn Zusammcnstellunq ber heurigrn LandtagSverhandlnn-gen. Dcr gcbiegcnc Bortrag ist stcherlich fur jeder-wann, bcr an ben LandeSangelegenheiten tin Inter-tffc nimmt, fcljr crwunfcht, iiibcm tr cine sistcma-tisch gcotbnetc Uebersicht bcr ganjen THStigkeit bcr krainischen VanbcSoertretung verschaffl, roir glauben daher benfclben wvglichst vollstanbig t)iet wiedcrgc-ben zu fotlen. Er lautctc: Znm crftenmale fcit bem Schlusse ber jungstcn LandtagSfcsfion ist uttfer Serein Ijcnte versammelt; lctziere war zur Acit ber corigen Dereinsvcrsamm-tung i:n vollstcn Zuge. Da zieint es benn wohl Lberhaupt einem kon-stitutionellcn Vereine, Riickschau unb Ucbcrschau zu tlalten auf das Wirken unb bie Erfolge unfcrer lonftitutioneQcn Kiirperschaft ini Lande, aus bcren Strcbungen unb Dcbatten, Leiftungen unb Thatcn fi* ein Bilb iibcr bie Lage be« Landes zu schaffen unb es mit kritischem Urtheile zu priifen. Aber audi ein zweiter Gesichtspunkt war be« ftimmenb fiir bie Wahl be? GegenstanbeS zur heu-tigen TageSorbnung; — es war das Bcdiirfnitz tier Abgcorbneten selbst, cinent loblichen Blanche dcs lonftitutioneflen Lebens zu gcniigeu — wenig-stcns in jencm Matze utib jener Form zu gcniigeu, toie fie bis auf weitereS bei uus gellcti konncn; — SRebe zu stehcn jcnen, bcren Stimme unb Gesin-»ungsverwanblschaft roir unsere Manbate bankcn Unb bereii Stimme unb Gcfinnung zu Horen, zu achtcn, mit bcr unfern zu eincu. Es crschcint mir dies als eitie Nothroenbigkcit beiberseits. Unfer Bcrein, ber Trager unfcrer Jbeen, ist ber Mittelpunkt bazu — unb freuen biirfen roir unS, it)u zu besitzen. Zu vielfach, zu wichtig in vielem ist ber ©toff, als bah id) mit meincr Besprechung bcSselben cine jtiefer gehenbe Diskussion ber Gegenstanbc, set es auch nur bcr wichtigstcn, bezweckcn kvnnte; wolltcn roir bos, — unfete Bcrsaninilungcn wurben in HalbjahrcSfrist ihn nicht beroaltigen; — aber auch mit einem nur aufzcidlcnbcn Slneinatiberreiljen ber NerhandlungSgcgenstande ware bie mir gesetzic 91b« sicht nicht erfiillt — bie Absicht namlich, auS ber in ein gcroifses Sistem gebradjten unb fachlichcu Dar-stellung ber SinzelnHcitcn im Mofaikbilb dcs Gan-zen Jhnen vorzufiihrcn. Jch rocrbe (rachten, es mit alter thuulichen Kfirze zu gcbcn. Wenn id) es unternchme bie Thatigkcit unscrcs LandtagcS Jhuen vorzufiihren. so ist es vor allem fein autzcreS Bilb, — feiu Organismus, bas uns entgegentritt. Ffinf Abgeorbncte bes corigen Landtagcs er« hiclten Heucr ihre Nachfolgev; zwei, bie bcr Tob, ^rei, bie ihre Resignation aiiSgeschieben haltc; in anberer Gruppirung: brci in ber Landgemeinde, eiuer ber Stable-, einer bcr Giotzgrundbcfitzer-Kurie. Das Stimmenvcrhaltnitz bcr zwei Parteien im Lanb-tage blicb babei unberiihrt ; 21 Rationale gegen 14 Berfasfungstrcuc, also a/5 zu 2/S — allerdiugS hatten roir, unb mit allem (Srunbe, vor unb nach bcr Wahl, bie fich fiir bie Stabtc«Knrie ergeben hatte, erroartet, gerabe in biefer unfcr — bas reichs-unb 6erfaffungsfreunblid)e — Element bes Lanbtages geftarft zu sehen; unb sofort bie Ersatzzahl, biefer Kurie beroies, welche Bebeutung es gchabt hatte, roenn jcnc Erwartung fid) auch erfiillt haben wiirbe. Tatz nur 35 anstatt ber lanbesorbnungsma- tzigen 37 Abgcorbneten im hcurigen ?anbtnge er= fchicnen, crflart fid), Weil bcr Stabtewahlbezirk Abelsberg - LaaS - Dberlaibach trotz zroeimaliger Wahl fortan noch feincn SSertreter im Vanbtage burchfetzen fonntc, roegcn ber Anstanbe. welche beim Landtage bie KonstituirnngSart ber Oberlaibacher Gemeinbevertretuug erfahrcn hat, unb bati tt, weil bie Virilstimme bes Lanbtages bicfein beharrlich feme bleibt. Weit uugiinstiger als im Landtage selbst stan« ben roir ben 'JZationalcn in ben AuSschiisscn gegen« ilber. In ben 7 Ausschussen roar bas Lerhaltnitz im Finanzausschusse relativ am gilnstigsten (6 Rationale zu 3), bann im volkSwirthschaftlichcn (8 zu 3), im RechcnschastSbcricht-Ausschussc (5 zu *2), im VerfassungS - Ausschnffe (7 zu 2), im Petitions- unb im Schul-Ausschuffe (je 6 zu 1), end-lid) im Ausschnffe iiber bie Riickwirknna ber Reidis-verfassnngs-Gesetze auf das Wohl Krains (f> zu 0). Ucberrafchenb roar, nebft mandjem andein in ben Ausschuhroahlcn, insbcfonberc baS znletzk er= wahnte Er^ebnitz: — nicht fur den Einzelnen, als ob er fich persbnlich um eine Annehmlichkeit ge-bracht gefchen hatte, auch nicht infoferne, datz man uns nicht zrociftlloS als prinzipielle Gegner dcs ,'ohin zu Tage gefiirbertcn Ausschutzantragcs ge= rouht haben fodte; — aber iiberrafchcnb barum, roeil damit die Front gegen bie Prinzipien ber Dczembertierfaffung angebeutet, die Absicht vSlligen GeheimhaltcuS oorab flar gestcllt unb zugleich aus« gefprodien roar, datz der Aiisfchntz eine gegenthei-iige Meinung zu Horen entweder oiillig ilberpffig, oder wohl gar storend, baher unangenehm finben mochte. Ungunftig roar uns auch bie fchon errofihnte Wahl bes StellvertreterS im Landesausfchusfe au6 ber Stabte-Knric, welche fiir bie Snbstituirung bes Ieuilleton. Ueber Robert ^amerlings „Ahas-verus in Rom" unb eine Beurtheilung desselben non B. Goldscheider. $oit Prof. Heinrich. X. (Schlutz.) Unbcgreiflich ist mir, roie Herr Goldscheider beim Lesen jener Szene, in »etcher ber Lcichnarn der Agrippina ansLanb gefpiilt roirb, zu bem Efel Bcgen Nero getommen ist, ich fiihlte ein tragischcs Mitleid mit bem Nero. Wenn Nero jeinalS bes Gliickes einer Thriine theilhaftig geworben roare, f° hatte er tiietleicht bamals geweint, unb was er ^bet, was er thut, mir fchien es, er wollte baburch die ThrSnen unmoglich machen. Oder roar er bar« iiber fchon erhaben, ober vcrmchrte gerabe biefe Szene roieber jene furchtbare Emanzipation von al-iem gewShnlich Aienschlichen: ich wieberhole es, auf *°ich machte ber Aufritt eine tieferfchiitternbe Wir-fung. Dem Herrn Goldscheiber „klingt rS unenblich fad" unb er ist dariider „sittlid) entriistet," datz Hamerling die..Gefchmacklofigkeit" bcgcht und mitten im Branbe Roms, roahrcnb die Christen von roilbcn Bestien zerflcischt wcrbcn, an einer Christin „bcrcn jungfraulichen Formen Licblichfeit mit Ken-nerblitf inuftern1' liitzt. Herr Goldfdieider mag bar« iibcr entriistet sein, aber eine „Kl e i n i g k e i t" nentie er das nicht. Die HShe ber Situation be« zeichnet Gothe in ben Drainen viclleicht linberoutzt burch einen packenben Ausbruck, burch einen geist-reichen Gebanken, eine umfaffenbe Antithcfe, bie roie Denksteine auf bem Gipfel ber gabel stehen, um anzuzeigen, datz von ba an ber Weg bergab fiihrt. Unb roenn roir einem bebeutenben Dichter gegeniiber von zwei Moglichkeiten bie bebeutenbere annehmen, so biirfen roir bie in Rebe stehenben Verse Hamer-lings nicht eine „Kle!nigkeit" nennen, gegen beren Streichung viclleicht ber Dichter nicht« einzuroenben hiitte. Verlangeu Sie einmal von GSthe, batz er in „Faust" bie Worte streiche: „Hinweg bu Spott-geburt aus Dreck unb Fener." Er wirb fid) im Grabe umbrehen, ..entriistet," voll ..Unwil-len," unb both gchSrt biefe ©telle wahrfcheinlich auch zu benen, fiber welche Herr Golbfcheiber fprach: „ES ist bie sittliche Entrfi stung, bie uns hier mit Unwillen erfiillt.'' (Am fleinen follen roir nicht nergeln, weil fonst gar balb nichts von ihm fibrig bleibt, aber rocr fiber Hamerling f o zu ur« theilen wagt, roie Herr Golbfcheiber, fotite boch etroas mehr beutfche Etimologie zur Berffignug haben.) Und so roirb auch Hamerling nie unb nim« mer zugeben, jcnc Strichc im Eharaftergemalbe Nero’s feien nicht mit ber tiefsten Ueberlegung ge« zeichnet roorbcn, feien Kleinigkeiten; benn mag fein DichtergeniuS in fo erregter Thatigkcit gcrocfen fein, batz er berfelbett fich faum bewutzt wurbe, ober mag bem roUenben Wagcn ber Fantasie bie Leuchte ber Ueberlegung ben Weg vvrgezeichnet haben: Nero unb mit ihm Hamerling stehen in biefer Szene auf ber Sitution, bie Welt mit ihrem GrStzten. Schonstcn unb Schrecklichstcn ist fiberwunben unb ber Sieg bes Jnbivibuums ist — fiir jetzt — fo ficher, batz es mitten im geroaitigen Branbe fich mit Kleinigkeiten in Beziehung setzen kann, bie ffir es jeboch mehr Bebeutung haben, als bie ganze Welt unb bas Schaufpiel, welches fie in ihrem Untergange bietet. Armes Jndivibuum! Der Titane unb ber Schwiichling begegnen fich barin, batz autzere Einbrficke balb ihre Macht auf fie verlieren, jener fiberwinbet fie, biefer ergibt fich friihzeitig unb in beiben roirb fobann die Begierde frei. Wahrcnd bie Christen von toilben Bestien Reichsrathsabgeorbneten Dr. Toman im t?anbc6= Ausschuh sehr gewichtig war. Die zwei durch Resignation nothwendig ge-wordenen R eich s ra t h s w a h l cn , cine Ncuwahl (Graf Marghcri), cine Wiedcrwahl (Dr. Toman), wurden in dcr letzten Sitznng vollzogen; — in die Grundsteuer-Landeskommifsion vier Mitglieder (Karl c. Wurzbach, Pcter KvSler, Or. Costa, Andreas Brutz) unb vier Stellvcnrcter (Piktor Longer, Dr. Orel, Forstmeister Seitner unb Dr. Razlag) gewahll. Zur Orientirung in unserem iSegcnstanbc ist wohl tin Ucbcrblidt der Finanzlage nothwendig; die Finanzcn behcrrschen die Vage, beherrschen die Aktion so enkschieden nnd vielfach, dah von dcnscl-den dei einem Ueberblicke ber letzteren nicht Urn-gang zu nehmen ist. Sie ist allgemein bekannt einc nngiinstige unb driickt sich in der That durch die Zuschlage in den Voranschlagen des JahreS 1870 fur eig e n tliche L a nd eS erf orb er n i sse mil 16 Perz. ber biveften Steuern, b. i. mil 156.700 fl. lOPerz. ber inbireklcn Stenern, b. i. mit 34.200 „ fiir Grundentlastungerfvrber-n i s s e mit 24 Perz. ber birckten^Steuern, b. i. mit 226.000 „ lOPerz. dcr indirekten Steuern b. i. mit 34.200 „ zusamrnen mit 451.100 fl. an Steucrznschlagen — aue. Jch kann in Ziffein bes Nahcren hicr nicht eingthcn, ailcin eimgc Hauptgnippen bcrfclbcn barf ich nicht iibergehen. Der L a n d e S s o nd (mit fcincn ©ubfonben: Dvmestikal-, Gebiir-, Fiubel«, Jrren-, ZwangSar-beitshaus-Fonb) rocifet im Boranschlage vcs Jahres 1870 cin Gcsammterforbernih mit rund . 280.000 fl. cine Bebeckung von rnnd .... 89.000 „ somit Abgang von runb .... 191.000 fl. ans. Unter alien Fonden ist ber Domestikalfonb, Dank ber vom Reiche fiir ben infamerirten Provin-zialfonb crlanglen VergleichSfumme von 700.000 fl. in Rententiteln der einheitlichen ofterreichifchen StaatSfchulb, aktiv bei einer Bebeckung von runb........................ 48.000 fl. unb cinem Erforbcrniffc von . . . 31.000 mit bem Uebcrfchuffe per .... 17.000 fl. wogegen z. B. ber Finbelhausfonb paffiv ist mit 35.000 fl., ber eigcniliche Laubesfonb mit 150.000 Gulben (roorunter *. B. iSrforberniffe fiir Krankcn-verpflegung 85.000 fl. [31 m. in, 54 m. auher Kraiu], Schulcn 5320 fl., Schnbauslagcn 11.500 jcrriffen werbcn, steht Nero, ber Titane, „bcr bes JahrhunbertcS Geist in fich znm Damon, znm Ungehcuer groh gefflugt," fait roie einc Marmor-fSulc, bie auch ber iSranb einer Weilstabt nicht mehr crnmrmen kann, bei lieblichen Formen cities weiblichen KorperS still, unb betrachtct sie mit prii-fenbem Blickc. Auch ber lin t cr g a n fl jener Welt, die ihn nicht mehr zn fasten, nicht zu befriebigcn vermochtc, ist nicht grog genug, die ticcrc ber Scele auszufiillen, unb Nero, bem nichts geblieben, at« die Begierbe, tehrt mit diefer zur Einzelnheit znrlick unb „mustert mit Kennerdlick der jungfraulichen Formen Lieblichkeit." Ist diefer Satz „cine leicht zu vermeibenbe Lappalie?" Hiemit tjattc ich jene Behauptungen des Herrn B. ©otbfcheiber erwahnt, die mich in der grvheren Auffaffung bes groheu Hamerling'fchen Werkes storten, wie bie Erinnerung an di; Kritiker mir den Genuh bes Wagner'schen „TannhSufer" verbittert hatte. Wenn ich hiemit schliehe, so wird baburch wohl niemand zu ber Folgerung berechtigt, bah ich alles iibrigc, was Herr Golbscheider, dem ich anberfeits in manchen Pnnkten beiftimme, iiber ben ..AhaSverus in Rom" gefchrie-ben hat, anerfennenb hinnchme. Es sinb zumeist indivibuelle Anfchauungen, welche bem Werthe bes besprochenen EpoS keinen Eintrag thun. Nur was Gulben, Borfpann 9400 fl., Strahenbauten 10.000 Gulben u. f. w.) Das ZwangsarbeitshauS, obfchon im ganzeu paffiv mit 6000 fl. (40.000 fl. Erforbernjh gegcn 34.000 fl. Bebeckung), ist boch fowohl im Fabriks-betriebc als in ber Verpflegung, in letzterer burch RLckerfatze von anbern Liinbeni, aktiv. Mihlichcr noch fteht es aus mit ber Finanz-wirthschaftimGrunbentlastungsfonbe. Die HSHe ber Zuschlage von 24 respektive 16 °/0 ist bas schlimmste nicht , sonbern oer Urnftand, bah bamit cin stctigeS Zunchrnen ber Lanbcsfcfyulb (Ende 1868 mar ber Passivstanb bes Grunbentla-stungSfonbcS fchou auf 1,111.291 fl. anerlaufeii) nicht aufgehaltcn werbcn kann, fo bah ber Fond im Vaufe ber Jahrc, in ben Zufluffcn abnehmciib, in der Vcistungepflicht steigcnb, fich fchlichlich in ber Lagc beftnben wirb, cine Schnlb von 6 bis 7 Mil-lionen beden zu miiffcn, oljne iiber anbere Bcbcf-lungsqucllen als bie Stcuerzuschlage mehr oerfiigcn zu fonneu. (Sin Blick auf bie Pralimiiiarsfummcn vom Jahrc 1860 macht biefe bcbentlichc Wage flar: Das (5 rf orberniji an Regie mit 31.090 fl. an bireftiumahiger KapitalSzahluiig . 168.100 „ an Jntercffcnzahlung ..... 417.950 „ an Bcfolb.-Tangcnte ber Vanbesfonbe 7077___„ zufammen . 624.217 fl. bilanzirt mit ber B ebeckung aus folgcnbett Qucllcn: Kapitalszahlungcu................... 186.000 fl. Annuitatcn............................ 2282 „ Jntctcffeu........................... 37.200 „ PerzugSzinscn......................... 9000 ., bed -Llaalcs Beranberniigs-Gebiihrcn- Annuilat.......................... 64.137 „ bes Staates unverzinslicher Dar- lehensvortrag..................... 64.669 „ 24 °/0 Zufchlag ber biveften Steuern 226.300 „ 10 ", „ „ inbircften „ . 34.199 „ cerfchiebeuc Einnahnien .... 430 „ zufammen . 624.217 fl. Es ist nicht fchwer zu erfennen, bah eS nur laufenbc Bcbiirfntffe bes FonbeS sinb, welche nicht nur bie furrenten (Zinnahmcii an Zinscn unb an ©teuerzuschlageu, fonbern auch bie Staatsvoifchiifsc, die Annuitatcn unb noch tibcrbied cineu guleu Theil ber Kapikalsruckzahlnngen auch ber SScrpflichtctcn ocrfchlingcn unb fomit bas Mihveihaltinh zmischcn Leiftiiugspflicht unb Hilfsmitteln bes FoubcS Jahr um Jahr fieigern. Wieberholt — auch heuer wieber — im Vanbtage zur Sprachc gebracht, war biefe Sachlage zwar nicht vcrkannt, allein, nachbem bas in der erstcn Landtagsperiode bcabfichtigte Lotteric - Anlehcn von er iiber Seneka fagt, cerbicnt noch cine Belcnchtung. Jhm habcn ungriinblichc Lctjrer iiber bie Pcrsonlich. feit dieses Filosvscn „Jllusioncn" in btn Kvps gc seht unb er empfinbet es hart, bah Hamerling „cincn Mann, fiir beffcn fleckeniofen, rcincn Eha-rattcr einc jebe Zeile seiner Wcrkc sprichk, vor ber Nachroclt in biefer Weisc herabwiirbigc," unb er wlinschl in bem „Epos ber (Srfchlaffung cineS gauze n LolkeS" boch wenigstens cine Erfcheinung mit šestem moralischcu Haltpunkte, cin »crzgegoffenes Mannesbilb," unb bazu ware nach feinem Dafiir-halten ber stoifche Filosof S-ncka am geeignctftcn gewcfeti. Es wiirbe bcrn Dichter wahrlich wenig Schwierigkcitcn gentacht habcn, eine solchc Figur zu schaffeu, wenn er geburft, wenn er gewollt hatte. Seneka war cntortcf, wie ihn Hamerling gezeichnet, Rom hatte keinen Mann, bas Epos fchilbert uus den Zeitraum in seiner Wahrheit, wenn anch, unb bas ist feinc Pflicht unb fcin Bcrbicnst, untcr bem Schlcicr ber Dichtung. .Hamerling molite anch fcin ..crzgcgoffencs Mannesbilb" in bem Saalc ber Sterbenbcn, es htttte ein folches nur die Wirfung seiner ganzcn Schvpsung geschwiicht, unb an biefer Wirfung, wir miiffcn es leiber geftehen, war bem Dichter gelegen. 2 Millioncn gefchcitcvt war, ist noch itttmer die Quelle nicht gefuiibeit, aus der Abhilfe fliehen solle. Ein Landtag, — wcun ich nicht irre, der ober-osterreichische — hat zwar, um nicht die Generation ber Zukunft mit ben Lasten der Gegenwart iiber Gebiihr zu beschwercn, biefe Abhilfe in erhvh-ter Lanbesnrnlage beschlossen. Dah auch Kraiu ber itachsten Generation nicht; ein Passivverrnachtnih von 7—8 Millonen Grund-entlastnngskapital mit ber Anwcisung an bie Stcuer-kraft der Zukunft zudenken bi'trfe, ist wohl sicher; — ob abcr die Gegenwart in ihreiu Steuervermo-gen vicl mehr ertragen tonne, als fchou der Fall ist, ist ebenso — unsicher. Moge biefe Frage in allgentciitcfcn unb fachutaiv nifchcu Kreiseu bas Augeiiiuerk auf fich zieheii heute kann ich nahev auf sic nicht eingehen. Zur Pervollstaubiguug bes sinanziellen BildeS hade ich noch ber, ihren dcsonbers beftimmten Zwek' fen bicncnbcn unb besonbers verwalteten Vcrmogen-schaften bes LanbcS zu gebenfen, als ba sinb: Gla v ar' s A r m e n - K r a n k e n st iftunng mit 131.892 fl. Vermiigen; Jrrcnhaus B a u - F v u b mit cittern Er-tragSubcrschiiffe im I. 1870 bei 4000 fl.; Laubeskulturfoub mit 14.000 fl. Ber-mogeti, aus beffcn ErtragSubcrfchuffc im I. 1870 fur Lehrmittel unb Lchrcrrctnutierationen zu ben laiidwirthschafilichen Fortbildungsfchulen bem Landes-Ausfchuffe 1000 fl. uetfiigbar gestcllt wurbeit. Wa i s e u h a uS - <31 i f t n it g S f o it b util 195.193 fl. tin Bcrnwgen ttitb bei 5000 fl. Ertrags-iibcrschuh im I 1870. Die WaiscnhauSsragc, ne-benbei bemerkt, hdngt mit ber Widmuiig ber Maria Svetina'schcn Erbfchaft zu glcichem Zwcckc zufaiN-men unb von beren Fliifsigwerduug ab.; N o r m al f ch u l so it d bei Eiuknnftcn von 10.895 fl. unb Erforbcruisfcn, wie fie aus der Staats-vcrwaltung des Fottbes uberkommen werbcn: 7401 fl. — mit Ertragsitberschusse von 3494 fl. — leiber nur ein Tropscn ins SZccr beffen, was cine volle Entfaltung bes Bolksschnlwcsens in Kraiu durch Uutcrstiitzuug ber Gemeinbcit ober Bczirke bem Laiide zumutheu miihte. (Schlutz folgt) Burn Aufstand in Dalmatien. Dcr „Wanbcrer" bricht ben Stab tiocr die in iTahttaticn zur Aiiwenbung fominenben stand-re chtlich e n Hinrichtungen; er verweist auf bie Drachcnsaat, welche die Ejefutionen einc« Hcrynau 1849 zur Fvlge gehabt. Dutch Wicdei-holung folchcr SchrcckcnSthateii wiirbe man nur bafiir forgcn, bah ben Leuten in ber Boccha dec Fa be it ber Erbittentng nicht ausgche. Oc|'terrei4 ! Ifluft Gefahr, seine Gegner in der Boccha, die genuine Rauber fcin mdgcn, zu Helbcn unb Mor-tircrn zu stempetn, die eigcncn lapferen Krieger abcr zu Licjcrantcn von Galgciikandidaten fiir ben Henker. Tie Grazer Monturstommiffion hat ben Be-fehl crhaltcu, mit grbhtcr Eilc 5000 komplete Mon-turen nach Sattaro ;u fctibcn, in bem ber Zustand dcr „Bemontirung‘‘ bei ben opcrirenbcn Tmppen cin fihr herabgcfomtnciicr ist. Auch zur Ausstel-lung eincs FelbspilaleS werbcn basetbft bie Lorbe-rcitungcn getroffen. Der „N. Fr. Pr." gcht bie Nachricht zn, dah General AncrSperg zwei Hinrichtungen, welche aM Montag hatten vollzogen werbcn follen, fiftiren liejj. — Der Rcichsrathsabgeorbnete Ljubiffa foll oerhoftct worben fcin. Der „A. A. Ztg " wirb auS Trie ft, 7. November flefchtiebctt: Auch fur bie tiiichften brei Tagc find wieber Llvybbampfer gemifthet, welche Truppcn nach Dalmatien bcfbrbcrti follen. Diest ncttc Bermehmng d>r bortigen mililarifcheti Mad)t, hat abcr nicht mehr die Bcwaliigiing bes lokalen AufstanbS im Kreise von (Suttaro, fonbern anbere Even i nalit btcn im Auge, von bencii sich die Regie* rung nicht fo iiberrafchcn laffen barf, wie eS von ber Erhebung ber 58occhffcn gefchah. Dah man rs mit cincr ISngst oorberciteten, umfasscnden Bewcgung an der illirischen Halbinsel zn thun Hat, Itcgt jctzt klar am Tage. AuS Cattaro, 6. November, mirb geschrie-bcn: Gestern wurdeii hicr ftandrechtlich brci Ri* sanoten hingerichlet, zroei Buischen von 20 Jahrcn, ber britt« 36 Jahre alt. Die Montenegriner lichen wiihrenb ber brcitagigen Gefechte in ber Zupa keinen fluchtigen Zupaner auf ihr Gebiel; ja, sie schossen selbst auf solche, bic iibertreteu wollten unb briitigten sie so zuriick. — Das 8. Jagerbataillon soli sich in bcn letzten Tagen in ber Zupa ganj besonbers auSgezeichnet Ijabcn. Der „N. Fr. Pr." wirb aus C at tar o, 9. November AbenbS, telegrafirt: Die CrivoScianer Jnsurgenten iibcrfielen gestern bas DSrschen Sterp (cine Stunbe westlich von Risano). Der Kamps zwischen ben Bcwohnern unb ben Jnsurgenten baucrte brci Stnnbcn; letztere raubtcn allcs Lieh. Bei bcm oorgeftrigen Kampfe in ber Zupa hatten bie kaifcrlichcu Truppen 2 Tobte. 10 Ber-rounbete unb ‘6 Bcrinihte. Utiter ben Tobten bc= finbet sich Lieutenant Fricbel von Maroiiik-Jnsan-terie. Hentc sinb Bcrstarkungstruppcn aus zwei Dampscrn eingelungt. Um 2 Uhr tras bie Bri-gabe DormuS aus ber Zupa cin. AnS Z a r a , 9. November, wirb telegrafirt: Die Zupa unb bie Maina sinb unterroorsen. Die Ortschast Pastrovicchio beobachtete bisher cine gute Haltung. Bei ber Expebition nach bcm Fort Kosmat behufs Berproviantirung sinb in bcn Gescch* ten mit beti Jnsurgenten v o m 7. Jnsanterie-Regi-ment Baron Maroičič Lieutenant Fi'iebl unb zwei Mann gefallen, Hauptmann Uebcrbachcr unb zehn Mann verrounbet unb brci Mann vermiht mor* ben. Bom neunten Jagerbataillon tourbcu sechs Mann verrounbet. Nach tinigen Tagcn Ruhe roirb bic Operation gegen bic CrivvScchiancr beginnen. Bei ben letzten Gefcchten besetzten bic Montenegri* net bie ©renjc unb vertjinberten theilrocisc bere« Ucbcrfchreitung burch bic Jnsurgenten. Cattaro, 10. November. Die »Austria" Hat zroeitouseud Mann Erganzungstiuppen ncbrod)t. Dd6 Ha»ptquarlici jsl in Catiata cingctrofscn. Bom Wiener Hils?komitec 1st cine Scnbutig angekommen. Das Truppen-Komuiaiido in (Sattaro gibt bcm Militar Kommanbo in Tries! befannt: DaS Ka-nonenboot „MSve" seucrte gestern NachtS (9. No« uember) aus 3nfmgmtcu, rod dic Baosich utichfi Kombui bebrotjten. Heutc ift roicbcr cin llcbctfoll angtsagt; ich entsenbe bas Oagcr-Sataillon vvti Castelttuovo bul)in. Die Telegrafeitleitung nuch Bn-biia ist roicbcr hergcsicllt; bie Sntppstiberocgutig in bie tieunt DiSlocationen ivnrdc oljne Slvrutig burdjflcfiihrt. Politische Rundschau. Laibach, 12. November. Die Reichsraths-ErSfsnung soll an-santzS Dezcniber erfolgen, unb zroar burch bcn Kaiser. Zu biesem ZmccEe bcfchaftigt sich baS Ministerium bereits mit bcm Sntrourfc ber Thronrebe, bie mit Rlicksicht auf bic Situation von erhiihter Bcbcutung ist, ba schon in bersclbcn bic Wahlrcform angckiinbigt toerben roirb. Ist bicsc Wahlresorm von allen Bcthciliglcn crnstlich gemeint, so fann bas Abgcorb-netenhaus sugtich auher bcm Bubgct nur bas Wahl* gesetz crlebigen unb muh allcs iibrige bem neu zu roahlenben Hause uberlasseu. Die czechischen Organe Ichncn eine meritorische Besprechung bes Ans-gleiches jetzt ganz ab unb verroeisen bie Wiener Czechen an ben Deklarantcn-Klnb. Dah ber gali-zische Lanhtag bie Rcichsrathsbcschicknng annahm, banft man, roie nun cin Lemberger Tclcgramm melbet, ber Drohung, birefte Wahlen auszuschreiben. Ist bas nidit cin Fingerzcig? Der „Prcssc" roirb telegrafirt: Dic Bcsseiung im Bcfinbcn bcS KbnigS macht fonftaute Fort* fchritte. Nach ber Auschauting ber aus San Rvssore beljanbetnbcn 2leiztc bilrfte ber ftbnig bctcilS in zirka zehn Tagen sich uach Neupel bcgcbctt tdniicii. Im Ministerium des Aeuhern halt man demgcmah an ber (Sntrcouc zwischen bcm itoiiige unb bcm Kaiser von Oestcrreich sest. AlS pofitiv ist zu betrachten, bah f'ir bcn Fall ber BerbiiiDerung des KonigS ber Ktotipriuz Humbert sich in Brinbisi znr Begriihung bes Kaiscrs cinfinben roirb. An s San R o s s o r e vorn 10. November Halb 9 Uhr Morgens roirb solgenbeS Bulletin ge-melbet: Die Bcsserung halt on, ber Konig hal bie Nacht ruhig zugebracht unb mehrere Stunbcn geschlasen. Das Ficbcr bauert tioch sort, ebenso ber leichte Ansschlag. Der Brief bes ErzbischosS Dar-bo h von Paris, in roclchem iiber bas Dogma ber pdpstlichen Unfehlbarfdt ber Slab gebrochen roirb, iicgt nun im Wortlautc vor. Die betreffenbe Stclle bes Hirtenbricfcs lantct: „Was man enblid), theuere Briibcr, von ber Ucbcrsturzung gesagl Hat, mit roelchcr cin geroisseS Dogma burch Zuruf von ber Mchrhcit ber BtschSfc votirt tuerben solle, bie aus biefe Weise bie Freihcit jener ihrer Kollcgcn crstik* fen rourben, berett Gcroisscn sich nichl allsogleich von bersclbcn unroiberslehlicheu (irlcuchtuug burch« brmigcn fuhleii kiinnte, verbient fauni, bah man sich babei aushLll, um cs zu roiberlegcn. Der ge* suitbe Sinu unb bie Geschichte proteftiren gegen biefe ubel angebrachten unb thorichten Untcrstcllun-gcn. Wenn bie Kirche aus ben crnfteftcn ©riinben cs ongemeffen finben solite, euch bei Slrase eroiger Lerbammnitz bie Pflicht auszucrlegen, in Hukunst zn glauben, was zu glcuben sie bteher nicht von euch verlangt hatte, so roirb sie cs nicht in eitier Weise thun, ivelche ihren Akt entrourbigen roiirbe, ittbeni sie ihn ber Bcbinguiigcii entfleibete, bie ihn in eureu Augcn empsehlen konnen." Nach ben Berichtcn cincS riimischen Korre-sponbenten steigt in ber eroigen žtabt ber Uebcr« muth ber Karbinale unb ber gcsammten Jesuit e n p a r t e i in bcm Mahe, als bie ErSffnnng bes KonzilS hcrnnriidt. Die Hcrrcn begnitgen sich schon nicht mehr mit ber Dvgmatisirnng bes Lil-labus unb ber plistlichen llnschlbarfeit; in ihreitt Grohcnroahn ist cs ihnen nicht cininal genug, auch bic ro e 111 i ch c P a p st h e r r s ch a f t znr i^lau-benSlehre ethoben zu roissett. Sie gehen noch vici rociter. Bide von ihnen vcrlangen: bas Kon-zil inoge bie roeltliche Herrschast nicht nur als eineu uutrennbarcn Bcstanbtheil bed PapstthumS erflaren, fonbern auch unter Aubrohnng ber Exkommunika-tioit a tie fatholischcn Herrjchcr aufforbern, zum Schwert zu greifen unb bcm Papst bie ihm burch bic Revolution genommenen Provinzcn roicbcr zu eroberti. An Italic« roare eine solche Aussordcrung nicht zu richten, benn dieses gclte nicht mehr als katholisches Lanb. Das bespricht man nach ber Ber* sidjerung bcS Korrcsponbentcn alien ErnstcS in ben Krciscn ber romischen Kirchensiirstcn. Zm Tagesgeschichte. — Die Erzhcrzoge L e o p olb, Ernst, S i g i s-mund unb Rainer habcu bem von bcm Felbniar-schall Erzherzog Albrecht gegriinbeten Vorschuhsonbs siir k. k. Osfiziere zu gleichen Theilcn ben Betrag von 20.000 fl. o. W. in fitnsperzentigen Staatsschulbvcr-schreibungen gewibmel. — Das Reichs - Kriegsmini-sterinm bringt nachsolgenbe patriotische Spenben zum besten ber in Dalmaticn kampsenben Truppen mit bem Bcisligen zur offentlichen Kenntnih, bah bieselben unter einem ihrer Bestimmung zugesUhrt roerben: Von bem Bllrger unb Kasseehaus-Jnhaber J. Breitsser in Tarnoro 30 fl. o. W. unb von ber Dircktion ber Boh-mischen Sparkasse in Prag 1000 sl. o. W. — Bischof Soic ift, roie aus Agram gcmelbet roirb, in ber Nacht com 9. auf ben 10. November uach kurzem Krankenlagcr gestorben. — Die Genosscnschast ber Milchmaier seicrte diesen Sonnlag in ber Kirche ber Barinhcrzigen zu W i en bas Fcst ihres Schutzpatrones, bes HI. Lcon-harb, burch cin solennes Hochamt, bent bie meifteu Milchmaier unb Milchpantfchcr ber Resibenz beiroohu« ten. Unter bem zicmlich alteit Bilbnisse dieses Schutz- patrones fteht buchftablich solgenber famofe Gcbetspruch: „Heilig er St. Leonharb, b u groher Vieh-patron, bitt’ siir nns!" Agitatio« gegen Simultanschulen. Wir lesen in eittem Pester Blatte: Im Smne bes Schnlgcsctzes stellte vor kurzem ber Alt-Ofncr Schulstuhl an bie Gcistlichcn sammtUcher Konscssioncn bas Ansuchcu, sich iiber bie Abhaltnng bes Religions* Unterrichtes zu auhent. Herr Psarrer Brunner crlieh hicraus an ben Schulstuhl eittett psarrarntlichen Befehl, bah bie katholische Jngcnb ber ©emeinbcfchule Sams« tag von 9 biS 12 Uhr zum Rcligionsuntcrrichte int fatholischen Schulgebaube zu erscheiucu Habe. Das ge-schah auch. Nach ber Mcsse rourben bie Schiller in bie katholische Schule geleitet. Hier nun fingen bie Geist-tichen an, statt Religion zn tehten, bie Kinber zu Han* fetn, bie Gemcinbeschule aber ihnen als etroas schreck* liches barznstellen. 'Herr Kaplan Zechmann z. B. be-ginnt seitten Unterricht in ber inerten Klasse aus fol* gettbe Art: „Run, Szabo! bu gehst auch in bie Ju-benfchule?" Der Knabe roirb verlegen. Ein anberer Knabe, Namen« Krammer, fteht aus unb sagi: „Jch bitt', geistlicher Herr, bas ist feiue Jubenschule, bas ist bie stabtische Simultanschulc." Daraus sagt ber Nachstenliebe prebigen sollende Kaplan: „Simul* tanfchute hut, Simultanschulc her, bas ist bie rechte Jubeuschule." ©pater tritt Herr Psarrer Brunner cut, lajjt bie Kttaben ber Simultanschulc aufftehcn unb sagt sobami in barmherzigcm Tone: „Jch muh Ihnen sagen, geistlicher Herr, ich bebauerc bie armett Kerlc, bie ba hinunter in bie Jubenschule gehen. Uebri-gens lasset's Kinber, ich roerbe siir euch betett laffen, batuit Gott eure verirrten Eltertt cileuchte, aus bah sie euch batb roieber in unsere katholische Schule fchiefen." Der gute Psarrer halt Wort. Am nachften Sonntage roirb in ber Prebigt erst orbentlich bas Schulgesetz ver-arbcitet, unb schliehtich fagt ber fromme Pater Kaplan: „Lasset nns betetr siir jene Jrregcleileteu, bie ihre Kinber in bie Simultanschulc schiden." lleber bie Art, roie bie Stabt-Rcprascntanz bon Stnhlrocihcnburg zu bem telcgrafisch gemelbetett Be-fchluh, bie Simultanschulen aufjuheben, gefotnmen ist, roirb von bort unterni 4. b. gefchriebett: „Die Schilbknappcn ber Klerisci entlebigten sich ihres Auf* tragcs, llnterfchristen zu einer Petition an bie Rc-prdsentanz utn Aushebung ber Simultanschulen zu janttiteln, auss energischeste unb brad)ten beittahe »ter* tausenb Unterfchriftcn zusammett. Die Petition nebst einem ©eleitfchreiben bcs hiefigett Bischoss roar heute ber Gcgcnstanb ber Bcrhanblung in ber Reprasentanten* Sitzung. Die Debatte tarn balb anher Ranb unb Banb, inbem cine 200 Mann starte, meift butch Spiritnoscn unb anbere Mittel tiiustlich erhitzte Zu-horcrzahl polterub nub tdrmeub jebe Berathung un-mbglich machte. Die Znhorer schrien, man rootle bie katholische Religion abschassen, bas religiose Gesiihl uttb bie MoralUat vernichten. Die Aufregung ber fa* natifirten Menge fannte keine Grenzen, unb nad) vier Stunbcn bes Tobens tam es enbtich zur Abstimmuttg, ob bie beftehenbeu konsessionslosen Schnlen belafsen ober konsessionclle, roie in ber guten alien Zeit, resti* tuirt roerben sollen; lctztcrcs rourbe mit Majoritat angenomineit. So ist es utn Attffldrung unb Fort* schritt in Ungarn bestellt." Ans bent Tagebuche der Kaiserin Engenie bringt ber Berliner ,(Ktabberabatjch" sotgeube Aus-zeichnungen: Die ©rintterung an meineit Stusenthalt in Athen, an nteiue ndchtlichc Einsahrt auf bem „Aigte" in ben PyrduS roirb mit unvergehtich bteiben. Das Konzctt auf ber Akropolis, bie Illumination bcs Thefeustem* pets, ber Pnyx, bcs Arcopags unb bcs GcfdnznisscS bcs Sotrates versctztcn mid) in klassische Stimmung unb ricfen bas Bilb ber Aspasia lebhast vor rneine Secle. Sic konnte sich riihmen, eineu Perikles, eincn Sotrates gesessett zu haben; hcut must man sich mit „ben alien Hcrrcn" in Rom unb Paris begnUgen { * * Mon pauvre ami! Wer roitb ihn wahrend mei-ner Abwesenheit hegen und pflegen? „Jennichen, ich mLchte was geniehen!" — sagte er noch etnige Tage vor meiner Abreise. — „ „Was bemt, mein Kind! — fragte id), — du kannst ja alles haben, was dein Herz begehrt."" „Doch nicht!" meinte er. — „ „9hnt, was willst bu benn ? ©in Rebhiihn-chen? Ein Schnepfchen? cm Fasanchen?"" „ Nichts ba!" — „„Nun, was mochtest bu denn genietzen?"" ..Achtung!" Mon pauvre ami! Das gibt's nicht fitr bich. * * * Die erste Hanblung meiner Regentschaft soll sein, dah ich mich — schlagen taffe, — bas heitzt mein Brnstbilb anf alle Munzen! Entzuckenber Gebanke, in ben Hanben von Millionen zn sein! * * * Es gibt schvne Frauen, bie nut schon find. Es gibl bagegen Frauen, beren ganze Erscheinung eine magische Gewalt auf bie Manner ausubt, unb biese sinb bie eigentlichen Herrscherinnen ber Welt, benn ihnen wirb nichts abgeschlagen. Unb so Habe ich mir bemt etnen ganz artigen Plan fur meinen Regiernngs-antritt ansgebacht. Ich nehnie mir namlich die Ge-fanbten aller europciischenHofe einzeln vor,lade jcbenallein zu einent Diner a deux, unb beim Dessert werben Knacknianbel-Wetten geniacht, b. h. ich parire ein paar Millionen, baft Frieben bleibt! Der sich fiir begiin-stigt haltenbe Diplomat muh auf Krieg wetten und mich aus Kourtoisie bie Wette gewinnen lassen. So erhalte ich ben Frieben unb Millionen zur Deckung meiner Desizits! Gegen die Unfehlbarkeit des Papstes. In Miinchen ist aits der Feber bes bekannten katholischen Gelehrten und Universitalsprofessors I. Froschhammer uiiter bent Titel: „Znr Wiirbignng ber Unfehlbarkeit bes PapsteS unb bet Kirche" eine Schrift erschienen, welche bebeutenbes Aussehen ntacht. Der Berfaffer ist gegen bie Unfehlbarkeit bes Papstes unb schlieht seine Erorterung mil ben Worten: Da bas Konzil, b. h. bie hierarchische Kirche, selbst nicht uit« sehlbar ist, s, fatttt auch ihrc Erklarung ber Unfehlbarkeit bes PapsteS nicht sUr unsehlbar gelten unb keinerlei Verpflichtung znm Glanben baran silr bie Katholiken nut sich briitgen. Die verfammelten Bischofe werben vielmehr durch biese Erklarung nichts wetter leisten, alS bies, bah fie, indent fie ben so sehr fehlbaren Papst stir unsehlbar erflaren, baniit miebet einmat recht ktar unb entfchiebeit beweisen unb lautes Zeugnitz bafiit ablegen, baft sic selbst, auch toenn fte zu einem allgemeinen Konzile versammelt find, nicht« wentger als unsehlbar seien. Daraus ergibt sich battn Uberbies, baft auch bas Ucbrige, was etwa biefes bent papstlichen Absolutismus gefitgfame Konzil als „Kirche" beschlieften unb entfcheiden rnbge gegen die Rechte ber Volker unb ber Staaten, gegen bie Wissenschaft unb Kultur ber ncueren Zeit, kcineswegs als unbebingt richtiges, ftchcrcs Gesctz gelten tonne unb baft bas rv» mische Geistesjirch, bas man ben Bolkern toieber in tierftiirttem Mahe auserlegen will, burch allfallige KonzilbeschlUsse burchaus nicht als eitt christlich ober gdttlich berechtigtcs erwiesen fei." Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Znm bfumdnifchen Konzil.) Die „Tagespresse" ermčihnt unter jenen Bifchofen, bie sich wegen ihres Nichterscheinens auf bent Konzil entschnl-bigt habctt, auch bes Fiirstbischofes von Laibach. — (Friinlein Arthur) bie bei utts noch im besten Anbenken stehenbe Schauspielerin hat sich am 4. Jkovetnber mit bem Operettensanger Schulz verehelicht. — (Aus Krainburg) wirb nns gemelbet, baft bei ben vor eittigett Tagen beenbetett Geineinbe-rathswahlen bie Nationalen in alien brei Wahlkorpern total unterlegen sinb. Alle Bemllhungen ber bortigen Čitalnica, bie beibeit Matabore ber nationalen Partei, namlich ben gewesenen Biirgermeister Pirz unb ben erst uor kurjem nach Krainburg UfecrsicDelten Abvoka-teit und Sanbtagsabgeorbneten Dr. Preuz, in ben Gemeinderath zu bringen, warcn erfolglos. Die Be-vblkerung scheint des Treibens der nationalen Ultras fatt zu sein unb hat bas Genteinbewohl burch,vegs Mannent von gemciftigter Haltung uttb bewahrtern Ge-meinftmt anvertraut. Als zukllnftiger Btirgermeister wirb ber bortige Apotheker, ein allgemein geachteter, gemciftigter Mann bezeichnet, ber bereits cinmal an ber Spitze ber Kommuiialverwaltung gestanbeit ist. — (SSeranberungentmKuratklerus.) Herr Josef Orefchnik, Lokalist in Maichau, ist ben 5. b. M. gestorben, bie Lokalie Maichau ist bemttach ausgeschrieben. Herr Adolf Pogorelz, Neopresbiter, komntt als Kooperator zur Pfarre St. Peter in Laibach. — (Das Wort „ P s a s s e" ist tein <3 ch i m p f n a nt e.) Die Wiener „Gerichtshalle" er-zahlt: „Am 14. Februar d. I. zogett mehrere Burfchcu Idrmenb und jauchzend beiitt Kapuziuer-Kloster in B. voriiber. Jemanb machte fie barauf anfmerkfam, es koniine ihnen ber Kaplan Jakob M. nach, worauf Thomas S. bem Kaplan in slovenischer Sprache zuries: „Was kann mir ber Pfaffe thun?“ Ueber bie Antlage bes Kaplans, bem bie Aeitfterung iiberbrachl wurbe, hat bas t. t. Bezirksgericht in Lack nach burchgefiihrter Verhanblnng, ben Ausbruck „Pfaffe" als ein Schimpfwort anfehenb, ben Thomas S. ber Uebertrctuug gegen bie Sicherheit ber Ehre schulbig ertannt uttb zn einer angentessenen Freiheitsstrafe ver» urtheilt. Das Oberlanbesgerichl in Graz hat iiber bie vom Befchnlbigten Thomas S. bios gegen bas StrafauSniaft ergriffene Berufung bas erstrichterliche Urtheil abgeanbett uttb ben Thomas S. ber ihnt an* geschulbeten Uebertrctuug nicht schulbig erfaimt, weil ber Ausbruck „ Pfaffe" ini Mnnbe bes Bolkct ein triuialer, nicht aber ein beschiinpfenber fei. Attch ber Dberfte GerichtShof bcstdtigte biese Ansicht. — (Theater.) Der „Talisman" von Nestroi) ist due Posse, die mir mit bem Berfasser selbst als „Titus Feuer-suchs" von Wirkung sein kmintc, und tie, menu man sich ich on baiait roagt, ciit svlchcs Sliick toieber iiber bie Brctter gchcn zu lasfcn, eiitcS toaljren Kaniikcrs bcdarf, der bie Waffcvon Anspiclungen zur Gcltnng zu bringen wcitz. Datz Herr Pauser dieses Talent nicht bcsitzt, hatten wir schon mehr-mals Gelcgcnheil zn bcmerkcn, und wir roiffcn nicht, iiber wen mir uns mehr wundern sollen: iiber die Theaterleitung, die cine svlche Rvlle von thin ueruitflatten latzt, oder iiber Hcrrn Pauser, der sic iibernimmt. Eine Lde WIiste war sic iibcrhaupt, die Ansfiihnmg dieses, StiickcS, a»8 der nut hie und da Herr Moser als „Plutzcrkcrn" wie eine Oase anstauchtc, welcher uns mit Frl. Bondu als „Pvckcrl" vor bent Einschlafcn mit Miihc bewahrte. Auch svnsl erlitt der ThcspiSkarrcn cinigc Berspatnngea (tits seiner gcstrigcn Fahrt, welche selbst der bcdaucrnswerthc Soiifslcur trotz aller Anstrcugungen nicht hindern konntc. Zu wnndcrn ist cs frcilich nicht, ivenn solchc Rvllcn nicht gehorig studirt werben, denu an deni einen Tage als „KLnigin Elisabeth" unb an dem andern als »Flora Banmspeer," titule als „Maria Stuart" und morgen als „Konstanzia" anstreten miissrn, datz find Dinge, die man nicht wohl vcrlaugeu faint, welche die Entwickliuig ciues gutcii Sckanspiels uumiiglich maclicit unb das staudischc Theater znr Schmiere hcrabwiirdigcn. Wir fbtmeit nicht urnhin, znm Schlnssc noch zu sragcn, wie Herr Pans er dazn kam, uns gesteru mit scchs Strofcn cincs Kouplcts zu maltratircn, und glaubcn, datz dies mu' darnm geschah, weil uicnmud da war, tint zu hiiren. Wittcrunz. Laibach, 12. November. Nachts halbheiter. Eisbildnng Morgcnnebcl. Bormittags halbhcitcr. Wolkenzng aus diordwest. Warmc: Morgens » Uhr - 6.7", uni 7 Uhr — 7.4", Nachm. 2 Uhr + 0.6" (1868 + 7.1", lg(J7 + G.o«). Barometer: 328.82"', im sieigen. Das gestrige Tagesmittel der Warme + 0.7°, ltnt 3° unter bent Normale. Die gestern gesallene Schneeschichte 3 Zoll mtichtig. Der gestrige Niederschlag, Negen und Schnee, letztcrcr zu Wasser ansgelbst, 11.60 Pariser Linien hoch. Angekommene Fremde. 'Am 11. Novcmbcr. Stailt Wien. Witaenstein, Kfm., Wien. — Polay, Bcsitzcr, Scssana. — Horwalh, Kfm., Marburg. — Si-bcuhofcr, Assekurauz-Beamte, Graz. — Bresuik, k. k. Fi-nanz-KommssLr, Agram. Elel'imt. Berghin, Udine. — Neumann, n;er, grofje Oper in 3 Alien. Benefit drS Herrn Fried. Mil tier. Lobliche Direktion des hiesigen Kranken-Unterstutzungs-Berei'nes! Ich matte noch immer auf eine Erlcbignng mcincs Gesuchcs. Peter Thomann, S1 e i n metz. Fiir die libcrans zahlrcichcn Beweise der hcrzlichcn Tticiliiahme, sowic auch fitr das zahl-rcichc Gclcitc bcim Leichcnbcgangnissc dcs Hcrrn Filipp Frdhlich, It. k. Gbctrcalschiil-ptoscssors, flatten den ticsgefiihltcslen Dank ab (382) die Hinterbliebenen. Wiener Borse vom 11. November. Btaatafonda. 5perc. cisterr. Wabv. . fctc. Rente, oft. Pap. bte. bto. ost.inSilb., Lose von 1854 . . . vcic von 1860. ganze Lose von i860, fttiitft.1 Pramiensch. v. 1861 . Onmdentl.-Obl. Steiermark zu5p>Lt.! ttarnten. Stain u. Kustenland 5 „ Ungarn . . ju5 „ jiroal. u. Slav. 5 „ | Siebenbltrg. nb„ Action. -kationaldaok . . . Creditanstalt . . . N. o.