PrSuumerations-Pretfr: Für Laibach: vanziährig . . 8 fl. 40 b. Halbjährig. . . 4 „ 20 „ Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich „ 70 „ Mit der Post: Sanzjührig...............12 fl. Halbjährig............... 6 „ Vierteljährig............ 3 „ Laibacher Redaktion: Babnhosgasse Nr, 132. Kür Zustellung ins Haus, »irrtelj. 25 fr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Er-evitiiin- & dn?cratva= Bureau: , Lvngreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. v Äleitt-mayr & Fed. Bau Serg.) ♦ Insrrtioysprri e: Für die einspaltige die i 4 kr., bei zweimaliger Einschaltung a 7 kr., tu malictet ä 10 kr. JnsertionSstempel ■, resw.al 30 fr. Bei größeren Jnsera.en und öfterer Einschaltung entspic chender Rabatt. Anonyme Mittheilungen werten nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht znrückgesenLet. Nr. 15. Dinstag, 20. Jänner 1874. — Morgen: Agnes I. 7. Jahrgang. Zur Bildung von Hauptgemeinden. Es ist in den meisten Kronländern, roi* in der letzten Landlage'sitzung auch für Krain nachgewiesen worden, daß die Mehrzahl der Landgemeinden wegen ihrer geringen Einwohnerzahl und ihres geringen Besitzes nicht lebensfähig, d. h. unvermögend ist, jene Pflichlen zu erfüllen, welche ihnen nach dem Gemeindegesetze obliegen; längst wurde anerkannt Tinb auch in diesen Blättern wiederholt der Nachweis geliefert, daß diese Gemeinden nicht allein die Geschäfte des übertragenen Wirkungskreises entsprechend zu vollführen nickt in der Lage sind, sondern sich in noch höherem Maße unfähig zeigen, jenem Theile des selbständigen Wirkungskreise» gerecht zu werden, welcher sich am besten als der „ortspoli-zeiliche" bezeichnen läßt. DaS, was gegenwärtig in Len meisten Landgemeinden herrscht, kann man füglich nicht Gemeindeautonomie, sondern muß es geradezu Gemeindeanarchie nennen, wie rin Abgeordneter bezeichnend sich ausdrückte. Die gegenwärtig geltende Gemeindeordnung zeigt sich namentlich ganz unpraktisch bezüglich der Handhabung der Polizeigewalt. Lassen es die Be-zirkshauptmannschaften auch noch an dem erforderlichen Eifer fehlen, so ist es kein Wunder, daß die •men Gemeinden nicht im stande sind, der so Lberhandnehmenden Rauflust und Gewaltthätigkeit, dem Vagabunden- und Bettelunwesen zu steuern. Die Gendarmerie müßte eine entsprechende Verstär-fuhg des Mannschaftsstandes erfahren und auch die Dislocierungen der Posten müßten in richtiger Würdigung der örtlichen Verhältnisse vorgenommen werden. Jedoch auch diese und ähnliche Maßnahmen und Anstrengungen würden völlig wirkungslos bleiben, wenn nicht die Gemeinden in den Stand gesetzt werden, die erforderliche Mitwirkung zu leisten. Nach den jetzigen Verhältnissen fürchten sich die Gemeindevorstände in den meisten Fällen, gegen Vagabunden und Strolche energisch vorzugehen. Die Drohung mit dem rolhen Hahn auf dem Dache ve> fehlt in den seltensten Fällen ihre Wirkung; ein flüchtiger Verbrecher wird fast gar nie durch Ge-meindeorgane in die Hände der strafenden Gerechtigkeit geliefert. Zudem besitzen auch die Landgemeinden meist keine Organe für die Besorgung des PolizeidiensteS, und ihre Einwendung ist nicht ungerechtfertigt, daß es ihnen an den zur Besoldung derartiger Personen nothwendigen finanziellen Mitteln fehle. Nachgerade kommt die Ueberzeugung allgemein, namentlich auch in Regierungskreisen zum Durchbruche, daß die Einführung des neuen Gemeinde» gefetzes eine überstürzte war, daß namentlich der den Landgemeinden überwiesene Wirkungskreis ein zu ausgedehnter und die daraus erwachsenden Kosten für die meisten unerschwingliche seien. Dem Hebet-stande meint man dadurch am besten abzuhelfen, wenn mehrere Gemeinden sich zu einer Hauptgemeinde vereinigen, da sich auf diese Weise doch die Unkosten so vertheilen, daß sie der einzelnen Commune nicht unerschwinglich sind und so in einfacher Weife zur An- stellung geeigneter Organe geschritten werden könne, soweit solche zur pünktlichen Besorgung der den Gemeinden obliegenden Amtsgeschäfte und des öffentlichen Sicherheitsdienstes erforderlich sind. Andererseits ist es eine nicht zu leugnende That-sache, daß unsere Landgemeinden zu lange unter Vormundschaft geschmachtet, daß die Gemeindeana?-hörigen zu wenig Bildung und Einsicht besitzen, a\s daß sie von freien Stücken die Wohlthat der Zusammenlegung mehrerer Gemeinden zu einer Haupc-gemeinde behufs gemeinschaftlicher Geschäftsführung einsehen sollten. Man hat daraus die Ueberzeugung gewonnen, daß die freiwillige Vereinigung solcher kleinen und lebensunfähigen Gemeinden, fei 'es zu einer Ortsgemeinde, sei es zur gemeinschaftlichen Geschäftsführung, nicht zu hoffen fei. Am eingehendsten hat bisher diese Frage der steirische Landtag behandelt und der Vorgang desselben in dieser Beziehung ist für alle Länder, die im Reichsrath ihre Vertretung finden, ein Beispiel, das die unbedingteste Nachahmung verdient. Da unser heimischer Landesausschuß vom Landtage den gemessenen Auftrag erhallen, die Frage gründlich zu studieren und in der nächsten Sitzungsperiode, das heißt im Spätherbste, einen diesbezüglichen Gesetzentwurf dem Haufe vorzulegen, so dürsten einige Andeutungen, wie weit die Frage im steirischen Landtage gediehen ist, nicht unwillkommen fein. (Fortsetzung folgt.) Feuilleton. Ansichten über Diebstahl. Die Ansichten, wo die feine Grenze zwischen dem Mein und Dein zu ziehen und welche Versündigungen dagegen mit der Bezeichnung Diebstahl zu brandmarken seien, sind bei- vermiedenen Personen sehr verschieden. Eine höchst merkwürdige Illustration zu diesem Erfahrungssatze bietet eine Gerichtsverhandlung, welche vor nicht langer Zeit in Paris siattiand: Die Köchin Kaiharina Leno! — Katharina ist der beliebteste typische Name für dir Priesterinnen des Herdes, denen außerdem die Bezeichnung Cordon bleu (Blauband) zusteht — ist beschuldigt, ihic Herrschaft bestohlen und damit ihre alle gebrechliche Mutier ernährt zu haben. Der Vorsitzende macht ihr begreiflich, daß sie hiedurch dem Strafgesetz verfallen. Angkk Qflie: Aber das ist ja zu allen Zeiten so geschehen und wird immer so sein, so lange die Welt Well sein wird. Voisitzender: Freilich, eö girbt sogenannte ©eirohi'l)(i'en, durch welche gewisse Gattungen von Diebstahl sich foripflanzen; aber dies ist leine Ent- schuldigung für diejenigen, welche sich dessen schuldig machen. Was thaten sie mit den Flaschen Wein, die Sie entwendeten? Angeklagte: Sie waren für meine Mutter. Vorsitzender: Und die Töpfe Butter und Eingemachtes? Angeklagte: Für meine Mutter, ftrau Lavreau, Klavierlehrerin, in deren Dienst die Angeklagte stand, macht folgende Aussage: Die Angeklagte stand in meinen Diensten. Sie war ein ausgezeichnetes Mädchen, von untadelhafter Aufführung, voller Aufmerksamkeiten und Zuvorkommenheiten gegen mich, unübertrefflich in der Zubereitung von Feldhühnern mit Weißkohl (Lacken) Katharina (unterbreckend). Und das Su- prenoe de volaille (vermehrte Heitei keil).............. Zugestanden. Sie hatte nur einen Fehler. Während ick am Piano war, machte sie den Korb spiinaen (faire danser l’anse du panier). Ader, da die« ein Uebel ist, dem man nicht wehren kann, so druclie ick die Augen zu. Die Anklage geht jedoch weiter, auf Geld-diebsiohl und hierüber erfühlt die ssrau Lavreau: tzi> e? TageS gegen ilbend ging ich znr K> che, wo Lutharina damit beschäftigt war, Butter einzu. schmelzen. Ich halte ein Geldtäschchen in der Hand, worin sich 300 Franken in Gold befanden, die ich eben von einer Schülerin erhalten. Als ich ungefähr eint Viertelstunde später wiederum in meinem Salon bin, misse ich mein Geldtäschchen. Ich konnte dasselbe nur in der Küche gelassen haben; ich ging dorthin zurück, befragte Katharina, welche den Anschein hatte zu suchen, ohne jedoch etwas zu finden. — Da ich zum erstenmale, seit sie bei mir war, streng gegen sie auftrat, antwortete sie mir ziemlich grob. Ich bin sehr heftig, war entrüstet und zeigte sie an. Man befragte sie; sie wurde verwirrt und wurde zum Pvlizeicommisiär geführt. Bald jedoch, indem ich über meine Zerstreutheit und Unbesonnenheit nachdachte, wollte ich meine Klage zurückziehen, aber es war nicht mehr Zeit, die Sache war schon an das Gericht gegangen. Heute erst, als ich schon zur Verhandlung ging, erhielt ich durch die Post einen Brief mit 300 Franken in Banknoten und den folgenden von der Mmter Katharinens herrührenden Zeilen: Madame fa Professeure! Ich lege erfurch Svoll die Hand an die Feder, um mich über den Zustand Ihrer Gesundheit zu erkundigen. Was die meinige betrifft, so ist die« selbe sehr gut. meine Gebrechen, meinen Rheuma-- Politische Rundschau. Laibach. 20. Jänner. Inland. Der Schluß der Landtage ist überall ohne wei:ere Zwischenfälle erfolgt. Im böhmischen Landtage constalierle Statthalter Baron Koller die zwilchen der Landesvertretmig und ihm herrschende Einmüthigkeit bezüglich der Befestigung der gesetzlichen Ordnung und der Wahrung des ReichsgedankenS. Gleich wie für Wien, so wurde auch für Triest die Brrathung des neuen städtischen Statuts nicht zu stunde gebracht, sondern auf die nächste Session verschoben. Der t r i c ft e r Landtag wollte die vier Wahlkörper auf drei beschränken, wodurch die wahlberechtigten Bewohner des Territoriums von Triest, die zumeist der gallischen Nationalität angehören und bisher für sich wählten, ihrer Selbstständigkeit lei den Wahlen verlustig würden. Um die Berathung dieser Abänderung zu vereiteln, verließen 14 Abgeordnete den Saal und die Verhandlung über diesen Gegenstand mußte wegen Mangels der gesetzlichen Stimmenzahl ansge-setzt werden. Den Landtagsabgeordneten, die gleichzeitig Reichsrathömandate bekleiden, ist keine Pause zur Erholung gegönnt, nachdem das Abgeordnetenhaus bereits morgen wieder Zusammentritt. Heute abends versammeln sich die trei verfassungstreuen Klubs zu einer Vorbesprechung, in welcher über die von der Regierung einzubringenden Gesetzesvorlagen, sowie über etwaige Anträge aus der Mitte der Reichsrathsabgeordneten debattiert werden soll. Unter den Vorlagen des Ministeriums werden sich auch jene befinden, deren Einbringung in beiden Reichshälften von dem letzten in Pest abgehaltenen gemeinsamen Ministerrathe beschlossen wurde, darunter, wie es heißt, eine Ergänzungsnovelle zum Landwehrgesetz über die Aufstellung der Eadres für die L a n d w e h r - C a v a l e r i e. Die Budgetdebatte dürfte im Abgeordnetenhause allem Erwarten nach gegen Schluß dieses Monats erfolgen. Die R eichsrathswahlen in den czechi-schen S t ä d t e - Wahlbezirken sind so ausgefallen, wie mau es nach der Niederlage der Jungczechcn in den Landgemeinden vorausfehen konnte. Die Ean-didaten der Herren Rieger und Palacky sind überall gewählt worden und in den meisten rein czechischen Bezirken haben die verfassungstreuen Candidaten weit beträchtlichere Minoritäten erzielt als die can» didierenden Jungczechcn. Auch das Bürgerthum in den Städten hat sich nun von den Jungczechen losgesagt, und der „Pokrok" hat so Unrecht nicht, wenn er erklärt, daß man nach dem Ausfall; der tismuö und meinen Katarih ausgenommen. Ich wünsche, daß dieser Brief Sie eben so gut finden wird. (Heiterkeit). Ich muß sagen, daß unsere schwarze Kuh (Größere Heiterkeit.) Der Vorsitzende: Uebergehen sie gefälligst diese Einzelnheilen. Frau Lavreau: Ich komme zur Sache. (Weiter-lrsend) Ich kann keine Worte finden, um Ihnen zu danken für die Linderung, welche Sie mir zu» kommen lassen durch die guten Sachen, mit welchen mich zu tränken Sie sich Muhe geben, wie der Ali-cante-Wein . . . (Sprechend) Mein Alicante-Wein! Die Angeklagte: Blo» zwei Flaschen. Frau Lavreau, weiterlesend: Chocolade, Caffö, Zucker, Geflügelfett, Töpfe Eingemachte», Töpfe Butter rc. Ich muß Ihnen doch sagen, daß ich da» Unglück gehabt, den letzten Topf Ämter fallen zu lassen, ol« ich ihn vom Brett nahm, und ihn zu zerbrechen. Aber, als ich die Stücke Butter aufraffte, fand ich darin ein Geldtäschchen mit 300 Franken in fchönen LOFranksiücken von der Republik. Da ich dachte, daß sie dieselben nicht für mich dahin gelegt und dieselben sich verirrt, schicke ich dieselben Ihnen zurück ; aber, da man dieselben nicht in einen Brief thun kann, habe ich sie in Banknoten umgewechselt, mit denen ich die Ehre habe zu fein rc. letzten Wahlen nicht mehr von einer jungczechischen Partei, sondern höchstens von einer kleinen Fraction, welche aus einem Häuflein Unzufriedener besteht, sprechen könne. Die steiermärkische Statthalterei schreitet im ministeriellen Auftrag an die A u f l ö s u n g der über das ganze Land verbreiteten flcricalcn Withl-stätten, die unter dem Namen „Kindheit-Jesu-Ver-eine bekannt sind. Der Grund der Auslösung ist die Nichtbeachtung des Vereinsgesetzrö seitens derselben. Der obdacher Verein wurde bereits aufgelöst. Die vom ungarischen Reichstage eingesetzte E i » u n d z w a ii z i g e r - C o m m i s s i o n hat die imaginäre Last der ihr vom Parlamente aufgebürdeten Sorgen auf das Haupt eines Vierer-Subcomitös geladen, das über Nacht darüber schlüssig werden soll, wozu denn eigentlich der schon dem Volkswitze verfallene Wohlfahrtsausschuß existiere. Es ist unglaublich, wie abenteuerlich, einander diametral widersprechend die Vorschläge sind, welche bisher innerhalb der Excellenzensynode austauchten. Mit den politischen Schlagwörtern ältesten und neuesten Datums wird zur Kurzweil des Publikums Fangball gespielt, und keiner unter den Auserwähl-ten besitzt den Heroismus, sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Es fehlt der leitende Gedanke und ein Träger desselben, der Wissen und Autorität genug besitzt, um das als richtig erkannte energisch durchzusühren, es fehlt aber auch die Berechtigung für die Existenz des Ausschusses. Man muß troffen, daß das Parlament, welches morgen Zusammentritt, besser berathen sein wird, und als erster Beweis dafür wird es gelten, wenn die Einundzwanzig«-Commission in kurzem Wege auf das Trockene gesetzt wird Ausland. Die telegraphisch gemeldete Szene, welche im preußischen Abgeordnetenhause zwischen dem Fürsten Bismarck und seinen ultramontanen Widersachern sich abspielte, bietet einen Vorgeschmack der perfiden und leidenschaftlichen Angriffe, mit welchen das Centrum im Reichstage der Politik deö Reichskanzlers zu Leibe gehen dürfte. Die Art aber, wie Fürst Bismarck den ersten Trumpf feiner Feinde abfertigte, gibt zugleich die Gewähr, daß es den Jesuitenknechten nicht gelingen wird, .ihn hämisch zu verdächtigen und seine Autorität im deutschen Volke zu untergraben. Schon am 15. hatte der Ultramontane v. Schorlemer-Alst das Feuer eröffnet, indem er dem Reichskanzler vorwarf, daß er, „verbindet mit den Erzrcvolutionä-ren, 1866 die ungarischen und dalmatinischen Regimenter durch die Herren v. Usedom und Barral , aufgefordert habe, ihren Kriegsherrn im Stiche Vorsitzender: Wie erklären Sie es sich, daß Ihre Geldtasche sich in einem Topfe Butter wiedergefunden? Frau Lavreau: Durch eine ganz natürliche Ursache. Z rstreut, wie ich bin, habe ich wahrscheinlich mein Geldtäschhen in einen der leeren Töpfe gelegt, welche zur Aufnahme der geschmolzenen Butter bereit standen. Ich habe schon gesagt, daß e« Abend war. Katharina wird dann den Topf mit den anderen gefüllt haben, ohne zu sehen, was darin war. Sie benutzte dir Gelegenheit des Einschmelzens der Butter, um auf meine Kosten den Vorrath ihrer Mutter zu erneuern und der Zufall wollte e«, daß sie ihr den Topf mit dem Geldtäschchen schickte. Katharina ist also vollkommen unschuldig. Der öffentliche Anwalt trug dem entsprechend auf Freisprechung an. Katharina: Sie nehmen mich wieder, Madame ? Frau Lavreau: Ja; unter der Bedingung, daß Sie mir alle« zeigen, was Sie Ihrer Mutter schicken. (Allgemeine Heiterkeit.) Köchin und Herrin gehen einträchtig mit einander ab. und die ungarische Legion unter Klapka sich bilden zu lassen." Tags darauf schleuderte Mallinckrodt die denkbar härteste Anschuldigung dem Reichskanzler vor die Füße, indem er ihn bezichtigte, daß er einst die Absicht gehabt habe, deutsches Gebiet an Frankreich übzutreten. Von der Tribüne der preußischen Kammer ist so unvcrtn'ilit die Anschuldigung des LandeSverratheS einem Minister noch nicht geboten worden. Fürst Bismark nahm denn auch in seiner Replik kein Blatt vor den Mund. Wie mit Keulenschlägen fuhr er über den Ilericaten Verleumder los, welcher sich feige hinter den Enthiiller La» marmora verkroch und auf dessen Haupt die Wucht des Bismarck'schen Zornes ablenkte' Im preußischm Landtage kam der Gesetzentwurf über die C iv il stands-R egi ster zur dritten Berathung und wurde bisher im Sinne der zwischen Regierung und Majorität privatim getroffenen Vereinbarungen angenommen. Ein Antrag v. Sancken's au« der Fortschrittspartei auf völlige Ausschließung der Geistlichen von der Führung der Standes-Re-gifter wurde mit 198 gegen 169 Stimmen abgelehnt, und so bleibt in dieser Beziehung der Regierung ziemlich freie Hand. Es heißt nemlich jetzt im § 3: „Im Falle des besonderen Bedürfnisses darf das Amt eines Standesbeamten auch ändern als Gemeinde- und Bezirksbeamten übertragen werden, und zwar auf Vorschlag des Kreis-Aasschus-seS.„ rc. Der schweizer Bundesrath hat einen Protest schweizerischer Bischöfe gegen die Aufhebung der päpstlichen Nuntiatur ad acta gelegt. Dasselbe geschah mit den Recursen des abgesetzten gastronomischen Bischofs Lachat von Basel-Solothurn. Aus Genf wird berichtet, daß der Erzbischof iu partibus iutidelium, d. H. von Lydda, sich mit dem Pater Hyacinth verständigt und bis zur endgiltigcn Entscheidung der Episkopalfrage die bischöflichen Functionen übernehmen werde. Angesichts der Erklärungen der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung, welche auf der pariser Börse und in Regierungskrisen großen Eindruck hervor-brachten, verlangt die Fiuanzwelt, daß das Cabinet Mac Mahons sich endlich von flcricalcn Einflüssen unabhängig mache und daß die konstitutionellen Gesetze schleunigst erledigt werden. Siimmtliche Blätter mahnen zur größtmöglichen Zurückhaltung und Mäßigung gegenüber Deutschland und Italien. Gleich England und Holland will auch Frankreich seine petite guerre mit wilden Völkerschaften haben. Aus Anlaß der Ermordung Franci« Garnier'« und seiner Gefährten in Eochinchina bereitet die verfailler Regierung in Toulon eine überseeische Expedition gegen die Freibeuter von Tonkin vor. Thalsächlich wird die französische Regierung jenen Vorfall nur benützen wollen, um ihre Besitzungen in Eochinchina abermals auSzu-breiten. Zur Tagesgeschichle. — Eine Eisenbahn unter Con -eure. Vom f. f. Landes- als Handel«ger>chie Graz iu Steiermark wird bekannt gemacht: „Es ist in der Ei Öffnung des kaufmännischen ConcurseS über daS gesammte biwegllche und unbewegliche Vermögen der unter der Firma ,K. k. pnv. Leoben-Lordernberger Eisenbahn" protokollierten Aciiengesellschast gewilligt worden. Al» ConeurScommissär wurde Herr Joses Müllerei, k. k. LandeSgenchiSadjunct in Graz, und als einstweiliger Masfevenoaltet Herr Dr. Johann Mörll, Hof« und GerichlSadvocat in Graz aufgestellt." — Wichtig für Feuerwehren. Don einer neuen E>stadung auf dem Gebiete des Feuerlöschwesens wird dem „Berliner Bürsen-C." berichtet, daß sie eben dem Marineministerium zur Prüfung vorliegt. E» ist ein Feuerwehrhelm, der der Kappe eines Taucher« nicht unähnlich sieht und es ermöglicht, im dichtesten Rauche zu othmen. Der Helm enthält Gläser, die von innen zu putzen sind. Die rauch« erfüllte Luft dringt durch ein Sieb in einen mit chemischen Stoffen gefüllten Behälter. Die Swff: absorbieren alle rauchigen Bestandcheile, welche Die Luft verunreinigen, so daß dieselbe chemisch rein zum Mund: des Feuerwehrmannes dringt. Der Erfinder jenes HelmeS hat in einem mit Pechdunst erfüllten Raume fünfundzwanzig Minuten lang geaihmet. Der Helm würde es mithin ermöglichen, dich! an den Heerd eines FeuerS vorzudringen. Ewer besonders eingehenden Prüfung unterwirft das Marineministerium den Apparat, weil es auf Schiffen häufig von größter Wichtigkeit ist, ungehindert durch den erstickenden Qualm zum Feuer ^ vorzudringen. In Gegenwart von Delegierten des Marineministeriums wird eine Prüfung des Apparates stotisindm, der einen großen Fortschritt auf diesem Gebiete in sich birgt. — Statistisches aus Oester-reich. Das „Statistische Handbüchlein" enthält u. a. nachstehende interessante Daten: Der kaiholtsche Klerus zählt neun lateinisch-katholische ErzbiSthümer, denen 28 0iSthUmer mit 8496 Pfarreien untergeordnet sind. Der R gular-KleruS umfaßt 767 Stifte und Klöster mit 6060 (!) Mönchen und 6001 (!) Nonnen. Die 6 Unive, fickten CiSleühanienS haben 624 Ptofesforen mit 9028 Schülern, die 7 technischen Hochschulen 279 Professoren und 3469 Studierende, die 4 Handelsakademien (einschließlich der wiener HandelS.Mmelschule) 101 Professoren und 1750 Studierende, die 2 Bergakademien (Leoben und Przibram) 16 Professoren und 73 Studenten. Die 59 Lehrer- und Lehrerinnen-BtldungS-anstalten hatten 3285 Schüler, die 53 landwirtschaftlichen Lehranstalten 1122 Schüler, die 93 Gymnasien 24,429 Schüler, die 48 allen Real-Gymnasien 7042 Schüler, die 64 Realschulen 18,349 Schüler. Dre 42 gewerblichen Fortbildungsschulen wurden von 8226 Schülern besucht. Volksschulen gab eS 14,769 mit 25,259 Lehrern und 3.099,266 Kindern. — Gegen Pfarrersköchinnen. Einen Hirtenbrief über Pfarrersköchinnen hat jüngst der Bischof von Lublin erlassen. Der würdige Overhirt vermerkt es sehr übel, »aß die Geistlichkeit in feinem Sprengel „mit allerhand jungen Weibern sich umgibt", die für Schwestern und überhaupt Anverwandte auSgegeben werben, aber den Geistlichen im Orte bald in üblen Ruf bringen. Er will wohl für die Zukunft den ihm untergebenen Klerus nicht die im Hauswesen wohlthätig schaffende und waltende Hand der Frauen ganz entbehren lassen, aber er verlangt mit aller Ent» schiebenheil, daß die Wirtschafterinnen nie unter fünfzig Jahren alt fein dürfen. Ob die Pjarrer sich diesem Hirtenbriefe gegenüber wohl ebenso folgsam erweisen werden, als wenn eS gilt, irgendwo von den Kanzeln gegen dem Klerus unbequeme StoatSeinrich» iimgen zu donnern? — Von der straßburger Universität. Ist schon der rasche Aufschwung der wiederbegründeten Univeisiiät ein erfreuliche« und ehrendes Zeugnis deutschen Schaffens, so überrascht geradezu das rapide Wachsthum der mit etwa 100.000 Bänden vor drei Jahren gegründeten UniveisiiütS-Bibliothek. Bereit« zählt sie 300 000 Bände und wild noch fortwährend durch einlausende Geschenke und zahlreiche Antaufe vergrößert. Dank der Bibliothekare, Profefior Barok an deren Spitze, ist die Ausstellung und Ordnung der Bände in dem ehemaligen kaiserlichen Schlosse fast beendet. Auch die Stadtbiblioihek, beten kostbare Schätze da« Bombardement von 1870 gänzlich zerstörte, ist durch reiche Geschenke au« allen Länder», namentlich der Schweiz, Deutschland und Frankreich, soweit wieder erneuert worden, daß sie bereit» am 6. Jänner der öffentlichen Benützung wieder übergeben werden konnte. — WieLulu nachFrankreich geschmuggelt wird. Man vertreibt sich gegenwärtig, so schreibt ein pariser Feuilletonist de« „P. 21." in Pari« die Zeit mit kleine« liebenswürdigen Späffen, welche der Regierung nicht sehr angenehm sind. 200.000 Porträt« de« kaiserlichen Prinzen konnte man alltrDing« cvnfi-cieren, allein wer könnte e« wohl generösen Papierhändlern verbieten, wenn sie dem Publicum 200 Bogen feinsten Briespapier« und eben so viele superfeine Couvert« um den sehr mäßigen Preis von 30 Centimes (a'fo etwa 8 Neukreuzer) bieten wollen? Merkwürdigerweise aber tragen alle diese Papiere die sehr nett angeführten Miniatur.PorträiS eines hoffnungsvollen, hübschen jungen Mannes, Der sich gegenwärtig in Chi>elhurst amüsiert. Das hindert natürlich DaS Publicum nicht, Den großmütigen Kaufleuten einen glanzvollen Absatz zu verschaffen, unD — DaS ist auch eine Demonstration. Woher aber Diese U-izahl von Photographien? Daß Dieselben nicht in Frankreich angefertigt würden, dafür sorgt Die Geheimpolizei; daß sie nicht eingeschmuggelt werden, Darüber wacht Die ängstliche Zolloehörve. UnD trotzdem immer neue Massen dieser verhängnisvollen Briefpapiere: Der ganze Riesenapparat Der französischen Polizei nützte nichts gegen diese Invasion, big man eines schönen Tages fand — es würden neuesten- sehr viele Büsten Des Marschalls Mac Mahon von LonDon nach Paris befördert. Einige kleine Stichproben ergaben Denn, Daß Der gute Mae Mahon un innen ganz unD gar mit Den bewußten kleinen Photographien auSgepolstert sei. Die ganze Eifiaoung ist übrigens nicht neu. AIS Victor Hugo seinen „Napoleon der Kleine" erscheinen ließ, wurde das Buch, das in Frankreich verboten war, -ebenfalls in der Weife eingrführt, Daß man je zwei bis Drei Exemplare in einer Büste Des Kaisers über Die Grenze schaffte, und Da die loyalen Grenzbeamten Die loyalen Büsten natürlich mit Der erdenklichsten Raschheit passieren ließen, erfreute sich DaS Hugo'jche Buch eines ganz regelmäßigen Transportes. — Ein Fortschritt im Telegraphenwesen. Wie Die englische Zeitschrift „Nature" mittheilt, wurde im Telegraphenamte zu Washington am 11. Dezember v. I. in Gegenwart Des Generalpostmeisters der Vereinigten Staaten die aus 11,500 Worten bestehende letzte Jahresbotschaft DeS Präsidenten von Washington nach New-Uork, eine Entfernung von 290 englischen Meilen, auf einem einzigen Drahte in 22 V2 Minuten telegraphiert, das ist mit einet Schnelligkeit von über 2500 Buchstaben in der Minute. In New Uork wurde die Botschaft in Gegenwart Des Dortigen Postmeister« durch Das auto« graphische Institut in großen Typen gedruckt abgenommen. Diese Errungenschaft in der T-legraphie ist um fo merkmlitDiget, als DaS Dabei angewendete Prinzip nicht neu ist, fonDetn schon 1848 bekannt war. Die damals gemachten Experimente waren jedoch resultatlos. Durch Die neue amerikanische Com-bination von Chemie und Mechanik ist die Schnelligkeit fast ohne Grenzen; Depeschen von 1200 Worten oDir 6000 Bnchltaben wurden binnen zwei Minuten mit zusriedenstellenden Resultaten befördert. Die bisher durch das Wh-aistone'jche automatische System — das in den englischen Telegrophenanstalten für „schnellen Dienst" in Anwendung ist — erzielte Schnelligkeit übersteigt nicht 200 Buchstaben per Minute. — Die Rothschild'S. Man hat ausgerechnet, daß da» Vermögen der großen Bankier« samilie Rothschild, deren etablierte Geschäfte sich jetzt auf zwölf belaufen, die Summe von rund taufend Millionen Dollar» beträgt, wenn man da» Privat-vermögen der Chef» mmählt. Die Summe entspricht netto der von Fiankreich an Deutschland bezahlten Kriegsentschädigung, — Japanesische Fußkünstlerinnen erregen da« Erstaunen der Europäer in Shanghai im hohen Grade; die dortigen Blätter sagen, so etwa» sei doch noch nicht dagewesen. Ein Dutzend japane-sischer Mädchen kamen ou« dem Reiche de» Sonnenaufgänge«, um ihre Künste zum Besten zu geben. Jede hat ihre besondere Specialitüt; die Hände bleiben ganz müßig. Die Eine hat einen Knochen zwischen den Z-Hen und schlägt damit aus die Kesselpauke, eine Andere spielt ans einer japanesischen Zuher (Laute, Samitun). Eine Dritte spinnt, eine Vierte näht, eine Fünfte schlügt mit Stahl und Stein Feuer, eine Sechste zieht Hunderte von Sapeken (diese Bronze» münzen, Cash, haben in der Mitte ein viereckige» Loch) auf einen Bindfaden und knotet beide Enden zusammen und so fort. 6m Mädchen schreibt mit den Flitzen, ein andere» schießt mit Bogen and Pfeil »ach einem Z!ele und fehlt nie; ein anderes schneidet aus Pjpier Vögel und Schmetterlinge, wi.der eines stopft sich die Tabakspfeife und zündet sie an. — Alles mit den A-hen. Diese Gesellschaft wird Europa besuchen. Bis auf weiteres sind diese „pobatfifiifchen Künst. lerinnen engagiert" für DaS Yangking-pang Theater in Shanghai.________________________ Local- und Provinzial-AngelegenheiLen. — (Tagesordnung) Der heute nachmittag* um 5 Uhr statifinDenDen GemeinDerathSsitzung: Berichte und Anträge: 1. Der Finanzsection: a) übet DaS städt. Präliminare für DaS Iaht 1874; b) über die Sinhebung der neu einzuführenden Fleischbeschau« taxe. 3. der Bausection: a) über die Hintangabe de» BjueS der städt, Volksschule am ZoiS'schen Graben; b) übet daS LicitationSrefultat bezüglich der Lieferung und Beistellung des Bau- und Schnittholzes pro 1874; c) wegen Herstellung eine« Kanals längs den Häusern Nt. 24 bis 28 am Siebet; d) über die Schot« tetliefetungSrechriunq pro 1873 im Betrage von 1420 fl.; e) über das im IV. Quartale 1873 beigestellte Bau« und Schnittholz im Betrage von 681 fl. 22 kt. — Geheime Sitzung. — (Enqueten im Unterrichtsmini» st er in m.) Der Minister für Kultus und Unterricht hat dem Vernehmen nach zwei Enqueten einbet»» fen, von denen die eine den Lehrplan für Lehret« und Lehrerinnen-Bildungsanstalten, die andere jene« für Bürgerschulen zu revidieren hat. Der zur Revision de« Seminar-Lehrpläne» einbetufenen Berathungl# Commission wäre vor allem sorgfältige» Studium def laut Ministerial-Verordnnng vom 13. Juni 1873 für die Seminar-Vorschulen bestimmten Lehrpläne» zu empfehlen, der, soll der Seminar-L-Hrplan nicht illnso» risch werden, einet dringenden Verbesserung bedarf, indem darin sehr wichtige Lehrgegenstände, wie z. B. die Naturwissenschaften, dann die Geschichte gar nicht ausgenommen erscheinen. — (Ein Schadenfeuer) brach am 11. d. au« bisher noch unbekannter Ursache in dem neuerbau» ten Hause de» Johann Reven in Oberkanomta, Bezirk Jdria, au«; diese» Gebäude, einige Einrichtungsstücke, Kleidungsstücke und eine Kuh sammt Kalb wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden beläuft sich aus 550 fl. — (Triest-Lack-Lann-dors.) Auf Antrag der Börsedeputation beschloß die Handel»« und Gcroerbekammet in Triest, da» Eisenbahnconsortin» Triest-Lack>Lauen«dors zu ersuchen, mittheilen zu wolle«, ob und welche Studien auf der Linie Lack-Laun«dorf gemacht, welche Beträge für diesen speciellen Zweck wirklich auSgegeben wurden und na« für praktische Resultate dabei erzielt worden sind; oder aber au« welche» Gründen jene Studien etwa unterlassen worden feie». — (Die Rinderpest) brach am 28. v. M. auch im Orte Lokwe, Bezirk Rudolf»werth, au»; von einem Rinderstande per 33 Stück wurden i» einem verseuchten Hofe 5 Stück gelcult. In Seifen* betg wurde die Rinderpest am 8. Jänner al» erloschen erklärt. Die Seuche brach am 16. Dezember v. I. dort au«; e« erkrankten bi« 8. d. von einem Viehstande Pr. 294 Rindern in einem verseuchte« Hose 3 Stücke; 1 Stück fiel, 2 kranke und ein verdächtige« Siück wurden gekenlt. — (Impfstoff.) Sehr häufig hört «a» klagen, daß Impfungen mit von auswärts bezogener Lymphe resnltatlo» bliebe», daß „e» nicht gegriffen habe." Dem gegenüber wird un« mitgetheilt, daß die-feitage einet unserer Bekannten von Herrn Dr. Sabi« zu St. Peter bei Graz Impfstoff erhielt, der sehr befriedigende Resultate lieferte. — (Eisenbahnunfälle.) Aus den öfter« reichischen Bahnen allein erfolgten im dritten Quartale 1873 257 Unfälle und zwar a) 195 Unfälle bei fahrenden Zügen incl. ihre» Aufenthalte» auf Jtat Bahnhöfen, b) 62 sonstige Fälle in den Bahnhöfe» und auf der currenten Strecke. Die Unfälle bei fahrenden Zügen vertheile» sich: 13 infolge von Hi»« detntfien ans der Bahn, 46 infolge falscher Handhabung, der Signale, Weiche», Lokomotive«, 6 infolge »an« gelhvsteu Zustande- btr Bahn, 40 infolge Schadhaft« «rrdevS der Fahrzeuge, 16 ou6 unbekannten Ursachen. AuS allen diesen Ursachen entstanden 17 Zusammenstöße, 61 Entgleisungen, 43 andere Betriebsstörungen: Lei sümmllichen Unfällen wurdin 83 Personen beschädigt, 59 gelobtet. Unter den letzteren waren 25 Lahnbedieustete und 34 dritte Personen. Durch Verschulden der Bahn wurde» 14 Reisende beschädigt, 7 Personen getödtet. Schuldtragend an den Unfällen waren 225 Bahnbedienstete, von denen 224 imDiS-ziplinarwege und Einer gerichtlich bestraft wurden. — (Einwirkung d es Hütten- und KohlenrauchS auf das Pflanzenwach S» th um.) Nach $l. Eiöckhardt (chemischer AckerS-wann) ist hiebei gewöhnlich die fchwefelige Säure das schädlichste Prinzip. Nicht nur der Hüttenrauch, sondern auch der Rauch der CoakSöfen, der mit Steinkohlen betriebenen Ziegelöfen zeigt nicht selten schädliche Einwirkungen auf die Vegetation und selbst bei massenhafter Rauchentwicklung auch derjenige von Braunkohle» und Torf, abhängig von dem Gehalte an Schwefelkies, der sich bei btm Verbrennen in fchwc-selige Säure verwandelt. Nadelhölzer zeigen sich empfindlicher als Laubhölzer: am meisten leiden Tanne, und Fichte, dann Kiefer und Lärchen. Von den Laut« hölzern sind Weißdorn, Weißbuche, Birke. Obstbäume am empfindlichsten. — (Schlußverhandlungen beim k. k. Landesgerichte in Laibach.) Am 23. Jänner. Martin Jerai: schwere körperliche Beschädigung; Valentin Towse: schwere körperliche Beschädigung; Franz ©otlic und Genossen: Diebstahl. — Am 28. Jänner. Franz Poznajelöek und Martin Kotar: Totschlag; Eduard Dragar: schwere körperliche Beschädigung. -Am 29. Jänner. Johann Blejc: schwere körperliche Beschädigung; Mathias Brinj-vic und Genossin schwere körperliche Beschädigung; Joses Eerpan: schwere körperliche Beschädigung. — Am 30. Jänner. Josef Dolenc: Diebstahl; Valentin Debevc und Genosien: Diebstahl. — (Verkehr.) Das Postdampsschiff „Sr lesia", Eapitaiu Hebich, am 31. v. M. von Hamburg abgegangen, ist am 14. b. M wohlbehalten in New-2)o»k angekomwen. Ausweis über den Stand der Bla> ternepidem i e in Laibach am 17. und 18. Jänner 1874. Vom letzte» Ausweis find in Behandlung verblieben 71, b. i. 15 Männer 19 Weiber und 37 Kin btr. Seither flnb zugewachsen 10, ». i. 5 Männer, 3 Weiber unb 2 «inber; genesen »iemanb; gestor beu 3, »emlich 2 Weiber unb 1 fiinb. Jo Behaublnng verblieben 20 Männer, 20 Weiber unb 38 fl inber, zusammen 78. — Seit Beginn btr Epibemie flnb amtlich gemeldet worden 196 Blatternerkrankungen, von diesen flnb 95 genesen unb 23 gestorben. Im stäbtifchen Nothspitale inber Tir« uouvorstadt war der Stand am 17. b, ba 1 Mann zugtwachstn war, 16 Krankt; am 18., ba 3 Krankt jugewachsen waren, 19. Im lanbschastlichen Filialspitale in btt Po Ion a vor stobt am 17. btt Stanb 27, 6 Männer, 15 Weiber unb 6 Kinber; am 18. brr Stanb 31, 9 Männer, 16 Weiber unb 6 Kinber, wäre» bem. »ach vom Vortage 4 Kranke zugewachsen. Etabtwaaiftrat VaibaA, am 18 Jänner 1874. noch durch bie btr gedLwpslen Karlrsseln on Fell reichhaltiger grwordiN. Dir Zusknd, in wellt» m die Kortisseln verabreicht werten, ob roh oder gedämpft, alteriert srmit die Diilch in ihrem Fettgehalte nicht. 3. Auch für den Fleischovsctz trat der Zustand, in welchem bie Karlrsselrr bei unserem Versuche an die MilchkUhe verabreicht am den, gluchgUng; irgend ein sicherer Einfluß war auch hier in keiner Weise zu dokumentieren. Cingesendet. Bekanntlich werden die an Blattern Verstorbenen schleunigst und ohne Condnct in der Leichenkammer zu St. Christof beigesetzt. — Wie kommt cs, daß gerade mit der am Sonntag an den Blattern »erstorbenen Schwester des diesigen Domherrn Peter Urh eine Ausnahme gemacht wurde und die Leiche derselben bis 11 Uhr in der Wohnung verblieb und dann vormittags unter zahlreicher Beteiligung von Geistlichen und Betschwestern, mit förmlichen Crmdncte driidi die Stadl getragen nnd in der Leichenkammer beigesetzt wurde? Mrhrrre Äiirger Laibachs. LandwirlhschastttcheS. — (Rohe ober gekocht e Kartoffel» für Milchkühe.) AuS einer Rtiht von Versuch». trgtdniss'N zi>ht Professor Heiben solgendt Schlüsse: 1. Der Zustand, in welchem bit Karicfsel an da« Rmdvich verabreicht wird, ob ich ober gedämpft, hat 6 Tie Milch ist durch bic Per. abtnd'unn der roden Äo>itffwn weder an Feil öimer, Allen Krauke« Kraft nnd Gesundheit ohne Medizin und ohne Kosten. Revaiesciere du Barry üoii tonöou. fltantoeit ve^rnag der btiicaten Keralebcitre du Barry s nstehen, unb beseitiat dieselbe ohne Medien unb ohve Äoftoi av, — Nerven-, Brust-, Lungen- ^ - - Telegramme. Petersburg, 19. Jänner. Feldmarschall Graf Berg ist gestorben. Drrsailleö, 19. Jänner. Der Paßzwang, zwischen Frankreich und Italien ist aufgehoben. PariS, 19. Jänner. Das Journal „Uni-vcrs" wurde wegen Beröffcnilichung eines Hirtenbriefs des Bischofs von P6rigueux auf zwei Mo-na>e suspendiert. Der „Presse" zufolge soll dieser Hirtenbrief zum Gegenstand einer Anklage vor dem Elaaterath gemacht werden. Für die vielfachen Beweise der Theilnahme anläßlich des 2>6e§ unseres geliebten Sohnes und beziehungsweise Bruders, Herrn Iosts Clrrnentfdjitfd) und für die zahlreiche Begleitung desselben zu seiner letzten Ruhestätte sprechen wir hiernit allen Betreffenden unseren ausrichligen Dank ans. Laibach, 20. Jänner 1874. Die trauernden Angehörigen. i/.ojens, »ieroen«, »mp-, rnugen-, »leber-, Gchleimhanr. Ltiem-, Blasen- nnb äiieicaitibcn, Tuberkulose, eoiair.bfuöt, ?iftörno, Mitten, Nnverdaulichkeit, Berslopsnng, Diarrhi-en, Sslailongkeii Schwäche, Hämorrhoiden, ükaflerjnch!, Fieber, Schwinde!, iölutanffiev |SR, Lhrenbransen, Uebelle ! und Trbrcchen selbst während der Schwan-ierschasr, DiabeleS, Melai-iiolie, ftbmagernng, Affceumatitmue iA,sr 6ieii$ra. fl. 8-60 I »fb. fl. 4-50, 5 Pfb. IC S., 12 Pfd. 20 fl., *4 Pfd. 36 fl. - Ke-raitocitre-Biscaiten in 8iil6!cn 4 fl. 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Feilb., Virit'Iche Real, jjartica, BN. Feistriz. —^ 2 Feilb., Fa *ai(. |>xa»A-Uo|ctib. L»aal»dahu . . . tz-Üddahn ........... elr More «9 70' 69.80 7-.Lv 74. 97.- | 97. 0 1» 25 lUn.ö 116 50 16.— 37 *6 137 60 74.-<5 — 150.51' »40.- 62.- OtiO. 40.60 b5.6v nif. tftfO. 58 6U 2 6 25 25 17. 26 2*8*. 220 - 2 3- 835 lb-A.76 74 76 lf 1. 40.25 53. ~ v7o.-41 -8,.-1 I. m 5;> 209 125 76 18. i20 — 29.-üüu 60 l'tandhrleie. '2g. öst. Bod.»Lred1t. b:o. in 33 j........ alle», o. ito...... »ti* Bod.-Sreditrust. Priuritflts-Obl. -ran,«Joless Bahn . Lest «ffi-rr. est. ahn Siebenbürger......... ciaaiDUav« . . . . . «Udv..«e,.zu 600 rti. bto. BouS 6 pül. Lose. t.ttbif -- L........ R.doIf«.L............ Weehsel (3Mon., ingeb. iuoB.fibb.lBi ranM 1001|. „ m Hamburg.............. «uovu iu tbut oan» 100 yra»c- Uüuzen. 4etf.®iO!t£«Tuc»tc6 214 —1 U»fYTflSCfl|!ti165 | -Uhrr . . . . «Seit f»3 50 86 91 65 dL — K 8 25 1UX 25 »3 7o 39 112 75 V7 5u 68 2! 13 60 95 80 WO 10 50. .3 7* »4.95 Ware 94.-5 60 91 9J d6 SV 10Ä 50 02 76 84.-14.».— 118 — ,68.7V 14.— 96 IQ »0.3$ ■ 6. l scl'e, ^!(M. ^tdeliber^. — yhiftboif, ^ G ÄdelSberg. 2. Feilt)., Tovgan'Iüe Äieal., Trlcgraphisckcr Cursbericht am 0. Jauner. Papler-Renie — <£ ilbet-äieiitc 74,(i5 — 1860«. Ltaaiv Anieiien 100 76— Bankaktien !l8f>,— üredil 241,— — London 113,70— «ilber 100,20— Ä, t. il)iUttj”£nuten 2>i.Fr ncs glücke!>,07",,. 'Druck cen Jg». v. Kitintnaht & fttd. *)amücig in Laidach. Umleget und |iti btt Ihtbaciiuli ueioimuuiilia': Dltvinav X) fl n.bttg.