Laiblllher TaMatt. Redaclivn und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 1b Mnumerettonäpriife: Jffr 205 -ai6a* : ®on*i- fl; 8*40 1 ;ufteHung in« HauS »rtlj. 25 It. "Ilt der Post: Ganzjähr. fl. 12. Dienstag,IL.Nvvember 1879. — Morgen: Elisabeth. 8^jg|^vV5’jS ir.Zahr^H 3n(ettiont$ reife: ein» Der czechische Vormarsch. Falls Wehrgesetz und Völkerglück identische Begriffe wären, so könnten die Völker Oesterreichs dem Ministerium Tciaffe eine besondere Ruhmeshalle stiften. Denn so zärtlich und sorgsam hat noch keine Mutter für ihr Kind gesorgt, wie das Cabinet der unnatürlichen Allianzen für die Durchbringung der Wehrgesetzvorlage. Von ihr wird, wie man versichert, alles abhängig gemacht, sie soll der Prüfstein sein, um die Regierungsfähigkeit der Parteien zu erproben, und Czechen und Hohenwartianer greifen mit beiden Händen zu, sich das Zeugnis der Regierungsfähigkeit auf einem so wenig anstrengenden Wege zu verschaffen. Wenigstens liegen Berichte vor, dass sich das Ministerium noch im Saufe dieser Woche durch Mitglieder der Rechten verstärken werde und dass die Zustimmung zur Wehrgesetzvorlage als Vorbedingung für diese Ergänzung gesetzt wurde. Wir halten zwar eine solche Re* gierungsvervollkommnung im gegenwärtigen Augenblicke aus den in unserem gestrigen Artikel aus-geführten Gründen nicht für wahrscheinlich, angenommen denn, das Ministerium fühlte sich bereits im gesicherten Besitze der Zweidrittel-Majorität. Letzteres ist nach den derzeit vorliegenden Berichten allerdings sehr problematisch. Aber es hieße doch die Schönfärberei im eigenen Parteiinteresse etwas zu weit treiben, wenn man auch jetzt noch die ersichtliche Zunahme des autono-mistischen Einflusses in Abrede stellen wollte. Um diese unsere Anschauung zu erklären, verweisen wir nur auf die officiösen Meldungen, »ach welchen die Deputation des czechischen Clubs gestern vom Kaiser empfangen werden sollte, um ihre in Memorandenform zusammengefassten Wünsche dem Monarchen zu übermitteln. Wie die „Montags-Revue" berichtet, berühren „diese von Rieger und Clam-Martinitz unter Mitwirkung der Minister Daaff? und PraHak ausgearbeiteten Me moranden die Frage, wie die staatsgrundgefetzlich ausgesprochene Gleichberechtigung der Nationalitäten nach Ansicht der Partei im administrativen Wege noch weiter durchzuführen sei und insbeson dere in Amt und Schule zur Geltung zu gelcuv gen habe. Die Memoranden „verlangen", dass Eingaben von den Ämtern in der gleichen Sprache erledigt werden, dass in den rein czechischen Bezirken eine entsprechende Anzahl von czechischen Schulen errichtet und wie die deutschen auf Staatskosten erhalten und dass in gemischten Bezirken Parallelklassen für die czechischen Schüler hergestellt werden. Die Univeisitälsfrage wird nur „gestreift" und diesbezüglich der Wunsch ausgesprochen, dass weniger Ausländer an die Prager Universität zu berufen und einige Lehrkanzeln mit czechischer Unterrichtssprache zu creieren seien. Wenn man die Behutsamkeit in Betracht zieht, mit welcher das officiöse Organ vom „Berühren" und vom „Streifen" administrativer Reformen und der Universitätsfrage spricht, muss man wirklich die Treuherzigkeit bewundern, mit welcher geradezu „verlangt" wird, dass im Königreich Böhmen und dessen staatsrechtlichen Anhängseln hinfort fein Beamter angestellt werden soll, der nicht der czechischen Sprache in Rede und Schrift mächtig sei. Denn darauf läuft es hinaus, wenn man fordert, dass die Eingaben von den Aemtern in derselben Sprache erledigt werden sollen, in welcher sie eingebracht werden. Der Sprachenzwang in erneuter Auflage ist also die unerlässlichste Bedingung, unter welcher die Czechen sich vorläufig zufriedenstellen wollen. Was in Bezug auf die Universitätsfrage gesagt wird, klingt ganz unschädlich. Im Grunde genommen ist es aber weit gefährlicher, als wenn man die Errichtung einer czechischen Universität fordern wollte. Eine Zweitheilung der Prager Hochschule wäre der Uebel ärgstes nicht. Bedenklicher ist es aber, wenn Lehrkanzel um Lehrkanzel den Czechen überliefert und auf diese Weise die älteste Universität Deutschlands und Oesterreichs ganz und gar den Nationalen in die Hände gespielt würde. Wie verlautet, ist die Bewilligung der oben erwähnten Bedingungen von den Czechen als Preis für die Annahme des Wehrgesetzes in Aussicht genommen. Die Jnngczechen hatten sich anfangs mit allgemeinen Versprechungen nicht zufrieden« geben wollen und waren der Meinung, dass man eine Art von Wechselseitigkeitsvertrag feststellen solle, in welchem für die Zustimmung zum Wehr« gesetz die Erfüllung von so und fo vielen czechi-fcheit Wünschen seitens der Regierung zugestchert wird. Die Altczechen jedoch, als die politisch Erfahreneren, haben es durchgesetzt, dass man von einer Formulierung der Bedingungen Umgang nehme und sich mit dem guten Willen der Re- gierung begnüge. Und dass dieser gute Wille vorhanden ist, beweist, dass die czechischen Querulanten Eintritt zu unserem Kaiser gefunden haben, ein Zugeständnis, das ohne die wärmste Theil-nahme des Ministerpräsidenten für die Sache Rie-acrs und Clam-Martinitz' schlechterdings undenkbar wäre. Die Eisenbahnvorlagen im preußischen Abgeordnetenhause. Das preußische Abgeordnetenhaus hat im Saufe der vergangenen Woche die erste Lesung der Eisenbahnvorlagen vollendet, und nach der Donnerstags geschlossenen Debatte über diese Angelegenheit zu urtheilen, ist auch keinerlei Zweifel vorhanden, dass die Regierung bezüglich der von ihr angestrebten Verstaatlichung der Eisenbahnen principiell eine große Majorität für sich besitzt. Die national-liberale Fraktion hatte sich am vorletzten Sonntage — mit allen Stimmen gegen fünf — in diesem Sinne schlüssig gemacht; nur Ieuilleton. Janos und Jonas. Eine Erzählung aus Tirol von Adolf Pichler. (Fortsetzung.) Wo für den Herrgott die Kirche steht, baut der Teufel bas Wirtshaus daneben; das Wirts» haus hatte jedoch diesmal nicht der Teufel, sondern der Servitenorden gebaut und mit gutem Wein versorgt, wie bas ja Pflicht christlicher Nächstenliebe war. Ich gieng in die Stube und ließ mir rin Seidel Rothen einschenken; auf meine Frage nach der Drehorgel wusste mir die Kellnerin, die erst vor kurzem hier eingestanden, wenig mehr zu sagen, als dass sie ein Müller aus Ungarn, der im Kriege arg verstümmelt wurde, in die Kirche gestiftet. Das war allerdings noch rätselhafter, indes gieng mich die Sache nichts an, und ich erinnerte mich, dass ich meine thenern Reste der Vergangenheit durcheinander in die Blechbüchse geworfen, ohne sie zuvor in Papier einzuwickeln. Dazu war jetzt Mt. Ich holte sie Stück für Stück heraus, blies den Staub ab und legte sie in Reihen anf den Tisch. Nun griff ich nach einem Pack Papier. Wie erstaunte ich aber, als ich ihn öffnete und statt der Blätter unseres „Tirolerboten", den ich wegen seines bequemen Formats gern für solche Zwecke aufspare, einige Dutzend Heiligenbildchen fand: schmutzig, halbausgeschnitten, zum Theil stellenweise mit Farben bekleckst. Ich pflege sonst derlei Dinge nicht mitzuführen — es war ein Streich von meinem Söhnlein. Tags-zuvor hatte ich den kleinen Schelm getroffen, wie er feine Kunstschätze auf dem Sopha auslegte, um an die Puppen seiner Schwestern Gemälde zu verkaufen, und ihn ob der Unordnung, die er angerichtet, gescholten. Er packte später die Bilder mfammen, schlug sie in Papier ein und steckte daS Paket, um es recht gut aufzubewahren, in des Vaters Blechbüchse. Bei den wichtigen Dingen, an die er begreiflicherweise zu denken hatte, vergaß er darauf. 3)ie Kellnerin lachte und meinte scherzend, ich fei mit meinem Barte ein verkleideter Kapuziner, der herumklettere, um fromme Senner mit Bildern zu beschenken. Ich legte ihr das Paket hin; sie möge sich ein Stück anssnchen. Ihre Wahl fiel auf den heiligen Georgius, der im goldenen Panzer den Drachen durchstach, dass aus der Wunde, wi-aus dem Spund eines Weinfasses, ein dicker Blut strahl emporschofs. Nun faltete ich das Papie sorgfältig wieder und legte es in die Büchse. Es war Zeit zu gehen. Ich bezahlte meine Zeche und fragte die Kellnerin, ob ich ihr vielleicht im Thal drunten ihren Schatz, den Georg, grüßen sollte. Sie sah mich verlegen an, die Frage mochte ihr wohl, weil der Pater Salesi, der hier den Kirchendienst besorgt, nicht weit seitab stand, ungelegen sein. „Gut getroffen, nicht wahr?" sagte ich, „drum soll man über verkleidete Kapuziner nicht spotten." Ich überließ sie dem Nachdenken über meine Bekanntschaft mit ihrem Georg und stieg den Berg hinab. Erst später fiel mir ein, dass mir vielleicht der Pater über die Drehorgel hätte Auskunft geben können; ich mochte jedoch nicht mehr umkehren. Nach einigen Wochen traf ich die Kellnerin zu Innsbruck: mittlerweile war ihr ein Licht aufgegangen, wie ich Kenntnis von ihrem Georg erhalten, aber auch ihrem Dienstherrn über den schmucken Burschen, der oft bei Wind und Wetter der Fortschritt und voraussichtlich auch die Polen, die eine Stärkung des deutschen Staates niemals wollen, und daneben noch einige wenige „Wilde" werden grundsätzlich gegen die Vorlage stimmen, indes das Centrum, das am Dienstag in der Person von Peter Reichensperger zum Worte kam, seine Entschließung noch nicht gefasst hat. Von national - liberaler Seite wurde allerdings die Nothwendigkeit gewisser „Bürgschaften" stark betont ; indes im allgemeinen erfreute sich diese Forderung der Zustimmung auch der Conservativen und selbst des Ministers, während etwaige Meinungsverschiedenheiten über die künftige beste Ausgestaltung dieser „ Bürgschaften" die praktische Verständigung über die Genehmigung der 93er« ftaatlichungsverträge, wenigstens bei den betreffenden größeren Bahnen, nicht mehr verhindern werden. Viel Neues ist in den dreitägigen Streit-Verhandlungen allerdings nicht mehr vorgebracht, doch ist das Für und Gegen recht allseitig und genügend in das Licht gestellt worden. Von den Rednern gegen das Princip der Verstaatlichung sind zunächst die Mitglieder der Fortschrittspartei Prof. Virchow und Eugeu Richter hervorzuheben. Elfterer lobte die Leistungen der Privatbahnen im Krieg und Frieden und sprach sich gegen das Aufdrängen der „Staatshilfe" und zu Gunsten der freien Concurrenz aus. Ebenso «Härte dessen Parteigenosse die Verstaatlichung der Eisenbahnen nur als eine Betätigung des social-demokratischen Grundsatzes der Staatshilfe und protestierte gegen die Durchführung einer allwissenden Emtralifation, welche die concurrie» rende Thätigkeit des Einzelnen ausschließt und das öffentliche Interesse schädigt. Grundsätzlich nicht gegen das Princip der Staatsbahuen eingenommen, sprachen sich die Abgeordneten Kieschke (national-liberal) und Berger (schutzzöllnerischer Liberaler) dennoch gegen die Regierungsvorlage deshalb aus, weil sie wirksame Garantien gegen den Missbrauch einer übermächtigen Regierungsgewalt für unmöglich halten. . , Dem Standpunkte der Verkehrsfreiheit und der wirtschaftlichen freien Concurrenz im Sinne der Fortschrittspartei traten neben dem Minister Maybach zunächst die national-liberalen Abgeordneten v. Eynern und Miquel entgegen. Elfterer hielt bei dieser Gelegenheit seine parlamentarische Jungfernrede, welcher selbst von den Gegnern seiner Anschauung große Sachkenntnis nachgerühmt wird. Besonders scharf und correct betonte zum Schluss der ganzen Verhandlung über das Ver-staatlichungsprincip der Abg. Miquel die Richtigstellung deS hier maßgebend ins Spiel kommenden Gegensatzes von freier Concurrenz der Privatkräfte von Matrei Heraufstieg und weit seltener die wunderbare Muttergottes als die Kellnerin besuchte. Man fand ein derartiges Verhältnis mit der Heiligkeit des Ortes nicht recht verträglich, das Mädchen, dem ohnehin vor dem Winter auf diesen Hohen graute, nahm Reißaus und suchte einen bequemer« Dienst. Sie erzählte mir nun, dass sie den Pater um die Drehorgel gefragt, weil sich gar manche Gäste nach diesem sonderbaren Weihgeschenk erkundigt, Sa-lesi habe jedoch gemeint, die Sache gehe Fremde nichts an; vielleicht sei er williger, mir etwas zu verplaudern. Ich verließ den Pfad, welcher an den Kapellen vorbei nach Mieders führt, und wandte mich dem iegensteige zu, der steil dem Bach entlang in das hat springt. Brüche, die ich von fern gesehen, ließen manchen Fund hoffen; ich täuschte mich nicht und hämmerte bald mitten in den Platten des bunten Sandsteines, dessen Spaltflächen von glänzenden Flinserln Eisenglimmers überstreut waren. Schnell hatte ich das Säckchen, welches ich neben der Blechbüchse trug, mit Handstücken angefüllt. Da ich nicht mehr mitschleppen konnte, musste ich wohl fort. Die schwere Last über den Bergstock gehängt, schritt ich vorsichtig weiter, bi« und regelnd eingreifendem Schutze des Staates, der berufen fei, bei diesem Wettkampfe den „Unparteiischen" zn machen und Wind und Sonne gleichmäßig zu vertheilen. Das gute der Privatbahnen könne man vollständig anerkennen und doch ein-sehen, dass die Verstaatlichung durch die ganze Entwicklung der Verhältnisse nunmehr geboten sei. Das Aussichtsrecht des Staates bleibe ohnmächtig, wenn es das Privateigenthum der Bahngesellschaften nicht gefährden soll, und andererseits sei dieses Privateigenthum völlig preisgegeben, wenn die Aufsichtspflicht des Staates rücksichtslos geltend gemacht werden soll. Deshalb sei die allmähliche Verstaatlichung dermalen für Preußen eine uuab-Weisliche Aufgabe. Für die Conservativen hatte gleich nach Virchow Herr v. Wedell-Malchvw gesprochen, welcher geltend machte, dass bereits derzeit in Preußen das reine System der Privatbahnen verlassen worden sei, ohne dass man nun jedoch dem sogenannten gemischten Systeme eine Existenzberechtigung zugestehen könne. Redner führte als Stütze feiner Anschauung zunächst an, dass sich derzeit da§ Tarifwesen des Staates nach den Prin-cipien der Privatbahnen einrichten müsse. Minister v. Maybach hielt bei dem Fortbestände der Privatbahnen eine pflichtmäßige Sorge des Staates für das Gemeinwohl und eine stärker eingreifende Tarif- und Eisenbahngesetzgebung für unmöglich, da der Staat bei Ausübung dieser seiner Pflichten dann hie und da gegen die Betheiligten der Privatbahnen, d. h. gegen die Actionäre, mit Maßregeln vergehen müsste, welche einer höchst unbilligen Vennögensconfiscation gleich zu achten wären. Sprachen sich aber auch die Vertreter der National-Liberalen und der Conservativen für die Pläne der Negierung aus, so wurde doch von keinem dieser Anhänger des Staatsbahnprincips bestritten, dass mit der Verstaatlichung der Bahnen unvermeidlich neue volkswirtschaftliche und finanzielle Gefahren würden herbeigeführt werde», gegen die alsbald nach Bürgschaften auszusehen Pflicht sei. Gleich der erste Fürsprecher, der couservative Abg. v. Wedell'Malchow, betonte, „das Haus habe die Pflicht, wenn nicht heute oder morgen, doch im Anschluss an die Vorlage diese Garantiefrage zu ordnen. Dies könnte ja für diese Session durch eine Resolution geschehen." Besonders die Fürsprecher aus der national-libe-ralen Fraction, die Herren v. Eynern und Miquel, versuchten zugleich Zweck und Art der zu fordernden Garantie etwas näher zu bestimmen. In volkswirtschaftlicher Hinsicht sollen die Privatbahnen die staatliche Zollgesetzgebung mit ihren Tarifen nicht durchkreuzen und vereiteln, aber auch die staatliche Eisenbahnverwaltung nicht etwa sich vom Bach ein Kanal abzweigte und daS Wasser in eine Holzrinue gosS, die, mit Klammern am Schrosen befestigt, abwärts leitete. Im Thal musste eine Mühle liegen, und bei dieser hoffte ich die Fahrstraße zu erreichen, — sie lag tiefer und ferner, als ich erwartete. Ich erblickte sie plötzlich durch eine Oesfnung des Waldes. Ueberrafcht und geblendet blieb ich stehen, langsam verathmeud betrachtete ich ein Bild voll Licht und Farbensprache, wie es mir heuer kaum noch begegnet. Die Sonne neigte sich im Westen dem Ampherstein zu, ihre letzte« Strahlen trafen das Haus, das Mühlrad flog im Schwung und stäubte helle Perlen, die braune Holzwand, durch welche die Axe gieng, leuchtete, als wäre sie schimmerndes Metall. Rückwärts drang der Bach, in weißen Schaum gelöst, aus dem Helldunkel der Felsen, deren violette Schatten an daS Hielb herbstlicher Lärchen reichten, während die Dämmerung den scharfen Gegensatz milderte. DaS HauS war in vollem Einklang mit der Umgebung, so recht, als ob eS absichtlich dafür gebaut wäre. Die auSspringenden Winkel waren, wie die Fenster, in denen die Sonne spiegelte, grün eingefasst, im obern Stock prangten auf dem mittelst ihrer Tarife parlamentarisch abgelehnte Schutzzölle eigenmächtig einführen oder bewilligte verdoppeln können. Die staatliche Eisenbahnverwaltung darf überhaupt ebensowenig mittelst einer parteilichen Tarifpolitik die ProductionS-verzweiguugen des Landes in Verwirrung bringen können, wie der Staat das von den Privat» Verwaltungen hinfort noch länger dulden will ; sie muss noch mehr als die Verwaltung der Privatbahnen bezüglich ihrer Tarife einer geeigneten Vertretung des öffentlichen Interesses und überhaupt für alle ihre Handlungen im Rechtsstreit mit ihren Kunden einem unabhängigen Gerichte unterworfen sein. In finanzieller Hinsicht soll der Fortgang der Verstaatlichung nicht zur Störung des Staatscredits übereilt, soll das Schwanken der Betriebsüberschüsse im Interesse einer stetigeren Lage des Finanzhaushalts durch richtig bemessene Reservefonds ermäßigt, und soll endlich auch, zum Schutze des gewohnten Fiuauzhaushalts der betheiligten Gemeinden, der Staat, wie alle übrigen Verbindlichkeiten der verstaatlichten Bahnen, so auch die bestehenden Gemeindesteuer - Verbindlichkeiten vorläufig mit übernehmen. Das sind im wesentlichen die Garantieforderungen, die bei der ersten Lesung gestellt wurden. Ihre genauere Formulierung für die Gesetzgebung konnte unmöglich bei der ersten Lesung erfolgen. Grundsätzlich wurden dieselben vom Minister Maybach nicht bestritten, eher anerkannt. In der vorgestrigen Sitzung des Clubs der Liberalen referierte Obmann Dr. Weeber über die Conferenz beim Ministerpräsidenten. Er theilte mit, die Regierung bestehe darauf, dass die Wehrgesetzvorlage unverändert nach der Negierungs-vorlage angenommen werde. Die Regierung lege umfo größeres Gewicht darauf, weil die Wehrfrage nicht als eine rein militärische, sondern als politische Frage beurtheilt werde, und weil ferner die unveränderte Dotierung de8 Wehrgesetzes für die Machtstellung Oesterreichs unumgänglich nothwendig sei. In der hierüber eröffneteu Diseusfivn wurde von sämmtlichen Rednern die Nothwendigkeit einer Herabminderung des Friedeuspräseiizstandes nachdrücklich betont, aber auch unter der Voraussetzung der aus solche Art ermöglichten Ersparungen die Verlängerung der Giltigkeitsvaner de» Wehrgesetzes auf zehn Jahre gutgeheiße». Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Abgeordneten v. Czedik in seinem prineipiellen Theile (Belastung der Kriegsstärke per 800,000 Manu auf die Dauer von zehn Jahren und Herabminderung des Friedenspräsenzstandes von 245,000 Mann auf 230,000 Mann) nahezu einstimmig angenommen und Abgeordneter Gesims allerlei Blumenstöcke mit Reseda, Braun« kresse, Astern, Windling, Blutnelken und Rosmarin, die der Bauernbursch so gern neben den Spielhahnstoß auf den Hut steckt. Die zwei mittleren Fenster waren besonders ausgezeichnet: in einem loderte zwischen Pelargonien die Flamme des Cactns, im ändern hien-gen aus Epheuranken die rothen Schoten der BeißpfefferS, eines KrauteS, das unsere Bauern gar nicht kennen; in Ungarn verwendet man ei» gestoßen als Paprika zum beliebten Gulaschfleisch. Vielleicht hatte eS sich aus dem botanischen Garten zu Innsbruck auf das Blumenbret der einsamen Mühle geflüchtet, lieber der Thür lächelte, von Schnörkeln umrahmt, im kokettesten Rococostil eine Maria im blauen Mantel, darunter die Hausnummer 27, rechts der Name Io« naS, links Gertraud Danter. lieber der Thür zog sich ein Söller mit zierlichem Stabwerk hin, Reben schlangen das vom Reis versengte Gewinde empor, einige Träubchen hiengen welk dazwischen, oben am First war eine Scheibe angenagelt mit , der Devise: sWMU- Czedik ermächtigt, seinen Antrag im WehrauSschusse einzubringen. Wir glauben jedoch nicht, dass durch diesen Antrag die unveränderte Annahme des Wehrgesetzes irgendwie behindert wird. Der wichtigste Theil. nämlich die Aufrechterhaltung des Kriegsstandes auf weitere zehn Jahre, wird die Zweidrittel-Majorität finden, der Antrag des Clubs der Liberalen aber, den Friedenspräsenzstand herabzumindern, in der Minorität bleiben. Man wird also auch im letzteren Punkte die bisherigen Verhältnisse weiter erhalten können und höchstens von Zeit zu Zeit unangenehme Interpellationen zu beantworten hüben. * * * Der Wiener Korrespondent des „Journal des Debats" hatte kürzlich eine Unterredung mit Grasen Taaffe. Der Minister versicherte ihm, das Ministerium werde sofort abtreten, wenn die Wehrgesetzvorlage verworfen wird. Ebenso halte das Cabinet an der Stencruorlage fest. Schließlich erklärte der Minister, Schutzzoll und Freihandel seien in Oesterreich gleichmäßig unmöglich j nur ein gemischtes System sei dnrchznsühre» * * * Nach Berliner Meldungen hatte Graf Bismack den französischen Botschafter Saint-Vallier bloß deshalb nach Varzin beschieden, weil sich in neuester Leit das Gerücht verbreitet hatte. Gambelta gehe mit dem Plane um, Waddington zu stürzen und an dessen Stelle seinen Günstling Challemel-Laeour an die Spitze des auswärtigen Amtes zu bringen. Bismarck soll dem französischen Botschafter erklärt haben, er würde in einem solchen Personenwechsel eine schwere Gefahr für den Frieden Europas sehen. Wie unseren Lesern erinnerlich sein wird, haben wir schon bei unserer ersten Nachricht über den Besuch des französischen Kanzlers bei Bismarck darauf verwiesen, dass es dem deutschen Reichskanzler keineswegs angenehm sein könne, wenn mit Cballemel Lacour eilt Staatsmann jener Richtung ans Ruder käme, welche die Revanchepolitik nur für aufgeschoben, aber nicht für völlig aufgehoben hält. * * Während die Nachrichten über den Abschluss einer russisch-türkischen Allianz sicherer denn je auftrete». laufen dafür auch mehrfache Berichte ein, dass alle Versuche Russlands, eine Annäherung an Deutschland, beziehungsweise eine Erneuerung des Drei-Kaiser-Bnudes zu bewerkstelligen, vergeblich waren. In diesem Sinne melden „Daily News" aus angeblich bester Berliner Quelle, dass alle Bemühungen Russlands um Erneuerung der speciellen freundlichen Beziehungen mit Deutschland umsonst Dass sie wacker im Feuer gestanden, bezeugten die vielen Kugellöcher, die der Zieler nachträglich mit Holzzapfen verschlagen. Am Giebel kreuzten sich mit lang herausgestreckten rothen Zungen und verdrehten Augen zwei Drachenköpfe. Das Sicht begann an der Mauer zu zittern, fast musste ich fürchten, das schöne Bild entschwinde wie ein Traum. Alles war ruhig, nur ein Rothkehlchen pickte schnalzend an den schwarzen Dolden des Hollunders, da sprang plötzlich ein kleines, dralleS Mädchen aus der Thüre; die strohgelben Zöpfe flatterten um die rothen Wangen und die blauen Aeuglein guckten frisch und munter heraus. Als es mich erblickte, öffnete es den Mund, dass die weißen Zähne aus den Lippen hervorblinkten, starrte mich an und rannte eiligst davon. „Mutter, Mutterhörte ich es im Hause ichreien, „nimm geschwind den Besen, der lange Mann steht draußen, mit dem Säcklein am Stock, lag ihn fort, ich bin ja heut' brav gewesen." Die Bäuerin trat unter -die Thüre, dar Mädchen duckte sich unter die blaue Schürze und wie« mit den Fingerchen auf mich, ängstlich flüsternd: seien, trotz der persönlichen Neigung des Kaisers, i Die österreichisch - deutsche Allianz sei fester und ; sicherer als die Welt glaubt, und die russischen; Diplomaten würden dies bald herausfinden. Es ! wäre auch eine gewiss höchst eigentümliche Erscheinung. wenn eine politische Wendung, zu welcher Kaiser Wilhelm erst nach langem Widerstande nur durch die Gewalt der politischen Logik gebracht werden konnte, und deren Vollzug eine so große und allseitige Sensation hervorrief, ganz ohne zwingende Veranlassung wieder rückgängig gemacht werden sollte. Dass es aber lediglich Staatsrücksichten waren, welche den deutschen Kaiser erst nach schwerem inneren Kampfe bestimmten, Russland aufzugeben und sich dafür umso enger an Oesterreich anzuschließen, wird neuerdings von der „Magdeburger Zeitung" bestätigt, welche erklärt, dass trotz aller Versuche, die persönlichen Beziehungen zwischen den Höfen von Petersburg und Berlin auf--rechtzuerhalten, das politische Band zwischen den beiden Nachbarstaaten gelöst sei und nicht so leicht neu geknüpft werden könne. * * * lieber die Rivalität zwischen Greoy und Gam-betta ist eS mittlerweile wieder ruhiger geworden. Gainbetta conseriert nicht nur mit dem Oberhaupte der Republik, er speist auch mit ihm und geht mit ihm aus die Hasenjagd, und aus alledem wird nun gefolgert, dass zwischen den beiden Staatsmännern gar keine Meinungsverschiedenheit herrsche. In Wahrheit dürste sich die Sache so stellen, dass Gam-bettn zur llebcrzeugung kam, dass ein bei den derzeitigen Verhältnissen herausbeschworener Kampf gegen die conservative Republik wohl den Sturz des Ca-biitets Waddington und vielleicht auch den Rücktritt GrevyS zur Folge haben würde, dass aber schließlich ans dieser Wendung nicht er selbst, sondern je nach Umständen nur die Radikalen oder die Reactionäre Vurtheil ziehen müssten. Im ganzen und'großen machen jedoch die republikanischen Blätter viel zu viel Geschrei von einzelnen Personen und tragen hiedurch selbst zur Kräftigung der Anschauungen ihrer Gegner bei, welche das derzeitige Regierungssystem eben nur an den Namen und den Einfluss einzelner Männer knüpfen. * * * Die letzten Nachrichten über den Stand des englisch-türkischen Gonflicted lauten ziemlich friedlich. So wird von den „Times" die Meldung der „Polit. Corr.", nach welcher England die Anstellung von lauter englischen Beamten in Kleinasien gefordert haben soll, als unrichtig bezeichnet. Die englische Regierung habe nur die Anstellung verschiedener „Siehst du ihn dort?" Die Tracht der Bäuerin unterschied sich in nichts von der ihrer Nachbarinnen; dass sie die Mutter des Mädchens, hätte sie nicht leugnen können. Sie mochte etwa das dreißigste Jahr überschritten haben, fest und wohlgebaut, wie sie war, konnte sie vielleicht auch älter fein, als ihr Aeußeres andeutete. Ihr Gesicht trug wesentlich den Typus der Frauen des Thales, und doch fiel einem kundigen Blick allsogleich auf, dass ihre Züge etwas von dem Ausdruck zeigten, den Bildung oder Lebenserfahrung verleiht. Es war nicht jenes stumpfe Gepräge, daS die Bauernweiber bei oberflächlicher Betrachtung einander so ähnlich macht. Sie sagte tröstend zum Mädchen: „Der Herr thut dir nichts." „Hast du dich gefürchtet?" fragte ich. Das Kind erwiderte: „Du bist ja der lange Mann, von dem mir die Mutter erzählt hat, erträgt ein graues Röcklein und Grauhütchen und steckt die Kinder, die nicht brav sind, in den Ranzen." (Fortsetzung folgt.) ! europäischer Beamten empfohlen. Von einer aus« ! schließlichen Verwendung der Engländer sei keine ; Rebe gewesen. Auch die angebliche Ordre an Hornby, binnen vier Tagen nach Osten zu segeln, sei unrichtig. * * * Vergangenen Freitag ist Aleko Pascha in Con-stantinopel angekommen. Seine Reise nach dem goldenen Horn hängt mit den Anklagen zusammen, welche in letzter Zeit von der Pforte gegen sein Regierungssystem erhoben wurden. Wahrscheinlich, um letztere einigermaßen abzuschwächen, hat Aleko Pascha noch kurz vor seiner Abreise die Turnvereine Ostrumelieus aufgelöst, welche mit vollem Rechte als militärische Vorbereitungsanstalten und Exer-cierschnlen für eine spätere Jnsnrrection gegen die Türkei angesehen werden mussten. Das pansla» vistische Comite, welches bei der Gründung dieser gymnastischen Gesellschaften Gevatter stand, soll sich über diese Maßregel in großer Aufregung befinden und beschlossen haben, nunmehr auf die Errichtung von Reserven für die Loealmiliz zu dringen. Besonderer Hinweise bedarf es nicht, um aus diesem beabsichtigten Ersätze für die ostrurnelifchen Turnvereine deren wahren Charakter und deren eigentliche Aufgabe erkennen zu lassen. Vermischtes. — Die Abreise des Zarewitsch von Wien. Samstag nachmittags ist der Großfürst-Thronfolger von Russland mit seiner Gemahlin nach Berlin abgereist; ein officieller Abschied war auf Wunsch des Großfürsten unterblieben. Vom Kaiser und der Kaiserin hatte sich bas Thronfolger* paar bereits um l1/» Uhr in der Hofburg verabschiedet. Der König und die Königin von Dänemark begleiteten dasselbe nach dem Bahnhof, wo sich der russische Botschafter und der dänische Gesandte nebst dem Ehrendienst zur Verabschiedung eingefunden hatten. — Die spanische Hochzeit. Am 15. d. hat die feierliche Verzichtleistung (Renunciation) der Erzherzogin Christine aus ihre Erbrechte stattgefunden. Die Ansprache, welche bei dieser Gelegenheit der Kaiser an die als Zeugen oder Bevollmächtigte in der Hofburg Anwesenden richtete, lautet: „Auf Grundlage eines feit den ältesten Zeiten stets beobachteten HauSgefetzeS und des Familienstatuts ist jede Erzherzogin von Oesterreich verbunden, vor ihrer Vermählung mittelst eines öffentlich abgelegten Eides für sich und ihre Nachkommen zu Gunsten des Mannesstammes und der ihr nach der Snccessionsordnung vorgehenden weiblichen Linien nicht bloß auf die Thronfolge, sondern auch aus eventuell in Unserem Erzhause sich ergebende Jntestat-Erbrechte feierlich Verzicht zu leisten, welche Verzichtleistung dann auch immer von dem Prinzen, ihrem künftigen Gemahl, bestätigt und anerkannt wird. Ich habe den heutigen Tag gewählt, um diese feierliche Handlung in Gegenwart fämmtlicher hier anwesenden Glieder Meines Hauses, sowie des von Sr. Majestät dem König Alphons XII. von Spanien zu seiner Bevollmächtigung aus» ersehenen königlich spanischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers, dann Meinet als Zeugen vor dem Throne versammelten Minister, der Präsidenten der gesetzgebenden Körper und Meiner geheimen Räthe in hergebrachter Form zu vollziehen, und Ich ermahne hiemit Meine geliebte Frau Muhme, die Verpflichtungen des von ihr abzulegenden Eides, welchen der Minister Meines Hauses ablesen wird, nicht nur wohlbedächtig anzuhören, sondern auch getreulich zu erfüllen." Local- und proviiyial-Ailgelegenheiten. — (Auszeichnung.) Der Minister des Innern hat dein k. k. Bezirkshauptmann Weigleilt in Tschernembl für dessen energische und erfolgreiche Bemühungen zur Unterdrückung der Rinderpest seine Anerkennung ausgesprochen. — (Feindliche Manöver.) Unter dieser Ueberschrist zieht der heutige „Slovenski Ncirod" über die letzte Versammlung des constitutionellen Vereines her, um in gewohnter und bequemer Manier auf dem Wege von Verdrehungen und Entstellungen zu dem Schluffe zu gelangen, dass die Berfassnngspartei den Mantel nach dem Winde drehe. Wir halten es eines ernst zu nehmenden politischen Organes für unwürdig, aus derlei nationale Harlekiuaden einzugehen, zumal jeder, der die Resolution des constitutionellen Vereines mit Aufmerksamkeit durchlas, zu der Ueberzeugung kommen muss, dass derselbe nicht um Haaresbreite von seinen Grundsätzen abzuweichen gedenkt. Da man aber nach den Gegner auch die Vertheidigungs-weise wählen muss, die Anhänger der Hohenwart-fchen Politik aber noch niemals den Weg eines ehrlichen, offenen Kampfes einschlugen, sondern stets nur auf Umwegen und durch Hinterpförtchen ihre Ziele zn erreichen suchen, so wird „Slovenski Na» rod" wohl freundlichst entschuldigen, wenn die Ver-faffnngspartei auch die Mittel in Erwägung zieht, welche man einer solchen hinterlistigen Taktik gegenüber in Anwendung bringen könnte. — (Aus dem Schwurgerichtssaale.) Bereits anlässlich der letzten Schwurgerichtssession haben wir aus den sicherheitsgefährlichen Bauzustand des Schwurgerichtssaales aufmerksam gemacht. Man hat damals unsere berechtigte Warnung überhört, und vielleicht würde noch Jahre hindurch unter vollständiger Außerachtlassung der Gesetze zur Sicherheit des Lebens in dem baufälligen Saale darauflos amtiert werden, wenn nicht gestern der große Zudrang zu dem Proeesse wegen des Raubmordes in der Latterniannsallee die vorhandene Gefahr eines Einsturzes des Fußbodens so nahe gelegt hätte, dass man zur Räumung des Saales schreiten musste. Hoffentlich wird nun auch Sorge für die Beschaffung eines anderen würdigeren Schwurgerichtssaales getroffen werden, denn es wäre mehr als sträflicher Leichtsinn, wenn man auch jetzt noch aus Sparsamkeitsrücksichten ein Local zu öffentlichen Gerichtssitzungen benützen wollte, dessen Schließung schon aus Rücksichten der öffentlichen Sicherheit dringend geboten erscheint. — (Zu ni Stande der Rinderpest.) Wie aus Möttling berichtet wird, soll dort im Innern der Stadt neuerdings ein Fall von Rinderpest vorgekommen sein. — (Theater.) Die gestrige Aufführung der Operette „Blaubart" war zufriedenstellend in Bezug auf die Leistungen der Solokräfte, während den Chören gegenüber nichts Besseres geschehen kann, als dass man über ihre Leistungen, besonders aber über jene des Männerchors, den Mantel verschwiegener christlicher Nächstenliebe breitet. Als besonders lobenswert sind der „Blaubart" des Herrn Weiß und die Boulotte des Frl. Widemnnn hervorzuheben. Herr Mondheim war ein gelungener Bobeche, und auch die Herren Weitz (Populani), Paul (Oskar) und Bernthal (Alvarez) haben ihre Aufgaben gut gelöst. DaS Ensemble klappte, doch war das Publicum nicht besonders beifallslustig gestimmt. (Literarisches.) Im Verlage der rührigen Verlagsbuchhandlung von W. Speman in Stuttgart find die beiden ersten Hefte eines neuen Lieferungswerkes erschienen, das sich die Aufgabe stellt, den Leser in die Kenntnis der Erde, ihrer Oberflächengestaltung, ihres Werdens und in die Entwicklungsgeschichte ihrer Organismen einznweihen. Unter dem Titel „Die Erde und ihr organisches Leben, ein geographisches Hausbuch von Dr. Klein und Dr. ThomL," erscheinend, wird das neue Werk ein Sritenstück zu Hellwalds „Erde und ihre Völker" bilden und kann, nach dem Inhalte der linB vorliegenden Probehefte zu urtheilen, allen Freunden geographischen Wissens wärmstens empfohlen werden. Meben einer Einleitung bringen dieselben unter der Ueberschrist „Die Erde als Weltkörper" das Wich sich in natürlicher Reihenfolge die Aufsätze über das Wasser und dessen Erscheinungsformen an-schließen. Die Ausstattung des in 50 Lieferungen, i\ 50 Pfennige (80 fr ), erscheinenden, mit zahlreichen Illustrationen geschmückten Buches ist eine äußerst elegante zu nennen. Witterung. 12 a i b a *, 18. November. Morgenröthe, trüber Tag, windstill. Temperatur: morgens 7 llhr — 4 6", nachmittags 2 Uhr + 2 3° C. (1878 + 3 8"; 1877 + 4 8" U.) Barometer im raschen Fallen, 733 91 Millimeter. Dar gestrige lageenuttei der Temperatur — 3 5°, um 6 9° unter dem Normale. Angekommene Fremde am 17. November. Hotel Stadt Wir«. Nenker, Maschner, Mraulak, $> fite., und Langgnth, Divis., Wien. — Fiink, Hoflieferant, und Wvlckmann, Graz. — Stalzer, Ksm., Äotlschee. — Pipp, Geschäftsmann, Sapiane, — Polak, Kfm., Triest. — Spitzer, Ksm, Agram. — Dia Ul), jtfin., Neumarktl. Hotel Elephant. Rothschild, Ksm, Kanischa. — Polzer, Kfm., Wien. — Schusterschitz, Kfm., Steinbüchl. — Deutscher^ Eisnern. — Kausek, k. f. Steucrinspector, Stein. — Schepitz, Trieft. — D>. Kosirni s. Frau, Agram. Sternwarte. Petrü', k. k. Adjunct, Littai. Baierischer Hof. straft, Thierarzt, und Neumiller, Baumeister, Neumarklt. — Rode, Stein. — Gsitbic, Beamter. — Perhauz, k. f. Steueramtsadjuuct, Naffenfuß. Kaiser von Oesterreich. Reyer,!. k. Finanzrcspieient, Gurkseid. Berstorbeue. Den 14. N v v e m b e r. Johanna Plevnik, Kaisch-lerstochter, 2 I., Jlvnza Nr. 35, Fraisen. Den 15. November. Jakob Petrin, Schuhmacher, 54 I., Theatergasse Nr. 8, Gehirntubereulose. — Leopoldine Kajdij, Dienslbotenstochter, 12 I., Rosengasse Nr. 33, Fraisen. Den l6. November. Maria Basler, Amts» dienerswitwe, 75 I., Trubergasse Nr. 2, Gehirnschlag. - Josefa Kriznar, Rauchsangkehrerslochter, 13 Monate, Ziegelstraße Nr. 9, Fraisen. — Leopold Urbanija, Dienst-bolenssohn, 2 T«i>e, Karlstädterstraße Nr. 12, Lebens-fchWächeM— Ernestine Petrik, Orgelbauerstochter, 18 Tage, Petersstraße Nr. 60, Brechdurchfall. Den 17. November. Giaeomo Negro, Schleifer, 57 I., Bahuhosgasse Nr. 23, Herzschlag. — Gertraud ft'auäe, Einnehmersgattin, 73 I., Triestcrstraße Nr. 20, Herzschlag nach Hydrops. — Johann JcrnniiC, Fabriks-arbeiter, 29 I., Petersstraszc Nr. 45, Lnngentubcrculose. Im Civilfpitale: Den 15. November. Joses Kuustl, Arbeiter, 41 I., Tuberculosis pulmonum. Den 16. N ovembcr. Elisabeth Tesnak, Inwohnerin, 77 Jahre, Marasmus senilis. — Simon Blajevic, Arbeiter, 50 I., Erisypelas. — Theresia Tomazin, Inwohnerin, 46 I., (Jaeliexia sipkylis. Den 17. November. Maria Sedej, Inwohnerin, 23 I., Ämyloioe-Degeneration der Nieren. Im Garnisonsspitalc: Den 17. November. Anton Hirz, Infanterist des k. k. 27. Infanterieregiments, 22 I., Dickdarmver-fchwärung. Gedenktafel über die am 19. Nvve m-ber 1 8 7 9 stattnübenden Licitativuen. 3. Feilb., FabijauSik'sche Real., Großmrafchon, BG. Gurkfeld. — 3. Feilb., Bo-zii'sche Real., Kobile, BG. Gurkfeld. — 3. Feilb., Hoie-var'fche Real., Oberradule, BG. Gurkfeld. — 3. Feilb., Zajn'sche Real., Pnttje, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Gre-goriu'sche Real., Weßniz, BG. Laibach. — 2. Feilb., PoZIep-sche Real., PleKivee, BG. Laibach. Am 21. November. 3. Feilb., Zabukovc'sche Real., Bodiee, BG. Groß-laschiz. — 1. Feilb., Zelez-nik'sche Real., St. Paul, BG. Sittich. — 3. Feilb., Jago-dic'sche Real., OlSevk, BG. Krainburg.— 3. Feilb., Praz-nik'sche Real., Rasica, BG. Großlaschiz. — 1. Feilb., .. . • • v „p..._______ m , Novak'sche Real., Bruhana tlgste aus der astronomischen Geographie, woran1 vas. BG. Großlaschiz. fiSSXSöaKSBCK Die Itntwf mancher Leiden hält zalilr. Vntioiiten dttvon ab, sich ein. erfahr., gewissenh. Arzte an-zuvertr. Wie bekannt, wird d. Thatsache häufig z. Nach-theile der Kranken ausge-beutet u. dürfte daher jedes fij Werk, welches dem entgegen zu wirken sucht, freudig zu begrüssen sein. Als ein solch. Werk verdient d. in 15. Aufl. ergeh. 111. Buch: „Naturge-mäsHCK IIei Iverfahren für Qcschlechtskranke“bezeioh-net zu werden, denn es bespricht jene Leiden in ruhiger, leichtverständl. Weise, elthellt, durch Erfolge bewährte, praktische Heilvor-schlägc u. bietet den Patient, aubserdem Gelegenh., sich etwa ntith.ärztl. Anleitg. unentgeltlich u. dlscret zu verscliaff. Die Lecttirc d. Buches wird auch Jene, d. bereit» alles Selbstvertrauen verl., mit neuer Hoffnung erfüll. D. Preis d. in lioch-fl eleg. typograph. Ausstattung erschien., 320 Seit. gr. Oct. starken Buches ist 2 11. und wird gegen Einsendung v. 2 11. 30 kr. per Post als Packet franco versandt von Gorlechek’n k. k. Unlv.-Buchhandlung, Wien I, t j Stephansplatz 0.__________| ierttner flodmiatf Hr. 16 vom 15. November 1879 ist Hier eingetroffen und wird versendet. — Bestellungen ans das „jßerimer 3Ko£>cnM«tt“ übernimmt und besorgt pünktlich 3g. v. iifcinmntjr & Feä. Bambergs Buchhandlung. (564) Patent-Ventilatoren, ..System ^Srucfi“, (656) 3-2 der vorzüglichste Ventilations-Apparat für alle Räumlichkeiten. Prospekte portofrei und gratis. il. fi. Busfriit. priii. fnfirtfi fiir fetöfltfiafigc Heafitatoren: Wien, Gustav Bruck & Comp., Briiunerstraßeio. w(l) 8) ä a *9^,9 anu urmmvjnü py,Z> an» tfaf ua?joj 'usgvtz isyoi *ti astznij 3 8 ■- £ * = Sslu:oe «s» 5 öS £ .“ItSSS. «l> TZ *2 e vSQ ctiS 8 ^ w tl ^ ~ ® £ fSSfff=£ggäe§§£§g «£•03 ® O '©■■5 |-n a S/n "C «tts. ES® RS Sä a B >3 «e & Hk Wiener Börse vom 17. November. Allgemeine Staats- Leibrente............. ^taatslose. 1854. . . * 1860. . . 1860 zu 100 fl. 1864. . . Gründen tluftwifls-tiWigationen. Galizien.............. Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . . Ungarn ............. . Andere öffentli«i»e Anlehen. Donau-Regul.-Lose . üng. Prämienanlehen (ffiienct Anlehen . . . Aetien v. Banken. Creditanftalt s.H.n.G. Vtationalbank. Aelien v. Transport UnUrnefunungen. Mföld-Bahn.......... Donau - Dampfschiff. Tlisabelh-Westbahn . KerdinandS-Stordb. , Lemberg - Ezernowitz Llovd-Hesellschaft . «Seid War. 68 — *8 10 70 70 70-7f. 79 80 799d 122 25 122 75 127 6»i 127 75 130 25 130-75 165— 165 25 94 25 94-75 85- 8f»-5u 87 50 88 — 89 25 89-75 112 — 112 5t 104-2;» 104-50 114 30 114 50 266 30 266 5d 832 — 834 13650 137 - 581 — 582 — 17550 176- 2275 2280 160 50 151*— 239 50 239 75 141-50 142 — 612 - 613 - --iordwestbabn . . . RudolfS-Bahri . . . LtaarSbabn .... Südbabu............. llng. Nordostbahn . Pfandtriefe. Bodencreditanstalt in Gold........... in öfterr. Währ. . Nationaldank.... Ungar. Bodenkredrl- |)riorilöi»-®6fiy. Elisabethbahn, i.(5m. Kerd.-Nordb. i. Silbe, Kranz-Ioseph-Bahn . Galiz.A-^'udwigb.l.E Ceft. Nordweft-Bad» Siebenbürger Bahn LtaarSbabn. 1. (4m. Südvahn ä S Perz. * 5 „ . prioatkvfe. (Srctitlof e......... viubolfeicfe .... Devisen. London •tfdforltn. Dukaten............ 20 Franc- .... 100 d. Reichsmark Silber............ iSclb 135 75 140 25 63 25 79 7(> 129*— 117 — 99 75 10160 101.50 96-85 106 — 95 25. 102 25 96 60 74 50 167 80 118 — 101-75 170 50 17 — Ware 136 25 140 75 263 50 80— 129*50 117*50 100-25 101 80 102 — 96 75 106-50 95*50 102.75 1)690 7475 168 — 118*25 102.— 171— 17*60 116*60 556 9 32 57 75 1167» 6*67 9 33— 57 85 Telegraphischer Kursbericht am 18. November. Papier-Rente 6815. — Silber-Rente 70 60. — Gold-Rente 79 90. — 1860er Staats-Anlehen 127 25. — Bank, actien 836. — Credttactien 267 25. — London 116 65. — Silber — ■—. — K. k. Müuzducaten 5 54. — 20-FrancS-Stücke 9"32. — 100 Reichsmark 57 80. Druck von Jg. v. Kletnmayr & geb. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Dr. Hans Kraus.