IriüilU-ralwn» prrisc: Für Laidack *«utä!,>r!g . . . k a. 4» Ii, . . 4 . 20 . ^«-!-.ahri,;. . . r . io . -.70, , t'r:: te: L-ü: - kr- . . . s . ro. laibache 4§r ' <^)eLrrrrg in? HauS vicriel-"^-'2 r5 n:., rienarliö S kr. 2 6 kr. N r d a tr l i o n: ,^dn^'fgasie Nr. 13. Lrvcdilil'n und Inscraleu-üurcau: Kr>i ^reßplcry Nr. 81 (Buchbandluvg rr'Tr v.Klc'nmavrL F. Bamberg). Illsrttiousprrisc: »?ür die einkvaltiqe Petitzeile 3 kr b-: zwcruw.lltzcr EiNsüLllung L 5kr dreimal L 7 kr. .)7:serti-7i-sierrrvcl jedesmal 30 kr. Lei größeren Inseraten und vfterl.-r L insSültung entsprechender Rabatt. Nr 157? An-nyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuscripte nicht zurückges-nder. Freitag, 12. Juli 1872. — Morgen: Margaretha. 5. Jahrgang. Ein deutscher Staatsmann. (Fortsetzung.) Wiederholt mußte Stein ins politische Getriebe der Zeit eingreifen. Als Frankreich das Land seiner Sehnsucht, das linksrheinische Deutschland in Besitz genommen, erhielt Preußen als Entschädigung die ^estphälischcn Bisthümer. Dem Freiherr» v. Stein Kel die Aufgabe zu (1803), dir neuen Erwerbungen zu Mediatisiren, sie, die früher unter dem Krumm-stllb xj,i.beguemes Leben geführt, an das stramme ^»bische Regiment zu gewöhnen. Mit seinem geahnten Geschick unterzog er sich dieser Aufgabe, °^ete die Selbstverwaltung, verschonte die Unter-Mnen allem nergelnden Beamtenthum uud höhnte sie rasch mit dem neuen Lose. Inzwischen ^rcn sxj„x Besitzungen in Nassau, die er seiner gleichgesinnten Schwester Marianne znr Verwaltung überlassen, selbst mediatisirt worden. Der Fürst von Nassau-Usingen hatte dieselben kraft des Reiche deputationshauptschlusses vom 25. Februar 1803 in Besitz genommen. In dem Protestschreiben an ttmen Vetter, den Fürsten, heißt eö: „Sie sagen, Herr Vetter, die Neichsritterschaft sei bei den geänderten Verhältnissen zur Vertheidigung Deutschlands ohnehin von keinem Nutze» mehr. Einverstanden, aber Nassau ebensowenig. Alle Kleinstaaten müsse» wit de» beiden Monarchien, von deren Existenz die Fortdauer des deutschen Namens abhängt, vereinigt werden, und die Vorsehung gebe, daß ich dieses glückliche Ereignis erlebe." Und an den Stcin'schen Hvfrath Vieler schrieb er: „Ich betrachte fortan Nassau als Bauerngut und verpachte dasselbe. Ich werde nie einen kleinen Räuber als meinen Landesherr» betrachten!" Steins Name, bis dahin wenig gekannt, ging fortan durch alle Gauen Deutschlands; sein Protest machte das ungeheuerste Aufsehen. Im nächsten Jahre war er Finanz- und Handelöininister in Berlin. An dem Tage (10. December), wo Napoleon zum Kaiser der Franzosen gekrönt wurde, ward Stein für seine neue Stellung beeidet. Was er iu diesem neuen Berufe für Hebung uud Besserung der ihm untergebenen Geschäftszweige des Steuer-, Zoll-, Fabriken- uud Handelsdepartements leisten konnte, geschah. Dagegen wollte es ihm nicht gelingen, auf die preußische Politik Einfluß zu gewinnen und diese von dem abschüssige» Wege, de» sie unter dem unfähigen Grafen Haugwitz und dem feilen Lombard cingefchlagen, zurückzuhal-teu. Preußeus schwer beweglicher, allen Reformen abgeneigter König, wie feine unfähigen Räthe zehrten au dem Ruhme des großen Friedrich und deckten mit dessen Namen die schreiendstem Misstände. Alle Warnungen uud Rathschläge Steins verhallten un-gehört, ja der König fühlte sich nicht selten durch Steins schonungslosen Ungestüm gedemüthigt und verletzt. Nichts von inuereu Reformen gelang ihm während seines erste» zweijährige» Ministeriums durchzusetzen als die Aufhebung der Binnenzölle, und nicht der geringste Einfluß ward ihm gestattet auf die äußere Politik. Während Oesterreich und Rußland bereits 1799 und 1805 vereint gegen das übermächtige Frankreich gekämpft hatten, war Preußen in schmählicher Untätigkeit geblieben uud hatte es versäumt, das liuke Rheinufer zu retteu uud Frankreich das Schicksal von 1814 zu bereiten. Als Steins Finanztalent den Schatz gefüllt, war man verblendet genug, allein und zur Uuzeit den Kampf mit dem Corseu aufzunehmen. Die beispiellose Katastrophe von Jena (1806) war nur eine gerechte Strafe dieser Kopflosigkeit. Der Hof flüchtete nach Memel und überzeugte sich nun wohl von der Noth-wendigkeit bedeutender Aenderuugen im Staatswesen, aber da auch Rußland nunmehr in die Action trat, wollte man dennoch nicht entschieden mit dem Alten brechen, auf eine von Stein dringend geforderte Reorganisation der obersten Verwaltung nicht eingehen. Stein wies das ihm wiederholt augeirageue Ministerium des Aeußeru mit de» Worten zurück: „Majestät sind unbelehrbar, Sie müssen zu Grunde gehen." Da schrieb ihm am 3. Jänner 1807 der schwerverletzte König eigenhändig: „Sie sind ein widerspenstiger, trotziger, hartnäckiger und ungehorsamer StaatS-dieuer, der auf feiu Genie und seine Talente pochend, weit entfernt, das Beste des Staates vor Augen zu haben, nur durch Launen geleitet, aus Leidenschaft, persönlichem Haß und Erbitterung handelt. Sie siud excentrisch, Sie sind ein Genie, ein unruhiger Mensch, der nur seine Meinung- für die wahre hält und keine andere neben sich duldet. Da Sie vergeben, die Wahrheit zu lieben, so sage ich Ihnen ans gut deutsch meine Meinung und rathe Ihnen, Ihr respectwidriges uud unanständiges Benehmen gegen Ihre» König zu ändern, widrigens ichfürSie ein pasf endes Quartier bereiten lassen müßte." Letztere Stelle war aber durchstriche». Steius Antwort war die Bitte um Enthebung vou seinem Posten mit der Beifügung, er werde sich rlselon. Die Unfehlbarkeit der alttestamentlichen Bücher. (Fortsetzung.) », ^ie -Werke Richard Siinous, vou denen bei »Me,, des Verfassers die protestantischen Theolo-o" »>it dem größten Unwillen sich abgewendet hatten, äugte« lange nach dem Tode desselben, in der i eitcn Hälsie des achtzehnten Jahrhunderts, für ^Ichland eine große Bedeutung, indem drei ein-ch Universitätslehrer, Ernesti in Leipzig, Mi- diGöttingen uud Semler in Halle, durch blo^ ""geregt wurde», auf der von Simon ge- ueucn'^ Kritik und Exegese des alten und Mit stuwents, Patriftjk und Dogmengefchichte Eifer zu betreiben, der die theologischen kirchi^^en für die theologischen Bedürfnisse des Auf Lehramtes in de» Hintergrund drückte. Zeug',,, " gelangten sic zu der von der Ueber-^ Reformatoren weil abliegenden Einsicht, Mus ursprüngliche Grundsatz des ProtestantiS- des die Schrift Regel und Norm kirchsj^k s"" durch die Herrschaft der fvl?/ ! Dogmatik beeinträchtigt worden sei. Jn-VM. sttzten sie es der iheologifchen »enschaft zur Hauptaufgabe, da« rechte Verhält- nis wieder herzustellen und die Dogmatik nach der Schrift, nicht wie zeither die Schrift nach der Dogmatik zu regeln. Dies konnte nur mittelst eines richtigen Schristverständnifseö geschehen. Das Streben nach Erreichung desselben führte bald zu der Untersuchung »über den Inhalt der biblischen Bücher, dann zur uäheru Prüfung der Begriffe Inspiration uud Kauou, ans welchen die diesen Büchern eingeräumte hohe Geltung beruhte. Da diese Geltung von dem Umstande abhing, daß sie im Kanon standen, so war es von der äußersten Wichtigkeit, zu wissen, wer den Kanon gemacht habe, und an welchen Kennzeichen die Urheber desselben die Echtheit und göttliche Eingebung der demselbeu eiuverleibteu Bücher erkauut hatte». Die ausländischen Freigeister hatten nach dieser Seite hin die Geschosse des Hohnes uud Spottes gegen die Untrüglichkeit der biblischen Bücher gerichtet. Dagegen war die Gesinnung, in welcher die geuauuteu Theologen das ursprüngliche Sachverhältnis zu ermitteln unternahmen, eine fromme und ernste, und es ruhte auf ihnen kein Verdacht, mit jenen Freigeistern in irgend einem Zusammenhänge zu stehen; dennoch traten die Ergebnisse ihrer Untersuchuuge» mit der zeitherigen gläubigen Voraussetzung in gleichen Widerspruch, und manche Behauptungen der Religionsgegner wurden durch die« selben bestätigt. Semler vornehmlich, welcher ursprünglich der Schule des Pietismus angehört hatte, trug vor den hieraus zu besorgenden Folgerungen die wenigste Scheu. In einer lateinischen Abhandlung von freier Untersuchung des Kanons, welche er in einem größeren Werke in deutscher Sprache weiter ausführte, zeigte er, daß die jetzt als kanonisch geltenden Bücher des alten Testamentes in der Zeit zwischen dem Exil uud der Stiftung des Christenthums vou jüdische» Rabbiner» in Sammlungen von größerer oder geringerer Geltung vereint worden, daß diese Geltung immer nur eine menschliche und äußerliche sei, uur das Judeuthum angehe und mit der Wahrheit des Christenthums außer Zusammenhang stehe, indem das Christenthum da sein würde, wenn auch gemeine Christen nichts von allen diesen Büchern wüßten. Jesus habe das Forschen in denselben den Juden nnr empfohlen, insofern sie meinten, darin den Weg zur Seligkeit zu finden, folglich aus Nachgiebigkeit gegen eine Voraussetzung, die er nicht geradezu habe umstoßeu wollen. Der Apostel Paulus habe deu größte» Theil derselben, der »ur dürftige Satzungen und misliche Geschichten enthalte, verworfen, indem er die göttliche Eingebung auf diejenigen beschränke, welche nützlich seien zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung und zur Ziich tiguug in der Gerechtigkeit, um den gläubigen Menschen vollkommen und zu jedem guten Werke geschickt zu machen, oder durch Geduld und Trost Hoffnung des ewigen Lebens und Einmüthigkeit der Gesinnung zum Lobe Gottes zu bewirken. (Fortsetzung solgt.) kommende» Falles eine anständigere Behandlung ausbedingeu. Voll Ekel und Verachtung für die Zustände, denen Abhilfe zu schaffen ihn der Starrsinn uud die geistige Beschränktheit seines Monarchen verhinderte, zog er sich auf seine Burg Nassau zurück und , verfaßte die berühmte Denkschrift über die Wiedergeburt Preußens. Das am Dienstag enthüllte Denkmal stellt ihn dar, wie er diese Staats-schrist voll unsterblicher Ideen den Feinden entgegenhält. Die harten Bedingungen des Tilsiter Friedens, welche die Monarchie Friedrichs des Großen um die Hälfte zustutzten, bewirkten eine wohlthätige Gedankenwandlung in den Köpfen der preußischen Machthaber. Und merkwürdiger Weise war es Napoleon selbst, der diesen Umschwung zu gunsteu Steins bewirkt hatte. Dieser sprach zum Könige Friedrich Wilhelm III., der um mildere Bedingungen bat und über seine schlechten Rathgebcr klagte, die Worte: „Sie haben ja den Herrn von Stein, einen Manu von Geist und Talent." So erhielt Stein schon am 10. Juli 1807 abermals de» Ruf iuS Ministerium, Die erlittene Kränkung vergessend, folgte Stein mit Freude dem Rufe, an der Wiederaufrichtung des tiefgebeugte» Landes zu arbeiten. Die Durchführung der Nassauer Staatsschrist machte er zur Grundbedingung. Man gewährte ihm bereitwillig einen fast unumschränkten Wirkungskreis an der Spitze mehrerer Departements, und was er in diesem Kreise innerhalb Jahresfrist geleistet, bildet einen inhaltsschweren Abschnitt preußischer wie deutscher Geschichte. Die mehrcrwähnte Denkschrift wurde sozusagen die NaFiia, etiurt.r Preußens. Alle Gebiete des öffentlichen Lebens umfaßten feine Reformen. Vor allem galt es Maßregeln zu treffen, welche dem tieszerrüttcten Staate über die furchtbar drohende finanzielle Krisis hinweghelfen sollte». Es galt, die Mittel zu schaffen, damit der auf seine Hälfte heruntergebrachte Staat die hohe Kriegsschuld an den fremden Eroberer abtragen, die moralische Kraft des Landes steigern und zur gelegenen Zeit den Kampf gegen die fremde Unterdrückung wieder anfnehmenen könne. Die Aufhebung der Erbunterthänigkeit, die Herstellung des freien Gebrauchs des Gruudeigenthums schufen allein in der Provinz Preußen 50.000 Familien zu freien Grundbesitzern um. Der letzte Rest der Leibeigenschaft wird vernichtet, die Patrimonial-Gerichtsbarkeit aufgehoben, die Verwaltung und die Gerichte, die im Namen des Landesfürsten Recht sprechen, geordnet. So wie hiedurch der Kern des Volkes, der Bauernstand, mündig, so sollte durch Aufhebung des Zunftzwanges und durch die neue Städte-Orduung der Bürger selbständig werden, auf daß er sich seine Obrigkeit uud seine Magistrate selbst wählen, sein Vermögen selbst verwalten könne. Die Volkserziehung wurde verbessert, die Hochschule in Berlin gegründet, die berühmtesten Männer der Wissenschaft heran-gezogeu, der schöne» Literatur, einem Haupthebel der nationalen Bildung, alle Aufmerksamkeit geschenkt. Ein besonderes Augenmerk wandte die Denkschrift der Wehrhastmcichnng des VolkcS zu. Alle Staatsbürger müsse» für das Vaterland die Waffen tragen, rin kriegerischer Geist die Gesammtheit beleben, dir Officieröstelleu im Kriege durch Tapferkeit, im Frieden durch strenge Prüfungen erworben werden. Aller Unterschied zwischen Adel nnd Bürgerthum hat aufzuhören; damit der Kastengeist aus den Aemtern und Würden ausgetrieben werde, haben sich selbe mit einem Beirath aus den wackersten Bürgern zu umgeben. Durch diese Gewöhnung der Menschen, sich an den öffentlichen Angelegenheiten zu betheiligen, durch diese unausgesetzte Schulung zur Gesetzlichkeit, Ordnung und Selbstverwaltung sollte der öffentliche Geist belebt und als Schlußstein des Ganzen die Umgestaltung der absolute» Monarchie in eine» Repräsentativstaat vorbereitet werden. Diese Reformen, wenn durchgeführt, sollten ihm als Hebel dienen, um Preußen aus seinem tiefen Falle emporzuhcbeu und zugleich als Waffe, um den fremde» Eroberer aus Deutschlands Marke» zu verjagen. Wie richtig er das »apoleouische Frankreich schon damals beurtheilte, erhellt aus folgenden Worten der Denkschrift: „In Frankreich werden alle Geschäfte durch besoldete Beamte mit ihrem MiethlingSgeist besorg! und so alle Kräfte zum Dienste eines Einzelnen und zum Geflunker nach außen verwendet. Bei der ersten Niederlage werden Despot und Sklavenvolk am Bode» liegen. Wenn nur erst die Deutsche» statt gcmietheter Beamten selber ihre Angelegenheiten besorgen, werden sie bald die Franzosen überflügeln. Ohnehin wird bei ihnen bei ihrer Leselust, ihrer Gemülhörnhe, ihren vielen wissenschaftlichen Anstalten das Schlechte trotz aller Waffengewalt nur einen augenblicklichen Sieg davon tragen und kann dnrch die Idee und die öffentliche Mciiiung wieder gestürzt werden." (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 12. Juli. Inland. Trotzdem der Miuisterrath das Mehrersordernis des Kriegsbudgets bedeutend her-abmiuderte, wird dasselbe doch noch den diesjährigen Betrag desselben um sechs bis sieben Millionen übersteigen, so daß cs also die Gesammtsuuime von huuderteils und einer halben Million betragen dürste. Ueber die im Herbste stattfindende Kaiserreise nach Berlin wird jetzt noch weiter gemeldet, daß auch die Kaiserin daran theilnehme» wird und außer den Ministern Andrassy, Kuhn, Auersperg und Lonyay noch die Erzherzoge Albrecht und Wilhelm den Kaiser ebenfalls begleiten werde». Ma» wird daher nicht irre gehen, wenn man dieser Mon-archenbegegnuug eine hochwichtige politische Bedeutung beimißt. Der k r oat is ch e La nd t a g hat nach Votirung der Adresse eine aus zwölf Mitgliedern bestehende Regnicolar-Deputation, welche mit einer vom nächsten ungarischen Reichstage zu entsendenden Deputation über die Revision des AusgleichSgesetzes unterhandeln soll, und die Delegation für deu Pester Reichstag gewählt. Nach der Adreßdebatte hat sich auch eine neue Parteigruppiruug vollzogen, indem der größere Theil der uuionistischen Abgeordneten unter der Führung des Baron Prandau sich mit dem gemäßigten Theile der Nationalpartei vereinigt hat. Diese neue Partei, welche die Landtags-Majorität bildet, wird von zwei extremen Fractionen i» der agramer Landstube flaukirt: vou den unter der Führerschaft des Baron Rauch stehenden extreme» Unionisten uud den um deu jugendlichen Heißsporn Makanec sich schaarenden Südslaveu, welche der großillyrischen Idee anhänge». Die Mitglieder sowohl der Regiiicolar-Depukkltio» als auch der pester Reichstags-Delegation sind aus der neuen Eentrumspartei geuommc». So lange nuu die Macht fest i» den Händen der Deak-Partei rnht, wird auch diese ueue Partei bestehe». Länger nicht. Ansland. Das I e s u it e II - Ge s e tz des deutschen Reichstages hat nunmehr die kaiserliche Sanction erhalten und ist bereits verkündet worden. In wenigen Tagen sind es zwei Jahre, daß in Ems der Krieg gegen den äußere» Erbfeind gezeitigt wurde; jetzt geht von demselben historisch denkwürdiger Orte die Kriegserklärung gegen den innere» Erbfeind aus; am 4. d. hat dort Kaiser Wilhelm das Verbot des Jesuitcn-Ordeiiö mit seiner Unterschrift versehen. Weitere Schritte stehe» unmittelbar bevor. Im übrige» steht im Reiche die kirchliche Frage fort und fort in erster Reihe. Mit Verging gen berichten die preußischen Blätter aus verschiedenen mit Jesuiten-Ansicdluiige» gesegneten Orten, daß die frommen Väter zusamineiipacke». „So leb' denn wohl, du stilles Haus; wir zieh'n betrübt aus dir hinaus." Die Jesuiten in den Rheinlanden und Weftphalen wende» sich größtentheils nach Frankreich und Belgien, jene in Posen und Schlesien werden Oesterreich beglücken. Unser Entzücken darüber ist außerordentlich. Die meisten deutschen Blätter bringen Fest-artikel zur Enthüllung des S t c i n d e» k m a l S in Nassau. Neben dem begeisterten Rückblick auf das Leben und Wirken des großen Staatsmannes macht sich auch das Bedauern geltend, daß in der Reaktionszeit nach den Befreiungskriegen so viel an Steins Reformen gerüttelt und zerstört ward. Ueber die Enthüllungsfeierlichkeit selbst telegraphirt man aus Nassau: Anläßlich der Enthüllung des Stein-Denkmals versammelten sich um 11 Uhr vormittags die Festgäste in dem Kielmannsegg'schen Schlosse, der ehemaligen Wohnung Stein's. Um l I'/, Uhr begrüßte der Vorstand des Fest-Comitö's die Kaiserin und den Kronprinzen und sodann den später eingetroffenen Kaiser, wobei Simson Anreden hielt. Der amerikanische Gesandte Bancrost erinnerte in der Versammlung der Festgäste an seine» Aufenthalt bei Stein und hielt eine Rede, worin er sagte: „Stein entzündete den ersten Funken zur Einheit des Reiches, welchen die Zeit zur Flamme entwickelte." Simson übergab im Namen des Co-mitk'S das Denkmal an den Ausschuß der Landstände. Professor Sybel hielt eine glänzende Festrede, in welcher er unter anderem sagte: „Stein sah vor-ausblickeud den ZukunstSstaat, der ein freies Volk für die Befreiungskriege heranbilde. Nach ihm waren Staatsgewalt nnd Volkswohl keine Gegensätze mehr, die Religion sollte nur dem Vaterlande zugute kommen." „Die Autokratie der Kirche ist nicht zu dulden," schrieb Stein an den Bischos Spiegel, „die Schule ist nur Staatssache, weil sie die nationalste Anstalt ist." Entsagung jeder Selbstsucht war Stein's Charakter; sein Ideal, die Einheit Deutschlands, ist jetzt erreicht. Sybel's Rede brachte einen gewaltigen Eindruck hervor. Stein's Urenkel brachte ein „Hoch" auf den Kaiser aus. Mit der am Sonntag staltgehabten Ratification des dentsch-französifchen Räumungs-Vertrages haben auch bereits die Maßregeln zur Durchführung derselben begonnen. Am Dienstag wurde vom französischen Finanzminister der Gesetzentwurf für die fünfpercentige Anleihe von drei Milliarde» der Kammer vorgelegt und gleichzeitig vom Agenten der französischen Regierung im Hauptquartiere der deutschen Occupations-Armee, Saint-Valliert, die Unterhandlungen mit General Man-teuffel wegen Unterbringung von 16.000 Mann, welche gegenwärtig die Garnison der zu räumende» zwei Departements bilden, in den Departements Meurthe-et Moselle, Maas. Ardennen und Vogesen begonnen. Es soll die ganze deutsche Armee iu Baraken beqnartiert uud die Wahl der Punkte, a" welchen Barakeulager zu errichten wären, durch eine Commissio» vou Genic Ofsicieren beider Staaten getroffen werden. Der „Kölnischen Zeitung" gehen Nachrichten zu, denen znsolge ma» sich in Monte» cg ro wieder mit große» Plaue» zu tragen scheint und gege" die österreichisch-ungarische Regierung bös aufgeregt wäre. Der „Czernagorac" klagt fast in jeder feiner Nummern üver die Ungerechtigkeit der Mächte, welche die Fortdauer des oSmanifchcu Reiches in Europa wollen, und bezeichnet ganz offen die Gewalt, die Revolution als das einzige Mittel, um deu kleinen füdslavischcn Völkerschaften ihr Recht und die ihne gebührende freiheitliche Entwicklung zu verschaffe»' Nur i» Kleinstciatc» dieser Art werde die Freche uud die Nationalität geachtet. Die großen Staate verletzte» dieselbe» nur, wie die Bocchc di ^ a taro klärlich zeigen, welche vou rechtswcge» der Schwarze» Berge gehören, aber durch Machtspruch der Großmächte mit Oesterreich l einigt seien. Daö Feuer, das uuter den Bocchc,e unter der Asche glimmt, wird dnrch solche -wie durch allerlei Zusammcukünfte, zu denen negrinifche Abgesandte erscheinen, stetig g >H und man darf mit Sicherheit annehme», daß der Aufstand sofort wieder auSbrechen würde, falls man wieder Anstalten treffen würde, in jenen Gegenden mit Einrichtung der Landwehr vorzugehen. Daß man Widersetzlichkeit des halbwilden Volkes diesmal '"vn Cettinje aus unverhüllter und energischer unter-Men würde, scheint nach dem, was man von dort Vrt, nicht zu bezweifeln, doch ist man auch öster-Aichischerseits jedenfalls zu kräftigerer und geschickter Repression solcher Gelüste vorbereitet. Gegenwärtig allerdings befleißigt man sich großer Rücket gegenüber dem anmaßenden Auftreten des Fürzen Nikolaus, und so konnte es neulich geschehen, derselbe durch seine Perjaniken einen von Montenegro nach Cattaro geflohenen, eines Verbrechens schuldigten Czernagorzen mitten in Cattaro aus Mner Wohnung abholen uud nach Cettinje bringen W, wie wenn Cattaro und die ganzen Bocche schon ju dem ihm unterworfenen Gebiete gehörten. Hoffentlich, meint das rheinische Blatt, begegnen solche Anmaßungen des kleinen Potentaten, der auch in der Herzogowiua intriguirt, bald der ihnen gebührenden Zurechtweisung. Zur Tagesgeschichte. — Ueber ein haarsträubendes Verbrechen wird aus "ien; geschrieben : „In Lindsberg, Gemeinde Nikolsdorf Pusterihcile, hat das Weib eines dortige» Bauers ihre a Kmder von 10, 8 und Jahren am »'d-M. auf eine schandervolle Weise ermordet, indem weinte, ein gutes Werk zu lhun, die Unschuld der '»der zu retten und aus ihnen „Engel" zu machen. älteste Knabe wollte sich reiten, die wahnsinnige Mer lies ihm aber nach und stach ihn nieder, die ^oen übrigen tödtete sie im Zimmer, wo man sie Neben einander mit durchschnittenen Hälsen im Belte «egend fand. Nach vollbrachter Unthat trat die Wahnsinnige den Weg zum Bezirksgerichie in Lienz an wo sie sich mit den Worten stellte: „Ich habe aus meinen Rindern Engel gemacht, nun kreuziget mich!" Das bedaueruswerthe Weib soll schon vor zwei Jahren ein Attentat auf eines ihrer Kinder versucht haben, welches "ber vereitelt wurde. — Leider übergab man sie nach kurzer Beobachtung im Krankenhause wieder der Obhut ihres Mannes, und so wurde diese Unthat möglich, welche die ganze Gegend mit Entsetzen erfüllt." — Man schreibt dem „Jnnsbr. Tgbl." aus dem ^chenthal, 4. Juli: Heute mittags 12 Uhr ist Kron-^wz Rudolf von Txgernsee hier eingetroffen und hat Seehos das Miltagsmal eingenommen. Im Ge-Sr. kaiserlichen Hoheit waren Graf Latour, Major Festetics, Dr. Jung -c. Der Kronprinz sprach zusrieden aus, fand das Diner ausgezeichnet und Msirte sich besonders an den Gemseu, welche sich an bn> ändern Ufer ganz munter bemerkbar machten. b>ne Anwesenheit dauerte bis 4 Uhr nachmittags, ^ welche Zeit er dauu, nachdem er sich zuvor als H udols Gras von Hohenembs" ins Fremdenbuch ein-fvr,!^"" eine Strecke weit zu Fuß seine Reise Der kaiserliche Prinz wird heute nachts in bleiben uud morgeu bei guter Witterung die< hakt besteigen. Der Kronprinz drückte den leb» da« aus, bald wiederkehren zu können in sees Achenthal an die schönen Ufer des Achen- deg'^Die Witterung war während der Anwesenheit -b ^"nprinzeu Rudolf ziemlich freundlich, bis gegen drrkeki' ^der ansing zu regnen. Der kr^nden- lebhaft zu werden; heule u en in c>„ ^ ^astica schon mehrere Fremde wegen Mangels "kunft abgewiesen werden. Aus ^ ^ ch ^" der „Internationale." Wurde "österreich wird geschrieben: Bor kurzem die des Statthalters ein Circulär an ^'nr leute und an die Bürgermeister von m.' Steyr erlassen, mittelst dessen diese Organe Inner« aus Erlaß des Ministers des modischen Hacke oder von zwei um den Stiel eines auswärts stehenden Hammers vereinten Händen, ferner Lederkappen mit aufstehendem Schild, rothe Halsschleifen, blaue Blousen, rothe Cocarden aus der inner» Seite des Rockes oder sonstige Abzeichen getragen werden. Aehnliche Nachforschungen sollen gegenwärtig auch in den übrigen europäischen Staaten gepflogen werden. — Eine niedliche Scene, schreibt die „Bonner Zeitung," wickelte sich kürzlich auf unserem Ueberfahrtsschiffchen ab. Ein kaum dem Neste entflogener Distelfink, eigentlich Leichtfink, wagte es, vielleicht infolge einer Wette, über den Rhein zu fliegen. Bald fühlte er seine Kräfte schwinden, hatte aber Geistesgegenwart genug, dem Schiffchen zuzueilen; da aber paarte sich sein Leichtsinn mit Unerfahrenheit. Er dachte auf distelfinkisch: Busch ist Busch, und flog direct in den Haarbusch einer jungen Schönen, die ein so heftiges Krabbeln nie in ihrem Haar erfahren und heftig erschrak. Alle anderen aber hatten Ursache zu lachen^ und bald war der Waghals gefangen. — Der Regen im Jahre 1 8 7 2. An der pariser Akademie der Wissenschaften befindet sich ein Regenmesser. Er weist nach, daß das Jahr 1872 bis jetzt das regnerischeste des ganzen Jahrhunderts gewesen. werden x" ^ ^2980, ausgefordert A»>tSb«' , E" Bericht zu erstatte», ob in ihren Ab.ei^ . °u'r°l»en Arbeitern nicht geheime Nad,l>. " „Internationale," als da sind: Steck- von weißpolirtem Metall in Form einer alt Local- und Provinzial-Angelegenheiter!. Local-Chronik. — (NeueFahrordnuug auf der Kronprinz Rudolfsbahn.) Bereits mit 15. d. M. tritt eine neue Fahrordnung auf der k. k. Kronprinz Rudolfsbahn ins Leben. Wir machen das geehrte Publicum darauf aufmerksam, daß von diesem Tage an der Frühzug 10 Minuten früher von Laibach abgeht als bisher, der Nachmiltagszug dagegen eine derart verkürzte Fahrzeit erhalten hat, baß er, um 3 Uhr 15 Minuten nachmittags von hier abgehend, schon um 7 Uhr abends in Tarvis eintrifft. Ebenso geht der Frühzug von Tarvis mcht mehr um 5, sondern um 6 Uhr 15 früh ab und erreicht hier »och den Anschluß an den Eilzug nach Wien. — (Ernennung.) Die k. k. Finanzdirection für Krain hat den quiescirten kön. ungar. Rechnungs-official Philipp Makutz zum Rechnuugsofficial dritter Klaffe ernannt. — (Der Laibacher Turnverein) veranstaltet, wie wir hören, kommenden Dienstag abends um 6 Uhr am Soinmerturnplatze nächst der Schwimmschule mit seinen sämmtlicheu Schülern ein großes Schau-und Prüfungsturnen. — (Zigeuner-Karawane.) Gestern traf eine im Bezirke Littai aufgegriffene, aus 11 Familien beziehungsweise 46 Individuen bestehende Zigeuner-Karawane mit 14 Pferden, 1 Esel und 11 Bären inillels Gendarmerie-Escorle hier ein; dies: Karawane wurde vom hiesigen Stadtmagistrate in ihre Heimat (Slavouien) abgeschoben. — (Für den Fond der Weltausstellung s C o m m i s s i o n sür Krain) ist an Beiträgen bisher die Summe von 2652 fl. 80 kr. eingegangen. — (Die Beseda in der Eital nica) war gestern von mindestens 900 Gästen beider Zungen besucht. Die Kasse zählte an Eintrittsgeldern und Überzahlungen mehr als 350 fl.; den Nothleidenden in Böhmen wird eine ergiebige Spende zugeführt werden. Unter den Gästen befanden sich die Herren: Landespräsident Graf Auersperg, F,ML. v. Pürker, Regieruugsralh Fürst Metternich, die Landesausschüsfe Bteiweis, Costa u. a.; das k. k. Officiercorps, der Turn-, Feuerwehr-, philharmonische und Sokol-Berein, insbesondere die Damenwelt waren zahlreich vertreten. — (Mit dem Baue von Kasernen in den Provinzen) will es nicht recht von statten gehen. Das ReichS-KricgSministcrium hat nämlich erwartet, daß bei dem Umstande, als infolge der Annahme des Territorial-SystemS die meisten Truppenkörper in ihre Ergänzungsbezirke verlegt wurden, die OrtSgemeinden um so gewisser sich zu dem Baue der nothwendigen Kasernen Herbeilaffen werden, als selben dafür entsprechende Miethzinse in Aussicht gestellt wurden. Nun werden aber durch die Directiven, in welchen die Raumverhältnissc der neu zu erbauenden Kasernen, sowie die Größe und Ausdehnung der Uebungsplätze bestimmt wurden, von Seite des Mli-tärs derartig große Ansprüche gemacht, daß weder Gemeinden, noch Private Lust haben, Kasernen zu bauen. Die in den verschiedenen Provinzen beschäftigten Local-Commissionen, welche die Aufgabe haben, den Bau von Kasernen durch die Gemeinden oder Private zu vermitteln, haben bereits dem ReichS-Kriegsministerium Berichte eingesendet, aus denen hervorgeht, daß die Kriegsverwaltung keine Aussicht hat, die Gemeinden für Kasernenbauten zu gewinnen, wenn die in der Instruction über die Ausmittlung der Raumbedürsniffe gestellten Forderungen stricte aufrechterhalten werden sollen. Da hiedurch die Kaserni-rung der Truppen in weite Ferne gerückt wird und ihrer Ausbildung ein empfindlicher Schaden erwachsen würde, der auch lange nicht durch eine spätere bequemere Kasernirung ausgewogen wird, so hat sich das ReichS-Kriegsministerium eines Besseren besonnen und die gestellten Anforderungen etwas herabgestimmt. Dasselbe hat nämlich, um den Bau der für die Truppen nothwendigen Kasernen auf die geringste Zeitdauer zu beschränken, die Local-Commiffionen ermächtigt, Restringiruugen bei den Raumsorderungen für den Fall eintreten zu lassen, wenn die Gemeinden oder Private nicht anders zur Uebernahme des Baues zu bewegen wären. Der sanitäre Standpunkt soll übrigens auch bei der Restringirung gewahrt bleiben und vor allem darauf strenge gehalten werden, daß der Soldat den entsprechenden Raum und das erforderliche Licht in feinem Locale habe. — (Betheil ung mit Lehrmitteln.) Im Laufe des ersten Semesters 1872 sind aus Veranlassung des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht die dem letzteren unterstehenden Lehranstalten mit einer Reihe von Lehrmitteln und Bibliothekschriften unentgeltlich betheilt worden. Den Lehrerund Lehrerinnen - Bildungsanstalten sind zur Vervollständigung ihrer Lehrmittelsammlungen einige Artikel des Hartinger'schen Verlages, als: landwirthschastliche Tafeln, anatomische Wandtafeln, Abbildungen eßbarer und giftiger Schwämme, Abbildungen von Giftpflanze», Geschichtsbilder, zusammen im Werthe von 1166 fl. 94 kr., ferner Exemplare des im Wiener k. k. Schulbücherverlage erschienenen Höhenschichten - AtlaS von Oesterreich, zusammen im Werthe von 320 fl., endlich des Schönninger'schen Erdglobus mit Rindkugel (8ML6ra Ärmillaris), zusammen im Werthe von 1175 fl., übermittelt worden. Zur Betheilung von Volksschulen sind nachbenannte Artikel des Hartinger'schen Verlages: anatomische Wandtafeln, Abbildungen eßbarer und giftiger Schwämme, Abbildungen von Giftpflanzen im Gesammtwerthe von 3730 fl.; ferner folgende Artikel des k. k. Schulbücherverlages: kleiner Atlas der Naturgeschichte, Abbildungen schädlicher Schmetterlinge, Scheda's Wandkarten der Hemisphären, Höhenschichtenkarten der einzelnen Kroniänder Oesterreichs, im Gesammtwerthe von 2412 fl., endlich Schönninger'sche Erdgloben mit Ringkugel, im Werthe von 1175 fl., schließlich die Kozenu'sche Wa»dkarte von Palästina, im Gesammtwerthe von 3600 fl., bestimmt worden. Für die in Gründung begriffenen Schülerbibliotheken der Volksschulen sowie für die gleichfalls neu gegründeten Bezirks-Lehrerbibliotheken werden die hiezu geeigneten Schriften des Volksschul-bücher-, des Gymnasial- und des katechetische» Verlags, beiläufig im Gesammtwerthe von 3000 fl., abgegeben. Der Werthbetrag der in dieser Weise unentgeltlich an die Lehreranstalten versendete» Lehrmittel beziffert sich sonach im ganzen mit 16.578 fl. 94 kr. , wovon der größere Theil aus den Gebahrungsüberschüffen des k. k. Schulbücherverlages in Wien gedeckt wurde. — (Der k. k. Berghauptmannschast) in Klageufurt, wozu das Revier Laibach gehört, wurden von Seite des hohen k. und k. österr. Ackerbau-Ministeriums nachstehend genannte Herren Beamten zur Dienstesleistung zugewiesen, u. z.: Oberberg- rath Karl v. Urbanitzki, die Bergräthe Josef Trinker und Philipp Kirnbauer, Bergcommissär Wilhelm Ritter v. Fritsch, Adjunct Anton Horinek, Kanzlei« official Adolf v. Liebetrau, die Kanzellisten mit Titel von Kanzleiofsicialen Alois Berger, Anton Kern und Ferdinand Spurny, weiter die Bergcommiffäre Alois WaSmer und Emanuel Riedl als Revierbeamte in Klagensnrt, Bergcommissär Alois Palausch als Revier, beamte in Hall, Bergcommissär Josef Gleich als Revierbeamte in Leoben, mit Zutheilung des Adjuncten Franz Aichinger, Oberbergcommissär Franz Kammrr-lander als Revierbeamte in Graz, mit Zutheilung des Adjuncten Reinhold Jauernigg, Bergcommissär Josef TuSkany als Revierbeamte in Cilli, Bergcommissär Franz Schalscha als Revierbeamte in Laibach und Oberbergcommissär Johann Jvanic als Revierbeamte in Zara. Wirtschaftliches. (B u t t e r b ere it u n g.) Mit Recht hält man allgemein die Stoppelbutter als die geeignetste zum Einschlagen in Fässer. Bei Gewitterluft hält eS schwer, gute und haltbare Butter zu gewinnen; bei warmem Wetter wird die Butter nie so schön, als bei niedriger Temperatur. Die Butter muß aber hart aus dem Fasse kommen, sic muß beim Herausnehmen aus demselben sich brechen lasten, wie eine Nuß, und dies ist im Hochsommer schwer zu erzielen. Wenn man nicht Eis oder kaltes Master verwendet und nicht der ganze Keller kühl ist, so darf die in Gewittertagen gewonnene Butter eigentlich gar nicht mit anderer zusammen eingeknetet werden. Sowie die Butter in dem Zustande aus dem Faste kommt, daß sie sich ziehen läßt oder diesen Zustand beim Kneten annimmt, ist sie nicht mehr vorzüglich. Die Kunst, gute Butter zu gewinnen, liegt lediglich in der Behandlung der Milch und der Butter. In Holstein hält man, namentlich bei Gewitterluft, nachts im Milchkeller Wache, und sowie sich in den Milchgefäßen am Rande des Rahms die geringsten Bläschen zeigen, als Borboten des Sauerwerdens, wird alle Milch rasch abgerahmt. Literarisches. „Ter Torfbote," Zeitschrift für Wahrheit, Bildung und Aufklärung, herausgegeben vom sieierm. Volksbildungs-Verein in Graz, stellt sich zur Aufgabe, den Kampf gegen Vornrtheil und Aberglauben, die Berbrcituug von nützlichen Kenntnissen und Nahrung für Geist und Gemüth in die Landbevölkerung zu tragen. Er wird demnach wie bisher in einer für den Sandmann erwünschten kurzen und leichtverständlichen'Sprache die bedeutendsten politischen Ereignisse mittheilen und besprechen, in volksthllmlichen Erzählungen für Unterhaltung nnd GemüthLveredluug sorgen und passende Artikel aus dem Gebiete der Landwirthschast, sowie andere belehrende Aussätze bringen. „Der Dorsbote" erscheint jeden Donnerstag und kostet ganzjährig 2 fl. 50 kr., viertel- Vinncsendct. M s»MM WMzr-MckrWM !n »i«n, »ullllkcli^n^e Xr. 10, Helivn-Lapilal vivr IMIlionsn Kulclsn ö. W. eniittirt vom 15. ^uli 1872 all: in ^dsolinitten von II. .',000, 1000, .»00, 100, ->0 mit S V.percentixor Vvr/iusunx liei öOtLMor Külitiigunx, » S'/. - „ „ 30 . " 4'/ " " " ^ " Oie Linsen werden aus Verlangen "den p. t. Lin- lexern in vorhinein IxMblt, (404—2) Verstorbene. Den 10. Juli. Dem Herrn Ivan Nepoi». Bollaiizer, Friesrur, sein Kind Amalia, alt 3 Monate, in der Stadt Nr. 131 am Durchfalle. Den 11. Juni. Maria Klopcaner gcborne Mozic in Saifuiz bei Tarvis, Schuh,nachersgalti», bei 40 Jahre alt, ist im Laibachflusfc hinter der Schul-Allee ertrunken gefunden, von da nach St. Christof übertragen worden und wurde gerichtlich beschaut. — Johann Hofer, Magazinsarbeiter, alt 61 Jahre, in der St. Petersvorstadt Nr. 72 an der Luu-geuschwindsucht. — Dem Hcrrn Mathias BrnSki, Gastgeber, sein Kind Jnliana, all Monate und 17 Tage, iu der Stadl Nr. 135 am Durchfalle. — Dem Felix Pansek, Maurer, sein erslgebornes Zwillüigölind Felix, all 14 Tage, in der Krakauvorstadt Nr: 30 an der Entkräftung. Gedenktafel über die am 16. Juli 1872 stattftndenden Lici-tationen. 2. Feilb., Kodric'sche Real., Nacjavas, BG. Gurkfeld. — 2. Feilb., Bradula'sche Real., Roßbach, BG. Gurkfeld. — 2. Feilb., Texter'fche Real., Neumarktl, BG. Neumarktl. — 3. Feilb., Kauz'sche Real., Rakek, BG. Planina. — 3. Feilb., Doliner'sche Real., Nafsensuß, BG. Nafsenfuß. -I. Feilb., Rovtar'sche Real., Rüden, BG. Lack. — 3-Feilb., Zwauut'sche Neal., St. Veit, BG. Wippach. — 1. Feilb., Merhar'sche Real., Niederdorf, BG. Reifuiz. Wiener Börse vom 11. Juli. Geld Ware Geld Ware 24.75 95.S5 Sst.Pa;.' 64 25 64.35'Oef!. drs. dto. öst.iuSilü. 7, »0 7i.4o .. . » Lvie vou 1854 . . . ds.so ' rvje von 1860, gaui: 103.80 104.20 vei> zL.v .U i)?. 115.50 11b.- sümr. 1L7^ 128.—! 6v>Lr. —. i!ose von 1860, ^UML. 1L7.— 128.- Hrsmiens«-. v. )tt64 . 144^5 i44'5o!^^'b. (10''. ft. LM.) 103.80 104.- 2 rLNÜGvrj.-O r» r.. örLtermark 91 9z,_ Härmen, Kram u. Küstenland ö , Ungarn. ; zuL -roat. u. Slav. b ^ Ttedenbürg. ^ L , kationaldalik Lnion-Bank . . Lcedilanstalt . ö. «LScomprc--^^. Lnglo-österr. Ban! Ocst. Bodencred.-rt. 85.75 81.50 84.- 79.- 93.40 93.60 Staareäabn pr. Stück 131.- 131.50 -'Staaröb. pr. Sl. 1867 126.25 127. - !^Udo:firb lLO<^.ö.'iL.) 95.80 96. 101.30 101.50 86.— 82.-j ^ 85.—! Angekommene Fremde. Am ll. Juli. Modriau, Seiseuberg. Raufer, Hrastuig. Schneider, Neunkirche». — Kahn, Kauf»,. Wien. — Wizigerreitcr, Kanfm., Wien. - Kern, Nürnberg. — ir S»-„. Güttermann, Kfm., Baniberg. — Füsch, Oberlehrer, Kärnte». — Pogaier, Ksin., Radniannsdors. v. Jombart, KlingenfelS. — Karlin und Wünsche, Kauf lenic, und Löwh, Wie» N»»» «»>„. Sauer, Privat, Eilli. — Frl. Luschar, Neuiunrktl. - Löwiuger, Kfm., Wien. Sture^ Jiiqeniknr, Mann-burg. — Wilhelm Stefan, k. k. Obcrt.cutcnau,. Graslucr, Reisnider. Wien. Kcuck Ign «8. - S49.— L7S.- 27S.S0 »L7.S0 S27.4U lU^iv I0SS SV4.- S2t.SU 268.— 27V.— W.-ror. - 7S.L0 1^0 ft. . 1SI.S0 I9I.7S -u IM si. . ranko - Auftria :ais. Herd.-Storeb. Südbahn-Äeselli^. 124.- 124.50 2010 2032 206.5« 206.70 -ais.Elisabetb-«ahu 248.50 219.--ari-Ludvrg-La'-r'. 242.50 243.--Siebeub.Eileubc.yu 182.50 183.— StaatSbahn. . . .336. 337.- rürj.Kranz>Iojes - . - 218.50 219.— ,?ällft.-Barcser 187.- 188.— Lllöld-Fiunt. Bahn . 181.- 181.50 LUtkurükrtoLr» Station. ö.L). verloöL. üug. Vod.-Lred^ranrl. TÜg.öst.Bod.--<ü..rvit. Itto. tu 8S2.rüS,. . Lr.cßer 1^0 r.-tü. 5,0 5.'L. Li?. . -r<- u. e.L) Palst^ . ^ 40 ^ L!.-.r) . „ 40 , Ct. L? ^ L'^aldiiLra . ^ KZlern §> . 10 wü.w ^ r. 10U s.. s.i. 0. L iftai'.rl.ioon. ^ ^ . öULou 10 Pt. C .er» P-rcr, 100 99.- 99.5V 120.50 121.50 58.-' 59. 31.50 40.— 28.50 92.60 92.80 ^ais. Viän«-L.'ucaten. 89.75 90.25 >)'Krauc?lWL . . . 103.75! 104.251 ^^cnn-thak er . . . 88.75 89.- ISiLLer. . . . 33.-41 -29.-38.- il9 i 30.- 24. -! 25.- 22 50 16-! 14.50 93.30 93.50, 23 17. 15.50 93.56 93.40 111.20 111.30 43 65 43.70 5.33 8.87 S.3L 8.87 1S5-! 165.50 108.50 108.65 Telegrafischer (Kursbericht der Filiale der Steiermark. Escomplebank in Laibach, von der k. k. öffentlichen Börse in Wien am l2. Juli. Vorbörse. bperz. Metalliques mit Mai- und November-Zinsen .—. — bperz. National-Anlehen — —. — 1860er Staats-Anlehen —.—. —Baukactien —— Credit 326.40. -Anglobank 302.75,. — Lombarden —.—. — Unionbank 271.75. — Baubauk 122.50. — Auglobaubauk 202.—. — Vereinsbauk 153.—. — Hypotbekarbauk 215.—. —London Silber 20 Franc-Stücke . — Geschäft flan. — K. k. Münz-Dlicaten —. Wirrernng Laidach. 12. Juli, Morgens heiter, spater zuuehmeude Bewölkung, heißer Tag, Südwest mäßig. Wärme: Morgens 6 Uhr-j-17.9", nachmittags 3 Urr 21.2" 6. -f- 14.6'; 1870 -j- 32.8".) Baroinercr im Fallen, 736.72 Millimeter. Das gestrige Tagesmitte! der Warme -j- 20.9°, »in 2° über dem Normale. § <5-in in-ußrielkts liiiikkiikhAcil z ^ sncht fleißige Verkäufer gegen hohe Provision. — Frauco-Offerlen, deutliche Adresse rc. enthaltend, zu senden an „E'LkS«-«" postc rsstante Kopenhagen, 7, Dänemark. (407-1) ^ L Olüclv Ullll 86A6I1 1)01 ß I vom 8taate xitt'ittilirte ^ von iiliei Alilliott lüalvr. 0ie86 voi'tbeillnillL Oeld-l^oltsi >6 ist «82^818».^^ 8>e l>,NliL>t nur 38.000 1,ose, u»6 i>voide» u> >veniße» »muile» in 6 .^>ill>«üu»ße» . ^ nÄmIicb: 1 6evvi,m üvent. 100.000 x-, speciell ' ».'»'I-I.-. 60.000, 40.000, 24.000, 16 000, ,2.00», x l o.ooo, r; m->> 8000, ;r 6000. 4 »>!,> 4800, Al m-,1 4400. 7 ,»->! 4000, s Ml>l H200, 10'<»> 2400, V26 ma> 2000, 4 >600. 33 wsl >200, 103 A 800, 3 mn> 600, 2 ,n»>480, 203 msl 400, 233 ma> L200, 3 mal 120, 340 »>:>> 80, 14 610 ,uu> 44, 40,-Tk 13.730 20, 8, 6, 4 m»> 2 Oi» rvvvil,!» ^btliei- ^ iuiiA ist «»»lile'i« :>us ilö» «si S U„ir c. S. ^ L ». «SSSSii Ll-,. <8. leslgsslelit, »m> kostet lillnnv^lion liir tl!18 j>a»/e OlitziiiaI-I.v8 uni 7 H. ü. x <1»8 I.albe „ „ -j-/, „ „ L ,l»8 vi«,1el V UM! 86Nc>6 K'N t»,680 LS«L - §^«8«» ^ (niol,, von lten verbotonen^ H prviuoss^n o>!l>n l'mi>t-I>ottvn,-n) xe>;cn t : k»1«° Linsend,inz; tlc-i selbst n.ioli »,'11, ,>«'»- H «lei- I!etIieHij;le'i ^ ^ ^lein 6es>!i,ült ist ^ miil indoin lüe ^ IS,>„>»<» von'l'I»!,!«-,. 100.000,60.000,30.000, ^ottmsls 4«>.000, 20.000, sei» Iillttli,: 12.00«», 10.000 ^ «»<«'., »>>«ü in llen i,» Hloiillt WI»k «1.^. sti>ltj;e>>!>t,len /.iejiun^e» >11«. v , «»» ül»^> 80.000 1^I„,I« r >» ^ g», ii ,,,r, A»' ^ » I,(384 8 I» l!»,,k- VVeeliselkosol»^ Zwei Praklicanttti oder AkhyIIlljM aus gutem Hause, mit Kenntnis der slavischen Sprache, finden Aufnahme in der Mode- und Cnrrent-warcn-Handlnng des vslar, Klagenfurt. (40'! I) _______________ D Lörseil-Lomptoir und die Wechselstube rx rr ZL rsr der WikNki' Lommi88ion8-k3nk, 8vü«ttv»rin^ 18, nnd übernimmt alle wie immer Naine» habenden Die Anflräge am hiesigen Platze und ans der Provinz werden sehr rci> -reell nnd prompt ansgeführt nnd die dnrch das Börse Comptoir angera'n jM- Werthpapiere nnd Valnten mit Rücksicht ans die jeweilige Lage des Geivma KS nnter den billigsten Bedingungen belehnt. ^ nhr »'« Die GeschäflslocalitÄen" bleiben täglich von 9 Uhr morgens ^ abends ohne Unterbrechung dem Publicum geöffnet (10I-D ». tkrrt««ii>yr » grd. Ba»berq tn Laibach, Verleger und für ti« «edaelion vkrantwortlt»: Ot lomar «a mderg