Vrikm»«erattons-Pr«ise A". r L a i b lb: AsaMrig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig vierteljährig Monatlich . Laibacher Nedactto» Bahnhofgaffe Nr. 132. 4 „ 20 2 „ 10 - „ 70 Mit der Post: Ganzjährig.................12 fl. Halbjährig................. 6 " vierteljährig.............. 3 " git Zustellung ins Haus djrrtelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. ♦ Anonyme Mittbeilungen werden nicht berücksichtigt; MtnuscÄpIe nicht suriicf gesendet ExpcSirion- & Inseraten-Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 (Buch. Handlung von Jg. v. Klein, rnshr & Fed. Bamberg.) AnsertionSpreise: Für die einspaltige Petitzeile ä 4 fr , bei wiederholter ©iß«» schaltung ä 3 Anzeigen bis 6 Zeile" -**' Bei größeren Jnserachnt öfterer Einschaltung rafiöif. , chender Rabatt. ' Für complicierten Satz beson-dere Vergütung. Dinstag, 22. Juni 1875. — Morgen: Edeltrud. 8. Zahrgang. Fromme Spazicrgänge. Die Klagen in unseren klericalen Blättern über Darnieder liegen des Kleingewerbe« und der bauet. t&n ffikl6f*«ff=- li”6 «”'6 »’re*E‘,tM,Vto feit» und sachgemäß anzuerkennen. Es gibt eben tn & Zweigen des menschlichen Gebens und Schaffens tzar viel Unvollkommenes und Mangelhaftes, daher Za aar vieles zu verbessern, vor allem in unseren fiSitb?. und ackerbautreibenden Klassen, woraus Mehrheit des Bolle« besteht. Aber während man i? S«„ Landern nicht in muss.gen Klagen sich sondern rüstig Hand anS Werk legt, um hty, ürbel abzuhelfen, während n,M dort Meister-d^eine zur Wahrnehmung gewerblicher Interessen Achtet, Borschußkassen für d.e gewerbliche und ^erbautreibende Bevölkerung gründet durch gemein. Wen Ankauf von Rohstoffen und Maschinen durch Verbreitung gewerblicher und technischer Fachschnften, Veranstaltung von Vortrag..'über neue Et st», ^gm und Verbesserungen nutzltch und wohlthalig C die fiebung deS Gewerbe und Bauernstandes ldlrkt übnbietel man sich bei uns in Schmerzensschreien Weherufen und macht gar die Entdeckung, Hand-CÄm und Ackerbau könne nicht vorwärts kom- «- ..«-liei-." w°»°° d-- 6- U.b»..-gun. * JwÄ” W”* 8j»«b-U MC». Wt V Haft, , Mr Mnrai« ................ ... Schlosser feilen, tn in den Lehm greifen, wenn Brot in da» Ieuisseton. Ein Jagdabenteuer. Mr A. Thomas Anquetil. ein weitgereister Wh hat in einem Buche- „Aventures et Äes dans l’extreme Orient; prem.Öre partie: Kmee et betes“ seine Erlebnisie in B.rma dem . U6%Z Ausführlich beschreibt er rine Jagd auf ^verbäbne die er in der Nähe von Thsrle Mhyoo, <7gr°Ln Ortschaft am Jrawaddy. anstellte. Er Qft mit seinen beiden Dienern, von denen der ein Neger von der Küste von Malabar, der lin bretonifcher Matrose war, war am ersten KL? «U (eenn Händen heimgekehrt; er er,ähl.e ^Misaeschick einem birmanischen Lackfabr,kanten. Bekanntschaft er gemacht, und nun trug .hm an daß am ändern Tage seine Frau und ein den Fremden in ein Jagdrevier begleiten wo es an Beute gewiß nichi fehlen werde. ^»Anerbieten wurde angenommen, und am ändern 5*® mnjhtt sich Anquetil mit feinen beben Dienern, y'Zm Sltminln, Mt M. unt, > ’ wiener auf den Weg und kam in einen ei Etlichen Auerhahngarten. Ein 10 Meter hoher und Haus kommen soll; man hat in den Ländern, wo Ackerbau, Gewerbe und Handel auf der höchsten Stufe der Blüte stehen, noch nicht die Entdeckung gemacht, daß allerhand Bruderschaften und Gebetver-eine unter geistlicher Vormundschaft, daß ProzeffionS-wesen und kirchliche Umzüge, daß Mai- und Juni, andachun, alle die zeitraubenden und kostspieligen frommen Hebungen und Spsziergänge, all das wenig erbauliche Nachaußenkehren der ^Religion" die arbeitenden Klaffen vorwärtLbringen oder daß solche Mittel technisches Geschick, geläuterten Geschmack, rege Arbeitslust und fortschrittlichen Sinn, der gerade dem Gewerbetreibenden unentbehrlich ist, stark förderten. Wenn solche Mittel ausreichten, wenn man das Handwerk und den Landbau, die auch heute noch ihren goldenen Boden haben, überhaupt durch kirchliche Andachten und vollkommene Abläffe in Flor bringen könnte, fo müßten sich dieselben gewiß bei uns in Krain gegenwärtig der höchsten Blüte erfreuen, find ja die vielen und großen Kirchen stets von „Andächtigen" voll, wimmeln doch alle Plätze, alle Wege und Stege im Lande von Prozessionen und frommen Spaziergängern. Wer jedoch nicht blind ist, sondern Verständnis für die Forderungen der Neuzeit hat, wer das Volk überhaupt nicht betrügen und beschwindeln will, fon» dern in Wahrheit für dessen zeitliches und ewiges Bestes besorgt ist, wird ihm auch offen ins Gesicht sagen, daß vermehrtes RosenkranzbeUn und Litanaien-absingen dem socialen Elend keine Abhilfe schaffen werden,«»« «»»E--«» eben so dicker, undurchdringlicher lebendiger Hag schloß denselben ab; ein Marder hätte sich kaum durch denselben winden können, so dicht war die Verästung des dornigen Gesträuche«. Eine gegen Elephanten, Affen und eine Menge kleiner Nagethitre wohlverwahrte Pfostenthür bildete den Eingang, im Innern standen Bananen in üppiger Fülle. „Diese Plantage," erläuterte Muy-Ma, „gehört dem Gouverneur der Provinz; man darf darin jagen, aber nicht« verderben. Lassen Sie also Ihre Diener außerhalb der Umfriedung stehen bleiben; dieselben können auf die Auerhähne schießen, die hinaueflicgen oder durch die Thüre fliehen. Jetzt — e« war nachmittags — schlafen die Hähne sorg, los auf den Bananenbäumen, deren Frucht sie sehr lieben; so wie einer erweckt wird, fliegen alle davon, mit Ausnahme der brütenden Hennen. Was wir mit diesen beginnen, will ich Ihnen später erklären. auf die anderen feuern Sie sogleich, sobald Sie dieselben erblicken.“ So geschah es ; Anquetil wies seinen Dienern Josef, dem Neger, und Düsir6, dein Bretonen, ihre Standplätze an und begab sich mit der Frau und dem birmanischen Diener in den Garten. So leise sie auch austraien, weckte das Rascheln der öanancnbiatter dir Bögel doch bald. Einer Die sogenannten Gnadenbilder stehen nicht nur an sich selbst mit dem Grundsätze der Religion ganz im Widerspruche, weil das Volk dadurch von der einzig gebotenen Anbetung Gottes abgezogen und zum abergläubischen Vertrauen auf Bilder verleitet wird, sondern sie sind zugleich der eigentliche Anlaß zu den mit der Religion ebenso unvereinbarlicheu Umzügen und Wallfahrten. Seit der Regierung der Kaiserin Maria Theresia, der gewiß niemand Mangel an Frömmigkeit und echter Religiosität vorwerfen wird, wurde in Oesterreich daran gearbeitet, die Wallfahrten zu vermindern, weil diese das Voll vom einheimischen Gottesdienste abziehen, falsche Andachten befördern, Unordnungen in Gemeinden und Familien verursachen und den gemeinen Mann zur Versäumung seiner Arbeit und zu unnützen Geldauslagen veranlassen. Die meisten Wallfahrtsorte verdanken ihre Entstehung dem Eigennutze, und Wadern einen gestattet wird, konnte dem ändern nicht versagt werden. Der Vortheil, den die Einwohner eines Gnadenortes von den Wallfahrten hoben können, ist nicht zu vergleichen mit dem Schade», welcher für das Volk durch die Wallfahrten entsteht. (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 22. Juni. Inland. Der muernannte Bischof von Königgrätz, Dr. Hais, wird von den Alt» czechen als einer der ihrigen reclamiert. Daß der davon stieß einen schrillen Schrei aus, auf den die anderen antworteten. Anquetil erlegt den ersten, als derselbe eben davonfliegen wollte, ebenso einen zweiten; die übrigen aber waren davongeflogen, ehe der Schütze fein Gewehr wieder geladen hatte. Die Diener draußen feuerten auch mehrmals, aber nur der Neger hatte einen Hahn angeschossen. Anquetil, Muy Ma und ber birmanische Diener wendeten sich nun nach der entgegengesetzten Seite des Gartens. Dort überdeckte der Hag einen tiefen Graben. „Dort halten sich," erläuterte Muy-Ma, .die Bruthennen und die, welche Junge haben, gerne auf, weil sie dort weniger Nachstellungen ausgesetzt sind. Wir werden sie aber doch bekommen, denn sie verlassen ihre Eier und ihre Jungen nicht, um zu entfliehen. Schießen Sie aber auf das erste Zeichen, sonst sind die Eier für und verloren." Der Verlauf klärte Anquetil bald über den Sinn ber letzten Worte auf. Die Drei schritten dem Hag zu, der Diener stellte ein Kästchen zu Boden, das er mitgebracht, öffnete den Deckel, und Anquetil sah zu seinem größten Erstaunen eine fünf bis sechs Fuchs lange Schlange, die sich von ihrer Herrin streicheln ließ und am Hals eine kleine Schelle trug. Frau Mny-Ma lachte über die Verblüfftheit des Franzosen und sagte; „Diese Schlange Ernannte dem Terna^orschlage des Cardinal« Schwarzenberg entnommen ist, wenngleich er nur an letzter Stelle präsentiert war, wird von der „Politik" als eine Niederlage des Ministeriums breitgeschlagen. „Seit Beginn des Berfassungs-kampfes — so schließt das deutsche Czechenblatt feinen Trimnphartikel — gilt Cardinal Schwarzenberg als Repräsentant der weitesten kirchlichen Au. tonomit; hat nun seine Auffassung und sein Verständnis der Bedürfnisse der königgrätzer Diöcese gegen die Vorschläge des Cabinets gesiegt, dann ist das Vorhandensein vor Thatsachen constatiert, vor denen sich das Cabinet AnerSperg beugen muß." Gewiß gibt es Thatsachen, vor denen daS Cabinet sich beugen muß, freilich nicht deshalb, weil etwa die Krone sich berufen fühlt, gegen das Ministerium Politik zu machen, sondern weil diese Thatsachen daS Ministerium nicht berühren. Und dahin gehören die Bischofsernennungen, welche ein persönliches Recht des Kaisers sind, ein Recht, welches der Monarch auch auSüben könnte, ohne die Regierung zu fragen. Daß aber die Ernennung einen Umschwung im czechischen Sinne bedeute. glaubt das czechische Blatt wol selbst nicht. Die Andeutung eines solche« Umschwunges ist eines jener Nebelbilder, mit welchen die föderalistischen Führer die Massen immer wieder vertrösten; sobald die letzteren in der Wüste der passiven Opposition ungeduldig zu werden beginnen. Die „Wiener Zeitung" publiciert der Vertrag vom 9. Oktober 1874, betreffend die Gründung eines Allgemeinen Po st vereine s. Der Vertrag wurde bekanntlich am 9. Oktober 1874 in Bern zwischen Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Belgien, Dänemark, Egypten, Spanien, den Vereinigten Staaten von Nordamerika, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Italien, Luxemburg, Norwegen, den Niederlanden, Portugal, Rumänien, Rußland, Serbien, Schweden, der Schweiz und der Türkei abgeschlossen. Die Ratificationen wurden am 3. Mai 1875 zu Bern ausgewechselt. In Brünn droht ein allgemeiner Strikt der Weber auszubrechen. Letztere begehren eine Lohnerhöhung um nahezu das doppelte ihrer bisherigen Bezahlung, wogegen die Fabrikanten ein Comitti einsetzten, welches mit den Arbeitern verhandeln nnd mit ihnen einen Ausgleich auf Grundlage gewisser Zugeständnisse versuchen soll. Jedenfalls find die Fabrikanten fest entschlossen, die letzten Forderungen der Arbeiter, die sich solidarisch mit einander verbunden haben, unbedingt abzulehnen. Im Falle eine Vereinbarung mit den Arbeitern nicht erzielt wird, würde der Strike sofort beginnen. In Ungarn hat nun bereits die zweite W a h l f ch l ä g e r e i mit der obligaten Anzahl blutiger Köpfe stattgefunden. Der Bericht, welcher pester Blättern hierüber aus Lip!o-Szt.-Miklos zu-g:ht, lautet: .Vicegespan und Abgeordneten Candidat Arpad Vißely, ließ sich von einem aus der Umge» bung des OrteS zusainrnengelcsenen, aus beiläufig 40 Menschen bestehenden Trupp einen Fackelzug darbringen, infolge dessen der ganze Vorort sich erhob und die Fackelträger aus der Stadt vertrieb, wobei leider viele Verwundungen vorfielen. Der Vicegespan und der Stuhlrichter bekamen sodann auch noch eine „Katzenmusik". In einigen Telegrammen finden wir den erschwerenden Zusatz, daß der Herr Vicegespan den Fackelzug zu dem Zwecke veranstaltet habe, „um einen Scandal zu provocieren." Auslaud. In verschiedenen deutschen Mitte l st a a t e n bereitet man sich, wie in 58aietn, zu neuen Landtagswahlen vor. Im Großher-zogthum Hessen sollen ent 30. drei Urwahlen für die zur Hälfte zu erneuernde Kammer stattfinden, und die Wahlbiiwegung gewinnt einen besonderen Sporn durch die Bemerkung, daß die Regierung in Sachen des Kirchenstreits nicht energisch genug vorgeht. In Baden erwartet man die Wahlausschreibung für Anfang Juli, die Ultramontanen agitieren aber schon jetzt nach Kräften. Aus Baiern liegt der Wahlaufruf der .Patrioten" vor. In Sachsen handelt es sich um Socialdemokraten, Par-ticularismus und locale Fragen. Die Dreißiger-Commission hat die Bestimmungen des Municipal-WahlgesetzeS auf das politische Wahlgesetz übertragen. Die DomicilSdauer für einheimische Wähler wird somit sechs Monate und für die fremden Gemeindeangehörigen ein Jahr betragen. — Die Berathung des Dufaure'schen Preßgesetz-Entwurfe- soll im Ministerrathe lebhafte Erörterungen hervorgernfen haben, und es heißt, daß derselbe entweder abgeändert oder zurückgezogen werden dürfte. Die C a r l i st e n haben bei der Einnahme von Carinena noch viel ärger gehaust, als die ersten Berichte vermuthen ließen. Die Carlisten haben nicht nur drei Frauen verbrennen wollen, sondern andere nackt durch die Straßen geschleift und geschändet, ferner die Verwundeten, die in ihre Hände fielen, erbarmungslos niedergemetzelt. Die Schandthaten von Cuenca werden durch jene von Carinena noch überboten. Und für dieses Gesindel sammeln französische und österreichische Aristokraten Geld! „Noblesse oblige“ — das Wort haben diese Wappenträger vergessen. Aus dem amtlichen cubanischenKriegS« berichte, der die zweite Hälfte des MonatS M» umfaßt, erhellt, daß der Jnsurgentenführer, Gern-rat Maximo Gomez. die Trocha-Linie verlassen hi!> Biele Insurgenten suchen Pardon nach. Den Truppen ist ihr rückständiger Sold für den Monat April in Gold auSgezahlt worden. 100,000 Pfund Sterling , welche General-Capitän Valmaseda von btt spanischen Bank in Havanna entliehen hat, sind an dieselben zurückgezahlt worden. Die massenhaften $'tf brechen gegen Personen und Eigenthum, welche» Havanna zu den täglichen Ereignissen gehörten, Habs in den letzten Wochen abgenommen. In Peru herrschen wieder trostlose Zustände Der Jniurgentenhäuptling Pierola hält sich an dc Spitze einer zahlreichen Bande in den Bergen tun Torota auf und hat einen ausgebreiteten Anhaii in der Hauptstadt Lima, besonders aber im @üJff des Landes, wo infolge des verhaßten AuSfuhrzsIlü auf Soda-Nitrat die größte Erbitterung gegen ds Regierung des Präsidenten Parda herrscht, die fei | der ersten günstigen Gelegenheit zum $fe«6ni > kommen wird. In tima selbst ist die größte Not-! die Gehalte der Beamten sind seit Monaten, d manchen Fällen feit Jahren rückständig, und dil Beamtenfamilien sind genöthigt, Juwelen und so» ftige Kostbarkeiten zu verkaufen, um sich den «ich wendigen Lebensunterhalt zu verschaffe». Die Pri' sidentenwahl im nächsten Oktober wird fdjroctti| dem Lande zu ruhigeren Zuständen verhelfen. Local- und Proviuzial-Angelegucheilri.! — (Der Polanahof.) Die steiermärkisch« 8#^ I wirthschastsgesellschast hat bekanntlich ihren lanbtoirthf*#1 lichen BorsiHtsgarten in Graz als nicht mehr mit der I gen Theorie und Praxis der Landwirthschast etrtinbtrtü I verkauft. Dasselbe könnte ganz unbeschadet für den wirthschastlichen Fortschritt in Ärain mit dem beiläufig I derhalb Joch fflrmtb umfassenden Polanahos in Caibach f I schehen, wo gegenwärtig ja ohnehin sast nicht» ander» & I Kartoffel und Hafer angebaut wird. Nim findI zwar weit davon entfernt, mit Geringschätzung auf de» i* I bau von Kartoffeln und Hafer herabzublicken oder z« * I Bedeutung dieser Gewächse für die Landwirtschaft irj«®’ zu unterschätzen; aber das wird man uns doch zugeße^I daß ein landwirtschaftlicher Versuchshos, der fich Kultivierung dieser edlen Gewächse beschränkt, ein «tnxtf & spieliges Institut wäre. Dazu kommt noch, daß leldji I so kärglich bemessene Urprodution nicht sonderlich i» S**6 I zu stehen scheint wenigsten« nach der geringen Äusmerifi*' I feit zu schließen, welche ihr eine löbliche gttuniniftration ** gedeihen läßt. Wir finden daher den uns von compttfl^l Seite geäußerten Wunsch, der Polanahos möge verkauftc1' I ist nicht giftig; dafür maust sie aber geschickt die Eier, folgen wir ihr ohne Zeitverlust." Die Schlange hatte sich inzwischen so rasch in bat Gehege geschlichen, daß die Drei sie aus den Augen verloren hätten, wenn das Klingeln der Schelle sie nicht auf der Spur gehalten hätte. Plötzlich schwieg da» Geklingel, Muy-Ma klatschte auf eigentümliche Weise in die Hände, und die Schlange kam herbei mit den Zeichen äußerster Erregung; die Herrin ergriff sie trotz der heftigen Sätze und zog ihr ein Käppchen über den Kopf, worauf sich die Schlange nicht mehr rührte. „Nun machen Sie sich zum Schießen fertig," sagte sie, „und schauen Sie in das Gebüsch; Sie müssen eine Henne erblicken." Anquetil bückte sich und sah wirklich eine Heime in dem Gebüsche kauern; sie hatte die Flügel aus. gebreitet, die Federn empor gesträubt und zeigte die größte Verzweiflung, indem sie ein Dutzend Küchlein unter ihren Fitligen und ihrem Leib zu bergen trachtete. Wenn er allein gewesen wäre, bemerkt Anquetil, so hätte er nicht geschossen, so aber habe er sich gewissermaßen dazu verpflichtet gehabt, und tt gab Feuer, indem er, um die Küchlein möglichst zu schonen, hoch zielte. Ein scharfes Piepen ließ sich vernehme«, ttn halbes Dutzend Küchlein hatte sich in den tiefen Graben gestürzt, wo sie Hals und Bein brechen mußten. Der alte Birmane bahnte sich einen Weg und brachte die Henne und drei Küchlein herbei. In einiger Entfernung von da wurde der Schlange ihr Käppchen abgenommen, und sie begann die Jagd aufs neue. Da sie diesmal beim Signal der Herrin weniger schnell zurückkehrte, rief die Letztere: „Ah, die Spitzbübin frißt die Eier I" „Es entspann sich" — erzählt Anquetil — „ein dumpfer aufregender Kamps, den ich mein Lebelang nicht vergessen werde. Die Schlange war der Henne auf zwei bis drei Schritte nahegekommen und ließ ein eigentümliches Zischen vernehmen; die Henne blieb trotz ihres Schreckens auf dem Neste, entschlossen, es bis zum Tode zu vertheidigea. Sie stieß ein rauhes, abgebrochenes, zischendes Gekrächze aus; die emporgesträubten Federn gaben ihr das Aussehen eines Igels, der Körper erzitterte vor übermäßigen Schrecken. Die Schlange kroch mit erstaunlicher Schnelligkeit um da« Nest, mit erhobenem Kopfe, offenem Rachen, wedelndem Schweife, die Augen fest auf ihre Beute gerichtet. Die Henne, mehr und mehr von diesem magnetischen Blick gebannt, drehte sich mechanisch um sich selbst, um der Gefahr zu begegnen, denn der Feind zog uninerklich den Kreis immer enger. Endlich verlor sie die Stimme und fiel erschöpft und regungslos nieder. Die Schlange schlüpfte unter ihr weg, ergriff ein Ei, zerbrach es mit dem Maol n schlürfte den Dotter mit Behagen. Sie M I mit dem ganzen Rest so gemacht, wenn nicht * Birmane das Gebüsch auseinandergedrückt unb I wieder das Käppchen über den Kopf gezogen r| So wie die Henne nicht mehr unter der banoo^I Einwirkung der Schlange stand, lebte sie w* auf, stürzte sich auf den Alten, griff ihn mit 8*1 len und Schnabel an und hätte ihm die Augen f* gehackt, wenn er nicht rückwärts schreitend, auT Gehege entschlüpft wäre. Ich tödtete sie, der inane sammelte die Eier; es waren deren 11, < größer als die Eier des Hau«huhnS, weniger und zugespitzt, von blasser Farbe und geldlich gcs ©eenen wie die eben geschilderte, wiederholte» noch vier- oder fünfmal, dann bat tch Muh<> es dabei bewenden zu lassen. ES widerstrebte diese armen Bruthennen zu tflbten. Männchv Weibchen waren beim ersten Schüsse davongcst nur die Bruthennen konnten ihre Brut nicht . lassen. Die Schlange, die sich ongcfitg| wurde wieder in ihr Kästchen gebracht, und t» für meinen Theil 5 Vögel und etwa ttier* Die Jagdbeule wurde im Hause deS Utffabrtn gelheilt. Ich schickte dem Gouverneur da« meinem Antheil zu und wurde dafür nut Einladung beehrt." dadurch einer nützlicheren Bestimmung zugefllhrt werden, durchaus nicht ungerechtfertigt. — (Beim letzten Festschießen) der hiesigen Siohtschützengefellfchast wurden 4548 Schüsse abgefeuert, worunter 3 Centrum 68 Vierer. Besigewinner waren die Herren Renz, Seumg, Ferliuz, Regorfchek, UrbaS, Tschiukel, Kaiser und Gallü. _ (3u dem Waldherr'jchenJnstitutSfeste) tou§ noch na»getragen werden, daß ein Professor der I. t. Dbrrrealfchule einen höchst gelungenen Toast ausbrachte, töefchem viele fröhliche Trinksprüche folgten. Inmitten der Toselgenüsse, wo er Mund zum Einnehmen nnd die Hand Lum Ausgeben bereit ist, regte eine von einer Maske Hemm» gereichte Sammelbüchse den wohlthätigen Sinn für den ^Schulpfcnnig" nicht vergebens an. Seit wann maskiert ttch die Aufforderung zum Wohlthun?! Vortrcfslichkeit nnd Unerfchöpflichkcit von Speise und Trank sei noch schließlich hervorgehoben, die erstere schlug die letztere jo aus dem Uelde daß die edle Hausfrau beim Rücktransport nur für leere Gefäße zu sorgen hatte, welche den Buffetwagen namhaft erleichterten. _ (Herr Domdechant Supan) lehnt in einer Anschrift an die Redaction die Autorschaft des Artikels der ^Novice" „Zur Abwehr" ab, ebenso sei derselbe nie bei eintr Landtagssitzung anwesend gewesen. Von den Kirchen-dvrstehungen bezüglich der Blocken befragt, Habe er ohne lebt Partei- oder politische Rücksicht, nur im Interesse der Kirchen und Gemeinden das gerochen, wozu er nach feiner Erfahrung und Ueberzeugung verpflichtet gewesen und was jedem zu verantworten und zu veröffentlichen sich fetraue Herr Domdechant Supan bezeichnet daher alle in tzr 137 und 138 des „Tagblatt" feine Person betreffenden Anschuldigungen als unbegründet und legt Verwahrung ein. _ (Domkaplon Älun) ersucht uns weiter con-datieren zu wollen, daß er während der ganzen heurigen Landtags,eff ton keiner e.nzigen Sitzung °lS Zuhörer be.ge-Enthöbe und mithin auch vom „aufmerksamen Beobachter-Her Londtogsgallerie nie in konvulsivischen Zuckungen ge-Netzen worden fein konnte. Gemrinderathssitzung am 18. Juni. (Schluß.) Ueber den gestellten Antrag entspinnt sich eine lebhafte "" ÄuiM«ui4 J» m -SttS ^in&rrßanden und meint, daß namentlich auch N°g d« Mauern und des Gradaschzabaches, letzterere legend durch das badende Militär, Uebelstande seien, Wlia Ihn»^re^ »egen den Zweck des Antrages aussprechen, glaubt aber, daß der Geme.nderath selbständig vergehen könnte, der ja Männer aus allen Be-^(Leigen in seiner Mitte habe und zudem schl.eßlich doch UfleS zur definitiven Entscheidung kommen müsse. «R Vototschnik begrüßt den Antrag umsomehr «Hit besonderer Freude, als er selbst in einiger Zeit einen Ähnlichen einzubringen die Absicht gehabt und auch schon Vorstudien gemacht habe, denn vor allem seien auswärtige Erfahrungen zu benützen. Derselbe lies einige Stellen aus Vm Gutachten einer preußischen «an.tätsenquete, die sich tior allem für ein geeignetes Abfuhrsystem und gegen die Kanalisierung erklärte und stellt dann die von ihm in Aus« M genommenen Anträge: 1. Der Bürgermeister möge sich ty amtlichen Wege an eine Reihe von Städten um Bekannt-tabe der dortigen Vorkehrungen und Erfahrungen; 2. tns-CnS noch So» um Mittheilung der Erfolge des Ton ÄnsLs wenden ; 3. es sei eine besondere Commission «us der Mitte des ffieincindexatljes zu wählen^ welche_ tote ^Sache in die Hand zu nehmen und in lebet Sitzung über SÄ I“ »»»IW htionbereS ist ober doch nicht dagegen, wol aber gegen die Khung v°n Vertretern staatlicher Behörden zu derselben; Wetts kämen dieselben doch nur als Privatmänner und Än könne sie die Gemeinde auch so berufen anderseits nrf) letztere damit etwas vergeben unb den Schern W fi* lüden daß sie ohne Intervention der staatlichen Be. W? Ni»t 'mit der Aufgabe fertig werden könne. Er Kuaat deshalb, die Beiziehung solcher Vertreter im An. C «Massen Vom Project tialmagtitt sei onch nicht &„°Äen »nb ein großer 21,eil der Wände l.ege *to«|aupt in der lässigen Durchführung der bestehenden sani- *®r't» i eiweis würde mir von stabilen Be t*nW,tscomini!si»iien na» dem Muster der englische.. etroaS WtSl Wir haben mit Enqueten schlechte Erfahrungen SS* « ’f* fca6er 9(9en bcn 9,f1,"ten «»trag, bringt aber doch seinerseits in Vorschlag: ein oder mehrere Sektionen des Lemeinderathes verstärkt durch Sachverständige mit der Beratbrntg des Gegenstandes zu betrauen. • GR. Dr. v. «altenegger gidt zu, daß eine Enquete bisweilen schon mislnngm sei, das soll aber doch an sich kein Hindernis sein, diesen Weg hier zu beschreiten. Die Gegengründe sind auch nur formeller Natur, indem man angibt, daß alle nothwendigen Kräfte etwa int Ge-meinderathe vertreten seien und dieser die Sache erledigen soll. Was gegen die Zuziehung staatlicher Organe vorge-bracht wurde, erscheint nicht durchschlagend nnd es ist vielmehr wüuschenswerth, mit den obersten Sanitätsbehörden in einer so wichtigen Frage in regem Eontact zu verbleiben. GR. Dr. Keesbocher will sich diesmal ausschließlich nur auf den formellen Theil der Frage beschränken. An sich nun kann der vorliegende Gegenstand behandelt werden durch den Magistrat, durch eine Enquete und durch eine zu mietende Gesundheitsbehörde mit Executive. Redner wäre, wie vor einem Jahre, so auch jetzt vor allem für die letztere. Da zu deren Äctivierung aber (eine Hoffnung ist, da die Erfahrung auch gezeigt hat, daß der hiesige, wie alle Ma- Si (träte in Erledigung sanitärer Fragen keinen besonderen :ifer an den Tag legt nnd daß die Dinge dort leicht verschleppt werden, so ist er schon aus diesen Gründen für die beantragte Enquete. GR. St (chm a nn erwartet nicht allzuviel von der einznderusenven Enquete. Nach (einer Anschauung wäre es am besten, wenn sich geeignete Männer fänden, um zu reifen und die janitäre« Einrichtungen anderer Länder an Ort und Stelle zu studieren. Das würde dann ein praktisches Materiale für eine Enquete liefern. Was die vorgebrachten Bedenken gegen die Zuziehung staatlicher Organe anbelangt, so sind diese auch deshalb unbegründet, weil die Enquete sich vielfach mit Fragen zu beschäftigen haben wird, welche gleichzeitig die Verhältnisse der Umgebung der Stadt berühren, dann mit Fragen, wie z. B. die des Morastes, welche überhaupt nur im Einverständnisse mit den Staats-behötden zu lösen sind. Da ist es doch oorthcilhaft, diese von vorhinein beizuziehen. GR. Dr. v. S ch r e j konstatiert, daß alle, die mehr oder weniger gegen die beantragte Enquete gesprochen, eigentlich Argumente dafür geliefert haben. Die Nothwen-digkeit von sanitären Reformen wurde oöftitig anerkannt und dafür immer g?mifchte Commissionen empfohlen, wie ja auch schon der § 4 der Geschäftsordnung solche in Aussicht nimmt. Da der Gegenstand aber jedenfalls vor mehrere Sectionen gehört und bei den wenig ermutigenden Erfahrungen über die Erledigung von Gegenständen auf diesem Wege bleibt doch die vorgeschlagene Enquete der beste Weg. Nach einem kurzen Meinungsaustausch zwischen den GRR. Pototschnik und Dr. Steiner betreffs der Behandlung, die doS Valmoginifche Project in der Section erfahren, erhält BR. Dr. S L o f f e r das Schlußwort. Redner hebt vor allem hervor, daß mentorijche Einwendungen gegen die Zweckmäßigkeit des eingebrachten Antrogs nicht gemacht würben, und es wurde nur von mancher Sette ein anderer Weg als der passendere erachtet. Aber auch diesfalls wurde nicht wesentlich anderes vorgebracht, roos am besten daraus hervorgeht, daß selbst Dr. tileiroeis, der sich am decidicrtcstcn gegen den Antrag aussprach, am Ende seinerseits zu etwas ganz ähnlichem gelangte; wenn nemlich mehrere Sectionen verstärkt durch Sachverständige, die Angelegenheit berathen sollen, so kommt dies doch so ziemlich auf eine Enquete hinaus. Die Einwendungen gegen die Beziehung staatlicher Vertreter wurden bereits von zwei Seiten gebührend entkräftet und es wäre nur beiznfügen, doß unter den staatlichen Behörden auch der LandesfanitatS rath zu verstehen ist, der in einer jo eminent fein Ressort betreffenden Frage doch als solcher vertreten sein (oll. Die Selbständigkeit der Gemeinde und ihre Stellung ist über dies doch ohne Zweifel etwas zu festbegründetes und refpec lables, als daß durch die connivente Einladung von einigen Vertretern staatlicher Behörden dieselbe miSdeutet ober gar erschüttert werden könnte. Der weiters gemachte Vorschlag: geeignete Persönlichkeiten auf Reifen zu schicken, ist ein sehr accepmbler unb wenn die geeigneten Männer und die Mittel sich finden lassen, so wird die Enquftte gewiß gerne aus denselben zurückkommen. Auch die Anträge des GR. Po totschuik können uns erwünscht sein; der dritte dürfte angesichts des heutigen wol entfallen, während die beiden ändern als Zusatzanträge zur Annahme zu empfehlen sind. Wenn von mancher Seite angebeutet wurde, daß die Resultate der Enqnkte keine besonberen sein werden, so erinnert Redner daran, daß er schon in seiner ersten Begründung vor allem Songninismus gewarnt und nur bescheidene Resultate in Aussicht genommen habe. Die Enquete wird vielleicht in mancher Beziehung zu keiner gedeihlichen Lösung gelangen, aber unter den gegebenen Verhältnissen bleibt sie immer noch der beste Weg, und gelänge ihr selbst nur ein Theil der Aufgabe, so war sie sicher schon deshalb gerechtfertigt und empfehlenSwerth. Bei der fohin erfolgenden Abstimmung werden der ge stellte Antrag auf Einberufung einer Enquüte und die bei den ersten Zujotzonträge des GR. Pototschnig angenommen die von den ARR. Dr. Bleiweis und Dr. Steiner gestellten Anträge aber abgelehut? Den letzten Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Antrag bcs BR. Terpin: am Raan statt der in Aussicht genommenen massiv steinernen Mulden nur billigere gepflasterte herzuflelleu, der nach einigen Bemerkungen des ■ Bürger, Dr. v. Kaltenegget und L a ß n ik auch angenommen wurde. Hiemit schließt die öffentliche Sitzung um 71/, Uhr und folgt eine geheime, die um 81/, endet. es Die Schlußvcrharrdlung gegen Franz Ruß. (Schluß.) Die Rundreise des Herrn Franz Ruß bot auch in der Abendsitzuug den Gegenstand für mancherlei der Pikan-terie nicht entbehrende Erörterungen. Der Gerichtshof hatte sich längst dahin geeinigt, doß auch jener Tbtil der Vergangenheit deS Angeklagten einer ausführlichen Be'pre-ctumg und Kritik unterzogen werde, welcher in den eigentlichen prozessualen Rahmen nicht gehört, da die Annahme wol gerechtfertigt erscheint, daß das Urtheil der Jury durch die richtige Kenntnis diefes Lebensbildes erleichtert werden müsse, ©o mußte sich denn der vielfache Baron dazu bequemen, die ergötzliche Geschichte, wie er in Pest Bräutigam wurde und warum er es in Florenz nicht wurde, zu erzählen. Man kennt diese Daten schon tbeilweise aus der bereits mitgetheilten Anklage. Ruß, der in Pest als Baron Jmhof-Hohenegg aufgetreten war, hatte sich mit der Tochter eines angesehenen dortigen Fabrikanten verlobt nnd sollte, nachdem die Mitgift per 60,000 Gulden schon sichergestellt war, die Bermä-luug am 10. November 1873 stattfinden. Die Kosten seines tondesgemäßen Auftretens in Pest bestritt der Herr Baron aus der Tafche des Ingenieurs Hermann Schmidt, dem et unter den gewagtesten Vorspiegelungen gegen 800 fl. her-auSschwiiidelte. Als Herr Schmidt mißtrauisch wurde unb üvetdies bei der herannahenden Hochzeit die wirkliche Legitimierung des Pseudo-Barons uuabweislich erschien, trieb mit einem Male unseren Helden eine unbezwingliche Sehnsucht nach dein Lande der Orangen und Polenta, was übrigens begreiflich erscheint, da der nüchterne Verstand ihm sagen mußte, daß die Entzauberung eines gütergesegneten Barons zu einem blutarmen, simplen Amtsdienerssohn auch aus die verliebteste Braut höchst verstimmenb wirken muß. Und des-halb ist Herr Ruß om 10. November — in Florenz. Auch hier warf der Don Juan aus Laibach feine Liebesnetze aus und verstrickte in biefelben bit sechzehnjährige Tochter eines reichen Norwegers, gleichzeitig bem letztem mit 2500 Francs zur Ader lossend. Hier wäre es fast ernst geworden. Der Norweger scheerte ich nicht um Papiere und nahm den Baron Jmhof gläubig hin, da rettete ein seltsames Verhängnis das junge Mädchen aus dem hohen Norden. Durch einen Zufall mußte der Vater des oben genannten Ingenieurs Schmidt als Bildhauer in Florenz leben, durch einen Zufall mußte der Norweger diesen Bildhauer kennen lernen und ein weiterer Zufall ügte es, daß Papa Schmidt durch einen Brief seines SohneS wenigstens tbeilweise von dem früheren Bräutigamstande des Herrn Baron in Kenntnis gesetzt wurde. Diese drei Zufälle machten alles Raffinement zu Schanden und — im Frühjahr 1874 finden wir Franz Ruß als Reichsfreiherrn von Feilitfch zur Herstellung seiner zerrütteten Gesundheit in Bad SBartenburg. Hier wurde er endlich, nachdem er noch zwei Kurgäste um einigt hundert Gulden beschwindelt, verhaftet, da der über Requisition des Herrn v. Kleyle erlassene Steckbrief an ihm zum Berräther wurde. Obigen Sachverhalt entnehmen wir theils der Aussage des Zeugen Hermann Schmidt, theils den zur Verlesung gelangten Acten. Vor Schluß des Beweisverfahrens ist noch eine Episode zu erwähnen, welche die Vorladung des Dr. Feßler als Zeugen veranlagte. Der Staatsanwalt wünscht diese Vernehmung, da Dt. Feßler früher bet Rechtsbeistand des Angeklagten war und seine Otzithungen zu Frau von Kleyle kannte. Dr. Feßler erklärte jedoch, nachdem er ursprünglich von Ruß zu dessen Verteidiger designiert war, unter Berufung auf § 152, 2, St.-P.-O. die Zeugenaussage zu verweigern. Der bieSsalls provocierte Gerichtsbeschluß trug jedoch Dr. Feßler aus. feine Aussage abzngcben, da die Acten nichts von einet Bestellung als Vertheidiger enthalten. Dr. Feßler deponierte nunmehr, daß et den Angeklagten vor vier Jahren kennen gelernt habe und später in dem Scheidungsprozesse zwischen Herrn und Fron von Kleyle die letztere vertrat. Madame erklärte ihm öfters, daß sie ihren Hauslehrer liebe, wie eine Tante ihren Neffen. Ein Histörchen, welches der Zeuge zum besten gibt, mag diese» Bericht schließen. Oberstlieutenant Kleyle hatte seinen Hofmeister zum ersten Male aus dem Hause gejagt und Ruß ging aus einige Tage nach Prag. Da wurde einst um die dumpfe Geisterstunde herum Dr. Feßler durch heftiges Läuten aus dem Schlafe geweckt. Er eilte bestürzt aus dem Bette. Die Thüre wurde geöffnet und in namenloser Auflegung stürzte Fron v. Kleyle herein, ein Papier in der Hand. „Um Botteswillen, Doctor, der Franzi telegraphiert, daß er sich erschießen würde. Sie müssen sofort nach Prag fahren." Dr. Feßler brachte diesem Einfalle eine seht kühle Auffassung entgegen und sagte: Entweder er Hai sich er-schossen, dann ,st die Fahrt uin(onst, oder er erschießt sich nicht, dann ist die Fahrt erst recht iiberMsia. — Frau von »kleyle fuhr zurück. Rwei Tage später stellte sich Herr Franz Ruß gesund und frisch, in durchaus unerschossenem Zustande auf dem Horathofe wieder ein. Hiemit ist daS «eweisverfahrut geschlossen. Das Urtheil. welches auf zwei Jahre schweren Kerker lautet, haben wir bereits mitgetheilt. Oeffenllicher Dank. Herr Bohuslav Ritter v. W i d m a n n, f. I. Landes Präsident, ist dem rudolfswerlher Gymnasial-Unterstützungs-Vereine als wirkliches Mitglied beigetreten und hat als ersten Beitrag dem Vereinkauslchusse zehn Gnlden übersendet. Zu dem gleichen Zwecke spendete der Herr San dcssckulinspector I. Solar einen Betrag von zehn Gulden Der gefertigte Bcreinsausschuß erachtet es als seine Pflicht, den genannten Wohlthätern für ihre namhaften Spenden den innigsten Dank auszusprechen. Rudolfswerth, am 20. Juni 3875. Ter Ausschuß. Witterung. L a i b a ck>, 22. Juni. Morgens dichter Nebel, seit 7 Uhr früh heiter, ange nehmet Tag, schwacher SW. Wärme: morgens 6 Uhr + 114“, nachmittags 2 Uhr + 24 7» C. (1874 f 23 2° 1873 + 26 0’ C.) Barometer im Steigen 38-14 öltfli Meter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme +- 16 8», um 18° unter dem Normale; der gestrige Niedcrschlag 0 35 Millimeter. Regen. Angekommene Fremde am 22. Juni. Hdtf! StaSt Wik« Josef Frh. v. Krtiezka, f. f. Statt Halterei-Seeretär, Friedrich Frh. v. Krtiezka, k k Minist,' Concipist, Rang, Post, Reisende; Neumann Franz, Kfm,, Flecke u. Häder Robert, Wien, — Knapp, Bankvorstand, Brünn. — Rehn Alex,, k. k. Consul. — Bohutinsky, Hof, — Boccasini, Triest. — Hiller Franz Paul, München. (Srrso, Sira. Hotel Elefant. Rocco, Triest. — Rock, Fiume. — Polaj, Seisenberg — Hanenschmidt sawmt Vemali», Trifail, — Fleiderer, Wien. — Frau Gerbic mit Tochter, Bi fchvfiack. Väterlicher Hof. Julius Edler v. Lerchenthal, Ingenieur, Wien. — Johann Sbnelz, Triest, Di obre«. Peromana Sebastian, Udine. — Parizckl Hein rich, Mislitz. — Kavnnz, Kellermeister, Triest. Verstorbene. Den 2 1, Juni, Maria Hrovatin, Inwohnerin, 33 I, Civilspital, Erschüpfnng der Kräfte, — Maria Thienel, k. k lÄendarmerielieutenant-Rechnnngsführers-Kind, 2'/, I., HUHnrrdorf Nr, 22, Getärmlähmnng, K. k. Garnison sspital vom 13. bis inclusive 19. Juni. Johann Jak^pi», Infanterist des 17. Jnf.-RegimentS, Pyämie. — Alexander Balazs, Oberkanonier des 12. Feld-Artillerie-Regin>ents, <8ehirnha»t«ntzUudll»g, Gedenktafel über die am 25. Juni 1875 stattfindrnden Lici-tationen. - 1. Feilb., Mali'sche Real, Lbertncheiii, VW- Stein — 2. Feilb., Joras'sche Real., Otok, BÄ Möttling. - Reliz. Meden'sche Real, ad Haasberg, N<Ä Oberlaibach. — 3, Feilb., Sanil'srt>e R?al., Belsko, BG. AdelSberg. — 3. Feilb, «eabrc’fd'e Real, Sevce, BG. Adelsberg. — 1. Feilb, Piskar'sche Real,, Mötnik, BG, Stein — 2. Feilb., Mersnik'sche Real,, Smerje, BG. Feistnz. — 2. Feilb.’ Nemc'scke Real., Bitinje, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Markvvi'jche Real., Kammk, BG. Srainbutfl. — 2. Feilb., Rom'sche Real., Rutzbach. BG. Tschernembl. — 3. Feilb., Marolt'sche Real., Ratstach, BG, Ratscbach. — 3 Feilb., Zour'sche Real, St. ©eit, BG, Wippach. — 3. Feilb, tetofftte Real,, St. Beit, BG. Wippach. — 1. Feilb. Rudmann'jche Real., Rozalnic, BG Möttling. — 3. Feilb. Teran'sche Real, Nastovic, BG. Stetn. Telegraphischer Cursdericht am 22. Juni. « Papier-Rente 70 15 — Silber-Rente 74'----------1860er GtaatSÄnlehen 112—- Bankactien 958. — Credit 221.25 — London 11145 — Silber 101 65 — it. f. Münz-ducaten 5 25. — 20-Francs Stücke 8 89. — 100 Reichs mark 54 45 /rir brn Michaeli-Tmiiin sind schöne und bequeme Wohnungen in gesunder Lag» z», vermiethen. Zu erfragen im Btittonetn-Bureau lFUrstenhof 20G). (427) 8—1) Tiefbetrübt geben wir allen unfern Freunden und Bekannten Nachricht, daß unser vielgeliebtes Tölhterchen Marie im Alter von 2'/, Jahren heute, um halb 4 Uhr nachmittags, naw kurzem und schmerzvollen Leiden verschieden ist. Das Leichenbegängnis findet Mittwoch den 23. d. M. nachmittags um 5 Uhr von der Karl-städtervorstadt Nr. 21 ans statt. Laibach, 21. Juni 1875. Amand Tblencl, k. k. Lin:tenant Re*nung5-führer, Mathilde Thienel, als Eltern. Bei JL Karlnger frisch angelangt: y 3.'' Prinzessen-Masskk von A. Rennard in Paris pr. Flacon 84 kr. <254) li> Mchtblikse nach der neuen Vorschrist in der iklfiirntlem v. Ifeitiniayr & £atn6erg. Mehrere schöne FoimmpB sind für Michaeli zu vergeben. Näheres im Annoncen» bureau St. Jakob Nr. 144. (428) Wiener Weltausstellung 1873 Verdienstmedaille. Niederlage (Sitte Wilthshaus- auf frequentem Posten sogleich zn vergeben. Auskunft in der Exred. dieses Blattes. (1955) 2—2 Si WM der k. k. priv. 1173. ANERKENNUNC8 Klatoer WäscMalit von Rosenliaum & Perelis bei A. J. Fischer Laibach, Kundschaftsplalz Nr. 222. Verkauf zu Fal'rikspreisen. I Preiscourante auf Verlangen gratis.1 IW Für schöne und gute Ware wird garantiert. (419) 6—3 Welt- 1873 Ausstellung Wien. (167) 75—45 Frische Füllung I aus der Ofner Räköczy-Mineral-Bittersalz-Quelle. Diese» Mineralwasser, welche« Im Laboratorium der kflnigl. nngat. Universität sowie durch berühmte in- and»uslltadil** Professoren chemisch genau untersucht wurde, , j . Das natürliche Ofner Räköczy-Mlneral-Bitterwasser wird TOD Dr. WalJa, l’rimurarzt zu St. Kochue, nod ron Frenrelsz, ofner Stadt-Oberphysicus, mit ganz besondere folg angewendet: 1. bei Unterleibskrankheiten, uemlich Leber- und Musi pungen, Il&morrhuidal 1 oiden, ätuhlverhaltung; 2. bei chronischem Magen- und Darmkatarrh, Gelbsucht; 8. bei Urcnlationsstfirungen, Athmungsbeschwerden, nameni wenn selbe Congestionen nach verschiedenen Organe» wirken; 4. bei Gicht, um die Aus- und Ab8onderung8-TMtigkel$ hiemit den Stoffwechsel tu beschleunigen; . 6. bei chronischen iiautauHschl&gen, leichteren ura