PrLi»»»«r<>lio»» prrift: Für Laibach: ,: Pahnholgalsc Nr. Idü. Llpe-itio» nnt Inskrailtt-Siirrmi: >tongie«platz Nr. 81 (Buchhandlurg »onJ. v.KleinmaNrLF. Bamkerg. Z,serlio«svreisc: Kür die einspaltige Petitzcile s kr. »ei zweimaliger Einschaltung » S kr. dreimal s. 7 Ir. Snsertien«stem»el jedesmal SV kr. Bei gr-tzcren Inseraten und österei Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 5. Montag, 8. Jänner 1872. — Morgen: Julian. 5. Jahrgang. Znr Ordnung des Schulwesens in Krain. Die Thronrede hat bekanntlich in deutlichen Worten den Willen der Regierung kund gegeben, der Verfassung in ihrem vollen Umfange wider Geltung zu verschaffen, namentlich auch, was die VolkS-schulgesetze betrifft, selbe ernst und schonungsvoll durchzuführen versprochen. Es ist daher an der Zeit, daran zu erinnern, welche Verwirrung im öffentlichen Unterrichtswesen hierzulande herrscht, wie noch immer keine Hand sich rührt, um die argen Mißstände zu beseitigen, welche die national-klerikale und Jirecek-sche Wirthschast hier wie nirgends in der Monarchie zurückgelassen. Das treffliche BolkSfchnlgesetz ist in Krain noch gar nicht in Angriff genommen worden, es liegt im Aktenstaube der Landstube begraben. Unsere Landboten hatten wichtigere Dinge zu bera-then, utopistischen Träumen nachzuhäugeu, czechische Fundamentalpolilik zu treiben, die Interessen der Volksbildung konnten liegen bleiben. Der klerikale Landesschulrath erachtete es ebenfalls als seine erste Aufgabe, vor allem nationale Parteipolitik zu treiben, über Sprachenzwangsgesetzen zu brüten und durch den Utraquismus selbst dem Gedeihen der Mittelschulen ans Leben zu rühren. Die Regierung hat in der Thronrede, die als ihr Programm angesehen werden darf, ernste Durchführung der Gesetze versprochen; also Thaten müssen nunmehr folgen; es darf nicht mehr blos bei Worten sein Bewenden haben. Die erste That hierzulande wird eine Umgestaltung des LandesschulratheS sein müssen. Ein Landesschulrath, worin bloö das klerikale, kulturfeindliche Element, die Wissenschaft gar nicht, die nationale Ausschließlichkeit und Unduldsamkeit überreich vertrete» ist, kann dem Fortschritte des Landes unmöglich zum Heile sein. So- dann ist die Durchführung und Geltendmachung der Schulgesetze die dringendste Aufgabe; und dazu bedarf es, sind einmal die geeigneten Persönlichkeiten aus ihrem Posten, durchaus uicht langwieriger Vorbereitungen, pomphafter Ankündigungen, vielmehr ist es nöthig, das bestehende Reichsgesetz in Respekt zu bringen, im administrativen Wege die Anomalien und die Gesetzesverachtung von Seite d^s Klerus zu beseitigen, und was die Hohenwart'sche Aera zum Stillstände gebracht oder gar zerstört, wieder in Gang zu setzen oder wieder aufzubauen. Dem Glauben, es herrsche in hohen Regionen ohnehin ein Vorur-theil gegen die strikte Durchführung dieser Gesetze, der noch vielfach wach erhalten wird, muß nachdrücklichst entgegengetreten werden. Das Bestehenlassen eines solchen Glaubens in der Bevölkerung war es ja eben, was die Verfassung am meisten geschädigt und ihre allseitige Durchführung ausgehal-teu hat. Eine fernere Schonung, solcher Vorurtheile von Seite der Regierung mW ihrer Organe wäre geradezu eine Verkennung ihres Berufes, ihrer Ziele und ihrer Existenzberechtigung. Wa» die endliche Ordnung des Schulwesens in Krain auf zeitgemäßer Grundlage zu einer wahren Lebensfrage macht, ist nicht etwa blos Sache der liberalen Partei im Lande, nein, cs ist dringend geboten von den sozialen und ökonomischen Zuständen des Landes, die in Folge der Rohheit und Unwissenheit in der man das arme Volk beläßt, immer größerem Verfalle entgegengehen. Die Statistik der Verbrechen, die zusehende Verarmung des Landvolkes unter der Herrschaft eines unwissenden Klerus liefern die beklagcnswerthen Belege dafür. Es gilt also ein Uebel zu beseitigen, das am Mark des Volkes nagt. ES ist Aufgabe des Staates, zunächst durch gute Schuleu selne silanthropische Schöpsnngs- kraft in einem Lande zu zeigen, das, obwohl von der Natur nicht stiefmütterlich behandelt, Dennoch bisher von der Heerstraße der großen Zeit- und Knlturströmung abseits geblieben, in dessen Gauen das aufklärende Licht der Zeit wenig einzudringen vermocht hat. Es ist eine nicht hinwegzuleugnende Thatsache, daß durch die Hetze der Geistlichkeit gegen die modernen Staatseinrichtungen und namentlich gegen die Schule der Besuch derselben in abschreckenden Proportionen abnimmt, daß als Folgen davon Elend und Verarmung, Rohheit und Verbrechen gegen Leben und Eigeuthum in steigenden Proportionen zunehmen. Und selbst solange die bestehende Schule nur dazu dient, der Jugend den Glauben einziü,--:-psen, daß sich alle Sittenlchre ans die sogenannten guttn Werke, nameutlich auf reichliche Opfergaben und Peterspfennige konzentrire, so lange man ihr den Kops mit Wundermären vollpfropft, welche die Hoch» würdigen als überirdische Wesen, als Vermittler von Himmel und Hölle erscheinen lasten, so lange wird auch der Landmann mit Zähigkeit einer Verbesse« rung seines Loses durch die Bildung entgegentreten, er wird lieber am Gängelbande seiner klerikalen Führer hängen, als selbständig Denken, Fühlen und Handeln lerne,?. (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 8. Jänner. Inland. Bei der Wiederaufnahme der Siz-zungen des Abgeordnetenhauses, welche gegen Ende der Woche erfolgen soll, werden folgende Regierungsvorlagen überreicht werden: I. Ein Gesetzentwurf in Betreff der Stempel- und Gebührenbefreiung, der Verhandlung zur Durchführung der Grund- JeuMon. Zn den Erdbeben von Nassensnß. Unsere Berichte über das Erdbeben in Nassen-fuß wurden bekanntlich in Wiener Blättern wiedergegeben Unser Korrespondent auö Nassensuß schloß seinen letzten Bericht vom 17. Dezember v. I. mit der Bemerkung, daß er in Zukunft keine weiteren Mitteilungen darüber machen werde, da man sich an die Stöße bereit» gewöhnt habe. Herr Rudolf Falb (katholischer Geistlicher), ein junger Gelehrter, Herausgeber der österreichische» Zeitschrift „Sirius" und Verfasser eines Werkes über die Erdbeben, in welchem er die sogcnauute Fluttheorie verficht, derselbe, welcher die Erdbeben des vcrgaitgcnen Jahres voraus verkündete, richtet an die „D. Z." uuterm 23. Dezember v. I. folgende Zuschrift, in welcher er die Hoffnung ausspricht, daß iu Nafsenfuß gleichwohl die Beobachtung der Erschütterungen im Interesse der Wissenschaft fortgesetzt und sorgfältig aufgezeichuet werde und zugleich aus eine Borrich« t»ng hiiiweist, welche geeignet sei» wird, Stärke und Richtung der Stöße einer genaueren Kontrole zu unterziehen, als die» in der Regel »ach der blos subjektiven Schätzung möglich ist. „Erdbebenmesser, sagt er, wie der von Eacciatore oder der unlängst im „Ausland" beschriebene, sind nicht immer gleich zu beschaffe». Ich möchte nuu zn dem erwähnten Zwecke die „Erdbebeiiglocke" Vorschlägen, die leicht von jedermann selbst verfertigt werden kann. Ein Gefäß ohne Deckel, aus fünf gleich großen, inwendig mit Ruß geschwürzten Glasplatten wird auf einer unverrückbaren Unterlage (etwa auf einem Fcnsterbrctte) so befestigt, daß die Platten genau nach den Weltgegenden gerichtet sind. In die Mitle hänge mau eine MetaÜkngel an einem ziemlich langen Faden, so daß sie sich, wie ein Pendel, nach allen Richtungen frei bewegen kann. Eine Reihe von solchen Instrumenten verschiedener Größe wird im Momente des Stoßes durch das Anprallen der Wände an die Metallkugel zunächst die Stärke desselben anzeigen, da bei schwachen Erschütterungen nur die kleinsten, bei stärkeren anch die größeren Gefäße klingen, so daß sich dadurch eine Skala bilde» laßt, sobald bei der Anfertigung des größten Gefäßes auf die größtmögliche Erschütterung Rücksicht genomme» wird. Die Richtung kann aus den abgernßten Stellen der Platte» leicht entnommen werden, indem der am meiste» abgerußte Punkt die Weltgegend anzeigt, woher der Stoß gekommen. Es ist von großer Wichtigkeit, die Tage der stärksten-Stöße auszuzeichuen, weil nur dadurch die Erkeuutuiß der Natur uud des Ursprungs dieser surchtbaren Erscheinung möglich wird. Die Beben in Nasseufuß haben, so weit die Beobachtungen veröffentlicht wurden, noch kein Fänomen anfzu-weiseu, das nicht auch schon bei den Beben im Vis-zeuthal (Beginn 26. Juli 1855), Großgerau (30. Oktober 1869), Klana (1. März 1870) u. a. beobachtet worden ist. Diese Art der Beben (ich habe sie in meiner Theorie als sekundäre bezeichnet) kann plötzlich austauchen, und oft Monate lang anhalten, wobei an einzelnen Tagen über 100 Stöße Vorkommen. Sie treten gewöhnlich nur in kleineren Erschütterungsgebieten auf, weshalb man sie auch als lokale bezeichnet, obgleich die Erfahrung gelehrt hat, daß häufig viele und sehr entfernte Gebiete gleichzeitig in Thätigkeit kommen. Die Bewegung des Bodens geschieht nicht in großen, langsamen Wellen oder Drehungen, ähnlich manchen Erschütterungen in südliche» Zonen, sondern wie durch einen von unten nach oben wirkenden Stoß (im Zentrum) oder in kleinen, raschen Schwingungen, wie sie auch durch eine» vorüberfahrendeii Wage» verursacht wer den. Gleichwohl hat sich auch bei diesen sekundären Beben gezeigt, daß ihr Beginn, ihre Häufigkeit und rntlastung in Bezug auf die Geld- und Natural-giebigkeiten an Kirchen, Pfarreien und Schulen im Herzogthum Steiermark; 2. ein Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung des 8 ^ der Statuten der privilegirten österreichschen Nationalbank; und 3. der Zentralrechnungsabschluß über den Staatshaushalt der im ReichSrath vertretenen Königreiche und Länder für das Jahr 1870. Von Seite des Justizministeriums wird ein Gesetzentwurf eingebracht werden, womit die Pensionsfähigkett der Gefangenen-Aufseher, sowie deren Witwen und Waisen eingeführt werden soll. Erft die Adreßdebatte wird die momentane Stagnation unseres politischen Lebens wieder entfernen. Mittlerweile beschäftigt man sich angelegentlich mit dem Antrag auf Versetzung des Ministeriums Hohenwart in deu Anklagezustand. Die unabhängige Provinzpresse, welche die Bevölkerung und nicht Banken vertritt, hat sich des Themas bemächtigt und findet die Verfolgung Hohenwarts und Genossen als eine selbstverständliche Sache. Auch das Organ ZiemialkowSki'S stimmt zu. ES meint zwar, die galizischen Abgeordneten würden ihren mitschuldigen Landsmann Grocholski nicht verurtheilen lassen, findet aber darin kein Hinderniß, den Antrag auf Verfolgung der Minister einzubringen, weil dadurch wenigstens die Verjährung der Anklage verhindert würde. So polternd und renommistisch sich auch die czcchischen Journale geberden mögen, Thatsache ist es, daß schon lange keine solche Niedergeschlagenheit im Lager der nationalen Opposition geherrscht hat, wie im gegenwärtigen Augenblicke. Man hatte so fich:r darauf gerechnet, daß der ReichSrath nicht beschlußfähig sein werde, daß man allen Ernstes be-reits daran ging, die Liste für ein neues Ausgleichsministerium zusammeiizustcllen. Und nun diese bittere Enttäuschung! Ein von allen Ländern in legaler Weise beschickter ReichSrath, ein seiner Zwecke und Mittel klarbewußtes und vom allgemeinen Vertrauen getragenes verfassungstreues Ministerium, ein im besten Gange befindlicher Ausgleich mit den Polen einer- und den Kroaten anderseits, das ist mehr, als der ärgste czechische Pessimist noch vor drei Monaten befürchtet hatte. So paradox es auch klingen mag, es ist nichtsdestoweniger buchstäblich wahr, daß man in den Kreisen der nationale» Opposition bis vor kurzem sich dem LLahne hingab, der Kaiser werde nur die Bewilligung der Forterhebung der Steuern auf drei Monate abwarten, um das Ministerium Auersperg zu entlassen und rin neues klerikal-feudales Ministerium zur Leitung der Geschäfte zu berufen. Wie unsanft mußten nun Stärke mit dem Mond stände im Zusammenhänge steht. Die Erschütterungen im Odenwalde, in Nassenfuß uud Bueuos-Ayrcs (.14. bis 17. November) und in Maros Vasarhcly (1. Dezember) lieferten dafür neuerdings sehr gute Belege. Die Erklärung, welche meine Theorie dafür gibt, stützt sich auf die Annahme von Spalte» in der Erdrinde, in welche die (im wässerigen Schmelzflüsse befind liche) Masse des Erdinnern bei Hochflnthen ein-dringt und wo sie, in seitlichen Gangen oder Becken abgelagert, einen raschen AbkühlungSprozeß beginnt, der — wie es Professor v. Hochstetter experimentell nachgcwiesen — mit Gas- und Dampfbildung, daher auch mit Explosionen uud Erschütterungen verbunden ist. Diese Vorgänge sind ihrer Natur nach nicht von jenen bei Vulkanen verschieden, welche in meiner Theorie aus dem Abkühlung»-Prozesse aller größeren Himmelskörper (Sonnen und Planeten) hergeleitet werden. Die Fäuomcnc bei diesen sekundären Beben erneuern sich, wenn dnrch eine neue Fluth abermals heißflüssige Stoffe in das Becken gebracht werden, so lange, bis die Fluth nicht mehr die nöthige Hohe erreicht, oder bis die Verbindung der Spalte mit dem Erdinnern durch theil-weist-Vtttverfuttg aufgehoben wird. Die Perioden der Ruhe umfafsen oft mehrere Jahrhunderte, aber ie Erschütterungen kehren in der Regel an dcn- die guten Leute durch die jüngste Thronrede aus Mn Fantasien geweckt werden! Der Streit um die Frage, wer sich von den österreichisch - ungarischen Staatsmännern während des deutsch-französischen Krieges das größere Verdienst um die Wahrung der Neutralität erworben habe, Beust oder Andrassy, spielt sich nun auch in die englische Presse hinüber. Die „Pall Mall Gazette" veröffentlicht nämlich ein Schreiben mit der Unterschrift Fr. L. W., dessen Verfasser in den letzten Tagen eingehende und zuverlässige Auskunft von authentischer Seite erhalten zu haben erklärt („in den letzten Tagen" war bekanntlich Graf Beust in London), um eine von dem genannten englischen Blatte der „Kölnischen Zeitung" entnommene Mittheilung über jene Kontroverse zu widerlegen. „Während Graf Taaffe — heißt es in dem Briefe — und selbst der frühere kaiserliche Finanzminister schwankte und die Minister v. Petrino und General Kuhn sich ohne Zaudern in de» Krieg gestürzt haben würden, erfreute sich der Reichskanzler der getreuen Unterstützung der Minister Potocki, Stre-mayr, de Pretis, Tschabuschnigg und Holzgelhai,. Erst während der Tage von Metz und bald vor der Katastrose von Sedan verloren die kriegerisch gesinnten Berather der Krone den Beistand des ungarischen Premierministers, welchem sich alsdann andere Faktoren in dem Widerstande gegen die Fortsetzung der auf die Spitze getriebenen und theureu Kriegsrüstungen, die gegen des Grafen Benst Wunsch und Rath unternommen worden waren, anschlossen." Das der Kern des Schreibens. Dir Anklagen gegen Beust werden also direkt auf die Schultern An-drassy'S hinübergeschoben. Nicht bloS des staatsrechtlichen, auch des Streites, wer uns im Jahre 1870 den Frieden erhalten, sind wir müde. Es ist ein gar zu unerquickliches Schauspiel, wenn inan sicht, wie von gewisser Seite ein vielleicht sehr z« bestreitendes Verdienst um die Erhaltung der Neutralität in die Welt hinausposaunt und dabei immer ein Staatsmann verdächtigt wird, dessen Vorgehen nach allen Zengnissen vollkommen korrekt war. Uebri-gens, wenn schon von Verdienst die Rede sein kann, so gebührt der Löwenantheil desselben hauptsächlich den Ereignissen; Wörth und Sedan haben uns vor der Einmischung in de» Krieg besser und sicherer bewahrt, als alte AnLrassy S und Beust'S zusammen. Ausland. Eine offiziöse Berliner Korrespondenz der „Brest. Ztg." enthält folgende mertwur dige Zeilen: „Bis zu einem gewissen Grade dürste man hier die Bedenken theilen, welche aus Petersburg über die autonomistischen Konzessionen der österreichischen Regierung an die Polen zu erkennen ge- sclben, über der Spalte oder dem Becke» gelagerten Pnnkte der Erdoberfläche wieder. So sind in der Nähe dcS »och gegenwärtig von Zeit zu Heil durch Beben snrchtbar hcimgesuchten Vostizza ii» Peloponnes schon im Jahre N7:) vor Ehrisio die beiden achajischen Städte Helice nnd Bnra dnrch ei» großes Erdbeben vollständig zerstört worden. Die Umgebung von Basel, Mainz, Darmsladt n. a. war schon vor tausend Jahren, wie noch heute, den Erschütterungen vorzügtich ausgesetzt. Eine einzelne Erschntte-rungspenode umsaßt oft, wie gesagt^ viele Monale, doch ist eiue ernste Katastrose, wie z. B. die Bildung eines VulkaneS oder ein zerstörendes Beben in unseren nördlichen Gegenden nicht mehr zu fürchten, da die Spalten und Becken, bis zu welchen die flüßige Masse noch eiuzudringen vermag, wohl nur von geringer Ausdehnung und von der Erdoberfläche viel weiter entfernt sind, als dies in jenen Gegenden der Fall ist, wo Erdbeben zu den gewöhnlichen Naturerscheinungen zählen. Ein Mittel, die Stöße zu mildern, glaubten die Alte» durch das Graben tiefer Brunnen gefunden zu habe», und es soll z. B- die Statue des heil. Januarius, des Erd-bebenpatronS in Neapel, welche noch nie erschüttert wurde, über ei»em tieseu Brunnen stehen. Dnrch mehrere solche Brunnen wäre allerdings eine Unter-brechnng der Erdbebenwellen denkbar." gegeben wurden. Die politische und nationale Agitation der Polen in Posen und Westprenßen, sowie die Bemühungen des Adels für die ökonomische Reform ihrer Grundbesitzverhältuisse haben zu Erfolge» geführt, die nicht unterschätzt werde» dürfen. Von einer Anzahl deutscher Grundbesitzer, Beamten rc. im Posenschen ist ein vertrauliches Memorandum hierhergelangt, welches sich über die Zwecke und Ziele der polnischen Agitation ansführlich verbreitet. ES wird namentlich auf den großen Einfluß hingewiesen, den die Verständigung der österreichischen Regierung mit den Galizianern auf unsere Polen haben müßte, wen» auch nur ein Theil des Programms durchgeführt würde, das die österreichische» Polen i» Bezug auf die politische Selbstverwaltung, Justiz, Finanzen und Unterricht aufstellten." Derartige Wünsche unserer preußischen Nachbarn können wir freilich nicht berücksichtigen. Die „Nordd. Allg. Zeitg." erblickt in dem Umstande, daß die hohe Aristokratie Oesterreichs sich so zahlreich in den Empfangsalons des deutschen Botschafter« eingefunden hat, ein Zeichen hiefür, daß die Nothwendigkeit von guten Beziehungen zwischen, den beiden Nachbarlichen nicht bloS in den leitenden Staatsmännern derselben ihre Vertreter gefunden hat, sondern daß dieser Gedanke in immer weitere Schichten der Gesellschaft in Oesterreich gedrungen ist und seine Verfechter selbst in den höchsten Kreisen der Aristokratie, die sich ja bekanntlich so schwer mit neuen Erscheinungen auf dem Gebiete des sozialen und politischen Lebens befreundet, aufzuweisen hat. Insbesondere, daß es Notabilitäteu aller Parteien waren, die den dentschen Botschafter begrüßte», ist dem Organe des Fürsten Bismarck eine Gewähr hiefür, daß die Freundlichkeit der öster-reichisch-deutschen Beziehungen eine über die Zeit der Herrschaft der einen oder der anderen Partei hinauSreichende Dauer besitzt. Die V er stim m u u g , die nach Veröffentlichung der B i s m a r ck ' s ch e n Depesche vom 7. Dezember in Versailles cingelreten war, macht nuu doch einer besonneucreu Anschauung Platz. Oie Franzosen beginnen endlich einznsehe», daß sic mit den verrückte» Attentaten auf die Deutschen in Frankreich zumeist sich selber schaden, uud cs sind daher, wie der „Monitenr" berichtet, die Präfekten der okkupirten Departements angewiesen worden, gegen alle Ausschreitungen künftighin auf das ent' schiedciiste vorzugehen. Der „Moniteur" hofft demgemäß, daß die Deutschen fortan keine Ursache mehr znr Klage haben werden. Die Vernehmung des Unglücksmenschen Gra^ mont dnrch die Untersuchungs-Kommission scheint merkwürdige Dinge zu Tage sördcr» zu solle». Neuerlich versucht Gramont aktcnmäßig zu beweisen, daß der Krieg nur erklärt wurde, nachdem erwiesen war, daß Prenßen denselben provozirc. DaS alte Strategem der Bonapartisten. Warten wir näheres ab. Znr Taqesgeschichtc. — Freitag Vormittag« starb der bekannie Hos-raih E. Warrens, richtig Wolf Aren?, der. ui Hamburg vvn jüdische» C'liern geboren, in seiner Jugend nach Schweden nnd von dort nach Amerika ging, wo er sich als Journalist und Sachwalter nieder^ Uetz, sich um die Wahl des Präsidenten große Verdienste erwarb und dafür als nordamerikanischer Konsul nach Triest abgesendet wnrde. Von dort übersiedelte er nach Wien (1818) und war dort bis in die letzte Zeit als Journalist thätig. Er machle auch großartige Börsenspekulationen; er war eS, der den berühmten „Börsenlarlareu" lanzirt hat. Äarren« war ein hervorragender Journalist, dessen besondere Fähigkeit allgemeine Anerkennung fand, wenn auch seine Charakterlosigkeit, die jedem Systeme, sogar dem Grasen Hohenwart, die Feder lieh, abstoßen mußte. — Vom Grafen Aeust, auf der lleber-sahrt von Dover uach Calais unlängst der Koffer mit deu sämmtlichen Orden über Äord geflogen, wird nachträglich noch ein hübsches Detail, ein warmer HerzenSzug erzählt. Nicht nur die Orden allein waren e«, welche in» Meer gesunken, in dem Koffer gab es auch eine ganze Sammlung von goldverbrämten StaatS-fräcken und Uniformen — sie alle sind aus- Verlustkonto zu setzen. Graf Beust handelte ganz korrekt, indem er gegen die Schiffskompagnie, welche die Ueber-fahrt von Dover nach Calais besorgt, eine Zivilklage erhob, das heißt — erheben wollte. Die Herren des Geschäftes sind keine anderen, als die beiden Häuser Rothschild in Paris und London— eine Klage wider diese hätte selbstverständlich einen Schadenersatz zur Folge gehabt — der Schaden wird auf eine' runde Zahl von Tausenden beziffert. Nun trat aber die Rücksicht auf die Schiffsbeamten vor den Grasen hin und ließ ihn bedenken, die Rothschild'« würden sich jedenfalls an die armen Leute als die Haftpflichtigen halten — da- bewog denn den Grafen Beust, von der Klage abzustehen — seine Gutmüthigkeit siegte über da» prickelnde Gefühl, doch in einer Weife den Verlust wett zu machen, und dieser Sieg macht dem Herzen des Grafen Beust alle Ehre. Ueber das Schicksal des Koffers im Meere weiß selbst der „GauloiS" noch nicht« zu vermelden, und es läge doch nahe, zu kon« statiren, preußische Spione hätten ihn gestohlen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Die letzte Verfassungsfeier in Laibach) hat die „Danica" in heiligen Zorn versetzt. Vor allem bezeichnet sie eS als höchst unstatthaft, daß die Feier an einem Quatembermittwoch, somit an einem gebotenen Fasttag stattgefunden hat. Nach dem Polizeirapporte der „Danica" wurden beim VerfafsungSbanket drei Fleischspeisen servirt, ja das unerhörteste geschah, indem der Bürgermeister von Laibach, einer Stadt mit 20.000 katholischen Einwohnern, sich an der Fleischesserei betheiligte. Die Innsbrucker Liberalen wären doch ss taktvoll gewesen, die Verfassungsseier auf den Donnerstag der Ouatem-Irenvoche zu verlegen. Weiters poltert das klerikale Blatt über die gehallencn Tischreden, in denen die entschiedensten Proteste gegen die beabsichligte klerikale Vergewaltigung und Knechtung des Landes zum Ausdruck gelangten. Wie unterfängt man sich, fragt „Da-«ica" entrüstet, über Knechtung durch die Geistlichkeit zu sprechen? Wir wollen der frommen Kollegin die Antwort nicht schuldig bleiben. Diesmal sehen wir ab von der Kanzel und dem Beichtstuhl, der beiden Hanpthebel, welche die Klerisei für politische Zwecke mißbraucht, wir weisen nur auf die Haltung der klerikalen Preffe hin. Was sagt „Danica" zu den vielen Denunziationen der klerikalen Blätter über jene Wähler, die nickt sür die klerikalen Kandidaten ge-stimmt hatten, mit denen in geschäftlichen Verkehr zu treten der Klerus gewarnt wird? Wo ist der Beweis, daß solche Denunziationen von Geistlichen anSgingen? wirft „Danica" uns entgegen. Ja noch ärgeres wird von geistlichen Skriblcru in der slovenischen Presse geleistet. So z. B. ruft ein Landgeistlicher in Nr. 149 des „Slov. Nar." mit stolzer Selbstgefälligkeit aus: „Wir Geistlichen -sind aus der Nation hervor-gegangen, wir leben sür die Nation!" und ein paar Zeilen später beschimpf! der nämliche hochwiirdige Herr sieben chrenwerthe Landlente ans dem Reifnizer Bezirk, die bei der LandtagSwahl in Gottschee ihre Stimmen für die beiden liberalen Kandidaten abgegeben hatten, als „Fünfguldenmänner," er meint sogar, sie verdienten nicht einmal diese Bezeichnung, indem sie ihren guten Namen sicherlich noch um weniger als um einen „Fünfer" verkauft haben." In solcher, von der niedrigsten Gesinnung zeugenden Weise verletzt ein Geistlicher die Ehre schlichter Laudleule, die vielleicht seine eigenen Psarrkinder sind, denen er das Evangelium der Nächstenliebe verkündet, denen er die heil. Sakramente spendet, und dies alles geschieht ans Nach-sucht über ihre politische Haltung, weil sie nicht willenlose Werkzeuge der Geistlichkeit sein wollten. Zu sol-chen Konsequenzen führt die klerikale Herrschsucht und Intoleranz. Wenn daher die Verfassungsfreunde bei jenem erhebenden Feste unter lauter Zustimmung der Anwesenden und sicherlich aller freidenkenden Männer im Lande gegen pfäffische Tyrannei protestirten, die zwar in Laibach bei den Wahlen sich als ohnmächtig erwies, auf dem Lande jedoch immer noch viele Taufende in geistiger Knechtschaft erhält, so hatten sie ihre guten Gründe hiesür. Möge „Danica," bevor sie mit ihrem scheinheiligen Zetergeschrei über die VerfassnngS-feier fortfährt, vorerst vor der eigenen Thüre kehren und jenen tonfnrirten Herren, unter deren Augen und Mitwirkung die empörenden Vorgänge bei Eröffnung des Landtages stattsanden, ferner jenen lieblosen geistlichen Zeitungsschreibern, welche, wie der Reifnizer Korrespondent des „Narod," nicht diejenigen, an denen sie ihre Rache kühlen wollen, sondern vor allem am empfindlichsten das Ansehen der Geistlichkeit schädigen, — die verdiente Strafpredigt halten. — (Sanktion.) Se. k. und k. apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 13ien Dezember 1871 dem vom krainischen Landtage in der Sitzung vom 12. Okiober v. I. gefaßten Beschlüsse, daß einerseits von der bestehenden Luegger Konkurrenz-straße die Strecke von Brinje nach Lnegg als solche ausgelassen, und daß dagegen andererseits im Anschlüsse an die als Konkurrenzstraße verbleibende Strecke von Dilce bis Brinje — der bisherige Gemeindeweg von Brinze unter Bukuje, BelSko über Kaltenseld nach Planina als Konkurrenzstraße erklärt werde — die allerhöchste Genehmigung allergnädigst zu ertheilen geruht. — (Bürgerkränzchen.) Wir können uns nicht erinnern, daß die erste FaschiugSunterhaltung in Laibach je so gut besucht worden wäre, als das gestern auf der Schießstätte abgehaltene Bürgerkränzchen. Die große Zugkraft, welche die Bürgerkränzchen mit Recht auSüben, hat sogar das bisher in Laibach eingewurzelte Vorurtheil, dem folgend die Damen gewöhnlich erst mit der zweiten oder dritten Faschingsunterhaltung zu beginnen pflegen, gebrochen und die ausgedehnten Räumlichkeiten der Schießstätte gefüllt. Ein reicher und schöner Kranz von Damen (wir zählten beim vorzüglich arrangirten Kotillon 45 Paare), nnter denen wir mehrere reizende neue Erscheinungen bemerkten, konnte sich nach Herzenslust dem Tanzvergnügen — das auch der Herr Landeshauptmann Graf Auersperg mit seiner Gegenwart beehrte — bis in die späten Morgenstunden hingeben. Von dem sich in den Vorjahren hin und wieder fühlbar machenden Mangel an Tänzern kann Heuer, wenn nicht alle Auspizien trügen, gewiß nicht einmal die Rede sein, da wir gestern mit Vergnügen bemerkten, daß außer einem bedeutenden Kontingente von frischen Tänzern aus dem Zivilstande, sich auch das löbliche Offizierskorps, namentlich das des hier liegenden 12. Artillerie Regimentes, mit Wärme und Eifer am Tanze betheiligte. Und daß sich auch der Körper labe, ließ Herrn Schuuko'S schon lange bewährte, vorzügliche Restauration nichts ;u wünschen übrig. Wir glauben vermutheu zu können, daß, nachdem schon mit dem ersten Kränzchen ein derartiger Erfolg errungen worden, sich am zweiten, am 21. d. M. statt-siudenden Kränzchen gewiß Laibachs gesammte tanzlustige Welt versammeln wird, und rusen dem Komitee, das, wie es sich gestern gezeigt, keine Mühe gescheut, um allen Ansorderuugen gerecht zu werden und das dabei doch stets die Ausgaben auf das uothwendigste beschränkt, um möglicher Weise am Schlüsse der Session einen namhaften Betrag irgend einem wohlthäti-grn Zwecke widmen zu können, ein herzliches Glück auf zu. — (AuS der Landesausschußsitzung) Die eiledigte Praklikantcnstelle bei den landschaftlichen Hilfsämtern wurde dem absolvirten Obergymnasialschüler Johann Selan verliehen. — Den Genreinden der Pfarre Reifniz wurde für das Jahr 1873 die Einhebung einer 25perc. Umlage auf die Grund-nnd Hausklafsen-Stener für den Bau der Psarrschule bewilliget, und der Gemeinde Hrenovic die Einhebung einer 25perc. Umlage auf die Verzehrungssteuer für Gemeindebedürfnisse. Auf die Eingabe der letztgenannten Gemeinde um die Bewillgung zur Verweigerung von E he m e l d z e t t e ln an Personen ohne Vermögen und ohne sichern Erwerb wurde beschlossen, dieselbe auf den bezüglichen LandtagSbefchluß vom 30ten September 1871 zu verweisen, welcher noch nicht die allerhöchste Sanktion erlangt hat. Der Bitte mehrerer Gemeindeangehörigen von Oberlaibach um Anordnung der Wahl eines neuen GemeindeauSschusse» wurde stattgegeben und die Neuwahl der Gemeindevertretung im Sinne der ZZ 13, 14 und 15 der G.-W.--O. nach 3 Wahlkörpern im Einvernehmen mit der politischen Behörde angeordnet. Endlich beschloß der Lan-deSauSschuß mit Mehrheit der Stimmen die Besetzung der ausgeschriebenen Primär- und Sekundär-ArztenSstelle im landschaftlichen Zivil - Spitale bis zur prinzipiellen Entscheidung des Gegenstände« in der nächste» Landtags-Session zu vertagen. — (Die krainer ReichsrathSabgeord-nete n), Zarnik ausgenommen, werden dem Vernehmen nach nächster.Tage in Wien ihre Sitze entnehmen. — (Herr Ferdinand Iannesch), Offizial des k. k. Kreisgerichtes Rudolfswerth, wurde über fein Ansuchen in gleicher Eigenschaft zum hiesigen k. k. Lan-dcSgerichte übersetzt. — (Das Elaborat über die Erhöhung der Beamtengehalte) soll nach den übereinstimmenden Nachrichten der Wiener Blätter binnen kurzem fertig werden. Diese Mittheilung wird aus hiesige Beamtenkreife sicher einen freudigen Eindruck machen. — (Bezüglich der Lacker Bahn) wurde in der Triester Stadtrathfitzung vom 28. Dezember beschlossen: 1. Der Stadtrath erklärt sich entschieden zu Gunsten der Lack er-Bahn; 2. den beiden Abgeordneten des Triester Landtages wird diese Resolution bekannt gegeben, damit sie über die dieSsälligen Ansichten der Vertreter der Stadt nicht im Unklaren seien; 3. eine Kommission von 5 Mitgliedern wird ein Promemvria zu Gunsten der Triest-Lack-Lauus-dorser Bahn ausarbeiten, welches dem ReichSrathe und dem Ministerium unterbreitet werden soll. — Bon hoher Bedeutung war die Triester Haude'Skammer-sitznng vom 29. Dezember. In derselben wurde nach heftiger Debatte der Antrag des Dr. Levy angenommen, für die Studien der Lacker Bahn ebenfalls eine Summe beizusteuern. Die Bestimmung der Höhe de» Beitrages wurde der neuen Handelskammer Vorbehalten. Sohin sehen wir eine für die Lacker Bahn erfreuliche Annäherung der Triester Handelskammer an den Stadtrath. Diesen gewichtigen Thatsachen gegenüber ergehen sich die Freunde der Predilbahn in bloßen Negationen und in subjektiver iukonkludirter Abwehr, welche mehr als Ausfluß ihrer Schwäche als ihrer Stärke angesehen werden dürste. — (Ueber die projektirte Zweigbahnlinie Rakek-Gottschee) schreibt man der „Tr. Ztg." au» Krain: Wenn beim Neubau von Eisenbahnlinien im allgemeinen die Berücksichtigung der günstigsten Terrainverhältnisse, die Billigkeit des cinzulösen-den Grundes und die VerkehrSinterefsen eine wichtige Rolle zu spielen bestimmt sind, so dürften diese Momente nicht bald so sehr die eindringlichste Erwägung verdienen, als bei dem projektirten Baue der Zweig -bahnlinie Rakek-Gottschee. Wohl trägt man vor Inangriffnahme solcher Bauten allen Umständen aus Han -dels- und Lokalrücksichten Rechnung, dennoch dürfte nicht zu leugnen sein, daß dem Kundigen der Gegend besondere Vorzüge ins Auge fallen müssen, welche als Argumente gegen die in öffentlichen Blättern angedeu-tele, über Oblak zu führende Linie von hoher Bedeutung sind, und es sei daher hier in wenigen Worten der dem Schreiber dieses am geeignetsten erscheinende Schienenweg bezeichnet, dessen Ausführung dem Baue der Bahnlinie zwischen beregten Orten auch die geringste» Kosten verursachen würde. Ein Blick auf die Spezialkarle vo» Krain zeigt schon, daß das Terrain zwischen Rakek und dem Laaser Thale längs dem berühmten Zirknitzer See fast eben ist, daher für den Eisenbahnbau die günstigsten Chancen bietet. Nur an der südlichen Seite des Sees bei Oberseedorf trennt ein unbedeutender Höhenzug diesen von dem Laser Thale, dessen südlicher Endpunkt, das Schloß Schnee-berg, in gleichem Niveau mit Rakek sich befindet. Würde NU» die Bah» über den Markt Zirknitz und die Dörfer Marlinsbach, Grohowo, Scheraunitz nach Ober-Seedorf geführt, so könnte man ohne jede Steigung in das Laaser Thal gelangen, die Linie an der westlichen Seite desselben über Schneeberg, dann durch eine schmale Terrainsenkung sehr leicht nach Rabenfeld und Pre^id leiten und hätte über die hinter letzterer Ortschaft folgenden Höhenzüge, welche zum größten Theile ven fürstlich AuerSperg'schen Waldungen angehören, nur unbedeutende Schwierigkeiten zu beseitigen; — dieselben dürsten jedoch um so weniger in die Wag--schale fallen, als der längste Theil der Bahnstrecke mit geringen Kosten hergestellt werden könnte. Abgesehen von dieser geraden und kürzesten, mit den wenigsten Lokal-Hindernissen verbundenen Linie würde dieselbe auch bezüglich der Grundeinlösung außergewöhnlich billig zu gewinnen sein, denn sie berührt zum Theile sterile, werthlose Hutweideflächen, andererseits möchten die Großgrundbetzer der Herrschaften Schneeberg und Gotischer ohne Zweisel die abzutretenden Gründe unter höchst günstigen Bedingungen überlassen, da es in ihrem Interesse liegt, den Absatz der Holzprodukte aus den umfangreichen Wäldern ins Leben zu rufen. Die unmittelbare Nähe der Herrschaften Haasberg, Schneeberg, Cubar und Gottschee, welche zusammen den kolossalen Waldkomplex von 130.000 Joch bilden, dürste sür die Bahn-Unternehmung ein mächtiger Sporn sein, diese anempfohlene Richtung zu wählen, denn bei Annahme derselben würde sich die Bah» einen immensen, dauernden Frachtenverkehr sichern. Hierbei sei noch daraus aufmerksam gemacht, ob es mit Rücksicht aus den Knotenpunkt St. Peter, von wo aus eine Zweig-dahnlinie nach Fiume abgeht, nicht etwa noch entsprechender wäre, die projektirte Linie nach Gottschee von dieser Station aus über die Poik und durch die Schnee-derger Waldungen dorthin zu führen. — (Theater.) Der berühmte Professor Herr Wiljalba Frikell hat sehr Unrecht getha», die Wiener wegen seiner hiesigen Gastvorstellung einen Tag länger ans seine Ankunft warten zu lassen; wir hätten ihm die freitägige Programm lose Wunder Soiree sehr gerne geschenkt, nnd dieser Ansicht mochten wohl viele sein, denn beim Schluß der ersten Ab-lheilnng machte sich ein guter Theil des Parterre Publikums aas dem Staube. Wir möchten gerne erfahren, wer den berühmten Herrn Professor in Wien eigentlich gar so drin gcnd erwartete. Wäre die Sommersaison im Anzüge, sv hätten wir den Prater in Verdacht, in welchem wir, nebenbei bemerkt, nnter Gottes freiem Himmel manche der vorgesiihr-ten Kunstssiicke präziser ansgesiibrt sahen. — „Die Borlesung bei der Hausineistcrin" ist ein Faschingsschwank sehr zwei-selhasten Werlhes; uns gefiel Hrn. Ehrensest'S Spiel, so wie die Maske deS Hrn. Schulz, Hr. Schlesinger befriedigte uns nicht; diese Rolle liegt nicht in seiner Komik, auch spannen wir, wenn dessen Name nnter den Darstellern -erscheint, unsere Anforderungen etwas höher. „Das Schloß Roche. Unter diesem Titel gefiel es der Direktion, uns gestern die in letzterer Zeit hänfig auf den Theaterzetteln der Residenz «»gekündigte Ofsenbach'sche Operette „Toto" vorzusilhreu. Das mehr oder minder abfällige Urtheil, das Wiener Blätter über dieses Produkt des belieb teu und noch immer modernen Kompositenrs fällten, nnd das wohl die Direktion zur Umänderung deS landläufigen Titels veranlaßt haben mochte, müssen wir zwar im allge meinen als berechtiget anerkennen, doch hindert nns dies nicht zn bekennen, daß einzelne Partien, sowohl der Mnsik als dem Sujet »ach, vvu echt srauzösischem Geiste durchweht sind. In Bezng ans die Kvmpvsilivn miifsen wir insbesondere die Romanze Hectors de la Roche Trompette im ersten und das Trinklied am Schlüsse des zweiten Aktes hervor heben, welche beide schätzbare Gedanken enthalten. Das Sujet, welches eiuerseits au „Romeo nnd Julie" und au derseitü an „Die weiße Frau" erinnert, ist reich an komischen Situalioueu und bietet eine bunte Abwechslung von Bildern, die »och durch die allgemeine Bcrkleidnng, mit der die Operette schließt, weseiitlich erhöht wird. Die Exekitti rnng war durchaus gerundet zn nenne». Insbesondere machten sich Fr. Paul m a » » (Katharina), Frl. Pichon (Hector de la Roche Trompette) »nd Hr. Schlesinger (Äassepain), ui» das Durchgreisen der Operette verdient. Frl. Pichon brachte die Romanze im 1. nnd das Trinklied im 2. Akte, Fr. Panlinann LaS Kvnplet im!!. Akte sehr schön znr Geltnng. Auch Hr. Schnlz (Baron Grecy Grecy), Hr. LöcS (Piton) uud Frl. Weber (Biconitesse von Farandole) wnrden ihren, Part tadellos gerecht. Das gut besuchte Haus kargte nicht ,»it Beifall »nd jo können wir noch einigen Reprise» dieses Erzeugnisses Ossenbach'scher Muse Erfolg verspreche». 786 Nr. 6 gew. lOOO fl., S. 1786 Nr. 25 gew 5000 fl., S. 1786 Nr. 66 gew. 1500 fl., S. 2474 Nr. 2 gew. 1000 fl,, S. 2474 Nr. 35 gew. 400 fl., S. 2674 Nr. 29 gew. 5000 fl., S. 2674 Nr. 70 gew. lOOO fl., S 3167 Nr. 76 gew. 1500 fl, S. 3,92 'Nr, 86 gew. 3000 st.. S. 3551 Nr, 79 gew. 3000 fl., S. 3572 Nr. 9 gew. lOOO fl., S, 3872 Nr. 30 gew. 1500 fl. ___________________________ Lottoziehung vom 5. Jänner. Triest: «0 48 5 52 27. trorrrspoildk») drr Lrpedltion: Hrn. M. Hvtschevar in «urkseld: Ihr Exemplar geht, «ie bestellt, regelmäßig nach Graz, Theater. Heute: Graf Essex. Schauspiel in 5 Acten von Dr. H. Laube. Danksagung. Die trauerndkir Hinterbliebenen der am 4. d. M. verstorbenen Jeanette Mayer geb. Souz fühlen sich verpflichtet, alle,. Verwandten, Freunden und Bekannten, welche mährend der langwierigen Krankheit eine so große Theilnahme an den Tag gelegt haben, sowie auch für die so zahlreiche ehrende Begleitung zur letzten Ruhestätte der theueren Verblichenen den aufrichtigen, tiefgefühlten Dank hiemit abzustatteu. (21) « Znsta» ijarich, Sattler, d?-s) (am im vormals Zwaher'schen Hause S-) stehen zum Verkaufe bestimmt: I zweisitziger Wagen (Brougham) auf Druckfedern 170 fl. I viersitzige geschlossene Kalesche „ „ 200 „ l ,, ,, ,, „ „ 120 ,, UUWMMUNZLMMM-MRMWMNLLW Z Aomptoir ^ befindet sich in der 8 8WM W 8» 1. Stock neben dem Hfieater. D SE" Anfträge ans Bettflaumen und Federn ^ werden angenommen. (613—5) Wiener Börse vom 5. Jänner. ! Geld jpcrc.»ie»le, üft.Pap. 02.70 dio. dto. Lft.in Sild. 7S.l« ^ose von 1X54 . . . P4.5V iose von 1880, ganze tose V0!> 1880, stunfl. II8L5 vr-mieulch. v. 1884 . itt,SV Steiermark ju»P>üt. Ware! 6S.!>» 73 SU ss.sc, iv5,«0 118.75 IIS U0.— »I.— »Lrnteu, Kram u. «üftealand S . Lug-rn. . »US . ikroal. u. Sia». b , «lebeubürg. » S , Lotio». Nalionaldant . . . Lmon-Bxnk . . . lreditanft-lt . . . It. ö. S«compte-Bes. iln»lo-österr. Lank . Vest. Bodencred.-Ä.. Ocft, Hvvotb.-Bank. klein. L'comvt.-Lk-»ranko - Austria . . «als. F-rb.-1»°rdd. . küdvahn.«-I-lls». . ikats. «lil-d-th-«-»». «art.«ud>»i-.d-h» «lebend. Liseudah». Etaat-bahn. . . . «ais. Franz-Iosef-b.. »Üutt.-Barcser V. Llföld-Hium. Bahu . ktiurüvrlvf». Kation. ö.W. verloSd. Lug. Bod.-Äreditanst. Lllg.öst.Bod..Lredit. ht». »u ss^.rttckz. . 85. 5 79 50 83.50 15.75 86.— 80.— 84.- 76.50 835 286 75 338 --»95 339 50 290 — 88 — 258 -138 ?5 2190. 211 — 245.-^-260.25 179.-398.— 21050 183.50 186. - 90 10 88.50 105.25 ^ 87.50 837.-289. -338.20 1000 339.75 295 -> 89-262. 139 — 2195 211.50 245.50 260.50 180. -399.-^10.75 181.50 186.50 90.30 «9. -105.75 88.00 >Oeft. Hyporh.-rvask. SÜdb.-Ves. zu 500 Fr. dto. BonSüpEt. Stordb. (100 fl. 0.) Frav«-Ios.(200fl.S.) Lredit 100 fl. ö. W. . Dov.^Dampfsch.-Ves, zu 100 fl. «M. . . Triefler ioo fl. ÄM. . dto. 50 fl. ö.W. Ofeuer . 40 fl. ö.W Salm . » 40 » Palfth . „ 40 . L'ary . . 40 , St. Genot»„ 40 -«viadischgrätz 20 „ rvaldflein . 20 Keglevich . 10 Rud°l,Sst„t. tvö.is. «ug,b. looft.südd.w, Fran!,. loost. . roüdon l» Pf. StcrI. Pari« >»« graiic» «aU.Mau,.Duc»teii M.Krauciftil« . . 8erkin«lhal«r . . Sikder . . . . ^Getd Ware 95.- 95.50 > 113.50 114 — »24.- 226.- 105.50 106,50 90. 90.25 134.50 135.50 134.— 134.50 30.- 90.20 102.75 103. - 187.- 187.50 97.— 97.50 120.50 121.SO j L9. - «0. -3».-! 42.—! ^ 27.50 37.50 31.50 ! 33 — 43 — 29 -38.50 32.— 21.50 22.50 22.--I 23 -14.—! ,v.- 14.50 15^- 97.20 97.60 -7.80 97.W 115., 0 115 80 44 50 t4.»o 5 38 9.17 1. 3 5.10 9.18 1.74 114.75 1,5.- > .''perz. Rente isterr. Silber 74. Bankaktien 838, — Gilber N4 2!> poleonsd'or V.14. Telegrafischer Wechselkurs vom 8. Jänner, österr. Papier 63.60, — 5perz Vtentr . — 1860er Staatsanlehcn l04 7» — Kreditaktien 338.75. — London 115.30. - K. k. Milnz-Dnkalen ü.3!». - N«. Kr»< oo» Jga. v. Kleio«av>! ^ 8rd. «««»»>, m L«»dach. Verleger und fttr die Redaktion verantwonlich: Ottowor «amder-