Nr. 121. Samstag, 27. Mai 1911. 130. Jahrgang. Zeitung Vrnn,,n,rralionllprii«: Mi! P l'stvrrsrndun!,: nai^jälinl, ^,i«>llldilhr: Fur Nc>>,c Inserate bis zu 4 Zeilen l>U t>, «röheie per Zeile l8 k; bei öfteren Wirberliolui'lir» pcr Zeile 8 l>. Tie »z.'a'bacl,sr Zrillmn» el!chrin< tödlich, mit «Illlnalime dor Co,,»- »,,b sseiertane. Die Vdnnniftrnlion bchnbel sich Milloiil'straiie Nr. 2«: die Albnklion Viill»zi,1c staatliche Verlvaltung, deren erprobte Grundlagen n»d pflichttreuen Geist Ich auch in Zukunft bewahrt wisse» will, nud gleich ihr die Verwaltung der Länder wie der sonstigen autonomen Verbände dnrch einen zeit» s>emäßen Aufbau der gegenwärtigen Organisation be« sähigt werde, mit den wachsenden Bedürfnissen der Be-völkcrung gleichen Schritt zu halten. Die zuverlässigste Gewähr für das Gelingen dieses ^efurmwerkes, das sich zunächst auf das Gebiet der mncren Vernxiltnng sowie der Unterrichts, und Finanz» bcrwallnng erstrecken soll, erblicke Ich in einer ent« sprechenden Vorbereitung durch das Zusammenwirken wn Wissenschaft und Praris. Ich finde Mich daher in Genehmigung Ihrer Anträge bestimmt, zur Förderung der Verwaltnngsresorm eine Kommission, bestehend ans Fachmännern ans dem Gebiete der staatlichen nnd auto» Nomen Veruxiltnng sowie aus Vertretern der Staats. Wissenschaften, einzusehen, die uach Maßgabe der bei. liegenden von Mir genehmigten Grundsätze alle diese Nesorm betreffenden Fragen einer cingehcndeu fach. lichen Prnfnng zu unterziehen haben wird. Ihre Tätig, trit wird sich namentlich auf die Organisation der Vcr< walinngsbehördcn, auf die Gefchästsbehandlung und das Versahren zu erstrecken haben, wobei den Vcziehun» ttm zwischen staatlicher und autonomer Verwaltung ein besonderes Augenmerk zuzuwenden sein wird. Im Wege sachlicher Verbesserungen, die möglichste Einsachheil der Form mit dem größten Maße nutzbringender Wirkung vereinen, soll gleichzeitig anch die dnrch die Rücksicht auf die Staats, und Landcsfinanzcn gebotene Eiufchrän. kung des Vcrwaltungsaustvandes herbeigeführt werden. Über die Ergebnisse ihrer Arbeiten wird Mir die Kom« mission in der Form von Gntachten und Vorschlägen dnrch Vermittlung Meiner Regierung zu berichten haben, deren Ausgabe es sein wird, das gewonnene Material einer bcstimmungsgemäßen weiteren Nehand» lnng und insbesondere der allsälligen legislativen Ver» Wertung zuzuführen. Indem Ich Ihnen anbei die Lifte der von Mir in die Kommission berufenen Mitglieder übermittle, be-auftrage Ich Sie, das Erforderliche wegen ihres baldi» gen Zusammentrittes zu veranlassen. Ich gewärtige, daß ixr Tätigkeit dieser Körperschaft, die dem Wohle aller Bewohner des Staates gewidmet fein soll, anch allseits die wirksamste Unterstützung zuteil werden wird. Gödöllö, am 22. Mai 191 l. Iranz Joseph in. ,i. Vienerth n>. p. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung von, 20. Mai d. I. den Minislerialkonzipiskn im Handelsministerium Doktor Franz 5iZck und Dr. Johann Paul von Inama-Sternegg das Goldene Verdienstlreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Den 24. Mai 1911 wurde in der Hof. und Staatsdruckerei das XI.II. Stück des ReichsgeselMattes in deutscher Ausgabe aus> abgeben und versendet. Den 25. Mai 1911 wurde in der l. l. Hof. und Staats, druckerei das XXX. Stück der kroatischen, polnischen und slove» uischen sowie das XXXV. Stück der kroatischen Ausgabe des Reichsgeschblattes deS Jahrganges 1911 ausgegeben und vcr» seudet. Nach dem Nmtsblatte zur «Wienrr Zeitung» vom 34 uud 2b. Mai 1911 (Nr. 119 uud 120) wurde die Weiterverbrritung folgender Preßerzeunmsse verboten: Nr. 14 «Wiener Freie Worte» vom 20. Mai 1911. Nr. 3 «1^'lLtl-m »oeialjzt»» vom 18. Mai 1911. Nr. 36 «0e»1l? 8v6t» vom 19. Mai 191,. Nr. ^9 «^lruli». vom 19. Mai 1911. «8»,ino«t,»tn05<» vom 18. Mai I9II. Nr. 31 «Freie Korrespondenz» vom Ib. Mai 1911. Nr. 21 .VFelwlloöenli? Odxor» vom 16. Mai 19ll. Nr. 7 «Nnv/ pyzwvui OK?«!-» vom 16. Uai 1911. Nr. 59 'Xovä. I>c,d^. vom 17. Mai 1911. Flugblatt: «Arbeiter. Wähler ^ ou Mähl-Ostiau, Oderfuit, Witlowitz und Umgebung». Nr. 1!' .Ilu^'^«, volll» vom 18, Mai 1911. Nr. 32 »I^u»^u^ I'i-»vl1». vom 19. Mai 1911. Nr, 1lrl:knvil Iiev„<.', I)»d^u ilvU,. 1911» samt drr Beilage: «öllßnpi» pnkroiloviilio «tncleulstv.i. llo«. «ill XIV. kv<'^n 1911. c?!»lc> 8,. Nr. ^1 «X»rill»U,l-^» vom ^, Mai 191^. Nr. 12 «/iillnfe^ oli-nr» vom 21. Mai 1911. Nr. 20 .«lül(,v6r Venvaltungsreform, die Aller-hi,»chst genchmiglen Grundsätze für die Tätigkeit der hiezu eiugesl^en Commission. Sie betreffen! Ausgaben der Commission, die Zusammensetzung der Kommission, die äußeren Formen der Kommissionstätigkeit, den Arbcits» Plan, die Ncfngnifse des Vorsitzenden, den Verkehr nach außen, die Beschaffung von Auskünften und Behelfen, die Befragung von sachverständigen Auslunstspersonen, die Beteiligung der Negierung an den Beratungen, die Funklionsdaner der Kommission. Zu Mitgliedern in dir Kommission zur Förde-rung der Verwaltnngsresorm wurden berufen: Minister a. D. Dr. Naernreither, Professor Hofrat Bernatzik, Minister a. D. Ritter von Bilinsli, Minister Feuilleton. Pfingstrosen. Von Omitte Ktc'pischncag-Stifter. (Schluß.) Hertha kauerte hinter einem Strauch und wollte ^" hervorkommen, da Diti sie allzulange nicht eul> ^'cUe, als sie rasche Schritte hörte. Sie spähte durch die Aälter und duckte sich in heißem Erschrecken nieder. ?" war ja ihr schöner Ritter zurückgekehrt — was luchle rr ,,„r ^ ,^^^.^ i,„ Grase? Plötzlich bückte er !'ch u„h l^^) ^^^<; ^^>„, Vuden aus, das er in seine '"'uctlasche steckte. !i1lun hörte er die jauchzende Stimme "^ Kindt's und blickte in den Garten. Dili lvar nicht >cheu, er rics E^ich gleich zu, er inöge die Tante suchen, Und der iunae Mann trat bereitwillig durch die Gilter. l,ir. ..Welche Tante? Die Tanten sind ja schon beim -iLald." Da siel es ihm ein, daß er noch ein drittes Mäd-U)en g^li^, hatte. Es war flüchtig vorbei .gehuscht, er ^,lte l>im> Erinnerung au sie. Wo er sie snchen solle? ^'c sei hier in, Garten versteckt, versicherte der Kleine, "uh blickte hinter das ^usthaus, bog dann eine Hecke ^'Seinmider und näherte sich endlich einem Stranch. -"'U riihrle sich et»uas. Nasch drückte er die Zweige ""der und sah ein erglühendes Gesichtchen auftauchen, wlr, ^. ^ ^, üblich „och nie gesehen zu haben meinte, ""cm plötzlichen Impulse folgend, bcugte er sich nieder Und drückte einen Kuß auf die kirschroten, schwellenden ^'PPen. Da erhob sich die niedergekanerte Gestall zu Mer vollen Höhe und der junge Mann sah ei» schlan. "s, feingebantes Mädchen vor sich, in dessen großen "rannen Angen Tränen glänzten nnd um dessen Muud ^ wie seliger Schmerz zuckte. Er hatte also lein K'ind l^küßi, wie er geglaubt, fondern eine aufblühende Jung. fran. Diese Erkenntnis machte den wellgelvandlen jun-gen Mann so verlegen, daß er kaum stotternd die Worte hervorbringen konnte: „Entschuldigen Sie, gnädiges Fräuleiu, ich dachte, ich meinte — ein Kind..." Sie ein Kind! Hertha hätte es in ihrer siebzehn-jährigen Würde recht komisch gefunden, loenn die selt-same Lage ihr nicht jede Fassung geranbt hätte. Es war gut, daß Diti herbeigelaufen kam und feine Tante jnbelnd nmschlang; so kam wieder Leben und gesellschaft-liche Hallnng in die zwei erschrockenen Menschenlinder. Diti verlangte, daß Erich mitspiele, und der jnnge Mann gab bereitwillig nach. Er meinte, er könne die Ansflügler ohnehin nicht mehr erreichen, es sei denn, er lanfe sich die Füße ab, und zog das Umherlaufen im Garten vor. Die Zeit Verging wie im Fluge und »nr Diti war mit der Aussühruug des Spieles nicht ganz zufrieden. Immer wieder fand er seine Tante und Erich in eifrige Gespräche vertieft und mnßte sie daran erinnern, daft ein geeignetes Versteck aufzusuchen sei. Um die Mittags-zelt wollte sich Erich entfernen, doch der gelehrte .Haus-Herr, der um diefe Stunde ans dem Nücherwust in den hellen Tag trat, lnd ihn zum Familienessen ein. An. fangs war der alte Herr erstant, den jungen Mann im Hause zn finden, doch die Erklärnng vom verlorenen Notizbuch genügte ihm vollständig. Urfächlicher Zusam-melchang war ihm im praktischen Leben nicht wichtig — nnr beim geschriebenen und gedruckten Wort mnßte alles klappen. Nach dem bescheidenen Mittagchen spielte d?r alte Herr mit Erich eine Partie Sel)ach und dann machte man einen kleinen Spaziergang in ein nahe-gelegenes Wäldchen. Ein GläsclM Wein, das dem Gast zn Ehren getrnnken wurde, hatte wohltätig aus deu im Gehirn aufgespeicherten Nücl^erstaub gewirkt und der Hausherr plauderte gauz mnnter mit dem jnngen Frennde. Es war auch seltsam, wie viel Anteil und Verständnis Erich bei gelehrten Erörterungen zeigte. Als er dann schließlich Hertha au der Hand saßte und sagte, er wünsche sie als sein Frauchen heimzuführen, war der alte Herr gar nicht sonderlich erstannt. Da es sich nun herausgestellt lMe, daß die beiden Männer so gllt zueinander paßten, gehörte sein Lieblingslind als Dritte im Bunde dazu. Der gelehrte Herr hätte sich kaum allzusehr darüber gewundert, wenn man ihm ge. sagt hätte, Erich wolle Hertha heiraten, um öfter und eingehender mit seinen, Schwiegervater über versteinerte Infusorien reden zn können. Nun wurde in der großen Fliederlaul>e der runde Tisch gedeckt und ein einfaches, aber sehr fröhliches Verlobnngsfesl gefeiert. Hertha faß wie in einem seli-gen Traume an der Seite ihres schönen Nitters und erst die Ankunft der Schwestern brachte sie in dir nüch-tcrne Wirklichkeit zurück. Da siandeu sie nun vor der Laube erhitzt und verdrießlich in ihren prnnlhasten nnd zerknitterten Gewändern. In den alten Herrn war aber mit dem Verlobungswein die Mnse der Dichtkunst gefahren. Er erhob sein Glas und rief den Mädchen zn: „Pfingstrosen gleichet, o Töchter, ihr beide in eurer vollen und reifen Erfcl)einung, in den mit Zierat beladenen Kleidern, die enre kräftigen Körper umhüllen. Doch feht hier die Schwester, die Liebliche, sitzen, dem Maiglöckchen gleichend, das duftet im Grase, feht ihr zur Seite den künftigen Gatten, dem sie des Hauses Zierde will werden." Völlig zn Stnn erstarrt blickten die Mädct)en aus die fröhliche Gruppe. Sie lvaren geneigt zn glau» ben, der Vater I)abe ein Gläschen zn diel geirnnlen nnd der ungewohnte Nein verleite ihn zu lächerlichen Possen, doch als Erich Hertha an der Hand faßte nnd sich vor den Schwestern verneigte, mußte ihnen die Wahrheit klar werden. Voll Ingrimm sahen sie ein, daß man auch mit lachenden blauen Augen und mit Wangencrrübchcn nicht ,mmer das gewnnschc Ziel erreicht und daß, die vräch-tigflen Pfingftrufen von einem lieblickM Maiglöckchen in den Schatten gestellt werden können ... Laibacher Zeitung Nr. 121. 1138 27. Mai 1911. a. D. Dr. Nräf, Minister a. D. Artur Graf Bylandt-Rheidt, Landcsansschußbeisitzer Dr. Eppmger, Professor Dr. Josef Gruber, Minister a. T. Freiherr von Haerdtl, Professor D. Leopold Iaworski, Statt-Halter a. D. Franz Graf Mervcldt, Bürgermeister der Stadt Wien Dr. Josef Ncumayer, Scktiunschef i. P. Anton Graf Paee, Professor Hofrat Dr. Eugen Philip-povich v. Philippsbcrg, Lalrdlnarjchall-Stellvcrlreter Hofrat Dr. Thaddäus Ritter von Pilat, Senatspräsi-dent des VeNvaltungsgcrichtshofcs Hofrat Dr. Friedrich Ploj, Professor Hofrat Dr. Heinrich Nauchbcrg, Pro-fcssor Dr. Josef Redlich, Landeshauptmann Adolf Rhomlierg, Landesausschußbeisitzer Graf Adalbert Schönborn, Senatspräsident des Verwaltungsgerichts« Hofes Freiherr von Schluartzenau, Professor Dr. Gustav Seidler, Minister a. D. Dr. Heinrich Ritter von Wit-tek, Minister a. D. Dr. Johann Zäöek. Ferner hat Seine Majestät Frciherrn von Schwartzenau mit dem Vorsitz in dieser Kommission und Grafen Pace mit dessen Stellvertretung betraut. Politische Uebersicht. Laib ach, 26. Mai. Der russische Botschafter in Konstantinopel wurde beauftragt, der türkischen Negierung eine Mitteilung zu machen, worin auf die Konzentrierung der türkischen Truppen an der montenegrinischen Grenze hingewiesen wird, die eine ernste Gefahr für den Weltfrieden bcdcu» ten konnte, da der geringste Zwischcnfall an der Grenze einen Konflikt heraufbeschwören könnte, dessen Folgen zur Stunde schwer zu übersehen wären. Die militari« schen Maßnahmen Montenegros müßten als natürlich zu seiner Sicherheit angesehen werden. Die russische Ne» gierung spricht die Überzeugung aus, daß die Pforte diesen Standpunkt teile und gibt der Hoffnung Aus« druck, daß die türkische Regierung behufs Erhaltung der Ruhe und des Friedens es als möglich erkennen werde, unverzüglich und in kategorischer Form ihre durchaus friedliche Gesinnung gegenüber Montenegro auszusprc-chen. Die russische Regierung wird dagegen nicht unter» lassen, der montenegrinischen Regierung auch weiterhin Mäßigung und Ruhe anzuempfehlen. — Nach verlaß« lichen Informationen wollte der russische Botschafter dem Minister des Äußern ein Aidcmemoirc, über seine Erklärung übergeben. Der Minister lehnte die Wer-nähme ab, um dem Anscheine einer Notenübcrgabc aus-zuwcichcn. Der Minister versicherte dm Botschafter, daß die militärischen Maßnahmen der Pforte einzig die Unterdrückung des Malissorenanfstandes bezwecken; die Pforte denke nicht daran, ohne Herausforderung an» zugreifen. Die türkische Presse drückt ihr Befremden übcr die Veröffentlichung der russischen Note durch die Petersburger Tclegraphcnagcntur aus. Nach Inform«, tioncn der Pforte antworteten die anderen Großmächte auf die Klagen Montenegros wegen der türkischen Truppenkonzcntrationen, daß die Maßnahmen der Pforte nur die Unterdrückung des Aufstandes bezlveckcn. Das Kricgsministcrium hat die telephonische Verbin» dung aller Posten der tü'rkisch-montenegrinischcn Grenze angeordnet. Der türkische Kriegsminister richtete an die Reichs-Militärbehörden eine Iirkulardepeschc, worin er die Be-teiligung der Offiziere an der Politik verbietet. Der Minister anerkennt, daß Angehörige der Arme«, welche dem Vaterlande während der türkischen Revolution große Dienste leisteten, sich so lange mit Politik befassen muß-ten, bis der Zweck der Revolution gesichert war. Der Minister betont, daß zur Erreichung eines ständigen Fortschrittes sich die Offiziere ausschließlich ihren Mili-tärpflichtcn widmen muffen. Der Minister erklärt schließlich, er werde nicht zaudern, jene Offiziere, welche sich weiter mit Politik befassen, strenge gesetzmäßig zu bestrafen. Aus London wird gemeldet: Bei dem Festmahle der Premierminister der Kolonien hielt Staatssekretär Sir Eduard Grey eine Rede, in welcher er ausführte: Der englifch-amerikanische Schiedsgcrichtsoertrag habe Aussicht, etwas wie eine Grenzmarkc in dem Besitze der Menschheit zu werden. Nach dem, was bisher von dem Vertrage bekannt sei, werde er sicher die Bahn zu einem sehr großen praktischen Fortschritt in der fried-lichen Beilegung der Streitigkeiten eröffnen. Er werde ein Beispiel und ein Ziel sein, nach dem jedes Land strebt, indem er den Ausbruch eines Krieges schwierig mache. Wir wünschen diesen Vertrag erst mit den Vcr-einigten Staaten abgeschlossen zu sehen, bevor wir er-wägen, welcher Ausdehnungen er fähig ist. Wenn aber die Initiative des Präsidenten Taft so bindende Folgen für die anderen Nationen haben sollte, so werden wir dieselbe um so mehr begrüßen. TagcsneuiMtcn. — sMaiglöltchcnzauber.j Wir Städter kaufen heut« zuta« dic Maiglöckchen von den Händlern auf den Straßen und in' den Geschäften und wissen nicht, daß wir uns dadurch all der Zauberkräfte berauben, die den Maiglöckchen verliehen sind, wenn sie draußen im Walde und in der freien Natur gepflückt werden. Das Maiglöckchen, das von der tleincn Hand eines reinen Mädchens im Walde unter gewissen moosbewachsenen Bäumen gepflückt wird, bringt für das ganze Jahr der Familie des Mädchens Glück, ja darüber hinaus — wie manche sagen — auch dem Herzen des Mädchens. Nach dem Glauben anderer Gegenden kann man mittelst Maiglöckchen das widerspenstige Schicksal beeinflussen. Steckt man heimlich Maiglöckchen in einen Malven» strauß und bietet ihn einen« jungen Mann und einem jungen Mädchen an, die einander nicht kennen oder dic miteinander schmollen, so ist die Wirkung unfehl-bar: die beiden Empfänger der heimlichen Maiglöckchen müssen sich suchen und finden sich stets. Einst war ein mächtiger Zauberer in Liebe zu einer wunderschöllen Elfe entbrannt, die seine Neigung nicht erwiderte. Da raubte er sie in cincr Vollmöndiiacht, um sie auf sein Felsenschloß zu bringen. Aber als der Räuber die Un-glückliche durch einen schattigen Wald trug, wurde sie von einer gütigen Fee, die ihr hold war, in die lieb» liche weiße Maienblume vernxmdclt, und so fand ^sie der Zauberer nimmer. Darum sollen die jnngcn Mäd-chcn, die vor dem Znxmgc stehen, einem ungeliebten Manne in die Ehe zu folgen, in der Vollmondnacht in den Wald gehen, die Blume pflücken und an ihrem Herzen aufbewahren: dann hat tyrannischer Wille, leine Gewalt übcr sie. Nach einer anderen Sage beginnt das Maiglöckchen zu läuten, wenn ein junger Bursche oder ein Mädchen dahergeht, dem sein Schatz die Treue gc-brochen hat. Auf einem lvaldigcn Hügel in Ostpreußen, wenige Meilen von Königsberg weg, steht eine mäch-lige Tanne, in deren Schalten ein Mädchen allabendlich den Liebsten zu erwarten pflegte; eines Abends aber kam sie vergebens, und an dem silbernen Klingen der Maiglöckchen, die unter dem Baume blühten, erkannte sie, daß ihr Bräutigam sie verlassen habe. In der Ver» zweiflung gab sie sich den Tod und wurde neben dein Hügel, der ihre Liebe gesehen > hatte, bestattet. Noch heutigen Tages aber blühen auf dem Hügel die weißen Blumen. — Din Kanarienvogel als Krönungsgcschenk.) Ein Geschenk von ganz besonderer Art bereitet dic Stadt Norwich zur Krönung Georg V. vor. Norwich ist über Englands Grenzen Hinalls bekannt wegen seiner Kana» rieiwogclzucht. 4000 seiner Bewohner sind als Vogel» züchtcr tätig und exportieren alljährlich rund 40.000 Singvögel, von oenen, wic der „Sheffield Telegraph" angibt, wenigstens 20.000 nach Ncwyork gehen. So ist denn das Geschenk der Stadt Norwich natürlich ein Kanarienvogel. Der Vogel, dem die hohe Ehre zuteil wird, in des Königs Eigentum überzugehen, ist durch eine Kommission von Fachleuten ausgewählt worden und wird iii einem Käfig überbracht, der vergoldet und mit den Wappen des Königs und der Stadt Norwich gc-schmückt ist. Sein Wert wird auf 2000 X geschäht; er ist dcr schönste, dcn die Stadt auszuweisen l)at und ge-hört zu einer Art, von der bereits einer zu 1400 1< verkauft worden ist. — tDer längste Diplomat dcr Welt.) Den Ruhmes-titcl, ocr längste Diplomat der Welt zu sein, nimmt Sir Claude Macdonald für sich in Anspruch, der ohne Schuhe 1,90 Meter groß ist. Dieser Länge entspre» chend, begann er auch seine Laufbahn als Soldat und brachte es in Ägypten und in dcn Nigergebieten schnell bis zum Majors Dann aber wurde er auf Lord Salis-burys Betreiben 1896 nach Peking gesandt und er gc» hörte zu denen, die von den Boxern umgebracht sein sollten, so daß er das Vergnügen hatte, in den Blättern seiner Heimat lanqc Nachrufe auf sich zu lesen. Aber er lvar noch lebendig genug, um später zum Botschafter in Tokio ernannt zn werden, und von diesem hohen Posten hat er sich eben erst zurückgezogen. Es muß ein seltsamer Anblick gewesen sein, gerade diesen Hünen unter den zierlich gcbaulen Japanern sich daher be» wegen zu sehen, und vielleicht sind sie jetzt froh dar-über, daß sie diesen unheimlich langen germanischen Niesen wieder los sind. — Mn ungewöhnlicher Streitfall) wurde diesertage vor einem Pariser Gerichtshof verhandelt. Die Frau eines Bankiers hatte gegen einen Friseur auf einen Schadenersatz von 4200 Franken geklagt, weil er ihr Haar vollständig ruiniert habe. Dic Richter befanden sich in einer mißlichen Lage. Sie mußten einerseits an» erkennen, daß die Dame recht hatte, wenn sie eine Enl-schädigung forderte, anderseits konnte dem Frisenr kein Verschulden nachgewiesen werden. Die Dame wollte ihr Haar, das bereits einen leisen grauen Ton angcnom» men hatte, in seiner ursprünglichen Vlondhcit erhalten wissen, und der geschickte Figaro erklärte sich gegen ein Honorar von ein paar Franken dazu bereit. Hundert, mal hatte er schon die gleiche Operation ausgeführt, wie stets champonicrte er zunächst die Haare und wandte dann nach seiner erprobten Manier cUvas „Ean oxi» gi!N<1e" und Ammoniak an. Eine Haarkompresse sollte dann die Behandlung zu einem glücklichen Abschluß füh-ren, aber als dcr Künstler sein Werk gekrönt glaubte, da zeigte sich, daß all die schönen Locken, auf die die Dame so stolz geweseil war, steif und zottig geworden waren und einen schrecklichen Farbenton angenommen hatten. Der entsetzte Friseur versuchte nun init neuen Mitteln das Furchtbare wieder gut zu machen. Er wandte eine Friktion an, versuchte es mit Waschen, und als all das nicht helfen wollte, ivandte er schließlich ein Radikal» mittel an, er gab ihr eine Tinktur, die ihr blondes Haar ticfschwarz färben sollte, nm so wenigstens die schlimmste Verunstaltung aufzuheben. Doch das hieß den Teufel mit Beelzebub austreiben. Die Haare gingen nun rasch aus, nnd nach ein paar Tagen lvar es so weit, daß ein anderer zur letzten Hilfe herbeigerufener Haar» künstlcr nur noch — eine Perücke empfehlen konnte. In dieser Perücke erschien die schwer heimgesuchte Dame vor Gericht. Aber dem Friseur konnte kein Fehler nach» gewiesen werden, und da zudem die Aussicht besteht, daß die Haare in einigen Wochen wieder nachlvachsen werocn, so begnügte mall sich damit, den armen Figaro zu 400 Franken Geldstrafe zu verurteilen. — Mn sonderbares Testament.) Der Besitzer eines dcr bekanntesten Häuser dcr Lebensmittelbranche iil Paris halle, als er vor zehn Jahren starb, lestamen-larisch seine Tochter zur Erbin des Geschäfts fuwie der dazu gehörigen Gebäude gemacht, während seine Söhne oas vorhandene Barvermögen erhielten. Das junge Mädchen übernahm die Leitung des Geschäfts und zeigte fich sehr tüchtig, bis es sich eines schönen Tages von einem Musiker entführen ließ. Während ihrer AbWesen-hcit wnrdc das Geschäft von dem Personal weiter» geführt nnd nahm einen neuen Aufschwung. Vor kurzer Zeit ist die bisherige Besitzerin aber gestorbeil und hat testamentarisch verfügt, daß ihr Geschäftshaus sowie sämtliche Bureaux nnd Vorräte verbrannt würden. Ihre Brüder haben die Ungültigl'eilserllärnna, des Testaments beantragt. — lDaö „Telephon der Schwerhörigen".) In der Pariser Akademie der Wissenschaften hat'Dr. Arsonval ein von Dr. Lcnouen erfundenes „Telephon für Schwer» hörige" vorgelegt, das die Taubheit mildern soll. Im wesentlichen besteht es aus einem winzigen Telephon a»s Aluminimn von 15 Gramm Gewicht. Es kann im Ohr bequem untergebracht werden. Ein Präzisions« Mikrophon vun ganz kleinen Abmessungen wird auf der Brnsl des Schiverhörigen angebracht und durch elektrische Leitungen mit einem Taschenelement nnd dem Telephon verbunden, Übcr die Wirkungsweise dcr Er» finduüg sind Einzelheiten noch abzuwarten. — lNlatt aus einem Adreßkalcnder.) Der Frühling singt's von Strauch und Baum nnd schlägt dcn Takt dazu: O Liebcswonne, Mmenbaum, was ist so süß wie du? Lcberspätzlsuppc, Surbratcn mit Kartofselknüdl und Gurtensalat, Fruchtgelee. Lokal- und Pminzilll-Mchiichtcu. Die Entwürfe eines neuen Wchrssesches und einer Militär-Strafprozcsz-Ordullllg. (Fortsetzung.) Wie bereits erwähnt, wird auch in Hinkunft ein gewisser, wenn auch nicht sehr bedeutender Teil der Mannschaft einen dreijährigen Präsenzdicnst ableisten müssen. Auch für die in den ersten drei Jahren nach Inkrafttreten des neuen Wehrgesetzes Assentierten und bei der Infanterie und Iägertruppe, bei der Artillerie und den technischen Truppen Eingeteilten ist die Ver» pflichtilng zu einem dreijährigen Präsenzdienst noch auf« rccht erhalten. Dcr 8 20 des Entwurfes bestimmt jcdoch, daß jene Rekruten zn einem dritten Präsenzdienstiahre nicht verpflichtet werden können, die, am Tage ihres freiwilligen Eintrittes, bczw. spätestens am 1.'Oktober desjenigen Jahres, in dem sie das 21. Lebensjahr voll-enden, eine staatliche oder mit dem Rechte der Öffentlich, lcit ausgestattete, nichlstaatliche Schule mit Erfolg ab< solvicrt haben, die für einen gewerblichen, künstlerischen, technischen, kaufmännischen, land- oder sorstwirtschast-lichen, berg» oder hüttenmännischen Verufszweig eine abgeschlossene Bildung vermittelt. Der gleichen Begun» sligung werden auch jene teilhaftig, welche zu dem ango gcbcncn Termine sechs Klassen einer staatlichen oder mit dein Rechte der Öffentlichkeit ausgestatteten nicht' staatlichen Mittelschule im engeren Sinne mit Erfolg absolviert haben. Die Ncsreinng von dritten Präsenten st jähre gill nicht nur für dcn Fall dcr Assentierung im Wege der Stellung, sondern auch bei freiwilligem Einlritte, wel» cher sonst durchwegs die Verpflichtung zu einem min« destens dreijährigen Präsenzoicnst begründet. Nachdem dcr freiwillige Eintritt mit dem vollendeten 17. Lebensjahre zulässig ist, können die freiwillig Eintretenden — die entsprechende körperliche Entwicklung vorausgesetzt — bereits mit vollstrccktcni 19. Lebensjahre ihrer Präsenzdienstpflicht Genüge geleistet haben und sich ihrem praktischen Berufe widmen. Diese Begünstigung wurde in erster Linie für die Absolventen der niederen Fachschulen geschaffen. Als solche kommen hier insbesondere in Betracht: die zwei-klassigen Handelsschule», Wcrkmeisterschulen, Vauhand» werkerschuleu, Bau- nnd Kunsthandwcrlerschulen, Mei< sterschnlen, Ackerbau» und venvandtc landestulturelle Spezialschulen lObst. und Weinbauschulcn usw.) endlich die niederen forstlichen Lehranstalten. Bezüglich des Einjährig-Frciwilligenrcchtes bringt das neue Wehrgesetz eine Reihe wesentlicher Abünde-rungcn. . So wird der Normaltag, an welchem der Nerecht'-gungsnachweis zu erbringen ist, vom l. März auf den 1. Oktober verlegt, wodurch abweichend von ^n lns-herigen Bestimmungen jenen Aspiranten, die sich ^ dcr Stellung in dcr letzten Klasse einer siew'klasM" Lehranstalt befinden, die Begünstigung gewährt w»ro. Das Einjährig-Freiwilligenrecht ist ftrncr erweitert durch die Ausnahme eines sogenannten Kun^ei Laidachcr Zeitung Nr. 121. 1139 27. Mai 1911. Paragraphen: Die Vegünstignng »viro tüusiig auch sol-chcn Wehrpflichtigen zugestanden, die zlvor einen for-wellen Clndiennachlueis nicht erbringen sönnen, aber auf dem Gebiete der Wissenschaft, Literatur, Technik, Kunst oder des Kunstgewerbes ganz besonders Hervor» ragendes geleistet haben. Den Absolventen von sechs Klassen eines Gymna-stumö oder einer Realschule oder der äquiparierenden Jahrgänge einer gleichstehenden mittleren Lehranstalt oes In. oder Auslandes, einschließlich der Lehrerbil-dungsanstalten, soll künftig das Einjahrig-Freiwilligen, ^ccht zugestanden »oerden, »oenn sie eine vor einer hiezu bi'strlllen Kommission abzuhaltende Prüfung bestehen. Die vielfach geforderte bedingungslose Einräumung deS ^njährig.Freiwilligenrechles an Absolventen von sechs -"iitk'lschnlen envies sich vom militärischen Standpunkt als ebenso unannehmbar »vie die Aufrechterhaltung der ^fähign!igssIntelIigenz.)Prüfnng in ihrer bisherigen ^uim. Hingegen schien eine Kombination beider Ele-wente - also die Gewährnng des Einjährig.Freiwil» l'genrechtcs an die Absolventen von sechs Mittelschul, fassen unter der Voranssetzuug der Ablegung einer Prüfung — geeignet, einen Teil jener Bedenken zu paralysieren, welche der uneingeschränkten Realisierung drs einen wie des anderen Vorschlages entgegenstanden. Die angeführten Erweiterungen im Vegünstigungs» Wesen greise» aus den bisherigen Kandidaten für die Vcfa'hissungsprüsung die zwei wichtigsteil Gruppen her-aus und teilen jeder derselben die ihrem Viloungs-yrad entsprechende Berechtigung zu. Wehrpflichtige, deren Vorbildung so gering ist, daß sie unter keine dleser beiden Gruppen fallen, können ihrem Vildnngs-ssrad noch anf eine Bevorzugung in der Erfüllung der Wehrpflicht einen begründeten Anspruch nicht erheben. Tie Grundsätze des auf dem Bildungsgrade Ix» muhenden wehrgesetzlichen Berechtignnaswesrns sind dem« nach: ' . ^ . . "1 Absolvierung qualifizierter mittlerer Schulen be. rechtigt ohne weitere Prüfung zum Einjährig» Freiwilligendienst; !>) Zurücllegung von 6 Klasscu, bezw. 2 Jahrgängen dieser Schulen berechtigt nach Ablegung einer Prüfung zum Einjährig-Freiwilligendienst; <-) Zurücklegnng von 0 Klassen eines Gymnasiums oder einer Realschule, sowie Absolvieruug einer qualifizierten niederen Fnchlehranstalt ohne wei-tere Prüfung gibt die Gewähr, ein drittes Jahr dienen zu müssen. Die gegenwärtig vorgeschriebene Prüfuug zum NaclMise der Befähigung für die Reserveoffizierscharge ist im Entwürfe nicht mehr vorgesehen; im Zusammen-hange damit entfällt auch die bisherige Verpflichtung zur Ableistung eines zweiten Präsenzoiensljahres für diejenigen, welche die Reserveoffizicrsprüfung nicht be. standen haben. Nas die Kosten der Ableistung des einjährigen Präscuzdienstes anbelangt, fo bringt der Entwurf ein neues Prinzip znr Gellung. Der einjährige Präsenz» dienst, der bisher grundsätzlich auf eigene Kosten und "ur dann ausnahmsweise auf Staatskosten abgeleistet wurde, wenn einerseits die wissenschaftliche Befähigung Ul besonderer Weise dargelan und anderseits nachgewie» ^n wurde, daß der Betreffende selbst den für den Unter-^lt während des Freiwilligelljahres erforderlichen ^ustenbetrag nicht aufzubringen vermöge, soll künftig in l d" N^ ^ Staatskosten und nur über spezielle Bitte "Uf eigene Kosten abgeleistet werden. Die stete Steigerung der Zahl der anf Staats-"'sten dienenden Einjahrig-Freiwilligen sowie die Wahr. ^hmung verschiedener Unzukömmlichkeiten in bezug auf "^' Nachweis der Mittellosigkeit ließen es angezeigt ^scheinen, den Dienst auf Staatskosten zur Regel zu ^hebcn. Nur bei der Kavallerie, der reitenden Artil-^lle i,„d der Trniulruppe mußte an dem bisherigen Grundsätze der Ableistung des Präsenzdienstes aus eigene ^slcn festgehalten werden, um einen vom militärischen ^andpunlle bedenklichen Andrang Einjährig-Freiwil-'Ncr zu diesen Formationen hintanzuhalten. ^. Die Ableistung des einjährigen Präsenzdienstes aus Staatskosten bedingt nicht die.Kasernierung solcher Ein» ^^-Freiwilligen, welche die Auslagen für die eigene "uhnung tragen. y Die Verpflichtungen der Nichtaktivcn bezüglich der Meistung der Wafsenübungen sollen eine nicht un-^Irntlichc Erleichterung erfahren. .. Die Reservisten in'der Landwehr, denen bei zwei» IMige,,, Präsenzdienste gegenwärtig Wassenübuugen in ^'r Gesainldauer von 16 Wochen obliegen, werden ^"Ilighin solche llbungcn nur bis zur Gesanttdauer ^n höchstens 14 Wochen abzuleisten haben. Die Maxi» .^aldaner d<>r Wasfenübungen c>er Reservisteir mit drei-uhriger Präsenzdienstzeit, die heute 12 Wochen beträgt, "''cd sich künftighin ans 1l Wooeit> gehenden Zulaffung von Rechtsmitteln mit aufschieben» oer Wirkung, der Unabhängigkeit der Gerichte, der Ständigleit der Richterkollegicn wird es von den Grund, sätzen des formal gebundenen Beweises, der Heimlich» keil, Schristlichkeit und Mittelbarfeit, der Vereinigung der Funktionen des Richters, Anklägers und Vcrtei-digers, des Ausschlusses oer Verteidigung durch Dritte, der Vereinigung der Administrativ.n oer konstituierenden Versammlung der Ortsgruppe Laibach des österreichischen Flotlenvereines an, 14. d. M. gewählte Ortsgruppenvorstand hielt am 23. d. M. abends im Vibliolhekssaale der k. l. Landes-regiernng behufs Konstituierung von Ausschüssen eine zahlreich besuchte Sitzung ab, worin der Obmann des Vorstandes, Herr k. l. Landesregicrungsrat Otto Edler vou Detela, den Vorsitz führte. Zunächst brachte der Herr Vorsitzende folgenoen ihm zugekommenen Erlaß zur Kenntnis: Im 'Allerhöchsten Auftrage beehre ich mich zufolge Erlasses des Herrn k. l. Ministers des Iuuern am 16. Mai l. I., Z. 4644/M. I. Euerc Hoch-wohlg^boren sür die anläßlich dcr konstituierenden Versammlung der Ortsgruppe Laibach des Österreichischen Flollenvereiues zum' Ausdrucke gebrachte Loyalitäts-lundgcbung den Allerhöchsten Dank bekanntzugeben. Gleichzeitig ersuche ich Euere Hochwohlgeboren, hievon alle Beteiligten verständigen zu wollen. Dcr k. k. Landes. Präsident Schwarz rn. i>. Daran schloß der Herr Obmann die Mitteilung des nachstehenden, von Seiner Exzellenz dem Herrn Oberst-Hofmeister Seiner k. u. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Protektors des Österreichischen Flutlcnvereincs Erzherzog Franz Ferdinand an die Leitung der Ortsgruppe gerichteten Telegrammes ddo 15. Mai des Wortlautes: „Seine k. u. k. Hoheit der durchlaucl)» lislstc Herr Erzherzog Franz Ferdinand haben die an> läßlich der lonstituierendrn Persammlung der Orts-Gruppe Laibach zum Ausdrucke gebrachte loyale Kund-siebung mit bestem Dank huldvollst zur Kenntnis zu nehmen geruht. Obersthosmeister Baron Rumers-kirch." Weilers gelangte zur Verlesung das an den Herrn Obmann unter dem 15. Mai eingelangte Telegramm des Präsidenten des Österreichischen Flottenvercincs, Seiner Durchlaucht des Herrn Fürsten Alfred Licch-t e n ft ein, des Inhalts: „Für die freundliche Be» grüßung bestens dankend, sende ich der Ortsgruppe Laibach meine allerherzlichslen Wünsche." Sodann folgte die Verlesung des von dcr geschäfts-führenden Stelle der Zentrale des Österreichischen Flottenvcreines in Wien anher gelangten Schreibens ddo. Wien, 20. Mai: „Verehr!iche Ortsgruppenleitung in Laibach. Mit lebhafter Freude l)aben wir die Kon» slituierung der Ortsgruppe Laibach zur Kenntnis ge> nommen. Wir sprechen allen jenen Herren, welcl>e sich un, das Zustandrlummeu dieses hochpatriotischen Werkes bemüht haben, unseren aIlerherzlichen Dank aus. Es wird uns ein Vergnügen sein. diesen Herren auch öffent. lich dnrch Pnbli,'>rung des Konstiluierungsberichles in der ,Flagge' unseren Dank und unsere Anerkennung aus. zusprechen. Indem wir der Ortsgruppe Laibach für die Zukunft das Allerbeste wünschen, zeichnen wir mit dem Ausdrucke der vorzüglichsten Hocl)achtung Österreichischer Flullenverein. Das geschäslssührende Vorstandsmitglied Konsul P. (5yb or n." Alle diese Mitteiluugcn wurden von der Verjamm» lung mil der lebhaftesten Altlamalion ausgenommen. AIs nächster Punkt der Tagesoronnng erfolgte die 3öahl der Ausschüsse Es wnrden vier Ausschüsse gewählt, u. zw.: 1.) ein N e d a kt i on s a u s s ch n ß sdie Herren, Stadtarzt Dr. Demetcr Ritter von Bleiweis -Trsteniöki, Advokaturslonzipicnt Dr. Josef A 2 m a n , Handelsmann Otlomar N a m b e r g , f. u. k. Lmienschisfslcutnant d. R. W. Kubelka, kaiserlicher Rat Schriftsteller Peter von Radics, Direktor Sil-vlstcr 5 kerb i n cc); 2.j ein Revisionsaus. ! ch u ß mannstellvertreter Otlomar Vamberg unternommene Beteiligung als Vertreter der Laibacher Ortsgruppe an der vor kurzen, in Wien stattgehabten Generalverjamm. !nng des österreichischen Flottenvereines, schilderte in warme» Worten den liebenswürdigen Empsang, dessen die Herren seitens des Herrn Präsidenten daselbst teil-hastig geworden waren, und überbrachte dessen Grüße an del, hiesigen Ortsgrnppenvorsland, sowie die Zusiche-rung der kräftigsten Unterstützung unserer Ortsgruppe durch die Zentrale und durch das Vereinsorgan „Die Flagge". All diese Mitteilungen wurden von den Ver» sammelten mit großem Beisalle entgegengenommen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde gegen» über anderwärtigcn mißverständlichen Annahmen fest« gestellt, daß das vorbereitende Komitee zur Bildung nnserer Laibacher Ortsgruppe durchaus lein Defizit auf. zuweisen habe, indem das Erträgnis der stattgehabten Veranstaltungen bei der Grünoungsseicr 1li26 X be-tragen und der Vereinsfonds die Summe von 1200 X bilde, was als ein ganz zufriedenstellendes Ergebnis zu betrachten sei. Ferner wurde festgestellt, daß bei Veranstaltung von Gründungsfestlichleiten von Orts. grnppen, wo es angehe, die Mitwirkung der l. u. l. Marmemufillaprlle in Anfpruch genommen worden fei, übrigens aber unsere Ortsgruppe sich auch mit der aus» gezeichneten Musikkapelle des hier in Garnison be» findlichen k. u. k. 27. Infanterieregiments im besten Einvernehmen befinde. Als nächster Punkt der Tagesordnung wurde die Beistcllung von zweierlei Mitglicdertarlcn in je einer der beiden Landessprachen sowie anderer Drucksachen und dcr Vereinsstampiglien in gleicher Doppelsorm be-schlössen; nur die Herstellung'der Postschecks erfolgt in beiden Sprachen vereint. Zur Beteiligung am Siapellause des Kriegsschiffes ,Mribus unilis", des ersten österreichischen Dreadnought, am 24. Juni in Trieft meldeten sich aus der Mitte der Versammlung vorläufig sechs Herren; es wurde ferner beschlossen, im ganzen 24 Karlen sür Teilnehmer aus dem Mitglieder» kreise unserer Ortsgruppe vorzubereiten. Zur Frage tvegen Ausnahme eines Vereins-bureaus meldete sich Obmannslellvertretcr Herr lais. Rat Johann M a l h i a n zum Worte und erklärte sich ^aibacher Zeitung Nr. 121. 1140 27. Mal ','.'1 l. unter dem lebhaftesten Beifalle bereit, sein eigenes Bureau zum Zwecke einer Zentrale unserer Ortsgruppe zur Verfügung zu stellen, wo alle an den Vorstand ge» richteten Emläufc entgegengenommen und von wo aus auch Einladungsschreiben zu den zu veranstaltenden Festlichkeiten und dergleichen Agenden gerne gratis besorgt werden sollen. Äm Schlüsse der Versammlung wurde gleichfall? unter der lebhaftesten Beifallskundgebung ein Antrag behufs Veranstaltung eines möglichst billig ins Werk Zu sehenden Instr n k tionsausfluges der Lai» bacher studierenden Jugend der höheren Klassen der Gymnasien, der Realschule, der Lehrerbildungsanstalt, der beiden hiesigen Handelsschulen und dcr Gewerbe-schulen nach Triest entgegengenommen. Dieser Instruk-twnsausflug soll noch im Juni, und zu>ar noch vor dem Stapcllaufe des Dreadnought, stattfinden und damit auch die Besichtigung des Lluydarsenals, dcs Stabili-mcnto tccnico sowie eine Rundfahrt auf dem Meere verbunden sein. In der Motivierung dieses Antrages wuroc darauf hingewiesen, daß von Budapest aus schon wiederholt solche Schülerausflügc an die Adria nach Fiume unter großen Begünstigungen seitens der Bah» nen und Schiffsunternehmungcn stattgefunden und daß anderseits unsere, dem Meere um so viel näher befindlicl)c studierende Jugend noch nie die Gelegen» heit hatte, sich in Gruppen diese für alle fruchtbrin-gende schöne Erinnerung zu erwerben. Nach mehrstündiger Dauer wurde diese konstituie» rendc Versammlung dcs Vorstandes unserer Orts« gruppe geschlossen. An der Antragstcllung und den daran geknüpften Debatten hatten sich in erster Reihe der Vorsitzende, Herr Obmann Landesregicrungsrat Otto Edler von Detela, der Referent Herr Linien-schiffslcutnant d. R. W. Kubelka, Herr kais. Rat I. Mathian , Herr Oberpostverwalter 3 trukelj, ferner die Herren Ivan 5 iö, Hans Krisper, Emil Tön nies beteiligt. — lZu den Neichsratswahlen.) Wie wir erfahren, wurde von der gestern abends im „Mestni dom" ab. gehaltenen Vertrauensmännerbcrsammlung dcr natio-nal-sortschrittlichen Partei einhellig Herr Dr. Vladimir Na vn i ha r, Advokat in Laibach, als Wahlwcrbcr dieser Partei für das Neichsratsmandat der Stadt Laibach aufgestellt. — Die Slovcnische Volkspartci hat in einer ebenfalls gestern stattgehabten Vertrauens-männervcrsammlnng Herrn Primarius Dr. Vinko Gregori 5 in Laibach als Kandidaten für das rcichs-rätliche Mandat der Stadt Laibach nominiert. — lVom Schuldienste.) Wie man nns aus Wien meldet, hat Seinc Exzellenz der Minister für öffentliche Arbeiten den Maschinenadjunktcn dcr österreichischen Staatsbahncn Milan von 6uklje zum Lehrer der neunten Rangsklasse an der kunstgewerblichen Fach» schule in Laibach ernannt. — lDas korpsprcisschicllen) findet heuer in Lai» back), und zivar auf der Mililürschicßftättc statt, und beginnt am 31. Mai nm 7 Uhr früh, dauert bis spä« testens 2. Juni. Das Schießen dauert täglich von 7 Uhr früh bis 12 Uhr mittags und von 2 Uhr nachmittags bis 7 Uhr abends. Es wird auf folgende Scheibengattunqen geschossen: ^V. Normale 'Schulscheibe. Die Kreise 1 bis 5 sind jedoch in zwei Kreise geteilt und ergeben die Werte 1 bis 10. Dcr 6. und 7. Kreis, in Originalgröße beibehalten, ergeben die Werte 11 und 12. Distanz 300 und 400 Schritte. Waffen: die dem Schützen zuständige Armeewaffe; es ist jedoch den mit Karabiner oder Stutzen bewaffneten Truppen frei-gestellt, mit dem Infantcrieqewehr zu fchießen. Körper-läge nach Belieben lstchend, sitzend, liegend, kniend). Das Auflegen der Waffen oder Anlagen an eine Stütze ist nicht ^stattet. Jeder Geschoßdurchschlag durch die "Scheibe innerhalb dcs ersten Kreises oder jede zweifel-lose Geschoßbcrührung desselben zählt als Treffer. Der Trcfferwcrt ist durch die Sektionswerte 1 bis 12 ge-geben. Jede Sektionsberührung ist als nächsthöhere Sektionszone zu zählen. Zur Bestimmung dcr Rang» ordnung der Schützen für die Preise wird die Summe 'der Sektionswcrte sämtlicher auf 300 und 400 Schritte Schulschcibe abgegebenen Schüsse mit der Zahl der hier» in erreichten Treffer multipliziert Dieses Produkt ist in erster Linie bestimmend. Ist dieses Produkt gleich, so entscheidet die Zahl dcr höchst bewerteten Schüsse aller Serien. Wenn auch diese Zahl gleich ist, so entscheidet der Wert des letzten, vorletzten usw. bis eisten Schusses, und zwar bei der zweiten Serie 400 Schritte beginnend nach rückwärts. Wäre auch hier Gleichheit, so wird so-lange mit einem Schusse gerittcrt, bis ein Unterschied erreicht ist. Preise: 1.) Ehrenpreise,- 2.) Gebrauchsgegen-stände im Gesamwerte von zirka 4000 X. Jeder Schütze, dcr einen Ehrenpreis gewinnt, gewinnt außerdem einen Gebrauchsgegenstand, tt. T i c f sch u ß sch e i b c: Fünf Kreise mit Blättchen über den 4. und 5. Kreis. Di'men-sionen: Zielpunkt 2r -- 25 Zentimeter; 4:2 r --- 11 Zentimeter- 5:2 i- — 6:3 Zentimeter. Distanz 300 Schritte. Waffen und Körperlage wie ans Schulscheiben. Wert der Treffer durch die Seltionswerte bestimmt-bester Tiefschuß „Erster", nächster „Zweiter", zweit» nächster „Dritter" usw. Die Güte der Schüsse wird instrumental gemessen. Preise: Geldpreise, in Gold. O. Revolver- und P i st o le n sche i b e: 12 Kreise ^ Distanz 25 Schritte. Dimensionen: Zielpunkt 2 r — s Zentimeter mit 2 r — 4 Zentimeter weihen Mittel« Punkt, von Kreis zu Kreis zwei Zentimeter. Waffen: Armcerevolver und alle Repcticrpistolcnsystcme. Wert der Treffer: Es werden Serien zu 5 Schuß abgegeben und können beliebig oft jedesmal um 1 X wiederholt werden. Die Summe der erreichten Einheilen einer Serie entscheidet, bei Gleichheit der lctzw, dann vor« letzte usf. bis ersten Schuß. Wenn auch hier Gleichheit, wird mit je einem Schuß, bis Unterschied erreicht ist, gerittert. Preise: Geldpreise in Gold. Die Höhe der Preise für Tiefschuß 300 Schritt und Revolver 25 Schritt ist von den einlaufenden SchußaMern abhän-gig. Auf die Distanzen 300 und 400 Schritt (Schul, schcibe) sind nur je zwei Lagen zu je fünf Schüssen in gebundener Scrie gestattet. Eine Lage ist am Vormit» tage, die andere am Nachmittage zu schießen, vor jeder Lage sind zwei Probeschüsse gestattet. Für zirka 200 auswärtige Schützen sind die Unterkünfte in der leer stehenden Landwchrka>ernc, für die weiteren Schützen ill Hotels sichergestellt. Seine Exzellenz der Herr Korpsloinmaudant FML Ernst Freiherr von Lcith -ner wird, anläßlich der Inspizierung der Laibachcr Garnison hier weilend, bei dem Prcißschießcn am 2. Juni sowie bei der an diesem Tage erfolgenden Preisvcrtcilung zugegen sein. — lÄorpsoffizlcrsschule 1911/1912.) Zur Frcquen-tiernngder Korpsoffiziersschule 1911/1912 wurden nach» stehende Offiziere des k. u. k. Heeres beantragt: dcr Hauptmann Otto Rößlcr des Feldjägerbataillons Nr. 11; die Oberleutnante Rudolf Ritter v. Schrott, Josef Heyer, Leo Rosner, Maximilian Schaf-ter, des Infanterieregiments Nr. 7; Anton Edler von Lukanc, Engen Ballon, Nikolaus Giurowi ch, Rudolf Klein, Karl Gressel des Infantericregi» mcnts Nr. 17; Wilhelm Edler von Lunzcr, Ludwig Kette, Karl Kaiser, Franz Mody, Johann Moll, Virgilius Desimon dcs Infantcricregi. mcnts Nr. 27- Friedrich Ritter von Nosncr dcs Iu-fanteriercgiments Nr. 47; Franz Brcisach des In-sanlerieregiments Nr. 87; Egon Edler von Vlum-feld, Johann Petritsch^ Heinrich Rück, Franz Bude des Infanterieregiments Nr. 97; Rudolf Häusler dcs Fcldjägerbataillons Nr. 7; Milivoz Georgievics des fcldjägerbataillons Nr. 11; Otto Vicenzi des Feldiägcrbataillons Nr. 20; Egon H iemc f ch des Feldjägerbataillons Nr. 29; Leo S n p-pant sch it sch des Feldkanonenrcgimcnts Nr. 7; Ka» millo Brcgant, Otto Ritter von Gariboldi des Dragonerrcgiments Nr. 5. — sübungcn im Telegraphen», Telephon, und Tignaldienste.) Die feldmüßigen Übungen im Telegra» phcn-, Telephon- und Slgualdicnsle finden hencr in der Zcit vom 6. bis 25. Juni statt. Die Teilnehmer der 28. Infanterietruppendivision und jene dcs Dragoner» rcgiments Nr. 5 versammeln sich am 5. Juni in Görz, üben dort unter dem Kommando dcs Leutnants Adolf Wunsch dcs Infanterieregiments Nr. 27, in eine Dibisionstelephonabteilung und eine Kavnllerietelephon» abteilung formiert, bis 15. Juni. An diesem Tage hat die Ubungsgruppe Görz mit Bahn nach Klagenfurt ab» zugehen und übt nunmehr mit der Gruppe Klagcnfurt daselbst und im Raume bis Villach untcr Leitung des Majors Alfred Purtscher, Generalstabschefs dcr 28. Insauterietruppcndivision. — ^Evangelische .Kirche.) Morgen vormittags um 9'/2 Uhr gelangen folgende Werke alter Meister znr Aufführung: 1.)'Sarabande für Violine von Jean Marie Lcclair; 2.) Largo für Violonccll von I. S. Bach. — lTodcsfäll.) Im hiesigen Sicchcnhause ist am 25. d. M. Hcrr Franz Zirkelbach, einer dcr lctztcn Radetzkyvcteranen, im Altcr von 86 Lebensjahren ge° stürben. Er w^rd hcntc nachmittags um 2 Uhr von St. Ehristoph aus auf dcm Fricdhofe zum Hl. Kreuze beerdigt werden. O. — Dine Pfandgebühr für Siphonflaschen.) Wie uns der Landesverband dcr Sodawaffcrcrzeugcr in Krain mitteilt, wurde in der am 27. April l. I. ab-gehaltenen außerordentlichen Hauptversammlung dieses Verbandes übcr Antrag aller Mitglieder der Beschluß gefaßt, alle Gastwirte, Kaffecsicder und dcren Abneh« mer aufzufordern, genan auf die Rückerstattung dcr Siphon« und aller sonstigen Flaschen der Sodawasser-crzeuger sowie dcrFlaschenlisten in der Hinsicht zu achten, daß dic Flaschen in voller Anzahl und in gutem Zustande rückerstattet werden. Jeder Abnehmer, ob Gastwirt, Easctier odcr Kaufmann, ist deni Sodawasscrerzeuger, von dcm er Sodawasser oder Kracherl bezieht, für jede nicht zurückerstattete Flasche odcr Kiste verantwortlich und hiefür zum Schadenersätze verpflichtet. Daher wäre für jede Flasche, die den Abnehmern außerlM, des Lokales ausgefolgt wird, eine nach dcr Rückerstattung der Flasche rückzahlbare Pfandgebühr abzufordern, dic für Siphonflaschen 40 ii, für Kracherl 20 l> ausmachen soll. Da Sodawasserflafchen 2 X, Kracherlflaschen 40 1, kosten, ist es selbstverständlich, daß dcm Sodawasser-crzcuger aus dem Zerschlagen oder Zurückbehalten der Flaschen mehr Schaden als Gewinn erwächst, znmal sich die Preise dcr Sodawafscrerzengnisse infolge der großen Konkurrenz sehr niedrig stcllcn. — lDcr Zirkus Schmidt) crsreut sich infolge seiner glänzenden Leistungen täglich eines Massenbesuches. Eine ganz besondere Zugkraft wird nun auch le cheval Blondin, eiu auf einem imitierten, vier Meter hoch ge« spannten und fünfeinhalb Meter langen Drahtseil gehendes Pferd, ferner das Pferd Mimi' ausüben, das anf einer Walze läuft, die fünf Meter hoch nnd ebenso lang ist. Beide Pserde stammen aus der eigenen Zucht; ihre Dressur lag in den Händen dos Herrn Direktors Schmidt und seiner Frau. Am Montag wird sich auch die Thec.Scc-Chinesentruppe, die hl. Gaukler genannt, produzieren. — lKonzerte.) Die „Slovcnska Filharmonija" kon« zeiliert hente im Garten der Rcstanration „l'i-i uov^in «vc'Ui" sA. Gor^e), Anfang um halb 8 Uhr abends. Eintritt frei. — Morgen veranstaltet dic „Slovenska Fil» harmonija" bei günstigen! Wetter ein großes Volks» konzcrt im Garten des Hotels „Zlata lap'lja" (L. Trat-nil), Petcrsstraßc Nr. 27. Ansang nm 7 Uhr, Eintritt 60 1>. — Mlilitärlonzert.) Bei dem morgen im Kasino» Glassalon um 8 Uhr abends stattfindenden Militär» tonzert dcr Regimcntsmnsik kommt folgcndcs Programm znr Aufführung: I.) Fall: „Brüderlein fein", Walzer. 2.) Offenbach: „Orpheus in der Unterwelt", Ouvertüre. 3.) Vizet: Tollbilder aus dcr Opcr „Carmen". 4. a) Grieg: Zweiter Satz aus der Orcheslerfuitc „Sigurd Iorsalfar"; K) Verdi: Gebet aus der Oper „Othello". 5.) Lchllr: Pl)antasie aus der Operette „Der Graf von Luxemburg". 6.) Fi^ik: „Ein Acroplanflug durch die lustige Wclt", Potpourri. — Pause. — '?.) Jarno: „Musikantenlnädel", Walzer. 8.) Fall: „Geschiedene Frau", Potpourri. 9.) Norden: „Ein Fest in Bangkok." 10.) Komzal: „Narrenabend", Galopp. — jDcr Vinzcnzvcrcin in Idria) befindet sich in, dcr angenehmen Lagc zu berichten, daß ihm in der letz» ten Zeit mehrere ansehnliche Spenden zugewendet wur» dcn, für die er im Namen dcr unterstützten Armen den innigsten Dank ausspricht. Das k. k. Ministerium sür öffentliche Arbeiten gewährte eine Unterstützung im Be» trage von 300 X, die Krainischc Sparkasse eine solche Von 200 X, die „I^ul1«l<:i kranilni<;n in pl>«s^ililil:a" und die „()I", beide ill Idria, je 100 X, Frau Theresia Scitl, Nergdirettiunskassiers-Witwe, nnd noch drei unbcnanntc Personen je 50 X. — lDer Gemeinderat der Stadt Krainburg) hielt am 23. d. M. nntcr dem Pursitze dcs Bürgermeisters Herrn Polak eine ordentliche Monatssitzuug ab, »vor-an 23 Gemeinderätc teilnahmen. Dcr Bürgermeister widmete dem vor kurzem verstorbenen Gemeindcaus» schußmilgliede Herrn Josef Krenner einen loarmcn Nachruf, dcr von dcn Anwesenden stehend angchört wurdc. Dcr Vorsitzende berichtete sodann u. a. über sol» gcnde kurrente Angelegenheiten: Für die in dcr Save» Vorstadt auszustellende städtische Wage werden die nöti« gen Prospekte besorgt. Das Landcsgesetz, betreffend die Wasscricltuuasumlagc, erhielt die Allerhöchste Sank« lion; das Gemeindeamt wird nach vollzogener Reichs« ralswahl die genannte Umlage ans die einzelnen Haus» besitzer verlei'len lassen. Eine deutsche Zuschrift des krainischcn Landcsausschusscs bezüglich dcr Anschaffung von ciscrnen feuersicheren Kassen für die Gcmciudeämwr wurde nicht zur Kenntnis genommen, sondern eine slo» venische Abschrift diefts Zirkulars verlangt. Die Ver< Pachtung des Fischcrcirechtes in dcr Ncmilj^ica wurde endgültig geregelt. Im Verlause der Sitzung wurde an Stelle des verstorbenen Josef Krenncr Herr Franz ^avnil, Mag. pharm., in dcn Gcmeinderal berufen, und zwar geschah dies im Wege der Auslosung, da alle drei Ersatzmänner bei dcr Gemeinderalswahl mit gleicher Etiiumenzahl gewählt worden waren. In die Kommis-sinn für dic Rcichsrathslvahlen wurdcn die Gemeinde« rätc Vllko^Rus, Dr. Ludwig Treu uno Anlou Znpan cnt>cndct. ^n den Verwaltungsrat dcr städtischen Spar« fasse wurde an Stelle des abgetretenen Herrn Vinko Ma,d><: der Gcuicindcrat Laurcnz Ncbulj gewählt. Ein selbständiger Antrag des Gcnieinderates Franz Kuralt, betreffend die Wasserbespritzung oer städtischen Straßen und Gassen, wurdc der Marktsellion zur Berichterstat-tung in der nächsten Sitzuug zugefertigt. De,n Zdravko Kranjc wurde gestaltet, in der Sommerszeit vor sei-ncm Caf5 gegeir eine Iahresentschädigung von 4 ?5 Stühle und Tlsche anfzuftellen. Über eine Zuschrift der städtischen Sparkasse erteilte dcr Gcmcindcrat oie Ac» williguug, daß 5^, des reinen, 21.155 X 66 l» aus» machenden Verwaltungscrlrages pro 1910, also dcr A^ trag von 1l)57 K 78 !>, in, Sinnc des tz 27 der Spar< kasscstatnlen dem Peusiuilsfonds zufließe. Dcr Besitzerin Johanna Bajt wurden behufs Vcrschönerung ihrer Hau» ses 20 bis 22 Quadratmeter von der städliscl>n Parzelle Nr. 354 zu 1 X iu Eigentum ilberlassen. Dem Pächter des städtischen Viehmarktplatzes Iol)aun Eugelnmnn »ourde zur Deckung, des Abganges, der ihm durch die Sperrung der Wochenmärttc erwachsen war, dcr Bc« trag von 300 l< zuerkannt. Ein selbständiger Anlwg des Gemeinderates Janko Sajuvic, wonach mc Stadt» gemeinde bei der Eisenbahnbeiricbsdirettion in Tricst bchufs ErWirkung cincr günstigeren Nachtzugsverbin« dung Obertrains mit Laibach im Petenzwege einzu» schreiten hätte, wnrde einsliinnlig augeuommen. -^^- — l^in deutscher Landesverband für Fremdender» kehr in Südöstcrreich.) Wie mau nus aus Aßlillg mel" det, fand dort au, verflossene,, Sonntag die gründende Versammlung dieses nenen Landesverbandes statt, wel« cher dic Intcresscn der deutschen und dculschsreundlichell-Geschäflslvelt, soweit sie vom Fremdenverkehr berührt wird, in dem bezeichneten Gebiete vertreten will. Er wird seine Tätigkeit zunächst in Krain und den, Küsten-laud beginnen, sie aber möglichst bald auch aus Trieft, Istrien und Dalmatien ausdehnen. Nach Beratung und Genehmigung der Satzungen und Festlegung des nun« deslcn Jahresbeitrages von 4 X wurde der Ausschuß gewählt. Zum Obmann wurde Ingenieur Fritz L i n/ hart bestimmt, dann aus jedem Arbeitsbezirk ein Beirat gewählt. Der Sitz des Landesverbandes ist Laibach, wo eine Auslunftsstelle errichtet werden soll. ^uker den nötigen Organisatiunsarlxiten wurde sür die nächste Zeit die Herausgabe eines deutschen Sommerfrischen-Verzeichnisses für Krain und eines illustrierten Fuy-rers durch die Iulischcn Alpen beschlossen. 9.mb^<>, n?iwn^ ss?^ 1^1 1141 27. Mai 1911. — lIus den Wählerlisten für die bevorstehenden Reichsratswahlen.j Das Reklamationsversahren fur die 5! bevorstehenden Reichsratslvahlen in Laibach isl beendet i und die Richligstelluilgen in den Wählerlisten wurden 5,' auch schm, durchgeführt. Von allen vier politischen s Parteien »onrden nahezu 1200 Reklamationen einge» ^ bracht, wobei mitunter ein und derselbe Wähler zwei., c drei» und sogar viermal reklamiert wurde. Die vier <: Parteien erreichteil 190 Neueintragungen; 85 Wahl- l berechtigte »ourden aus eiuer Wählerliste in eine andere > übertragen, da sie inzwischen ihre Wohnung gewechselt c ha.ten. 5^5 Wähler wurden gesterichen, da sie nicht ^ wehr wahlberechtigt siild. Korrettureu vom Berufe, ^ Wohnungsadreffcn'usw. ersolgteil 46. Durch das Re- ! tlanlatiunsversahreu wurde die Wählerzahl lim 355 ver» i wln'^rt' sie beträgt gegenwärtig. 6824 Wähler, die aus ! l'lf Wahlkommissiuneu verteilt sind. ko—. ~7 lVon der Erdbebenwarte.) Das am 25. d. M. ittth hier, in Sarajevo und Belgrad aufgezeichnete Beben , U'urde in Griechenland l^Lenkadia) sehr start verspürt. ^ lDie Laibacher Dilettantcnj werden heule "bcnos um 8 Uhr iu der Arena des „Narodni dom" °as Vulksstüct „U««oti di-nt" zur Wiederholung brin» ssl'n. Das Reinerträgnis der Vorstellung ist für den Sololwettuewcrbsfunds bestimmt. Eintritlsgebühr 40 1,. — lDie Touristenhüite in Steiner sseistrihj wird murgen eröffnet werde». Die Führung der von Jahr zu Jahr immer mehr besuchten Touristenrestauratiou l)at auch für die heurige Saison Frl. Mariea Ieraj, be« Annl als eine ausgezeichnete Küchin, übernommen. Die Hütte ist mit allem Proviant bestens versorgt; den Ve-suchcr,, steht dariii lmmcr nur frisches Fleisch, vom l> Juni au auch Wildbret, zur Verfügung. ^ e Nenrteilung vou Gunilnibändern. Praktische De-munstration der Grünveredlnng. Nachniittags von 2 bis ^Uhr: Praktische Übungen in den Sommcrarbeileu im Schull^ingarteu in Pechdorf sllerovec). Demonstration der Rebspritzen und Schlvesler. Übungen in Grün-Veredlung. — Entfernten und dürftigen Teilnehmern des Kurses vergütet die Direktion die Reisespesen bis Rudulfswert und gewährt eine Unterstützung von 2 X per Tag sür die Verpflegung. Wer am Kurse teilzuneh-llien wünscht, wolle dies bis 6. Juni bei der Direktion der landwirtscl)aftlichen Schule in Stauden bei Rn-dulsswert sPost Kandia, Krain) anmelden. Unterstützn»-MN werden nnr jenen ausbezahlt, die darum rechtzeitig mittelst einer Postkarte ansuchen und denen, anch die Unterstützung zugesagt wurde. — lDie Neziilslehrerlonfercnz für den Schul» bezirk Nndolfswert) findet am 15. Juli um 9 Uhr vor. mittags in der MädclMschule in Rndolfswert statt. Das Programm musaßt außer den üblichen Punkten folgende Referate: 1.) Bedingungen eines ersprießlichen uud dauerhasten Unterrichtes. (Dieses Thema arbeiten d»e .Herren Antun Sila, Ludwig Ko5elj, Franz Kopilar und Fräulein Therese Ravhelar aus.) ^-) Der Mangel an Lehrmitteln erschwert der Lehrer» Oaft ihr Wirken und hemmt den Fortschritt bei den Schülern. Wie wäre dem abzuhelfen? sHierübcr lxrich» n'll die Herren Alois Marok, Slanko Vrhuvee, mit beweg-ucheni Wabeubau. Montag vou 7 bis 11 Uhr vor. Mittags: die Nienenpflege, die Wi6)tigsten Imkergeräte, b'e Vieneniveide, die Fütterung der Bienen; uächmil-^gs von 2 bis 4 Uhr: die Schwärme, die Weiselzucht, b>e Anfertigung der Rähmchen, das Gießen der Knust, waben uno dl^ren Drahten, die Verwendung der Bienen, pwdukte. — Der Unterricht ist mit praktische» Demon-Mniionen am Schnlbienenstande verbunden. Entfernten ">>d dürftigen Teilnehmern des Kurses aus Kram ver> W'let die Direktion die Neisespesen bis Nudolsswert u»d gewährt eine Unterstützung von 2 l< per Tag sin o,e Verpflegung. Wer am Kurse teilzunehmen wünscht, wolle dies bis 6. Juni bei der Direktion der landwirt. gastlichen Schule in Stauden bei Rudolsswert lPost "'andia, Krain) annielden. Unterstützungen werden nur iNlen ausbezahlt, die darum rechtzeitig mittelst Postlarte Mlsnchcn und denen die Unterstützung anch zugesagt wurde. ' Internationales Tchachmcistcrturnier in Karls. ""d.j A,l! 20. Anglist beginnt in »arlobad das zweite Nwße ininalio»ale Schacl,lneisr hat dle Stadlgemeinde eiiie Subveiitioii von 15.000 lv be» Willigt. Die hervorragendsten Meister aller Läuder liabeu ihre Teilnahme bereits in Aussicht gestellt; unter U)nen befindet sich auch unser Landsmann Dr Vid-w a r. — lUnfälle.j Der ledige Fabrilsarbciter Franz )coxina aus Sneberje bei Mariafcld stach sich kürzlich m Rausche in einem dortigen Gaslhause mit einem besser absichtlich in den rechten Fuß und verktzle sich chnx'r. — In Podgorica hacttc sich der Keuschler Joses lteboli beim Auöhacten eines Trames mit der Hacke in en lmlen Fuß. Die Verletzung ist schlver. — Vcim 3pielcn lackte die zehn Jahre alte Vesitzerstochter Io> ,aniia Strah uulängst ihre ältere Schlvester Theresia nil einem trummen Haclmesser unglücllicherweise in »as rechte Kuie nnd fügte ihr eine sclMre Verletzung u. — ^»lni vergangenen Montag stolperte drr Keuschler Ulichae! Snoj am hiesigen Bahnhöfe über einen Gegen» taiid, fiel und zog sich am Kopfe schwere Verletzungen ^u. — Dem 16 "Jahre alten Ziegclarbriter Johann ,erjal wurde au, 23. d. M. wähnnd d<-r Arbeit in der Ziegelei zu Pijava Gorica durch die Maschinc der Mit-elflnger der rechten Hand abgerissen. — Der beim Wasserleitungsbau in Nallas' beschäftigte Arbeiter, Konstantin Plai<"> glitt bei der Arbeit aus und zog sich inen Rippenbruch zu. — Der vier Jahre alte Keusch, erssohn Jakob Armiö aus Waitsch kroch diesertage un-xmerlt ans die Dreschtenne seines Vaters uud machte sich au oer dort befindlichen Strohschneidemaschine zu schaffen. Als er sie in Bewegung fetzte, wurden ihm 5rei Finger oer linken Hand jchwer beschädigt. ^ iTchwerer Unfall.j Als am 24. d. M. der 3K» »itzer Johann Mitli«/ aus Alteilmarlt bei Treffen aus der Strohschneidemaschine Häcksel bereitete, geriet er beim Hineinschieben ocs Strohes mit der linken Hand ins RädcNverl. Da ein Näderzahu den Unterarm fest-hielt, tonnte Millie erst nach einer bangen Viertel-stunde, nachoem man die Maschine teilweise zerlegt halte, die Hand herausziehen. Der Arme erlitt schwere Verletzungen, indem ihm die drei Mittelfinger abge» schnitten und der Unterarm anch sonst verwundet wurde. Da Treffen gegenn.>ärtig ohne Arzt ist, legle ihn Herr Apotheker Ruprecht einen N'utverband an; ohne diesen wäre Millii'- verblutet. Hieraus begab er sich zwecks weilerer Behandlung ins Spital der Barmherzigen Brüder nach Kanoia bei Rudolfswert. 3. — ^Brandwunden crleqcn.j Die Besitzersaattin Aloisia Nizjal in Poolipa, 'Bezirk Gurkfeld, ließ ihr 2'/^ Jahre altes Töchterchen allein zu Hause, sperrte das .Haus ab und begab sich auss Feld. Vorbeigehende Schulliuder verspürten im Hause eincu verdächtigen Rauch und alarmierten die Nachbarschaft. Ein sofort herbeigeeilter Besitzer fand das Kind mit brennenden Kleidern auf dem Buden. Er riß ihm fusurt die Kleider vom Leibe, doch hatte das Mädchen schon so schwere Brandwunden erlitten, daß es nach wenigen Stunden starb. Das Kind dürste zu den Zündhölzchen gekommen und sie angezündct haben. — Mncn Sack «lcie hcrauöqcschwindeli.) Vor einigen Tagen tam oer Taglühner Franz Tomaü zum Arbeiter Josef Kolee nach Ünter»8iika nnü lud ihn ein, mit ihm nach Laibach zu gehen, um dort einen Cact mit 50 Kilogramm Kleie abzuholen, die er beim Kauj. manne Franz Novak aufbewahrt habe. Beide fuhren sodann mit einem Handwagen dorthin, luden die Kleie aus, vcrlaufleu sie dem Besitzer Vrhovec in Unter-«i.^ta um 3 l< 80 li und teilleu den Erlös unter sich. Wie es sich aber später herausstellte, hatte Tomai die Kleie dem Novak auf den Namen des Fuhrn>erlbesitzers Johaun Traven in Laibach herausgeschwindelt, wodurch Novak eiuen Schaden von 7 l< 20 1> erleidet. — Mn flüchtiger Dieb.) Der Cteinbrucharbciler Frauz Robljel aus 'Krcßnitz, Bezirk Littai, entwendete am 22. d. M. der Inwohnerin Maria Podjed in Pod-ulil ans deren »»versperrtem Kleiderkasten drei goldeue Fingerringe mit verschiedenen Steinen. Bei einem Ringe war ein tleines Herz eingraviert. Weiters ist Nobljek verdächtig, einige Tage zuvor der Besitzerin Johanna Nizjau ,u Podutik aus unvcrspcrrtem Zimmer eben-falls einen goldenen Fingerring mit grünem Steine ge. stöhlen zu ljabeu. Robljel ist fluchtig; er wird auch vom Geudarmerieposten in Littai wegen Betruges gejuchl. — Oitaufcr.zeß.j Vor einigen Tagen entstand (ms der Straße in Hutederschitz zwischen mehreren dortigen Bursäft'i, aus politischen Gründen ein Streit, der schließlich mit einer Rauferei euoete. Die Burscl)eu ver-prügelteli sich gegenseitig mit Hulztnüiteln und Steinen nnd trugen auch mehrsache Verletzungen davon. Das letzle Wort wird das Gericht zu sprechen haben. " Mn Familienstreit auf der Strahe.) Als am Feierlage nachmittags ein Schuhmacher mit Frau, Sohn und Schwiegermutter durch die Franz Joses-Straße ging, entstand zwischen ihnen ein Streit, der in eine Rauferei ausartete. Eine große Menschennlenge sah zn, wie der biedere Schuhmacher sein Weib miß. handelte, während der Sohn die Passanten anrempelte nnd beschimpfte. Als ein Sicherheitsluachlnann erschien, flüchtete sich der Vater inii dem Sohne in den „Na-rodni dom", wo sich beide aus dem Dachboden ver< stectlen. Der Sicherheitöwachmann Holle die beiden aus ihrem Verstecke hervor, mußte aber, da sie sich wider-setzten, endlich von, Leder ziehen. Nur mit der äußer-sten Anstrengung brachte er die Verhafteten bis zum Hanplpostamle, wo der Schnhmacher in einen Fialer, wageil sprang und absahnn wolNe. Doch gelang es dem Cicherheitswachmanne, ihn lind seinen Sohn in die pol,-zeilichen Arreste abzuführen. Zn dcr dcntschcn HliltcrordonQkirchc. Sonntag, don 2«. d. M. e italienische Rechlssakultät und Rufe gegen die Regie» ruug laut. Ein größeres Wacheausgebot schritt ein und Studenten wurden vom Minoritrnplatz abgedrängt Studentne wurden vom Minoritäienplatz abgedrängt und sie zogen, nationale Lieder singend, über den Ring zur Universität, wo die deutschen Studenten beide Rampenslügel sowie die Freitreppe besetzt hielten. Hier sangen die italienisclien Stndeuten abermals naiionale Lieder. Dann zerstreuten sie sich, ohne daß es zu einem ^usammenstoß mit den deutschen Studenten gekommen wäre. t5inc blutige Tanzunterhaltung. Kdrnlmrq, 2t!. Mai. In 5lroisbcich fmn es gestern zu ^usammenstößen der Bewohner mit oer Genoar» lnerie, weil letztere einige vor einem Gasthaus tan. ,',entx> Personen ausforderte, sie mögen im Hufe des Gasthauses tanzen. Der ^ugsführer' Andreas Pötschl, der dieser Anfsorderung Widerstand entgegensehte, wurde von der Gendarmerie entwaffnet uud iu die Genoar» merielaferne gefühn. Die Bevölkerung griff hicbei die Gendarmerie an. Der Gendarm Angyal mußte von der Waffe Gebrauch inachen und traf eine Frau ins Herz. Die Frau stürzte tot zusammen. Vor der Kaserne griff die Bevölkerung abermals die Gendarmerie mit Stein, würfen an. Der Gendarm Angyal wurde schwer verletzt. Angyal schoß hieraus zweimal und lötete einen Arbeiter. Ein achtjähriges Mädchen wurde schwer und ein anderes Mädchen leicht verletzt. Die Bevölkerung gestaltete nicht, die Leicl>n von der Straße wegzutragen. Da gereizte Stimmung herrscht, wurde die Gendar» merie verstärkt. Die Rcichsouma. Pclcrsburq, 20. Mai. N9 Abgeordnete haben einen Antrag eingebracht, wonach an den Minister des Äußern cine Anfrage über die Stellungnahme des Ministeriums zur Entwicklung des Seevullerrechtes sowie über die Maßnahmen berichtet werden soll, die das Ministerium zum Abschlüsse von Konventionen zum Schutze der ruf-' sischeu Interessen zu ergreifen beabsichtigt. Petersburg, 20. Mai. Die Duma hat die Vorlage über die Anweisung von 14,700.600 Rnbel zur 3il>suna. der Schulden des Marineressurts angenommen. Marokko. Par,5, ^", Mai. Die „Agence Havas" meldet aus Suk el Arba von, 24. d.: Marokkaner l>aben nach Nber-schreitnng des Beht die Kolonne Gournud angegrisssn die der Kolonne Moiniers in einer Entsernuiiq von drei Tagesmärschen folgte. Gournud schlug den Feind in die Flucht. Die Kolonne hatte fünf Tote und ^wanzm Verwundete. Der Feind ließ 120 Leichen, Wasft>n und Mnnition zurück. Gouraud setzte dann den Marsch sort. Mexiko. Newyork, 26. Mai. Ein Telegramm aus der Stadt Mer'ko teilt mit, day die Deputierten den Rücktritt Diaz' ni'd Eorrcil^ einstimmig zur Kenntnis genommen haben, ^n dem Schreiben, in den, Diaz seinen Verzicht lnndg'bt, erklärt er, er sei sich keiner Handlung be-wuß«, die die Revolution vernrsachen konnte. Er sei zurnckqelreten, um weiteres Blutvergießen zu verhin-dern und das Land zu rehabilitieren. Auch das Kabinett ,st zurückgetreten. Mex.ilo, 20. Mai. De la Narra hat den Eid aus d,e Verfassung geleistet. Er wird die Präsidentschaft lnszn den nächsten alll^meinen Wahlen führen. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Lüibachcr Zeitung Nr. 121. 1142 27. Mai 1>N1. * Wegen verbotener Rückkehr verhaftet.) Vor- gestern nachmittags vcrhaftctc cin Sichcrhciiswachmanil auf dcr Karlstädtcr Straße dc'n wcqcn Eiqcntumssscsähr. lichkcit aus dcm Stadtgebiete abgeschafften und nach St. Veit in Untevlrain Anständigen ssranz Mchlc. Dcr Manu. »onrdc dcm Anständigen Gerichte übergeben. — l^erhaftung eines Äusweislosen.j In Unter« 8i»ka wurde ein bei 40 Jahre alter, subsistenz. und austoeiswser Mann »uegcn Üandstreichcrei arretiert und dem Bezirksgerichte in Laibach eingeliefert. Der Unbekannte behauptete, Iakubus dc Nenyter Zu heiße», 1870 in Amsterdam geboren und vom Berufe Kommis zu sein. Wieweit seine Angaben auf Wahrheit beruhen, Iverden die gerichtlichen Erhebungen ergeben. * Wne Tchlafstätte auf dem Dachboden.) In einem Hause in der Nosengasse bereitete sich eine 35jährige arbeitslose Frauensperson aus Wcinitz in Unterkram auf dem Dachbodcn ein Nachtlager und schlich des Nachts ungesehen hinauf. Kürzlich wurde sie über eine erstattete Anzeige durch einen Sichcrheitswachmann verhastet und schubamilich behandelt. — Wu dummer Scherz.) Als kürzlich dcr Schmied Nikolaus SajMc aus Vabovnik nachts nach, Hause ging, wollen ihn einige Burschen schrecken.- In der Nähe von Gorwica sprangen sie an s einem Verstecke auf ihn zu, stießen ihn über die Straßcnböschnng und liefen nach vollbrachten Heldentat davon. Sajevic zog sich beim Stnrzc nuhrfachc VerlelMngen zu. — lDicbstähle.) Der verwitweten Grundbesitzern! Maria Celhar aus Altdürrenbach bei St. Peter haben unlängst unbekannte Dicbe in ihrem Walde „Loxa" eine clf Meter lange Eiche im Werte von 25 X abgeslockl und entwendet. Weilers wurde der in Selo bei Lai» dach wohnhaften Arbeiterin Cäcilie Grad aus einer offenen Nachtkastcnladc eine silberne Damcnuhr mit römischen Ziffern, weißem Zifferblattc und Doppel-deckel samt einer vergoldeten, kurzen Halskette ge> stöhlen. * lZahrraddievstähIc.) Unlängst wurden in einigen Tagen in Cilli und Umgebung fünf Fahrräder Marke Styria, Neumann, Puch, Waffenrad, Steyer und Lnrus gestohlen. Tatverdächtig erscheint ein etwa 30jäbriger Mann mit einem kleinen blonden Schnurrbart, beklei« det mit einem schwarzen Salonrock, schlvarzem steifen Hute und einer schwarzen Krawatte. Er sieht einem Kellner ähnlich. * . — Keller Dr. Arthur, Nirk Dr. Walther & Möller Dr. Axel Tagesson. Kinderpflesse.Lehr. buch. ll 2-4U. — Lamprecht Karl, Zwei Reden zur Hoch» schulreform, X 120. — Larsen Karl, Japan im Kampf, ll 2-40. — Martin Dr. Cduard, Der Haftapparat der weil)» lichen Genitalien. I.: Vcctenbmdesgrwebe, Faszien nnd Muslelapparat, X 14 40. — Molo Walter u^ Der gezähmte Eros, X 3 60. — Münz er Dr. Richard. Lehrbuch des Bridge, br. X 360, gbd. X 4 56. — Novotny Dr. Josef, Klinisch-diagnostische Untersuchungsmethoden, X 1 80. — Philippson Prof. Dr. L., Der Lupus. X 240. - Die Plastit 1911, Heft 3, X 144. — Platons Protagoras Theaitetos ms Deutsche übertragen von Karl Prcisendanz, X 6 —. -. Plener Ernst Freiherr o., Erinnerung, I. Band. X 9 60. — Ras m u s s r n Emil, Sultana, ein arabisches Frauenschicksal, br. X 4 60, . gbd. X6-. Vorrätig in der Buch», Kunst» und Musilalienhandluna. I». v. Kleinmayr sc Fed. Vamberg in Laibach, Kongreßplatz 2. Angekommene Fremde. Grand Hotel „Union". ' Am 24. Mai. Ritter v. Gutmanstal, Schloß Weixel- ^ stein. — Burastaller. Gerichtsrat. Agram. - Felsinger, Groß. Wermer, Pfeifer. Spitzer. Tausl, Nühller, Fischer. Kaiser, Nehl, Gruber, Stermann, Grünzweig, Kohn, Krieg«, Hoffmann. Maurer, Stähler, Rsde.; Schwabe, Priv.; Olorn, Vergrat, Wien. — Deutsch. Rsd.; Köllingrr. Chauffeur. Graz. — Kont, Ing., Veregszasz. - Oefele, Rsd.. Frankfurt. - Wohlancr. Nsd.. Hamburg. — Pollal. Rsd., Prag. — Chnmmer, Nsd., Trieft. — Schindler. Buchhalter, Krainburg. — Ast, Inspektor, Rudolfs. wert. — Rechtoril. Mühlenverwalter. Iarse. — Lampe, Minter, Priv.. Petersburg. — Hiclscher, Ing.. Äcrlin. — Naormll, Kontorist, Kiew. — Baron, Beamter, Nagytanizsa. Hotel „Elefant". Am 24. Mai. Baron Lazarini. s. Gem.. Gutsbescher, Schloß Weißenstein. -- Novak. Äanlbcamtcr, s. Gem.! Kregeloh, Rsd., Graz. — Hruschla. Ing., s. Gem.. St. Polten, — Wagner, t. u. l. Mil. Verpflegsoffizial; Weiler. Fleischer. Steiner, Wcg' scheider. Ulmer. Neudecker, Kolb, Rsd.; Schuberth, Möller, Reich, Me.. Wien. — Paul, Kfm., s. Gem,, Danzig. — Korn, Priv., s. Gem., Reichenberg. — Stransly, Kfm., Prag. -^ Tambnrlini. 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