Ar. 56. Sonntag, den 11. Juti 1880. V. Jahrgang. (Cillier Zeitung. Pränumerations-Bedingungen. * «— ffttr Silli i Tioralia .. . —M ?icr:kliädrtg. . 1.50 H»Id>ii»rt, . . . «.»U-dri«. . . 6.— lammt Einzelne Nummern 1 kr. Mit Post-»ersendungz ÜZIerlelii^ri« . . I.« H»Idjabn« . . . .v*'1 9aatjä|rtj . . . «.40 Erscheint jeden Dlinntrstag und Sonntag Morgens. Insoratß werden angenommen >» dn Jrwäünit der ..Silirr .Hrttmij". He». e«ii»»n- 9!t. « (8«.»bt\i(Trr«i ron 3oU"it «»Ixlch). HulMüill »edmn, Onlttait lli »ie „»il'rr .H'ttaitf" an: K. Ktoff« j» &:«n. ant nltg dedciiienbe» etUt» b< 1 S»»Iin«,t'. Jui. ft«n-teilt in -l. Owtllf u at> iK.IIu fc lituiti. I« ti'ifn. t}. Dill:. -teitii»,«»>» »a iboä. 3ur HrientKrise. Dcr entscheidende Augenblick iu der Orient» krise schein« sich nunmehr zu nahen. Au« allen Orten it» ierflüjtrten Reiches treibt dcr Fanatismus Männer zu den Waffen, um in einem letztem Kampfe die Würfel rollen zu lasten und noch einmal den vermittelnden Mächten da« Schauspiel eine» Gemetzel«, wie es nur die orientalisch« Grausamkeit zu inczenircn vermag, ju zeigen. Evenso wie, nachdem der Berliner Vertrag zu Stande gekommen war, in Bosnien und der Herzegovina der Krieg alle Leidenschaften ent» fessellle, so wird auch jetzt der zweiten Conferenz da« blutige Nachspiel nicht fehlen. Die Überreichung der Eollectivnote soll am 16. d. in Stadul und Athen erfolgen. ES ist wohl mehr als wahrscheinlich, daß die Türkei die» selbe gar nicht beantworten o!,er zum mindesten mit der Erlheilung einer Antwort zögern wird. Die Türkei wird ihren kriegS- und beutegierigen Völkerschaften freie Hand losten uns den Mächten, welchen verschicdene GebietStheile zugesprochen wurden da« Alte „komm und hole sie Dir' zurufen. Wenn die Pforic die verschiedenstämmigen Horden bis jetzt nicht zu beherrschen vermochte, so wird sie es nun wohl auch nicht der Mühe werth halten neue Zügel anzulegen, sondern wie immer auf ihre Ohnmacht hinweisen und im Geheimen die Leidenschaften schüren. Ohne bewaffnete Intervention der Mächte kann und wird der Krieg nie und nimmer dauernd beigelegt werden. Eine Flottendemonstra- tion Englands allein berührt die halbwilden Völkerschaften ör« Balkans ebensowenig, als die Beschlüsse der Berliner Conferenz. Einzelnen Mächten fehlt e« zwar nicht an Lust die Execution gegen die Türkei vorzunehmen. So kann zum Beispiel Rußland feine Aspira-tionen auf die Türkei kaum verhehlen. Am 2. d. machte russische Botschafter Fürst Lobanow dem Grafen Granoille den Vorschlag, im Falle die Pforte gegen die Eonferenzbeschlüsse Widerstand leisten sollte, 20.00U Rüsten den Griechen zu Hilfe zn schicken. Lord Granville, von diesem Vor» schlage überrascht, ließ ihn unbeantworte», verstündigle aber telegraphisch die englische» Bot-schafter an allen großen Hös>n davon. Fürst Hohenlohe, welcher Kenntniß von dem Vorschlagt «hielt, benachrichtigte den türkischen Botschafter in Berlin, Sadullah Bey, daß, ungeachtet der Sprache, welche der russische Boischafter i» Kon-siantinopel führe, Rußland die Beschlüsse Eng-land» mit Waffengewalt ausführen wolle. Pon den Landtagen. Die größere Mehrzahl der öltnreichifchen Landtage ist bereits geschlossen. Die fast befrein-dende Ruhe, mit der bei den gegebenen politischen Verhältnissen die Eoison. eröffnet worden war, wurde kurz vor der Thorspcrre in sehr provoci-render Welse getrübt. Im steirifchen Landtage war eS Fürst Liech. tenstein, welcher die Volksvertretung „VolkSzer-iretung" nannte und sich einen Ord::ungSruf de« Landeshauptmanne« gefallen lassen mußte. Im Krainer Landtage wurden von den na-tionalen Abgeornneten, welche bereits in der De« batte über den Dank an den Landeshauptmann eine lumultuüse Scene arrangirten, auch die Be» zirkshauptlcutc verdächtigt, ohne daß dcr kandeS« Präsident W i n k l e r, dem von den Nationalen täglich Weihrauch gestreut wird, für seine unter-geordneten Orzane eingetreten wäre. Im Triester Landtage haben die Abgeordneten N a b c r g o j und G » r i u p die für die dortigen Zustände eigensinnige und auch lächerlich demon« strativc Eonsequenz mit dcr sie ihre allein selig« machende Sprache gebrauchten, einen Skandal zn Tage gefördert, in Folge dessen die Sitzung ge« schlössen werden mußte. Wahrhaft eS gehört eine ziemliche Dosis von Einbildung gegen die beste» hcndcn LandcSgcsctze mit einem slovenischen Nein Aufmerksamkeit erregen zu wollen. Durch diesen Tumult vereitelten sie glück« licher Weise das Zustandekommen eine« Gesetze« über eine Abänderung des Statutar-Rechte« ve« Triester Municipium«, wodurch eine feit vielen Jahren bestehende staatsrechtliche Controverse be« seitigt worden wäre. Im böhmischen Landtage beginnt deute die so lange hinausgeschobene Debatte über die Sprachen-zwangs.Bcrordnung. Elf Redner der Linken, denen der Großgrundbesitz in dieser Frage ben Vortritt zu lassen beabsichtigt, haben sich bercilS zum Wort« gemeldet, darunter Dr. Herbst, welcher zum Gencralredner der VerfastungSpartei dcsignirt ist. Auch von Seite der Ezechen wird sich di« Theil« nähme an der Debatte überaus lebhaft gestalten. Feuilleton. Z>ie Gouvernante. Roman von S. Melnec. (6. ForNktzung.) Wie schwer auch die Verleugnung Ihre« eigenen Kummer« Ihnen im Augenblick werden mag. Naturen, wie die Ihrige, sammeln sich am schnellsten, wenn sie einem äußeren Zwang gehorchend, denselben beherrschen, ehe er zum Au«« bruch kommt. Verzeihen Sie mir altem Manne, daß ich eS wage, darauf hinzudeuten, aber ich habe Ihre grau Mutier grkaunt und kann daher beurtheilen, wie dltfer Verlust auf Sie, die Si« drr Verstorbenen in allen Dingen so ähnlich find, wirken muß. — Fürchtcn, Sie nichts für mich, lieber Hofraih, cnlgcgnete Bianca, die Hand auf da» Herz prcsscnd, leise; ich weiß, daß ich meincn «ummcr mit eisernem Willen nicdcrzwingen, oder, wie meinc arme Multer, daran vcrbluicn und sterben muß, wenn ich mich ihm hingebe und ihn die Herrschaft über mich gewinnen lasse. Ich danke Ihnen für Ihre wohlgemeinten Worte, ich werde mich derselben zu erinnern suchen, wenn ich einer Unterstützung bedarf. in Hofrath drückte die kleine, kalte Hand, die sie ihm reichte, ehrfurchtsvoll an feine Lippen, und wandte sich schnell zum Fortgehen, um ihr nicht zu zeigen, wie nahe er selbst daran war, seine Fassung zu verlieren. Und Bianca be-hcrrschte ihren Herden Schmerz äußerlich in wahr« hast bewunderungswürdiger Weise. Sie Pflegt« dir Tante mit zarter Sorgfalt, und hatte den Trost, den Ansall diese« Mal über Erwarten gut vor-übergehen zu sehen. Auch Werner stand sie ge« faßt und freundlich zur Stil«, wo er ihrer Hilf«, ihre« Rathe« bedurft«: doch mochte ihr bleiche« Aussehe», ihre erzwungene Ruhe, unter welcher sie, wie «r sah, namenlos litt, ihn ängstlich und besorgt. Sie wie« jedes Wort der Theilnahme, de« Trostes stumm zurück, und schien e» gar nicht zu bemerken, wie er zart und rücksichtsvoll sich um si« bemühte. Am Tage vor der Beisetzung der Leiche stand Werner am Fenster, verstimmt und ungeduldig in das noch immer fortdauernde, einförmige Spiel der Schncrflockni hinausblickend. — Es ist ;um verzweifeln; murmelte er. Diese« langweilige, mclancholixche Wetter, und die noch langweiligeren und noch melancholischeren Gesichter im Hause . . . dazu nie kranke Mutter und zum Ueberfluß Bianca'S stummes, duftere« Wesen! Mein Goll, ja, sie hat viel in dem Vater, dcr sie so abgöttisch litbte, verloren . . . ich selbst betrauere ihn aufrichtig, nach meiner Weise ... ein solche« Gesicht machen, wie e« die Anderen thun, kann ich nun freilich nicht. Ich werde ihr den Verlorenen in jeder Weis« zu er« setzen suchen, doch weiß ich nicht recht, wie ich e« anfangen soll, denn sobald ich versuche, ihr Trost zuzusprechen, weift sie mich zurück, al« ob ich durch meine Worte ihren Schmerz entweihte. Plötzlich kam ihm ein Gedauke. der ihm einen ganz neuen AuSfichtSpunct eröffnet: Bianca wußte wahrscheinlich, daß Onkel Roderich ohne Testament gestorben, wußte, daß sie allein auf ihn, auf feine Großmuth angewiesen war. Sie erinnerte sich nun ohne Zweifel ihrer unüder-legten, heftigen Worte auf jenem letzten, ver-hängnißvollen Balle und fürchtete, er, Werner, werde ihren damals fo unvorsichtig ausgesprochenen Entschluß für endgiltig ansehen. Ihr Stolz duldete natürlich nicht, daß sie ihm entgegenkam, zumal, wenn sie glaubte, er sei so kleinlich, ihr da« jetzt, nun die Verhältnisse sich so sehr nachtheilig für sie geändert hatten, nachzutragen. Rein, da« sollte sie nicht von ihm glauben. Er wollte ihr sogleich beweisen, daß seine Liebe größer sei, al« sein Stolz; er wollte ohne Zögern die Sorge von ihrer schönen Stirne verscheuchen, dann würde ja dcr Schmerz auch milder und nachgiebiger werden. Dcr Hofrath halte dringend gerathen, feine Mutter solle den Winter in Italien zubringen. Bianca Politische Rundschau. Till!. 10. Juli. Wie gemeldet wird, beabsichtigen die ge« wesenen Minister Dr. Stremayer und Baron Horst ihre ReichSrathSmandate niederzulegeu. Die MandatSniederlegung de» ehemaligen LaudeSver-theidigung«ministerS wird damit motivirt. daß der-selbe als activer Militär sein Mandat nicht au«-üben dürfe. Dr. Stremayer dagegen soll im Herbste ins Herrenhaus berufen werden. In Böhmen mehren sich die Schwierigkeiten, welche die Durchführung de« Sprachenerlasse« be-reitet, von Tag zu Tag. In Böhmisch-Leipa er. klürten die Besitzer de« dortigen Handelsgerichte», daß si« nicht mehr an den Gremialberathungen theilnedmen können, weil sie die eingelaufenen q» chifchen Eingaben nicht verstehen. In Folge dessen beschloß da» Krei?gericht, keine czechischen Klagen mehr onzunehm'n. Auch Petitionen laufen noch immer gegen den Spracherlaß ein. In der Pe-tition der Gemeinde Rosenberg wird die Bitte gestellt, alle südlichen Bezirke Böhmens, welche eine deutsche Bevölkerung haben, von Böhmen loszutrennen und an Ober- oder Niederösterreich anzuschließen. Im Triester Landtag wurde die Sitzung wegen der Aufregung unterbrochen, welche die wie» derholte Abstimmung des Abgeordneten Nabergoj: in slavischer Sprache hervorgerufen hat. Da» fla-vische Element, da« ia Dalmatien die Verfassung«-treuen Italiener au« Amt und Würden verdrängt Hai, sucht nun auch, folgend der allgemeinen Pa-role, im Triester Territorium da« Wasser zu trüben. Die französische Kammer hat die Amnestie-frage erlediget, indem sie da« Amendement Labiche in einer etwa« modisicirten Form annahm. Die neue Fassung geht nun dahin, daß die Amnestie ollen Denjenigen zu Theil werden soll, welche die Regierung begnadigt, daß aber von ihr olle die-jenigen ausgeschlvssen werden sollen, welche schon vor den Lommune-Ereigiüssen einmal wegen eine« gemeinen Verbrechen» verurtheilt worden sind. Wenn diese« Amendement im Senate durchdringt, so wird die Regierung sämmtliche Eowmune Ver-urtheilte begnadigen. Doch würden diejenigen, welche sich schon früher einmal eine« gemeinen Verbrechen» schuldig gemacht haben nicht der Am-nestie theilhaftig werden und also nicht in den Wiederbesitz ihrer staatsbürgerliche» Rechte ge-langen. Die französische Kammer hat in ihrer letzten Sitzung einen Credit von 5000 Francs für das Fest am 14. Juli votirt. Graf P-rrochrl lehnte im Namen der Rechten jede Theilnahme an dem Feste ab, da die Einnahm« der Bastille durch Morde befleckt und an und für sich nicht einmal eine heroische That war. würde sie natürlich begleiten, auch die Gräsiu Rhein«berg und ihre Tochter wollten sich ihnen anschließen, und nach Ablauf der Trauerzeit ... so lange mußt« man ja ltidrr warten . . . fügt« er mit «inem Halden Seufzer hinzu, führte er seine schöne, angebetete Frau auf Douauwalden al« Herrin ein. Nach wenigen Minuten stand Werner drübrn in dem Zimmer seiner Mutter, wo er sicher war, Bianca zu finden. Wie hätte er sich in diesem Augenblick daran erinnern sollen, daß der Arzt jede» Geräusch auf da« Strengste verboten . . . sein Kopf war so voll von schönen wichtigen Ge-danken. Ungestüm riß er die Thüre, welche in das Wohnzimmer der Baronin führte, auf, fast zu gleicher Zeit trat ihm Bianca au« dem angren-zenden Schlafgemache mit einer Geberde de« Schrecken« entgegen, die Thüre vorsichtig hinter sich schließend. — Um GotteS willen, Werner, bat sie leise, sei uicht so ungestüm. Du kannst die Tante jetzt nicht sehen, sie schlummert und darf nicht gestört werden. Er halte schon ihre Hand ergriffen und zog sie von der Thüre des Schlafzimmer« fort, nach dem Fenster, besorgt und forschend blickte er sie an und sagte ebenfalls in leisem Tone: — Viede Bianca, ich kam nicht der Mutter wegen, ich weiß ja, daß e« ihr besser geht. Dank Die belgischen Bischöfe haben beschlossen, nach dem »letzten brutalen Angriff auf die Kirche' ihre Mitwirkung bei dem National-Feste zu verweigern. Die Belgier werden diese Abstinenz mit Gelassen-beit ertrugen! Die einst so blutdürstig und gewaltthätig verschrienen irischen Fenier scheinen wenigsten« auf englischem Boden außerordentlich zahm geworden zu sein. Ein in Manchester erscheinende» Aoend-blatt gibt folgende Auskunft über den gegen-wärtigen Stand des Fenie-thumS in Manchester: „Bor zwölf Monaten gab es 18 Logen mit 1000 Mitgliedern. aber jetzt existiren in Folge der Ac-tion de« römisch-katholischen Cleru» nur noch 5 Logen mit 250 Mitgliedern. Die Sitzungen der Logen zeichnen sich durch gute Ordnung, guten Humor und Frohsinn au«. Delegirte au« Amerika werden erwartet, um die Brüderschaft in Man-chester wieder zu beleben, wenn die« möglich ist.' In Afghanistan haben die Engländer noch immer vor „harten Nüssen' zu bangen. Au» Simla wird dem Reuter'fcheu Bureau unterm 6. d. gemeldet: Den hier eingegangenen neuesten Rochrichten zufolge befindet sich Addurrahmann ia Deschak auf der nördlichen Abdachung de« HindU'Kusch. Die in Maidau concentrirten feindlichen Afghanen-Stämme scheine» sich zu zerstreuen. Mehrere Stämme haben sich nach Süden gewendet und andere Mohammed Jan nach Logar begleitet. Eine au« 500 Mann Infanterie und zwei Schwa-dronen Caoallerie bestehende britische Sireitkraft griff da« Dorf Mirgosai an und eS gelang ihr. den daselbst stationirten Fein» nach hartnäckigem Widerstände zu zersprengen.' — Dem „Standard' wird au» Bombay vom 6. d. telegraphin: „Eine britische Streitkraft hat sich von Kandahar nach dem Hclmund begeben, um bei der Vertheidigung jener Flußlinie gegen Äyud Khan mit dem Vali Schir Ali zu coop«riren. !ie Bombayer Reserve hat Marschbefehl nach der Front erhalten. Afzu Kl'an, der van einem Besuche Abdurrahman'S nach Kabul zurückgekehrt ist, berichtet, der Sirdar habe nur 200l) bi« 3000 Manu Truppen. Er bearg-wohne seiner Anhänge und lebe in beständiger Furcht, ermordet zu werden.' Kleine Chronik. Lilli. 10. Juli. (Spende.) Der Kaiser hat der Schulze-meinde St. Egysi im Marburger Bezirke zum Schulhausbaue au» der Privalcasse eine Unterstützung von zweihundert Gulden zu bewilligen geruht. (Bürgerschule Cilli.) Mittwoch den 14. d. von y—12 Uhr Vormittag findet im Zeichenfaale der Bürgerschule eine Ausstellung von Schülerarbeiten statt, zu deren Besuch Schulfreunde höflichst eiugelade» werken. — Donnerstag Vormittag ist der Schluß de« Schuljahre«. Deiner treuen Pflege. Ich kam, um Dich zu sehen. Dich zu bitte». Dir Ruhe zu gönnen, end-lich ein Mal an Dich selbst zu denken. Ich wollte versuchen, Bianca, diese düstere Wolke von Deiner Stirne zu verscheuchen, indem ich Dich an die Zukunft erinnerte, die un», trotz der augenblicklichen Trauer, noch viel Sonnenschein, viel Glück dringen wird. Der Schatten auf Bianca'S Stirne wurde sichtbar dunkler. — Für Dich vielleicht, für mich nicht mehr. — Mein Glück ist doch auch da» Deinige, entgegnete er mit sanftem Vorwurfe. Ich begreife, daß e» Dir jetzt n,ch schwer werden mag, an eine fröhliche Zukunft zu denken, allein ich werde Allc» aufbieten. Dich zu zerstreuen und zu er-heitern . . . wenn Du eS mir nur gestatten willst. — ES würde vergebliche Mühe fein, ent-gegnete sie leise, au« dem unsagbaren Schmerze, der mein Innere» gefangen hält, kann ich mich nur durch eigene Willenskraft emporraffeu und augenblicklich habe ich zu nichts Kraft, nicht ein Mal zum Wollen. — Aber, Bianca, fühlst Du nicht, wie sedr Du mich mit diesem steten Zurückweisen kränkest? Richt allein mich, sondern auch den Verstorbenen, dessen letzter Wille uns unlöslich vereint, dessen Andenken wir also auch vereint ehren und sein (Thurmbau.) Der Bau des Thurwe» der hiesigen deutschen Kirche macht sichtliche Fort-schritte. Nunmehr wurde die Glockeiistube hcrge-stellt, deren Eiuwölbung soeben zu Ende geführt wird. Wenn die günstige Witterung anhält, so wird di« Mitte August die Vollendung de« Mauer-werke« durchgeführt fein, und in der zweiten Hälfte jene» Monate« mit der Aufstellung deS Hclmgerüstc« begonnen werden. Die englischen Schiefertafeln, mit denen dcr Thurm eingedeckt werden soll, sind bereit« hier angelangt. (Der „Deutsche Schulverein",) wel. cher täglich einen solchen Zuwachs erhält, daß et binnen Tag und Jahr eine der dedeutendsteu und einflußreichsten Associationen in Oesterreich und geradezu ein Hort de« Deutschthum« zu werden verspricht, erfreut sich schon jetzt de« Argwohn« und Mißtrauen« der Regierung in nicht geringem Maße. Die Herren, welche jetzt da« Staat«ruder führen, fürchten eben nicht ohne Grund, daß dieser Verein einmal eine politische Bedeutung erlangen und auf die Wahlen bestimmend einwirken könne. Die Behörden sollen deshalb angewiesen worden sein, strenge darüber zu wachen, daß von Seite diese« Vereine« keine Überschreitung der Statuten stattfinde, e« scheint also, al« ob man nur auf einen Anlaß warte um mit Maßregelungen vor« zugehen, um den Verein vielleicht aufzulösen. E« uimmt sogar Wunder, daß die Czechen die Auflö-sung noch nicht gefordert haben. In den leitenden Kreisen des Vereines ist man sich dieser Gesahr sehr wohl bewußt, wie au« einer Andeutung dei der Constituirung hervorging, und man wird de» strebt sein, der Regierung keinen Borwand, die Existenz de« Vereine« in Frage zu stellen, zu geben. (Dilettanten Theater.) Bei der am 14. d. zum Bcsten de» Stadt-Verschönerung-Ver» eines staltfindeiiden Theatervorstellung wird die gesammle Musikvereinskapelle, sowie die Dilettanten dcS Vereines, wc.che in liebenswürdigster Bereit-Willigkeit ihre Mitwirkung zugesagt haben, die Zwischenaktsmusik besorgen und gelangen folgende Pieren zum Vortrage: Ouverture aus der Oper „Raymunt' von Thomas; „Du und Du' Walzer von Johann Strauß u»d „Sehnsuckit»-lieber- von Weiß-nborn. (Park-Musik.) Morgeu Konntag von 11 bi« 12 Uhr Mittag wird im Stadtparke von der Cillier Musik-LereinS-Kapelle ein Promenade-Concert abgehalten. Pettau, am 7. Juli 1880. In Rr. 50 der „Cillier Zntung' haben wir kürzlich einen an die dortigen Bewohner gerichteten, trefflichen Auf-sotz gelesen, in welchem auf die oft mangelhafte und unzulängliche häusliche Erziehung in den ersten Kinderjahren hingewiesen und von Seite eine« Comites in treffender und belehrender Weise, al« 3C Fortsetzung im Einlageblatt. Dahinscheiden vereint beweinen sollten . . warum wendest Du Dich so zürnend von mir' Bianca? — Ich dachte, da« wäre ein für alle Mal zwischen un» zu Ende gebracht, und entzöge sich, nach den allgemeinen Begriffen von Zartgefühl, schon von selbst einer nochmaligen Erörterung, zu-mal in solcher Stimmung. Sie wollte ihn verlassen, allein er hielt si« zurück. — Meinst Du etwa. Bianca, ich trüge Dir Dein bisherige« Benehmen gegen mich, Deine schroffe Zurückweisung nach? Glaube mir, ich denke nicht mehr daran, da« ist längst ver-gessen . . . — Ich beklage, daß Du d«rgl«ichen vergessea kannst, um so mehr, al« Du un» Beiden sonst dieses peinliche Gespräch erspart haben würdest. — Mein Gott, Bianca, da« war eine ganz andere Sache. Damai« lebte der Onkel noch, e« gefiel Dir, mich zu necken, meine Liede und Ge-duld auf die Prob« zu stellen . . . durch dea Tod de« Onkel« aber ist unser Verhältniß plötz-lich ein andere« geworden ... ich kann nicht glauoen. Du wolltest jetzt noch fortfahren, mir Schwierigkeiten in den Weg zu legen? — Allerding» hat sich unser Verhältniß sehr geändert, entgegnete sie langsam, ihn voll ansehend, doch bitte ich Dich, nicht daraus zu Beilage zur Rr. 5K der„Cillier Zeitung." das einzige und beste Mittel, die Kinder natur-gemäß körperlich und geistig zu entwickeln und sie leiblich und geistig zu bewahren die Errichtung eine» öffentliche»!, unter Aufsicht der Stadtfchulbe-hörde stehenden Kindergarten» bezeichnet und drin-gend empfohlen wird. Dieser Aufruf veranlaßt uns zur Mittheilung, daß in der Sladt P e t t a u ein Priva-Kindergarten bereit« feit dem Jahre 1870 besteht, und daß derselbe nunmehr durch die Munificenz dtS Stadlraihe», welcher im Sinne der fortschrittlichen Bürgerschaft gemeinnützige Zwecke mit dem vollen Einsätze de« Können» för-dert, vom 1. Mai l. I. angefangen al® Affen t» l i ch erklärt wurde, seit welcher Zeit derselbe auch von der armen städt. Bevölkerung — weil unentgeltlich — reichlich beschickt und benützt »ird. R-— Windischgraz, den 9. Juli. Die für den 5., 6. und 7. d. angeordnet gewesenen Wahlen in die hiesige BezirkSvertretung wurden über Rccur« der national-clcricalen Partei, welche die Aufnahme von drei Besitzern au» Windischgraz in die Wühlerliste de» Großgrundbesitzer« beanständete, vertagt. Sonderbarer Weife erheben jedoch die Recurrenten keinen Anstand, daß ein Mitglied ihrer Partei, welche» derzeit nicht im Besitze de« Wahlrechte» ist, da e» sein Besitzthum schon vor Jahren verkauft hatte, jedoch bi» zur vollen Be< friedigung seiner Forderungen mit der Umschrri-bungSbewilligung zurückhält, irrthümlicher Weise in diese Liste aufgenommen wurde. Jedenfalls werden nun wohl auch die Liberalen des Großgrundbesitze« gegen die Aufnahme de» gemachten Herrn in die Wahlliste recurriren. (Trupprndurchjug.) Eine Batterie des k. k. 6. Anillerie-Reg,meine«, welche» sich nach Peitau zum Scheibenschießen begibt, kam heute aus Klagnisun hier an und wird nach gehaltenem Rasttage, Montag den 12. d. den Weitermarsch anmten. (Untersteirische Bäder.) Im Voran-schlage de« Lande« wurden für Sauerbrunn ein-gestellt: Erforderniß für 1880: 79,171 st., für 1881 : 76,315. — Bedeckung für 1380: 132,724 fl., für 1881 : 134,950 fl. Für Neu-hau« beträgt da» Erforderniß 1270 fl. und 1090 fl. Die Bedeckung in jedem Jahre 1600 fl. (Unq. Franz. Versicherungs Ac-tim . Gesellschaft.) (Franc« llongroisc.) Im Juni I. I. wurden bei der Lebensversicherung«-Abtheilung der Franco-Hongroise 354 Anträge auf 847.600 Wulfen BcrsichcrungS Capital eingereicht und 334 Po izzcn über 742.100 Gulden Capital ausgefertigt. Seit Beginn der Operaiion in der Lebensdranche, das ist feit 1. Februar l. I. wurden 1502 Anträgt mit 3.770,700 Gulden schließen, daß ich meinen damals klar und deut« lich ausgesprochenen Entschluß ebenfalls geändert Hütte. Werner la« die Bestätigung ihrer Worte auS ihren Augen ... sie liebte ihn nicht. Was er sich nie hatte eingestehen wollen, wa« er als Un-Möglichkeit zurückgewiesen . . . die er Augenblick überzeugte ihn. Wenn sie selbst in dieser Stim-mung, die doch eher als alle« Andere dazu bei-tragen mußte, sie weich und nachgebend zu stimmen, mit diesem kalten, unbeweglichen Blick ihn zurückweisen konnte, dann sprach auch nichlS in ihrem Herzen für ihn, dann hatte er in der That all' feine heiße Liebe an eine Undankbare verschwendet und war ein Narr, ein eilter, verblendeter Thor gewesen. — Da« heißt mtt anderen Worten: Du beharrst noch heute auf Deiner Weigerung? fragte er mit bebender Stimme. — Unbeugsam, heute und immer! Bianca verließ da» Zimmer und ging zu der Kranken zurück, t>ef erregt und bekümmert. Wenn Werner fortfuhr, in sie zu dringen, sie mit diesen Bitten zu verfolgen . . . wie sollte sie ferner da» Leben ertragen, da« nur Zwiespalt und unheilbringende Leidenschaft von feiner Seite bot, der sie gleichwohl nicht entrinnen konnte, so ^avge seine kranke Mutter lebte. Bersicherung«.Capital eingereicht und 1258Polizzen über 3.146,300 Gulden ausgefertigt. (Wegen Uelierfüllung des hiesigen GesangenhauseS) werden neuerdings lOstrüf-lingen nach der Strafanstalt karlau überführt. (DerBrand.) welcher Sonntag Abends wüh> rend eine» heftigen Sturme» in dem von Laidach drei Stunden entfernten Dorfe Stein auSze-krochen ist, hat ia kurzer Zeit vierzig Wohnhäuser sammt den WirthfchastSgebäudci, und Futtervor-räthen, die Kirche und den Pfarrhof in Asche ge-legt. Die gesammte Einrichtung und da« ganze Vieh ist verbrannt. Leider find auch zwei Menschenleben zu beklagen, indem zwei ältere Frauenspersonen, die sich nicht retten konnten, verbrannten. Da« Feuer wurde von einem ge-wesenen Kleinviehhändler, der nun vagirt, au« Rache gelegt. Der Schurke, welcher entlausen wollte, wurde angehalten und der Gendarmerie übergeben. Versuchter Selbstmord.) Im Ge- fangenhause de« hiesigen KreiSgenchte» versuchte vor 3 Tagen der Arrestant Bartelmä Plaw-tschak sich mit dem Leibriemen am Fenstergitter zu erdenken. Der beabsichtigte Selbstmord wurde jedoch rechtzeitig von den Zellengenossen, welche die Schlinge lösten, verhindert. (KindeSMord.) Therese Peklar au» Stcinzthal, kam, wahrend ihr Mann beim hiesigen Kreisgerichte eine Strafe abbüßte, in in-tereffante Umstände. Nachdem ihr Mann au» der H^ft entlassen worden und nach Hause zurückgekehrt war, gab eS oft Zwistigkeiten, die schließlich damit endeten, daß Peklar seine Gattin vom Hause fort-ja^le. Am ll. Juni d. I. nun gebar letzlere ein Kind, welche« sie sofort nach der Geburt erstickte. (Ans Aerger getödtet.) A.ina Bresov-nik, deren Mann im Jahre 1869 wegen Brand-legung zu fünfzehnjährigem schweren Kerker ver-urtheilt worden war und seine Strafe in Laibach abbüßt, hatte in der Zwischenzeit bereit« dem dritten unehelichen Kinde da« Leben geschenkt. Da« Letzte, ein Mädchen, wurde am 6. Juni d. I. zu Heilenitein geboren. Diese« Kind wurde von ihr am 24. Iani getötet und zwar nah ihrem Ge-ständnisse auf folgende Wch'e. Al» sie nämlich mit dem Kinde zu Bette tag, begann dasselbe zu schreien. Sie gab ihm die Brust, allein da die-selbe milchlos war, so schrie dasselbe fort. Dies ärgerte sie und in diesem Airger entschloß sie sich das Kind zu lösten. Sie pr.ßic daher da« Kind mit der linken Hand an die Biust an der eS säugte, und hielt ih-n mit dcr reckten Hand die Nffc zu. Nach kurzer Zeit verstummte da» Schreien; da» Kind war tvüt. 9 • » Die soeben erschienene Nummer 41 des illuftrirten Familienblattes „Die Heimat", V: Jahrgang 18S0 enthält : Ein Geheimnib aus alten Zeilen. Roman aus dem Während sie sich bemühte, ihre Erregung zu verbergen, um die gute Tante nicht zu ängstigen, wenn sie erwachte, stand Werner noch an der-selben Stelle, gleichfalls, oder mit weniger günstigem. E»f»ttze, v-rjacherrd, femer Aufregung Herr zu werden. Der böse Erbfeind der Lossow's, der Jähzorn, welcher durch Generationen der Za< nulie zum Verhängniß. zu n Unglück geworden, war lei.c herangeschlichen, hielt ihn fest in seinen Klauen, jeden gitcn GeZankcn erstickend, jede Milde, jede» Ehrgefühl verscheuchend, und wiederholte tückisch und boshaft: Unbeugsam . . . heute und immer! Ii, da» Wort p;ßtc für sie . . . unbeugsam. Und sie schien zu glauben, daß damit Alle» gut und abgethan sei. Sie vergaß »ur Eine«: daß auch er unbeugsam war, wenn er sich ein Ziel gesteckt, einen Entschluß gefaß^ hatte! E» kam also nur darauf t>n, wer der Stärkere, der Mächtigere war. Woh.-r nahm sie die Kühn-heil, ihm so stolz zu begegnen, jetzt noch, wo sie, doppelt verwaist und arm, von seiner Großmuth allein anhängig war? gürchlcte sie seinen Zorn, seine Rache nicht? Wußte sie nicht, daß er sie zwingen konnte, zwingen würde mit allen Mitteln, die ihm zu Gebote standen? — Ii, flüsterte der Böse in sein Ohr, zwingen mußt sie, Du haft nicht nur die Macht, sondern auch da» Recht da,», sie muß sich Deinem Willen fügen. Sie tiedt Dich nicht? Bah, wa» Englischen von Mrs Croß. Bearbeitet von L- Reynolds. (Fortsetzung > — Amanda Novelle»?. Von Wilhelm Hermann (Schluß.) — Allusteatron: Der Triqtav. Ori« Hinalzeichnuna für die „Htimal" von A- Zoff. — Der Herwg von Reichstadt und Gras Prokeich-Ollen. Sine geschichtliche Erinnerung. Von Fr von Hohenhausen. — Illustration: I.G.Müller — Nachtczedanke. G«-dicht. Bon Franz Huemer. — Im Innern Südamerika«. Bon Louis von Rosentbal. I. — Illustration: Siesta. — Literarische», Bon Silvester Frey. — Der Triglav. — Siesta aus dem Molo von Neapel. « Bilderertlärunge»-) — Lösungen. — Schach- Abonnement» aus die „Heimat" vieriejähng 1 fl AI !r. (2 Mark), mit Poftvcrsendung I fl. <5 fr, — auch in Heften i 20 kr. (35 Pf.» am I . und letzten eines jeden MonatS. Durch alle Buchhand-lungen und Poftanltallen zu beziehen. (LerlagS Sxpedi-tion der „Heimat", Wien l. Seilerstälte 1.) Buntes. (Eine Witwe nach siebenMännern) lebt in Berbo; sie heißt Katharina Czasno und ist jetzt fünfzig Jahre alt. Mit 17 Iahren ging sie die erste Ehe ein, welche nur 15 Monate dauerte; mit ihrem zweiten Manne, der ein Alter von 100 Iahren erreicht hat, lebte sie 13, mit dem dritten und vierten Manne je vier Jahre, mit eem fünften sech« Jahre, mit dem sechsten vier Monate, und kaum war dieser gestorben, heiratete sie zum siebenten Male; der letzte Gatte starb vor wenigen Tagen, und die vor Kraft und Ge-sundheil strotzende Frau denkt an eine achte Ehe-schlicßung. (Flucht aus dem Harem.) Ja den letzten Tagen sah sich eine der Insassinnen de« Harem« de« Sultan« veranlaßi, au« ihrem vergoldeten Käfig zu enlfliehen. Die Schöne, welche m t de» Verhältnissen de« internationalen Rechte« vertraut zu fein scheint, nahm ihren Weg direct in da« englisch« BotschastShotel in CvnNantinvpel und stellte sich unter den Schutz des Vertreter« Ihrer britischen Majestät. Mr. Göschen nahm sich auch der Entflohenen an, uad da e« »hm au« verschiedenen Gründen nicht angezeigt erscheinen mochte, dcr enlfloh.nen Harem« Dame auf die Dauer ein A?yl in seinem Hause zu bieten, so hat er Veranlassung getroffen, dieselbe auf dcr Insel Cqpcrn unterzubringen, wo, al« auf eng-lischem Territorium, der Flüchtigen die Freiheit garantirt ist. (Ein Steinadler vom Blitze ge« troffen.) „Ein deutscher Bauer, welcher IN einem Dorfe bei Miholac (Slavonii n) dieser Tage Wein verlud, bemerkte am Rande de« Walde« einen auf dcr Erd« liegenden K umpen, von dem er der ein-getretenen Dunkelheit halber nur die Umrisse wahrnehmen konnte. SeinerNeugierde folgend, näherte er sich vorsichtig dem Gegenstände und war nicht wenig überrascht, einen ihm völlig unbe-kinnten großen Bogel zu seht», der ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben, sich die Berühr» ung dc« ManncS gefallen ließ. Der Bauer hatte kommt darauf anl Sie wird e« schon lernen, wenn sie Deine Frau ist ... und wenn sie e« nicht lernt? Um so schlimmer für sie, die Un-dankbare. Aber da» darf Dich nicht hindern. Du hast geschworen, sie soll die Deine werden . . . hat je ein Lossow feinen Schwur gebrohen, oder ... ist er je einem Borsatze untren geworden? Du zauderst, zweifelst ? Willst Du etwa zusehen, wie ein Anderer den Preis gewinnt, nach dem Da jahrelang geschmachtet? Und wa» ist e« denn weiter . . . Dn willst ihr ja kein Leid anthun, sondern ihr nur Oa<5 Glück aufdrängen, für da« sie blind zu sein scheint, da« ihr von Jugcud aus von dem Bater bestimmt war ... ja, von dem Bat« selbst; wenn Du zu kleinwüthig und ver-zagt bist. Dir allein ihre Einwilligung zu er« zwingen . . . berufe Dich doch aus den Bater . . . sein Wunsch, sein Wille war e« länger al« der Deinige. Sie glaubt, durch seinen Tod von j.b:r Verpflichtung, seine Wünsche zu erfüllen, de« freit zu fein . . . zeige ihr, daß sie sich irr,, daß c« sich nicht mehr um ihre Gegenliebe, sondern lediglich um ihren Gehorsam handelt . . . beweist ihr, daß Du so unerbittlich, so unbeugsam bist, wie sie. Die Uhr in der Halle hatte bereit» els ge« schlagen, als Bianca, nachdem Alle sich zur Ruhe begeben, in dem Saale, wo die Leiche de» Frei-Herrn ausgestellt war, erschien, und den beiden nicht« Eiligere« zu thun, als da« todt« Ries«»-thier auf den Wagen zü tyben und die Fahrt nach Miholacz fortzusetzen, wobei er selbstverständlich seine Ladung keinen Augenblick au« dem Auge verlor. Plötzlich aber sah er. wie da« Thier sich zu bewegen anfing. Die Erschütterung de« Wagen« Halle dasselbe bald vollend« zu sich gebracht, und ol« der Bauer in« Wirthshau« zu Miholacz einfuhr, war der Bogel. eine« der größten Exem> plare von Steinadlern, die jemal« in Slavonien gesehen worden find, lebendig geworden. Einige Stunden vor diesem Begegniß hatte sich über den Wald ein heftige« Gewitter entladen; offenbar war der Baum, auf dem der Adler horstete, vom Blitze getroffen worden und der Bogel stürzte, vom Blitz« betäubt, zur Erde. Der Gastwirth Kre«z in Miholacz kaufte dem Bauer de» Raub-Vogel ab, legte ihm eine Kette an und hält ihn im Stalle eingesperrt. Wie verlautet, hat er die Absicht, damit dem Museum ein Geschenk zu machen, wenn sich nicht binnen kurzer Zeit ein Käufer für da« seltene Thier findet/ (Revolkerkanone.) Die Panzerfahrzeuge der deutschen Kriegsmarine haben der Armirung mit einer neuen Waffe entgegen zu sehen, der Re volverkanone, deren Beschaffung noch in diesem Jahre erfolgen wird. Diese Revolverkanone, deren Modell bereit« von der Firma Kiupp entworfen ist, hat im Ganzen viel Aehnlichkrt mit der Mi-trailleuse, ihre innere Einrichtung und Functioni rung stimmt mit dieser in ihren wesentlichsten Eigenthümlichkeiten überein — ihrem Geschosse nach ist sie hingegen entschieden den Geschützen zu-zutheilen; sie besitzt serner roch mit Bezug auf die Methode ihrer Bedienung zweifellos viel Aehn-lichkeit mit einer Kanone; wa« sie aber Haupt-sächlich wieder von dieser unterscheidet, ist ihre vergleichsweise geringe Tragfähigkeit. Dieser Nach-theil kann aber durch einen hohen Grad von Be-weglichkeit theilweise beseitigt werden, indem bei ihr ein schnelles Richten und «ine schleunige Ber-besserung der Richtung nach eifolgtem Fehlschüsse möglich ist. Da« Geschütz hat eine Anzahl von Läufen, die, bündelweise geordnet, ihre Projektile schleudern, ohne sie aber zu streuen. Der eigentliche Zweck der neuen Waffe soll der sein, eine wirksame Vertheidigung der größeren Krieg«, fahrzeuge, gegen anerwa'tet« Unerfüllt von Tor-pedodooten herzustellen, weshalb die Panzerfahr-zeuge mit mehreren Revolvertanonen armirt weiden solle». Landwirtschaft, Handel, Industrie. (Wiener Frucht- und Meblbörs« vom 10. I»li.) (Lrig.-Telg.) Man notirte per lOOJlilo fltornin: Weizen Banaler von fl. 11.90—12.30. Theiß von fl. 12.--12.50, Theiß schweren von fl. —- —,—, Slovakischer von fl. 11.60—14.20, bto. schw. von Dienern, welche die Ehrenwache hatten, schweigend winkte, sie allein zu lassen. Dieselben starrten sie wie eine Erscheinung an, al« sie so plötzlich vor ihnen stand, in dem langen, schwarzen Trauerge-wände, da« ihr Antlitz geisterhaft bleich erscheinen ließ, aber sie gehorchten unverzüglich dem stummen Befehle, sie ehrfurckt«' uns mitleid«voll ansehend. .. . Alle halten die schöne junge Herrin, die immer gut und freundlich war, so lieb. Bianca war allein. Dcr große Saal war mit schwarzem Sammet auSgeschlagen, wie damals, al« ihre Mutter starb; an demselben Platze hatte ihr Sarg gestanden, umgeben von Cypressendäumen und silbernen Armleuchtern mit brennenden Kerzen: derselbe betäubende Geruch von frischen Blume» und Weihrauch halte die Luft erfüllt und ihr den Athem geraubt, wie er e« auch jetzt zu thun drohte ... sie glaubte, ersticken zu müssen an dem wilden Weh. da« sie erfaßte an diesem Orte voll Trauer und düsterer Erhabenheit. Sie durchlebte den ganzen Schmerz jene« ersten Verluste« noch einmal, aber herber, qualvoller; denn damal« war der gut« Bater ihr zur Seite gewesen, und in dem Versuche ihn zu trösten, ihm die verlorene zu ersetzen, hatte sie selbst Trost und Erleichterung gefunden. Ader heute stand sie allein hier, ganz allein. Wa« waren Tante Susanna'« Thränen, Werner « vorübergehend bewegte Stimmung, die Theilnahme der Freunde und die Wehklagen der si. lt.—-11.60. Marchfelder von fl. 12.— -12.30,ffiala. chischer von fl. 10.60—12.40. Usanee pro Frühjahr von fl I».48—10-50. Koggen Rvlrer- und Pest«rb»den von fl. 9.60—10.—, Slovakischer von fl. 9.80—10.90 Anderer ungarischer von fl.9.50—.9.80, Oesterreichischer von fl. Gerst e Slowakische»o*fl. 9.- 9.50, Lberungarische von fl..---. Östreichischer von fl. «.50.—9.—, Futtergerfte von fl. .--.— Mai« Banaler ober Theiß von fl. —.--.—, Inter, nationaler vo> fl. 7.60—7.70, Cinquantin von fl. 8.30 —8.50. aus Lieferung pro Frühjahr von fl. — —. Hafer ungarischer Merca-ttil von fl. 7.05 7.15, dto. gereulert von fl. 7.25—7.60, Böhmische^ oder Mährischer von fl. Usanee pro Frühjahr von fl. 6.20.—6.25 Step« Rtlbser Juli - August von fl. 12.50—13.—, Kohl August-September von fl. 13.— —13.25. Hülsensrüchte: Haibekorn von fl. 9.50—10.50 Linsen von fl. 20.—.82.— Erbsen von fl. 8.50—.14 Bohnen von fl. 9-.12—. /alin-nundHRHer 4 Flasche 36 kr. jemals wieder Zahnschmerzen bekommt, oder aus dem Munde riecht. WIIH. Kösler. Wien, L Wipplingerstr. 1». Nur echt In CU11 bet J. Kupferschmid, Apotheker. B e rg m a n n 's Sommersprossen - Seife zur vollständigen Entfernung der Sommersprossen a Stück 45 kr. zu haben in der Apotheke zum schwarz. Adler Banmbacti's Erben A. Marek. Eisenbahn-Frachtbriefe stets vorräthig in der ff" 126 toh , uim. STADT-THEATER IN CILLI, Mittwoch den 14. Juli 1880 312—1 wird vonjuesigen Theaterfreunden znm Besten des Cillier Stadtverschiinernngs- Vereins-Fondes aufgeführt: Des Nächsten Hausfrau. Lustspiel in 3 Auszügen von Julius Hosen. Löffelmann, Gutsbesitzer. Camilla, seine Frau. Camilla, seine Nichte. Frau Am«ter Bathswitwe. Julie, ihre Tochter. Ort der Handlung: PERSONEN: Hugo Fonner. Karl Bits, Marine-Offizier, Laura, Stubenmädchen b. LMfelmann. Johann. Kellner. Ein deutliches Bad. — Zeit: Die Gegenwart. Das Orchester wird von der hiesigen Musikvereins-Kapelle besetzt sein. Mit KQcksicht des humanen Zweckes haben die sammt liefen P. T. Herren Dilettanten ihre Mitwirkung freundlichst zugesagt. Programm: Ouvertur# zur Oper „Kajmund" von Thomas — 2. Du und Du, Walzer von Johann Stranss. — 3. Sehnsuchtslieder von Weissenborn. Preise der Platze ohne Beschränkung der Grossmuth: 1 Loge 4 fl. Sperr- oder Sesselsitz 70 kr. Parterre - Fntrse 40 kr. Gallerie 20 kr. Oest.-W. rsNHB - Eriiffnunsr halb 8 Uhr. Anfalle 8 Chr. Billets zuLogen und Sperrsitzen sind in der Leihbibliothek des J. Eakusch zu haben. flnnonh MlCphinori Stiftensjsteu». priiniirt mit 70 Preison. Weltausstellung Sydney S Prrisme* UrcSLII " IflabLIIIIIcll daillen, für liegenden und Säulengoepel-Betrieb mit Strohschüttler Schüttelsieb und Putzapparat ans Holzgestell und ganz ans Eisen mit neuesten Verbesserungen unter Garantie zu sehr billigen Preisen. Trleurs für Landwirthe und Mahlen, Häoksel-Masoblnen mit Fuss tritt liefern franeo Fracht und Zoll bis Wien, woselbst grosse Auswahl. Zeichnungen franco und gratis. Solide Agenten erwünscht. 16$—15 PH. 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Jede der in der nachfolgenden Uebersicht angeführten Straßenstrecken bildet für sich ein selbststaudigeS Objekt, und für jedes derselben sind die Angebote abgesondert in Percenten abzugeben. DaS Badium wird für jedes Objekt mit 5°/, des durchschnittlichen Gesammt-Jahreserforderniffes bemessen. Schließlich«! ordnungsmäßig verfaßte gehörig gestempelte, und mit dem Badium ver-fehene versiegelte Offerte, werden nur vor Beginn der mündlichen Licitation vorgenommen. Die auf die Verpachtung bezugnehmende Dokumente, können täglich in den vorgeschriebenen Amtsstunden bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Cilli eingesehen werden. 28 I. 29 II. 30 (£) 111. Bon der Straße Nr. 95 bis incl. 118 der Triester»Straße 1200 Bon der Straße Nr. 119 bis incl. 137 der Triester-Straße 10030 Bon dcr Straße Nr. 138 bis incl. 160 der Triester-Straße 1600 60 505 80 Bei der technischen Abtheilung der k. k. Bezirkshauptmann-fchaft Cilli am 19. Juli 1880. 292-3 it. K. Mzirksliauptmannschaft. Cilli, am 19. Juli 1880. Der (. (. Statthalter eirath: Haas. Die ungarisoh - französische Yersieherungs - Aetien - Gesellsehast (Franco - Hongroise) Actiencapital von 8 Millionen Golden in Gold worauf 4 Millionen Gulden in Gold baar eingezahlt versichert: 191—8 1. gegen Feuer-, Blitz-, Dampf- und Gas - Explosion* - Schäden; 2. gegen Chomage, d. h. Schäden durch Arbeit«. Einstellung oder Entgang des Einkommens in Folge Brandes oder Explosion; 3. gegen Bruch von Spiegelglas ; 4. gegen Transportschäden zu Wasser nnd zn Land j 5. auf Valoren, d. i Sendungen von Werth-Papieren aller Art nnd Haargeld per Post zn Land nnd zn Wasser; 6. ans das Leben des Menschen, ans Capitalien mit und ohne anticipativer Zalung der versicherten Summe, auf Renten, Pensionen und Ausstattungen. Das bedeutende Actien - Capital gewährt den Versicherten vollständige Garantie. Vorkommende Schäden werden prompt, coulant abgewickelt und ausbezahlt, ebenso werden den P. T. Versichernngs-suchenden die weitgehendsten Begünstigungen eingeräumt. Versichernnga-Anträge werden entgegengenommen nnd alle gewflnscbteu Aufklärungen ertheilt sowohl bei der gefertigten General-Agentschaft, als auch bei den Haupt-Agentschaften in der Provinz und bei den Speolal - Agenturen In »lies grösseren Orten des Landes. Die (Jeneral-Agentschaft für Steiermark, Samten und Krain in Graz, Radetzkystras«? «. Jaeoh Sy* m/p. Die Hanptagentschaft für Cilli & Umgebung befindet sich bei Herrn Gustav Gollitsch, Hanptplatz in Cilli. ^OOOOOOOOOOOOOOOOOOO l'ruci und Verlag von Juluin» Kakuetb in C'lli. Verantwortlicher Redacteur Max Besozzi.