MbachcrOMtuna. Nr. 33 PVä!! u !!!,' ralioI!« plcis : I,!! Comptoil gaüzi. sl. ii, haibj. sl. 5.50. Für diü Zustellung in« Haul, >>albj. 50 lv. Mit bcr Post gciüzj. si. 15, halbj. ft. 7.5». Montag 7. März ^njci lioll»gc biihl bis w ZcUeli: Imal solr., ^m. !erli«>nestcmpel jtdcsm. 50 li. «87U. Aintlicher Theil. 3c. t. mid l. Apostolische Majestät haben uiil Allerhöchster ElXschliehinig vom ^. Februar d. I. ilbcr Antrag des Ncichskanzleri«, Ministes des laiserlichcn Hauses und des Acnßern, i-cil H^ndclsincinnn Armand Anlande in lZuldcauj.' zum unl'esoldclcn Consul mil dem Rechte zum Bczugc der tarifmäßigm Consul,', gebühren allergnädigst zu ernennen ^roht. Se. k. und k. Apostolische Majestät hüben mit Allerhöchster Eütschlicßnn» vom 25. Iänncl d. I. übcr Autrag des Reichskanzlers, Ministers dcS kaiserlichen Hauses und des Acußein, die Erhebung des bisherigen l. und t. Honorar« ViccconslilalVs in Cellc zu einem unbesoldcttn Consulate <,,llcr^!>ädigst zn grnchmigen nnd den Handelönianu itarl Schcydl ziun unbcsoldclcn Consul daselbst mit dem Rechte zum Äczusic dcr tarifmäßigen Consnlargebühren allcrgnädigst z» ernennen Ueruht. Sc. t. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom l0. Febrnar d, I. über Antrag des Reichskanzlers, Nünistns dcs kaiserlichen HauscS und des Acußcrn, dcu, Großhändler ^. Saloinou Schulze die Annahme des ihm vcrlichrnen Postcns eines k. türkischen Viceconsnls in Fmme allergnädigst zu gestatten und dem bräunlichen Bestalluu^sdiplomc dcs-selben das Allerhöchste Exequatur zu e>theilen geruht. Der Minister dcö Innern hat die Bauadjunctcn Wenzel Wcjwoda und Hosrph Hawliczcl zu In genienrs für den Staatsbaudienst in Galizim ernannt. Der Ackerbaunnnistcr hat dcn Bcr^comlnissär Franz Kummer lander zum Olicrbergcommissär bei der Ber^haupluiannschaft in Cilli, den Gelligrschworncn Wenzel Püchlcr znm Bergcommisfär bei der Ger«/ hauptmannschast in Sl. Polten nnd dcn Couceplspratli-cantcn Georg Hecht zum Acrggeschworncn bn dc< Berghauptmamlschaft iu Laibach ernannt. Nichtamtlicher Mil. «politische Uebersicht. Laibach, (l März. Nach der ,.N. Fr. Pr." steht cs außer Zweifel, daß das Ministerium in kürzester Zcit ein Wahlrc forin-yesetz vorlegen wird. Im Clubb der linken wurde bei einer am A. d. Abends slatlgcfundencn Berathung beschlossen, bei der dritten Lesung des Erwerb-stcuergefctzcS für dasselbe zn stimmen. Der Adreßauss ch u ß berieth gestern dic dal matiuischc Angelegenheit. Der Minislcr für Bandes' Vertheidigung las eine» auösührliclM Bericht vor und erklurlc. daß das Kriegsministern»» die Durchführung des Vnndwehrgesetzes mit Modificationeu bcschlosscn habe. cenen der Äliinistcrralh zuslinimte. Dcr Muüsi.r dc^< Iuue,n verlas die Instruction an Aucrbpcrg und Rodich, sowie die ganze amtliche Korrespondenz - bc-antwortete verschiedene Anfragen und hob hervor, daß der Minister deS Acnßern und der Krksjsministcr siä> für die Pacification aussprachcn. Schließlich vertheidigte er das Verhallen des Grafen Taaffc. Grucholsli erklärte, daß er die Ansnahmsucrsüguuqcn für gerechtfertigt halte; er werde eine Erklärung deautragcn, daß die Regierung ihre Pflicht vcrabfäumt habe, indem sie "ichts znr Verhütung des AnfstandcS gethan. Die Präger ..Bohemia" »heilt den Wortlaut der Antwort der Hnreu Ricgcr und Sladlovöky an den Stalthaltercilcitcr FMV. v. K ° l l c r mit. Die genannten Parteiführer berufen fich auf ihren in dcr ^cclmanon l'eieilo präcisirten Standpunkt: sie würden !'''' ^lm'Uche Verständigung mit dem Minister des ^nrmn gew. j zu fch^cn wissen, aber oic Tendenzen der )ctz,gcn Reg ernng seien überhaupt anti-slavisch . die mcht gee,gncl erschien. Vertraue» einzustoßen. Äußcr-l!" /""^" "".^ zu jcdcm Eo,nplo».!s Vertreter des Kroulandcs Mahren belgezogen werden. Das .Mmorial diplomatique" vom ^ d meldet: Erzherzog Albrecht wird Sonntag Paris verlassen, stch nach Cherbourg begeben und von dort wieder uach pari« zurückkommen, un, von dem Kaiser Abschied zu nehmen. Auf der Rückreise „ach Wien wird der Erzherzog einige Tage am Hofe zu Darmstadt verweilen, München aber nicht berühren. Das vom böhm ischc n Landtage in seiner lc^ ten Session beschlossene Gchtz, dclnffcnd Abänderungen des Iagdgcfctzcs rwm l. Jänner ltttt« hat die lai-scrlichc Sanction erhallen. Gegen den Austritt der sechs tiroler Abgc^ ordneten haben sich neuerdings mehrere Gcmcindc »'crtrctuügcn und der constilnlio»ellc Verein in Slcrzing erklärt. Die „Presse" meldet: Der R c ich slri ca.smi-nistcr beantragte die Enthebung des Heeres-^ clduicars Bischofs Mayc r wegen dessen neu-lichen Erlasses und wiederholter Widcrsctzlichleit und die Wicdcrbcsctzlmg des Postens, wenn das ncne Dienstrcgle-mcnt mit den Oestimmunstcn über GlaubcnSfreiheil in Wirksamkeit tritt. In der Eonfcrenz der Deakpartci vom .'!. d. M. legte Minister Eülvös den Gefetzcutwurf über die Religionsfreiheit vor. Dieser Oc sctzentwnrf enthält fast nur allgemeine Principien, deren Verwirklichung erst durch Specialgcfttze erfolgt. Er be^ stimmt: Jedermann darf jeden beliebigen Glauben bekennen, ^l'icmcmd darf in Ausübmig religiöser Eere^ inonien verhindert oder znr Verrichtung einer mit sei-ncm Glauben unvereinbaren Handlung gezwungen werden. Die Ausübung der bürgerlichen Rechte ist vom Glaubensbekenntnisse unabhängig. Das Glaubensbcleuntniß entbindet vou keiner der im Staalsgesrtze angeordneten Pflich-tcn. Die Staatsbürger dürfen sich innerhalb der gesetzlichen Schranken zu religiösen Genossenschaften vereinen, ihre kirchliche Organisation selbst fcstfctzen und in allen kirchlichen Angelegenheiten selbständige Verfügungen tref-fcn. Allc religiösen Eorporationcll sind unter einander und aracnnl'cr dcm Staate nlcichaeslellt; der Staat übt dae> oberste Zlnfsichlsrcchl Ubcr dic Kirchen, weohall, die nicht rccipirtcn Eoi'fcssiouen ihrc Statnlcn einzureichen und von künftigen Aenderungen in ihrer Organisation Anzeige zu machen haben: ebenso sind die Ober-beamtcn namhaft zu macheu und die Protokolle der Generalversammlungen einzureichen. Im Falle eines Verstoßes gegen die ^andcsgcsctzc oder gegen die öffentliche Moral darf das Ministerium die Ausführung der Be-fchlüssc sistircn, mnß aber die cndgiltigc Entscheidung des Reichstages einholen. Die vom Staate gegenüber dcr römischen u»d griechisch-katholischen Kirche grübten Rechte bleiben bestehen, bis diese Kirchen sich selbftstän-dig conslituirt und das jc^t vom Staate verwaltete Vcnnögcn übernommen haben. Die Paironalsverhällnissc werden später durch Spccialgcschc geregelt. Wer das achtzehnte Lebensjahr vollendet hat. darf nach zweimaliger Anzeige bei seinem Geistlichen zu jeder Confession übertreten und ist jeder Verpflichtung gegen die von ihm verlassene Kirche culbuuden. ^ic Verschiedenheit des Äclcnntnisscs ist glcichgillia. für die civilrcchtlichc Geltnng der Ehe. ^ür deil Staat ist die Ehc ein bürgerlicher, ucich den SlaatSgesctzcn zu beurtheilender Vertrag. Ans Grund dieser Principien soll ein Special-gcsel? entworfen werden. El lern dürfen ihrc Hinder in jedcr belirlngcn Religion erziehen. Wenn leine Einigung stattfindet, folgen die Söhne der Religion des Vaters, die Töchter der der Mutter, stricdhüfc auf Communulgrnno sind intcrccmfcssioncll' jcdc Glaubens^ Nenosscnschaft darf einen eigenen iniedhof anlegen. Gleichzeitig mit dcm Entwnrfe zuin Rcligions-Gesctzc legte Minislcr Eölvos in dem Deal-Club einen Entwurf zur Reorganisation der Pcstcr Uu i ocr-fität und Errichtung einer Universität in ttlausenburg vor. Die hiesige Universität soll drei theologische Fa-cultälcn erhalten, welche der Enllnöministtr mit dem Bemerken vorschlug, daß dic Erziehung der Geistlichen in Seminarien zur Verfinsterung zurückführe. Nach einer römischen Corresponded des ..Iour des Dcbc,ts" soll der Syllabus schon im ^aufc dieser Woche niid das ncnc Dogma nn,mllclkl,r darauf dcm Concil vorgelegt werde,,. Drr Syllabus ware mil s.e> ringen Abwcichunaen dirselbl', wie ihn dic „Aua.obura.cl Allacmcine Zcitnül," mitycthcilt hat. Die Unf.hlbarlcit soll ohne Vorbehalt und in der absolutesten Form pro clamirt werden. Der bisher durch ilrankheit znriickachallenc Erz-bischof von Bordcauz.-. Cardinal Donnct. ist soeben nach Ron, abgereist, was die Mcldnng. daß das Concil dcn,-nächst vertagt werden sollte, eben nicht sehr wahrscheinlich macht. Die .,Vibert6" bestätigt, daß die Kaiserin Huge nie im Sommer eiue Reise nach Skandinavien unternehmen wird. Im gesetzgebenden Körper wurde mitge-!hcill. dciß die Senatoren Brinvllliers und S^gur d'Agmsscau ihrc Interpellationen in Betreff der Unruhen in Paris zurückgezogen haben. Emile Ollivicr beabsichtigt, wie ein Correspondent der „Köln. Ztg " versichert, cine große extra-par-lamcntarischc Commisfion einzuberufen, deren Vorsitz er selbst zu übernehmen gedenkt und die sich mit allen dcn Angelegenheiten, welche man gewöhnlich als die große socialistische Frage zusammenfassend zu oczeichnen pflegt, von Grund auf beschäftigen soll. Diese Com» mission würde nicht nur von den bedeutendsten Volks' wirthschaftlcru aller Schattirungen gebildet werden, sondern man möchte auch Bedacht darauf nehmen. in ihr Arbeiter aus allen Gcwcrbs- und Industriezweigen und natürlich auch Meister und Fabrikanten der verschieden-stcn Branchen zu vereinigen. Auf diese Weise soll ver» sucht werden, dcn mannigfachen Klagen und Befchwer-dcn. die ans dcn arbeitenden Elasfcn laut werden, zunächst eine wirklich praktische Form und demnächst geeignete Abhilfe zu verschaffen. Die ^ohnfrage. diejenige der Arbeitszeit, der Arbeitseinstellungen, die Regelung streitiger Dinge zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, alle diese hochwichtigen Materien sollen in den Bereich der Sludicn dieser Commisfion gezogen werden. Die Pforte soll einem Gerüchte zufolge außer einem M emoranou m über ihre Rechte auf das von Montenegro bcstrittenc Territorium, noch eine Circularnote an ihre diplomatischen Agenten er« lassen haben, worin sie dieselben in Kenntniß seht, daß sie die Besitzungen zwischen Ipuzcza und Zablial abzu« grenzen beabsichtige nnd die Milchte einladet, sich dabei durch ihrc Consul» vertreten zu lassen. Im Balkan ist der berüchtigte bulgarische Ban« denfi'chrer Hadschi Dimitri wieder erschienen. Er steht an der Spitze von 15>s) Bewaffneten, die schon allerlei Gewaltthäliftkcilcn l'eganacn huben. Die osti nb isch - chi nesische Ueberland-post bringt Nachrichten aus Bombay bis zum 14ten Februar. Calcutta N. Febr., Hongkong 25. Jänner. In Lahore ist ein Abgesandter an dcn Gcn.stind. Regierung aus dem Opiumhandel um '., Mill. Pf. St, abnehmen. — In Nagasaki soll eine Verfolgung gegen die einheimischen Christen im Gange sein. Sir G. Parkes hat sich ohne Erfolg zu Gunsten derselben verwendet. Sitzung dcs AbgcordnetlnhanslS. Wien, :;. März. Vorsitzender: Viccpräsidenl v. Hopfen. Auf der Mlnistcrbank: Vrcstcl. Herbst. Plcner, Ttlt' m a Y r. Die Sitzung wird um 11 Uhr eröffnet. Viccpräsidcnt v. Hopfen hält an daS Haus fol' gcnde Ansprache: Das Abgeordnetenhaus hat abermals den Aerlnst eines seiner Mitglieder zu beklage,,. Den Senior des Hanfes der Abgcordntten, Abt Zerdler. hat zu Rom, wohin er trotz seines holien Alters zum Concil gereist war der Tod ereilt. Was soll ich über dcn von uns Allen hochachteten und geschätzten Mann sagen, als daß er ein Priester der Religion in dem schönsten, edelsten Hinne des WortcS war. Ich habe daher an Sie, mcinc^Hcrren. die Aufforderung zu richten, Ihrem Ge< fühle über den Verlust dieses Mannes durch Erheben von dcn Sitzen A»sdruck zn geben. (Die Versammlung leistet dicscr Aufforderung Folge.) Vom Minister des Innern ist eine Zuschrift ein-aclangt, betreffend die Genehmigung von Nachlragscre-ditcn für das Jahr 1870 in der Gesammthöhc von 44l;,''.I4 fl. Ferner überreicht derselbe die Zusammen stellung der von den einzelnen Landtagen in ^vezug °uf die Wahlrcform gesüßten Beschlüsse. 358 Der Handelsminister überreicht eine Regierungsvorlage, betreffend den Bau der Eisenbahn von Lemberg nach Stty bis an die russische Grenze, eine zweite betrifft den Bau einer Bahn von ViUach nach Tarvis, eine dritte den Vau einer Bahn von Wildenschwert bis an die preußische Grenze, eine vierte aber den Bau einer Vahn von Tarois nach Görz. Der Finanzministcr übermittelt einen Gesetzentwurf bezüglich einer Bewilligung eines Nachtragseredites von 90.000 ft. für die Telegraphenleitungen. Abg. Steffens und Genossen übermitteln einen Gesetzentwurf, betreffend die Steuerbefreiung für neue Eisenbahnen. Iustizminister Dr. Herbst beantwortet die an die Regierung gestellte Interpellation, betreffend die baldige Einführung einer Militär-Strafproceß-Ordnung, dahin, daß baldigst eine diesbezügliche Vorlage erfolgen werde, und zwar sobald die Verhandlungen mit der ungarischen Regierung und dem Reichs-Kriegsministerium beendet sein werden. Das Haus schreitet hierauf zur Tagesordnung, das ist Fortsetzung der Berathungen über das Erwerbsteuer« gesetz. § 20 (Anzeigen für die Erwerbsteuer dritter Elasse) wird ohne Debatte angenommen, ebenso § 21 (Prüfung der Anzeigen) und § 22 (Errichtung der Erwerbsteuer-Kataster). § 23 handelt von der Feststellung der Steuergrundlage und Bemessung der Steher für dir Erwerbsteucr erster Elasse. Abg. Mayrhofer stellt den Antrag, daß 1. die der mittleren Enlwerthung des Betriebsobjectes entsprechenden Abschreibungen in Abrechnung gebracht werden, und ebenso 2. der Reservefonds, so lange er nicht zur Vergrößerung des Anlagecapitals oder Vermehrung des Iahreserträgnisses dient. Ferner beantragt er, daß die Zinsen des Actien-capitals oder der in dem Unternehmen anliegenden fremden Capitalien in Abzug gebracht werden können. Sämmtliche drei Antrüge wurden hinreichend unter-stützt. Abg. Glene hebt hervor, daß nach der Fassung des A 23 die Gefahr der Besteuerung des Biutlo-Ertrügnisses vorhanden sei. Es sei schwer, ein solches Gesetz ohne weiters zu amendiren, und Redner stellt daher den Antrag, daß die Anträge des Abg. Mayrhofer an den Ausschuß zur Be-richterstattung überwiesen werden. (Der Antrag wird nicht hinreichend unterstützt.) Wolfrum meint, die Antrüge Mayrhofer« seien geeignet, mehr Präcision in dieses Gesetz z>.: bringen. Er wird daher für diese Anträge stimmen. Ryger erklärt, daß die Bedenken des Abg. Mayrhofer schon einer gründlichen Erwägung unterzogen wurden. Nach Mayrhosers ersten Antrag würde die Amor-tisirung zweimal verwerthet, da sie ja in den Erhaltungskosten ilibegriffcn. Das zweite Amendcment nimmt der Berichterstatter im Namen des Ausschusses an. Die weiteren Anträge würden nur zu neuen Eomplicationen führen. Finanzmlnlster Dr. Brest cl: Der s 23 enthalte unter dcm Worte Erhaltungslostcn schon die gewünschte Abschreibung der AbnützungStosten. Die Anträge des Abg. Mayrhofcr schließen sich gegenseitig auS. Er spreche sich daher gegen die von dem genannten Abgeordneten gestellten Amendments, mit Ausnahme des zweiten, aus. Bei der Abstimmung wird der erste Antrag deS Abg. Mayrhofer abgelehnt, der zweite Antrag nahezu einstimmig angenommen, der drille Antrag verworfen. Zu § 24. welcher lautet.- „Bei den in die zweite Elafse eingereihten Unternehmungen ist zum Zwecke der Steuerumlage das wahrscheinliche Erträgniß derselben unter genauer Berücksichtigung aller nach § 19 beigebrachten Behelfe und aller sonstigen, auf dasselbe Einfluß habenden Umstände zu erheben. Als Auslagen dürfen hiebei gleichfalls nur die wirklichen GetriedS-auSlagen und Erhaltungslosten, keineswegs aber die Zinsen der etwa vom Unternehmer verwendeten fremden Capitalien in Abzug gebracht werden. Ferner darf auch, wenn ein Gewerbe ohne Hilfsarbeiter betrieben wird, das Erlrägniß desselben niemals mit einem geringeren Betrage, als welcher dem jährlichen ArbeltSverdicnste eines Hilfsarbeiters mittlerer Tauglichkeit gleichkommt, eingeschätzt werden" — beantragt Abg. Dr. v. Mayrhofcr: 1. daß im ersten Sahe die Worte ..und aller sonstigen, auf dasselbe Ein. fluß habenden Umstünde" entfallen. 2. Daß im zweiten Satze nach dem Worte „Erhalturigskostcn" eingeschaltet werde: „sowie die der mittleren Entwcrthung des Be-triebSobjectes entsprechenden Abschreibungen." 3. Daß es im zweiten Satze nach „Zinsen" heiße: „der in eine Unternehmung zum Behufe der Verzinsung eingelegten fremden Capitalien in Abzug gebracht werden." Die Anträge werden nach längerer Debatte abgelehnt und die Anträge des Ausschusses mit dem Amen-dement Grocholst'S: ..der von der Gebäudesteuer getroffene Mieth. und NutzuiissSwerth der Gebäude und Räumlichkeiten, welche zum Gebrauche der Bewohner dienen, se» m Abzuazu drlnacn." angenommen. Zu § 25 (FestNellnna der Steuergrundlage für die <5rwerbS,teuer drtttcr Classe) spricht Uhg. Skene und erklärt sich ^«n den letztcn Satz dcS ersten Alineas, dessen Weglassung er beantragt. Das genannte Alinea lautet: ..Bei der zisscrmäßigen Feststellung der nach § 20 mittelst Anzeigen zur Kenntniß gelangenden Dienst- und Lohnbezüge ist sich gegenwärtig zu halten, daß der Besteuerung alle fixen und und veränderlichen Lohnbezüge unterliegen, sie mögen in Geld oder Naturalien, in einem bestimmten Betrage oder in Percentualgenüssen bestehen, wie immer benannt. vorhinein festgesetzt oder später gewährt werden, sie mögen dem Dienstleistenden selbst oder seinen Angehöligen während der Dauer des Dienst- oder Lohnverhältnisses oder nach dessen Aufhören zukommen." Berichterstalter Dr. Ryger hält die Fassung des Ausschusses aufrecht. Bei der Abstimmung wird der § 25 nach dem Nmendement des Abg. Skcne angenommen. tz 26 (Veröffentlichung der Bemessungsresultate) wird ohne Debatte angenommen. Ebenso 8 27 (Recla-mationen.) § 28 (Aenderungen in der Steuerschuldigleit) wird nach dem Ausschußantrage angenommen. § 29 wird unverändert angenommen. § 30 handelt von den Strafbestimmungen. Klier beantragt dic Ablehnung dcr ersten drei Alineas und wünscht dahcr eine getrennte Abstimmung aller Absätze. Die Aufnahme dcr vorgeschlagenen Straf-bestimmung ist eine überflüssige, da ja die Machtbesug^ niß der Schätzungscommissionen eine Ueberoorthcilung ausschließt. Kotz (Christian) vertheidigt den Ausschußantmg. Finanzministcr Dr. Grestcl spricht gegen den Antrag KlierS. Wenn der Steuerträger die Angaben, welche er will, machen könn?, dann seien diese Anoden ganz zwecklos. Bei der Abstimmung wird der Antrag KlielS al^ gelehnt und tz 30 nach dem AuSschuhantrage angenommen. § 31 wird ohne Debatte angenommen. Bei § 32, welcher lautet: ..Die Gcldstrafcn sind, sowie die Steuer selbst, einzubringen und fließen dcm Stcuerfouds zu" — beanttant Abg. Dr. Roscr, derselbe möge lauten: „Die Geldstrafen fließen dem Gcmcinde-Armenfollds zu." Abg. Dr. Ritter o. GrocholSki amendirt diesen Antrag dahin: „Die Geldstrafen sind sowie die Steuer selbst einzubringen und fließen dem Gememdcfonde zu." Abg. Dr. Roser conformirt sich diesem Antrage. Berichterstatter Dr. Nliger spricht gegen diesen Antrag mit Berufung auf daS GcfällSslrafgesetzliuch. § 32 wird nach dein Antrage Roser-Glocholsli angenommen. § 33 wird ohne Dclialtc angenommen. Wickhhoff spricht zu § 34 (Zeitpunkt des Auf« Hörens der bisherigen Erwerb- und Einkommensteuer crslcr uxd zweiter Classe). Er beantragt, um den § 8 wohlthätig und alle Ungerechligbiten glNzlimachen, den § 8 schon 30 Tagc nach Publication oirses Gesetzes in Wirksamkeit treten zu lassen, auch insofcin, als eS sich um die Vorschreiblmgen der ersten Classe der Einkommensteuer nach dem gegenwärtigen Gesetze handelt. Wolfrum erklärt sich für den A»ttag Wicthosf, der gewiß im Interesse aller Gemeinden Oesterreichs liegt. Tunncr empfiehlt ebenfalls, im Hinblick auf die Verhältnisse in Sleiermark, den Antrag aufs wärmste. Rygcr erklärt sich gegen daS Amendemcnt, s° sehr scin Herz auch dafür spreche. El glaubt, die Versicherung gcdcu zu können, das; das ganze Gesetz rasch in Wirksamkeit treten werde. Dcr Zusatzcmlrag Wickhoffs wird angenommc,,. § 35 wird olM Debatte angenommen und damit die Sitzung geschlossen. .«-.... Die dritte Lesung des Gesetzes smdct in drr nächsten Sitzung stall. Nächste Sitzung a>" 5 d. M. Parlamentarisches. Wien. 2. März. Nudget.A us schuft. Der Bndget-AuSschuß verhandelte in seiner gestrigen und heutigen Sitzung über dcn Voranschlag des Ministeriums für Laudesverthcidigung und öffentliche Sicherheit. Von Seite der Regierung waren in beiden Sitzungen der Minister des Innern Dr. GiSkra und der Minister für ttandeSvertheidigung FML. v. Wagner anwesend. Als Berichterstatter fungirt Abg. Kuranda. WaS das Ministerium für ^andesvertheidigung betrifft, so wurden an demselben über Antrag und Mo-tivirung deS Berichterstatters im Ganzen 292.337 fl. abgestrichen. Der Ausschuß genehmigt ferner die Resolution: ..die Regierung aufzufordern, die geeigneten Schritte zu thun, damit die Wehrkraft von Tirol und Vorarlberg in einem der Leistung der übrigen Königreiche und Länder entsprechenden Verhältnisse zur Vertheidigung dcS Reiches herangezogen werde." Die Haupt-Discussion drehte sich um die LandeS-vertheidigungs-Verhältnisse Tirols und die Haltung des dortigen Landtages gegenüber dem Landwehr-Gesetze, welches von demselben bekanntlich nicht acceptirt wurde. Die Resolution wurde mit allen gegen Eine Stimme angenommen. Bei der Verhandlung über den Titel „Oeffentliche Sicherheit" beantragt Abg. v. Leonardi, der Ausschuß wolle die Resolution beschließen: „Die Regierung wird aufgefordert, die geeigneten Schritte zu thun, damit die Polizeibehörde auf eine dem Begriffe des Rechtsstaates entsprechende Weise organisirt werde." Er prücisirt seinen Antrag dahin, daß die Polizciorgane dcm Rechtsstaate unteigcordnet werden, die geheime Polizei aufhören sollc. Minister des Innern Dr, Gistra: Man könne Personen nicht deswegen allein, weil sie früher gedient haben, versetzen; daS könne nur geschehen, wenn gegrün» dete Klagen vorkommen. Eine geheime Polizei nach dem altcn System des Spionwcscns gäbe es nicht. Eine geheime Polizei für den Staatsdienst müsse allerdings vorhanden sein, und dies sei auch in England der Fall. Nachdem Abg. Dr. Leonardi im Laufe der Discussion seinen Antrag zurückgezogen halte, werden die Titel: Militär - Polizei ^ Wache (137.231 fl.) und Gendarmerie-Inspector (9415 ft) nach der Regierungsvorlage, ersterer Titel jedoch mit der vom Berichterstatter beantragten Reduction von 20,000 fl. angenommen. Beim Titel „Landesgendarmerie" beantragt dr> Berichterstatter einen Abstrich von 188.000 st. zu ma^ chen, und zwar deshalb, weil die Organisirung erst in der ^weiteu Hafte des Jahres eintreten könne; gleich-zeitig urgirt derselbe das vom Abgeordnetenhause bereits am 28. März 1868 begehrte Gendarmericgesctz indcm er bedauert, daß dasselbe noch nicht vorgelegt worden sei. Minister des Innern Dr. Gislra theilt mit, daß dieses Gesetz bereits im Frühjahre 1869 dem Mmister-rathe vorlag, daß dieser aber dcn Grundsatz der militärischen Organisation verwarf, und daß in Folge dessen eine Umarbeitung nothwendig geworden sei; jetzt liege der Entwurf Sr. Majestät dcm Kaiser zur Genehmigung vor und könne derselbe noch in dieser Session eingebracht werden. UebrigenS betont der Minister, keinen Abstrich bei diesem Titel vorzunehmen, weil auch ohne die Or^ ganisation eine Vermehrung dcr Gendarmerie wegen der zunehmenden Unsicherheit - namentlich in Böhmen — um 500 Mann sich als nothwendig herausgestellt habe. Der Berichterstatter beantragt, daß im Budget ausdrücklich hingewiesen werden möge, daß die bewilligte Ziffer auch zur Vermehrung der Gendarmerie dienen soll. Abg. Dr. Gustav Groß beantragt, dieselbe als außerordentliches Erforderniß mit 1,200.000 fl. einzustellen. Beide Anträge wurden vom Ausschusse zum Ge< schlusse erhoben. Hassesneuigkeiten. -- (Spende.) Ihre Majestät die Kaiserin Carolina Augusta haben dem Marien-Verein zu Wien zur Heranbildung von Dienstmädchen zweihundertfllnfzig Gulden zu spenden geruht. — (Der erste allgemeine Be amtenverein) der österreichisch-ungarischen Monarchie brachte in seiner Lebensversicheruugsabtheilung im Monate Februar d. I. 187 Verträge zum Abschlüsse, die eine Capitalsummc von 173.i:l9 fl. und eine jährliche Rente von «00 si. reprä-sentiren. Seit Beginn dieses Jahres wurden durch 1." eingetretene Todesfälle 9000 fl. an versicherten Capitalien fällig. — Neue LocalauSschUsse sind im Monate Februar zu Wien (zwei) und einer zu Temeövar gegründet worden. — (Ueber das letzte Erdbeben) meldet die "Tr. Ztg." unterm 5. o. M.: Die Erhebungen über den durch das Erdbeben am 1. März im Bezirke Volosca angerichteten Schaden geben leider ei« trauriges Resultot. Schon auf dem Wege gegen die Ortschaft Clana, welche das Centrum der Erschütterung gebildet zu haben scheint, und am meisten gelitten hat, wurden kleinere Beschädigungen in Castua beobachtet, unmittelbar vor Clana aber schon eine Menge Feldmauern, jedoch blos in der Richtung von Nordwest nach Südwest, zerstört gefunden. In Clana selbst befand sich die Bevölkerung trotz der empfindlichen Nachttälte im Freien lagernd. Von den 140 Häusern waren alle mehr oder weniger beschädigt. Einen äußerst traurigen Anblick bot das Innere der Kirche dar, wo die Altäre wie geplündert aussahen, Leuchter, Kerzen und Ab targeräthe am Boden zerstreut herum lagen, der Plafond theilweise riß, der Bogen »der dem Presbiterium aber derart gesprengt war, daß behufs Vermeidung deS Zusammensturzes sogleich Stützbalken angebracht werden mutzten. 37 meist der besten und durchgehends stockhohen Häuser sind ganz unbewohnbar gemacht, die übrigen mehr oder minder beschädiget, unversehrt keines. Der Schaden durfte nach den bisherigen Erhebungen gegen 60.000 fl. betragen, glücklicherweife ist jedoch kein Menschenleben zu beklagen. Zwei große Felsmasseu, welche sich vun dem bei Clana gelegeneu Berge losrissen, hätten die Verwüstung im Orte vermehrt, wcun uicht der aufgeweichte Boden und das Dickicht des Gestrüppe« das Weiterrolleu derselben verhindert hätte. Leider wurden auch andere Orte vom Unglück betroffen. So sind in Ekaliuzza beinahe alle Häuser mehr oder weniger beschädiget, jedoch uur eines unbewohnbar gemacht; Lissaz, Podgraje und Zabice aber vom gleichen Schicksale getroffen wie Clana. DaS Statthalterei - Prä' sidium hat sogleich nach Einlangen dieser traurigen Nachrichten eine besondere Commission an die UnaMsorle abge- 359 sendet, lim die genauesten Schadenerhebungen vorzunehmen,! und das zur Linderung des Unglückes ^liothwendige vorzukehren. Am 1. wnrdeu m Clana von 8'/.^. Uhr Abends bis <; Uhr Viirgcns nichl weniger als 15 Erderschülterun-gcn beobachtet. Ferner wiederholte sich diese Erscheinung im Bereiche Volosca's am .".. seit Mitternacht 4 mal und in dem Augenblick, als der Schreiber diese Zeilen absendete (am :'». 11 Uhr Nachts), neuerdings. —Die Erdcrschütte-rung am 1. d. M. Abends wurde auch in Umago, Pi-sino, Eormons und Tolmczzo wahrgenommen. — In Bn-scl ist die Bevölkerung am 26. und 27. v. M. durch ziemlich heftige Erderschlllteriinge» in Schrecken gesetzt wor-den. Die erste bedeutendere würte mau am '26. Mittags l2 Uhr 30 Milwten. Aus dem Vcrichtssnnle. Die Affaire von Iautschbcrss und Iosefsthal. Inl Nachha>igc zum letztcn Vcrichte lomnlt noch zu bemerken, daß der Angeklagte Beröiö den Versteck der Fahne vom Ni,,',m erfuhr, daun die weitere iiilittheilung dem Zrimßek machle. worauf dieser die Fahne im Wachzimnier des in Volavlje stalionirten Milttärpitcts abgab. Dr. Ahaci? stellte nun den Antrag, die auf freiem Fuße befindlichen, nur bei dev Iantschberg.Uffaire betheilig, ten Angeklagten, da deren Anwesenheit au den nächsten Verhandlungstageu nicht nothwendig sei, auf einige Tage nach Haufe zu entlassen. Diesen Antrag unterstützte auch der Vertheidiger Dr. Rudolph, auch der Slaatsauwalt erhob keine Einsprache. Der Vorsitzende, verfügte dcm entsprechend auch die Entlassung der erwähnten Angeklagten. Am 3. Verhandlungstag wurden die bei der Iosess-thaler Affaire betheiligten Angellagten einvernommen. Io^ sef Grot verantwortet sich dahin: Er sei in Kaschel im Wirlhshausc gesessen und habe über die Arbeit gesprochen. Dann seien die Turner gekommen, und da er von der Weg-«ahme der Fahne gehört habe, habe er zwei Acste genom men und diefelbcn den Turnern statt der Fahne angebe ten. Er sei den Turnern jedoch nur langsam nachgegangen, habe sie aber nicht über das Wasser gejagt. Er sei dann mit den Turncru biö Iosefslhal gezogen und habe denselben nur zwei tleinc Stücke Ziegel nachgeworfen, habe aber Niemanden getroffen. Man hätte davon gesprochen, daß der Tabor am meisten daran schuld sei, daß die Leute sich erheben. Der Mandel habe eine Trommel und einen Spazicrstock gebracht; um diese Trommel hätten sich dann mehrere Burschen gesammelt. Er habe nicht gesehen, daß irgend einer der Burschen clwas in der Hand halte. Der Angeklagte Marliu Mandel, Schmied aus Ober> taschcl, verantwortet sich dahin: Er habe an jenem Taqe bei der Kirche in Mariafeld erzählen hören, daß Bleiweiß einen Brief geschrieben, worin er demjenigen, der die Turnerfahne nehme, 50 fl. versprochen habe. Von den angehefteten Zettelll habe er nicht gehört, wcß Inhaltes sie seien; er könne nicht lesen, an dem Brunnen habe er einen Zettel angeheftet gesehen. Die Turner seien nach 12 Uhr vom Berge heruntergekommen. Er habe deren 15—2b gesehen, von denen einige ihn, als er nach Ioscfsthal ging, um die Musik zu hören, fragten, wohin der Weg führe. Er habe denselben d« Antwort „zur Fabrik" gegeben und hätte dann ein Geschrei vernommen. Er habe einem Turner Trommel und Stock, da ihn derselbe damit schlagen wollte, genommen; er habe dem Turner zweimal damit auf die Schulter geschlagen. Es seien dann Levc, Brodar und, so viel ihm erinnerlich sei, auch Bezlaj gekommen, die zum Zertrümmern der Trommel aufgefordert hätten. Er habe dies jedoch nicht zugelassen, fondern gesagt, man werde die Trommel zurückgeben. Er habe daun 'die Trommel seinem Gesellen (Johann Levc) gegeben, damit dieser sie nach Hause trage, sei dann nach Iosefsthal ins Wirthshaus gegangen, habe daselbst in, Hofe mit dcm Herrn Erdle» gesprochen, der ihn aufforderte, die Leute zu beruhigen; er habe dies jedoch nicht chuu zn können erklärt, weil er mu den beuten nicht bekannt fei. Der Bartelmä Iuvan habe nnt Fäusten gedroht, nicht aber er. Vorsitzender: Zeuge Fitz gibt aber an, daß Ihr den Leuten Zeichen gäbet? Angeklagter: Dies war Iuvan. Der Angeklagte Johann Levc, Geselle des Mandel, gibt an: Er sei in Iosefsthal gar nicht gewescu; an der Affaire habe er sich gar nicht bclheiligel, fondcrn habe nur von seinem Meister die Trommel in Empfang genommen und dieselbe nach Haufe getragen. D:r Meister habe ihm auch einen Stock gegeben, womit er Niemanden geschlagen habc. MandelV Er halle die Absicht zu schlagen,' aber ich redete ihm ab, worauf er den Stock wegwarf. Levc stellt dies in Abrede. Der Angeklagte Johann Brvdcn will im Wirthöhause des Gasser gehört habcn, daß einige Kinder die Turner Uder das Wasser gejagt hätten. Er sei dann herausgegangen, um nachzusehen, ob ihm sein Getreide zertreten wmoen lel. ^ habe den Mandel den Turueru uachlaufen gesehen, habe aber selbst gar „ichlö gethan. Der Angeklagte (^ostmcar sah,'wie er angibt, die Flucht der Turner m Kaschel; ging „ach Iosessthal und wurde, da er der an die Len.e gerichteten Ausfordcruug auscmanderzugehen nicht Folge leistete arretirt Borsitzender: Zeuge Slabajua' mbt an dak Ihr sagtet: .Wartet bis die Nacht einbrich.' wir werden dann d" 5!<»v,n,i, mmxkmlü-j» >>-> sio !l-!'!»„li! Ein Herr habe ihm mit einem Stocke gedroht. Da cr gesehen habe, daß die Lai< bacher Fässer rollen, habe er zu befürchten angefangen, die Herren werden sich antrinken und es dürfte dann ein Unglück geben. Er fei nun mit seinen zwei Kindern nach Hause gegangen, habe dann das Geschrei, den Schuß, sowie das Gerücht gehört, daß einer getödtet sei, Er habc niemaudcm etwas gethan. Der Angeklagte Aler Stare gibt an, cr sei mit Node im Wirthshause gewesen, habc dann die Christenlehre besuchen wollen, sei aber mit mehreren anderen der Musik zuhören gegangen. Die Turner hätten unter einander gesprochen, was denn sein werde, da die Vaucrn im Walde sich Pflöcke abbrechen; er habc auch diefes Brechen gehört. Er fei dann zu den Burschen gegangen, habc ihnen abgeredet „no sie anfqefordert, nach Hause zu gehen. Ein Ossi-tier vom Ncgimente Huyn sei auf ihn zugekommen nnd habc ihn fortacheu geheißen; er habc dies auch gethan und sci schauen gegangen, was der Lärm bedeute, Ein Officicr habe ihn nnt der flachen Klinge auf Kopf nnd Nucken geschlagen, ein Tnrner habc ihn durch Schläge mit einem, Blcitnopfc betäubt. Der Angeklagte Franz Kalan, welcher beschuldiget wird, öfters mit Gewaltthätigkeiten gegen die Turner gedroht zu haben, stellt dies in Abrede. Der Angeklagte Michael Kruöii krugnet auch die ihm zur Last gelegten Drohungen. Der'Angeklagte Fran; Paternoster gibt an, er sei nach Iosefsthal gegangen, um zuzuschauen. Er habe dort mit Kreuzern gespielt und sich an gar keiner Attaque bc-theiliget. ^Der Angeklagte Georg Jäger sagt aus, er habc schon eine Woche vor dcr Turnerfahrt in' Laivach vernommen, daß man die Turner vom Ianlschberge vertreiben werde. An jenem Sonntage fei er aus Ncugicrdc nach Josefsthal gegangen uud habe daselbst gesehen, daß Zajc mit einem Herrn im Wirlhshause zankte. Die Leute seien dann gegen den Part gegangen und cr habc da gehört, daß Pflöcke abgebrochen wurden. Die Laibachcr hätteu mm dic Vnr-scheu vertrieben, die anch dic Pflöcke wegwarfen uud davonliefen, allein bald wieder zurückkamen, um voll neuem vcr. trieben zu werden. Er habc cine Tabormcdaillc gclragm, weil man ilmi gesagt hätte, cr würde länger leben, wenn er diese Medaille trage. Er habe zu den Turnern gesagt, sie sollen in Ruhe und in Gutem fortgehen, denn eS seien über 1000 Personen da, und es könnte zu etwas kommen. Die Turner hätten jedoch darauf geantwortet, daß sie das Nccht habcn, hier zu scin. Drohende Aeußerungen habe cr nichl gethan. Der Angeklagte Äarlclmä Juvau will an dcm Angriffe in Iosefölhal keinen Antheil genommen habcn, cr sei zwar dort gewesen und habe das Hin- und Herrennen dcr Burschen, Gendarmen, Officierc gesehen, allein selbst sich nicht bctheiligcl. Der Angeklagte Martin Mandel bemerkt nun, dieser Iuvan sei derjenige gewesen, der nach Aussage des Zeugen Fitz die Lenle am »»leisten gehetzt habc; Zeuge Fitz habc sich in der Person geirrt. Invan bemerkt dagegen, der Angeklagte Mandel sei ihn« feindlich gesinnt, weil er, Iuvan, demselben einmal gesagt habe, cr könne nicht einmal Pferde beschlagen. ' Hierauf entgcgnct Martin Mandel: Wenn ich ihm das Pferd schlecht beschlagen habc, warum läßt cr es noch immer von mir beschlagen; dies sci doch lein Grund zur Feindschaft; Iuvan habc sich das Gauze offenbar ersonnen. Mit dem Verhöre des Johann Bezlaj, welcher jede Drohung und Gewaltthätigkeit leugnet, wird die Einver- nehmung der wegen der Vorgänge am Janlschberg, in Kaschcl und Iosefsthal Angellaglcn geschlossen. Es werden einige Aclenftückc vorgelesen, wovon wir nur aus der Aussage des Restaulatcurs in Iosefsthal, Karl Numeny, hervorheben, daß er Gerüchte von bevorstehenden Gewaltacten zw,ir vernommen, sich aber daran, sie für ungcgründct haltend, nick! gctchn habe; cr l>ibc anch die Drohung gehörl, daß die ^chauration von dm aufge«si»en Bauern werde dcmolirt werden. Die Verhandlung wird um 12 Uhr abgebrochen; Fortsetzung Montag Vormittags S Uhr Brünu, 1. März. (Proceß .yompcsch — Müller.) Wir lesen im „Mähr. Eorr." Die Beendi-bung dieser nun schon fünf Monate dauernden Unler-suchungs-Angelegcnheil hing gegenwärtig nur noch von der Abgabe cmcö Gutachtens dcr Gcrichlüäizlc über den Geistes-zustand des Beschuldigten ab, welche eine längere Beobachtung des Iuquisilen und cuie sorgfältige Prüfung der entscheidenden Momente seines Vorlebens und semer Indivi» dualilät voraussetzt. Die-Gerichlsärztc habeu nunmehr ihr Gutachten dem Gerichte Überreicht, hiemit tritt der Proceß in das Stadium des Auklageverfahrens, und es wird all« Wahrscheinlichkeit nach die Echlußverhandlung längsten« zu Anfang dcS Mouats April angeordnet werden. ^ 0 ca l e s. — (Tagesordnung) der am 8. März Nachmittags 5 Uhr statifindenden Gemeinderathsfitz «ng: 1. Mittheilungen des Vorsitzenden und allfällige Interpellationen. 2. Bestimmung der Wahltage und Wahlcommis» sioncn für die Gemcmderalhs-Ergänzungswahlen. 3. Vortrag des Magistrates über die eingelangten Reklamationen gegen die Wählerlisten. 4. Wahl der V Mitglieder des Ge. »neinderalhcs sür die Wasserversorgungs-Commifsion. 5, An--trag des Gemcindcrathes Samassa wegen Aenderung dcr Feuer -signale. 6. Vorlrag der Rcchtsfection über die Petition der Gasconsumcntcn Laibachs wegen Herabminderung des Vlls-Preises. 7. Anträge dcr Finanzseclion: u. Ueber die Rech» nung der Stadtcassc pro 1866 ; d. wegen Abschreibung de« Golovclausschillinges der Npollonia Iudof. 8. Vortrage der Bausection: .!. Wegen Flüssigmachung der Verdicnstgcblihr für den in der Krakauer Haupt- und Gartcngasse hergestellten Eanal; d. wegen Zahlung für den in den Jahren 1868 und 1869 beigestellten Dolomitfand; 0. wegen Flüssigmachung des Betrages sür den zur Macadamisirung der Wicnerstraße und St. Petersvorstadt beigestellten Gruben-und Brnchsteinschottcr, dann Dolomitsand; <1. wegen Geneh« mignng des ^icitationsaclcs über die Nauchfangfehverarbeilen in den städtische» Gebäuden. 9. Vortrage der SckulsectilM: a. Wegen Crrichtuug einer Parallclclasse des ersten Iahr^ ganges an dcr hiesigen Unterrcalschule; !>. wegen der Vor< cinlcittlnss z»r Erweiterung der St. Jakobssckmle. — (Herr ?evstil), einer unserer tüchtigsten Phi. logen und Lyriker, ist dem Vernehmen nach SamSlag Nachts nach Wien abgereist, um dort an dcm neu gegründsten und bereits eines großen Leserkreises sich erfreuenden flove-nischcn belletristischen Blatte „Zvon" als Mitarbeiter mitzuwirken und ncbstbei ein humoristisches Blatt „Vlisk" herauszugebcu. Wir bedauern das Scheiden einer so wch» ligcn Nrast aus dem Vatcrlande, hofsen aber, daß dieselbe in der Ferne eine fruchtbare Verwendung finden werde. — (Ertrunken.) Gestern Abend gegen 7 Uhr schlenderten zwei etwas angeheiterte Gesellen das Ufer der Laibach in dcr Nähe der Franzensbrückc entlang. Der Eine siel in den eben etwas angeschwollenen Fluß; fein Gefährte fprang ihm nach, um ihn herauszuziehen, ertrank aber bei diesem auwpfernden Beginnen, während der andere sich wieder ans Ufer rettete. — (Theater.) Samstag gastirte Herr Lewinsky zum zweiten und letzten Male als „Mathias" im „Sonnwendhof." Er entwarf diesmal mit gewohnter Genialität cin Stück niederländischer Genremalerei, derb, einfach, aber wahr, aus dem Leben gegriffen, mit richtiger Vcrtheilung von Schatten nnd Licht, die abstoßende Härte dcs verbitterte» Gemüths durch seltene, kostbare Lichtblicke gemilderf, cin verwilderter Mensch, aber ein ganzer Charakter. Da« Publicnm solglc dcr meisterhaften Darstellung mit tiefem Interesse und lebhaftem Beifall. Das Zusammenwirken dcr übrigen Darsteller war ein durchaus lobenswerlhes. Am Schlüsse der Vorstellung wurde dem Gaste ein silberner Pokal, ein Erinncrungs'gcschcnt der Damen Laibach'S, überreicht. Er dankte in herzlichen Worten für die wahrhaft enthusiastische Aufnahme und fügte bci, e« werde dle Stnnde für ihn eine freudenvolle scin, wo eS chm wieder vergönnt scin werde, vor dem Laibacher Pubücum zu er. scheinen. ______ Aus dem Lchr^rverein. An, 25 v M. hielt der Ausschuß des Lehrervereins sür Kram seine dritte Sitzung, Dazu wurden der Wich. liakeit der Sache halber alle Mitglieder des Vereins ein. geladen Von den Ausschüssen waren anwesend: A. Pra< protnik, Ich. Tomöic, Lcop. Velar, Fr. Gerkmann, Fr. Go-vekar, Blas Kuhar, Matlh. Mocnik und Fr. Raltelj; bann folgende Mitglieder: Hochwlirden Ioh. Rosmann, prov. Director der städtischen Knabenhauptschule, und Hochwürden Dr. Georg Slerbcnz, Eoopcrator; vom Lande die Herren -Bart. Eencie, Georg Uranic, Fr. Peiser, Fr Eerer Fr Eori', Fr. Golmayer, Ioh. Kogej, Mark. ssovschza,'Ioh. Vorschlnil, Bart. Arlo, Val. Tclban. Mart. Krel »nd Bal. Krel. 360 Als Vorsitzender fungirte der VereinSprästdent Nndr. Praprotnit, als Schriftführer M. Mocnil. Der Ort der Versammlung war das Lehrzimmer der vierten Classe an der städtischen Knabenhauptschule. Der Vorsitzende begrüßte die Anwesenden, besonders aber die auswärtigen Mitglieder mit einer freundlichen Ansprache: Ein Jahr sei schon seit dem Bestehen des Vereins verflossen; die Zahl der Mitglieder belaufe sich auf 102, und ist im steten Zunehmen begriffen. Der Verein habe bei den Behörden Schritte zur Aufbesserung der materiellen Lage der Lehrer gethan; bis jetzt seien jedoch seine Bemühungen aus verschiedenen Gründen nicht vom Erfolge gekrönt gewesen. Ebenso ist es bis jetzt dem Vereine noch nicht gegluckt, ein eigene« Locale zu besitzen. Die Vereinsbibliolhel und die Vereinszeitschriften stehen außer den vorgeschriebenen Schulstunden im Lehrzimmer der vierten Classe au der städtischen Knabenhauptschule (im Re-doutengebäude) den Mitgliedern jederzeit zur Verfugung. Der Veremsausschuß habe bereits mehrere Zuschriften der hohen Landesregierung erlediget, unter anderm fein Gutachten Über den Lehrplan des Linzer Realschulprofessors und Turnlehrers Herrn Ios. Haberleithncr und über den zweiten Theil des von der „8l0V6N3k3, Platin" in Laibach herausgegebenen „Akuk o tsiovaHdi" abgegeben, schließlich legte der Vorsitzende den Betrag von 100 fl. vor, welcher dem Vereine durch die edle Gesinnung des hochge-dornen Herrn Landespräsideuten aus der Pflügel'schen Ver» laßmasse zugekommen ist. Die Versammlung erhob sich zum Zeichen des Dautes, den sehnlichsten Wunsch beifiigend: Es mögen noch solche Wohlthäter des Lehrerverein« gedenken ! Hierauf wird zur Tagesordnung geschritten. 1. Besprechung üder den Turnunterricht. Ueber den Antrag des Ausschusses wurde beschlossen, ,.Muk o tßlovacldi, II. äsi" (iöäaiH „8Iov. Uatlca"), da solches den besten deutschen Lehrbüchern würdig zur Seite ge. stellt werden tann, und da solches allen Anforderungen, die man an ein derartiges Schulbuch stellen kann, vollkommen entspreche, als Leitfaden beim Unterrichte der im Turnen fortgeschrittenen Schüler der hohen Landesregierung zu empfehlen. Aus dem nämlichen Grunde mlissc auch „Nauk o tsiovaädi, I. äsl" anempfohlen werden. Bei dem Umstände, daß das Turnen ein obligater Lehrgegenstaud geworden ist, die meisten der jetzt angestellten Lehrer aber bis jetzt keinen vollständigen Unterricht im Turnen genossen haben, und in weiterer Erwägung, daß man ein richtiges, fachgemäßes Schulturnen nicht aus Büchern erlernen kaun, ein einseitiger Unterricht aber den Zwecken, welche man mit dem Turnunterrichte erreichen will, mehr schade als nütze, wird beschlossen, eine Petition an die hohe Landesregierung zu richten: Hochselbe geruhe, zur Ferienzeit auf Etaatsuntosten die für den Unterricht fähigen Lehrer zum Turnunterrichte einzuberufen. 2. Besprechung über das Schönschreiben. Herr Gerkmann meldete sich zum Worte und betoute die Wichtigkeit der Einheit der Schriftcharattere, resp. Vuchstaben-formen an einer Lehranstalt, iu einem ganzen Lande, in allen Schulen. Unter 754 Alphabeten haben sich die Deutschen (Adolf Henze) für ein Alphabet entschieden, welches sie nun in allen Schulen einzuführen gedenken. Die lateinischen (slovenischen) Schriftformen von Levz wurden als die gelungensten bezeichnet. Der Redner stellt hiemit den Antrag: der Schul-ducherverlag wolle bei einer neuen Austage des „Slovensli Abecednil" die in Schriftform vorgeführten Lese- und Schreibubungen in gefälligen Schriftformen stechen lassen. Weil jedoch der methodische Gang beim Schreib- und Leseunterrichte nicht überall der nämliche sein kann, bemerkt der Vorsitzende, so stelle er den Zusahantrag: der Schulbücher-Verlag wolle auch Schönschreibvorlege - Blätter nach Schreibriicksichten geordnet in den nämlichen Buchstabenfor-men herausgeben. Dieser, sowie auch der weitere Antrag des Herrn Arto, auch die übrigen Lesebücher sollen einige Blätter Schönschreibübungen als Beilage entHalle», wird angenommen. Hierauf bespricht Herr Belar die Lagelinien beim Schönschreidunterrichte. Dieses Verfahren eigne sich für jede Buchstabenform, und er zeigte dies auf der Schultafel vor. Die Versammlung erkannte die Zweckmäßigkeit des Verfahrens und Herr Belar erbot sich, falls der Schulbücher- Verschleiß Schreibhefte mit Lagelimeu übernehmen wolle, einen vollständigen Entwurf für das Schönschreiben nach dieser Methode auszuarbeiten. (Schluß folgt.) Monatsversammlung deS VtusealvereiuS. In der letzte« Monatsversammlunq, welche sehr zahlreich besuckt und durch die Anwesenheit des Herrn Lalldespräsidenten Conrad v, Eyde 5 feld und des Vilrgermeisters Dr, Snp pan beehrt war, eröffnete Professor Uiitter v. Perser seinen Vortrag Über Nut) und Trink Wasser mit einer kurzen Skizze über den Kreislauf oeö Wassers in der Natur, mit Hir^ wcisling auf die verschiedene Zusammensetzling vmi Regen-, Quell, Fluß- nud Meerwasscr und Hcrvorhebiinss der Veoeutung des im Negenwasser enthaltenen Ammonium Nitrites für die Pflanzen ernähruug. Das Wasser der Niederschläge, auf die Erde gelan» gend, verdampft tbeilweise, fliesn zum Theile direct ab, sickert aber größtentheilö in den Aoden und nimmt bei dem Durchgänge durch die verschiedenen Schichten, abhängig vun localen Verhält nissen, verschiedene Stoffe in sich auf, welche die Güte des Wassers bedingen. Vesonders die Aufnahme der Kohlensäure beim Durchgange des Wassers durch die Humusschichte ist von größtem Einfluß auf das iHsuugsvenwgen desselben fllr das «all- und Dolomitgestein. Die verschiedene Zusammensetzung der Quell- und Vriln» nenwässer hängt von den Vodenuerhältnissm ab. Dic Lagerung und Zusammensetzung der wasserhnltenden Schichten (meist Thon) bedingt die Vildung der Quellen, die verschiedene Tiefe der Brun nen ilnd die Entstehung artesischer Brunnen, llebergehend zu der Definition der Härte des Wassers, von dem Vehalt an Kalt-und Magneslaverbmdung abhängig, ertlärte ocv Vortragende den Begriff der transitori sch en und permanenten Härte und demonstrirte an mehreren Brunnenwässern der stadt den qualitativen Nachweis der verschiedenen Härte. Weiter erwähnte derselbe der 2 l a r t' schen Methode zur quantitativen Hürte< bestimmung, der Methoden von Äoudron & Boudet, von Fleck und der neuesten Anwendung des Seifenspiritus in der Hydrow met lie durch Dr. Trommsdors, wonack er den quantitativen Nachweis der Sulfate, Nitrate, Chloride und der (larbonate that« sächlich erläuterte und die Momente besprach, durch welche der Gehalt des Brunnenwassers an Nitraten, Nmmonverbindungen, organischen Stoffen und fauligen Oasen bedingt wird. Bei dem Nachweise von Ammouial wurde die unendliche Empfindlichkeit des neuen Neßler'schen Reagens erwähnt und mit demselben der leichte Nachweis des Ammonials im Tabalrauche demonstrirt. Sehr wichtig ist die Erkennung organischer Stoffe und organisirter Materie im Wasser. Ihr dire'cter Nachweis wurde mittelst Kaliumpermanganat geliefert; außerdem ist die positive Erkennung organisirter Materie, aba/schen von der Be^ nützung des Mikroskopes, im Wege chemischer Analyse durch Schünbeins schöne Entdeckung der laiali sirenden Wirkung fermen-töser Materie aus Wasserstoffhyperoxyo ermöglicht worden. Nach diesem Ueberblick der chemischen Untersuchung der Wässer besprach Pros. v. Perger die Güte von Nutz' und Trinlwasser und die unterscheidenden Merkmale beider, er erklärte den Werth der Salze des Trinlwassers für den Organismus, die Schad-lichkcit organisirter Materie der Ammonverbindung der faulen hydrothionüsen Gase, des Gypses, und erwähnte speciell bei letzterem Körper die von verschiedenen Autoritäten ausgespro chenc Vermuthung über die Beziehung der chemischen Znsam mensehung des Wassers zur itropfbildung. In eingehender Weise wurde sonach das Wcsen guten Nuhwassers erklärt lind der Kesselstein Bildung Erwähnung gethan, wobei Portragender, gestützt auf seine Erfahrungen, dic Meinung ansspl-ach. daß cs lein Universal'Kesselsteimmttel geben lann und der stets angezweifelte Wertb aller dieser Mittel sich aus dem Umstände erklären läftt, daß cbm jedes Wasser, nach seiner bestimmten Zusammensetzung, eines besonderen Kesselsteinmittels bedarf. Zum Schlüsse bob Redner den Werth der Statistik des Wassers hervor, betonte, gestützt auf die neuesten Forschungen, dic hohe Bedeutung eines guten Trink- und Nutzwassers für Stadt nnd Land und sprach den Wunsch aus, daß die Wasserversorgungsfrage dcr Landes-Hauptstadt in jeder Beziehung recht glücklich gelllst werden möge. (Schluß folgt,) Wir bitten hierdurch, die im heuligen Blatte stehende Glllcts-Offerte des Bankhauses 3az. Sams. Eohn in Hamburg besonders aufmerksam zu lesrn. Es handelt sich hicr um wirkliche StaatSlose, derm Gewinne vom Staate ga-rantirt und verlost werden, iu einer so reichlich mit Hauptgewinnen ausgestalteten Geld-Vcrlosui,g, daß au« allen Gegenden eine sehr lebhafte Betheiligung stattfindet. Diese« Unternehmen verdient das vollste Vertrauen, indem vorbeuannles Haus, „Gottes Segen bei Cohn," durch die Auszahlung von Millionen Gewinne allseits bekannt ist, _______________ " Venrlie M In dcr am verflossenen Samstag stattgefundenrn Konferenz dcr Abgeordnete!, theilte Minister Dr. Gl'ölra mit, daß ein Gesetz über dic Wahlreform ausgearbeitet sei. ÄasiS der Wahlreform sei Äeibchaltung der vier Wahlgruppe,, mit gleichmäßiger Verdopplung, so daß 111 Großgrundbesitzer, 28 Vertreter der Handels- lammerli, 152 Landgemeinden« und 115 Stäbtevettre-ler enlfieleli, zusammen 4()i>. Allenfalls tiimen noch fllr die größeren Stcldte, mic Wie», Prag, Grnnn, Lemberg, Trieft, !2 Abger'dncte dazu. Aei dcr Abstimmung, ut, die Wahlreform anzubahnen sei, erklärten sich alle Anwesende,, mit Ausnahme einiger Großgrundbesitzer da-fnr. Dic Fragc. oli nur die einfache Verdopplung auf Grm'd dcö jetzigen Systems dcr Landtagswahlen vor-zunehme, sei, wurde nur von Wenigen bejaht. Für di-rcctc Wühl mit gleichmäßiger Verdopplung der Grup peuvcltlelcr erklärte sich die Majorität. Auch die Fra^, ol> dcr Neichsrath berechtigt sei, uhnc die Landtage ool zugehen, wurde mit Majorität b jaht. Ferner wurde enlschiedcu, daß das Rcichswahlgesctz gleichzeitig mit den andc.n Gesetzentwürfe«! cm^ebracht werde. Wien, 5. März. Das Abgeordnetenhaus nahm in dritter Lesung mit großer Majorität das Erwerb steuergesetz an. Dic Polen stimmten dagegen. Der Gesehentwurf über Anlegung von Capitalien in Priori tiitS-Obligationen wird angenommen. Hierauf folgt die Debatte über den Gesetzentwurf wegen Regelung der polizeilichen Abschaffung des SchudwesenS. Groß aus Galizien beantragt, daß die Schubkoslen nicht aus den Landesfonden, sondern aus Reichsmilleln bestritten wer den' t^s Gesetz sei deshalb an den Ausschuß zurückzuweisen. Der Antrag wird abgelehnt, worauf Groß er klärl. die Polen werden gegen das Gesetz stimmen. lelessrapbische Ittcchsclsokrse -^tn 5, März. 5>irrc. Metalliques 61.75. — 5pcrc. Metalliqucs mit Mai; und November-Ziusen 61.75 - bpcrc. Naticmal-Anlehen 7l.^. !8c '> ^ „ Vi. 325.«? ^. 4.o SO. schwach trübe """ l0„ Ab. 326.,? -3., TO. schwach lrllbc ^«" Dcu 5. Nacht« Rc^», Morgen Nclirl/ ^orinittaas dilnun ^lnchregrn. ^iachuiiltag« sonnig; Älirubloth, sterilenhcllc Nach«. «:. Trllbcr Tag. Nachmittag« dllmier Regen. Das Tanesmitlel der Wärme am 5. -j- 5 3", mu ii i"; am «. l- 31" um 11" llbcr dem Normale. ^crantwo'rllicher NedacteiVr': Ignaz v. Kllinmä^r. ^Nsl^N^^sisilt 3Uien, 4 März. Die heutige Vorbürsc war anfangs flau. jrdoch im weitnen Verlaufe trat auf da« Gerttcht, die Creditanstalt werdc cine Superdlvidcilde von 20 fl uer-^«»^^N^^^»U)z. theilen, eine lebhafte Hausse in Ereditactici, cm. Tic MittagSbürsc brachte einc »vettere CurSstcigeruilg. Um halb 1 Uhr (Erkläruugszeil) uotirten: Credit 280.60 Nnalo262 25,, Lombarden 245.20. ' ^U. Allgemeine Staatsschuld. Für 100 fl. Geld Wllü!.v Einheitliche Staatsschuld zu 5 p ! Geld Waare j Lloyd, «fterr........372.— 376.— Omnibus........ 154. - 155,— RudlllfS-Bahu...... 164.25 164.75 Sicbmbllrger Vahn ... 168.- 168,50 Staalsbahu....... 386. - 388.—'. Slldbahu . ,...... 245.40 245.60 Slld.uordd. Verbind. Nahn . . 175 25 175.75 Theiß-Vahn....... 245 - 246.— Tramway........ 202.50 203, «. Pfandbriefe (fllr 100 fl.) Allg. üst. Vodtn-lo.i!l33I.rttckz.zu5pCl.iu3!tr. 5ft. 84j tr. Napoleollsd'or . . 9 „ 91 „ 9 „ 92 ,. Vcrriusthalcr . . . 1 „ 82j » 1 ^ 83 „ Silber . . 121 « 25 ^ 121 „ 50 ,. Krainische Oruudeutlaft,mg«-Obligati«Utn, P'i" »atnotlrung: 8«.— Gelb. 94 Vaar«