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Drgan der Verfasiungspartei in firain.
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Samstag den 22. Mar;
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Redaction, Administration u. Lrpeditioni Schustergaffe Nr. 3,1. Stock.
1890.
Die Erklarung der Cifd)iifc,
K in der Schulcommisiion dcs Herrenhauses jiingst %8egc6en rourbe, finbet auf slovenischer Seite cine Hr lebhafte Erorterung unb es droht hiebei zwischen betl Organen von ausschliehlich ultramontonem Berufe ^ la Slovenec" unb solchen, bie, roie „Sl.Nar.", Clerikalismus mehr fallweise auf ihre Fahne Hretben eine heftige Fehbe auszubrechen. Wie sich ^derwa'rts ausschliehlich nur die Blatter ber clerikalen Wei von der bischoflichen Erklarung befriedigt zeigten lihl) biefelbe in uberschwanglicher Weise priefen, fo leistet auch das hiesige geistliche Blatt in ber ^erherrlichung bieser episcopalen Kunbgebung wahr-hq-tig Autzerordentliches. Die Forderungen ber Bi-t*Ue miissen bie Forberungen oiler berer fein, roclche Wohlfahrt berVolker, berSanber unb bes Reiches R*em nioHen, sie sinb	ein Wahlspruch	unb ein
^ctmpfruf Die katholische	Jbee muh bad	einigenbe
^anb ber Nationen roerbcn, bie butch bas glaubens-lvs_ skreimaurerthum unb ben juden - beutschen ^iberaliSmus ber letztcn	Aera verhetzt	wurben.
^ biefem Tone 8-ht	-s we.ter. boch lo^rxt
nicht bei solchen Berbrehungen unb Widersinn Vl* lSnger aufzuhalten. ba ja bergleichen in ber Uttramontancn Presse z.eml.ch alltagl.ch .st; be ^erkenswerther sinb bte Auslasfungen, m.t benen
xettillrlon.
Die Wetterkarten.
(Schlutz.)
Wenn bas Barometer bie Wage stir bie Luft so muft eine Veranberung bes Gewichtes bet SUteren sich folgerichtig in bent Barometetstandc tjJetn wie wir bei bem Durchmeffen oerschiebener Htzh-n 'gesehen haben. Ist bie Luft in Folge Er-^qtmung gezwungen, erne auffte.genbe Bewegung Kmachen, aufzustromen, so mvtb ,hre Unter lag- urn WnfetBen Werth vom pofler. We erle.chtett, m ^olae befien sinkt bie Quecksilbersaule, unb ebenso Cat sie bei absiromenber Lust in Folge ber Ber-VLna bes Gewichtes bet Letzteren. Berschiebene &lungen, 1° in-i-I°nd-,- j-»- d-- Bdmt einen Gleichgew.chtszustanb bet Luft nicht LlBen e8 finben vielmeht immer gewisse 6tro> VrtL' ftatt, bie stch im Stanbe bes Barometers Vsbriiien. An ben Seekiisten ist tagSubet bas Lanb weShalb ein Aufsttomen bet Luft fiattfinbet Vb t» walzt sich die schwete ©eelust gegen baS ^ h ben leer roerbenben Naum ausftillenb, man C'Eeewinb; am Abend sttahlt bie Erbe mehr V/irme in ben Aether aus, als bie Wafserflache, C*Ii<fi wird sie falter unb man hat bie umgekehrte
Kfcheinung, ben Lanbwinb.
Wenn um ben Aequator bie Luft erwarrnt unb tibet ben ihr nachtttdenben Luft-\jfien gegen die Pole »u abflieht, so entsteht ber
bas clerikale Blatt bei bieser Gelegenheit dem Organe unserer sogenannten Radicalen zu Leibe riitft, welches sich herausgenommen hatte, unb zwar biehmal ber Wahrheit gemah, zu behaupten, dah die offcnttiche Meinung sich in roeit ubetroiegenbem Mahe gegen die Erklarung ber Bischofe ausgesprochen Habe, d«h die geftetlten Forberungen ohne vollstandige Aenderung ber Berfassung nicht erfullbar seien unb dah ihr einziger moglicher Etfolg bie Sptengung bes eisetnen Ninges fein werde. „Sl. Nar." unb seine Patrone rourben ba abermals sehr nachdrucklich an ihre vollstandige Capitulation vor ber clerikalen Uebermacht erinnert, bie am Schlusse ber letzten Lanbtagssession erfolgte, unb es sei bahet ein sonderbares Zeichen der Zeit, dah ein slovenischcs Blatt unter ben katholischen Slovenen Solches zu schreiben wage- Das sollte eine Thatig-feit nach bent alien Wahlspruch: Alles fur ben ©lauben, bie Heimat unb den Kaiser fein, bas aUe roahren slovenischen Pattioten erst vor Kurzem wicber als bas einzig Erspriehliche feierlich anerfannt haben! „61. Nar." scheint bie ihm gerootbene Section siillschwcigend cinstecken zu wollen, unb so vcrkehrt auch der Standpunkt der Clerikalen fein mag — im Grunde geschieht ben grohsprecherischen Phrasen-breschern, bie bei ihm das gtohe Wort ftihren, nut recht. Wenn biefe Herren unterwurfig genug roaren, sich in cincm entfcheibenben Augenblickc bem cleri-
Aequatorialstrom, roahrenb bie vom Pole nach--ruckenbe Luft ber Polarstrom genannt wirb. Der Aequatorialflroin unb ber Polarstrom sinb sonach in ben nieberen Breitegraben tibeteinanber, in Folge bes Tempcraturausglciches in hoheren Brciten ab-wcchselnb nebeneinanber unb in ben hochstcn Brcitc-graben roiebet (vcrkehrt) ubereinonber. Der Acqua-torialstrom (sprcchen wir jetzt von bet norblichen ©rbhalfte) sieigt am Aequator auf unb besitzt bie UmbtchungSgeschwinbigkcit bes Lctztcrcn, unb nach' bem die Schnclligkeit ber Grbberoegung gegen bie Pole abnimmt, so eilt ber Luststtom bieser Notation voraus unb baruni wirb aus dem urfptunglich meridional gerichtetcn Winbc, aus bem Slibsttome, ein Siibost. Genau ebenso in ber Nichtung ber Meribiane promt bie Luft von ben Polen gegen ben Aequator, inb/m jeboch bie Gefchwindigkeit der Erdbewegung bei ben Polen eine geringere ist, nls am vollcn ©rbburchmeffer, fo bleibt ber gegen biefen abfliehenbe Luftstrorn in seiner Schnclligkeit gegen jene ber Erbe zurtick unb cs wirb aus bet anfang-lichen birecten norblichen ©tromung ein Norbostwinb. DaSselbe Gesetz ist fiir bie aus ben Kreuzungen beibcr Hauplstrornrichtungen entspringenben Dreh-stiirme (Cyklone) mahgebenb.
In alien Fallen ist bet niebetfte Barometer* stand bott, roohin bet Winb blast, inbem in jener Nichtung bie Luft aufftromt, mit bem eben bemerlten Einflusse ber Etbberoegung, roelche bie SBinbrichtungen ablenkt unb baher auch eine Sttomung bebingt, bie
kalen Commanbo blind unterzuorbnen, miissen sie sich es auch gefallen laffen, bah sie nun daran gemahnt raerden, Drbre zu pariren. Uebrigens ist es ben Clerikalen roohl hauptfachlich darum zu thun, bie ehemals radical thuenden flouenischen Elemente ihte Uebermacht fiihlen zu laffen; in Wirklichkeit haben sie leine Angst cor bcren Opposition, unb gewih mit Necht, denn die Etfahtung hat ja bereits oft genug gezeigt, roie fehr es biefclben vetstehcn, in ber Stunde bet ©ntfcheibung sich Iobefam zu unterroerfen. Wir unferevfeits sinb vor Allem froh, bah bas Schicksal iiber bie Schulgcsctze roohl faum jemals in bie Hanb ber ffooenifchen 2lbgeorbneten irgenbroelcher Nuance gelegi fein wirb — rourbe ein roibrigeS Gefchick es anbets fugen, bann roare unfereS Erachtens biefeS Schicksal fchon besiegelt.
Wiener Lries.
(Der NUrltritt bc5 Fllrsten Bismarck. — Brod mil Butier.)
19. Marz.
J. N. - Mehr als bie Sitzung befchaftigte gestern bie Abgcorbnetcn begreiflicherroeife bie Demission bes Furften Bismarck, die im Laufe des Vormittags be-lannt rourbe. Anfangs nur von Wenigen geglaubt, rief bie Bestatigung bieser Melbung eine grohe Bc-roegung hcrvor. UeberaH bilbeten sich ©ruppen, roelche bas grohe Ercignih befprachen unb seine mog-
zu bem niederften Batomeietstande in einem geroiffen Winkel fteht, fo dah beifpieUroeife bei Cyklonen bas Dcpressions'Centtum fenktecht auf bie Winbrichtung fteht. Auf ber norblichen Halbkugel brehen sich bie Sturme entgegen bem Zeiger ber Uhr unb baS Depreffions'Centrurn ist links von der Nichtung des WindeS.
Fiir die Hauptrichtungen ber Stiirme mag alfo gelten : Liegt bas Deprefsions-Centrum, d. h. der niederfle Baromcterstand aller Beobachiungsorte in Frankreich, so entspricht dieh einem ©iibroinbe in Norroegen einem Wcstroinbc, bei Obesfa einem Nordstrom unb an ber Abria einet iistlichen Winbrichtung. Die Region ber veranberlichen Winbe, in ber roir roohnen, ist jene, wo der Aequator ialstrom, bis zum Boben abgekiihlt, mit dem Polarstrom fort unb fort kampft.
Wenn nun bie Barometerstanbe mit ben Luft-stromungen zufammenhangen, fo kann man in rich: tiger Anroenbung ber Depression (bet Ernieberung des BarometerstandeS) an sich als auch des Grades berfelben auf bie ktinftige Winbrichtung unb Starke fchlichen. Fallt bas Barometer per Stunbe um
0	5-1'5mm,so ist basSturmcentrumca.865-280km,
15-20
280-185
2-0-3 0 „ „ „ „	„	, 185-150
3-0-3-75, „ „ „	„ 150 entfernt. Nach Dove dreht sich der Wi Hauptrichtungen nach von N nach NO,
SW, W, NW, N; batnit wollen bie gtoh
lichen Folgen fur die eutopaische Politik erorterten., Jm Augenblicke, roo Furst Bismarck scheibet, sieht man eben, welch' gewaltige Stellung er besessen und welch' ungehrueren Dienst er den Volkern durch seine Frie-densbestrebungen erwiesen hat. Furst Bismarck war eine Saule des Fticbcns, und nun, da er sich zurtickzieht, werden mehr denn je Beftirchtungen laut, dah es semen Nachsolgern, die seiner Autoritat ent-behren, nicht so leicht gelingen wird, die conservative Friedenspolitik ohne Fahrnisie fortzusetzen. Ob diese Beftirchtungen begrunbet ftnb, wird die Zukunft lehren. Aber wir stellen es gerne feft, bah man in ben Kreisen des hiesigen auswartigen Amtes derlei Be sorgnisie nicht hegt, sondern betont, die Politik des Friedensbunbes werbe ouch stir den Nachfolger bes Ftirsten Bismarck einzig und allein matzgebend sein. Es ist bieh jedensalls ein Lichtstrahl, der die Finster-nih der allgemeinen Lage erhcllt. Hoffentlich wird es den Mannern, welche die Erbschaft des Fursten Bismarck antreten, doch gelingen, die ausrotirtige Politik im bisherigen Sinne fortzuftihren. An der Untersttitzung von Seite der verbundeten Machte wird es voraussichtlich nicht sehlen. — —
Brod mit Butter! Das muh man sich, wie ein Abgeordneter dieser Tage scherzweise bemerkte, so vorstellen: Das Brod ist die confessionelle Schule, und die Butter darauf, daS ist die Autonomic, recte der „Foderalismus". Und da das Brod durchaus nur mit der Butter genossen werden will, so muh man die clerikale Schule mit dem FobetalismuS beschmieren. Aehnliches verknnbet auch das Blatt der Tiefschwarzen, das »Grazer Volksblatt". Der Bauer in den Alpen sagt dasselbe, weint sich die Augen roth um die sechsjahrige Schulpflicht, und die Slaven wollen ihre Schulangelegenheiten, wie uber-haupt auch alles Andere, landweise ordnen. Da das Eine ohne das Andere nicht zu haben ist, so fallen fie Beide Beides haben.
Die Bischose sahen in ihrer »Erklarung" von jeder politischen Envagung ab. Ftirstbischof Dr. Kopp von Breslau tadelte in feinem bekannten Schreiben uber diese Angelegenheit die Verquickung der Religion und der Politik — aber die Politisch-Clerikalen, die feudal-clerikale Partei ist damit nicht einver-stanben. Das „Grazer Lolksblatt" schreibt zu dent Briefe bes Furstbischofs: „Diese Enunciation cnthalt
strome getneint sein, stir die Drehsturme gilt daS vorhin Gesagte. Siidwinde sind in der Regel feucht und geben Niederfchlage, Nordwinde trocknen aus.
Jsobaren — man findet biefen Ausdruck auf der rechtsseitigen Halste der Wetterberichte unmittel-bar unter der Wetterkarte — sind jene fiinien, welche die Orte gleicher Barometerstande mit ein-ander verbinden, dieselben geben das Bild von der ortlichen Vertheilung des Luftdruckes und nach dein Gesagten also auch von der zunachst fiinftigen Wind-richtung an. In der Wetterkarte find die Jsobaren in fchwarzen Linicn und die herrschenden Wind-rickjtungen in Form von Pfeilen nngebeutct, wahrend unter berfelben cine aUgemeine Uebersicht tiber bie Constellation geboten wirb. In eincin Wetterberichte der letzten Tage fand man mit Nucksicht auf die Windrichtung von 50 Bcobachtungsstationen 13 mit Stidminb, 5 mit Westsubwcst, 6 mit Stidwest und 6 mit Sudstidwest, mithin 30 ©tationcn von auSgcsprochen siidlicher, beziehungsweise siidwestlicher Richtung. Die Ursache ist auL ben Jsobaren zu ent-nehmen, inbein dieselben ziemlich genau zeigen, das; das Lustdruckminimum norblich liegt und die ollgemeine Uebersicht jenes WetterberichteS lautet: bah sich baS vor der norwegischen Kiiste gelegene Depressions-Centrnm nach nordostivarts gczogen hatte. Nach bcin fvither ©esagten ist es nun erklarlich, warum eine bcbcutenbe ©tromung von Stidwesten ftainint. Auf ben flatten sind auherdem die Luftdruckmaxima und Minima durch die Worte „hoch" und „tief" aus*
offenbat einen Tadel fur die katholische Partei des Abgeorbnetenhaufes, weil fie bie Schulfrage mit bet politischen Habe verquicken lasien. Aber jeder Kenner der Verhaltnisie wird zugeben mtissen, bah biese »Verquickung" sich mit Naturnothwendigkeit aus der Lage der Dinge ergab. . . ., es gibt keinen ver-stanbigen Kenner ber Verhaltnisse, welcher bie Dis-cussion ber Schulfrage ini Abgeordnetenhause nur in religioser Richtung fur etfolgreich hatten fonnte." Und wie heftig haben sich die Clerikalen fruher allezeit gegen ben Vorwurf geroahrt, bah fte die Religion zu politischen Zwecken mihbrauchen! Das thaten fte ouch jetzt nicht, werden sic sagen, iin ©egentheile, werden fte behoupten, wir bcniitzcn die Politik fur die Religion, den Foderalismus fur die confessionelle Schule. Das ist aber nut ein Spiel mit Worten. Die Religion wird in d'e Politik gejerrt, ob nun ben Clerikalen dabei das Eine oder das Andere die Hauptsache ist. Darf es nun noch Katholiken geben, welche etroa fur die confessionelle Schule waren und nicht zugleich fur ben Foderalismus? Rein, wird das Grazer Blatt sagen, denn wer nicht fur Beibes sein will, der gefahrdet den Ersolg der consessioneHen Schule, oder macht sie ganz unntoglich. Darum muh jeber Katholik auch fur ben Foderalismus eintreten, felbft wenn er biefen fur das grohte Hebei hiclte, welches uber Oesterreich kommen fonnte-
Die „Erklarung" der Bifchofe war also doch zu etwas gut. Sie hat nicht bewiesen, bah die confessionelle Schule unumgdnglidj ist; das fonnte fte auch gar nicht beroeifen, denn der Beweis des Gegen-theiles, die Reuschule, besteht vor Aller Augen zu Recht und erweist vor Aller Augen, dah bie Staats-schule neben der Kirche mit Erfolg wirkt. Aber die „Erflarung" hat doch erwiesen, dah misere Clerikalen nur eine politische Partei sind und keine religiose. Die Clerikalen sind mit ber Farbe heraus-gertickt: Der Gedanke der confessionellen Schule ist nicht stark genug, sich felbft durchzuringen — span-nen wir also den Foderalismus vor! Erst hat das Slavcnthum in einent grohen Theile des Clerus ben Rationalismus stark gentacht und ben Staat bamit urngewiihlt, bamit der Clerikalismus wieder cmpor-toinnten fonnte; jetzt soll auch ber Foberalismus, bie letzte Bltithe bes aufgeftacheiten slavischcn Volfs-
gebruckt. Man hot conftatirt, boh wahrend mehrerer Beobachtungen an einettt Tage bie Barometerstande gewissen Schwankungen unterworfen sind, die man „TogeS-Welle" genonnt hot, sich zu beftintmten Stunben ant meisten gcttenb machcn und bei uns ntit ben JahreSzeiten andern, wahrend sie in ben Tropen constant bleiben. Man kann unter fonft gleichen Umftcinben um 10 Uht Abenbs ein Tages-maximum beobachten, worauf bas Barometer all-malig ftnfenb gegen 4 Uht MorgenS ein Minimum zeigt, allsbann fteigt bos Barometer toieber bis zu einem zweiten Maximum um 11 Uhr Vormittags unb sallt zuletzt auf ein Minimum um 4 Uhr Rach-mittags. Ebenfo erfennt man eine Johreswelle, inbem ber Boroinetcrstanb im Winter relativ ant hochften, in ben Sominennonoten am nieberften ist, was mit bent Ab- unb jlufstrotnen ber fiuft erklart wirb.
Es war bis jetzt unmet nut voin Quecksilber-barometer gesptochen worbcn unb nicht com Aneroib, uitb id) mochte mit erlauben, anzurathen, bieses Instrument nur nach haufiger unb forgfaltiger Prti-fitng zu bcntitzen. 2BiffenfchastIiche Anstalten ftnb hiezu in ber Lage, wahrend ber Dilettont sein Instrument jahretang beobadjtct unb unrichtige Daten erhalt, invent et bosselbe nie verglich unb nie rectiftciren lieh.
Um ouch bie Winbstatke beurtheiten zu fiinnen, ftnb an ben Pfeilen, welche bie Windrichtung ait« geben, Heine vetschiebcn tange Strichelchen (Befiebe« rung) angefiigt, welche bie Winbstatke in 12 Graben
bewuhtfeins, herhalten, bie confessionelle Schule W Bevolketung aufzuzwingen. Das ist in genteittS Sinne freilich nut folgerichtig unb bie Gegner b< Clerikalen haben immer behauptet, bah bie Clet talen auf diese Weise vorgehen. Run beftatigen bid bie Clerikalen offen felbft unb dos ist auch (i Vortheil.
politische Wochenuberfichl.
Die Erkldrungen be t 93 if ch b f e in be: Schulfrage finben nicht etroa nur bci ber beutsifr liberalen Partei unb ihren Drganen, sonbern bei ollr> Patteien, bie clerikale naturlich ausgettommen, ein! obfollige Beurtheilung unb eine Etfullung ber aufjf stellten Forberungen wirb allgemcin als vollstand« unmbglich unb ausgeschlossen bezcichnet. Hochst zeichnend ist, bah sogat bas halbofficiose „Fremde«' blatt" schreibt:	„Man verrniht schmerzlich j*
Vcrwahrung bes Ministers in dem vtk bffentlichten Protokoll. Wurde es nothwendig bf' funben, die Forberungen bes Episcopats in fo auf' faHenber Form zu verlautbaren, bann hatte es fi4 auch gezientt, den Standpunkt des VertreterS bit staatlichen Gcroalt aller Welt zur Kenntnih zu brin: gen. Selbst ber Schein burfte nicht aufkommen, all konnte ber Staat Forberungen fchroeigenb hinnehmen, welche auf feine vollftdnbige Dethronisirung aui (Sinem seiner roichtigsten Gebiete hinatislaufcn. Dari« fcheint eine nicht univesentliche Concession fur bit; Clerikalen zu liegen, zwat nur eine Concession mo1 ratischer Art, aber vie! geroichtiger, als sie dutch bit momentane parlameittarisehe Situation unb butch bit Nucksicht fur Bestondtheile ber Majoritat gebottf ware." Von ber clerikalen Partei wird bit? Erklarung ber Bifchofe cinftim’ilen als Nil ckzugi mittel beniitzt; bos Gros berfelben biufte fur be« Dispositionsfond und die galizifche Orunbtnl1 lostungsvotloge ftimmen unb olle friiheren sptechetischen Dtohungen — die ohnehin Niem^ ernst nahnt — bleiben unausgefiihrt.
Det Budgetausschuh dcs aibgeorbnctenhault1 crlebigte ben Staatsvoranschlag unb brf Finonzgesctz pro 1890. Das @esammt«6rfoV dernih ivird mit 545,771.700 fl., die Gefomtnt bebeckung mit 547,368.704 fl. unb der Ucbcf schuh (?) mit 1,597.004 fl. beziffett.	C
bezeichnen. Ein kutzetes ©trichelcheit bebeutet imm< eine Winbstdtkeneinheit, ein boppelt so longes dere« zwei unb aus ber Sutnmc biefer Einheitsbezeiv nungen kann man bie am Beobachtungsorte hett' schende Windstatke abnchmcn. An biefer Stelle mbjt auch noch die Benterkung Platz finben, dah ffl®*: unter Scirocco einen aus Weftinbicn stctmmenbt*' heihen unb bunftgesattigten Wind von circa 36« 40sttinbiger Dauet unb unter Bora einen trotfenc*| Rotdostwind versteht.	.	j
Weitete Daten bet Wetterkatten betreffen bit Bewblkung, bie Feuchtigkeit unb ben Nif berschlog. Auf ber linken Hdlfte des SBJettrt' berichtes ist bie Beroolfuitg in Zahlm von ausgedttickt, auf ber 2Qetterfarte ist zut Dotstelluit-ber Bewblfung ber Stationsring von 0‘=s"f*[ bis D— bebeckt vetfchiebengrabig geschivdrz«, dtese^ SDaten bcruhcn auf einfocher Schotzung. Bei Angaben ist auch bie Gattung bes eventuellen Jtif', detschlogeS angefiigt uitb bebeutet : Negen, ^	[
= Rebel unb It Geroittcr. Die Wolken fteU»l theilweise conbcnsirte Feuchtigfeit bet Lust vor bilbeit sich in ber Hohe zwischcn 231 unb Metern. Werben bie Wolken noch tncht conben|trt, so entsteht ber Nicberschlag. Wolken in unmittelbo Rdhe nennt man Rebel. Man tniht bie 'JJiengt Rieberschlages mit bem Pluviometer ober Dm * meter, cylinvrischen Gefdhen von bekannten Dim ftoncn, in bcnen der Negen ober ©chnee ltufgeMS wird uitb dessen Hbhc man tniht und auf dtk o “
Die „Wiener Zeitung" veroffentlicht erne Ver« °tbttung des Ackerbauministeriums, welche das all-8ctncineSSerbot des Handels mit bewurzelten e6en jeder Art anordnet.
Dem Demissionsgesuch des Herrn v. Tisza ^>Urde mit einem iiberaus anerkennenden koniglichen Handschreiben stattgegeben.
Im neuen ungarischen Ministerium Mhter bet Prasidentschaft des Grafen Szapary burden ernannt: Baron Bela Orczy zum Minister um die Person Sr. Majestat, Baron Geza ^ e j e r v a r y $um Landesvertheidigungsminister, Gabriel Baroh zum Handelsminister, Graf ^lbin Csaky zum Cultus- und UMerrichtsmini'ter, ^)r. Alexander Wekerle zum Finanzminister, ^d esi der Szi lagyi zum Justizminister, E me ri ch ^osipovich zum Minister fur Croatien-Slavonien Und Graf Andreas Bethlen zum Ackerbau-sinister. Der Ministerprasident Graf Szapary »durde zugleich mit der Leitung des Ministeriums des
%ttneten betraut.
Die „ Hamburger Nachrichten" constatiren das ^orhandensein von Gegensatzen zwischen Kaiser Wilhelm und dem Fursten Bismarck. Der kaiser wolle von den bestehenden Parteien, die ee fur veraltet halt, nichts mehr roifien. Bismarck bogegen meine, dah die Zeit einer grtindlichen Neu-bildung noch nicht gekommen sei. Der Kaiser wolle t>ie Umbildung der Parteien beschleanigen helfen und ^etrachte die Socialdemokraten als Mihleitete, die er iutn Besten erziehen wolle. Der Kanzler stehe mehr duf dem Standpunkt der Repression. Jedenfalls sei die Zeit wo Bismarck Alles besorgte und der Kaiser theBt lurticktrat, fur immer voruber. ©pater burfte bet Kaiser auch die auhere Politik selber bestimmen Und nut diplomatische Technik von einem Minister
°^Am^l5-"d. M. hat in Betlin die Arbei-lerschutz-Confetenz ihre Sitzungen begonnen.
In Amsterdam fanden am selben Tage socialistische Bewegungen statt.
Der Ausgleich zwischcn der bairischen Regrerung Und den Bischofen in det A l tka th o l i k e n fr ag e ist j« voriget Woche zustandegekommen. und werden Nch bie Altkatholiken nunmehr als besondere Glaubens. genossenschaft constituiren mussen.__________________
vines Quabtatmetets reducirt, um sie bmm in Milli-h,etern anzugeben. Beim Schneefall rechnet man bessen Hohe auf '/>» bcr Regenhohe. In Laibach betrua die ©umme der Niederschlagsmengen im ^ahre 1888 — 1492 6 Millimeter oder rund 1Meter d. H., ware das wiihrenb jenes Jahres berabaeftromte Wasier nicht abgelaufen, versickert odet verbunstet, so hatten w.r mit Ende deS JahreS einen See von 1% Metern Tiefe vor unS gehabt.
genannten Jahre gab es m Laibach 136 Regen-, 22 Schnee-, 5 Hagel-, 21 Gew.tter-, 12 Sturm-Uitb 110 giebeltage Ein sehr interessantes Capitel, in das abet hier nicht im Detail eingegangen werden kann und welches in seiner Wechselwirkung mit den QNbeten bishet besprochcnen meteorologtschen gactoren von mafegebenbem Einflusie auf bte Gestaltung bcs Metiers ist, ist die Feuchtigkeit. Wenn man in ben tferen Raum be« Barometers einen Tropfen Wasser cinbringen lafet, fo sinkt bie Quecksilber-Saule ohne writer eine	SBeranberung	im Vacuum (luftlccren
sjjaum obet bem Dueckfilber) erlcnnen zu lassen, in Rolae bet AuLdehnung (Expansion) bes Wafser-bampfe«. erroarmt man nun ben oberen Theil bet ©laStohre,	so sinkt bas	Quecksilber writer herab,
bie Rohrwanb bleibt abet ttocken. Kuhlt man nun wtebet ab, so nimmt ba8 Quecksilber allmalig einen tferen Stand ein, abet bie Rohrwanb deschlagt fU innen	mit feinen	Wassettropfen, sie witb
fcei&aut.	Man nennt	ben Temperaturgrab, bei
welchem auS bet mit Wassetbampf gesattigten Lust
Das neue stanzosische Ministerium besteht aus nachgenannten Mitgliedern: Freycinet, Prasidium und Krieg; Constans, Jnneres; Ribot, Aeuheres ; Rouvier, Finanzen; Roche, Handel und Colonien ; Bourgeois, Untenicht; Dcvel le, Ackerbau; Guyot, offentliche Arbeiten; F a l l i e r e §, Justiz; Barbey, Marine; Etienne, Unterslaats-secretar der Colonien.
Am 13. d. M. tagte in Petersburg unter dem Vorsitze des Ministers des Jnneren eine Con-ferenz aller General-Gouverneure Ruh-lands.
Die .,Nazivne" meldet, dah der Papst gegen-tiber Jtalien eine gemahigtere (?) Haltung einge-nommen habe.
Wochen-Chromk.
Der Kaiser ist ant 17. b. M. aus Budapest nach Wien zuruckgekehrt.
In der Zeit voin 20. April bis 4. Mai l. I. finbet im osterreichischen Museum fur Kunst und Industrie in Wien eine AuSstellung con Post wetthzeichen statt.
Der Wiener Abvocat und bekannte Vertheidiger Dr. Markbreiter oeruntreute Privatdepots im Betrage von 40.000 fl., verlor hohe Betrage im Borsenspiele und wurde fluchtig.
In den Tagen vom 6. bis 13. Juli l. I. findet in Berlin das beutscheBundesschiehen statt. — Im Mai l. I. versammelt sich in Paris der Telegraphencongreh.
Der Deutsche Schulverein begeht im Mai
l.	I. seinlOjahrigesGrundungsfest. Der Verein zahlt gegenwartig 120.000 Mitglieder und hat im Lause dieser 10 Jahre 1,780.000 fl. fur Schulzwecke ausgegeben.
In Prag wurden mehrere czechifche Student en wegen bet argen Excesse bet letzten Zeit relegirt.
Der Hochschiilerverein „Get mania" feiert am 24. und 25, d. M. in Cilli sein funftes Stif-tungsfest.
Die stadtische Spatcasse in Cilli bewil-ligte aus ihrem Reinertragnisse pro 1889 einen Betrag von 30.600 fl. zu gemeinnutzigen und roohL thatigen Zwecken.
das Wasser auSgeschieben wird, den „Thaupunkt". Die Lust kann bei einer beflimmten Temperatur nur eine gewisie, bieser Temperatur entsprechenbe Menge von Wasserbampf suspenbirt enthalten. Jebes We-niger an Erst-ret obet jebes Meht an Letzterer gibt sich burch ben Thau oder Niedetschlag kund. Jndem der Boden wahrend bet Nacht Wiirme in ben Aether aussttahlt, kuhlt er sich ab unb haufig um so viel, bah bie liber ihm suspendirte Feuchtigkeit der Luft mebergeschlagen ivirb unb wir haben Thau, oder bei noch starkerer Abkiihlung Neif.
Das Verhaltnih bet [teigenben Temperatur jut ©teigcrung bed moglichen Maximalgehaltes bet Lust an Feuchtigkeit ist tein gleiches, benn erftere steigt von Grad zu Grad in einer cuithmetifchen, letztete in einer geometrischen Progression. Dahet konnen sich zwei Lustmasien verschiedenet Temperatur, welche von Wasserdampf gesattigt find, nie mengen, ohne einen Theil ihrer Feuchtigkeit in Form von Niederschlagen abzugeben. — Die absolute Feuchtigkeit ist die in Grammen ausgebriickte Wassermenge, welche bei einer bestimmten Temperatur in bet Lust suspenbirt sein kann; stir 0° C betiagt bieselbe 4'8 Gramm. Unter telativet Feuchtigkeit versteht man ben Gehalt bet Luft an Wasserbampf im Ver-haltnifse zur moglichen Maximalmenge (Sattigung), letztete zu 100 angenommen, in Percenten auS-gebrtiit. Zur Beftimmung bet Feuchtigkeit bient bas Pfvchrometet ober auch bie Haarhtjgrometer, von benen baS erste, mehr wisienschaftlich consttuirte,
Die vvin Karntner Landtage bewilligte Cur-taxe fur Portschach wurde hochstenortS nicht ge-nehmigt.
Die Kosten im Wabowicer Auswan-berungS - Strafprocesse belaufen sich auf 24.000 fl.
In Bonn starb der beruhmte Orientalist Dt, Johann G ild e m e i st er.
In Aorkshire striken 60.000 Bergarbeiter.
Am 12. Marj l. I. wurde in Ne w-Z)otk der ungarische Postcassendefraudant Bussan vet* haftet.
Local- und Proviiy-Aachrichlen.
—	(Sl o v e n i s ches.) „Sl. Rar." klagt iibet die Unsruchtbarkeit des Parlamentes, hauptsachlich iiber den Stillstand in der Erlassung freiheitlicher Gefttze. Wie sondetbat! Sind doch sammtliche slo-venischen Abgeordneten und seit jeher in engstet Vetbindung mit alien tuckschrittlichen Elementen bes Abgeordnetenhauses und haben in dieser Gesellschcift so »tele von bet Linken ausgehenden Antrage auf liberals Mahnahmen der verschiedensten Art consequent nieber-gestimmt! Unb wenn sich bas nationale Blatt gar beklagt, bah der neue Entwurf des Strasgesetzes ebenfalls nicht wieder Gesetz werde, so sollte es sich babei doch erinnern, bah das Hauptverdienst daran dem Grafen Hohenwart unb seinem Club zukommt, in bem auch wieber flovenifche Abgeorbncte sitzen. Der Grund fur biefe wenig crfreutiche Wirkfamkeit bes Parlamentes soll hauptsachlich barin gelegen sein, bah keine grohen politischen Parteien bestehen, son-bem nur kleine Fractionen, benen es nur lebiglich um bie Erfullung ihrer Sonberwunsche zu thun ist unb benen jeber Sinn fiir bie Gefammtheit fehlt. Damit ist allerbings bie Majoritat bes Abgeordneten-hauses unb auch bie slovenische Fraction felbft tref-fenb charafterisirt; schabe nur, bah solche lichte Augenblicke bet Erkenntnih aus slovenischet Seite etfahrungsgemah nichts zu bebeuten haben unb bah sich in Wirklichkeit bie Thatigfeit bet sloveni-schen Partei auf ganz entgegengesetzten Bahnen be-wegt, auf benen bes Riickschrittes und der Sonder-wunsche. — Wir hatten schon mehrsach Gelegenheit hervorzuheben, in welcher Weise in der slovenischen Presse die ungarischrn Angelegenheiten behandelt
von Sausiur ftammt, es zeigt die Feuchtigkeit directs in Percenten an unb mitHilfe graphischer Tabellen kann man die absolute Feuchtigkeit unb ben Thau-punkt rechnen.
Welcher Art biefe Beobnchtungen sinb unb die Consequenzen, die man daraus zieht, ebenso bet Zusammenhang btrselben zu ben ubrigen bishet erorterten meteorologischen Beobachtungsresultaten konnen hier nicht weiter auseinanbergcsetzt werben. Da-fiir sollen einige bet von C. Flammation im „G6nie civil 1887“ publicirte elementare Regeln fiir die Wetterprognofe hier Platz sinden: „Mehtete Tage vor bem ©intreffen eincs Orkanes sieht man am Himmel in langen patallelen Streifen zarte Wolken, bie „Cirrus", als erfte Votlaufet fchlechten Welters sich bilben. Sie bestehen aus kleinen, in Hiihen von 10—12.000 Metern schwebenben Eisnabeln. Nach unb nach nimmt ber Himmel ein weihliches, milchigeS, bet Bilbung von Hofen geneigtes Ansehen an. AlS-bann erscheinen bie „Cirro-cumulusbet Himmel bebeckt sich mit „Schafchen". Balb nehmen biefe Wolken an Ausbehnung unb Dichtigkeit zu, fie vetwanbeln sich in ansangS tiolirte „Cumulus", dutch deren Zwischentaume man die »Cirrus" bet hoheren Wolkenschichten wahrnimmt. Die „CumuluS" senlen sich mehr unb mehr herab, ber Horizont ubetzieht sich unb bet Himmel nimmt allmalig jenes eigen= thUmliche Aussehen an, welcheS das Hetannahen deS Regens kennzeichnet. Dieses ist die Reihenfolge bet Erscheinungen, welche man vor dem Eintreffen deS
roerben; auch bet Riickschritt Tisza's gibt Anlah zu berlei freunbnachbarlichen Excursen unb zu Aussallen auf ben geroefenett Ministerprasibenten Ungarns. Den slovenischen Lesern roirb erzahlt, bah Tisza keinesroegs freiwillig auS bem Amte geschieben sei, son-bertt bazu burch hohere Factoren gezwungen routbe, ba er in bet Ftage bes Heimatstechtes bie Jntetesien unb bas Ansehen bet Dynastie nicht gehotig roaht-zunehmen vetstanb. Dah mit einet solchen Auffasiung, abgesehen von vielen nnbeten betannten Thatsachen, schon bas Tisza so uberauS auszeichnenbe a. h. Hanb-schreiben im Wiberspruche steht, mit bem sein Riick-tritt genehmigt rourbe, bas kummert biefe Poli-tiker naturlich nicht im Geringsten, roenn es sich batutn hanbelt, irgenb cine Frage im ver-meintlichen Parteiinteresie zurechtzulegen. Bei ber Gelegenheit erfahren roir auch, bah nach slovenischen Ansichten nicht etroa bie seit 15 Jahren bie Majoritat bes ungarischen Abgeorbnetenhauses bit-dende Iiberale Partei, sonbern nur bie Unabhangig-keitspartei bie Mehlheit bes ungarischen Volkes repra« sentirt. Diesen confusen Stanbpunkt nimmt man ubrigenS auf slovenischer Seite nicht zum ersten Male, sonbern seit jeher roerben a lie parlamentarischen Majori-taten, beren Principien nicht nach slovenischem Geschmack ftnb, einfach fur bie Vertretung ber Minberheit ber Bevolkerung erflart, roenn auch bie Wahlen zehnmal das Gegentheil beroiefen haben; bas gilt fur's Inland roie fur's AuSlanb, stir ben mahrischen Lanbtag z. B. gerabe so roie fur Bulgarien. — Bei ber jetzt in ber nationalcn Presie besonders grassirenden Denun-ciationsrouth kommen auch die deutschen Gemeinde-siegel roieber an die Reihe. Wo etroa in Strain noch eine Gemeinbe ein Siegel mit beutscher Umschrift gcbraucht, roirb es aufgestobert unb bie Gemeinbe ob solchen Verrathes an ber nationalcn ©ache pro-scribirt. — Unlcingst interpellate Abgeorbneter Ruh im Bubgetausschusse roegen Einfuhning neuer guter Katechismen an ben Volksschulen; Herr t). Gautsch < crroiberte, bah er unb bie Kirchenbehorben sich mit ber Arbeit beschaftigen. Eine balDige, glitiliche Be-enbigung derselben roare namcntlich auch fur Krain zu roiinschen, roo neben bent Jnhalte ber Katechismen noch bie Sprachenfrage in Betracht kommt unb ber Unterrichtsminister bekanntlich erst vor cinigcr Zeit bemtlhigt roar, gegen Eigenmachtigkeiten einzuschreiten
Orkanes bei gleichzeitig entschiebenem Fallen bes Barometers beobachtet. Nachdem bas Centrum bes Sturmes vorubergeschritten ist, hellt sich ber Himmel theiliveise auf. Lichte Stellen unb Regengiisse bilben abroechselnb ben Schluh bes ganzen VorgangeS. Unter fortgesetztem ©teigen bes Barometers verschroinben nach unb nach die Wolken und das Wetter roirb roieber schon."
Obroohl iiber bie bebeutenben meteorologischen Ereignisse, roie z. B. Wirbelioinbe, Wasierhosen, Hagel, eine ganje Menge von Vermuthungen be-steht, so mbgen zum ©chlusie nur noch cinige Anbeutungen iiber eine Reihe von „Funbamental-Versuchen zur Theorie ber Wirbelioinbe, Wasserhosen unb bes HagelS", bie Herr Ch. Weyher in Frankreich anstellte unb ebenfalls 1887 im „G6nie civil“ ver-offentlichte, angefUhrt roerben. Weyher stellte ein Rad mit 10 rabialen ©chnufeln in einer nach unten offenen Trommel von 1 Meter Durchmesser unb senkrechter Achse, also ein in ber horizontalen Ebene Ireisenbes Rab, ungesahr 3 Meter iiber einen Wasier-spiegel eincS grohen Behalters auf unb Iieh bas-jelbe 30—40 Meter Umbrehung per Sekunde machen. Nach kurzer Zeit entsteht allmalig im Mittelpunkte deS ©piegelS ein Wasietkegel von 20 Centimeter« Dutchmesiet an der Basis und 10 —12 Centimeter« Hohe, iiber bem sich ein jroeitcr umgefehrtcr Kegel aus unzahligen Tropfen entroickelt (er desitzt ivechselnb
1	biS 1 % Meter Hohe), urn ringSherum als Regen-schauer in einem Durchmesser von einem bis brei
und die Abschaffung von Katechismen zu verfiigen, die ohne behorbtiche Genehmigung in Gebrauch ge« nommen roorben roaren. — Aus Wien rourbe ge-meldet, bah bei ben fiit biefe Woche anberountten ©emeinberathsroahlen bie „Wiener ©laven", bie im Borjahre sich mit ben „vereinigtcn Christen" tnnig ccrbriibert hatten, jetzt aber biefe fast noch mehr verabscheuen als bie „Juben-Liberalen", im 3. Wahl-forper ber Seopolbstabt ihren eigenen echt slavischen Ganbibaten auffteHen roerben. Darob herrfcht auf slovenischer Seite grohe Freube. Wenn btefer Can-bibat burchginge, rourbe es sich boch enblich zeigen, bah Wien feine rein beutfche Stabt sei. Einen echt beutfchen Charakter diirse unb solle Wien als Haupt-stabt von Oesterreich iiberhaupt nicht haben, unb bas Beste roare, Wien aus bem Berbanbe mit bem beutfchen Rieberofterreich auszuscheiben unb ihm einen eigenen Lanbtag zu geben. In Wien miihten bann selbstver-standlich alle ofterreichifchen ©prachen gleichberechtigt fein; auch follte Wien stets bankbar fein alien oster-reichischen Kronlanbern unb Nationen, benen es semen ganzen Ausschroung oerbanit. Armes Wien, armeS Niederosterreich — bie urbeutfche Hauptstabt, bas beutfche ©tammlanb ber Monarchic — was mochten confuse slavische Fanatiker nicht aus ihm machen! Unb babei sollte Wien noch danfbat dafiir fein, bah fein Ausschroung burch bas geltenbe System in Allem gehemmt ist unb bah es leine zroeite grohe Haupt-ftabt in Europa gibt, beren Entroicklung von ben herrfchenbcn Parteien in gleicher Weise vernachlas-figt rourbe!
—	(Personalnachrichten.) Bezirkshaupt-mann Dr. Gstettenhofer hat bit Amtsleiiung in Kraitiburg unb RegierungSrathSfecretar bei Cott jene in Loitsch iibernommen. — Der im Ministerium des Jnneren in Verroendung stehende Bezirkscommisiar Oskar R. v. Kaltenegger rourbe zum Vice-secretar im genannten Ministerium ernannt. — Der provisorifche Bezirkscommisiar Leopolb R. v. Roth unb ber provisorische Regierungs-Concipist Egon Baron Winkler rourben besinitiv angefteHt. — Dem hierftabtifchen ©anitatsbiener Nikolaus R u h rourbe das silberne Verbienstkreuz verliehen unb bem Hauptmanne i. R. Karl Spinar ber Majors: charakter zuerkannt. — Dem Landtafel- unb Orunb* buchs-Abjuncten Andreas Retchl in Laibach rourbe
Metern roieber nieberzufallen. Diefer Bersuch ent-sprache ben Wirbelroinben unv Wasierhosen.
GrieSinehl in einen Glascylinber von 40 Centi« mctem Durchmesser unb 70 Gentimetern Hohe ge« bracht, in roelchem oben, unter bem Deckel, ein ahnlich bem friiheren Fliigelrabe gestelltes Drehkreuz sich bewegt, das sich mit einer bem oorigen Versuche entsprechenben Geschivinbigkeit breht, gibt folgenbe Grfcheinungen: ES entsteht im Mittel eine kleine Trombe unb bie Theilchen gehen in ©pirallinien gegen bie Peripherie unb abroartS. Kleine mit Suft gefullte Kautschukkugelchen fallen in der Peripherie langsam abroartS, im Centrum steigen fie rasch in die Hohe. Also sinkt die Lust ant Umfange eineS Wirbelstromes, begrenzt von bet nicht erregten Suft in befien Peripherie, langsam ab, fattigt sich mit Feuchtigkeit unb roirb mit rafenber Geschroinbigkeit in hohe Regionen emporgeriffen, bebeutenb abgekiihlt unb sinkt neuerdingS an ber Peripherie, gefchroangert mit allerkleinsten EiSkitgelchen, abroartS. In bie Dunstregion herabgekomnten, umhiillt sich jebeS EiS-atom mit frifcher Feuchtigkeit unb bei dem neuen Aufstiege im Centrum des WitbelsttonteS frieren biefe Dunstmassen jedem vorhanbeneit Eispattikelchen an unb biefer Borgang roieberholt sich einige Male. Enblich finb bie Eiskiigelchen so schivet, bah ber ouffteigenbe Centtalstrom bes WirbelwinbeS nicht mehr im Stanbe ist, fte in bie H6he zu treiben unb fte sausm prasielnb zur Erbe nicber.
anlcihlich feineS UebertritteS in ben Ruhestand iP Titel unb Charakter eineS Landtafel- und Grunin buchsvorstehers verliehen.
— (S t e r b e f a 11.) In Graz slurb bieftf Tage ber Hofrath i. R. Johann Pogatschnii im Alter von 67 Jahren; er roar zu Reumatlll geboren unb bekleibete seinerzeit in Krain die ©tel eines Staatsanwaltes.
— (K r a i n i scher Musealverein.) Di Monatsversammlung dieses Vereines sindet heutf Samstag ben 22. Marz, 6 Uhr Abenbs im Sesf saale bes Rubolsinums statt. Herr Gymnasial-P«' feflor A. K a f p r e t roirb einen Vortrag tibrl „Valvasor als Historiker" halten. Der Zutritt M roie geroohnlich Jedermann frei.
— (C o n c e 11 e.) Im auherorbentlichen Co«' certe ber p h i [ h a rm o n i f ch e n ©es eltschaf! ant 15. b. M gelangte Schumann’s: „DaS Paradis unb bie Peri" zur Auffiihrung. Die Grohe uni Schwierigkeit eines folchen Werkes btittgett es to' vornhinein mit sich, bah an eine nach jeber Richtu«!! voUenbete SBiebergabe mit ben musikalifchen KraftU unb Mitteln, bie in einer Provinzstadt zur $0’ fiigung stehen, fiiglich nicht gebacht roerben kann, U*V es roare baher unbiUig, an eine folche AuffiihrM einen allzu ftrengen Mahftab anzulegen. Wer bit auherorbentlichen Hinbernisie kennt, bie bei einC berartigen Aufgabe zu uberroinben find, die Miihk, Ausdauer und Hingebung, bie aufgeroenbet roerbef miissen, ber roirb gerne bereit sein, trotz einzelnk! Mangel baS Gebotene mit Anerkennung hinzunehmeff Die auSroartigen ©anger unb ©angerinnen, bie i«1 Concerte mitroirktcn — Frau Rieckhoff-Pessiack, wel^ die Partie bet Peri fang, Herr Link (Tenor) un> Frl. Dietmayet (Alt) — zeigten sich als musikalisj tiichtig geschulte Krafte, die ihre Aufgabe mit voU^ Vetstanbnisic erfa^ten unb Ib sten; am meisten gtp,: i Frl. Dietmayet vetmoge ihtet hiibschen, krasti^ ©timme unb ihres geschmackvolleit Bortrages; un^ einheimischen ©angeskraste, Frl. Balentin u«1 Herr Rosier, hieltcn sich auch diehntal fltf1 aus tiichtig; voiles Lob gebuhrt bent roeibli^ Chot unb auch ber Maitnetchor, verstarkt butch M' gliebet ber ©angerrunbe bes Laibachet beutfche TurnvereinS, loste feine Aufgabe in recht beftiebigen-ber Wcife; bas Drchefter that fein Moglichst^ Alles in Allem roar bie Aussuhrung feine tabcllose, abet eine folche, bie unS bie herrliche Schumann'sch« Musik in erfreulicher Weise zu Gchiit brachte ©chliehlich erforbert eS bie ©erechtigkeit, bet Lcistunz bes Hcrtn MuftkbirectorS Zohrct zu gebenken; bet I Sorbeerkranz, ben er auf feinem Pulte fanb, wa> eine roohlverbiente Anerkennung fiir die aufopferungf volle Hingebung unb ben unerntiiblichen Eifet, bit er ber (Sinftubirung bcS fchroicrigen Werkes gcroibm<! hatte. — Der oierte Kammetmusikabent sinbet am Dienstag ben 25. b. M. im Reboute«’ saale statt. Zut Auffiihrung gelangcn: 1. Johannt* Brahms: Clavier- unb Cello - ©onate (E-moll);;
2. Robert Volkmann: ©treichquartett (G-moll);
3. Franz Schubert: »Forellen^.Clumtett (A-dar).
— (Aus ben Vet einen.) Die letzte General', ucrfantmlung bes krainifchen Gartenbau-vereineS fanb am 16. b. M. statt. SDet Dbmamt Dt. Josef Suppan tvarf einen Riickblick auf bte feincrzeitige Grtinbung unb etsptiehliche Thatigkeit dieseS Vereines in den ersten Jahren seines Bestanbes, allmalig abet erlahmte biefe Thatigkeit immet tnehr, : friihet eifrige Mitglieber zogen sich roegen anberet roichtiger Gcschaste zuriick, viele Mitglieber statben unb so traten jetzt an ben VctcinSausschuh zwf1 Ftagen zut Beantivortung Herat: l. ob ber Serein fottzubestehen Habe obet aufzulosen sei? 2.
teren Falle: auf ivelche Weise baS in einem Span casiebuche pr. 3300 ft. beftehenbe SBereinSvetmogffl ben Vereinsftatuten getndh zu verivenben sei« Dbmann theilte iveiter mit, bet krainifche i.«nbe*'
ausschuh Habe den Wunsch ausgesprochen, dah der Gartenbauverein nicht aufzulosen, eventuell abet, dah \)dS vorhandene Vereinsvermogen zur Errichtung einer LandeSgartenbauschule zu verwenden ware. Dr.Suppan bemerkte hieruber, dah der Betrag von 3300 ft. zur tzrreichung des angegebenen Zweckes ungenugend ware; «r theilte der Versammlung mil, dah der Vereins-ausschuh nach vorausgegangener reiflicher Berathung -nachfolgende Antrage stellt:	„1. Der krainische
Gartenbauverein sei aufzulosen. 2. Das aus Garten-werkzeugen und Gerathschaften bestehende Inventar , , ^cremes sei dem krainischen Landesmuseum, «elches dasselbe bisher verwahrte, in'« Eigenthum u irbergeben. 3. Von dem Erlose des erwahnten Svarcassebiichels sei der erforderliche Betrag zum Ankaufe von drei Stuck osterreichischen Notenrenten ^ jqqq p zu verwenden; diese Obligationen roetben Ux Landesregierung in Krain mit der Widmung <iberaeben, dah von dem Jnteressenbezuge drei <B r I m i e n an in, Garten- und Obstbau sich aus-Eichnende und im Garten- und Obstbau Unterricht «rtbeilende Volksschullehrer (je einen in Obet-, Unter-iind Jnnerkrain) alljahrlich zu vertheilen seien. 4. Dcr ■ffleft der Sparcasseeinlage wird uber Ansuchen dem land- und forstwirthschaftlichcn Vercine in Gottschee u G^ten- und Obstbauzwecken ubergeben." Die Lersammlung genehmigte sammtliche Antrage und ^vrach schliehlich uber Vorschlag des Herrn Anton A v Gariboldi dem Obmanne Dr. Suppan fur -fei'ne' Muhewaltung den Dank aus. — Die Voll--ersammlung der Ortsgruppe des allgeme.nen
BeamtenuntersttitzungS- und des Spar-
*eYeine8 findet am 13. April l. I. ftatt. -Uebet die JahreSversammlung det Ortsgruppe Neu-inarktl del Deutschen Schulvereines und deS dortiaen deutschen Kindergartens wird UN, unterm 10. d. M. berichtet:*) Am 8. d. M. fanb Pollack's Gasthaus die JahreSversammlung der biesigen Ortvgruppe des Deutschen Schulvereines «att bei welcher es sich zeigte, dah die gute deutsche Sache troti Tschitaunitza und anderer minder ange-nebmen Dinge denn doch in dem einst rein deut-4chen Markte noch nicht erloschen sei. Die Zahl der Mitalieder bat zwar etwas abgenommen. doch nimmt -awn mehr der Wegfall auswartiger Mitgliede. als der Absall im Orte theil. Emtge Schroimg-. leiten waren bei der Wahl des Votstandes zu iiber-winden da H-" Director Rieget, welcher fruher Obman'n war, bei der letzten JahreSversammlung tint Wiederwahl aber entschieden ablehnte, ertlarte, tiU(6 jetzt auher Stande zu scin. die neuerdings <ms i&n aesallene Wahl annehmen zu konnen, ivenn nicbt vorerst die noch immer unerledigte Frag, der Srbaltuna des deutschen Kindergartens auSgctragen rverde Herr «arl Mally erklarte hierauf, bercit w sein die Losung dieser Angelegenheit msoscrne fordern' zu wollen, als er dem Kindergarten-Aus. schuffe die fiir die Unterbringung der Kinder noth. wendiaen Naumlichkeiten sowohl, als auch die Woh-nuna fur die Kindergartnerin vom 1. April l. I. ab in den von ihm kurzlich angekauften Haufe kosten-loS tiberlasie und dieses Opser aus Anlah des zehn-iabriaen BestandeS des Deutschen Schulvereines br.nge. Die Bersammlung war uber diesc Erklarung uuf’S %eudigfte tibettascht, da der Kindergarten-Geldlade biedurch eine JahreSauslage von rund 150 fl. er-Lrt bleibt, die oufzubringen schon biSher Schwieng-keiten machte. wahrend weiterhin jebc Deckung hicfur fe&Ite Nachdem durch diese nachahmenswerthe deutsche Mat'de« Herrn Karl Malh) die Erhaltung des deutschen Kindergartens sehr gefordert, ja vollig ge-s,chert erscheint, nahm auch Herr Director Rieget nicht mehr Anstand, die auf ihn gefallene Wahl an-lunehmen, und der Aruppenvorstand wird demnach ,m Jubil'aumSjahre wie folgt zusammengesetzt sein: Simon Rieger, BetriebSdirector, Obinann; Karl
 *)"®utdi Zufall t’crfpilct.
Mally, Fabriksbesitzer, Obmannstellvertreter; Adalbert Schifferer, Postbeamter, Zahlmeister; Julius Goecken, Fabriksbesitzer, Zahlmeisterstellvertreter; Anton Scheliehniker, Gemeindebeamter, ©chriftfuhrer. Nach der Wahl ubernahm Herr Rieger den Vorsitz, dankte dem Herrn Karl Mally fur seine grohmuthige Widmung und forberte die Versammlung auf, als Zeichen des Dankes sich von den Sitzen zu erheben, was unter lebhaften Hochrufen auf Mally erfolgte. Lange nach Schluh der Versammlung blieben die engeren Genossen noch beisammen und brachten einen Betrag von uber 10 fl. fiir den Verein auf, wie iiberhaupt die Stimmung eine gehobene war. Moge sie anhalten und die slavischen Gewitterwolken, die sich auch uber Neumarktl immer dichter und diohen-ber zusammenthun, gleich den Wettermachem unfetet Altvordern kraftigst verscheuchen. Noch ist es Zeit, aber wie lange? — Der La ibacher deuts che Turnverein wird am Dienstag den 25. d. M. (Festtag Maria Verkundigung) in der Turnhalle der hiesigen Oberrealschule ein Schauturnen, das diehmal durch die Auswahl und Zusammen-stellung neuartiger' Uebungsgruppen die besondere Ausmerksamkeit crtegen wird, veranstalten. Dasselbe beginnt urn 3 Uhr und durste um ^/,5 Uhr be-endet sein. Abends findet dann ein zwangloser Familienabend in der Casino-Glashalle ftatt, bet dem durch ernste und heitere Vortrage, wie durch Lied und Gesang fur angenehme Unter haltung gesorgt ist. — Der Eintritt fiir beide Vet anstaltungen ist diehmal granger angesttzt. aber dennoch verhofft sich der Verein cine so zahlreiche Betheiligung, bah ein Neinertragnih dem Reisesackel zusliehen durfte.
—	(Section Krain des d. u. o. Alpen-vereines.) Der Sectionsausschuh versandte nach-stehendes Circulate an die Mitglieber: „Einladung zu dem Dienstag ben 25. Marz 1890 ftattsindenben Ausflug in die neuentdeckte Otoket Grotte bei Abels-berg. Progtamm: Nachmittag 1 Uhr 17 Min: Ab-fnhrt vom Siidbahnhofe Laibach. Nachmittag 3 Uhr 24 Min.: Anfunft in Adelsberg. Besuch der Dtoler Grotte. (Det Weg zut Grotte ist im besten Zustande und bequem in einer halben Stunde von Adelsberg aus zuriicfzulegen.) Abenbs 7 Uhr: Gerneinschast-liches Mahl im Gasthos „zur Krone". Abends 9 Uhr 42 Min.: Riickfahrt. Nachts 11 Uhr 32 Min.: Ankunst in Laibach. Die lobl. Direction der Suv-bahn hat fur bie Theilnehmer an diesem AuSsluge eine Ermahigung von 50 Procent gewahrt, und ist demnach der Preis einer Fahrkarte fur die Hin- und Ruckfahrt 2. Classe fl. 2'71, 3. Classe fl. V80. Legitiinationcn zur Fahrpreisermahigung und Ein-trittsfatlcn fiir die Grotte, welche fiir Mitglieder wie auch fur deren Angehorige und von ihneit em-pfohlene Gaste Giltigkeit haben, sinb von heute ab bis spatestens Montag Mittag bei Herrn Ernst Stockl, Congrehplatz Nr. 2, zu beheben. Laibach, ben 20. Marz 1890. Fur ben Ausschuh: Anton Ritter von Garibolbi, Obmann." — Wie wir Horen, sinb schon jetzt zahreiche Anmelvungen von Theil-nehmern an dem Ausfluge erfolgt, der nach Allein sich zu cinein sehr interesanten geftalten bUrfte. Da bie Grottenverwaltung fiir bie gute Jnstanbsetzung aller Wege in ben ausgebreitetvn Raumen ber jung-friiutichen Grotte vorgesotgt hat, so ist letztere auch Dainen vollkornmen zugaaglich. Fiir ben zu erwar-tenben Fall einer gvoheren Betheiligung von Damen an detn Ausfluge werben entsprechende Fahrgelegen-heiten zur Fahrt voin Bahnhose bis zur Grotte in Bereitschast sein. Solite sich das Wetter unmittelbat vor dem Ausfluge sehr ungiinftig geftalten. so wird derselbe auf einen fpater zu bestimmenden Tag ver-schoben. Uebet den am letzten Montag stattgehabten VortragSabeub konnen wir ben uni zugckommenen Bericht tuegen RauinmangelS erst in unserer nachsten Nutnmet bringen.
Original - Telegramme
bee ..xaibacher Mochenblatt".
8. Wien, 21. Marz. Der Botschaster Prinz Reuh erstattete gestern dem Kaiser aussiihrlichen Bericht uber die deutsche Kanzlerkrise.
Berlin, 21. Marz. Die Nachtausgabe des Reichsanzeigers publicirte die zwei Handschreiben des Kaisers an Bismarck anlatzlich dessen Riick-trittes. Der Kaiser ernannte den scheidenden Kanz-ler zum General-Feldmarschall und zum Herzog von Lauenburg.
Lemberg, 21. Marz. Die Polenbliitter sprechen ihre Freude uber den Riicktritt des Fiirsten Bismarck aus.
Gingrsendrt.
■■ ■* rJDsi W»
Line Person, welche durch tin einfachet Mittel »on LZjLhriger Taubheit und OhrengerLuschen geheilt wurde, ist bereit, eine Beschrei-bung deiselben in deutscher Sprache alien Ansuchern gratif zu uber« senden. «dr. J. II. SichoUon, Wien, IX., Kollnjragae 4.	(2960)
Kwizdii's Giclitflnid,
bewahrtes StarkungSmittel vor und nach grotzeir Strapazen, langen Marschen rc.
Prols o. W. fl. X.—. Nur echt mit netenstehender Schutz-marft. — Zu deziehen durch a tie Apotheken; tLgtiche Post-versendung durch dai Haupt-Depot:	(3138)
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(Cle8»hubler Sauerbrnnn.) Die Bersen-
dung non Mliltoni's ©ie6[)iiblet Sauerbrnnn, welche Dank den von dem Besitzer der Quelle cinzefiihrten Kalteschutz-Vor-richtnngen auch im Winter nut wahrend der allerstrengsten fialte vornbergehend unterbrocheu war, ist unlangst nach allen Richtnngcn in vollein Umfange roiciet aufgenommen worden. Dieses als diatetischeS Getrank hochgeschatzte GesundheitSwafser, dessen Heilkraft in einer Reihe von Krankheiten seit Jahrhnn-bertcn bekannt und arztlich ervrobt ist, eignet fich in hervor-ragender Weise zu FruhjahrS-HauScuren und wird ebensowohl zur Vorcur fur KarlSbad, Marienbad, FranzenSbad und andere Curorte von den ersten medicinischen itiitoritatcn sett langr cmpsohen.	<Zu	Nr.	3103.)
Vom EIFectemnarkte.
Das Bankgcschaft Herm. KnSpflmacher in Stolen, I., Wallnerstratze 11 lFirmabestand 1869) verweist in eineni insormirenden Berichte auf die jetzigen iuteressantea Borgmige an der BBrfe. Fur Capitallsten ergibt fich jeht eiue gunstigc Gelegenheit, Papiere zu erwerben, deren Court, stand dem inneren Werthc mehr alS entspricht und die uber« dies, grohe Gewinnstchancen bieken. Man kann jetzt eine Reihe von Specnlations-Papieren aw Anlagcwerthe bezeichnen. Die Bankfirma Herm. KnSpflmacher ist gernr bereit, Jufornmtiouen zu gelien und Denjenigen, die au6 det Situation Nutzen zieheu wollen, an die Hand zu gehen. Die Gelegenheit war selten so giinstig wie jetzt.	(3159)
;ii( Kesktzmg tines Stifhingsplnlira fiir SMimtbr der HHmit techiiisihm Wiffmsihasttil.
Bon den durch den Spareasse-Berein errichte-ten vier Stipendien fiir in Krain gebiirtige Stu-dirende, welche sich den hiiheren technischen Studim widmen, ist, vom II. Semester des SchnljahreS 1889/90 angesangen, ein Stistungsplay mit jiihr-lichen 157 fl. 50 kr. in Erledignng gekommen.
Die Gesuche find, mit dem Gebnrtsscheine, mit den Zeugnissen iibcr die bisherigeu Stndiell, mit dem Nachweise dcr Diirstigkeit und mit Sitten-Zeugnissen belegt, bis 1. April d. I. dcr Spar-kasscamts-Direction zu iiberreichen. Direction der krainischen Spareasse.
Laibach, am 1. Miirz 1890.________<31C3>
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klinn Jedermann ohne Capital und Risico fich eetbienen durch den gesetzlich qestatleten iverkaus von Losen geaen Rateuzahtungen. Autrctgr an da« Bankhau« Klucher A Comp., Budapest, Franz Josef-«
dual 33.
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Einladung'.
Mit t. April 1890 wird auf das
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tin ncueS Bierteljahr-Abonncment eroffnet. Die Preise find am Kopfe unseres Blatter ersichtlich. Unter Eincni wird urn Einsendung des ansstandigen AboiinemcntSbeirageS pro I. Ouartal 1890 ersucht. Ergebenste
(3] 55)
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