Vereinigt e Laibacher Zeitung. ^/ü. 65. ^ Gedruckt bei Ignaz Aloys Eblen v. Kleinmayr. Freitag den iF. August 181.7. I n n l a ll d. Wien, den 2. August. e^fsizieNe Nachrichten aus Florenz vom ^V^."7i^n, d^ die portugiesische Eskadre, welche bestimmt ist, Ihre kaiserl. Hoheit dle Kronprinzessinn deS vercinigfcn Königreiches Portugal, Brasilien und Al-garbien abzuholen, am 25. nach einer Fcchrt von 19 Tagen anf der Rchde von Livorno angekommen sei. Diese, von dem Kontre-odmiral La Fonseca kommandirte Eskadre besiehet aus zwei Linienschiffen, dem Johann Vl. von 80 Kanonen und 60a Mann Bc< Atzung , und dem St. Sebastian von 64 Kanonen und 56a Mann Besatzung. Die Schiffsmannschaft befand sich im besten Ge-NMdheitsHustande. Geine kaiserl.Hohelf der ^roßberzog von Toscana, nebst seiner durch, "Mchtlgsten FamUie , Ihre Mafestät die ^«"ErzherzoginnMarie Louise,Herzoginn «on fallen ist, sie angenagelt zu sehen, oder ei-' ne sslche Annagelung zu provociren. Es ist nicht unmerkwürdig, daß ähnliche allgemeine Bemerkungen über Backer, Mehlhandlsr und Metzger in öffentlichen Blät' lern an mehreren Orten oou diesen an stch gezogen worden sind, und sie dagegen Reklamationen gemacht ba'den, wenn gleich nur im Allgemeinen öemeckt wurde, daß hie gerügten Mißbrauche stattfanden. Das Publikum will indessen an solche Delenswacn nicht ganz glauben, sondern hält sich an das sichtbar kleine Brod und theuere Mchl^ das ii, s incr Größe und in fti-em Preise noch immer nicht in das rechteVerha'tniß zudemfatleudenGetteide-preise kommen wiU, da ein Brödchenfär 2 kr. jetzt, dader Schaffe!Weizen 5c, fl. kostet, immer noch so klein ist, als damals, als er 90 si. galt. Zur Herstellung dieses richtigen Verhältnisses werden dann «on den Behörden von Zeit zu Zeit Erckunonen gegen diese Gewerbe verhangt, wie man denn so eben in den Pariser Blattern llest, daß abermals sieben Bäcker daselbst korreklionell bebandelt und ihre Läden geschlossen wurden, weil sie , eine unüberwindliche Abneigung gegen wohl« feiles Brod und Mehl hatten. Aus dieser - Abneigung kann man es sich auch erklären, daß a»f dcn Getreidemärkten alle mögliche Mittcl und Mnste aufgebothen werden um das Getreide, besonders durch Schetnoer^aufe zudohen Pren'c^ möglichst theue? zu erhalten, da sich Brod.und Mehlpreift darnach richten. Aus diesen Grünstn gibt cs ganz verständige Leute, welche das l^and glücklich preijen, wo es keine berechtigten Backer, Meblbändlerunb Metzger gibt, sondern Jeder backen und Brod vnd Fleisch verkaufen kann. Man gehtdann zu dem , "dcr das beste uud wohlfeilste hat! München, den 3o. Iul,. In der Sonne zeigt sich eine Gruppe von Oeffnungen, „ davon eluc unter die allergrößten gehört, ft> daß Dr Gruithuisen während seiner vieljah-rigeuBeobachtllngeu nur einer einzigen von ähnlicher Größe w Mitte Juli 161^ gedenkt. Man kann sie schon durch ein gemeines Tkeaterperspectiv vor einem gerauchten Glase als ewen schwarzen Punct sehen. Solche Oeffimngen bringen gern Gewitterluft, be-sy«bers wenn sie nen smd, und erzeugen Ueberfluß an Lichtstoff. Sechs zusammengeballte T^okörper, wie der unsere, kömneu bequem durch die jetzige Oeffnung in dle Sonne stürzen. (Wdr.) . Ge. Maj. der König von Preußen, Höchstwelche am 2. August von Karlsbad abreiseten, sind über Eger kommend, in dse Nacht vom 2. zum 3.durchBayreuth u. Bam? berg passirt. Sie beobachteten unter tem Nahmili einsz Grafen vonNuppindas stl-engüe Incognito. Am 3., dem Sedurtsfesie dieses Monarchen, erlitt er den Unfall, auf der Straße zwischen den Stationen Tbitrsheim und Weiffenstadt umgeworfen zu werben, wodurch er eine k'eine Beschädigung oberhalb dem linken Auge und eine leichte ContuswU an der Schulter erhielt. Die Reise des Königs geht nach seinen Nheinprovinzcn. (Wdr) Frankreich. Deutle Blatter versichern, die Liquidationskommission der fremden Mächte zu Paris mache an Frankreich eine Forderung von l5c>) Millionen, eine Summe, deren Unerschwinglichkeit d»e künftige Sitzung der Kammern stürmisch zu macheu drohe. Nach Schweizer Blättern sotten die hohen verbündeten Mächte eine Note an alle Frankreich benachbarte Regierungen erlassen haben, worin sie auf genauer Befolgung der, rücksichtlich der vertriebenen Franzosen angeordneten Maßregeln bestehen. Alle solche Franzosen sollen gezwungen werden, bis zum t^ten Mugust die an Frankreich grenzenden Lander, worin sie ihren Wobnsiz aufgeschlagen , zu verlassen, und es soll ihnen in Europa nirgend, als m Nußland, Oestreich oder Preußen, wo sie unter besonderer < die Flucht. (S. 3. ) Der General von Gr. Mmys, Lieutenant in den Gardes du Corps, Compagnie Mail« les, starb am 2Z. Huli an den Holgen eines Duells, das zwischen ihm und dem Obersten Dufay Statt hatte. Beide Kampfer hatten sich, nachdem sie ewige Kugeln gewechselt, mit dem Degen in dcr Faust auf einander aestürzt und der Ausgang dcs Hampfes war nickt lange zweifelhaft. Veranlassung zum Streite gaben, wie man behauptet, gewisse Reden , welche Herr v. St. Morys gegen Herrn Dufay ausgestoßen. Die FamMe de« Letztern hatte nämlich Nationalguter gekauft» welche bimHerrn v.St.Morys, der ausgewandert gewesen , zugehört haben. Beider Rückkehr des Königs machte der gegenwartt' ge Besitzer den Antrag, sie zurück z" stellen, wenn ihm seine Auslagen vergütet wurden. ANein dieser Vorschlag wurde nickt angenommen , sondern die Mäßigung des Hrn. Dufay durch neue Beleidigungen vergölte». Darüber erhitzten sick die Gemüther; beide Theile ließen beleidigende Briefe drucken; dlcse Oeffeutlichkett machte jede Aussöhnung un-thunlich; Oberst Dufay erklärte, er wolle einen Kampf, worin ewer von bnden da« Leben verlieren müsse. Hierauf hatte da« Duell Statt, in welchem Herr v. St. Morys getödltt wurde. (Wdr.) Spanien. Madrid, den to. Juli. 3um Beweise, wie ängstlich der Dey von Tripolis das gate Vclnissshauvtleute , her ew br!tti»'ch«s Schiff genommen, auf die Reklamation des englisches Konsuls hat auftnüpfen lassen. De« fto ungestrafter können die Mauren aber gegen andere Flagge kreuzen. (GZ.) Rußland. Bei Gelegenheit der Verlobung 5es Groß? kürsten Mkolas er'chien nachstehendes kailerl. Manifest: Von Gottes Gnaden Wir Ale, ran der der Erste, Baiser undSel^Mrt-scher von ganz Rußland u s. w. Thun allen Unsern getreuen Unterthanen kund, Der allmachtige Gott, Der die Schicksale der Reiche und Völker lenkt, Der noch vor Kurzem so viele Gnade und Milde über Nußlmd aus« gegossen hat, richtet auch jetzt deinen gnadenvollen Blick auf dasselbe Seinem heiligen Willen ist es gefällig, daß sich das Russische Kaiserliche Haus vermehre, sich in seiner Kraft und seinem Ruhme verstärke durch Bluts - u»d Freundschafts -Bündnisse mit den stärksten Machten auf Erden. Auf den Wink und mit dem Segen Dessen, in Dessen Hand sich das Herz >er Fürsten befindet, und mit Zustimmung Unserer geliebtesten Mutter der Frau und Kaiserinn Maria Feodorowna faßten Wir gemeinschaftlich mit Sr. Majestät dem König von Preußen Friedrich Wilbelm III. den Entschluß, Seine Durchlauchtigste Tochter, die Prinzessinn Charlotte , zur Ge-mablinn Unsers geliehtesten Bruders desGroß-fürften Nikolai Pawlowitsch , Seinem eigenen Wunsche gemäß, zu wählen. Den 6ten Inli bat sie, mit dem Segen des Allerhöchsten, das Glaubensbekenntniß der rechtgläubigen Griechisch? Russischen Kirche angenommen, und ist bei derheiliqenSalbungAlerandra Feodorowna benannt worden, und heute, den ?ten Juli ist in Unsrer Gegenwart und hei den versammelten geistlichen und weltlichen Personen in der Hofkathedralkirche des Winterpalais die der Trauung vorangehende Verlobung der hohen Paare vollzogen Indem Wir dies Unsern getreuen Untertanen verkündigen, befehlen Wir,^ie, die Durch' wuchtigste Prinzessinn, Großfürstinn zu nennen , mit dem Titel : Ihre Kaiferlicke Ho-Keil. Gegeben in Nnsrer Residenzstadt St. Petersburg, den 7ttn Juli im Jahre von (hriM Geburt »8 7, und Unserer Regierung im siebenzehenten. (V.V.T ) OeffentlichenNachrichten zufolge batdas Polizeimi'Nsterium zu St. Petersburg, ucUer mehreren Schauspielen, auch folgend? aufi-z>,füblen verboten: Don Carlos und Waüen.' stein, von Schüler; Egmont, von Göthe; Natban der Welse, von Lessing; Ubaldo, von Kotzebue; der 2gste ^ebru.»r, von MüN-ner; Faust und Lutker, von Klin^emaun; Rosamunde, v. Körner und so weiter. Mlg. Z0 ' Großbritannien. Unter den SMsssn ach richten u, unsern beu« tilZen Blättern kommen einige interessante in Hwsicht der neuesten Räubereien der Barba-resken vor. Sie machen auf russische Schiffe Jagd, und laufen mit ihren Prisen in spanische Häfen ein! Hoffentlich wird die Unverschämtheit, milder sie aufs Neue jhr Wesen treiben, die Monarchen, welche zuerst die heilige Allianz schlössen, auch bald zu ei« nem kräftigen Bündnisse gegen sie vermögen, das mit den Zwecken jener gewiß auf innig, st« verwandt ist! (Mg. Z.) Türke j.' Nack eingelangten offiz'elen Nachrichten, ist der berüchtigte serbische Anführer, Czec-ny Georg, in Begleitung eines Griechen, zu Semendria aufgegriffen, und beiden sind noch am nämlichen Tage die Köpfe abgeschlagen worden, welche nack Belgrad gebracht wu,den, wo die Kopfdaute abgezogen, und mittels eines eigenen Tartars aw 2?. v. M. nach Constantinvpel übcrschickt worden sind. (Wdr) D^r vor Kurzem ernannte Ianitscharen-Aga hatte, gleich seinem Vorganger, das Unglück, das Mißfallen und die Ungnade des Großberrn auf sich zu ziehen. Er wurde a>n '. v. M seines Amtes entsetzt, unh bis zur Abreise nach dem Orte seiner Verbannung einstweilen nach einem Mayerhof außerhalb Konstantinopel aebrackt, wo er bald darauf, man w'eiy nicht eines natürli« chen oder gewaltsamen Todes, gestorben ist. (Mg. Z) Wechsel-Cours in Wien am 9. August ,«»7. Eonventwnsmüuze von Huudert 325 »s3.fi.