Nr. 240. Dienstag. 6. Oktober 1914 153. Iaqrgang. Mbllcher Zeitung ?*3"??!""?l«N»pr«i» l ^ Postverlendung: numjöhlig «> ii. yalbjähiig 15 ii. Im Kontor: ganziähri« «l »c. ^.lishiudr!« i, !t. ffür dic ^ustelli,«« in« Hau« »anMrig 2 l^. — »»s»»N: bei bfteren Wlcb^rhulungon per Heile 8 k. Tie «Laibacher Zeitung» erscheint täglich, mit Uusnahmc der Tonn- und sseicrwge. Die Administrate«« befindet sich Millosiöstraße 3^r. IS; die P«>al»N«n, Milloiiöst, atze Nr. 1«. Epreckftm'den der Äedallion von » bi« 10 Uh« vormittag«. Unfrankierte Vriese wtlben nicht angenommen, Manuskripts nicht zurückgestellt. ««l«phl>»«r. »er ««>a«io» »2. Amtlicher Geil. Den 4. Oltober 1914 wurde in der Hos' und Staats» druckerci c»..is OXI.IX. und l^I.. Stück beS Reichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Nach dem vlmtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 3. Otto-ber 1914 «Nr. 233) wuror die Weiterueroreltung folgcnder Preh,rzeugnisse verboten: Nr. 261. erste Beilage zu Nummer 262 und 364 «Prager Tagblatt» vom 22. September 1914. Nr. 260, 261, 262, 263 und 264 «Mroän? ÜLti.. Nr. 175 «Oep», lilluv? lleunik vom 23. September 1914. Nr. 61 «8?ütov? xprHvacl^». Vsiövruik, «Lvütov^ 2plll-voä»j,. Veeeruik, 2vI5ztin v^cllini, vom 22. September 19l4. Nr. 20 «Zdui-niii ml^üeis »oc.-lleinoki-kticks» vom 24sten September 1914. Nr. 322. 323, 324 und 325 .öa».. Nr. 255 u. 256 seek». «IfHße «Invo». Vvöeruilc v^ällui pro veukov vom 23ften September 1914. Nr. 2 ,8vöt02«r,. Nr. 26 «Nn?.^» vom 23. September 1914. Nr. 71 «V«li>6 glovo» vom 23. September 1914. ^ Nr. 29 «völnik» vom 24. September 1914. Nr. A3 ».litksnii»» uom 24. September 19!4. Nr. 37 «V^eliucinöenk/ okxor» voni 17. September 1914. Nr. 1136 und 1138 «Neue Morgcnpust» vom 23. Sep. tembcr 1914. Nr. 38 «Ilumorigtiek« 1>gt)'» von« 25. September 1914. Nr. 39 <^ep» vom 25. September 1914. Nr. 3^ «V«re»r», licluv^ cluunik» vom 22. Scptombci' l!>14. Nr. 10 om 23. September 1914. Nr. 2 «Ueit«i8kh novin)» vom 24. September 1914. Nr. 37 «8läi,8lis dlu8)-» vom 23. September 1914. Nr. 262 «Union» vom 24. September 1914. «völuielc/ kaleua'Hr 1915 öe^lco - «lovangll^ Ltrau^ »o-cikluö (!oNoilrll,ti«l!s v I^ilougliu. X/lkIu,lcem IIstio«!, kuili-llUs)8etvj, ti^llvm knidtiZk^ru)' ,?rä,vn, lidu'». Nr. 20 «Ül>ßk^ «üövmk» vom 25, September 1914. Nr. 39 «?a!»d»k? ob^or» vom 2b. September 1914. Nr. 38 «V^otwcloösgk? odxor» vom 24. September 1914. «ülir», Xlll«uä»r pro (^oglc^ 1i gpoiku iül»äikä v <)eeb.»e1l», v ki»2v II, 8oulcsuie!lä, 15. «lialouäit», ö280pi8u «Xcioxm^ui ^ri^snoc u», rnk 1915. Itnönilc XVI. linkem. t-iÄtio v kra^o, ^lislikav» ul. 1959. MKI»6vm öH8upi»u «Xolexulöui xrixsuvo». Nr. A8 «V^z^ovsks N0VIN7» vom 25. September 1914. Die in der Druckerei des «Vorwärts» in Troppau-Katharein hergestellte, von dem Nrbeitrrlonsumuereine in Wür° benthal verlegte nichtperiodische Druckschrift mit der Überschrift: «Geehrte Mitglieder und Freunde!» Nr. 77 «OpHvsIl? vöntmlc» vom 25. September 1914. Militärisches aus Rußland. Ein ausländischer militärischer Berichterstatter schreibt der „Pol. Korr." In Rußland sind die Bestimmungen über die Zeit des Eintritts und die Ableistung der Dienstpflicht ber die Reserveoffiziere, dir sogenannte „PraporNki" liefernden Freiwilligen mit höherer Schulbildung kurz vor Kricgsbeginn neu geregelt worden. Nach dem am 23. Juni 1912 erlassenen neuen Wehrgesctz war nämlich den Freiwilligen, die ihre wissenschaftliche Ausbildung zu Zwilberufen noch nicht abgeschlossen haben, für den Antritt des Dienstes ein Aufschub bis zum 27sten Lebensjahre bewilligt worden. Diese Nüclsilhiiiahmc brachte aber wesentliche Nachteile für die Armee mit sich, da dadurch einerseits die Ausbildung und besonders die rechtzeitige Erziehung zur Disziplin erschwert wurde und anderseits dadurch eine starke Überalterung der Reserveoffiziere in Aussicht trat. Während nach den: seit 1912 gültigen Gesetz der größte Teil der 12 bis 15 Jahrgänge umsasseudcn Reserveoffiziere aus Leuten von über 30 Jahren bestehen würde, hätte ein früherer Diollsleintrilt, d. h. schon nach Vollendung der mittleren Schulbildung und vor Erreichung des für alle sonstigen Militärpflichtigen festgesetzten Alters, für die Armee den Vorteil, daß sie zehn bis zwölf Jahrgänge jüngerer, besser in Subalternstellungen verwendbarer Reserveoffiziere erhielte. Als das geeignetste Wter für den Eintritt der Freiwilligen wird das 17. bis 22. Lebensjahr bezeichnet. In diesem Falle könnte sich auch ihre Anfangsausbildung vor Erreichung der Offizierscharge auf nur ein Jahr beschränken und ohne Störung des Dienstbetriebes, d. h. im Verein mit den Netruten und ihm Rahmen der Truppe vorgenommen werden. Übungen der Offiziere hätten sie alsdann nur zweimal, und zwar in den beiden auf die Entlassung zur Reserve folgenden Jahren, jedesmal drei Monate dauernd, abzuleisten. Nach dem Gesetz von 1912 haben dagegen die erst nach Vollendung des Fachstudiums für den bürgerlichen Beruf eintretenden Freiwilligen ein Jahr und acht Monate ununterbrochen bei dcr Fahne zu dienen. Wie es sich bereits gezeigt hat, genügte diese Verlängerung der aktiven Dienstzeit aber nicht, um die große Masse der studierenden Klassen von der ihnen bisher freigestellten Wahl des späteren Eintritts als Freiwillige abzuhalten. Die Mehrzahl von ihnen würde dann schon übcr 27 Jahre alt sein und sich schwer in das militärische Leben zu fügen vermögen. In Anbetracht der daraus für die Schlagfertigkeit der Armee zu befürchtenden Nachteile (Überalterung und ungenügende Praxis) war bei der Duma beantraat worden, die Berechtigung der erst nach Beendigung des Fachstudiums eintreten? den Wehrpflichtigen zum freiwilligen Dienst ganz aufzu» heben, sie also den Ausgehobmen gleichzustellen. Dabei behalten sie jedoch das Recht, im Laufe ihrer aktiven Dienstzeit das Examen zum Prapor^ak der Reserve oder auch zum Unterleutnant der stehenden Armee abzulegen und die ihrer höheren Schulbildung entsprechende Verkürzung der Gesamldienstzeit inklusive Verbleib bei der Reserve zu genießen. Feuilleton. Am Vorabende des Weltkrieges. Eine Reiseslizze von Zr. Artb«r r>. ZyurzvacH. (Schluß.) Am Konsulat fanden wir niemanden vor als den Diener, der türkisch sprach. Der Konsul R. von Herzfeld war nach Konstantinopel abgereist. Hier war also nichts zu erfahren. So reisten wir am Abend ab, trotz allen Drohungen, daß es unmöglich sei, nach Osterreich zu tommcn. Auf dem Heimwege bewunderten wir das Freiheitsdenkmal: ein Kanonenrohr aus weißem Marmor, auf den: drei Kanonenkugeln ruhen. Das Ganze ist auf einem großen Grabhügel postiert und von der türkischen Flagge umweht: es ist das Grab für die im Kampf gefallenen Helden. Früh morgens langten wir in Sofia an; dann hieß A >" schnell als möglich zum Zuge eilen, der nach Rust-M ss ^' El"° teilweise herrliche Fahrt zwischen ^aiierfällcn und Gicßdächcn im Hochgebirge. Wenn nur d,e ewige Sorge nicht gewesen wäre: Kommen wir drüber odcr niiss^ wir am Ende den ganzen langen Weg ""der zurückkehren und zur See, wenn überhaupt über Trieft die ersehnte Heimat zu erreichen suchen? In Plevna stie« ein bulgarischer Kollege meines Amtes — cm Advokat — ein, der mich in der angenehmen Hoffnung bestärkte, es sei die Grenze geschlossen. Es ist jedoch gut, wenn man nicht immer alles glaubt . . . Spät abends kamen wir in Nustschuk an, einem hübschen Städtchen mit vielen Minaretten. Nun begann ein neuer schrecklicher Kampf: Paß. und Zollrevision vor dem Dampfer über die Donau, auf dem Dampfer und nach dem Dampfer auf rumänischem Boden. Die reizende Überfahrt wird einem auf diese Art vollkommen vergällt. Ein Warten, ein Herumstehen, ein Seckiertwer-den. In Rumänien endlich hieß es wieder Nilletts lösen, °ber woher rumänisches Geld nehmm? Weder bulgart» sches noch ein anderes, nicht einmal Gold nahm man an. Endlich fand sich ein Herr, der Gnade ergehen ließ und einen Napoleon, der 19 Franken wert ist, für 16 Franken rumänisches Geld einwechselte. Um 12 Uhr nachts trafen wir in Bukarest ein. Die Fahrt dahin war so wenig lieblich wie nur möglich. Mehrere Fremde, von denen einer dem anderen mißtraute, die alle über die Grenze wollten. Ein Herr mit Zwicker, der erzählte, daß er ein Russe sei, dabei schlecht deutsch sprach und weiter ausführte, daß er wegcu eines Erbschafts Prozesses in Belgrad geweilt und daß man ihn dort, als die Mobilisierung anging, einfach aus dem Schlascouft6 in die Nacht hinaus gestellt habe. Dabei begann sich dieser Herr, der allen unheinüich wurde, um alles sehr zu interessieren und begann uns nach der Reihe um Namen, Stand, Aufenthalt, Beschäftigung und Zweck der Reise auszufragen. Niemand wagte, grob zu werden. Man antwortete ausweichend mit erzwungener Höflichkeit. Nach einer etwas stürmischen Fahrt mit einem Wagen, dessen Kutscher nur rumänisch verstand, und mein in allen anderen Sprachen gestelltes Ersuchen, langsamer zu fahren, offenbar im gegenteiligen Sinne aufgefaßt hatte, trafen wir endlich im Hotel an. Als ich frühmorgens den Portier, der sich wie ein Hofrat vorkam, befragte, ob der Weg offen sei, meinte er, er habe sich eben gestern erkundigt, die Grenze sei abgesperrt. Hübsche Aussichten! Am Bahnhofe löste man anstandslos das Villett nach Budapest. Wohl aber verkehrte der Speisewagen ausnahmsweise nur bis zur Grenze (Predeal). Endlich ging alles gut vorüber und uns fiel ein Stein vom Herzen, als wir unser geliebtes Vaterland wieder erreichten . . . Welch eine unergründliche Kluft liegt scheinbar zwischen den beiden Welten des Orients und des Okzidents. Und doch! Wie leicht ist sie überbrückbar, wenn aus der rauhen Schale der verschiedenartigen Charaktere der innerste Kern losgelöst wird; die Menschlichkeit, die Gerechtigkeit, die Ehrenhaftigkeit. In diesen drei Brennpunkten der Zivilisation steckt das mächtige Bindeglied, das uns Österreicher und Deutschland heute sogar mit unserem einstigen Feinde, dem Orientalen, verbindet. Die Nationen Österreichs sind wahr, bieder und offen, wie das deutsche Volk; Wahrheit, Biedersinn und Offen? heit sind auch die Glanzpunkte in den Charaktereigenschaften des Tinten. Diese sind schrecklich in ihrem Hasse gegen jene, die sie anfeinden, und fest und treu in der Freundschaft zu jenen, die sie schützen wollen. Englands Verrat, das die beiden mit unendlichen bitteren Opfern des türlifchen Volkes gekauften Dreadnoughts dem Os-mancnvolke genommen hat, wird von diesem niemals vergessen werden. Deutschlands Edelsinn, das dafür den Türken durch die Überlassung der beiden großen Schiffe vollen Ersatz geleistet hat, wird jedoch gleichfalls in den osmanischen Herzen fortleben und herrliche Früchte tragen. . . In den Moscheen Konstantin oft els erheben sich Gebete zum Himmel für den Sieg der österreichischen und der deutschen Waffen. Gott wird dieses Gebot gnädig annehmen wie das Flehen und Beten unserer Herzen, die voll echten, wahren Glaubens und Begeisterung für Kaiser und Reich sind. Das Recht muß siegen und wenn der Feinde Tausende wären: darum auf die Herzen zu Gott ^- wie in jener Ramasannacht in der Sophienkirche! Ich schließe mit dem Vaterlandsliebe des türkischen Lyrikers Fikn>t Bcy, das in deutscher Version so lautet: Der Willkür Burgen haben wir verbrannt! Des Kaisers Kinder sind wir, voll von Mut, wir kennen Recht und Freiheit, Vaterland, wir schirmen dich mit unscr'm Gut und Blut! Im Herzen du, in Ehren du, Hurrah! O heil'ges Vaterland, hurra, hurra! Im Frühlingstleid, der Erde Edelstein, im Überfluß des Wassers edler Quell, nichts kann dir gleich auf dieser Erde sein! ... Beschirmend spendest du uns silberhell zu allen Zeiten Milde, Güte, Kraft, daß jeder Tag ein neues Werden schafft! Im Herzen du, in Ehren du, hurrah! O heil'ges Vaterland, hurra, hurra! Laibacher Zeitung Nr. 240____________________________1998_____________________________________6. Oktow 1914 TMsncuiMtcll. — (Am Essen sollst du ihn erkennen!) Die Schriftstellerin Elie Dcmtrin hat sich die ebenso schöne wie schwierige Aufgabe gestellt, den jungen Mädchen Anhaltspunlte dafür zu geben, wie sie bei der Wahl ihres Zukünftigen am sorgfältigsten vorgehen, und den größten Wert legt sie dabei auf seine Beobachtung beim Essen. „Sieh dir sorgsam den jungen Mann bei Tisch an, dem du deine ganze Zukunft anvertrauen willst!" so rät sie ihren Schwestern. „Wenn er sich über seinen Teller bückt, hastig Gabel und Messer handhabt und das Fleisch in drei Stücken herunter hat, dann bewahre dich Gott vor ihm. Er ist nicht der Mann, der sich zärtlicher Sympathie und Liebkosungen unterwerfen wird. Ißt er ohne Freude über das, was vor ihm steht, kann er dir nach einer Minute nicht mehr sagen, was er gegessen hat, so würde eine Heirat mit ihm für dich eine schwere Enttäuschung bedeuten. Niemals wird er deine Hüte würdigen, noch deine Kleidung bewundern, und du ziehst dich fi'u niemanden gut an. Ist er unmäßig gierig nach Süßigkeiten, dann ist er nervös und wird dich quälen. Zieht er Käse und Braten vor, dann ist er muskulös und friedlich. Ist er ein großer Esser, dann hat er Freude am Landleben; ist er ein Liebhaber guter alter Weine, so hat er eine Seele für eigenen Grund und Boden. Am besten wirst dn aber deinen zukünftigen Gatten beim Dessert beurteilen können. Schlingt er das Obst herunter, zerschneidet er es zerstreut, dann ist er ein Mann für dich. Aber wenn er es fanft und zärtlich nimmt als ein Kenner, sorgsam schält mit der Miene eines Künstlers und es mit Ehrfurcht behandelt, dann heirate du ihn, so schnell du kannst!" — („Der wird sich was, Herr Hnuptmann.") Vei all dem Traurigen und Entsetzlichen, das der Soldat in der Schlacht, während er zeitweise untätig im Schützengraben liegt, hört und sieht, gibt es auch manchmal heitere Augenblicke, in denen herzlich gelacht werden kann. Von einem solchen Augenblick handelt das folgende kleine Geschichtchen: Ein Infanteriehcmvtmann liegt mit seiner Komftanie im Schützengraben schon einige Stunden, ohne nur einen Schuß abfeuern zu können, llber und neben seinen Leuten schwirren die Schrapnells, und hin und wieder wird mich der eine oder der andere getroffen. Eben wird wieder vom linken Flügel gemeldet: „Musketier Müller von einem Schrapnell getroffen, tot!" — Die Schlacht geht noch einige Stunden weiter, ohne daß die Kompanie eingreifen oder aus ihrer Stclluug heraus kann. Ebeu ist eine Pause, und da fällt dem Haupimann wieder der gefallene Musketier ein. Er ruft also bis an das Ende des Grabens dem Feldwebel zu: „Wir wollen jetzt den Musketier Müller begraben." Darauf schallt es zurück: „Der wird sich was, Herr Hauptmann; ich unterhalte mich schon seit einer Viertelstunde wieder mit ihm. Er ist wieder lebendig geworden!" — (Zur Kriegszeit in den „Grand Magazins" von Paris.) Folgende Schilderung aus Paris veröffentlicht ein italienisches Blatt: „4 Uhr nachmittags. Das ist die Zeit, wo das Geschäft seinen Höhepunkt erreicht. Noch vor sechs Wochen standen Autotazis und Equipagen längs des Vürgcrsteigcs in ununterbrochener Folge und in vielen Reihen nebeneinander. Dicht gedrängt staute sich die Masse der eleganten Damen, stürmte die Aus' lagen im Freien, prüfte und betrachtete die Bänder, die Muster, eifrig die Preiszettel kritisierend. Und hinter dem Gebäude verpackte ein Riesenheer von Bediensteten und Trägem Teppiche, Möbel, Glaszmg uud Porzellan in die Autos, die den Stadtdienst versehen. Heute gibt es keine Wagen mehr und keine Auslagen im Freien, Die wenigen Menschen, die vorübergehen, bleiben nicht ein-^ mal mehr vor den Fenstern stehen. Die Straße vor dem Haus ist so leer und verlassen wie ein Gähchen iu der Vorstadt. Wir treten ein. In der Halle, die so voll war von Leben und Geräusch uud die, von oben gesehen, mit ihrem Menscheugcwimmel einem Ameisenhaufen glich, Einsamkeit uud tiefste Stille. Alle Gänge sind leer. Von einem Ende zum anderen steht man das spiegelnde Par-tett. Hinter deu Pulten, au die nur selten ein Mensch herantritt, stehen lwch Verkäufer. Ader es sind ältliche Herren mit grauen Haaren. Von Zeit zu Zeit erscheint eine Kundin. Es ist eine Hausfrau, die etwas Solides, Praktisches einkaufen will, feste Stiesel oder Flanell. In der Konfektionsabteilung sind nur wenige Kunden, noch weniger iu der Modcabteilung. Niemand im Rayon der Spitzen. Die Vücherabteiluug ist voll mit Landkarten, bei den Spielwaren verkauft man die Banner der Jungfrau von Orleans. Die besuchteste Abteilung ist ebcu erst gegründet worden. Das ist die Abteilung, wo man Sfti-talmaterial verlauft. Watte und Verbandzeug. — (Multles Perrücke.) Das Kriegführen ist eine schwere Kunst und erfordert die angestrengteste Gedankenarbeit. Eine lustige Geschichte von Moltke, die Verdy du Vcrnois in seinen Erinnerungen erzählt, zeigt uns den Meister der Strategie nicht uur in einer komischen Situation, sondern auch zugleich iu jeuer Geistesauspanuung, die beim Durchdenlen eines Planes alles andere vergessen läßt. Es war kurz vor der Belagerung von Paris im September 1870. Moltke, der im bischöflichen Palais von Meaux wohnte, ließ in der Nacht vom 18. zum 19ten September plötzlich seine Abteiluugschefs zu sich rufen, um mit ihnen eine schwierige Situation zu bcrateu. Mitten im eifrigsten Gespräch wurden die Herren durch einen sehr komischen Anblick überrascht. Es war nämlich im Kamin in aller Eile eine Unmasse Holz in Brand gesteckt worden und dadurch im Zimmer eine gewaltige Hitze entstanden. Moltke hatte während seiner Promenade wohl das Bedürfnis gefühlt, die herunterrieselnoen Schweißtropfen abzuwischen; aber in seine Gedanken vertieft, ergriff er statt des auf dem Nachttische liegenden Taschentuches im Vorbeigehen seine auf demselben befindliche Pcrrückc und fuhr sich damit über das Gesicht, ohne auch uur das geringste zu merken. Diese Manipulation wiederholte sich jedesmal, sobald er an dem Nachttisch vurlicitnm, und schließlich würde der General seinen «Fehlgriff" wohl gar nicht bemerkt haben, wenn wir ihn nicht darauf aufmerksam gemacht hätten. — (Nhl.) Ein bayerischer Lcmdwehrmann wurde eines Tages von fewer Trupp« versprengt. Bald darauf kam er jedoch wieder zu seinem Regiment. „Wo waren Ste denn?" fragte ihn der Leutnant. — „Verlaufen hab' i mi, Herr Leutnant," — .Wohin denn?" — „In a fran-zösisch's Dorf bin t kommen, Herr Leutnant." — „Und?" „Da ham mi drel französische Bauern anpackt." — .Und was haben Sie mit den Lumpen angefangen?" « .Ntz!" - .Was? Nichts?" — „Nein, Herr Leutnant.-— ,3a, wie sind Sie denn dann davongekommen?" ^ „'n Schädl hab' ich eahna halt eing'schlagen, Herr Leutnant!" - (Was er für den Krieg tut.)i In einem Briefe auS London teilt ein amerikanischer Berichterstatter ein charakteristisches Zwiegespräch mit, durch das so manche» ^ an dcr langsamen und nngenügcndmNctmlicnlna, mEng, land erklärt wird. Zwei Hafenarbeiter, mächtige, starke Gestalten, stehen beieinander. „Nun, gehst du als Frei» williger, Bill?" fragt der eine. „I, wo werd' ich denn," lautet die Antwort. „Das gibt's nicht, mein Junge. Ha« ben wir ihnen nicht 'ne riesig große Flotte gegeben? Da» mit sollen ste uns jetzt schützen, sonst nichts l" — (Die Ehrung einer gefangene« Besatzung.) Der Kriegsberichterstatter des „N. W. Tgbl." schildert in sei' nem Blatte die Eroberung des Forts Camp des Ro» mains, nach dessen Fall sich die folgende interessante Szene zutrug: Durch fürchterliches konzentrisches Feuer unserer schweren Batterien wurdm die Forts zunächst zum Schweigen gebracht und dann das infolge seiner Lage außerordentlich wichtige Fort du Camp des Romains angegriffen und gestürmt. Die französische Be» satzung wehrte sich recht tapfer und ergab sich erst, als die Teutschen mit Mauler Waffe in das Fort eindrangen. Es kam vor, daß Deutsche und Franzose:: auf fünf Meter aufeinander schössen; die Grabeuwehren mußten durch Vrandröhren und Handgranaten außer Gefecht gesetzt werden. Von der Besatzung ergaben sich noch gegen 450 Mann; eine beträchtliche Anzahl war gefallen. Wegen dcr bewiesenen Vravour wurde der Besatzung der Abzug mit allen kriegerischen Ehren bewilligt. Die Truppen, die den Sturm ausgeführt hatten, präsentierten die Waffen, die Fahnen senkten sich, dann legte die Garnison die Waffen nieder und gab sich triegsgcfangen. Ich habe die Gefangenen selbst gesehen. Es waren große, gutgewachsene Leute, gut gekleidet und von straffer militärischer Haltung. Auch den französischen Offizieren wurde mit Rücksicht auf die bewiesene Bravour gestattet, ihre Degen zu behalten. -^ Meimnut.V Als eine Siegesmeldung auf die andere folgte, liefen sie, so schreibt F. M. in der „Vossi-schcn Zeitung", mit strategischen Mienen herum: „Das ist ja nur natürlich — das konnte ja nicht anders sein ^ genau so haben wir's erwartet . . ." AIs dann unsere Truppen ein wenig verschnaufen mußten, ehe sie gn neuen Taten schritten, liefen dieselben Leute wieder herum, diesmal mit umwölkten Stirnen: „Hm, hm, die Sache steht nicht gut — Kinder, Kinder, es sollte mich nicht wundern, wenn ... — wenn man bedenkt, die Nuermacht, es kann ja gar nicht anders sein — wir haben es ja immer schon gesagt . . ." Nun wären solche Sprüche ja nicht weiter schlimm, sofern sie Selbstgespräche dieser Weisen blieben. Aber unbezwinglich ist der Drang, sie anderen mitzuteilen. Eben erst hab' ich's an einem sonst so netten Menschen sehen müssen: „Haben Sie's schon gehört — es soll nicht zum besten stehen — drei unserer Das Glöcklein des Gluck«. Roman von Ludwig iltohmau». (Nachdruck verliol!'»,) 1. Kapitel. „Christian, nun halten Sie! Ich muß mich doch einmal ordentlich umsehen und der Heimat guten Tag sagen!" Ulrich erhob sich im Wagen, und seine Blicke schweiften trunken herum. Weithin in der Runde dehnte sich das Land fast ganz eben aus. Korn- und Rübeufelder, soweit das Auge reichte, zwischeuhinein große Weidestecke mit graugrünem, duftigem Graswuchs, uud hier und dort ein Baum; nach Osten hin, in ein Paar Kilometer Entfernung das breite, in der heißen Mittagssonne leuch-teudc Band der Weichsel und mitten in dcr Landschaft, eintönig und fast schattenlos, die vielfachen Windungen der Straße. Ein wenig Farbe trugen in das Bild nur die Dörfer und Gutshöfe, aus denen hier und dort ein rotes Ziegeldach freundlich hen'lbergrüßte. Ulrich atmete tief auf, während ein glückliches Lachen auf seinem gebräunten Gesicht lag. „Nun, sieh dich um, Walter — das ist meine Heimat! Wenn einer so mit nüchternen Augen hiehertommt und das alles übersieht — weiß Gott, ich nehm's ihm nicht übel, wenn er enttäuscht ist. Aber ich, Walter — ich! Ich weih mir nichts Herrlicheres als diese Fluren des Werders. Ich fühle alle die Freuden lebendig werden, die meine Jugend hier gesehen hat, und ich sehe nichts, was mir nicht vertraut und durch eine Erinnerung lieb wäre. Da hat man nun die halbe Welt und alle Schönheiten der alten Erde gesehen, hat die Wunderwelt der Ozeane staunend erforscht und kommt nun heim und möchte weinen beim Anblick der heimatlichen Fluren!" Der andere, der im Fond des alten Landwagens gemächlich zurückgelehnt sah, lächelte den Freund teilnahmsvoll an. „Ob ich's begreifen kann, Ulrich! Ist eben der alte Zauber der Heimat, dcr uns nicht losläßt!" „Nicht losläßt — wahrhaftig, das ist's! Und dann all die Menschen, die man gekannt hat uud wiedersehen will! Da drüben links liegt Kunzendorf. Wie oft habe ich als junger Dachs dort im Krug gesessen und meine ersten Heldentaten im Rauchen, Trinken und Politisieren geleistet. Und dort drübeu - siehst du das Gehöft rechts gegen die Sonne hin? Das ist Dambitzen, eines der schönsten und größten Güter weir herum, und wir Wannoffs haben immer gute Freundschaft mit den Prochnows gehalten. Besonders seit die Martha — Herrgott, daß ich an die jetzt wiHder denke. Die Martha Prochnow war nämlich seit ihrer Heimkehr aus dcr Pension meine stille Liebe. Ein Mädel, sag' ich dir, wie inkarniertes Feuer; Rasse, Leben in jedem Nerv, und schön - ach, du, schön - ! Nun ist sie wohl längst die Frau irgend eines Besitzers und geseguete Mutter von etlichen Kindern. Und dort drüben, das nächste Dorf gegen die Weichsel hin, das ist Tunkenhof. Ein Nest von kaum dreihundert Einwohnern; fast lauter Kätner und eiu paar armselige Handwerker. Aber doch wichtig für die ganze Gegend, denn der Schmied und der Stellmacher wohnen da und dann vor allem der Doktor. Dcr Doktor ist übrigens ein prächtiger Herr. Und dort endlich, gerade voraus an der Landstraße — sieh's dir an, Walter, uud begreife wie die Rührung in mir zittert: das ist Wonneberg, dort schaltet und waltet meine einzige Mutter, und dort duldet mein Vater." Er verschlang unwillkürlich die Hände und sah sehnsüchtig nach den paar Ziegel- und Strohdächern hinüber, die im tanzenden Sonnenglast nur unsicher zu sehen waren. „Duldet?" fragte Walter ein wenig erstaunt. „Was ist's mit deinem Vater? Du^hast eigentlich nie von ihm gesprochen." Ulrich setzte sich, und alle> Freude ging in einem müden Zug unter, der plötzlich in sein Gesicht trat. «Fahr' zu, Christian, daß wir heim kommen?" Und während sich die Gäule langsam in Trab setzten, beantwortete er die Frage des Freundes. „Es gibt Dinge, über die man auch intimen Freunden gegenüber nicht gern und jedenfalls nicht ohne Not spricht. Mein Vater 1st, ehe er das Familiengut übernahm, Rittmeister gewesen. Bei den Leibhusaren in Potsdam, und er war Soldat mit Leib und Seele. Als scin Vater starb — ich war damals vierzehn Jahre alt — muhte er den Dienst auittieren und das Gut selbst übernehmen. Da war's ein Glück, daß meine Mutter ein Landkind war; aus Ostpreußen drüben, eine geborene von Zenlau. Was der Vater nicht tun wollte, das besorgte sie nach Kräften. Nun hatte mein Vater aus dcr Garnison eine starke Vorliebe für das Spiel mitgebracht, und aus der Vorliebe wurde hier schnell eine wirkliche Leidenschaft. Man muß das Leben auf den einsamen Gütern hier oben und namentlich im Winter kennen, um zu verstehen, was das Spiel für die Männer bedeutet. Und nun gar erst für meinen Vater, der sich wie ein wildes Pferd gegen den Zwang aufbäumte, den ihm die Verhältnisse auferlegt hatten. Er kau, manche Nacht nicht nach Hause, er spielte und trank und war daheim nicht zu halten, wenn er nicht etwa selbst Gäste hatte." „Eine Zeitlang hatte meine Mutter es mit Bitten und Vorstellungen versucht: dann verlangte sie geradezu, daß mein Vater an seine Pflichten denke; und dann endlich wurde sie still und griff nur um so energischer in alle Dinge ein, die eigentlich dem Herrn vorbehalten scin sollten. Das ging nun so an die sieben, acht Jahre. Da, eines Morgens — ich war im zweiten Semester -— brachten sie meinen Vater auf einen: Wagen nach Hause. Todwund, mit einen: Brustschutz. Es hatte Streit beim Spiel gegeben: die Folge war ein Duell und das der Ausgang ... Es hatte fast ein Jahr gedauert, ehe der Vater einigermaßen wiederhergestellt war. Einen schweren Knacks hat cr erhalten, und ein langsames Siechtum ist daraus geworden. Gott weiß, wie ich meinen Vater nun finden werde -" Lawamer Zeitung Nr. 240_____________________ 1999___________________6. Oktober 1914 Regimenter bis auf den letzten Mann kaput — ein Armeekorps völlig aufgerieben — fünf weitere im Rück-, zugc — die ganze Mannschaft schlapp —" Als ich solches hörte, juckte mich die rechte Hand und zur gleichen Zeit ein Gedanke in der linken Schläfe. Ich wog ab, ließ meine rechte Hand in Nuhe und gab dem Einfall in der linken Schläfe den Vorzug und den Spielraum: „Die ganze Mannschaft schlapp, sagen Sie?" fiel ich ihm ms Wort, „nein, nicht nur das, mein lieber Herr — ich habe sogar gehört, drei Generale haben Selbstmord begangen —" „Nicht möglich!" — „Und zwei unserer Bataillone sind mit klingendem Spiele zum Feinde übergegangen." ^ „Was Sie fagen!" — „Ja, und dort haben sie auf die feindlichen Fahnen einen neuen Eid geleistet. — „Aber so was! Ja, ja, ich sag' es ja." — „Und wlssen Sie, wie dieser Eid gelautet hat?" — „Nein, erzählen Sie es rasch!" — „Wir schwören auf den ärgsten Feind der deutschen Heere, hat er gelautet." — «Und wer ist der?" — „Sie Herr, und Ihresgleichen von der elenden Flaumachergilde, die der Teufel holen soll! Guten Morgen." LM- und Provmzml-Nachrichtcn. Das Namcusfest des Kaisers. In Kroiseneck bei Laibach wurde das Allerhöchste Namcnsfest in erhebender Weise begangen. Die im Salesianerkonvikt untergebrachte Landsturmmannschaft hielt am Sonntag vormittags in Paradeausrüstung und Festschmuck von der Karlstädtcr Brücke aus unter klingendem Spiel der Salesianer Musikkapelle bei großem Zulauf der Menge Einmarsch in die Kroisenecker Konvikts-kirche, wo sie einem Festgottesdienste beiwohnte, an dem auch die Konviktsgcistlichkeit mit den Zöglingen sowie zahlreiche Zivilpersonen teilnahmen. Die am Schlüsse des Festgottesdienstes intonierte Volkshymne wurde stehend angehört. Nach der Andacht defilierte die Landsturmmannschaft vor dcm mit Flaggen geschmückten Kon-viktsgebäude vor ihrem Kommandanten, worauf sie in ihre Ubikationcn zurückkehrte. Der Mittagstisch der Land-sturmleutc war anläßlich des Allerhöchsten Namenstages aufgebessert; nachmittags wurde der Mannschaft eine Festjause verabreicht. Am Vortage nachmittags hatte im geräumigen Thcatersaale des Salcsianerkonviltes ein internes Volksfest mit erheiterndem, akrobatische, athletische und schwarzkünstlerische Vorführungen umfassenden Programm bei Streich- und Klaviermusik stattgefunden, dcm neben den Kroiscnccker Landstunnleute» die Konvilts-gcisllichlcit samt den Zöglingen und Zivilvcrsonen beiwohnten und dessen Reinerlrägnis für die Unterstützung der in der hiesigen Staatsgewcrbcschule untergebrachten Verwundeten bestimmt war. Die vorzüglich besuchte Veranstaltung nahm einen äußerst gelungenen Verlauf und dürfte einen namhaften Ertrag zustande gebracht haben. Aus Gurtfeld wird uns geschrieben: Anläßlich des Allerhöchsten Namcnsfestcs Seiner Majestät des Kaisers wurde am 4. d. M. in der hiesigen Pfarrkirche vom Stadtftfarrer Herrn Kurent ein Festgottcs-dienst zelebriert, an dem sich die gesamte Beamtenschaft, Herr Notar Dr. P u "k o, Herr Advokat Dr. Dimnik, der Gemeindevorsteher von Gurkfeld, Herr Dr. Ho<"e-v a r, die Lehrkörper der Knabcnbürgerschule sowie der hierortigen Volksschule mit den Schulkindern, Abteilungen der k. k. Gendanneric, Finanzwache, des uniformierten Bürgcrkorps, der freiwilligen Feuerwehr und sehr viele sonstige Andächtige beteiligten. Nach dem Gottesdienste erschienen beim Herrn Vczirkshauptmann Doktor Mathias die Herren Gemeindevorsteher Dr. Ianko Hoöevar und Großgrundbesitzer Wilhelm Pfeifer aus Gurkfeld und brachten die Bitte vor, die Versicherung unentwegter Treue und Ergebenheit unserem erlauchten Monarchen sowie die untertänigsten Glückwünsche an die Allerhöchsten Stufen leiten zu wollen. -- Die öffentlichen und nahczu sämtliche privaten Gebäude trugen Flaggenschmuck. —3— — (Die Tapferkeit unseres Hausregiments.) Anläßlich der hohen kaiserlichen Auszeichnung beglückwünschte Herr Landeshauptmann Dr. 8ufter5l» den Obersten des heimischen Infanterieregiments Nr. 17, Na-"n Stillfried von Rathenitz. Dieser antwortete "lt nachfolgender, für das ganze Regiment und das n^3 außerordentlich ehrenden Depesche: Empfanssen ^" Hochwohlgebore» den Ausdruck meines verbindlich. ! Ü.' ^"'Nefühlten Dcmlctz für die liebenswürdigen, mich Ü?^, «" Glückwünsche zur Auszeichmmn, in welcher lyvor allem die allerhöchste Würdigung der unvergleich-liHen Tapferkeit der Offiziere und heldenmütigen Zähig-«« ""«"den Egh«e des schönen Landes Krain sehe. Ich !I5^ mich glücklich, an der Spitze des ruhmreiche» datmjHM Regimentes zur Ehre unferes Vaterlandes «elämpft zu haben. Gott führe es weiter zum Siegel - (Kaiserbilder «nd KrieaMldcrlarten.) Das bereits angekündigte Bild Seiner Majestät mit dcm kleinen Erzherzog Franz Josef Otto, Sohnes des Erzherzog-Thronfolgers, in Kabinettformat zu 1 X ist ebenso wie die Ansichtskarte mit dcm gleichen Bilde bereits erschienen. Weiters gelangte die dritte Serie der offiziellen Kriegsbilder-Ansichtskarten Nr. 8 bis 11 zur Ausgabe. Die bisher erschienenen beiden Serien Nr 1 bis ? haben reißenden Absatz gefunden. Diese, im Bilde festgehaltenen Schilderungen der Heldentaten unserer tapferm Truppen, die auf Grund authentischen Materials geschaffen sind, werden eine fortlaufende, illustrierte Kriegsgeschichte bilden, durch deren Verbreitung der Ruhm der österreichischen Armee in alle Weltteile getragen wird, denn das Ausland zeigt für dtefe Karten das lebhafteste Interesse. Die vorwöchentliche Serie enthält: Kämpfe um eine russische Fahne in MZzana, Kavalleriekämpfe bei Przcmyslani, Heldentaten eines Bos-niaken bei Lcmberg und die Vertreibung der Serben aus Syrmicn. Das Kricgshilfsbureau gewährt, da es kaum imstande ist, die vielfachen Bestellungen auf kleinere Sendungen zur Ausführung zu bringen, nicht nur auf die Kaiserbilder und Ansichtskarten, sondern auf alle feine Vcrschleißgcgenstände Abnehmern, die zum gewerblichen Vertrieb ähnlicher Artikel befugt sind (Gemischtwarenhandlungen, Tabaktrafiken, Buch- und Papierhandlungen u. dergl.) bei Abnahme von Verschleißartikeln jeglicher Art im Mindestwerte von 2:") X und gleichzeitiger Einsendung des Betrages mit dcr Bestellung einen 20-Pcrzentigen Rabatt. Diese Begünstigung trat mit 1. Oktober in Kraft. Bei Bestellungen im Werte von unter 3 ^ wird ersucht, den Betrag eventuell in Briefmarken gleichzeitig einzusenden und ein mit der Adresse des Bestellers versehenes Kouvert anzuschließen. Bestellungen sind an die technische Betriebszentrale des Kriegs-hilfsburcaus des k. l. Ministeriums des Innern, Wien, I., Hoher Markt Nr. 5, zu richten. — (Zur Pflege Infettionötranler.) Sc. Exzellenz der Herr Minister des Innern Dr. Freiherr von Hei-n old hat an alle politischen Landesstcllcn nachstehenden Erlaß gerichtet: Freiwillige Hilfskrankcnpsicgerinncn sind zur Mitwirkung bei dcr Pflege Infektionskranker (einschließlich kranker mit offener Tuberkulose) und Infektionsverdächtiger in der Regel nicht zuzulassen und zur llberbriugung nicht entsprechend verwahrter Untersuchungsobjekte zur bakteriologischen Untersuchung nicht zu verwenden, weil die erwähnten Hilfeleistungen ohne gründliche Kenntnis der Art der Übertragung Von Infektionskrankheiten und dcr erforderlichen Schutzmaßnahmen mit der Gefahr der Selbstinfettion sowie der Wei-tcrvcrbrcitung der Krankheit verbunden sind. Insoferne sich wegen des durch den Krieg bedingten gesteigerten Bedarfes die Notwendigkeit ergibt, einzelne freiwillige Hilfskräfte ausnahmsweise zur Unterstützung bei der Pflege Infektionskranker heranzuziehen, sind nur solche Hilfsftflcgerinnen zu verwenden, die sich hiczu freiwillig erklärt habe», im Pfleget»icnste praktisch geübt und verläßlich sind, über ihre Pflichten genau belehrt wurden und ständig in der Anstalt wohnen. Die Ärzte haben auf entsprechende Beaufsichtigung Bedacht zu nehmen. Die Leitungen von Kranken^ und sonstigen Fürsorgcnnstaltcn haben für genaue Evidenz der in Verwendung genommenen freiwilligen Hilfskrankenpflegerinnen Sorge zu tragen und die Arbcitsdauer so zu regeln, daß eine Überbürdung vorgebeugt wird. Hievon sind die politischen Äezirlsbchärdcu, die Leitungen sämtlicher stabiler und ftroviforifcher Kranken- und sonstiger Fürsorge-An-staltcn sowie die in diesen in Verwendung stehenden Arzte, berufsmäßigen Krankenpflegerinnen und freiwilligen Hilfskllnkenpflegerwnen unverzüglich zu verständigen. — (Verlustliste.) Die vom k. und k. Kricgsministc-rium am I. Oktober herausgegebene Verlustliste Nr. 19 weist vom dritten .Korps folgende Verwundete, Tote und Kriegsgefangene aus: Offiziere: Leutnant Iofef Batö, FIV 24, verw.; Kadett i. d. Ref. August Verger, FIB 7, uerw.; Leutnant Lndwig Binder, FIB 24, verwundet; Leutnant Rudolf Böhm. MR 6, KmlMunKol. 1, tot; Fähnrich Thomas Bohrer, FKN 9, Batt. 4, verwundet; Leutnant Friedrich Vönisch, FKR 8, Balt. 5, tot; Hauptmann Artur Eisner, FIB 7, verw.; Leutnant Akos Elck, FI N24, vcrw.; Leutnant i. d. Nes. Oskar Ritter von Feistmantel, FIB 7, tot; Leutnant i. d. Ref. Theodor Fischer, FIV 7, verw.; Oberstleutnant Johann Forstner, FKR 8, verw.; Leutnant Richard Haßfurter, FKR 9, Natt. 1, vcrw.; Leutnant i. d. Res. Franz Hcrz-mansky IN 17, 3. Marschkomft., verw.; Oberleutnant Karl Hula, FIB 7, verw.; Artilleriezeugakzesstst Max Iungwirth, FKN 9, Natt. 1, verw.; Haufttmann Josef Karl, FIB 24, verw.; Fähnrich i. d. Ref. Herbert Kühn, FIB 7, verw.; Leutnant i. d. Ref. Richard Lehrl, IN 17, 3. Marschkomft., verw.; Haufttmann Paul Ma-lhcs FKN 9, Batt. 3, verw.; Oberleutnant Walter Maurer, FKR 8, Natt. 1, tot; Leutnant Vladimir Mau-rin, FIN 7, verw.; Leutnant i. d. Res. Viktor Moro, FKR 7, verw.; Haufttmann Hermann Metzler, IR 17, 3. Marschkomft., tot; Leutnant Ärtur Permayer, FIB 24, uerw.; Leutnant Gustav Polnöek, FIB 7, verw.; Leutnant i. d. Nes. Nobert Poltnigg, FIN 7, verw.; Haupt-mann Eugen Negius, FKN 8, Vatt. 1, tot; Leutnant Alfons Roller, FIN 8, 3. Komp., verw.; Fähnrich i, d. Nes. Franz Schmatzcr, FIN 7, tot; Haufttmann Paul Schubert, FKR 8, Batt. 2, tot; Leutnant i. d. Ref. Dr. Theodor Schwerwachcr, FIV 7, tot; Fähnrich i. d. Res. Otto Seka, FKR 7, verw.; Leutnam i. d. Res. Mar Singer, FIN 7, verw.; Hauptmann Franz Edler-von Teftser, FIV 7, vcrw.; Oberleutnant Franz Urban, IR 97, tot. - Mannschaft: «) Infanterieregiment Nr. 17, 3. Marschkompanie: Franz Andolj^ek, tot; Johann Bologna, verw.; Inf. Valentin Ccrar, vcrw.; ErsNes. Josef Furlan, verw.; OfsDieu. Jakob Kam'i5, verw.; Peter Kopa5, tot; ErsRes. Valentin Kos, vcrw.; Ins. Ignaz Lov^in, verw.; ErsRes. Alois Lozcj, verw.; Zyf. Fraih Mu.^i5, tot; Gefr. Matthias Novöak, verw.; RcgHorn. Michael Pc^auer. Reg.-Stab, verw.; ErsRes. Andreas Pclan, verw.; ErsRes. Franz Planinec, vcrw.; Gefr. Johann Sajovic, vcrw.; ErsRes. Josef Samida, verw.; Korp. Kaspar 5mid, verw.; ErsRcs. Franz Spilek, verw.; Inf. Josef Strah, verw. (Fortsetzung folgt.) — (Hochherzige Spende.) Das Personal der Ad-vokaturslanzlci Dr. Kr is per und Dr. Tominäek hat dem hiesigen Stadtmagislrate den Betrag von 100 ^ mit der Widmung übergeben, daß dieser Betrag einer Laibacher Familie zugewendet werde, deren Vater, bezw. Erhalter im gegenwärtigen Kriege gefallen oder erwerbsunfähig geworden ist. Die Verleihung des gewidmeten Betrages erfolgt vom Stadtmagistrate in, Einvernehmen mit Herrn Kanzleidirektor Ivan Kocmur. — (Patriotische Spende.) Herr Gutsbesitzer Eduard Dolenc in Äußdorf hat außer dcm bereits früher gespendeten ansehnlichen Betrage von 500 /v für das Rote Kreuz statt eines Kranzes auf das Grab des verstorbenen Herrn Viktor Garzarolli Edlen von Thurnlack, Gutsbesitzers in Präwald, dcm Roten Kreuze neuerdings den Betrag von 20 X gespendet. — (Patriotische Zuwendung.) Der Lehrkörper des Kaiser Franz Josef 1. städtischen Mädchenlyzcums hat in seiner erslcn Konferenz den Beschluß gefaßt, ein Prozent des Monatsgehaltes zur Anschaffung von Wolle und Stoff zwecks Anfertigung von Wollkleidern und Wollwäsche abzutreten. Zu dem gleichen Zwecke werden mit Bewilligung dcs k. k. Landcsschulrates monatlich freiwillige Beiträge der Zöglinge abgesammelt werden. Die Schülerinnen dcr Volksschule und der unterm Lyzeal-llassen werden stricken, die der höheren Lyzealklassen hingegen nähen. — '(WohltätigkeitSlonzert.) Der hiesige Gesangsver-ein „Ljubljanski Zvon" veranstaltete am Vorabend des Allerhöchsten Namensfestes Seiner Majestät des Kaisers im großen ^italnicasaale des „Narodni dom" ein Wohltätigkeitskonzert zugunsten des Roten Kreuzes und der Familien der Einberufenen mit dem von uns bereits gebrachten Programm. Am Konzerte wirkten Herr Kon-zcrtsänger Josef Rijaucc aus Wien sowie der Damen-und der durch einige Fremdkräftc verstärkte Männerchor des Vereines mit. Vor Eingang in die Portragsordnung trat dcr Männerchor an ciner inmitten von Pflanzen-grün aufgestellten und mit schwarzgclbem Fahnenstoff drapierten Kaiserbüstc zusammen und stimmte die Volks-hymne an. Die Zuhörerschaft, die sich zu dem patriotisch-wohltätigen Konzerte in so großer Anzahl eingefunden hatte, wie in Anbetracht der in Laibach herrschenden Verhältnisse kaum zu erwarten war, hörte die jedem Österreicher ins Gemüt greifenden Klänge stehend an und dankte der Sängerschar mit warmein Beifall. Tic sohin angesetzten Gesangsvorträc^c wurden dank der energif-schcu, zu höheren, künstlerischen Zielen aufstrebenden Leitung des Herrn Chormcistcrs Zorlo Prclovec durä)-aängig so zu Gehör gebracht, wie man es von ciucm illicr frische lmo gut qcschulte, zum Teil vorzüglich bemittelte kehlen verfügenden Chor nicht anders zu erwarten vermochte. Man konnte recht sehr befriedigt sein und war es auch in dcni Fnllc, wenn man an die Leistungen einen strengeren, kunstgcmäßcren Maßstab anlegte. Herr Kon-zertsäiMr Josef Nijav ec aus Wien, cm bei den Laibacher Kunstliebhabern von etlichen Konzertauftritten her in ganz vorzüglicher Wertschätzung stehender jugendlicher Tenorist von ungewöhnlicher Stimmbegabung, ersang sich auch diesmal durch den ausdrucksrcichcn Schmelz sei-ncr reinen, hoch aufsteigenden und angenehmen Stimme sowie durch seinen cmftsindungsreichen Vortrag cinen derartigen Beifall, daß cr sich bestimmt fand, die prächtig gebrachte Arie des Radames aus Verdis „Aida" zu wiederholen. Die Klavierbegleitung zu seinen Einzelgesängen besorgte Herr Anton <'crne auf einem nicht ganz einwandfreien Instrument. Der würdig gehaltene, Festernst wahrende Konzertabend mit einer nicht ganz anderthalb Stunden füllenden Vorlragsordnung verlief in einer Weise, die die wärmste Anerkennung aller Konzertgäste fand. Von offiziellen Persönlichkeiten waren erschienen: Herr Bürgermeister Dr. Tav^ar mit Frau Gemahlin, Herr Vizebürgermcister Dr. Triller, der Präsident des Landes- und Frauenhilfsvcreines vom Roten .Kreuze, Herr Bczirkshaufttmann i. N., Del Cott, Herr Reichs-ratsabgcordneter Dr. Ravnihar und mehrere Herren Gemcinderäte. Seine Exzellenz Herr Landesfträsident Baron Schwarz, Ihre Exzellenz Frau Baronin Schwarz als Präsidentin dcs Landes- und Frauenhilfsveroines vom Noten Kreuze für Krain, Herr Hoftat Graf Cho-rinsky, das ?. und k. Platzkommanbo und Herr Landeshauptmann Dr. KusterM mit Frau Gemahlin hatten ihren Besuch für den Fall, daß sie nicht durch dringende Geschäfte verhindert werden follten, zugesagt, mußten jedoch unvorhergesehener dringender Angelegenheiten Hai-» ber dem Konzerte fernbleiben. — (Rotes Kreuz.) Damen, die bereit wären, Näharbeiten für das Note Kreuz zu übernehmen, werden gebeten, diese im Moystanum, Poljanastraße 4, 1. Stock, abzuholm. (In die eisernen Minne,) die für das zugunsten des Silbernen Kreuzes gespendete Gold erhältlich sind, erzeugt die hiesige Iuweliersfirma Lud. ('erne in der Wolfgasse Einlagen in Gold und Silbcr. Dies ist um so empfehlenswerter, als Eisen beim Tragen rostig wird. Die genannte Firma gewährt von der Einnahme dieses Erzeugnisses fünf Prozent dem Roten Kreuz, worauf anerkennend hingewiesen wird. — (Schutz gegen die Cholera.) Von zuständiger Seite erhalten wir folgende Anleitung zum Persönlichen Schutze gegen die Eholcra: Die Cholera wird durch Ba-zillcn hervorgerufen, welche sich in den Darn^ und Ma-gcnausscheidungcn von Eholerakrankcn und Nekonvalcs-zcntcn vorfinden. Durch diese Ausscheidungen kann das Trinkwasser (3. N. von Brunnen und Flußläufen) und können verschiedene Nahrungsmittel verseucht werden. Lawyer ^enmin ^r. 240____________________________2000_________________ __________ 6. Oktober 19),4 welche dann die Cholera verbreiten. Aber auch durch Berührung von Wäsche, iAcidungsstücken und Gebrauchs-gegenständcn der (^holcrakranken kann die Seuche übertragen werden. Die Vcrbreitnngs- und Übcrtragungs-weise der Cholera ist demnach nahezu die gleiche wie beim Typhus. Da jedoch die Cholera viel stürmischer auftritt und einen rascheren Verlauf zeigt, griff seinerzeit eine besondere Angst vor derselben um sich. Wie sich jedoch dic Assanierung der Städte gegen den Typhus bewährte und diesen fast ganz zum Schwinden brachte, so ist es sicher zu erwarten, daß die modernen hygienischen Einrichtungen die Cholera rasch einzudämmen und ihr eine Schranke sehen werden. Tatsächlich können wir uns durch zielbewußte Vorsichtsmaßnahmen vor der Cholera schlitzen. Wie haben wir demnach beim Auftreten eines Cholerafalles vorzugehen? I.) Vor allem achten wir darauf, das; wir mil dein Kranken und seiner Familie in keine Berührung kommen, im Gegenteile sei es jedermanns Pflicht, darauf zu sehen, daß die Wohnung des Kranken verschlossen bleibe und von niemandem betreten werde, ehe der Amtsarzt erscheint, dessen Anordnungen unbedingt Folge zu leisten ist. 2.) Jedermann verwende sowohl als Trink- wie als Nutzwasser, z. V. zum Waschen, Vlldeu, Neinigen des Küchcngcschirrs usw., nur Wasser aus der städtischen Wasserleitung. 3.) Jedermann genieße die Nahrungsmittel nur in gekochtem Zustande. Zur Zeit einer Epidemie lann die .Krankheit durch rohe Nahrungsmittel, insbesondere durch Obst, Gemüse, Milch, Vutter und frischen Käse sehr leicht übertragen werden. Auch befleißigen wir uns einer geregelten Lebensweise überhaupt, da jede Verdauungsstörung die Erkrankung an Cholera begünstigen kann. 4.) Achtung auf peinlichste Reinlichkeit und Körperpflege! Die Eintrittspforte der Cholcrabazillen ist die Mundhöhle. Reinigen wir uns deshalb sorgfältig die Hände, insbesondere vor jeder Mahlzeit und nach jedesmaliger Benützung des Abortcs, sei es eines öffentlichen oder privaten, und zwar mit Wasser und Seife und womöglich noch mit einem Desinfektionsmittel, z. V. mit einer zweiftrozentigen Lysol- odcr Lysoformlöfung. Auch Wohnung und Haus müssen rein gehalten werden, insbesondere seien die Aborte und Düngergruben in Ordnung! 5.) Wohnungen, in welchen ein (^holerafall vorkam, darf niemand betreten, ehe die amtliche Absperrung aufgehoben wird. 6.) Ebenso vermeiden wir jede Berührung von Wäsche, Kleidungsstücken und anderen Gebrauchsgegenständen der Kranken, ehe sie von Amts wegen einer gründlichen Desinfektion unterzogen wurden. 7.) In .Häusern, in welchen ein Cholera-fall varkam, achten wir auf alle Übertragungsmoglich-keiten. Als solche kommen insbesondere Gegenstände in Veracht, welche von jedermann berührt und angefaßt werden, z. V. Türklinken, Stiegengeländer usw. Solche Gegenstände sind demnach wiederholt mit einer zweiftrozentigen Lysollösung abzuwaschen, die Hände aber nach jedesmaliger Berührung zu reinigen und zu desinfizieren. 8.) Da wir uns durch eine geregelte Lebensweise und genaue Befolgung der vorstehenden Vorsichtsmaßnahmen vor der Cholera leicht schützen, vermeide es jedermann, aus Angst vor der Erkrankung seinen bisherigen Aufenthaltsort zu verlassen. Wir wissen ja nicht, ob wir anderwärts nicht ungünstigere hygienische Verhältnisse antreffen; zu Hause in der gewohnten Umgebung bewahren wir uns viel leichter vor der Erkrankung als in der Fremde oder auf der Reife. — (Von der Erdbebenwarte.) Am 3. d. M. abends nach auffallend langer seismischer Ruhe verzeichneten alle unseren Instrumente im Zeiträume von fünf Stunden zwei katastrophale Fernbeben. Einsatz des ersten Vorläufers um (i Uhr A3 Minuten 16 Sekunden, des zweiten Vorläufers 9 Minuten 5) Sekunden später. Haupt-bewegung gegen 7 Uhr abends. Herddistanz 7800 Kilometer. Herd im Westen. Vor dem Erlöschen der ersten Bebcnausläufer erfolgte um 11 Uhr 10 Minuten 20 Sekunden die Aufzeichnung eines zweiten katastrophalen Bebens. Die Hauptbewegung, die so stark war, daß die Pcndelmassen an die Arrctierungsschrauben angeschlagen haben, erfolgte um 11 Uhr 20 Minuten. Erlöschen der Aufzeichnung gegen Morgen: die wirkliche Bodenbewe- gung betrug 0,3 Millimeter. Herddistanz bei 1800 Kilometer. Herd im Südosten. Ix — (Ein nächtlicher Überfall.» Der Besitzer Johann Zalar in Matena wurde, als er diesertage nachts nach Hause ging, von zwei Ortsburschen auf der Straße grundlos überfallen und mit Holzknütteln zu Boden ge> schlagen, wobei er zahlreiche Verletzungen erlitt. — (Einbruchsdiebstahl.) Vor einigen Tagen brachen uilbekannte Diebe ins Geschäftslokale des Kaufmannes und Gastwirtes Thomas Fortuna in Smrooje bei Sankt Iobst ein und stahlen daraus eine größere Menge verschiedener Spezereiartikel, Branntwein, fertige Frauen-blusen, Schürzen und Kinderkleider sowie ein doppelläufiges Hinterlader-Jagdgewehr. Die Diebe, deren mehrere gewesen sein dürften, sollen nach der Tat die Richtung gegen Sairachberg eingeschlagen haben. Auf der Hutweide, etwa eine halbe Stunde vom Tatorte entfernt, wurde am folgenden Tage ein Stock Zucker aufgefunden, den die Diebe dort versteckt oder verloren haben dürften. Das siegreiche Vordringen nnscrcr deutsche« Waffenbrüder, authentische Aufnahme vom Belgischen Kriegsschauplatz, ist ein höchst interessanter Film, den uns von hente an das „Kino Ideal" zeigt und ans dessen Inhalte wir folgende Szenen hervorheben: Lüttich, Fort Flerons, das erste Fort von Lnttich. wurde im Sturm genommen. Die Wirkung unserer unerreichten Belagerungsgeschütze war unwiedcrstehlich. Das durch die Granaten aufgewühlte Gelände und die Panzer-türme. Blick auf die Kasematten, die durch unsere Soldaten und Einwohner aufgeräumt wurden. Auf der Wacht in Lüttich. Außerdem noch die Eikowoche mit vielen interessanten Aufnahmen vom uördl. und südl. Kriegsschauplatz. In diesem Programme ist auch das sensationelle Spionagc'Drama „Die Briefe des Admi« rals" und das herrliche Lustspiel, „Zweite Tür links" mit Hanny Weiße. 3642 Der Avteg. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Vureaus. Österreich-Ungarn. T)er Namenstag des Kaisers. Wien, 5i. Oktober. Gestern nachmittags fand bei Seiner Majestät dem Kaiser in Tchönlirunn eine Familientafcl statt, an der außer dein Monarchen teilnahmen: Erzherzogin Zita, Erzherzog ^ranz Salvator und Gemahlin, Erzherzogin Marie Valerie mit Kindern. Wien, 5). Oktober. Fürst Alfred Windischgraetz erschien gestern im Kreise der im Neichsratsgebäude in Behandlung stehenden relonvaleszenten Offiziere, um mit ihnen das Namensfest Seiner Majestät des K aisers zn begehen. Bei der um 1 Uhr nachmittags stattgefundenen genieinsamen Mittagstafel brachte Fürst Nindischgraetz nach einigen einleitenden patriotischen Worten ein Hoch aus den Kaiser aus, in das die Verwundeten begeistert einstimmten. Wien, 5. Oktober. Der Arbeitsausschuß der ata-demischeu Hilfslcgion hat in seiner am 4. d. M. zur Feier des Namensfcstes Seiner Majestät stattgcfun-denen Sitzung beschlossen, sich in Form eines Vereines, der den Namen »Akademische Hilfslegion 1914» führen wird, für dauernde Zeit zu konstituieren. Sarajevo, 5. Oktober. Der Allerhöchste Na-mcnötag wurde hier und in, ganzen Lande durch Bcflaggung der Gebäude u. feierliche Gottesdienste, denen Vertreter der Zivil- und Militärbehörden beiwohnten, festlich und in gehobener Stimmung begangen. In sämtlichen Gotteshäusern wurden Gebete für den Sieg unserer Waffen verrichtet. Aus diesem Anlasse lam es vielfach zu begeisterten Kundgebungen für Seine Majestät und für das Vaterland. Vom nordöstlichen Kriegsschauplaw. Wien, 5>. Oktober. Amtlich wird Verlautbart: Die Operationen in Russisch'Polen und in walizicn schreiten günstig vorwärts. Schulter an Schulter liimpfend, warfen deutsche und österreichisch-ungarische Truppen den Feind von Opatow und Klilnoittow gegen die Weichsel zurück. In den Karpathen wurden die Russen am Uszoler Passe vollständig sseschlaa.cn. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabcs: v. Hofer, Generalmajor. Keine Vermögenssteuer für Kriegsfürsorgczweckc. Wien, 5. Oktober. Ein Berliner Blatt berichtete vor kurzem, maßgebenden Orts, stehe die Einführung einer Vermögensabgabe, die ein Vielfaches der Per-sonaleinlommenstcuer-Schuldigkeit zu betragen hätte, für Zwecke der Kriegsfürsorge in Erwägung. Diese Abgabe hätte jene Zensitcn zu treffen, deren Einnahmen 10.000 Kronen erreichen oder übersteigen, also die Einkommen unter 10.000 Kronen freizulassen. Diese Berliner Meldung hat sehr rasch auch in österreichischen Blättern Eingang gefunden. Ihre weitere Verbreitung könnte vielleicht zn einer gewiß sehr bedenklichen Einschränkung der freiwilligen Kriegsftirsorgcleistnng der Bevölkerung sührcn. Im Hinblicke darauf haben wir uns über diese Frage an maßgebender Stelle unterrichtet und sind nunmehr in der Lage, zu erklären, daß jene Meldung keineswegs zutrifft. Im Finanzministerium, der für die Erwägung einer solchen Aligabe ja einzig kompetenten Ressortstelle, ist — wie wir erfahren, lein Plan einer solchen Kriegsfürsorge«Abgabe in Vorbereitung. Eine niederöfterreichische Kriegslreditbanl. Wien, 5. Oktober. Das Ministerium des Innern hat im Einvernehmen mit dem Finanz- und den, Handelsministerium, der Handels- und Gewcrbelammer in Wien die Bewilligung zur Errichtung einer Aktiengesellschaft unter der Firma Niederösterreichische Kriegskreditbank mit dem Sitze in Wien erteilt und deren Statuten genehmigt. Gegen die Berdächtignngen wider den ruthenischen Klerus in Ungarn. Vndapcst, 5. Oktober. (Ung. K.-B.) Der Obergespan des Saroser Komitates richtete an die Bevölkerung des Komitates ein offenes Schreiben, worin er den Verdächtigungen entgegentritt, die sich gegen den im Nordosten des Landes tätigen griechisch-katholischen Klerus richten. Die Rnthenen im Nordosten haben immer, heißt es in dem Schreiben, der heiligen Sache des Ungartums treu gedient. Es müsse betont werden, daß es Pflicht jedes einzelnen ist, die geringste ver. dächtige Tatsache oder irgend einen zweifelhaften Umstand festzustellen und an dessen Vergeltung oder Aufklärung mitzuhelfen. Die Cholera. Wien, 5. Oktober. Vom Sanitätsdepartement des Ministeriums des Iunern wird mitgeteilt: Äm 5. Oktober wurde je ein Fall von asiatischer Cholera in Wien sowie in Pulgram (Bezirk Nikolsburg) in Mähren und in Teschen (Schlesien) valtcriologisch festgestellt. In Wien handelt es sich um einen auf einem Schlepper aus Ungarn cingetroffenen Matrosen, in den übrigen zwei Fällen um Personen, die vom nördlichen Kriegsschauplatz eingetroffen sind. Ferner sind nach einem am 5). Oktober cingetroffenen Verichre in Galizien in Gromnik (Bezirk Tar> now) vierzig Cholerasälle bei Militärpersonen vor-gekommen. Wien, 5. Oktober. Der Minister des Innern hat am 5. Oktober an alle politische Landesstellen einen Erlas; gerichtet, worin mit Rücksicht auf das Vorhandensein von Cholera in Galizien und Ungarn die Durchführung einer fünftägigen sanitären i'lderwachuug ohne Vertehrsbeschräntung und persönlicher Belästigung angeordnet wird gegenüber allen jenen Personen, welche ans diesen Ländern eintreffen. Ebenso sollen die unterstehenden Hmter und Ärzte scden ihnen bekanntgewordenen Fall sofort zur Anzeige bringen uud wird auch die Bevölkerung angewiesen, dnrch Mithilfe an der Abwehr der Epidemie teilzunehmen. Deutsches Reich Von den Kricgsschaupläl,en. Berlin, 4. Oktober. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 4. Oktober, abends: Auf dem westlichen Kriegsschauplätze geht der Kampf am rechten HeeresMgcl und in den Ärgmmen erfolgreich vorwärts. Die Operationen vur Antwerpen und auf dem östlichen Kriegsschauplätze vollziehen sich planmäßig und ohne Kämpfe. Berlin, Ü. Oktober. Großes Hauptquartier, :",. Oktober, 10 Uhr abends, Vor Antwerpen sind die Forts Kessel u»td Vrochim zum Schweigen gebracht. Die Stadt .Vierrc und das (sisenbahnfort an der Bahn Mccheln-Antwcrucn sind genommen. Auf dem rechten Flügel in ssranlreich wurden die Kämpfe erfolgreich forlgcscht. In Pole« gewannen die gegen die Weichsel vorgegangenen deutschen Kräfte Auhlnng mit russischen Truppen. Tie große Schlacht in Frankreich. Paris, 5. Oktober. Eine anscheinend offiziöse Meldung des „Figaro" besagt, man dürfe das Ergebnis der Schlacht erst in vier bis fünf Tagen erwarten. Wenn auch die Deutschen an gewissen Stellen erschöpft seien, müsse man doch bedenken, daß die franzosischen Führer ihre Truppen schonen wollten. Paris, 5. Oktober. Amtlich wurde gestern nachmittags folgende Mitteilung Verlautbart: Im Gebiete von Ärras ist der Kampf im vollkommenen Gange, ohne daß bisher eine Entscheidung erreicht wurden ist. Zwischen dem Oberlaufe der Ancre und der Somme sowie zwischen der Somme und der Oise war der Kampf weniger heftig. Im Gebiete von Soisson sind öaibacher Zeitung Nr. 240____________________________2001_____________________________________6. Oktober 1914 wir vorgerückt und haben dort feindliche Schützengräben eingenommen. Fast auf der ganzen Front dauert die bereits erwähnte Kampfcsstille an. In Voevre. Apre-mont und Damas sowie längs des Flusses Ruftt de Mad haben wir einige Fortschritte gemacht. Paris, 5. Oltober. Das Oberkommando hat in Versailles durch Maucranschlag folgendes bekanntgegeben: Jeder Deutsche, der hinter der Front in Zivil-tleidung angetroffou wird, wird als Spion betrachtet, ebenso jener, der die Zivilkleidung geliefert hat. Wer diese Tatsache gekannt hat, ohne die Militärbehörde zu benachrichtigen, wird als Helfershelfer betrachtet. Jeder Deutsche, der nicht auf den ersten Anruf stehen bleibt, wird erschossen. Jede Gruppe von mehr als drei bewaffneten Deutschen hinter der Front wird „als auf Berübung von Räubereien begriffen" erachtet und erschossen. Jede Zivil, und Militärperson, die des Diebstahls auf den Schlachtfeldern überführt ist, wird vor ein Kriegsgericht gestellt. Die Bayern bei der Erstürmung des Forts Camp des Romains. Berlin, 5. Oktober. (Wolff-Vureau.) Anläßlich der Erstürmung des Forts Camp des Romains erließ der Kommandeur dcr 6. bayerischen Division, Generalleutnant von Höhn, einen Tagesbefehl, in dem es heißt: Die 6. bayerische Infanteriedivision mit zugeteilter preußischer Fußartillerie und Pionieren nahm das Sperrfort bei St. Mihiel im Sturm. Die Fußartillerie und ein Teil der Feldartillerie arbeiteten in dreißigstündigem Kampfe vor. Die 12. Infantericbrigade mit Pionieren eroberte in dreistündigem Kanwfe Stein um Stein, Wall um Wall. Die 11. Infantericbrigade mit dem Nest der Feldartillerie wies in langem schwerem Kampfe feindliche Entsahversuche ab. Fünf Offiziere, 453 unverwundetc und etwa 50 verwundete Manuschaftsversonen wurden gefangen genommen. Der Rest der Bejahung liegt tot unter den Trümmern in den Kasematten der Sperrforts. Die Lage in Antwerpen. Amsterdam, 5. Oktober. „Telegraaf" meldet aus Antwerpen unter dem 3. d.: Die Lage ist hier äußerst kritisch. Amtlich wird gemeldet, daß die äußere Forts-linic gefallen ist. Die Stimmung in dcr Stadt ist sehr gedrückt. Eine heute erlassene Proklamation ermahnt die Einwohner zur Nlihe. Man befürchtet, daß die Wasserzufuhr abgeschnitten wird. London, 4. Oktober, (über Berlin.) Die hiesiae belgische Gesandtschaft erhielt folgendes amtliche Telegramm aus Antwerpen: Ostlich von, dcr Senne wurde unsere Verteidigungslinie gezwungen, sich vor dem heftigen Angriff der deutschen Artillerie auf den Nethcflutz zurückzuziehen, nachdem sie fünf Tage lang heftigen Widerstand geleistet hatte. Unsere Stellung an der Nethe ist sehr stark. Die Armee wird mit äußerster Energie Widerstand leisteu. Berlin, 5. Oktober. Die Blätter veröffentlichen eine von den Londoner «Times" gebrachte Schilderung aus Antwerpen, wonach in den dortigen Hauptstraßen das Pflaster aufgerissen wird und aus Steinen Barritaden erbaut werden. Fortwährend treffen Scharen von Flüchtlingen aus der Umgebung ein, die einen schrecklichen Anblick bieten. Ein Franzose über die deutsche Kriegführung. Lnon, 5. Oktober. „Les ProgM" veröffentlicht einen Vricf eines französischen Artillerieoffiziers, worin er erklärt, daß die Franzosen den deutschen schwercnGeschühen gegenüber wehrlos seien, da sie keine Geschütze von solcher Tragweite besäßen. Die deutschen Flugzeuge leiste-teu Zur Bestimmung der gegnerischen Stellungen die nrüßicn Dienste. Wenn ein deutscher Flieger die Stellung der französischen Artillerie ermittelt habe, bleibe der Artillerie nur ein schneller Stellungswechsel übrig, da sie fönst kurz darauf von einem dichten Geschoßha^el üker->chütt?t werde. Die Deutschen scicn Meister in der Vl.r-^endlmg der Maschinengewehre. Die angreifende Infcm-<5^'""de durch Reihenfeuer buchstäblich n'ederoemc'cht. lulte c?lUl meldet ferner: Infolge ungeheurer Ver-bie l^f? > ls'sieren mußte die französische Heeresleitung si°n,!« " anweisen, in der Feuerlinie mehr als bisher kerste ^^f^"' "nd waghalsige Angriffe nur im äußersten Notfälle zu unternehmen. Die Abschneidung von Kabelnachrichten ein Hauptmittel °" englischen Kriegführung. Berlm, 5 Oktober. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung meldet: Ein großes Hamburger Haus erhielt vor kurzem von cmer Zweigniederlassung in Niederlän-disch-Intneu die briefliche Mitteilung daß die englische Kabelgesellschaft am 28. Juli ein in Nicderländisch-Iu-dien nach Hamburg aufgegebenes Telegramm des Inhaltes „Drahtet Zustand" nicht befördert habe. Hiezu bemerkt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", dies set ein weiterer Beweis dafür, daß ein Hauptmittel dcr englischen Kriegführung gegen uns, die Abschneidung von Kabelnachrichten, schon Ende Juli angewendet wurde, während die englische Kriegserklärung erst am 4. August Nachmittags in Berlin überreicht w^en ist. Prinz Joachim. Berlin, 5. Oktober. Das Wolff-Vureau meldet: Tie Heilung dcr Wunde des Prinzen Joachim hat in dcr letzten Zeit solche Fortschritte gemacht, das; dcr Prinz bereits Rcitvcrsuche unternehmen lonnle. Frankreich. Aus dem Tagebuche eines französischen» Militärarztes. Berlin, 5. Oktober. (Wolff-Aureau.) Aus dem in deutsche Hände gefallenen Tagebuche eines französischen Truppenarztes dcr vierten Kompanie des 6. Pionier-regiments wurden uns die nachstehenden Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt: Über den Rückzug der Franzosen bei Paliseul schreibt der Truppenarzt: Es gibt keine Ordnung und Disziplin mehr. Die Generale und Stabsoffiziere sind vollständig kopflos und haben nichts vorgesehen. Man fühlt, der Zusammenbruch ist beinahe ein „Rette sich. wer kann." Im Quartier bei Masonzelle machte dcr Arzt folgende Aufzeichnung: Die Verwundeten sind meist — und das ist das Empörendste — von zwei oder drei Kameraden begleitet, die nickt mehr und nicht weniger sind als elende Drückeberger. Es sind Soldaten aus dem Süden. Sie sind umgekehrt fast ohne zu kämpfen und sind glücklich, Verwundete zurückbringen zu können, um einen Vorwand für das Ausreißeu zu haben. Nichtsdestoweniger bleiben sie Großmäuler und rühmen sich ihrer schönen Aufführung. Über die Auflösung jeglicher Manneszucht berichtet folgende Stelle: Das Schauspiel in Atlinny ist widerwärtig und eine Verrücktheit außerdem. Das beschämendste ist das Plündern dcr Soldaten. Sie erbrechen die Türen und trinken allen Wein und Alkohol, den sie finde»; sie plündern sogar Iuwe-licrlllden. Das sind leine Menschcn mehr, das sind wild-gewordene Tiere. Ein Infanterist vom 17. Korps, der überall feige floh ohne zu kämpfen, brüstete sich damit, daß er verwundete Deutsche durch Fußtritte getötet habe. Über die Truppeu aus dem Süden schreibt der Arzt: Die Truppen des Südens sind hassenswert. Und welche Kopflosigkeit! In einem Augenblicke behauptet einer, drei Ulanen gesehen zu haben und sofort ergreift das ganze Biwack die Flucht. Dabei steht hier fast ein ganzes Armeekorps. Wirklich, wer nicht solche Tage miterlebt hat, kann sich keinen Vegriff davon machen, bis zu welchem Punkte Menschcn sich erniedrigen können. Der Gedanke, Verräter für die französischen Niederlagen verantwortlich zu machen, spricht aus folgenden Zeilen: „. . . während Tvione, die lins umaeben, alle unsere Ve-weaunaen signalisieren. Leutnant Cossen mit einer Patrouille entdeckte einen in einem Hause. Der Spion trug französische Uniform. Im übrigen sagen selbst die eigenen Stabsoffiziere, daß Eydoux verrückt oder an Deutschland verkauft sein müsse, um uns so zu führen, wie er es tut." Unhaltbare Zustände im Kriegssauitätsdicnste. Paris, 4. Oltober. „Echo de Paris", welcher bereits die unhygienische Art der französischen Vcr-wundetentransporte gerügt hatte, nimmt schä'rfstens dagegen Stellung, daß alle nur notdürftig geheilten Verwundeten zur völligen Wiederherstellung in ihre Heimat geschickt werden sollten, damit in den Spitälern für neu eintreffende Verwundete Platz geschaffen werde. Das Blatt erklärt, die Negierung muffe diesen unhaltbaren Zuständen schnellstens abhelfen. Bevorstehende Landung kanadischer Truppen. Frankfurt, 5. Oktober. Nach einem Genfer Telegramme der „Frankfurter Zeitung" wird dem „Journal de Geneve" aus Havre gemeldet, das; die Landung von kanadischen Truppen bevorstehe. Offiziere sowie Unteroffiziere seien bereits im Norden Frankreichs eingelangt, um die Operationen zu organisieren. Der englische Generalstab, dcr Havre als Operalionsdasis erwählte, habe mehrere Gebäude zu diesem Zwecke auf zwei Jahre gemietet. In Havre selbst werden etwa 5000 Mann einquartiert werden. England Die „Times" über die Kriegslagc. London, 5. Oktober. Der militärische Mitarbeiter der „Times" schreibt in einer Übersicht über die Lage ans dem Kriegsschauplatze: Selbst wenn es den Verbündeten gelingt, die 'Deutschen zurückzutreiben und die Rnssen auf dein östlichen Kriegsschauplätze einen entscheidenden Sieg gewinnen, sind noch ungeheure Schwierigkeiten zu überwinden, die große Opfer tosten werden. Deutschland steht nach wie vor einig da. Seine Hilfsquellen sind reich, seine militärischen Kräfte in dcr Hauptsache nngeschwächt und seine Arsenale und Werften fernerhin imstande. Heer und Flotte große Dienste zn leisten. Außerdem muß man damit rechnen, daß hinter den Stellungen der Aisnc mehrere ähnliche Verteidigungslinien errichtet sind nnd daß der Krieg all der gewaltigen östlichen Front mehrere Monate dauern werde. Die Tätigkeit der englischen Zensoren. Berlin, 5. Oktober. Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" wird über die Tätigkeit dcr englischen Zensoren von einein amerikanischen Pressevertreter geschrieben: Ich machte beispielsweise eben erst die Erfahrung, daß eine meiner Depeschen, welche vielleicht acht oder neun Interviews mit Amerikanern aus Deutschland enthielt, fast vollständig unterdrückt wurde, obwohl sie kein Wort von militärischer Wichtigkeit enthielt. Ich sagte darin einfach, daß es den Amerikanern ganz gut gegangen sei, nachdem die ersten Eindrücke dcr Mobilmachung vorüber waren. Ich entnehme aus der Unterdrückung der Depesche, daß man in England arg besorgt ist, das Publikum der Vereinigten Staaten nicht wissen zu lassen, daß man nicht alle Amerikaner in Deutschland eingesperrt hatte. Ein amerikanischer Journalist in London schreibt zu dem gleichen Thema an einen Berliner Kollegen: Nach »vie vor besteht für uns das Problem, wie wir Nachrichten von Vcrlin nach Newyork bringen. Die englischen Zensoren beschneiden die Telegramme schrecklich. Die Konterbandefrage. London, 5». Oktober. „Daily Ehronitle" erfährt, daß die englische Regierung die Ausfuhr von schwedischem Magneteisenstein, der kürzlich als Konterbande erklärt worden war, nicht hindern wolle, bis die gesamte Konterbandefrage dnrch eine Kommission überprüft worden ist. Der Konflikt mit dem Khedive. Konstantinopel, 5. Oktober. Die türkischen Blätter veröffentlichen eine offiziöse Auslassung, worin die Meldung des ägyptischen, im Solde Englands stehenden Blattes „Vl Mokattan", wonach der Khedive eine Vergnügungsreise unternehmen wird, in kategorischer Weise dementiert wird. In der Ans-lassung heißt es weiter: Obwohl der hiesige englische Botschafter dem Khedive erklärt hat, es wäre angezeigt, wenn er Konstantinopel verlasse nnd eine Mit-telmeervcrgnngnngsrei.se unternehme, habe der Khedive dies mit dem Bemerken verweigert, solange er nicht nach Ägypten abreisen werde, ziehe er vor, in Konstantinopel, dem Sitze des Kalifates, zu bleiben. Nie bekannt, widersetzt sich England der Rückkehr des Khedive nach Ägypten. Rußland. Lähmender (findruck des Eieges Hindenburgs in Petersburg. Christiania, 5. Oktober. Im „Morgcnbladet" erzählt ein Norweger, der aus Petersburg heimgekehrt ist, daß dcr Sieg des Generals Hindenburg in Ostpreußen und die Niederlage der Rnssen in der russischen Hauptstadt einen lähmenden Eindruck machen. Nicht weniger groß sei die Trauer darüber, daß zwei Generale, auf die man die größten Hoffnungen gesetzt hatte, gefallen seien. Das Publikum sei über die Niederlage vorbehaltlos unterrichtet worden. Man habe zwar keine Einzelheiten ange geben, jedoch den Umfang und die Bedeutung der Katastrophe anerkannt. Von diesem Augenblicke an habe sich die Kriegsbcgeisterung in Petersburg stark abgekühlt, doch sehe man vertrauensvoll der Zukunft entgegen und hoffe auf den Sieg, fürchte aber, daß das Heer zu wenig Offiziere habe. Warschau außerhalb jeder Gefahr. Petersburg, 5. Oktober. (Meldung der Tele-graphenagentur.) Der Milttärgouverneur von Warschau und Umgebung hat durch Anschlag folgendes bekanntgegeben: In letzter Zeit ist die Bevölkerung durch absurde Gerüchte über eine mögliche Besetzung der Stadt aufgeregt worden. Auf Befehl des Armee-kommandanten bringe ich zur öffentlichen Kenntnis, daß Warschau und seine Umgebung wie bisher von feiten des Feindes außerhalb' jeder Gefahr sind. Ich bitte daher auch die Einwohner, ruhig zu bleiben und ihren Geschäften wie im Frieden nachzugehen. Die Vchandlunl! der politischen Gefangene«, Paris, 4. Oltober. „La guerre sociale" veröffentlicht den Vrief eines politischen Gefangenen in Rußland, in dem der Schreiber erzählt, daß die Behandlung der politischen Gefangenen seit dem Kriegsausbrüche in ganz Nußland eine unmenschliche geworden sei und daß Knu-tenhiebc und Quälereien an der Tagesordnung wären. Der Arief schlicht mit folgenden Worten: Wir wünschen, daß durch den Krieg allen Völkern Freiheit, Unabhängigkeit und Gerechtigkeit geschenkt werde. Her Seekrieg. (5in Unterseeboot entkommen. Rom, 4. Oktober. Die „Agenzia Stefani" meldet: Die Firma Fiat San Giorgio de Muggiano in Laibacher Zeitung Nr. 240 _______________________2002__________________________ 6. Oktober 1914 Spezzia teilte gestern uni 5 Uhr abends dem Ober-komnlalldanten von Spezzia nlit, das; ein Unterseeboot, das gestern in ihrer Werfte fertiggestellt werden sollte, Plötzlich mit unbekannter Bestimmung die Werftc verlassen hat, indem es einen Ausgang der Werfte benutzte, um einige radiotelcgraphischc Versuche zu machen. Tas betreffende Unterseeboot soll nach Angabe der Firma noch vollständig unarmiert sein, unter dem Befehle eines Angestellten der Firma stehen und eine Bemannung von 15) Persollen, Ingenieure und Arbeiter der Fiat-Werfte von Sail Giorgio, an Bord habeil. Das Unterseeboot war für Rechnung einer auswärtigen Macht gebaut worden, die es in Achtung der von Italien erklärten Neutralität infolge des Kriegsausbruches nicht hatte herausbekommen können. Die Direktoren der Firma hatte,l dem Marineministerium die formelle Versicherung gegeben, sie würden ohne vorhergehende Zustimmung des Ministeriums das Unterseeboot nicht entfernen lassen. Das Ministerium wurde von dem Vorfall sofort verständigt und erteilte unverzüglich Anordnungen, nach dem Unterseeboot zu forschen. Der Marineminister beauftragte den Generalsekretär Vizeadmiral Nicastro, sich nach Spczzia zu begeben, um eine strenge Untersuchung einzuleiten; gegen diejenigen, deren Verantwortlichkeit in der Untersuchung festgestellt werden wird, werden strenge Maßnahmen ergriffen werden, unbeschadet der ihnen nach dem bestehenden Strafgesetze drohenden sonstigen Strafen. Rom, 5. Oktober. Die Blätter melden, das; der Beamte der Firma Fiat in San Giorgio de Mug-gia, der plötzlich init einem Unterseeboote abgefahren ist, Angelo Bcloni heißt und Ncservclcutnant der Marine ist. Die „Tribuna" schreibt: Veloni werde dem Kriegsgerichte vorgeführt werden, unvor-grciflich der strengen Bestimmungen des Strafgesetzbuches, betreffend die Neutralität, worin eine Strafe von mindestens 1l> Jahren Kerker und Verlust des Rechtes, italienischer Staatsbürger zu sein, vorgesehen sind. Der technische Direktor der Fiat-Werfte in San Giorgio, Ingenieur Laurenti, hat in einem Interwiev jedes Einverständnis der Firma mit dem Vorgehen Velonis in Abrede gestellt. In einem Briefe an die Firma Fiat bittet Veloni, jedes Urteil über sein Vorgehen bis zum Empfange des Briefes aufzuschieben, den er von dem ersten Hafen, wo er eintreffe, senden werde. Veloni bittet, ihn bis dahin nicht für einen Wahnsinnigen zu betrachten und auch nicht all ein Einvernehmen mit der Mannschaft des Unterseebootes, die von nichts wisse, noch an ein Einvernehmen mit einer anderen Person oder einer ausländischen oder heimischen Behörde zu glauben. Das Minenlegen in der südlichen Nordfee. London, 4. Oktober. Das Preßbureau teilt mit: Das Sekretariat der Admiralität veröffentlicht folgendes: Die deutsche Politik des Minenlegens, verbunden mit der Tätigkeit t>cr Unterseeboote, zwingt die AdmiraliM, aus militärischen Gründen Gcgenmaßregeln zu ergreifen. Die Negierung erteilte deshalb die Gcuehmiguug zum Minenlegen iu gcwisscu Gewässern. Ein Minenfeld-system wurde ausgelegt und in großem Maßstabe entwik-kclt. Um die (Gefahr für Nichtkämpfer zu verringern, teilt die Admiralität mit, daß es von jetzt an für Schiffe gefährlich ist, die (Gebiete zwischen 51 Grad 15 Minuten und 51 Grad 40 Minuteu nördlicher Vreite und zwischen 1 Grad 35 Minuten und 3 Grad östlicher Länge zu durchfahren. Im Zusammenhange damit wird daran erinnert, daß die südliche Grenze der deutscheu Minenfelder auf 52 Grad nördlicher Breite liegt. Obgleich die Grenzcu des gefährlichen Gebietes hiedurch bestimmt find, darf nicht angenommen werden, daß die Schiffahrt in irgend einem Teile der Gewässer südlich oder nördlich davon ungefährlich wäre. Den englischen Schiffen wird befohlen, ostwärts segelnde Schiffe vor den neu aufgelegten Minenfeldern zu warnen. Zu dieser Bekanntmachung der englischen Admiralität erfährt das Wolff Bureau von zuständiger Stelle: Die Behauptung der englischen Admiralität, die deutschen Minenfelder gingen bis '52 Grad nördlicher Breite, sei frei erfunden. Die deutschen Minen liegen nur an dcr englischen Küste. Das eben angekündigte Verfahren Englands, die internationalen Gewässer der südlichen Nordsee durch Minen zu verseuche,,, ist ein flagranter VMerrechlsbruch. Übrigens wird nicht Deutschland dadurch geschädigt, sondern die Neutralen, in erster Linie Holland. Die Verbotszone in den türkischen Gewässern. Konstantinuftel, 4. Oktober. In einer an dle auswärtigen Missionen gerichteten Zirkularnote gibt die Pforte bekannt, daß die Ausdehnung der ottomanischcn territorialen Gewässer vom militärischen Standpunkte aus durch eine in einer Entfernung von sechs Seemeilen von dcr Küste angenommenen Linie begrenzt wirb. Das Mar-mara-Meer gehört als ein Binnenmeer zur Gänze zu den territorialen Gewässern. Bezüglich des äußeren Einganges in die Dardanellen und in den Bosporus wird eine Kreisfläche mit einem Durchmesser von sechs Meilen, die ihren Mittelpunkt in der Linie Koumkalc-Sedil Bahi und Anatolic-Fener—Numcli-Fener hat, als nnbedingte Verbotszone erklärt. Die Note bezeichnet noch andere Verbotszonen und erklärt, daß den fremden Kriegsschiffen bei Tag und Nacht die Einfahrt in die verbotenen Zonen formell untersagt wird. Ein englisches Olschiff von einem deutschen Kreuzer in den Grund gebohrt. London, 4. Oktober. (Über Berlin.) Das Reuter-Bureau meldet aus Valparaiso: Der deutsche Kreuzer „Leipzig" bohrte das englische Olschiff „Eleinor" am 15. September in den chilenischen Gewässern in den Grund. Die Mannschaft wurde in Galopagos ans Land gebracht. Auf eine Mine geraten. London, 4. Oktober. Nach einer Lloyo-Meldung aus Ostcnde ist dcr englische Dampfer „Dawdon" auf der Fahrt von Null nach Antwerpen in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober auf eine Mine geraten und gesunken. Neun Mann werden vermißt, acht Mann wurden von einem Fischerboot aufgenommen und nach Ostende gebracht. Norwegen. Die angebliche Pferdeausfuhr nach Deutschland. Chriftiania, 4. Oktober. „Aftenp often" meldet aus Paris, daß dort ziemliche Erregung herrsche, weil Norwegen Pferde nach Deutschland ausführe. Das Vlatt bemerkt hiezu: Das Ausfuhrverbot sei durch einen königlichen Erlaß teilweise aufgehoben und die Ausfuhr sei bis 1000 Stück gestattet. Nachdem diese Höchstziffer gestern erreicht worden war, trete das Verbot wieder voll in Kraft. Nach Deutschland seien überhaupt keine Pferde ausgeführt worden, da die norwegischen Pferde für deutsche Zwecke zu klein seien. Die ganze Ausfuhr sei Dänemark zugute gekommen. Es liegt also kein Grund für Paris vor, sich über Norwegen zu erregen. Albanien. Essad Pascha in Durazzu. Durazzo, 4. Oktober. Essad Pascha ist gestern hier eingetroffen. Persien. Gegen die Russen. Konftantinovel, 4. Oktober. Wei „Tiswir-i-Efliar" ineldet, waren von den kaukasischen Behörden gegen die Muselmanen in dcr Umgebung von Batum, Adjara und Tschurksu, die sich unter der Verweigerung des Militärdienstes erhoben hatten, musclmanische Truppen entsendet worden, die nun mit den Aufständischen gemeinsame Sache machen. Die Behörden mußten gegen sie Artillerie entsenden »nd konnten so einigermaßen ernstere Zwischenfälle verhüten. — Dasselbe Blatt erhielt ein Telegramm aus Van, in dem gemeldet wird, daß die persischen Stämme, dic zwischen der türkischen Grenze und dem Urmia-Sce wohnen, Zu den Waffen gegriffen haben, um die dort befindlichen russischen Truppen zu verjagen. Die Perser griffen die Russen nächtlicherweile an, töteten mehrere und besetzten die bisher von den Russen innegehabten Gebiete. Die Vereinigten Staaten von Amerika Gebete für den Frieden. Newyorf, 5>. Oktober. Auf Anordnuna, des Präsidenten wurden gestern in den Kirchen aller Konfessionen der Vereinigten Staaten Gebete für den frieden abgehalten. Der Krieg in den Kolonien Die Kämpfe um Kiautschau. London, 4. Oktober. Aus Peking wird unter dem 2. d. gemeldet: Die englischen Streitkräfte unter General Varnardiston sehen mit großer Energie den Angriff auf Kiautschau fort. Die deutschen Truppen zogen sich auf Tsingtau zurück, dessen Forts Tag und Nacht tätig sind. Das Feuer ist besonders gegen die japanische Stellung gerichtet. Deutsche KriegsslugZeuge versuchton wiederholt, die japanischen Kriegsschiffe durch Vomben zu zerstören. Die Engländer und Japaner treffen Vobereitun-gen zu einem entscheidenden Vorstoß gegen Tsingtau. Eröffn»»« dcr Elisabeth.Universitnt in Preßburg. Preßburg, 5. Oktober. (Ung. K.-V.) Auf das anläßlich der Eröfftmng der Elisabeth-Universität an Seine Majestät entsandte Huldigungstelegramm traf heute folgende Antwort ein: Seine k. und k. Apostolische Majestät geruhten die anläßlich der Eröffnung dcr Rechtsfakultät dcr Elisabeth-Universität namens der Bewohnerschaft der, Stadt verdolmetschte Huldigung und die Gebete für Seine Majestät mit Befriedigung huldvollst zur Kenntnis zu nehmen. Seine Majestät geruhten für diese neuerliche Kundgebung der Königstreue und Anhänglichkeit der königlichen Freistadt Preßburg huldvollst zu danken und den warmen Wunsch auszudrücken, daß die neue Universität ein hervorragender Faktor des weiteren Aufblühens der Stadt werde. Auf allerhöchsten Befehl: Da-ruvary. Prinz Ferdinand Maria von Bayern. Miincheu, 5. Oktober. Die Münchener .Augs-burger Abendzeitung" meldet: Prinz Ferdinand Maria von Bayern, Infant von Spanien und Sohn des Prinzenpaares Ludwig Ferdinand, hat sich am 1. Oktober in Madrid im Beisein des Königspaares mit Donna Luisa Sylva de Concha, frühere Hofdame der Königin-Mutter, vermählt. König Alsons von Spanien verlieh der Gemahlin des Prinzen den Titel einer Herzogin. Prinz Ferdinand Maria verzichtete auf seine Stellung als königlicher Prinz von Bayern und gehört nunmehr ausschließlich dem spanischen Königshause an. König Ludwig beließ dem Prinzen für seine Person den Titel als Prinz von Bayern in seiner Stellung 5 1» suits des 2. schweren Reiterregiments. Zusammenstoß zwischen italienischen Fcldarbcitcrn. Rom, 5. Oktober. „Giornali d'Italia" meldet aus Bologna: Hente vormittags kam es bei Molinella zu einem Zusammenstoß zwischen organisierten und Nichtorganisierten Feldarbeitern. 2000 Organisierte griffen die Nichtorganisierten mit Steinen, Stöcken und Waffen an und zwangen sie zur Flucht. Drei Nichtorganisierte Feldarbeiter wurden getötet, etwa 20 verwundet. Kavellarieeskadronen wurden an Ort und Stelle entsendet. Erdbebe«. Konftllntinopel, 4. Oktober, 7 Uhr abends. Nach amtlichen dein Ministerium des Innern zugekommenen Telegrammen ereignete sich heilte gegen Mitternacht in Vondur und Sparta (Vilajet Koma, Kleinasien) ein sehr heftiges Erdbeben. Fortgesetzt erfolgen noch leichte Erdbeben. Besonders stark war das Erdbeben in Nondur uud Umgcbuug. Die genaue Zahl dcr Opfer ist noch nicht be^ lannt, doch glaubt man, daß etwa 2500 Menschen ums Leben gekommen sind. Die Regierung und der Rote Halbmond haben eine Hilfsaltion für die Überlebenden, eingeleitet. Verantwortlicher Redakteur: Anton F u n : e f. Brez: posebnega naznanila. Marija Mikota naznanja vsem sorodnikom, prijateljem in znancem tužno vest, da je njen ißkreno ljubljeui soprog, oziroma oèe, atari oèe in tast, gospod Josip Mikota železniški sprevodnik v nedeljo doe 4. t. m. po dolgi in muèni bolezni, previden s by. zakramenti, mirno v Gospodu zaspal. Pogreb predragega pokojnika bo v torek dne 6. t. m. ob 5. uri popoldne iz hiše žalosti Resljeva ceßta 22 ua pokopališèe k St. Križu, kjer Be bo truplo položilo k zadnjemu poèitku. V Ljubljani, dno 5. oktobra 1914. Žalujoèe rodbine Mikota -Szillich-Bohinec-Jandeysek. Mostni poRrebni lavod v Ljubljani. Laibacher Zeitung Nr. 240_______________________________2003_________ ______ ______________ 6. Oktober 1914 Neuigkeiten vom Büchermärkte. Matthias Prof, Dr. Theodor, Aufsahsünben, X —96; Meyer Richard M.. Anlcitunq zur deutschen Letlure, X —'U6; Poehlmllun Christoph Ludwig, Das Gedächtnis und seine Entniicklunsssfähigleit, X 120; Scharre! mann Heinrich. Produltiue Geometrie, X 2 40; Zolanus. Die Technil des Romans, Plaudereien aus der Werkstatt, br.X 2 40, geb. X 6 60; Petery von. Unsere Jugend in Wald und Flur. X I 20; Müller Fritz, Kurzehoseuacschichten, lart. X 120; Pap Julius, Kunst und Illusion, X 816; Hillebrand Karl. Voller und Menschen, X 4 80; Wurm Dr. A., Vom innerlichen Christentum, gbd. X 6 — ; Spieß Georgius, Instrument« Graeca public« et Privata, pars altern, X2-88; Nöttinger Heinrich, Die Holzschnitte des Georg Peucz, X 33 60; Martin Dr. Rudolf, «ehrbuch der Anthropologie in systematischer Darstellung, 1v42—; D ehio Georg. Kunsthistorische Aufsätze, abd. X 9 —; Mitteilungen der königlichen Bibliothek II. Neue Erwerbungen der Hanbschriftenabtcilung 1, Lateinische und deutsche Handschriften, erworben 1911, «960; Wirth Albrecht. Rasse und «oll. 1(8-40; Lea Henry Charles-Müllen. dors Prosper, Geschichte der Spanischen Inquisition, 2. Bd.. ^ /U-^l Lea Henry Charles-Müllendorf Prosper, Geschichte der Spanischen Inquisition, 3. Band, X 15—; Honnenberg Dr. Georg, Deutschlands sozialpolitische Ein« Nchtunge« im Budget des Reiches, X 4-32; Clausen John And Müller Hugo. Neumann's Quintessenz der einfachen und doppelten Buchhaltung, gbd., X 5 52; Basch Dr. Emerich. Die Gemeindebetriebe in Unssarn, X 6 — ; Meier Ernst v.. Thim me Friedrich, Die Reform der Nerwaltungsorganisation unter Stein und Hardenberg, X 16 80; Theuermeister R., Im Märchcnlande, Geschichten an allerhand wunderbaren Leutchen. X 2 40; Merk TH.°Hoffmann L.. Haustler-Heillunde für Landwirte, gbd. X 480; Adlersfeld.Ballest rcm E. von, Weihe Tauben, br. X 4 80, gbd. X 6 —; Besaut Annie, Uralte Weisheit, die Lehren der Thcosopyie, X480; Strauß Emil, Der nackte Mensch, X 4 80; Rosegger Peter, Heim« gärtncrs Tagebuch, br. X 4 80, gbd. X 6 —; P »e Edgar Allan. Die schwarze Katze, br. X 180. gbd. X 2 76; Rüts Rudolf von, Der Gespenster Bungalow, br. X 1-20, gbd. X 2 16. Vorrätig in der Vuch.. Kunst, und VlufilalienhanH. lung I,. W. Klei»«atzl 5 Feb. V««ber, in L«ib«ch, Kon> ««dplatz 2. [\ SANATORIUM • EMONÄ1 ^\ MiTrELb-rA^SAJslA3XMUM-FCR<3Mm-ERKRANKlM]^ /L //LAJB ACH • KOMENSKEGA-UL.^^ JL aH-ARZT: PRiMAraus D^ P^KJDERGANG vl —-—*" ' ' ¦ ¦ '¦ 1938 104-63 Zahn-Creme ^^**<^Wfl IJ^^^^Nl undwasser 5175 42—29 Schlosser der schon auf Schnitte und Stanzen gearbeitet hat »638 W wird gesucht. f| Krainische Eisenwarenfabrik A. Nagel, Stein in Krain. Neuester^^ SoeToen. erscHien: Komödiantinnen von WALTER BLOEM Der neue Studentenroman von Walter Blöm ist oin Buch der brausenden, unbesonnenen Jugend, die froh ihr Loben für erträumte Ideale in die Schanze schlägt. Mit eindringlicher Kraft Bchildert der Dichter die herrliche Poesie der akademischen Freiheit. In die alten Straßen, in die rauchgeschwärzten Kneiplokale der Universitätsstadt Leipzig führt er uns, und der Siogeszug der Meininger Truppe, die der glühenden Begeisterung einer neuen Generation die Wunderwelt der klassischen Dramen erschließt, gibt der stürmischen Handlung die Folie. Verliebte Jugendahnuug, schwärmender Jugendübennut, heißer Jugendrausch sind die poesiovolle Grund-stiramuug dieses Romaus, über dem das grün-rot-goldeno Panier ah heiliges Wahrzeichen der studentischen Treue flattert. Bisher erschienen in gleicher Sammlung: Band 1 : Vlebig Clara, Dilettanten des Lebens. Band 2 : Omp-teda Georg von, Maria da Caza. Band 3: Tovote Heinz, Frau Agua. Band 4: Stratz Rudolph, Arme Thea. Band 5: Zobeltitz Fedor von, Das Gasthaus zur Ehe. Band 6: Höoker Paul Oskar, Die Sonne von St. Moritz. Band 7: Wolzogen Ernst von, Mein erstes Abenteuer. Band 8: Engel Georg, Die Last. Band 9: Aram Kurt, Violett. Band 10: Voß Rlohard, Der Todeswog auf den Püz Palü. Band 11: Ernst Otto, Laßt Sonne hereinI Band 12: Kretzer Max, Der Mann ohne Gewiesen. Band 13: Jensen Wilhelm, Unter heißerer Sonne. Band 14: Rosner Karl, Sehnsucht. Band 15: Hegeler Wilhelm, Der Mut zum Glück. Band 16: Rosegger, Die Förstorbuben. Band 17: Herzog Rudolf, Nur eine Schauspielerin. Band 18: Laufs Joseph, Marie Verwahnen. Band 19: Bartsoh Rudolf Hans, Elisabeth Kött. Band 20: Beyerleln Franz Adam, Similde Hegewalt. Band 21: Blöm Walter, Sonnenland. Band 22: Skow-ronnek Rlohard, Bruder Leichtfuß. Band 23: Holländer Felix, Charlotte Adutti. Band 24: Tovote Heinz, Mutter! Band 25: Rosner Karl, Georg Bangs Liebe. Band 26: Holm Korfiz, Thomas Kerkhoveu. Band 27: Ganghofer Ludwig, Gewitter im Mai. Band 28: Ompteda Georg von, Denise de Mootvidi. Band 29: Thoma Ludwig, Krawall! Band 30: Zo-beltitz Fedor von, Der Herr Intendant. Band 31: Herzog Rudolf, Zum weißen Schwan. Band 32: Keller Faul, Heimat. Band 33: Wohlbrüok Olga, Du sollst ein Mann sein! Band 34: Höoker Paul Oskar, Die verbotene Frucht. Band 35: Blöm Walter, Das lockende Spiel. Band 36: Strobl Karl Hans, Der brennende Berg. Band 37: Aram Kurt, Familie Dungs. Band 38: Bkowronnek Riohard, Das Verlobungsschiff. Band 39: Voß Rlohard, Das Mädchen von Anzio. Band 40: Bartsoh Rudolf Hans, Der letzte Student. Band 41: Sohönherr Karl, tiroler Baueruschwäuke. Band 42: Ganghofer Ludwig, Rachele ^arpa. Band 43: Böhlau Helene, Ein Sommerbuch. Band 44: J^rfall Karl von, Der schöne Wahn. Band 46: Hermann .000. Preis per Blatt 1 K in Taschenformat auf Leinwand gespannt 1 K 80 li. ® © ® Is. von Kleinmayr h fed. Bambergs Buohhandlung ltx XjaJffoacli., üEorLgrxesspla/tz. Die Gutsverwaltung Weixel-stein bei Ratschach (Unter-krain) nimmt sofort einen braven, ehrlichen Knaben als Gärtner-Lehrling ans. 3644 3-1 Goldene : Klaniher-Bibliofbch (DeutfdjesVerlagsDausBong&Co.) Wac^ ben Urteilen »on 5st^>«utotlta(en unb bet ^PrefTe bie besten Sluögafccn in blefer ^reiölage Vüljwyc, rür)rlld)e Biographien • Umfangreiche einleltungen • CritlärenDe Anmerkungen • Absolute RorreUtr>elt > Bolsfreiea, nlct>t vergllbcnDes . Papier • Orofser, Öeutllcfter Drum • Porträts in Kupfer- I gravüre ¦ DicrjterrjanOfctjriften • Gediegene einbänöe I Arnd«, < Väübe ... X ».«<» Arni«, « Vände ...» 4.8» Mürglr, 1 «and . . . „ 2.4N syamiss,». I Äand . . « '.'.IN shamisso. »Vänd« . . „ 4.'.'N z»roNe.^ül50^s,2Uäübe,, 4,«N tichendorss. 2 Äinde . „ 4.^U K»nqn«, 1 Äand...» K.— 3r,«liar«»y, 2 V2nbe . « 4.8U Hellcrl, 1 Va„d .... '^.4N »«stNe, 4 Bände . . . „ ?,2ü ^o»»ye, «Bande . . . „ 1N.8U cko«lve!i 3-antt, l Vand » 3.!>N ftrabbc. 2 Va,it>e . . , 4>,risspar»er, < «änbe . „ 7.2» chrillparzer, « Vlnde . „ 14.4N ckrün, 3 Vllnde . . . „ 7.20 HutzNow, 4 Äände . . , »,(>« Knh»»w, 7 «'linde . . . 1U.8U 3 «linde......, ?.2N ,uff, «Viiiun! . . . „ 4,20 üeübcl. l> Ää,ibe . . „ !»,— /itOtl, 2 Ä^uoe . . . „ 4,»N Hein,, , 2lUbe. „ s,— ^ Zieck, !l «Hndt .... 5.4« ^ Müland, 1 Band . . . 2.1« 2 Ähl«n>. »Vände . . . 4.2N s Mieland, 8 «and« . . , ?.«« l. Zscho««t. 4 «ände . . , ».«0 / Lai»lllche l!^alsiter sind auch Gebe 5% für das Rote Kreuz, m Laibacher Zeitung Nr. 240_____________________________2004__________________________ ________6. Oktober 1914 3697 2-2 Št. 10 283/V. u. Razglas. Pregledovanje criiovojnikov, ki mo rojeni leta 18O2., 1893. in 1894. V smislu doloèil razpisa ministrstva za domobranstvo z dne 9. septembra 1914, Praea. St. 6614/X1V, se razglaša : 1.) Vsi lota 1894. rojeni èrnovojniki, daljo vei leta 1893. in 1892. rojeni èrDOvojniki ae pozivljajo k pregledovauju ; posleduji lo tedaj, èe se je izrek pri uaboru leta 1914. zglaßil na «zavrniti> (zurückstellen) in potemtakem niso bili potrjeni ali konènoveljavno klasilicirani. 2.) Pregledovanje se vrii: a) dne 9. oktobra za domaèe v Ljubljano pristojne èrnovojniko, in aicer ob 8. uri za letnik 1894., ob 9. uri za letnik 1893. in ob 10. uri za letnik 1892. ; b) dne 10. oktobra za tuje v Ljubljani bivajoèe èrnovojnike, ki so se za pregledovanje zglaBili v niestnem vojaškcm uradu v Mestnem domu, in jjicer ob 8. uri za letnik 1894., ob 9. uri za letnik 1893. in ob 10. uri za letnik 1892. Crnovojni legitima-cijaki list je prinesti Beboj. 3.) Uradovanje priène se vselej ob 8. uri dopoldne v Meatnem domn, Ceaarja Jožefa trg št. 2. 4.) Èrnovojnikom priti je prayoöasno, snažnim in treznim na pregledova-lišèe ter jim je prinesti a seboj izkazila za morebitno olajšilo po § 29. v. z. (duhovniki in kandidatje duhovnega Btanu) ali za olajšilo kot enoletni proBtovoljci. 5.) Za one èrnovojnike, ki so izostali od pregledovanja, se dne 16. noTembra in 15. decembra 1914 vrši nakiiadno pregledovanje. 6.) Èrnovojniki, pri katerih pokažejo poizvedbe, da so neopravièeno izoatali od pregledovanja, se izroèe najbližjemu domobranskomu sodišèu. IMIestn.! magistrat -v XJ*v3."blösin.i, dne 25. septembra 1914. Nr. 10.283 'V. u. Kundmachung. Unstern iiL der in den Jahren 1892, 1893 und 1894 geborenen Xiandstiirmpfliehtigen. In Gemäßheit der Bestimmungen des Erlasses dos k. k. Ministeriums für Landesverteidigung vom 9. September 1914, Präs. Nr. 6614/X1V, wird kundgemacht: 1.) Die im Jahre 1894 geborenen Landsturmptlichtigon, dann die in den Jahren 1893 und 1892 geborenen Landsturmpflichtigen, letztere soweit über sie bei der Stellung des Jahres 1914 dor Beschluß «zurückstellen gefaßt wurde, sie als weder assentiert, noch sonst endgültig klassifiziert wurden, sind der MuBtoruug zu unterziehen. 2.) Die Musterung findet statt: a) am 9. Oktober für die einheimischen in Laibach heimatberechtigten Land-sturmpüichtigen, und zwar um 8 Uhr für die im Jahre 1894, um 9 Uhr für die im Jahre 1893 und um 10 Uhr für die im Jahre 1892 geborenen Laudstunnptlichtigen ; b) am 10. Oktober für die fremden iu Laibach wohnhaften Landaturmpflichtigen, die sich im städtischen Militäramte im Mestni dora zur Mustürung gemeldet haben und zwar um 8 Uhr für die im Jahre 1894, um 9 Uhr für die im Jahre 1893 und um 10 Uhr für die im Jahre 1892 geborenen Landsturmpflichtigen. Die Landsturmlegitimation ist mitzubringen. 3.) Die Amtshandlung beginnt jedesmal nm 8 Uhr vormittags im Mestnt dorn, Cesarja Jožefa trg Nr. 2. 4.) Die LamlBturmpfiichtigen haben reohtzeitlg, reinlich nnd uüohtern am Musterung8platze zu erscheinen und die Nachweise für einen etwa zu erhebenden Anspruch auf die Begünstigung nach § 29 W. G. (GeiBtliche und Kandidaten des geistlichen Standes) oder als Einjährig-Freiwilliger mitzubringen. 5.) Für die von der MuBteruug ausgebliebenen Landaturmpflichtigen finden die Nachmusterungen am 16. November und am 15. Dezember 1914 statt. 6.) Gegen diejenigen, welche nach dem Ergebnisse der Erhebungen ungerechtfertigt zur Musterung nicht erschienen sind, werden dem nächsten Landwehrgerichte eingeliefert werden. Sta-d-tmsLglstrat Xja.I"ba,ctL, am 25. September 1914. Spezialitäten 3616 3-3 in Damen- nnd Mädchen-Konfektion sowie in Herren-nnd Knaben-Kleidern, zu anerkannt billigsten Preisen Laibacher Kleidermagazin 0. BERNATOVIÈ, Laibach, Mestni trg 5 — 6. 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Aufragen au die Administration dieser Zeitung. 3598 2—2 Ein schwarzes Samt- und Tuchkostüm, graues Kostüm und lange wattierte Pelerine zu verkaufen: ^ Beelhonengasse Hr. 15, lü. Stock, linke Stiege. Infolge Krieges postenlos gewordener Privütbeamfcr (aba. MltteUohnler) bittet um Kanzlei- beschäftigung gogen geringe Entlobnung üeü. Anträge unter ,,Familienvater'. an die Admin. dieser Zeituug. 36S2 2—' 2 [users Touristen-Pflaster Oerlangen Sie beim Einbaus stets ausdrücklich LUSERS Touristen-Pflaster zu K l"20, das beste und sicherste Mittel gegen Hühneraugen und Schwielen. Zu haben in allen Apo-thoken. Hauptdepot: L. Schwenks Apotheke, Wien-Meidling. Die zahlreichen Nachahmungen, die Iaiier». Originalmarke nie errelohen, beweisen die vorzügliche Qualität von Lnsera Touristen-Pflaster. ¦— JM^ Aohtung vor Imitationen. -^p| 1483 15-14 Druck und »erlag von Jg. v. Kleinmayi H: Fed. Vamberg.