MbllchnWMtung. Nr. 6. Prllnum, ra.>,.S^0. Flir die Zustellung in« Hau« Yalbj. 50 N. Mit der Post gauzj. ft. 15., halbj. st. 7.50. Montag, 10. Jänner lnslrlionOgtbiihl bi« 10 Zeilen : lm»l «0 tr., ÜM. »U ll., »m, I fl.! sonst pr. Zcilc IM. li lr., ilm. 8 tl.. ::m. lv ll. u. <. w. Inscrtionsftempel jcdcsm. :»»lr. 187«. AuUllcher Theil. «de. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 30. December v. I. über Antrag des Reichskanzlers, Ministers des kaiser» lichen Hauses und des Ncnßcrn. dem BestallungSdiplomc des zum spanischen Consul in Trieft ernannten Don Enrique Guinard daß Allerhöchste Exequatur aller« gnädigst zu ertheilen geruht. Se. l und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 30. December v. I. über Antrag des Reichskanzlers, Minister« des kaiserlichen Hauses und des Acußcrn, dem Vcstallungsdiplomc des zum kaiserlich türkischen Viccccmsul in Scmlin ernannte» Herrn E. Fitzio das Allerhöchste Exequatur allergnädigst zu ertheilen geruht. Der Iustizminister hat den Vezirlsaerichtsadjuncten Ferdinand Wanitschke in Seelowitz zum Bczirks-richler in Eibcnschitz ernannt. Der Ackerbauminister hat in dnn mit Allerhöchster Entschließung vom 20. December v. I. neu systemisirlcn Status der Staatsaestütc Radautz und Pilicr den Rechnungsführer zweiter Classe Joseph Wierzbanöti zum Controlor, die Lieutenants der Militäraestütsbranchc Ignaz Ernst, Max NaSke und Ludwig Thom zu Gestütsadjunclen zweiter Classe und den Thierarzt zweiter Classe Johann Bittmann zum Thierarzt erster Classe im Staatsqcstüte Radantz, fc,ner den Oberlieutenanl der Mililärgcstülsblanchc Iakol, Haßlchner zum Gestüts« adjuucten erster Classe und den Unter»Thicrarzt Moriz Zw ieauer, des Staatshengstendepot« in Stadl, zum Thierarzt zweiter Classe im StaatSgcstüte Pibcr ernannt. Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. Laibach, 9. Jänner. Die Abreise Ihrer Majestät der Kaiserin von Rom hat einen kurzen Aufschub erfahren. Allerhöchstdieselbcn werden sich, wie wir vernehmen, am 17. d. M. einschiffen und von Trieft direct nach Ofen begeben. Auch die Stadtgemeinden Frideck und Mü glitz haben nun Vertra ucnsadrcssen an den Ministerrath im Sinne der Grünner Adresse abgesendet. Die Conjecturalpolitit hat sich, wie dies leider zu erwarten war, anch der Vergnügungsreise bereits be» reits bemächtigt, welche Se. lais. Hoheit der durchlauch- tigste Herr FM. Erzherzog Albrecht jüngst angetreten hat, und ergeht sich über die ihr vermeintlich zu Grunde liegenden Motive in den verschiedensten, zum Theil sehr abenteuerlichen Variationen. Dieftn und allfälligen künf. tigen Gerüchten ähnlicher Tragweite gegenüber ist die „W. Abcndp." in der Lage auf das positivste versichern zu können, daß dic erwähnte Reise des Herrn Erzherzogs Fcldmarschalls ausschließend den Charakter einer Erholungsreise an sich trügt und keineswegs andere Zwecke verfolgt. Den Adreßentwurs des Herrenhauses hat uns der Telegraph bereits slizzirt. I» Wiener Blättern finden wir die nachstehende genauere Analyse diescS Acten^ stückcs: Danach spricht der Entwurf dem Kaiser den Dank aus für die dem Reichsrathe in der Thronrede gezollte Anerkennung und erblickt darin die Aufforderung für das Herrenhaus, im bisherigen Geiste weiter zu wir» ken. Die dalmatinischen Unruhen werden beklagt und die Hoffnung auf die Einlehr einer besseren Einsicht, so wie auf die Wirkung der jüngsten kaiserlichen Gnadenacte ausgesprochen. Zur Verfassungsfrage wird bemerkt : Die Verfassung sei schon an die äußerste Grenze dessen gefangen, was mit der Macht und der EinHeil deS Reiches vereinbar ist; die berechtigten Wünsche nach Selbständigkeit seien durch dieselbe ausreichend erfüllt; das Herrenhaus müsse daher mit Entschiedenheit Bestrebungen entgegentreten, welche eine Aenderung der Verfassung nach dieser Richtung bezwecken. Allerdings fehle es noch der Verfassung an einer allgemeinen thatsächlichen Anerkennung; aber so bedauerlich dies sei, so dürfte man um die Anerkennung einer seit zwei Jahren in voller Rechtsgiltigleit bestehenden, so segensreich wir« kcndcn Verfassung nicht erst werben; eine einheitlich geschlossene, vom Geiste der Verfassung getragene Regie-rung besitze in sich die Mittel, durch eine umsichtige und energische Durchführung der Verfassung alle unbe» rechtialen Eingriffe alizuwcifcn. So entschieden der Entwurf sich gcacn alle Vcrfasslmas-Aendcrunacn nach föde-ralistischer Seite wendet, so warm wird die Wahlrcform begrüßt und die Bereitwilligkeit crllärt. eine dicsfälliac Vorlage der Regierung in Verhandlung zu nehmen; die Orientreisc deS Kaisers wird hierauf zum Gegenstände einer treffenden Betrachtung gemacht und mit cincm Appell an das österreichische Einheitsbcwuhtsein die Adresse geschlossen. Wie die ..Presse" bestimmt hört. hat der Ministerpräsident Graf Taaffe am 5. d. ein kaiserliches Handschreiben empfangen, worin ihm als die be» stimmte Willcnsäußcruna Sr. Majestät kundgegeben wird, daß die Minister die Geschäfte provisorisch fortzuführen hätten. In der am 5. d. ubgchaltencn Sitzung deS böh » mischen LandcSauSschussct« eröffnete der OberstlandcS' marschall Fürst Adolph Nuersperg oem LandeS» ansschnsse, daß er die LandtagS»Adresse unter folgender Ansprache in die Hände Sr. Majestät nieder« gelegt hübe: „Im Auftrage und Namen deS treugehorsamsten Landtages des Königreiches Böhmen erscheine ich vor Eurer l. und l. apostolischen Majestät mit der rhrfurchtS» vollsten Bitte, die von diesem Landtage beschlossene Adresse huldreichst entgegennehmen zu wollen „Sie enthält den Ausdruck der stets unveränderten Treue und Anhänglichkeit der legalen Vertretung des KönigsticheS Böhmen an Eure l. und l. apostolische Majestät, an den allgclicblen Monarchen, den Geber und Beschützer der Verfassung, auf deren Rechts« boden sie die einzige Gedingung deS Bestandes und der Macht des Reiches, und damit auch daß Gedeihen und die Wohlfahrt deS Königreiche« Böhmen als gesichert zu erkennen vermag." Sc. Majestät hat die Adresse unter dem NuS« druck des NohlncfallcnS entgegengenommen, und sich in wärmster Weise über das unverdrossene Wirken des LandeSansschusscs unter schwierigen Verhältnissen, und insbesondere darüber ausgesprochen, daß die namhaften sich mehrenden Orfordcsnisse deS LandeS ohne Erhöhung der Steuerlast mit einem auch gencnüber den übrigen Königreichen und Landern verhallnißmäßia ac-ringen Steucrzuschlagc gedeckt werden. Slavische Blätter halten vor einigen Tagen eine anysblich von l. k. Offi cicren slavischer Nationalität herrührende Petition an den Kriegsminister veröffentlicht, in welcher diese gegen die von t. k. Ossicieren gebrauchten, dcn ganzen slavischen Stamm brleid^enden Aeußerungen prolestirtcu. Es wurden sogleich Zweifel an der Echtheit dieses bombastisch geschriebenen Acten» stückcs laut, welche nunmehr von der „Wehr-Ztg." be« statist werden. Die „Wehr-Ztg." knüpft an ihr De-mknti folgende treffende Bemerkung: „Wenn die Harmonie zwischen den verschiedenen Nationalitäten Oesterreichs außerhalb der Armee so innig und ungetrübt wäre, wie innerhalb derselben, dann könnten wir wahrlich der Zukunft actrost cntacaensehen." Bei den ungarischen O bc r ger i ch tc n, der königlichen Tafel und dem obersten Gerichtshofe, beläuft sich die Zahl der Rückstände auf, 18.000. Es hat diesfallö eine EnaMe des Iustizministers mit den Präsidenten der Pester Gerichtshöfe stattgefunden und es sollen 61 neue Richter ernannt werden. Ueber die Sitzung des Ülumeni s chen Co n-cils am 2tt. December weiß dcr Specialcorrcspondent der „Times" manches zu berichten. Zunächst zogen sich nach scincr Angabe die Verhandlungen zwei Stun» den über die gewöhnliche Zeit hinaus in die Länge und lange, ehe sich die Thüren öffneten, hörten die draußen 'felullellill. Neue englische Erfindungen und Entdeckungen. (Fortsetzung.) (Neue mechanische Wcrlzeuae und Apparate. - Telegraphische Elaviere.) , Wir begeben uns vom Professor Tyndal zunächst M den Hörsaal eines Generals, nicht an dcr Spitze von Gruppen und Mordinstrumentcn, sondern von Männern °er Wissenschaft, nämlich der tto^i 8ooioy, und aller. Yand Modellen und Mustern von Erfindungen und Fort« ' genannten AusgleichSbestreliuna.cn nur innerhalb des durch die Verfassung verzeichneten Nahmens zur Geltung ge-> langen, innerhalb dieser aber auch befriedigt werden lön< ncn; daß sie endlich die December-Verfassung mit Hin. blick auf unser Verhältniß zur anderen Rcichshälfte als für die Erhaltung des GesammtstaateS für unentbehr« lich, ihr Fallenlassen als Aufgeben unser selbst betrachtet." Von Treue für unseren erhabenen Monarchen beseelt, hält sich die Kammer verpflichtet, dieser Ueber-« zeugung auch an den Stufen des a. H. Thrones AuS-druck zu geben und bittet daher Einen hohen k. k. Mi< nisterrath. Hochderselue wolle geruhen, ihre Anschauung zur Kenntniß Sr. k. k. apostolischen Majestät zu brin« yen, als die emcs ihm in unwandelbarer Treue ergebenen Institutes. Brunn, 27. December 1869. Die Handels' und Gewerbekammer. Numanien und Indeu. Bukarest, 29. December. Gestern und heute fanden in der Kammer außerordentlich stürmische De. batten in Folge der Interpellation CodreScu's über die Umtriebe der Juden in Rumänien statt. Codrescu hält die staatliche Existenz Rumäniens durch die massenhafte Einwanderung der Juden sür bedroht. Er sagt: es handle sich m'cht mehr um das Kommen einzelner Individuen die in der Moldau oder Walachei ihren Unterhalt suchen, sondern um die Invasion eines Volles welches, bisher heimatsloö und zerstreut, Rumänien zu seiner Heimat erkoren habe. Die mächtige Association in Pari«, genannt „Alliance Israelite," beabsichtige die Gründung eines israelitischen Staates und habe dazu den Orient und speciell Rumänien auserkoren. Dies gehe hervor aus den Auslassungen der Preßorgane, mit welchen die „Alliance" in Verbindung stehe; werde aber auch durch folgende statistische Ziffern bewiesen. Im Jahre 1849 hätten in der Moldau nur etwa 11.000 Juden cxistirt, so daß auf je 27 Moldauer nur 1 Jude gekommen sei. Im Jahre 1U6V habe sich die Zahl der Israelite« in der Moldau bis auf 400.000 Individuen vermehrt, so daß bei einer Einwohnerzahl von 2,000.000 Rumänen in der Moldau auf je 5 Rumänen 1 Jude komme. In Frankreich komme auf 240 Franzosen 1 Jude, in England auf 728 Engländer 1 Jude, und selbst in Oesterreich komme nur auf A!i Christen ein Jude. Angesichts folcher Verhältnisse müsse 37 jeder Rumäne um seine Nationalität besorgt sein. Nach ^ einer lang,:» Auseinandersetzung über die Gefährlichkeit des' jüdischen Elements für die Ureinwohner stellt Eodrcscu ben Aurag: die Regierung möge den Juden ferner keine' Pachtungen im Lande gestatten, ihnen nicht mehr erlauben^ Grundeigenthum zu erwerben, und das Verbot keine Schenkn auf dem flachen Lande zu halten, möge streng durchgeführt werden. Minister Cogalnitschcano erkennt die Gefährlichkeit der massenhaften Iudeneinwandcrung au; ebenso^ wie den großen Einfluß der Pariser „Alliance Israelite," 5>n dem einer Großmacht gleichkomme; die Regierung habe aber in Folge der freisinnigen Verfassung Rumäniens, bei der unbeschränkten Freiheit ' dcr Presse, des Handels und Verkehrs und des Vcreinörcchts, kein Mittel dagegen in Händen; es sei der Kammer indeß unbenommen, eine parlamentarische Commission zur Prüfung dcr Iudcufragc zu Wühlen, und d!ese könne ein Gesetz gegen die Juden vorlegen. Die Regierung könne es nicht thun, ohne sofort wiederum in Conflict mit andern Mächten zu gerathen. lHeorg Bratiano findet diefe Antwort des Ministers ungenügend, denn sie fei nichts als das stereotype „uoi> po«. > 3UNU«« aller bisherigen Negierungen. Die Regierung möge das Project dcr :l3 Moldauer Deputirten aus der Session von 1807—1868 wieder aufnehmen und der Kammer vorlegen. Diese werde das Project berathe» und allen-saW modificiren; aber es müsse endlich gehandelt werden. Ich bringe Ihren Lesern in Erinnerung, daß dic- "°^ """" ^oßen Vermögen jagt. Wollen Sie, I )" ^,cha„d dann fort, daß dieser selbe Mensch Thränen "», so ermnern Sie ihn an seine Mutter, seine Mutter uache er anbetete. (Auf diese Worte neigt der Angeklagte I", °s gibt einen niet in dem Herzen dieses Menschen welcher noch rein - ?i„ l>" "^"" seine Liebe sür die Seinigel» wohnt söulick' .. /^ ^ ihn oft selbst die Sorqe um seine per-dü '^ ^^^"'^ ""^^n ließ. Am Taa.e der Ermor-u d «^^^'"^ gab es kein Brot in der Familie, g b '"cht wuW, daß er Geld hatte, von 3°nt.,, ^ ^??"'' ^'" 20. Sept., als die That Mutt^ " ?°'^"?"'" ""r, schickt er 100 Fr. an seine l^k Ä ^?"^' l)iu, sofort den Verdacht auf sich zu a^it Nm ' /^." ^'"lch ein Widerspruch von Kind-au ^.^3'^'"^" ""^ ^'stialität. Im weiter» Ver-^ semer Vertheidigung nuterstützt Hr. Lachaud erst schüch-das/n, ^?^.""^'^'"" die Angabc des Angeklagten sind " -""lclmldlgc gehabt habe. Wer diese Mitschuldigen wann s> ^ es nicht; denn in dem Augenblick, da Traup-weigert n/)'" "?'""' ""^^ hätte er, Lachaud, sich ge-^^)cn s^" ""Muren, um nicht seine Seele mit einen, "W'nq im l^" Gummis; zu belasten. (Skeptische Be-zustandes de«y. ".?"""'') ^«r Untersuchung des Geistes^ "Me Trauvnm^ ^"' "bcrgehcnd, „leint Lachaud: man du Engländer '?. ^" !""" Geisteskranken rechnen, welche classisicircn. >"s ,/"" Rainen „Verbrecherwahnsinu" für die Abscha«°^cMch ^.^^ ^,^ Vertheidiger eine Lanze schwornen den Gcdauf ^^sstrafc, indem er so den Gc-zulassen. Das P^i? ""^ ^^t, u'ildernde Umstände zugers Beifall geklatscht ^!.' "^^ ^" ^"' ^^^ ^ ^ntlä-Vertheidigers in einem G^ ""^" sich nach derjenigen des "underuua für die Neredl"?!"'. "°^" gleichzeitig Bc-'st gegen seine Schlußant ä"'"^^"^ und einen Pro-^" Replik und Duplit der^eid7.^?'< ^) ciner lur-^.pmann auf Befragen mit "5^', und nachdem i',l)at, daß er nicht/hinzuzufQ". Unbefangenheit er^ Astende in einem zweistündige/V,^ recapUulnt der klagten nur das^efiihl ^ ^il^erwe^n scheint, den Inhalt der DcbaUcn. Um 9 Uhr ziehen die! Geschwornen sich zurück, um über die ihnen vorgelegten 16 Fragen zu berathen. Man versichert, daß mährend dcr ^ Pause dcr Angeklagte seinen Wächtern allen (wlstes vorgeschlagen habe, eine Partie Karten mit ihn, zu spielen. Ich weiß recht gut, habe er gesagt, daß mau mich zum Tode verurtheilen wird, aber deshalb will ich doch zu Nacht essen, uud übrigens will ich auch die Nichtigkeitsbeschwerde einlegen- unterdessen wird man schou die Brieftasche finden, in der meine Mitschuldigen verzeichnet sind. Nach einer nur halbstündigen Berathung eröffnet der Sprecher der Jury das Verdict, welches ohne Zulassung mildernder Umstände alle Fragen bejaht. Der Staatsanwalt beantragt die Anwendung' des Artikel 302 des ^060 Mll,I (Todesstrafe). Dcr Angeklagte erklärt auf Vefragen in glcichgiltigcm Tone: er habe nichts zu bemerken. Dcr Gerichtshof zieht sich zu« ^rück und verkündet nach einer Berathung von fünf Minn? ' ten, daß Johann Baptist Traupmann zum Tode vcrurlheilt ! ist. (Vcifallszeicheu im Zuhörerraum, die soforl zum Schwci-, gen gebracht werden.) Dcr Angeklagte hört den Urtheils-spruch ohne eine Miene zu verziehen. Nachdem dcr Präsident ihm eröffnet hatte, daß er drei Tage habe, um die Nichtigkeitsbeschwerde einzulegen, erhebt er sich, indem er „mmci" ! murmelt, grüßt lächelnd uud folgt, ohne die geringste Aus-^ rcgung zu verrathen, seinen Wächtern. Das Publicnm ging ! schweigsam auseinander. I" der Haft wurde der Angeklagte' i von dem Director und dem gcsammtcn Personal der Ccn-ciergerie erwartet; er verlangte zu sprechen, aber ohne zu ! antworten führte man ihn in seine Zelle, wo man ihm eröffnete, daß er sich auszukleiden habe, damit man ihm die Zwangsjacke anlege. Traupmann fügte sich ohne Wi-derstand und begab sich sogleich zur Ruhe. Im Laufe des heutigen Tages hat Hr. Lachaud dem Verurtheiltcn eincn Besuch abgestattet. — Wie der „Figaro" erzählt, hat Traupmann dieser Tage den Polizeibeamten Souvras, welcher die Nachfor-schungen nach der Leiche Johann Kincks im Elsaß geleitet hatte, zu sich in die Haft von la Roquctte rufen lassen. Als Herr Souvras in die Zelle trat, erhob sich der Ge fangene und bot ihm einen Stuhl an, ganz wie wenn er Jemanden in seiner Wohnung empfange. Traupmann war etwas blaß; er trug die graue Hofe, das grobleinenc Hemd und die Hausmütze der Gefangenen von la Roquette. „Wie gehts, Traupmann?" fragte Herr Souvras, „Sehr gut," antwortete der Vcrurtheilte mit der größten Ruhe. — „Sie haben mich gestern rufen lassen; Sie sehen, daß ich pünktlich Folge leiste." — „Ich danke Ihnen dafür; denn was ich ihnen zu sagen habe, gestattet leinen Verzug. Vs handelt sich um meinen Kopf." (Und als ob er bei den. Andern den Gedanken, daß er Furcht halte, nicht aufkommen lassen wollte, fuhr er rasch fort): ..Nicht daß ich den Tod fUrchte, die Verurthcilmig zum Tode wäre mir wirl^ lich sehr gleichgiltig, wen» ich nur nicht meine Familie hätte. — Ich für meine Person mdchtc lieber gleich ein Ende machen und ich sagtc schon Herrn Lachaud, das; er, ehe ich 10 Tage lang in der Zwangsjacke bleiben soll, lieber dafür sorgen möchte, daß ich sofort hingerichtet würde." Dabei ließ er einen Blick auf die Zwangsjacke gleiten, welche in diesem Augenblick zu Füßen seines Bettes lag. Dann erkundigte er sich nach seiner Familie: „Lebt meine Mutter noch?" — „Ja." — „Sie wissen, vor einiger Zeit sagte man mir auch, daß meine in der Schweiz verheiratete Schwester noch lebe, und das war nicht wahr." — „Ihre Schwester ist im Wochenbett gestorben." — „Und auch aus Grau,!" Dabei verrieth er nicht die geringste Bewegung, dann fuhr er fort: „Ich habe Sie kommen lassen, um Ihucn anzugeben, wo Sie die Brieftasche Kincks finden können, die für mich so wichtig ist, weil sie die Namen meiner Mitschuldigen enthält." Und nun nahm er ein Blatt Papier und zeichnete einen Plan des Weges von Cernay bis zu dem Baum, wo in einer Tieft von zwanzig l5entimetern die Brieftasche aus schwarzem Leder, in ein rothcarrirtes Sacktuch gewickelt, liegen sollte. Herr Souvraö ließ ihn den Plan vollende», dann sagte er ihm, er würde besser thun, seine Mitschuldigen namhaft zu machen, da man in diefem Fallc gewiß auch nene Nachforschungen nach der Brieftasche anstellen würde. Traupman» wiederholte, er tonne diese Enthüllnngen nicht machen, da eine Person, die ihm theuer sei, dabei com» promittirt sein würde. Die Unterredung dauerte 25 Mi-»ulc», ohne zu eiueui anderen Resultate zu führen. Traup-mann beklagte sich nicht über das Regime des Gefängnisses. Er verlangte nichts anderes, als was ma» in dcr Regel den zum Tode Verurlheiltcn gibt: zwei Fleischmal-zcitcn und eine Ration Wein; doch nimmt er gern des Morgens weißen Kaffee aus der Hand des Almofeniers Abb« Crozes, dcr auch täglich in feine,» Vertrauen gewinnt uud dessen Besuche er mit Ungeduld erwartet. Traupmann hat die an Herrn Souvras gerichteten Vorstellungen auf dessen Rath in einem Schreiben an den Generalpro-curator wiederholt. — (Erinnerungsmedaillen.) Zur Vrinuc-ruug an die Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers in Jerusalem so wie an die Theilnahme an der Eröffnung der Suez-l5anals werden auf Veranlassung Sr. Excellenz des Obcrsttämmercrö, FZM. Grafen Ercnncvillc, bei dem Kammermedailleur Tantcnhayn zwei Medaillen angefertigt. — (Die Militärzeitschrift „Vcdctlc") begann am I. Jänner mit den, Hefte Nr. 8 den zweiten Band. Jedes Jahr erscheinen 3 Bände, jeden Monat A Hefte, 12 Hefte bilden einen Band. Diese vom Oberlieute nant Klutschak herausgegebene und mit anertennungswerther Umsichl, Unparteilichkeit und Freimüthigkeit redigirte Zeit' schrift hat in ihrem kurzen LcbenSlaufe fchou hinlänglich Proben ihrer Gediegenheit und Reichhaltigkeit uud mannig» fachen Stoff zur Anregung und Belehrung geliefert. Auch das neueste Heft bringt in seinen kritischen Blättern, seinen Beiträgen aus und für die Armee, seinen historischen Rück blicken :c. eine Reihe vou inlcressanlen Mittheilungen. Den, Hefte ist eine nett ausgeführte Karte der Heeresergänzungs eintheilung in der t. und k. österr.-ungar. Monarchie bei-gegeben. — (A ntic zechische Bewegung.) In Schlesien nimmt, wie wir aus den vielfachen Erklärungen und Adressen ersehen, die Bewegung gegen eincn böhmischen General-landtag, bezichuugsweise gegen jede Vereinigung mit Böhmen immer größere Dimensionen an, dem in Troppau gegebenen Beispiele sind bereits die meisten schlesischen Städte »nachgefolgt. Nicht minder intensiv gestaltet sich die Bewe» l gung in, Kronlandc Mähren, wo die Proteste gegen die Vereinigung zu einer wahren Fluth anschwellen. -- (Sckneef all.) Aus dem Puster-Thale wird von einem ungewöhnlich starken Schneefall am 27. und 28. De? cember berichtet. In Sillian und Toblach hat derfelbe viele Dächer eingedrückt und in Lienz, wo der Schnee eine Höhe von 5' bis 7 Schuh erreicht hat, mußten foforl alle Dächer abgeräumt werden, um sie vor dem Einsturz zu bewahren. Im Arn Thal war in jenen Tagen jeder Verkehr unmöglich, überdies wüthete dort am 26. ein schreckliches Schnee-gestöber, welches Wege uud Stege überwehte. Auch ein Lawinensturz erfolgte, der einen Bauer in den Echneemassen begrub. Nur durch augenblickliche Hilse wurde derselbe aus dem Schneegrabc befreit. — (Sicherheil in Ungarn.) Dem Sar6ser Comitat wurde vom Minister des Innern aus die Dauer eines Jahres das Stcmdrecht gegen Räuber, Raubmörder, deren Helfershelfer und Hehler, ferner gegen Brandleger verliehen. — Die Stadtrepräfentanz in Nrad hat in einer stürmifcheu Sitzung am l!0. December befchlossen, in Anbetracht dcr arg gefährdeten Sicherheil in der Stadt Arab, an das l. Ministerium eine Petition zu richten, dasselbe wolle die Amtswirtsamteit des k. Commissars in Szegedm, Grafen Ruday auch auf Arad ausdehnen. - (Ueber das Erdbeben in S. Maura) berichtet das l. l. Generalconsulat in Corfu unterm 28sten December: „Einige heftige Erdstöße, welche heute den 2ttsten Morgens um halb 6 Uhr in S. Maura einlraten und zur selben Stunde auch hier verspürt wurden, beschädigten sowohl viele Häuser in der Stadt S. Maura selbst, als auch einige aus dem Lande. Es gab einige Verwundete lind Todte. Nach den einlangenden Telegrammen dauern die Erdstöße in Zwischenräumen fort. Die Regierungsbehörde in Corfu veranstaltete eine Sammlung zu Gunsten der unbemittelten Einwohner jener Stadt und schickt heute Abends mit einem griechischen Dampfer und dem Lloyd-dampfcr „Lario" Brot, Mehl und Bretter dahin ab. — (Frrcheo N< trnt a l.) In Äorgo zog rm gewisser Ioh. Naffelc vc»l Lcvico. welcher wegr« unbefugten Waffentra^ gcuv von dcr Bezirtshallptmannschaft zu sechs Tagen Arrest vcr-urthrilt wurde, niiinitttlbar nachdem ihm dieses Urtbeil vorgcle-sen war, eine »liter dem Mantel verborgene Pistole hervor nud wollte si',' ans dm Secrclär ul'feiieni, glücklicherweise ucrsngle jedoch der Schuß. Der Sccreliir packle ihn beim Arm, erhielt jedoch von dem Attentäter mit der Pislolc eincn Schlag ans dm Kopf. Raffele schoß hierauf diese Pistole uud ciuc zweit? gegen zwei andere Bedienstete dcr BezirtShauptmannschafl ab. Dir itu-ssl'lu drangen, ohne jemaude» zu treffen, iu die Wand, worans der Mörder cin Su'lct zog und sich flüchtete. Vor dem Orte aber wurde er vo» dcr Gcudarimrie eingcfangen. Er isi 62 Jahre all, Vater zweier Söhne nud war bereit? wegen Raubes zu 20 Jahren Kerler uerurthcill. — M 0 vm 0 nr n - F 0. u a 1 i s m u S ) Ein hntere» Histörchen wird aW der heilige» Stadt au« Salzsee gemeldet, woselbst dcr Vu'cvvnsideu! der Vereinigten Staaten, Ml. Eolsar, uor einer großen Versammlung eine Rede hielt und den „Heiligen" fraut heraussagte, wir die Nation im Großen uud Ganzen über PoNMmic dcuir. Nl« er dann a»f die oft citirtc Brmer tmin. Britain ?)inmgS, Grant und Eolsar seien Spieler und Trliiilriibolde, ;u sprechen tam, strllle einer der anwesende» Mor-moucn m Abrede, dah dcr „große, Prophrl" je solche Worte gc-lirauchl habe; abrr ei» Iudc versicherte, die Aeußerung mil tige? neu Ohren gehört zu habe», und zog bei einem von dein erbitterten „Heiligen" angefangenen Fausttampf iu gar bedauerlicher Weise den Mrzen'N. Dainr wurde aber dcr Mormone hiuler Schloß uud Riegel in Sicherheit gebrach», um später von einem Friedlnörichlcr seiner eigenen ReligionSacnofscnschaft mit einer Gcldvnßc für seinen allzu großen religiöse» Eifer bestraft zu wcrdr». Locales. — (Die von der Gemeindevertretung dcr Stadt Id ria an das Ministerium gerichtete Adresse) lautet: Hoher t. l. Ministerrath.' Seit Wuchcn durchschwirrcn die Luft Gerüchte von Abänderuugen unserer Verfassung, von Ausgleichen mit den derzeit nicht vollends befriedigten Parteien auf Kosten der Verfassung, und auch in Kram gibt es eine lräslig orga» nisirle vcrsassungsfeindlichc Partei', welche alle nur möglichen Hebel in Bewegung setzt, um ihre Ansicht zur Gellung zu bringen uud ihre Forderungen als Postulate des Bolts-willens hinzustellen. 38 Die ergebenst gefertigte Gemeindevertretung, überzeugt,' baß ein numcrwährendes Schwanken der Grundlage des -öffentlichen Rechtes dem allgemeinen Wohle zum höchsten ^ Nachtheile gereichen muß, überzeugt, daß nur auf einer festen, unverrückten Basis ein solider Vau aufgeführt werden lönne, der dann auch den Verhältnissen entsprechende Veränderungen im Innern des Gebäudes ertragen wird, gestützt auf eine Bevölkerung, welche schun seit nahezu 800 Jahren mit dem Centrum des Reiches in innigster Verbindung steht und schon vor Jahren durch wiederholte Petitionen sich gegen jede Lockerung dieser Verbinduug ausgesprochen hat, glaubt nur ihre Pflicht zu erfüllen, wenn sie centrifu-galen und freiheitsfeindlichen Bestrebungen gegenüber au den hohen k. k. Ministerrath in dem jetzigen wichtigen Augenblicke die Bitte richtet, durch Festhalten au der Verfassung die Kraft des Reiches, die bürgerliche, politische und Gewissensfreiheit zu wahren und damit auch das Vertrauen auf eine ruhige und gedeihliche Fortentwicklung der Verfassung in immer weitere Kreise zu verbreiten. Vertretung der Stadtgemeinde Idria, den 30. December 1669. — (Beam ten verein.) Gestern fand eine Ausschußsitzung statt, in welcher ein Versicherungsantrag erledigt wurde. Dann wurden geschäftliche Mittheilungen gemacht, aus welchen wir hervorheben, daß nach dem Tode des Generalsecretärs Safft, welcher seinen Posten mit großem Eifer und Erfolg bekleidete, diese Stelle dem bisherigen Correspondents H. Mazal verliehen wurde. — (Für die Verwundeten in Dalmatien.) Das Reichstriegßministerium bringt in der „W. Z." mit dem Ausdrucke dankbarster Anerkennung zur öffentlichen Kenntniß, daß von Herrn Anton Dep eris, Apotheker in Wippach, ein Paket Charpie im Gewichte von ii Pfund 22 Loth und von Frau Anna Dejatin Senofetsch ein eben folches im Gewichte von 2 Pfund 91 Loth für die Verwundeten in Dalmatien gespendet wurden, welche patriotischen Gaben vom k. t. Militärcommando in Trieft ihrer Bestimmung bereits zugeführt worden sind. — (Zur Stempelpflicht ungarischer Zeitungen.) Zufolge Verordnung des Finanzministeriums vom 30. December sind die in den Ländern der ungarischen Krone erscheinenden, nach Oesterreich eingeführten Zeitschriften, Ankündigung^- oder Auzeigeblätter der Stempelgebühr in gleicher Art unterworfen, wie die außerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie erscheinenden. Die Stempelgebühr beträgt für jedes Exemplar einen Neukreuzer, und es werden die Blätter von den betreffenden t. k. Postämtern mit den Zeitungsstempelmarken per einen Neutreuzer versehen werden. Die Abgabspostämter werden diese Gebühr bei Ausfolguug des Blattes von dem Adressaten einHeben. — (Industrielles.) Der Geschäftsführer bei Dober-let hier, Hermann Harrifch, hat ein Patent auf eine eigene Construction Möbelgattung erhalten, welche — ungeleimt und zerlegbar — sich besonders für den Export in wärmere Gegenden, wie Sicilien, Egypten, Syrien. Levante :c., eignet. Er beabsichtigt, in Oberkrain unter sciner Leitung ein Etablissement dieses Industriezweiges zu errichten, da sich hiefür Interessenten gefunden haben. Die Nähe von Trieft, der Holzreichthum des Landes und die vermehrten Verkehrsmittel dürften der gedeihlichen Entwicklung diefes industriellen Unternehmens fördersam sein und vielen Arbeitern eine neue Quelle des Verdienstes erschließen, da die Lebensfähigkeit eines derartigen Industriezweiges nicht zu bezweifeln ist. — (Philharmonische Gesellschaft.) Die gestrige zweite Aufführuug des David'schen „Columbus" versammelte ein zahlreiches Publicum und war des Meisters würdig, welchem auch der Erfolg in telegraphischem Wege mitgetheilt wurde. — (Theater.) „Robert der Teufel." Bei der feinen und geistvollen Orchestrirung, welche in der Meyerbecr'schen Kunst ein Hauptmoment bildet, ist es kein geringes Wag-niß, selbe ohne Rücksicht auf ihren makellosen Erfolg über Provinzialbühnen gehen zu lasfen. Es blieben deshalb auch, trotz der nahezu aufreibenden Thätigkeit unseres tüchtigen Dirigenten Müller, manche Mißtönc zurück, die übrigens als „unter deu Pult gefallen" betrachtet sein können. Herr Ander in der Titelrolle machte der Musik alle Ehre und sang seinen Part mit Hilfe eines gerundeten Spieles nahezu makellos ab. Herr Wend lit (Bertram) und Frl. Vder (Alice) schlössen mit jenem einen würdigen Bund tiefen musikalischen Verständnisses und waren vom Anbeginn der Vorstellung bis zum Schlüsse von anerkenuens-werther Ausdauer in der vollen Gesangskraft, was bei dem kunstvollen Aufbau und der scharfen Charakteristik einzelner Nummern bei einem so ausgedehnten Tonwerke immerhin kein Leichtes ist. Das Schlußterzctt, der Kampf zwischen dem guten und bösen Principe, schien uns am gelungensten durchgeführt und wollen ihm, vielmehr den Erecutanten, hiemit auch die Kroue zuerkennen. Frl. Kot taun versuchte sich als Helene einmal auch im Ballet (!), und wenn sie auch nicht mit Salvioni in Concurrcnz zu treten vermag, so nahm sie sich doch allerliebst aus und wir bedauern nur, daß ihr zartes Füßchen durch die unerwartete Desertion eines Pau-tösselchens auf den kalten Brettern manövriren mußte. Frl. N ömer (Isabella) war sehr gut disponirt, denn sie lächelte sogar — im Zauberschlummer. Uebrigens war ihre Leistung im 4. Acte eine sehr lobenswerlhe und erhielt verdiente» Beifall. — (Schluß Verhandlungen beim k. k. Lande s g e r i ch t e L a i ba ch.) Am 12. Jänner. Valentin Do-brauc: schwere körperliche Beschädigung; Emil Stalin: Diebstahl; Franz Gregorin: schwere körperliche Beschädigung; Georg Grum: schwere körperliche Beschädigung. — Am löten Jänner. Josef und Anton Albrecht: öffentliche Gewaltthätigkeit und fchwere körperliche Beschädigung; Johann Majdiö und Anton Ilere: Diebstahl; Johann Mauser: schwere körperliche Beschädigung. — Am 14. Jänner. Josef Nolu: Diebstahl; Franz Macek: öffentliche Gewaltthätigkeit; Michael Hlad und Michael Votic: Diebstahl. Neueste Post. In einer Besprechung von Mitgliedern des H e r-renhauses am verflossenen Freitag wurde der Beschluß gefaßt, dem Adrchentwurfe der Majorität, dcsscn Versasser bekanntlich Graf Anton Auerspcrg ist, zuzustimmen. Man besprach auch die von mchrcren Landtagen angeregte Verwandlung dcS Herrenhauses in eine öä n de rlnm me r, und das Votum fiel dagegen aus. — Se. Majestät geruhte laut a, H. Entschließung vom Ü. d. die Aufstellung eines provisorischen LandwchrgerichtShofcS anzuordnen. — Unter den in der laufenden Session zur Borlage an den Reichsrath bestimmten Gesetzen befinden sich von Seite des Justiz- und Unterrichtsministeriums 12, darunter über Neliaionöfleil)cit, Klcintinderbewllhrlllistalten, Mittelschulen, Fachschulen, dann über Organisation der Gerichte erster Instanz. — Die Blätter theilen dicVe» Handlung im Adreßausschusse oeg Abgcordne-tcn hause s am verflossenen Samstag, mit. DerAdreß-enlwurf deS Grafen Spiegel wurde durch Ucbergnna. zur Tagesordnung abgelehnt und Baron Tinti zum Refercn« ten für cincn neuen Entwurf gewählt. Derselbe hat heute an das Plenum deS Ausschusses Bericht zu erstatten. Sc. kuis. Hoheit Erzherzog Albrecht ist nach dem „Gau-lois" verflossenen Frcilag in P a r i s angekommen und am Bahnhöfe vom Fürsten Meltermch empfanacn worden. Man versichert, der Erzherzog sei Uelicrbringer eines kaiserlichen Handschreibens an den Kaiser Napoleon. Aus Innsbruck, tt. Jänner wird gemeldet: Zu Tarcnz im Oberinnthal wiesen die Geistlichen einen Amlsdiener fort, welcher neue Schulbücher vertheilen follte. Der Pöbel cxcedirte mit. Der Recurs Moriggl's, der ultramontaner Umtriebe wegen feines Lehramtes enthoben worden, wurde abgewiesen. — In Paris ist das Gerücht verbreitet, die Armee werde um 100.000 Mann redu-cirt werden. Nach einer telegraphischen Nachricht der „N. Fr. Pr." wird heute das Cabinet in der Legislative ein Gesetz über Reduction der Recrutirung von 100.000 auf 75.000 Maun einbringen. — In Madrid dauert die Krisis fort. Heute sollen die Cortes zusammentreten. Die Anhänger Monlpeusiers vcabsichligcn, seinen Sohn als Throncandidatcn aufzustellen. In mcl> reren Orten haben Unruhen aus Anlaß der Gemcindl wählen stattgefunden. Telegraphische Weciisrlcourse vom 8, Jänner. 5vcrc. MctalliqucS 60.75. — 5pcrc. Metalliques mil M >md November-Zinseu «0,75 - 5fterc. National^Inlehen 7>»,^ -^ 1860er Staatsanlrhen 99.—. — Banlactiru 74«. — llred" Aciicu 264.50, — i.'°udon 123.85. — Silber 120.65. — 6,> Dncaten 5 79. Handel und Golkswirthschastlich^ Uaibatl,, 8. Jänner. Auf dem heutigen Marltc sind >' schienen: 8 Wagen mit Getreide, 3 Wagen mit Heu und Stl< (Heu 25. Ctr., Stroh 19 Clr. 50 Pfd), 12 Wagen und 2 Schi» (10 Klafter) mit Holz. DurchschnittS-Preise. "" ium.° ililg,.. Mkt.< Ml st.! lr.fi. ii. ft. li. fi. 5 Weizen pr. Metzen 5—54« Bnttcr pr. Psnnd "40-^" Korn „ 3 20 3 24 Eier pr. Btüct —2;-" Gerste „ 2 90 3 8 Milch pr. Maß —10 " Hafer ,. 2— 2— Rindfleisch pr, Pfd, .,22^ Halbfrncht .. -------3 60 Kalbfleisch „ -24-^ Heiden „ 2 90 3 16 Schweinefleisch,, - 2.'i, ^ Hirse .. 2 80 2 95 Schöpsenfleisch ,. — 14-' Kuturich „ 3 — 3 10 Hähudel pr. SUlcl — 50 - Lroäpsel „ 180 - — Tauben „ -15^ linsen „ 4 80 — — Heu pr, ^ntnrr 1 I<> Erbsen ,. 5-------— Stroh ,. —75- Fisolen „ 5- — Holz, hart., pr,ttlft. _!— ?4 Niudsschmalz Pso, — 50-------^ weiche«, 22"-------5^ Schweineschmalz „ — 42 - — Wein, rother, pr. Speck, frisch, „ —30------- Eimer - - 9" — anräuchert „ —42 — - — weißer „ ------10 Lvttoziehung vo,n 8. Jänner. ________Trieft: 48 52 25 71 73.______ 'MeleurollMschl: NnMitlNlMl.l.l'il m ^MM>. ------—-------------------------------------------—^ " "? ^z« D^ ! «5 "^ ! 6 u. Mg. 326,?Z ' - 1 » windstill gll!^" be'w. " """" 8,! 2 „ N. 326,?^ » I,z< windstill ' trübe 0,0« ,10.. Ab. 326«? j- 2... windstill trllbc 6U Mg, 326«u > 2,z> windssill ! trübe , ^, 9. 2 „ N. ! 326.W ^ 2» ! windstill , Nebelregen «, "« 10 „ Ab. ^ 325 7<. l- 2 » ^ windstill j Nebelteaen ""^ Den 8 Morgens Reif. Tagllbcr lrllbe, naszlalt, Aufheileru»! Den 9. nach «i Uhr Regen, den nau,cn Tag anhaltrnd, mit di<^ lcm Ncliel. Daö Tagesmiltel der Wärme am 8 -l 0-7" ^ 2 8", t>m 9. -l- 2 4°. um 4'5" über dem Normale Verantwortlicher Redacteur: Ig.mz v. «l e i n m a y r. Ginladung. Zu der heute am 10. d. M. um 5 Uhr N^ mittags int Vlisabeth-Kiuderspitale nachträglich stattfindet 3^^ Christbaumfcier ^MH werden alle j». l. Grlmder, Wohlthäter, Schutzdamen, FreU^ und Gönner diefer WohllhätigkeitSanstalt höflichst eingelad^ __________Direction des ElisabethMnderspiials. W Für die zahlreiche Begleitung bei de>u Lcichcu- M begängnisse der Frau > Untonia Kauffen ^ stallen deu tiefgcsühltestcu Danl ab W die Hinterbliebenen. ____________________________________________. . , ___________________________________ ^ ^^ll'Nlü'fll'kt Wien, <», Jänner. An der Borliürse machten die schon im gcs!r,c,en Fciertagögeschäft eingetretenen Rückgang weitere Fortschritte. Creditactien wicheu von 2<>4'20 bis 26^ 1illli.»l>lllNNU)z. Anglo von 309-75 bis 307-75, Franco wurden zwischen 10.^!i0 und 110^5,, 5,'omlinlden zwischen 258 70 nnd 158 30 geliaudclt. Mittag,» bewirlte die Meldung von der ^ folglen V,ldung der Gesellschaft für lürlischc Äahneil eine Erholung der Angloactien bis 313. I,n Ucbrig^i blieb die Börsc gründlich verstimmt. Die meisten Äant und Cisenbahuactien verlöre» ", (lursc. Dampsschifsacticn uotiren zwar 5 st. höher als Mittwoch, l>aben aber gegcnilbcr dem gestrignl Curie 8 fl. ucrlorcu. Gesucht waren Lemberg-CjMlowiher Actien, uiedcröstcrreichische Gruud^ astungsobligationen und Südbahubons. Devisen lehrten „ach ewigen Schwankungen auf d,^?iot^z u^Mmwoch zurllck, . H^. Allgemeine Ttaatöschuld. Filr 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt..- iu Noten verziusl. Mai-November 60,65 60,75 .. .. „ Februar-August 60.K0 ,^0.70 « Silber „ Iänucr-Iuli . 70.50 70.<;li „ „ April-October. 70.50 70,s>0 Stcuerauleheu rückzahlbar (z) . 98.75 99.— (z) . 97.50 98..- LosevI. 1«39 .....223.-224.— .. .. 1854 (4'/,) zu 250 fl. 90.- 90.50 „ „ I860 zu 500 st. . . 98.50 98.75 „ .. 1860 zu 100 ss. . . 103.— 104.-,. ,. 1864 zu 100 fi. . .118— 118.50 Staats-Domiwrn-Psandbriefc zu 120 fl. ° W. in Silber . . 123.— 123.25 ». NrundentlastunaH-Vbliaationen. Fitr 100 st. Geld Waare «ahmen .... zu üpEt 92,75 94,— Galizwi......5 .. 72.W 73.20 Nieder-Ocsierreich. . „ 5 „ 95.-. 95.5^ Ober-Oesterreich . . „ 5 „ 95,5<» 9<'..5<> Siebenbürgen ..... 5 „ 75,25 75,75 Stelermarl ... „ 5 „ 92,50 93.50 Unzarn .... « 5 ^ 79. 79.50 l Q. Actien von Bankinstituten. Geld Waare Anglo-öslcrr. Bant abgest. - - ^09 59 310.-Anglo-nugar. Baut . . . > 9Z.50 94.50 Äaoeil-Ereditanstalt ...» "" ^ —-^ Ercditanstlllt f, Handel u. Gew. . 262.10 26^.30 Crcdilanstalt, allgem. uugar. . . 79 50 80-E«compte-Gesellschaft, u. o. . . «88. 892.— Frauco-üsterr. Bau! . . , - ^9.50 110.- Gencralbanl.......^>— —, ^ Natioualbaul......746,— 748 — Niederländische Bank .... ".— —.— Verciusbant.......«9,50 W.bO B'erlchrsbank...... . N7.50 118.— Wiener Vant......- .— —.— «». Actieu von TranSportunterneh, mungen. Geld Waare Alföld-Fiumaner Bahn . - - 173.— 174.- B5hm, Westbahn.....226.- 227— Larl-Ludwig-Vahn.....246,25 246.75 Donau-Dampfschiffs. Gefellsch. . 596.— 598 — Elisabelh-Westbahn.....190.-191,- Ferdiuandö-Noidbahu . . . 2152,-215?..-^ Fünfkirchen-Barcser-Bahu . . 183.50 184.50 Franz-Ioseph«-Vahn .... 184.5,0 185.50 ! > i!ember«- Lloyd, öfierr........324,— !i26 — Omnibus....... ,34.-. 135 _^ Rudolfs-Bahn . . . . ^ ' 1^3',., 164 _ Siebcubürgcr Bahn .... 16750 168' Slllll«chahn.......409.— 411.-- Sttdbahu . ,......258.40 25)8.60 Süd-!lorod, Verbind. Bahn , . 167... 167.50 Theiß Bahn....... 249,— 250.— Tramway........135.— 135.25 «. «Pfandbriefe (fllr 100 fl.) Mg. öst, Voden-Eredit-Austlllt Gelb Waare ucrloSbar zu 5 M. in Silber 107.25 107 75 bt°.in33I.rilckz.zu5pCt.in