6z. Leopold Egerische Zeitung. Freytag den 7. August/ ^ 8 0 ,. Udine, den 22. July. ^^e. lönigl. Hoheit, dcr Erzber-zog Palatin »st gestern von hier naÄ Concgliano abgcreisit. Von da bcgiebt rr sich nach Vicenza bis Verona. Die Rückreise geschieht über Padua, Vcnedig . Palma und geht dann über Fi' me wieder nach Ungarn. Prag, dcn 21. July. Wegen d S An'ragcs, Gr. KS-nigl Hoheit dem Ec^.cr,?g K^rl ?in Hrnkm^l im Reiche ;u errichten , !oae cs einige .^e-l ft'lle. N.m adcr wlrd auss «?'ue w:^ct von allen Seiten daran gearbeiter, und die Sache kommt ganz gewiß zu (Stande. Professor, Vergstra-ßer, z" Hanau, hat dicserwegen an den Schwedische» ReichStagsge-sandten, Herrn von Vlldt, nachstehende lateinische Aufschrift sur das gedachte Monument nachRegenö; bürg eingesandt:' Non minus decorum et praeclarum est r stafuam la föro imperil romaiii habere quam ponere. Austrtaco, Rex Snsce, jubes, m> , numenta par^ri. . ! Ingens , ingenfcs. qua decet» ' arCis opus. Katholischen, Apostolischen und Rö- , mischen 'Kirche, und deö heiligen Stuhls, als Mittelpunkts der Einheit, bekennen hlenut, daß der Pabst das sichtbare Haupt der Kirche, der erste Stellvertreter Iesi: , Christi, und der gem^inschaflicke Vater allcr Gläubigcn ist. Wir erkennen und verehren in ihm die oberste Stelle (Primatie) und die ihc anklebenden Ehren, Gerichtsbarkeiten , Rechte und Vorzug?, so wie sie derselben in der Kirckr die heilige Schriften und die Tradition zuerkennen " „Als getreue Verwahrer der Lehre, welche beständig von unsern Vätern bekannt worden ist, bezeugen wir hiemit feycrlich unsere un-ve^lelZbare Anhänglichkeit an das Kanonische, ursprüngliche und gemeine Reckt, wclchos die Freyheiten Vrr alten Französischen (Gallikauis.) Kirche ausmacht. ,,Wir lehren, als unstreitbare Wahrheit, daß die Treue, Untcr< wcrfung und Gehorsam gegen die b"stehcnden weltlichen Staatsgewalten cine auf das natürliche und göttliche Recht gegründete Pflicht sind." a „Daß gottliche Gebot, V teru. Mutter zn ehren, schließt die Ver> bindlichkcit in sich, das Vaterland zu lieben , cs gegen seine Feinde zu vertheidigen, seinen G?sc«cn zu gehorchen , und zu den öffcntljchen Lasten beyzutragen." „Dieft Pflichten sind allen gemein; und die Geistlich««, welche Kraft ihres Amts verbundn» sind, solche die Gläubigen zu lehren, müssen auch d»e ersten se.yn , sie zu' erfüllen." ,„Ied? Negierung halt das Recht, von den Neliqion5dl?nern ci^e Zlls' sicher-lttg ihrer Treue zu fordrrn'u. s. w." Das zweyte D'l'rrt bttrift z»en 14. I"ly nub sa^t: ^Nächsten Dienstag, dcn l 4. ,)uly, oocr den 25. Mcssido." des Jahrs 9 der Fran-zösis. Republik lnn 8 Ubc'MorZens, soll in der Metroi)^litaikirche von Paris eine fcyerliche Messe abgesungen ; alsdMtt eins a-lf das Fest diescs Tages sich b^ziehenHe Rede gehalten , uud nach dleser. ein scyerlichcs Te Äenm abgesungen werden. .... Das Frst vom ,4. Mly war im Ganzen sehr glänzend, so ungünstig auch das Wetter fich Vormittag zeigte. Dsr erste Konsul ließ auf dem Karwulselglalze die Linicntrup-' pen dieNcvüe passiren, und fordcr-' te die Soldaten auf/ zu schworen,' daß sie ihre Fahne sich niemals wollten etltreiffen lassen. Nach der Parade ertheilte er einer Dcp'tta io" des gesetzgebenden Korps, und des Tribunals, die ihm zu sein r ga"^ lichen Genesung Glück wüns alle Mitglieder der Französischen Regierung bey dem ersten Konsul. Der Gedecke waren 740, unter dcn , Anwesenden befand sich auch der vadstliche Staatssekretär Kardinal Consalvi. Nachmitags, Zlbcnds, vnd die ganze Nacht hindurch sah man überall Tänze , Konzerte, Pantomimen, Feuerwerke, Beleuchtungen :c. Ausftr einer V^enge fremder, waren auch viele raufend Menscken aus der Nachbarschaft von Pans zu sehen. Der Lnft-schifftr Garnerin erhob ssch in Gcscll-schaft 3 onderer Personen mit seinem x'.Ulon Abends «m 6 Uhr »n^terd-m freudigen Zuruf einer unzählbaren Menge Zusckauer m die Höbe. Nah einer halben Stunde verlor man Manu getödlet. Das erstere Englische schiff, welches seine Flagge gestrichen hatte, wurde durch eine große Menge Kanonier « Schaluppen ans Gibraltar befrcyet. Wir erwarten mit Ungeduld die Vcnchte über , den Verlust, welHcn jedes Schiff ! erlitten hat. Monit e n r. i! In dem für die Hauptumstaude gleichlautende^^ Berichte, den das Journal de Paris gibt, li viel möglich reinlich; unsere ^ol-^ darett sind muntert und zufricde"» f Wir mli,sen beendig ans unserer Hut sey'«; der Dienst ist sei" thatig, und folglich sehr ermüdend^ In einem Schreiben "'s ^e." ^s^ vor ^lexculdn^, vo" i^-"^'^ ^ ' heißt es uuttr a:^crn: „Wzr stchen nyH immer i l w «3mlie5en Position. Es ist wa5r-scheinlich, daß wir in dicler Gcgcnd noch einige Zeit mit dcm Feinde nicktA zu lhun habcN werden. Das Schicksal Alexandrias hängt gänz-lick/von der Verstärkung ab, welche die Franzosen erwarten. Der General Menou versickert ftine Soldaten, daß 7^° Mann auf 9 ^linicnschisftn die frauzosis. Oasen bereits verlassen hätten, um ihnen ,u ^nlfe z« eilen. Indessen sind öie französis. Soldaten sehr mißvergnügt, und es vergeht kc;n?ag, an welchem nicht ,o bis 12 U.ber-Mfcr bey uns ankommen. Nach einem andern Schreiben aus Abukir vom ,. May, soll dcr sral'zösis. General Mcnou cincn Parlcmcntair abgeschickt haben, um die Näumung AegyptenS , unter folgenden Vedingnisscn, anzubieten: ,) Der sranzösis Armee wird cs erlaubt werden, mit Kriegschren, an Bord der in dcm Haftn von Alexandria dermalen befindlichen fran-iösis. Linienschiffe, nach Frankreich 'urückzukehrcn, und in dem Falle, daß jene Sckisse unzulänglich seyen, würden die Engländer verbunden seycn, die nöthigen Transportschiffe za liefern. 2) Der fran'.ösis. Arm« wird es erlaubt seyn, ihre Gepäcke, lhre Waffen und Kanonen mitzunehmen. .. Der Englische General antwor-M, daß, wentt die Franzosen ^legypten räumten, würden sie mit ben Kriegschrcn, auf Englischen^ ^artUschiffen nach Frankreich ge- l bracht wcrdcn; allcjn das Vdrlml« gen des General Menöu, in Rücke ficht der Waffen und Munitionen, fty nn.mläßig. Ucberläufer habcn ausgesagt, daG l Menou die Weigerung seiner Vorschlage der sranzostf^ Armee mitgetheilt habe, um ihren Unwillen ge-gcn die Engländer zu erregen. Auch haben die Ucbcrlaufcr ausgesagt, daß der Verlust der Franzosen in der Schlacht am 21 ten März in 2400 Todten oder Vlcfslrtcn und in zoo Gefangencn bestanden habe. Die Anzahl der Franzosen vor Alexandria oder in diesem Platze lft 6aoQ Mann. London, den 21. July. Der hiesige Amerikanische Gesang te hat über das ungerechte Verfahren unserer Westindischen Admirali-tätsgcrichte Beschwerde geführt» Die Minister übergaben diese Beschwerden dem General - Advokaten des Königs, der scin Gutachten dahin ausstellte: Die Admiralitatsgerichte in Westindien giengcn allerdings von falschen Grundsätzen ans, indem das königl. Apellations-Tribus nal wiederbohlt dahin erkannt habe: daß ncittrale Kauffahrer die feindlichen Kolonialprodukte in ihre Hci> math einführen, und von dort wieder ausführen dürften, wenn eS auch in das Mutterland einer solchen Kolonie wäre; auf eben diesem Umwege könnten auch die Produkte und. Mannsaktnren deS feindlichen l Mutterlandes in feine Hykn«n ge- krackt werden, wenn gleich ein direkter Handcl zwischen dem Mnt-terland? und den Kolonien verdoien sey. Dieser wichtigen Erklärung angemessene Instruktionen sind nun nach Westindien geschickt worden. U bcrhaupt sucht rneie Regierung das gute Vcrnchmrn mit den Nordarmerikanern sorgfältig zu erhalten , und hat nach allen unfern «Häve.l> im mittelländischen Meere Befehle gesandt, den Amerikanischen Schiffen jeden möglichen. Vorschub zu thun. Kurzgefaßte Nachrichten. In Toulouse zeigt man wirklich einen sogenannten wilden Menschen, männlichen Geschlechtes , der vor einem Jahre auf der AfrikanisHrn Insel Madaguskar gefunden wor-- dcn ist. Er ist von gewöhnlicher Größe, g'-'t gebaut, und mag 26 bis 2I^Iahre alt scyn. Der Farbe nach ist er ein E^copäce, und vi?ll:icht als ein Kind durch einen Sturm auf diese zInsel verschlagen »vorden. Er verschlingt mit uu-g^aublich^r Gierigkeit Steine, rohes Flcifch, Blumcn, Kräuter, leben: dige und todte Hunde und Kaycn. Gcg?n Hrod und gekochte Speisen hat er cwen außerordentlichen ?lb-fcheu, d^r. so^ar in konvulsivlsche VewkgunKen auebrjcht, so oft man ihm welcsie Vorhalt. Er scheint beständig zu leidcn; den Kopf wirft-r von einer Schulccr auf die andere, «nd zerrt sich uuauf-)ärlich an der Vrust. Er fck?tnt taub ztt sey»; wann eä ihn hungert, läßt er einen sch-v.ichen Schrey aus. So volllonimcn menschlich er übrigens gebildet ist, so scheint er dennoch keit'?s. a^dcrcu p.jyüschen Empsin.-dnnz?«! , a-H.der 0es Hungers unZ? dernurcht vor Schlä, bleibt er auf° der -j)loße« Erds mit unterwärtö liegende« Kop^o in einer mid derselben Stellung lugen. Brüssel/ vom 12. July.' ! Auch zu Trier nnd Namur laft ! sen j?6t die Franzos'ett, so wl? zll ^ Luxemburg, die entbehrliche« Ma^ ^ gaziu-Vorrälhe nebst vieier F?ld- ! Equipage und 302 Artislel.»c.Pfe" ! den verkaufen. Hierhundti? auö ! Obcrdeutschla'vd abgeführte Kanonen ! werden, in dcn Stückgicßcceye« 3^ ^ Mey nack französischem Kaliber um- geschmolzen. Dicfe Zcilung wird wöch