^ ,3. '^^^ ^ ^^^ 3l e t t n n g. <^^enn die Nett Dich halt bedrängt. Alle Sterne Dir verschwinden, Dich Dein liebstes Leben kränkt: Sprich, wo willst Du Rettung finden? Greife nicht nach Außen yfn! Leicht wirst Du durch Schein betrogen! Traue nicht auf Menschensinn! Wieder lügt, wer einst gelogen! Aber steig' hinab in Dich l Kräfte, welche lange schliefen. Hält Dein unergründlich Ich Tief in seine» innern Tiefen. Du bist Herr in Deiner Welt l Hast Du Dich, so hast Du Alles! Lächelst, wenn Deln Glück zerfällt, Ruhig seines wilden Falles. Bleibst Du so Dir selbst getreu. Dann kann Dich kein Schicksal ketten; Gott ist in Dir! athme frei! Trau' auf ihn, er wird Dich retten! A. Maylmann. Vaterländisches. Iobst Joseph Graf zu Thurn. (Fortsetzung.) Die fortwährenden Kämpfe an den Gränzen Krain's und Croalien's verursachten stete Rüstungen und Feldzüge, und diese erschöpften die Finanzen der innerösten'öichischen Provinzen dergestalt, daß der El'zbcrzog Carl die bedrängte Lage seiner Länder und die zunächst drohende Gefahr für Deutschland, den versammelten deutschen Ständen auf dem nächsten Reichstage s.lbst z« schildern sich vornahm. Dieser wurde auch wirklich zu Regcnsburg im Jahre 1576 gehalten. Die löblichen Stände der drei inneröster» l-ilchischcn Herzogrhümer schickten ebenfalls Gesandte dahin ab j von Seite der krainischcn Landstände ward der tapfere Vertheidiger seines Vaterlandes, unser GrafIobst Joseph von Thurn, dahin abgesandt. Kaum war der Reichstag eröffnet, so stellte K. Maximilian II. in seinen Proportionen den versammelten NeichSsiänden die Gefahr vor, in der Deutschland schwebe, wenn die Türken nach Uebenvältigung der »venigen festen Plätze in Kroatien, Ungarn und den Meerglänzen die Gränzländer des deutschen Reiches selbst anfielen. Er verlange daher von ihnen eine mächtige Unterstützung an Gelde, weil es schwer an^ komme die bedeutenden Kosten, die die Unterhaltung, der festen Plätze verursachen, allein zu tragen. Zu? aleich legte ter Kaiser der.Neichsversammlung das Project zur Eirichtung eines Ritterordens vor, der s.'inen Sitz zu Sisseg aufschlagen, eine eigene Flo-tille auf der Save und Culpa unterhalten, und gleich dcn Malthestllitteln eincn cwlgen Kiicg gegen die Türken zu seinem Hauptzwecke sich vorsetzen sollte. Diesen Vorschlag wiesen jedoch die Gesandten der deutschen Churfürsten einstweilen ron sich, indem sie sich mit dem Mangel der nöthigen Vollmachten über diesen Punct entschuldigten, dagegen erklärten sie sich aber bereit zu einer mächtigen Beisteuer an Gelde. Von diesem wurde auch wirklich, zur zweck» mäßigeren Befestigung der croatischen und krai-nischen Gränzen, die Summe von 705,000 Gulden verwendet. lim eben diese Zeit ward dem Erzherzoge Carl der Plan zur Erbauung einer neuen Festung vorge, legt, welche stark genug-wä're, die südöstlichen Gran» zen KrainS vor feindlichen Ueberfä'llcn zu decken. Es ward hiezu jene ErdMnge ausgewählt, wo sich die Corana nnt der Culpa vereinigt. Die löbl. Stände der drei innerösterreichischcn Provinzen sandten einige Commissarien zu diesem Baue ab; von Seite Krain'S ward hiezu Achatz Graf von Thurn, cm Bruder Iobst Joseph's, erwählt, den er auch U'it — 54 — seinen Kriegserfahrungen und Rathschlägen so tveff. llch unterstützte, daß m der neuerbaucen Fistung Carlstadt eme Bastion den Namen »Thurnische Ba« stion" erhielt (Beschluß fslgt.) Gin berühmter Prozeß. Noman» und Büynendichter haben Nlcht selten ihre Helden die Geliebte aus dem Grabe rauben und dieselbe dann wieder lebendig werden lassen; auch gehört der seltsame Prozeß, den »mr in Nachstehen-dem erzählen, der Hauptsache nach zu den berühm» ten, aber so vlel wir wissen, ist derselbe noch in keiner Sammlung merkwürdiger Rechtsfälle enthalten, und zwar well man erst kürzlich die Documenre darüber wieder aufgefunden hat. — Die Tochter desPar« la'menrspräsidenten, De Laifaille in Toulouse, llebte dcn jungen Georg von Goran; ihr Vater gab aber seine Zustimmung zu ihrer Verheirat!) ung nicht, we,l er sich von lhr nicht trennen wollte. Goran war Soldat, er sollte auf zwei Jahre nach Indien gehen Und erst nach seiner Rückkehr die Hand der Gtlieb» ten erhalten. Fast sein ganzes Regiment wurde vcr-Nichtet; er selbst gerieth in Gefangenschaft und könn» te erst nach vier Jahren in die Heimat zurückkehren, wo er auch für todt gehalten wurde. Er erfuhr dorr, daß seine ehemalige Geliebte einen Herrn von Bo«s-seur geheirathet habe, aber vor einigen Tagen be» graben worden sey. Goran war unttölUlch, verließ in der ersten Nacht daS Haus seiner Mutter, begab sich auf dcn Gottesacker und vermochte den Todten» grä'ber durch eine bedeutende Summe, ihm das Grab der Geliebten und den Sarg zu öffnen, damit er die theueren Züge noch einmal sehe. Er kniete vor d«>u geöffneten Sarge nieder, er gedachte der Worte, welche die Geliebte bcl dem Abschiede zu ihm gesagt hatte: »Und wäre ich todt, ein Kuß von Dir würde mich wieder in's Leben zurückrufen," er drückte seine Lippen auf den kalten Mund der Leiche — und stieß dann einen Schrei aus, der schauerlich über den weiten Kirchhof schallte. Der Todtengräber sprang auf und eilte hinzu, aber schon hatte Goran den Kör-pcr der Geliebten m den Armen, und entfloh unt ihr. - Am 14. Octobcr 1716, fünf Jahre nach die. scm Ereignisse, kniete der Herr von Boisseur auf dem Grabe seiner Frau, wie an jetzem Todestage derselben, als er in seinem stillen Gebete durch das Rauschen eines seidenen Gewandes gestört wurde. Er drehte sich um und wcr beshreibt sein Staunen, als er seine läng»'! gestorbene Frau blühend roi' sich stehen sah? Die Dame, dsscur veranstaltete tin großis Gastmahl zur Feier der Rückkehr semer begrabenen schönen Frau, und als alle Gäste versam» melt waren, erschien diese, ,ue,ß gekleidet und mit allen lhren Juwelen geschmückt. Boisseur stand auf, um chr entgegen zu gehen. „Mein Herr," sprach sie mit ruhiger Stimme, ,ich bringe Ihnen das zurück, was Sie verloren Habens und mit diesen Worten sank sie, eine Lei» che, zusammen. Denselben Abend starb Goran, der sich mit der Geliebten vergiftet hatte, in den Armen seiner Mutter. — F e u i l l e t o lt. (Die Frauen bei den Persern.) Die per-flscyenFiauen befinden sich, wie überhaupt das weid» liche Geschlecht »m Orient, noch in einem Zustande kläglicher Unwissenheit, woran das geisttödtende Leben in dcn Harcms gewiß hauptsächlich Schuld ist. Sie tragen Amulece, die mit Sentenzen au! dem Koran beschrieben sind, um die Stirn oder Schul« lern gebunden. S»c sind sehr abergläubisch, und glauben an glückliche und unglückliche Tage. Ferner hegen sie eine ungemeine Furcht vor Geistererscheinungen und Kobolden, von dcncn sie die merkwür» digsten Beschreibungen zu gcbcn wissen. — Obgleich ——- 5») ^—- Polygamie durch Mohamets Glauben geheiligt ist, und ebenfalls die Sitte,, das weibliche Geschlecht von allem Umgang abzuschließen, so erlaubt der Koran doch nur vier W.ibec zu Haben, in Hinsicht der weiblichen Sclaven abcr findet keine Beschrän» tung Stacr. — Groß ist die Eifersucht der Perser auf ihre Frauen. Vielleicht wird nirgendwo der Bruch dn solchen Fällen allein der Ehemann, n Kleidung und andern Dmgen bestehend, werden für tas K>nd eingesandt; dagegen Töchter «in weniger Heftlchrer Artikel sind. — Die Heirathen werden von den Aclt.rn geschlossen, und d,e jungen Leute schon lin frühen KlNdesalter mit einander ver-sprochcn. Bewerbungen geschehen durch Stellvertreter, s« auch die Helrachsceremome seldst. Ich war neu-gl?r«g, zu erfahren, w>e ein Heirathscontract zu Stan» de gebracht würde, da der Bräutigam seine Verlobte immer erst dre» Tage nach der Hochzeit zu sehen dckommt. Sie ist «hm von irgend einem weibnchen Eheprocul-aror als „blühender als die Rose,« »duften-ter als das Ve.Ichen,« „schöner gestaltet als Hebe" ^schildert worden, durch welche Beschreibung scin Herz «einer Kohle gleich wird" und «seine Leber ver» trocknet." Dann unterredet sich der zukünftige Mann mit den Aftern über das Geschenk, welches er sei» ner Braut machen will. Wenn der Concract zu Stan» de gekommen «st, so unterzeichnet ein Mollab ihn, und die Trauung findet Statt, indem beide Parteien zuhören, aber nicht sichtbar sind. — Nach Be< endigung derselben wird die jetzt rechtmäßige Gat« nnn in einen Schleier gehüllt, auf'S Pferd geletzt, und der Wohnung ihres Mannes zugeführt. Das.Ibi't finden Tage lang dauernde Festlichkeiten Statt, und je M'hl- einer der bessern Gesellschaft ang.hört, desto glänzender sind seine Festgelage. —Be» diesem Verkauf der Mädchen kommen nicht selten auch große Enttäuschungen vor, die an die der Rahel und Lea crmncrn. Kein Perser würde eine Frau heirathen, w.Iche von einem Manne bcrcitS angeblickt worden lsl. Eö >st cm Beispiel .vorgekommen, daß ein Chan dem Vater seiner Auserwahlten viele Tauende bot, wenn er ihm dieselbe von Angesicht zu Angesicht zeigen wolle; -aber er erlangte die Erfüllung seines Wunsches nicht. Die Sitte ist hierin ein unerbitt« llches Gesetz. Aber, wie gesagt, eben deßhalb ereignet es sich wohl, daß einer die Unrechte heirarhet, (I'l»r66 )'62rs in I>6i'«ia.) (DaS sechste Exemplar der ersten ge« druckten Bibeln.) Em Bücherfreund, Herr SchlayeS, kaufte kürzlich auS dem Nachlasse einer Nonne zu St. Truyen eine Partie alter Bücher, unter welchen sich bei näherer Ansicht em Exemplar der ersten m Mainz gedruckten Bibeln, wovon bis jctzt nur fünf Exemplare als noch vorhanden ve« kannt waren, vorfand. Das Exemplar von Mac« Carthy wurde im Jahre 1810 von Ludwig XVIII. um 20,000 Fr. angekauft. zum Besten der durch Hlltigersnorh bedrängten Bewohner des Erzgebirges in Böhmen. Die zum genannten Zwecke von dem Kapellmeister Herr« PaulMicheli veranstaltete und unter seiner Leitung mit der Kapelle des löbl. k. k. Linien - Inf. Reg. Prinz Hohenlohe-Lan-genburg Nr. 17, Freitag den 17. d. im hiesigen standischen Theater ausgeführte große musikalische Akademie hat, ungeachtet das Haus noch für manchen Wohlthater bequemen Raum bot, den unglücklichen Bewohnern des Erzgebirges doch eine reine Unterstützung von 163 fl. 47 kr, und einem Ducaten, zusammen von 168 st. 17 kr. Eonv. Münze gebracht, die durch die Gefälligkeit des hiesigen Buchhändlers und Zeitungsucrlegers, Herrn Ignaz Edlen von >5ilein ,na yr, nebst andern bei ihm eingegangenen ähnlichen milden Sammlungsbeiträgen unverzüglich ihrer wohlthätigen Bestimmung zugeführt worten sind, mit ausdrücklicherNam-haftmachm^ des edelsinnigen Loncertveranstalters, der gewiß schon in dem Bewußtseyn der schönen Handlung den reichen Lohn für seine Mühe und Aufopferung findet, so wie er am Loncertabende selbst sich der lautesten Anerkennung dks versammelten Publikums zu erfreuen hatte. Die Wahl der vorgetragenen Musikstücke war dem hier vorherrschenden Geschmacke, der sich absonderlich in italienischen Weisen gefällt, vollkommen angemessen; nur dürfte die Vorführung der, wahrscheinlich als ein Karnevals-Sourenir euigedrängte» zwei Parthien Drcivicrteltacts - Schleifer aus der Idee einer denselben inwohnenden besonderen Attractionskraft für einige Zuhörer zur Erhöhung des Ertrages hervorgegangen seyn und mag somit auch darin die Entschuldigung finden. "— Mit Uebergehung dieler zwei Piepen kam zur Ausführung: 1) 5inlm>>« (wie es die Italiener nennen, eigentlich Ouvertüre) zur Oper „IXu^ucoclono-zur" von Vcicii; 2) kui><,Iu aus der Oper „^^i-o ii vune«^, von Mel-oüclünle, obligat für die Maschin - Trompete; 3) cnvutn,:, für das Englisch-Horn von Micheli; 4) t.'av»l!nn aus der Oper „Fallstass" von Balfe, für das Flug elho rn; 5) I'üni-u^o coneerlani, aus der Oper „In 8uunl>it>Iin1»" für die Flöte, von Ll'icwlcli, «^h ß) großes Duett aus der Oper „^inliu c!i <^ia» mouuix" von vuin^ni, fürM asch in-P osa u n e und Ophicleide. Da der Anschlagzettel die Namen der mit Solo-Parthien betheilten Mitglieder der Regimentscapclle nicht angibt^ mir aber die wenigsten derselben bekannt sind, so muß ich mich mehr auf eine allgemeine Beurtheilung ter Leistungen beschräükcn, so sehr - 56 — ich gewünscht hätte, die einzelnen Braven durch Anführung ihrer Namen auszeichnen und ihnen den Tribut der Achtung zollen zu können. Sämmtliche Solospieler führten ihre Parthien eclatant durch, ja sogar die Maschin-Posaune und Ophicleide — diese beiden Titanen unter den Kapellinstrumenten — sagten einander viele Zärtlichkeiten und gingen Hand in Hand durch blumenreiche Auen. Insbesondere aber trat bei dieser Production das Musiktalent des Herrn Khern, eines hoffnungsvollen Jünglings von 18 Jahren, auf der Flöte glänzend hervor; er spielte die schwierige Fantasie von Ll'icialdi, die wir diesen Meister selbst vortragen hörten, mit loben swerther Präcision, mit Anmuth und Geschmack, und wurde unter stürmischer Beifallsäußerung verdient gerufen. Diese öffentliche Würdigung des Talentes möge für Herrn Khern ein Impuls zu erneuertem Studium und Streben nach Vervollkommnung seyn! Imposant und erfreulich aber war die Wirkung des Hn-,____________ Ausführung !^—l—^1^ «^ ^ «« l j4^) l ! l l^ / —> Dieses und Anderes, als etwa das von dem neuen Geschmacke gebotene mäßige Ritardiren bei gewissen Stellen der meisten Melodien , die sonst völlig trocken klingen, sind, wie acsagt, Kleinigkeiten, jedoch in der heutigen Kunstwelt wesentliche Bedingungen eines guten Vortrages. Es ist nicht im entferntesten meine Absicht, durch diese Bemerkung den Herrn Kapellmeister, der als ein gründlicher, gediegener Musiker uud Contrapunctist derselben durchaus nicht bedarf, belehren zu wollen, sondern mein Wunsch geht lediglich dahin, die Kapellmitglieder, deren speciellen Vortrag in allen seinen Thei- len zu überwachen einem Einzelnen nicht wohl möglich ist, mit der Versicherung darauf aufmerksam zu machen, daß in dem geschmackvollen Vortrage des Gesanges das schönste Vorbild für den Instrumentalsten liege, und daß die Instrumental-Künstler jeder Art es sich stets zur wichtigsten Aufgabe gemacht haben, durch die möglichste Nachahmung des schönen Gesanges den Culminationspunct ihrer Kunst zu erreichen. Leopold Ledenig. Cosmorama des Professors Sattler. Professor S at tler'S Cosmorama, dessen Vor« züglichkeit uns schon längere Zeit aus Zeitschriften bekannt war, ist dermalen h,.r zur Schau aufgee stellt, und wir erachten alle Kunssfrelmde des Va-terlandcS um so mehr darauf aufm>'>ksc>m machen zu sollen, als unS eines Theils ein so wahrer Kunstgenuß nur seltener zu Theil wird, und andern Theils die mit einer ins kleinste gehenden Genauigkeit auf einer zehnjährigen Kunstre