Nr. 214. Donnerstag, 10. September 1914. 133. Jahrgang. Mtlllcher Zeitung Vriin«»»ra»i«n»p»»i»: Mit Post Versendung: gnnzjährig «0 X, hlllbjähriy 15«. Im Kontor: «anzjähri« «2 k, halbjährig tt «^. Für die Zustellung in« Hau« ganzjährig 2 X. - »»s«r««»»g«biih»: Für llciiie Inserate b<« zu vier geilen «, l>, grshere per Lellc l» b,- bei öfteren Wiederholungen per Zeile 8 b. Die «Luibllcher Zeitung» erlchei»! täglich, niil N„«nal,mc der Sonn^ und Feiertage. Die »v«tnlft»atl«n befindet s,ch Niillllöiöftrahe Äir. :«; die Pledakt»«« Mitlosiöstrahe Nr. 1«. Sprechstunden der Nebaltiu» von « bi« lv Uhl vormittags. Unfranl,erte Vriefe lverdtn nicht angenommen, Manuilripte nicht zurüllZeftellt. T»l«PH»n«r. der ««»aNkm »2. Amtlicher Geil. Dm 8. September 1914 wurde in der Hof« und Staatsdrucle. rei das c'XXXIV. und OXXXV. Stück des Reichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatt« zur «Wiener Zeitung> vom 5., 6. und 8. September 1914 (Nr. 210, 211 und 212) wurde die Weiterverbreitung folgender Prehl^zeugnisse verboten: Nr. 3b «Amftetwer Wochenblatt» vom 30. August 1914. Nr. 33 «Der deutsche Frei-Sociale, vom 29. August 1914. Nr. 199 «Deutsche Wehr» vom 31. August 1914. Nr. 32 .61»Lllo» (Chicago). Nr. 62 «Mroäni veLtuik — Nation»! Uor»I6» (Duluth, Nmerila). Vier Poftlarten mit obszönen Darstellungen. Nr. 229 «^oi-rior« äeii» 8er»» üäo. Mllano, 20. August 1814. Nr. 22b «1^' 2WSMIV ü'IwU»» üäo. Bologna, 18. August 1914. Nr. 34 «raLyuiiio» älio. Turin, 23. August 1914. Nr. 211 «Venlcov. vom 80. August 1914. Nr. 238 «Vohemia», Morgenausgabe vom 30. Aug. 1914. Nr. 239 «?lkvo Ii vom 1. September 1914. Nr. 27 «rwmeii?» vom 3. September 1914. »Xllloii6»f pro «kuiui mlllllLi u», Llcoiui rolc 1914/15, 8««tüvi1 ?«ti- 8truk6. liaöuik prvni (nLtfullui 6eluiclt« lcnili» Icupeetvi, n»ill2,l!»t<;l8tvi », «lntikv»iiu,t 4,ut. Lvoövn/, kr»d»—II., N^boruZll», ul. ö. 7.» Nr. 239 «?o1oäo.i v? no»t» vom 31. August 1914. «ö«8!lo »lova», Voövrnil: vom 1. September 1914. Nr. 3b «vryv vom 2. September 1914. Nr. 17 «Odlkn», öksopis obLeuicb, xemLll^cd », Ltatmcb lli^onoü» vom 1. September 1914. Nr. 241 «klavo liäu. Voullov8lc« ^äaui» (rekte ?ravo liäu. V^ä»,»i pru vsullvv») vom 1, September 1914. Nr. 239 «Nkroäui ünt?» (die erste und die Abendausgabe) vom 1. September 1914. Nr. 7977 «1-.« ^ourulll» vom 30. Juli 1914. Nr. 13b3 «Nxeoisior. vom 30. Juli 1914. Nr. 10.842 «I^'oedo äv ?H«»» vom 30. Juli 1914. Nr. 11.111. «I.« 5I»tiu» vom 30. Juli 1914. Nr. 275 »öas» Hl^vui v^äkni vom 1. September 1914. Nr. 33 Rr»1ovov« äovuliski-tsä?" (Sind wir niedergeschlagen?) — „No!" Die Heiterkeit wurde noch größer, als von einem Hotelfenster aus eine Dame, vermutlich Engländerin, der Infanterie ein: „^.rs 7011 äownlioartsä?" zurief. Wie die Franzosen taten auch die Engländer so, als wenn sie einen Spaziergang nach Berlin vor hätten. Auf vielen Eisenbahnwagen stand mit Riesenbuchstaben geschrieben: „Nxcru-Zion I'ippo i-ai^—Lsriiii!" Tipperary ist der Name eines irischen Ortchens, das in englischen Voltsliedern im humoristischen Sinne oft erwähnt wird. Auf dem Hafen-dämm von Boulogne lagen in schier endlosen Reihen und Stapeln tausenderlei Sachen, die die Engländer mitgebracht hatten. Besonderes Aufsehen erregten die vielen Kisten mit Zwieback. Der Zwieback war so sorgfältig verpackt, daß ich zuerst glaubte, iu den weißen Holzkisten befinde sich Munition. Zum Frühstück nahmen die Soldaten Zwieback mit Marmelade. Französische Schildwacheu betrachteten dieses Frühstück mit offenem Munde und sichtlicher Verblüffung... In der Annahme, daß ein paar Regimenter bis zum Ausmarsch noch einige Tage warteu müssen, schlugen die Engländer auf den Hügeln um Boulogne ein prächtiges Lager auf. Die Soldaten ziehen in den Krieg, wie wenn sie zu einem Sportfest gingen, und sie haben sich auch richtig neben dem Lager einen Fußballspiel-Platz eingerichtet. Ein Engländer, der soeben aus Lou-don gekommen ist, erzählte mir, daß ill England selbst das Schauspiel nicht ganz so fidel war. Auf den Bahnhöfen drängten sich Mütter, Ehefrauen und Schwestern um ihre Lieben, und es gab einen tränenreichen Abschied. Auf dem Kanal aber, auf den Schiffen, machte bei den Soldaten die Traurigkeit einer Art Rausch Platz: die Soldaten tranken immer noch eins, und das „^10 vy äu^nksartsä?" begann zu triumphieren." — („Eine Bayerische".) In der „Vossischen Zeitung" wird erzählt: Bei einem Truppentransport, der nach einem thüringischen Truppenübungsplatz kam, fiel unter den Verwundeten die große Zahl derer auf, die mit verbundenem Kopf ankamen. Man fragte einen der Franzofen, was für eine Verwundung er habe, nnd er antwortete daranf: ^'ai l»,ttrapp6 un dav^i-oi»! (Ich habe eine Bayerifche erwifcht.) — Eine Bayerifche? Das ist ein Fachausdruck, der von 1870 stammt und die Friedenszeit von 43 Jahren so gut überlebte, daß er jetzt wieder ganz zeitgemäß ist und heißt: einen Schlag mit dem umgekehrten Gewehr, dem Kolben, auf den Kopf erhalten zu haben. Die Bayern haben nämlich in der Schlacht in Lothringen ihre altbewährte Methode wieder aufgefrischt und beim Sturm das Gewehr einfach umgedreht und mit dem Kolben drauf-losgeschlageu, ein Verfahren, das, wie dieser Transport erwies, recht erfolgreich gewesen ist. Ein anderer Kranker hatte einen völlig blutunterlaufenen und geschwollenen Oberarm. Dem behandelnden Arzte fiel es auf, daß jedes Merkmal einer Wunde fehlte, und mußte auf seine Frage erfahren, daß die Geschwulst von dem Griffe eines Bayern herrührte, der den Franzosen gefangen genommen hatte. Die Handschuhnummer kann man sich vorstellen. — (Amerikanisches Jägerlatein.) Daß auch Schlangenjägcr ihr „Latein" mit geradezu verblüf-fcuder Meisterschaft beherrschen, geht aus der folgenden Erzählung eines Präriefarmers hervor, die eine Zeitung aus Idaho zum besten gibt. „In der Abenddämmerung", so erzählte der Farmer seinen glaubig zu» hörenden Freunden, „gehe ich neulich über die Prärie, um Truthühner zu schießen. Gerade fliegen ein paar auf. Ich lege an, da höre ich dicht hinter mir ein klapperndes Geräufch und sehe eine Schlange gleiten. Natürlich lasse ich die Hühner fliegen und erschieße die Schlange. Was sehe ich? Es war gar keine Klapperschlange, sondern eine harmlose schwarze Schlange, die etwa zwei Meter lang war. Und woher kam das Klappern? Ja meine Herren, das wurde mir erst klar, als ich ihren Magen öffnette, in dem sich zwei Schlittenglocken befanden!" — (Berliner Kriegshumor.) Ein biederer Berliner Landwehrmann, so berichtet der „Konfektionär", nimmt von seiner Frau Abschied, um in den Krieg zu ziehen. Diese bricht zuletzt in heftiges Weinen aus, worauf sie der wackere Vaterlandsverteidiger mit den gelassenen Worten beruhigt: „Nu, heule man nich, Alte, die tleene Erholung lannste mir schon gönnen!" Lola!- und PrMnzilll-Nllchrichtcn. — (Der Sterbetag der Kaiserin.) Heute jährt sich zum 16. Male der Sterbetag Weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth. — (Spende für das Rote Kreuz.) Die Protckwrin des Landes- und Frauenhilfsucreincs vom Noten Kreuze für Kram, Ihre k. und k. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Maria Christina hat für Zwecke des Noten Kreuzes den Betrag von 1000 X gespendet. — (Aufruf an die Mitglieder dcS Vereines der forft-tcchnischen Staatsbeamten Österreichs.) Kollogen! Schwere Zeiten sind über unser geliebtes Vaterland hereingebrochen. In diesen Tagen ist es heilige Pflicht jedes einzelnen, alles, was in seiner Macht liegt, bis an die Grenzen der Möglichkeit zu leisten, um dem Vater-lunde und seinen todesmutigen Verteidigern zu helfen im Kampfe um die Ezisienz, dic Ehre und den Nuhm des Heimatlandes. Auch die Staatssorstbeamteu lönnen und werden sich dieser heiligen Pflicht nicht entziehen. Wem es schon nicht vergönnt ist, als Mitkämpfer sein Blut für das geliebte Vaterland zu oftfern, der trage durch freiwillige Geldspenden dazu bei, dem Staate seine ungeheure Aufgabe zu erleichtern, die Wunden zu heilen, die dieser uns aufgezwungene Krieg geschlagen: er opfere sein Scherflem für die im Felde stehenden Soldaten, für die Angehörigen der Kämpfer und die Witwen und Keine Oper. Origmal-Roman von Albert Kinroß. — Einzig autorisierte deutsche Übersetzung von A. Geisel. (37. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „So wäre ich demnach, um mit Mark Twain zu reden, stufenweise aufwärts gekommen," lachte er und fuhr dann lebhaft fort: „Da fällt mir ein, daß Sopwiths Oper im nächsten Monat aufgeführt werden soll. Wir müssen unbedingt hingehen und ihm tüchtig Beifall klatschen." Und dann erzählte er ihr noch mehr von Oxford, seinen Studien und dem alten Leben, das er in der Dowm-Straßö geführt hatte. „Hast du den Tausch nie bereut?" fragte sie leife. „Nein, Liebling," entgegnete er heiter. „Und doch," meinte sie zögernd, „habe ich oft gedacht, du müßtest einem höheren Ziele zustreben und dabei mehr Befriedigung finden als in diesem steten Jagen nach Vergnügen und Zerstreuung." „Das meinte der Marquis auch, er will mich durchaus zum Parlamentsmitglied machen," sayte Harvey, und dann lachten beide. Zum Diner erschien Harvey in seinem Reiseanzug, während die Gräfin dasselbe Kleid trug, das sie vor zwei Abenden getragen hatte. Mercerou erkannte das Gewand sofort wieder und, der Geliebten glücklich entgegeneilend, sagte er: „Das war lieb von dir, mein Herzblatt." Er betrachtete stolzen Blickes die königliche Gestalt, die sich zärtlich an ihn schmiegte; und der Kummer des Scheidens überkam ihn mit voller Gewalt. „Ich muh ein Bild vou dir mitnehmen," rief er drängend; „ich halte es sonst nicht aus, von dir getrennt zu sein! Dein Bild wenigstens will ich stets bei mir haben." Leise lächelnd öffnete Lady Grasmere ein zierliches Schränichcn und entnahm ihm ein Paket Photographien. Mit einöln Freudenschrei griff er danach. Es warm ganz neue Aufnahmen, die er noch nicht gesehen hatte; und durch Zufall war Lady Grasmere gerade in dem Kleide, das sie eben trug, photographiert worden. Jetzt meldete der Diener, es sei serviert. Harvey wälilte von jeder Aufnahme, dann steckte er die Bilder in seine Prusttasche, ries übermütig: „So, die behalte ich," und schloß hierauf das Original in die Arme. Nach beendeter Mahlzeit gestattete sie ihm, im Salon zu raschen. Anderthalb Stunden blieben ihnen noch. Die Läden waren geschloffen, und sie faßen eng aneinander-yeschmiegt. Plötzlich erhob sich die junge Frau und schlug den Deckel des Flügels zurück. „Spiele," bat sie. Er zögerte noch. „Spiele für mich, Harvey." Jetzt erhob er sich und setzte sich an das Instrument, während sie auf dem Sopha Platz nahm. „Also für dich," nickte er, leich präludierend. Instinktiv wählte er eine Partie aus „Isabella", ein Liebeslied Lorcnzos, das den Höhepunkt des ersten Aktes bildete. Es sollte eine leidenschaftliche Liebserklarung werden, mit der er sich tagelang umsonst gequält hatte, immer genügte ihm seine Komposition nicht völlig. Endlich eines Abends hatte das reizende liebliche Gesicht eines Mädchens, an dem er auf der Straße vorüberge-schritten war, ihn in Begeisterung versetzt; und wie durch Zauberei hatte er nun plötzlich die Melodie gefunden, die Worte kamen ihm wie vcm selbst dazu in den Kopf, und damals durste er sich sagen, daß dies kleine Lied ihm über Erwarten geglückt sei. Die kleine Strophe lautete: Durch den langen Tag und die längere Nacht, ob es regnet oder die Sonne lacht, stets war ich so allein, anstatt bei dir Zu sein, wie ich's so gem gewollt. Und wußte, daß du dem Schicksal gegrollt, weil es uns trennte!" Nachdem Harvey die Melodie der kleinen Strophe intoniert, begann er das Thema zu variieren; erst sanft und leise, dann laut und lauter anschwellend, entquoll seinen Fingern ein Reichtum von Tönen und Melodien, wie nur ein Meister sie dem Instrument zu entlocken vermag. Er ließ „Isabella" weit hinter sich. In den Tönen pochte sein inzwischen erwachtes Herz, sang und jubelte die Seligkeit des Mannes, der vor zwei Abenden cm der Seite der Geliebten im Kirchhof gestanden, pulsierte das heiße Vlut, das Herz zum Herzen getrieben, stammelte die Leidenschaft, die Lippe auf Lippe im Kuß gepreßt hatte. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 214 ______________1813_________ __________^September 1914 Waisen der Gefallenen. — Der Verein der forsttechnt-schen Staatsbeamten Österreichs hat es übernommen, seine Mitglieder sowohl als auch alle übrigen Forst-beamten des Staatsdienstes, die Iorsttechniker der Staats-Fondsforstuerwaltnng, der Politischen Verwaltung, der Wildbachvcrbanung und der agrarischen Operationen zu bitten, voll ihren monatlichen Gehaltsbezügen jeweilo den Betrag uun einem Prozent als freiwillige Spende für die Kliegohilfe zu widmen, welcher Vetrag dem i>n Ministerinnl des Innern geschaffenen Kriegs-hilfsburean in Wien überwiesen werden wird. Damit folgen wir Staatsforstbeamte nur dem rühmenswerten Beispiele der Operwilligkeit, das so viele unserer Beam-knkollegen aller Äerufsrichtungen im Staats-, Landesund Privatdicnstc bereits gegeben haben. Wir geben uns dcr bestimmten Erwartung hin, daß sich keiner unserer >tollcgen dieser patriotischen Pflicht entziehen und jeder die verhältnismäßig geringe Abgabe auf den Altar des Vaterlandes niederlegen werde, eingedenk des Wahlspruches unseres erhabenen Monarchen: Viribus unitis! — (AuSli'mfte über Offiziere und Mannschaften,) die im Felde stehen, vermittelt das Rote Kreuz. Derartige "lustünfte werden in der Vureauabtcilung des Roten Kreuzes, Zimmer Nr. 53 im Zweiten Staatsgymnasium, Stroßmayerjeva ulica 1, erster Stock, besorgt. Anüs-slundcn uon ^ bis (i Uhr nachmittags. — (Versendung vm» Labemitteln an Personen der Armee im Felde.) Von verschiedenen Seiten werden Schokolade und andere Labemittel derart verpackt und adjustiert zur Versendung gebracht, daß sie das Aussehen lion Feldpostbriefen haben. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß solche Sendungen an Personen der Armee im Felde nur ofsen als Warenproben gegen Entrichtung der gewöhnlichen Warenftrobengebühr zur Beförderung gelangen und das unfrankierte oder ungenügend frankierte derlei Sendungen den, Abfendern zurückgegeben werden. — (Besondere Vorsorgen der Verwaltungen der So« zialversichernngsinftitute während der Dauer des Kriegs« zustandes.) Unter den gegenwärtigen außerordentlichen Verhältnissen werden die Sozialversichernngsinstitute, Krankenkassen, wiederholt genötigt sein, sei es in finanzieller Hinsicht, sei es auf dem Gebiete der Fürsorge für ihre Mitglieder und deren Angehörige, verschiedene dringende Vorsorgen zn treffen, die, insbesondere sofern sie Statutenänderungen erfordern, nach gesetzlicher Vorschrift an die Zustimmung der Generalversammlungen gebunden sind. Da gegenwärtig das Zustandekommen beschlußfähiger Generalversammlungen wenn überhaupt, so doch jedenfalls nicht ohne große Schwierigkeiten und Verzögerungen zu erreichen wäre, ermächtigt eine Kaiserliche Verordnung die Vorstände dcr Krankenkassen, ferner der Bergwerksbruderlaocn, endlich auch die Ausschüsse der Ersah institute der Pensionsversicherung, die erforderlichen Vorkehrungen ohne Mitwirkung der Generalversammlungen selbst und rechtsgültig zu beschließen. — (Wo müssen Gesuche um Untcrhaltsbeiträge für Augehörige von Mobilisierten eingereicht werden?) Die gesetzlich Berechtigten (d. i. Eltern, Ehefrau und Kinder) haben Gesuche um Unterhaltsbeiträge für Angehörige von Mobilisierten in jener Ge»neindr einzu» reichen, in welcher der Familienerhalter zur Zeit der Einberufung seinen Wohnsitz gehabt hat. lc«—. — iKeine privaten Gesuche für Unterhaltsbeiträge für Angehörige von Mobilisierten.) Behufs Erlangung von Unterhaltsbciträgen für Angehörige von Mobilisierten wenden sich viele Frauen an private Personen, die ihnen — zumeist gegen entsprechende Entlohnung — die Gesnche zusammenstellen. Diese Gesuche sind jedoch von leiner Bedeutung. Gesuche um Unterhaltsbciträge für Angehörige von Mobilisierten sind ausschließlich nur auf besonderen Founnlarien zulässig, denen man die notigen Bestätigungen (von dcr l. k. Polizeidirektion, vom Hausherrn, Arbeitsgeber x.) beischlicßen inuß. Die einzig und allein gültigen Gesuche werden für die Stadtbewohner beim Stadtmagistratc verfaßt, bezw. zusam-üicngcslcllt. Es muß somit von der Zusanunenstellung von Gesuchen durch Privatpersonen abgeraten werden. ke—. — (Auf dem Felde dcr Ehre gefallen.) Grazer Meldungen zufolge wurde dcr k. und k. Feldkurat Valentin Rozman, während er einem Schwerverwundeten zu Hilfc eilte, durch einen Schnß ins Herz getroffen. Felb- kurat Nozman stammte aus Moste bei Breznica in Ober-krain und stand im 34. Lebensjahre. — Wie die „Klagen-furter Zeitung" meldet, ist Hauptmann Artur S ch m i d des Infanterieregiments Nr. 17 ebenfalls auf dem Felde der Ehre gefallen. Um ihn trauern neben der Witwe zwei Söhne, von denen einer im gleichen Regimente im Felde steht. -- (Verwundete u» iiailmch.) In den hiesigen zu Spitalszweckcn eingerichteten Räumlichkeiten befinden sich folgende Verwundete in ärztlicher Behandlung und Pflege: im M ä dch enl yz eu m: Leichtverwundete: Kaspar Karl IR 88, Hanton Anton IN 88, Bartu^ Iaroslav FIV 12, Pirner Franz, Sedlak Wenzel, Nowak Anton Alois, alle drei des IN 88, Vidarw Stephan, bh IN 1, Wra^el Andreas LIN 10, Neuzil Josef IN ?5, Könnk Johann GAN >j, Malik Franz FIB 12, Cejka Johann, LIN 12, Krycha Johann LIN 29, Hnl^ka Johann IN 88, Kosina Josef FIB 6, Vincens Johann, Prazel Wenzel, beide des LIN 29, Dostalek Anton LIN 39, Pleskot Ladislaus LIN 30, Sojka Franz IN 3li, Holas Josef IN 75, Holay Florian IN 18, Städter Franz LIN 29, Hacker Franz FIV 22, Hladnoka Aohmnil IN 99, Fi^era Franz IN 74, Vrana Franz l I LIN 25, Pekarel Ignaz FKN Nr. 5, C'uban Wenzel NI 74, Drugovw Johann FIB Nr. 7, 1. Komp. (Lo<^Raun), Stupar Anton LIN 27, 2. Komp. (Möttling-Tschernembl), Klinik Karl LIN Nr. 27, 3. Komp. (Mariafeld, Laibach), Kröpel Franz LIN 29, ('mejrek Stanislaus LIN 12, Vajsochcr Heinrich LIN 12, Eanlar Franz LIN 27, Mengusato August Kaiserjägcrreg., Kotol Karl LIN 27, Maly Matthias LIN 24, Ko^ir Josef LIN 27, Sladny Adalbert IN 35, Hanfag Vinzenz IN 75, Schwarz Leopold Landwehr-FHDA 2, Kola<- Anton IR 68, Blaha Joses LIR 9, Wesely Friedrich Karl FHN 2, Hlauschet Josef Karl IN 4, Bcne^ Anton IN 88, Fitzingcr Anton IN 99, Lagler Johann, Eleä Josef, beide des FHN 2, Kupik Leopold FIV 22, Modri Eduard IN 88, Hantle Josef IR 74, Schrotel Emil IN 88, Nieder Anton LIN 24, Kalberth Franz Iof. IN 84, Mile^ Karl IN 75, Hlou^ok Franz, FIN 12, Bailon Luigi LIN 3, Pfertner Josef IR 30, Valant Johann IN 17, 3. Ersatzkomp., Kre^e Alois, IN 87, Exner Karl FHN 2, Furlan Josef IN 17, 1. Marschkomp. (Podraga, Adelsberg), Potnil Frm^z IN 17, 10. Komp. (St. Martin bei Littai), Keröiö Var-tholomäus IR 17, 4. Marschkomp., LukaÄ5 Franz IN Nr. 98, Okorn Michael IN 17, Zon Anton IN 99. — Schwerverwundcte: Holy Vinzcnz IN 35, Di-duch Pet.er LIN 10, Nöder Josef IN 88, Konapasch Wenzel IN 88, Karban Johann LIN 11, HouzviNa Josef LFR 10, Nnlant Franz LIR 29, Ianecky Josef IR 35, Le<-igal Proloft IR 99, Drabck Wenzel IR 88, Zawinek Franz LIR 12, Hanipel Karl IR 36, Leicht Josef IN 88, Koudela Anton LIR 12. Tabolovu- Oman bh IN 1. (Fortsetzung folgt.) — (Abgängiges Reisegepäck.) Infolge der durch die kriegerischen Ereignisse hervorgerufenen außergewöhnlichen Verhältnisse hat sich in vielen Stationen der österreichischen Staatsbahnen eine große Menge von Reisegepäck angehäuft. Das Eisenbahnministerium hat deshalb eine genau Revision sämtlicher Magazine, Geftäcksräumc rnd Aufbewahrungsstellen für Handgepäck vornehmen lassen und die Staatsbahndirektion Wien als Zentralstelle für die Ermittlung, Evidenthaltung und Auskunfts-eticilung bestimmt. Das Publikum hat somit Gelegenheit, uns alle Anfragen, die wegen nicht eingelangten, aufgehaltenen und lagernden Reisegepäcks unter genauer Beschreibung der einzelnen Gepäckstücke sowie unter Angabe der Versand- und der Bestimmungsstation gestellt werden, bei der österreichischen Ausgleichsstelle in Wien (Wien, 15. Bez., Westbahnhof, Abfahrtsfeite, 1. Stock) rasche Aufklärung zu erhalten. — (Für alle Arten Kleidungsstücke der Kricgslran« lcnpflege) ist jetzt großer Bedarf, insbesondere für Lazaretthemden, Krankenmäntel, Kleider, Hauben und Ofte-rationsschürzen für Privatpslegerinnen und Helferinnen, Ofterationsmäntel für Ärzte usw. Da nun neben der beruflichen Krankenpflege auch die Pflege für verwundete Vaterlandsverteidiger in Privatstellcn, ja jelbst im engsten Familienkreise einsetzt, ist es zu verstehen, daß man sich vielfach mit der nötigen Kleidung zu versehen wünscht. Es wird begrüßt werden, daß die bekannte Firma „Internationale Schnittmanufaktur, Dresden" genaue Schnittmuster für Herstellung derartiger Kleidungsstücke kostenfrei zur Verfügung stellt. Vielen wird dieses Anbot sehr erwünscht sein, da sie dann in der Lage sind, im eigenen Hause diese nötigen Kleidungsstücke anzufertigen oder sie zugeschnitten bedürftigen, arbeitsuchenden Frauen zur Fertigstellung zu übergeben. Diese Schnittvcnlagen können von der Firma M. Ranth, Laibach, Marienplatz, auf Grund auslic-guider Abbildungen kostenfrei entnommen werden. — (Patriotische Zuwendung dcr Zwänglinge der trainischen Landeszwangsarbeiisanstalt.) Die Zwänglingc dcr lrainischen Landeszwangsarbeitsanstalt haben sich an die Direktion mit der Bitte gewendet, aus ihren Ver-dienstgeldcrn Beiträge an das Note Kreuz leisten zu diw fen. Die Direktion entsprach mit Freuden dieser Bitte und übersendete dem Noten Kreuz in Laibach den Nettag uon 236 /< 95 /t. Außerdem spendeten zwei Zwänglinge den Betrag von 3 X 50 /t für Hinterbliebene der Einberufenen. Auch unter den Zwänglingen lebt der patriotische Geist! — (Wohltätiglciwlonzert.) Der Gesangsverein „Ljnbljanski Zvon" wird demnächst ein Konzert zugunsten des Noten Kreuzes und der Familien dcr Einberufenen veranstalten. — (Städtisches Mädchenlyzeum.) Die Einschreibun» gen fürs Lyzcum nnd in den Handelskurs finden im „Na-rodni doin" ebenerdig statt, nnd zwar erfolgt am 30stcn September die Aufnahme nener Zöglinge. Am 1. Oktober werden die Anfnahms- und Wiederholungsprüfungen vorgenommen werden. Am 2. Oktober findet die Aufnahme dcr der Anstalt schon angehörigen Zöglinge statt. Das Schuljahr wird am 3. Oktober mit dem hl. Geistamte eröffnet werden. (Am t. l. Kaiser'Franz-Ioseph.GMnasium in Krainburg) findet die Einschreibung für dic erste Klasse Dienstag den 15. September von 9 bis 12 Uhr vormittags in dcr Tirektionstanzlei statt. Auswärtige Schüler können die Anmeldung auch schriftlich bewerkstelligen. Die Aufnahmsprüfungcn werden Mittwoch den 1l>. September von 9 Uhr an abgehalten werden. Die Einschreibungen in die zweite bis achte Klasse finden am 16. Sep» tember statt. — (Treue Lienftlciftnng.) Samstag den 5. d. M. versammelten sich die Hilfsbcamtcn und Diener dcr Ve-zirkshauptmannschaft Laibach in dcr bekannten Restau-rtaion „Zum goldenen Faßl", um ihren Kollegen Herrn Franz Puc zu ehren, dein die Medaille für 40jährige treue Dienste verliehen worden war. Es waren auch zwei Herren, nämlich Johann Krap^ und Matthäus Ko-bal, anwesend, die diese Auszeichnnng schon vor Jahren erhallen hatten. So sind nun bei der hiesigen Nezirts-hmlptmannschaft drei Herren schon über 40 Jahre bc-dienstet. — (Vermählung.) Am 7. d. M. hat sich in dcr Wallfahrtskirche zn Mariahilf Herr Josef Malnar, l. k. Professor am Kaiser-Franz-Ioscf-Staatsgymnasinm in Krainburg, mit Fräulein Paula ^ u m i, Tochter des verstorbenen Hausbesitzers und Fleischhauers Franz 5»umi in Krainburg, vermählt. —x. — (Todesfall.) In Iaräe bei Laibach ist am 7. d. Frau Ursula Dimnik im hohen Alter von 88 Jahren gestorben. Ihren Tod betrauern vier Söhne, und zwar die Herren Jakob Dinmil, Oberlehrer nnd Gemcmdcrat, Michael Dinmil, Besitzer, Landtagsabgeordnetcr und Gc-mcinderat, Johann Dimnik, Besitzer und Gemeindeausschußmitglied, nnd Franz Dimnik, Pfarrer. — (Schadenfeuer.) Am 6. d. M. abends brach in dcr Holzlegc des Grundbesitzers und Bürgermeisters Georg Arh in Höflein ein Brand aus. Das Feuer verbreitete sich sehr rasch und äscherte sämtliche, Wirtschaftsgebäude des Arh ein. Auch zwei Schweine fielen den« Elemente zum Opfer. Dem tatkräftigen Eingreifen der Feuerwehren von Höflein nnd Tuftali«'e gelang es, das Feuer zu lokalisieren. Scr Schaden beträgt 8000 /<. Die Ent-stehungsnrsache des Feuers konnte bisher nicht festgestellt werden. —6. — (Einen Kommismantel gestohlen.) Am vergangenen Sonntag wurde in Lack bei Mannsburg der 37 Jahre alte, beschäftigungslose Taglöhner Jakob Lah aus Moste von einem Gendarmen angehalten. Lah trug in einem Sacke einen Kommismantel bei sich, der offenbar von einem Diebstahle herrührt. Der Mantel ist noch neu nnd trägt die Egalisicrnng des Infanterieregimentes Nr. 97. Lah wurde samt dein konfiszierten Mantel dem Bezirksgerichte in Stein übergeben. Der Krieg. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Vureaus. Osterreich.Ungarn. Eine neue Schlacht im Raume uo« Lemberg. Wie« 9. September. Amtlich wird gemeldet: Im Raume von Lemberg hat eine neue Schlacht begonnen. Der Stellvertreter des Chefs des Gencralstabes: von Höfe r, Generalmajor. Heldentod zweier Fliegeroffiziere. Wien, 9. September. Die beiden Fliegeroffiziere Oberleutnant Flassig und Leutnant Wolf haben auf dem nördlichen Kriegsschauplätze in Erfüllung ihrcs aviati-schen Berufes den Heldentod gefunden. Flassig war drei Tage vor seinem Tode zum Oberleutnant befördert worden. Mitglieder dee« Kaiserhauses in den Verwm»oetcn< fpitälcrn. Wien, 9. September. Erzherzogin Zita erschien gestern im Rudolfincr Spital, um die verwundeten Soldaten und Offiziere zu besuchen. Die Erzherzogin sprach jeden einzelnen mit herzlichen Worten an und ließ sich mit dcr größten Teilnahme über die erlittenen Wunden berichten. Sie verließ das Spital nach fünfviertelstündigem Aufenthalt. Auch andere Mitglieder des Kaiserhauses besichtigten in den letzten Tagen verschiedene Ver-wundetenspitälcr, so Erzherzogin Isabella mit Töchtern, Erzherzog Engen und Erzherzog Franz Salvator. Erzherzogin Marie Therefe als Pflegerin. Wien, 9 September. Erzherzogin Marie Therese ist der chirurgischen Abteilung des Roten Kreuz-Reserve» Laibacher Zeitung Nr. 214 ____________ 1814 ____________ 10. September 1914 spilals Nr. 2 als Kflegcrin zugeteilt und obliegt dort dcm Dienste wie die anderen. Sie hat sich ausdrücklich verbeten, mit einen: anderen Titel als „Schwester" angesprochen zu werden. Sie hat schon einige Male neben dem Tagdienst auch den Nachtdienst versehen, sich in. Zutragen und Abtragen uon Verwundeten in den Operations saal und aus demselben beteiligt und hat ausdrücklich verlangt, von keiner auch noch so schweren Arbeit enthoben zu werden, die. sich im Spital als notwendig erweist. Minister Graf Theodor Pejacfevich in französischer Kriegsgefangenschaft. Essegg, 9. September. Graf Marko Pejacsevich erhielt von seinem in französische Gefangenschaft geratenen Vater, dcm Minister für Kroatien Dr. Grafen Theodor Pejacsevich, gestern eine Depesche, worin es heißt, daß der Minister wohlauf sei nnd eine ihm überwiesene größere Geldsumme richtig erhalten habe. Erweiterung des Pcrsonaltrcdites bei den Sparkassen. Wien, 9. September Die durch die Kriegslagc verursachte schwierige Wirtschaftslage wacht sich insbesondere auch in den Kreisen jener Kleingewerbe- und Handeltreibenden empfindlich fühlbar, denen mangels einer Bankverbindung die Beschaffung der für die Aufrechterhaltung ihres Betriebes unbedingt erforderlichen Mittel auch dann außerordentlich erschwert ist, wenn ihr Betrieb zweifellos lebensfähig erscheint und es nur einer kurzfristigen, dem Betrage nach geringfügigen Gcldaus-hilso bedürfte, um ihnen über die vorübergehenden Schwierigkeiten hinwegzuhelfen. Solchen Bedürfnissen Nechnnng tragend, hat das Ministerium des Innern in einem an alle Landesstcllen gerichteten Nunderlasse den Sparkassen gegen jederzeitigen Widerruf und für die Dauer der in der Kriegslage begründeten bosonderen Verhältnisse die Gewährung von Personcilkreditcn an die betroffenen Aevölkcrungskreisc in erweitertem Umfange als bisher gestattet und sie überdies ermächtigt, anerkannte Forderungen gegen den Staat, gegen Länder, Bezirke und Gemeinden zessionsweise zu übernehmen. Staatliche Unterhaltsbeiträgc. Wien, 10. September. Die „Wiener Zeitung' veröffentlicht eine Verordnung des Ministers für Landesverteidigung vom 8. September 1914, mit der ciuveruehmlich mit den beteiligten Zentralstellen auf Grund des § 7 des Gesetzes vom ^«.Dezember 1912 einige Fonds und Anstalten zur Einbringung der vou ihnen auf staatliche Untcrhaltsbciträ'ge ausgezahlten Vorschüsse ermächtigt werden. Die Fürsorge für kranke und verwundete Militiir-nnd Zivilpersonen. Wien, w. September. Der Minister des Innern richtete an die politische Landesstellen einen Erlaß, worin mit Bezichuug auf deu seiuerzeitigeu Erlaß, betreffend die Organisation der Fürforge für tranle und uerwuudetc Militär- und Zivilpersonen und betreffend dic Konstituierung einer permanenten Kommission zur Äeratuug des diesbezüglichen Organisatiousplaucs dcu politifchcn Lauocsbehurdcu hinsichtlich einzelner gegen« stäudlicher Fragm die Grundsätze bekanntgegeben werdcu, welche sich auf folgende Punkte beziehen: 1.) Proviforifche Erweiterung der stabilen Krankenanstalten. 2.) Unterbringung infektiös Kranker und Verwundeter. 3.) Abwehr von Infektionskrankheiten. 4.) Evidenz freier Betten uud sparsamer Heilmittel-Verschleiß. Die Kaiscr-Wilhclm-Straße und der Berliner Plal, in Budapest. Budapest, 9. September. Der hauptstädtische Vaurat hat in einer heute abgehaltenen Sitzung einstimmig den Antrag des Bürgermeisters angenommen, wonach der bisherige Waitzner Boulevard von nun an Kaiscr-Wilhelru-Straßc und der Platz vor dcm Wcstbahn-hof Berliner Platz heißen soll. Serbien. Die Zustände in der serbischen Armee. Budapest, 9. September. Heute haben ungefähr 5000 serbische Kriegsgefangene der Timol-Division Budapest passiert, um in der Nähe von Gran eingeschlossen zu werden. Die Gefangenen berichten von schrecklichen Zuständen in der serbischen Armee. Sie erklären, daß die Verpflegung die denkbar schlechteste gewesen sei. Sie erhielten tagelang nichts anderes als trockenes Brot und mußten große Entbehrungen leiden. Auch die Löhnung wurde sehr unregelmäßig bezahlt. Eigentlich erhielten nur die Linicnregimcnter Löhnung; die Reserve und der Landsturin betainen leinen Sold. Auch herrschte Unzufriedenheit, weil dies in kurzer Zeit der dritte Krieg ist, den die Serben zu führen haben und Fälle von Meutereien der Untergeordneten gegen Vorgesetzte sind zahlreich vorgekommen. Die Widerstandskraft der Soldaten sei so geschwächt, daß sie sich leicht ergeben. Zerstörung einer Bahnstrecke. Salomchi, 8. September. Nach einer hier eingclrof-fcnen Meldung haben Bande», bulgarischer Aufständischer abermals einen Teil der Bahnstrecke Gcvgheli in Neu-serbicn zerstört. Deutsches Neich. Ein siegreiches Gefecht gcgen die Nüssen. Breälau, 8. September. Vom hiesigen stellvertretenden Generalkommando wird mitgeteilt: Unsere schlesischc Landwehr nahm gestern nach einem siegreichen Gefechte 17 Offiziere und 1000 Mann vom russischen Gardekorps und vom dritten kaukasischen Korps gefangen. Der Vormarsch der deutschen Truppen in Belgien. Paris, 8. September. (6 Uhr abends, über Rom.) Aus Ostcnde wird unter dem 7. d. gemeldet: Die Deutschen rückten gestern nordwestlich von Brüssel zwischen Gent und Antwerpen vor. Alle Verbindungen zwischen den beiden Städten sind unterbrochen. Bei Oordegcm, in der Nähe von Wetteren, fand gestern ein Zusammenstoß statt. Die belgischen Truppen mus;ten sich vor dem überlegenen Feinde zurückziehen. Major u. Conninck wurde durch einen Schuß in den Kopf getötet. Auszeichnungen. Potsdam, 9. September. Prinz Friedrich Leopold von Preußen erhielt vom Kaiser das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse. Berlin, 9. September. Der Kaiser hat dem Generalobersten von Hindenburg den Orden „pour I« merits" verliehen. Russische Soldaten als Plünderer der Regimeutskasse. Breslan, 9. September. Die «Belgische Korrespondenz" meldet aus Striegau: Zwei russische Gefangene gerieten miteinander in Streit, wobei sie von den Messern Gebrauch machten. Veranlaßt wurde der Streit dadurch, daß der eine den anderen der Plünderung der Regimentskassc bezichtigte. Die von der Bewachuugsmanuschaft vorgenommene Untersuchung förderte russisches Papiergeld im Werte von zirka 10.000 Marl zutage. Auch bei den übrigen Gefangenen wurden reiche Geldmittel gcfuuden, die sie vor dem Kriege sicher nicht besessen hatten. Italien. Keine Einstellung des Güter- und Pcrsuncuvcrlchrö. Rom, 9. September. Die „Agenzia Stefani" ist zu der Erklärung ermächtigt, daß die von dcm Blatte „Gazette de Lausanne" veröffentlichte vom 7. d. M. datierte Meldung, wonach auf dem italienischen Eisenbahnnetz der Güterverkehr sowie der Verkehr der für das Publikum bestimmten Nachtzüge derzeit eingestellt sei, vollkommen jeder Grundlage entbehrt. Belgien. Die Zustände in Belgien. Berlin, 9. September. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bringt eine weitere ausführliche Schilderung des Direktors der Deutschen Bank Hclffcrich über den Zustand Belgiens. Direktor Hclfscrich sagte unter anderem: Einige Ortschaften sind völlig zerstört, teils infolge uon Gefechten, teils wegen heimtückischer Überfälle nach friedlicher Kapitulation. Dagegen ist der große Industrio ort Vervicrs völlig intakt. Lüttich selbst zeigt nur auf wenigen Stellen Spuren des Krieges. Zwischen Lüttich und Tirlemont, wo unsere Truppen in breiter Front sich vorwärts bewegten, sieht es aus, als ob die Gegend nie von feindlichen Truppen betreten worden wäre. Nirgends hat man den Eindruck, als ob unfcre Truppen ohne Not zerstört und verbrannt hätten. Tirlemont selbst ist gänzlich unversehrt, von Löwen lediglich jener Stadtteil niedergebrannt, in dcm heimtückische Überfälle und anhaltende Straßcnkämpfc stattgefunden hatten. Unsere Truppen versuchten selbst zu retten, was zu retten war. In Bnisscl ist keinem menschlichen Wesen auch nur ein Haar gekrümmt worden. Das Eigentum der Bürger wird auf das peinlichste geachtet und die Necmisitionen der Truppen, wie alle Einkänfe der Soldaten erfolgen gegen Aar-Zahlung. Das große Inoustricbccten von Eharlcroi ist so gut wie völlig verschont geblieben. Allo Fabriken uud Werte sind inialt. Bci den englischen Soldaten wurden große Mengen uon Dum-Tum-Gcschossen vorgefnnden. Im Manstalc ist Dinant gänzlich zerstört, weil unsere Truppen nach friedlicher Kapitulation der Stadt und mehrtägigem Aufenthalte plötzlich von allen Seiten her von den Einwohnern beschossen wurden. Aus dem gleichen Grunde muhte die Zerstörung eines großen Teiles der Stadt Andenne erfolgen. Den meisten übrigen Orteu des bevölkerten Maastales ist uon den Schrecken des Krieges nichts anzumerken. Der Gesamieindmck ist der, daß unscrc Truppen nur dort zerstörten, wo die bittere Notwendigkeit des Gefechtes es vcrlaugle oder wo das Verhalten der Einwohnerschaft die schwersten Repressalien notwendig machtet Überschwemmung des Landes südlich uon Antwerpen. Kopenhagen, 9. September. Wie aus Antwerpen gemeldet wird, soll das südlich von Antwerpen liegende Land in der Ausdehnung von 70 Gcdicrlmeilcn überschwemmt werden, um die deutschen Truppen am Einmarsch zu hindern. Die Wasscrticfe wird zwischen einigen Zoll und mehreren Fuß schwanken. Dic Minen in der Nordsee. London, 8. September. (Nenler-Nureau. über Ver-in.) Zwei weitere Schlepper sind in der Nordsee auf Minen geraten und gesunken. Es handelt sich nm die Schlepper „Imperialist" und „Ncvigo". Hwci Mann der Besatzung des „Imperialist" werden vermißt. Frankreich. Ein Tagesbefehl dcs Generalissimus. Paris, 9. September. (Über Berlin.) Amtlich wird gemeldet: Ter französische Generalissimus erließ an die Truppen folgenden Tagesbefehl: Es ist jetzt nicht mehr der Augenblick rückwärts zu schaucn, sondern anzugreifen, dcn Feind zurückzudrängen uud das gewonnene Terrain, toste es was es wolle, zu behaupten. Greucltaten der Freischärler. London, 9. September, (über Berlins Der Berichterstatter dcs „Daily Chronicle" in Bordeaux bestätigt, daß Freischärler Angriffe unternahmen. Ein Flüchtling aus einem Ardenncndorf bei Bugicr habe dem Berichterstatter erzählt, daß junge Leute und Fraucn bewaffnet wnrdcn, die eine Ulancnstreifwache aus einem Hinterhalte niederschössen. Das Dorf sei daraufhin zerstör! worden. England. Die neutrale Schiffahrt. London, 9. September. Die „Times" melden au?' Washington vom 4. o.: Die britische Regierung hat unter Vorlichall ihrer gesetzmäßigen Rechlc der Anregung der llnicritanischcu Regierung zugestimmt, das britische Handelsschiffe, die, wenn auch nur zu Vertcidigungszwecken, mit Kanonen ausgerüstet sind, amerikanische Häfen nicht anlaufen sollen. Das Staatsdepartement erhielt die Mitteilung, daß England keinen Einspruch gcgeu die Verwendung deutscher Schiffe erheben werde, obwohl es grundsätzlich sein Ausftruchsrecht aufrecht erhalte uud sich auf die Vechchemugen des Präsidenten verlasse, daß die Schiffe nur in unbestreitbar neutralem Handel Verwendung finden. Beschlagnahmte deutsche Schiffe. London, 9. September. Das erste Prisengericht hielt eiuc Sitzung ab und entschied bezüglich der deutschen Barke „Ehilc", die vor Ausbruch des Krieges in Eardiff gelegen und beschlagnahmt worden war, daß das Schiff bis auf weiteres festgehalten werden soll. Ein gleiches Urteil fällte der Gerichtshof über weitere sieben beschlagnahmte deutsche Schiffe. Der Schoner „Else" wurde als Prise erklärt und seine Abschätzung zum Verlaufe angeordnet. Die Anlunft französischer und belgischer Flüchtlinge ei» ernftcs Problem. London, 9. September. (Via Berlin.) Die „Times" schreiben: Die fortwährende Ankunft französischer und belgischer Flüchtlinge, deren viele ganz arm sind, an der englischen Küste beginnt ein ernstes Problem zu werden. Entwaffnung der ägyptischen Truppen, Konftantinopcl, 9. September. „Taswir-i-Efkiar" erfährt, daß die Engländer in dcn letzten Tagen gegenüber Karten der Kriegsschauplätze Groses Format \ K 120, mil Post K130 mi Taschenformat a 20 und 40 h, mit Post 10 li mehr in der- EEucliliimclluriS lo. u. Kleinmayr & fei. Bambero, Laibach Kongressplatz Nr, 2J, Laibacher Zeitung Nr. 214____________________________ 1815__________ ___________ 10. September 1914 der Bevölkerung von Ägypten großes Mißtrauen an den Tag legen und die ägyptischen Truppen entwaffnet hätten. Die Waffen würden teilweise in Magazinen verwahrt, teils seien sie außer Landes gebracht worden. Bulgarien. Ein Sieg Rußlands — ein nationales UnMck. Sofia, 9. September. Der hervorragende Schriftsteller Vasil Angelov schreibt in der „Kambana": Die Interessen Bulgariens erfordern, daß Rußland vernichtet werde. Von einem starten Nußland können wir nur Böses, erwarten. Gin Sieg Nußlands wäre für uns ein wahres nationales Unglück. Die Politik Hartwigs ist heute die Politik aller Russen. Ein großes Bulgarien würde von Rußland unabhängig sein und für seine Bestrebungen auf die Meerengen ein Hindernis bilden. Auf die Aufrufe russischer Panslavisten, daß Bulgarien Rußland beistehe, können wir nur antworten: Appelliert an keine brüderlichen und slavischen Gefühle mehr, weil Ihr diese selbst begraben und Bulgarien in den Abgrund gestoßen habt! Glaubt Ihr, daß ein Jahr genügt, um zu vergessen, daß das slavische Rußland das niedrigste Werk begangen hat, indem es Mazedonien unter unsere Feinde aufgeteilt hat? Heute glaubt kein Bulgare Euren falschen Versprechungen und der Unterschrift Eures Zaren! Die Türkei. Der neue englisch-französisch-russische Vertrag. Konstautinopel, 9. September. Einige türkische Blätter besprechen den ueuen englisch-französisch-russischen Vertrag, dessen Wortlaut hier von der englischen Botschaft veröffentlicht wurde, und erblicken darin ein Zeichen der Schwäche und Verzweiflung. Japan. Japanische Flieger über Tsingtau. Tokio, 9. September. (Aber Berlin.) Japanische Flieger haben Bomben auf Tsingtau geworfen. Die kriegerischen Operationen. Frantfllrt a. M., 9. September. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Gent: Das Pariser Finanzblatt „Information" bespricht die Finanzlage Japans und erörtert dessen Einmischung in den Krieg. Aus Grund eingehender Informationen erklärt das Blatt, daß die kriegerischen Operationen Japans auf die See eingeschränkt bleiben müßten; ein militärisches Eingreifen zu Lande sei unwahrscheinlich. Divisional Paukert verunglückt. Budapest, 9. September. Einer Meldung des <^x Lst» zufolge ist der Divisionär Feld marsch alleut-nant Franz Paukert in Süly°Sap das Opfer eines furchtbaren Unglückes geworden. Er geriet unter die Räder eines fahrenden Zuges und wurde zermalmt. Eine Untersuchung wurde eingeleitet. Der Panamalanal. Newyorl, 9. September. Der Panamakanal ist für den Verkehr offen. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtet. Wie die Kriegserklärung auf die Meere gelangte. Fesselnd schildert Luigi Varzini, der Kriegsbericht-erstatter des „Corricre della Sera", der soeben aus Mexiko nach Europa zurückgekehrt ist, wie die Nachricht, daß Deutschland an Rußland den Krieg erklärt habe, auf hoher See an die Schiffe gelangte: Die Nachricht vom Ausbruch des gigantischen Kampfes, schreibt er, gelangte zu gleicher Stunde auf alle Meere der Welt. Die machtigsten Stationen für drahtlose Telegraphic warfen einander die Schreckenskunde über die Ozeane hin. Poldhin begann; Glace Bay antwortete; Newyork trug die Votschaft weiter zu den fernsten Stationen; Nuenos-Aires und Kapstadt auf der anderen Erdkugel horchten auf; Aden, Hongkong, Yokohama übermittelten den Antipoden die verhängnisvollen Worte. Fünf Worte nur: „Deutschland hat Rußland Krieg er- klärt." In zwanzig Minuten hat der wie von märchenhaften Warten von Kontinent zu Kontinent geworfene Alarmruf die Reise um die Welt gemacht. Auf der endlosen Einöde des Meeres haben ihn Hunderte und Hunderte von Schiffen gehört, und sie erbebten. Keine Orkan-meldung hat je so viele Schiffe in die Flucht gejagt. Nacht auf dem Atlantischen Ozean. Der „Alfon-fo XHI", der mich aufgenommen hatte, fuhr, von Mexiko kommend, nach Santander. Der mondhelle Himmel, die Stille auf dem Meere veranlaßten uns, auf Deck zu bleiben und nicht schon in die erstickend heißen Kabinen hinunterzusteigen. Gedänwfte Lautentöne und melancholische Lieder voll Sehnsucht nach der Heimat kamen vom Vordersteven, wo m dichten Scharen in die Heimat zurückkehrende spanische Auswanderer saßen und standen. Wir, die wir auf Deck hin und ber gingen, sahen durch eine kleines erleuchtetes Fenster den Nadiotelegraphiften, den Marconi, wie man ihn an Bord nannte, mit der Telephontaftfte auf dem Kopfe, wie er auf das fo beredte Surren des Apparates lauschte. Die „Zeitung" kam, das Bündel lakonischer Nachrichten, die die Erde jede Nacht den Seefahrern sendet, um ihnen das Neueste mitzuteilen. Und der Marconi schrieb langsam nach dem magischen Diktat. Von Zeit zu Zeit, wenn wir ihn untätig eine Pause machen sahen, baten wir ihn voll Neugier, uns schon von der Veröffentlichung der Nachrichten etwas mitzuteilen. „Was gibt es Neues?" — „Nichts von Bedeutung, englisch-amerikanische Feste in London zur Feier irgend eines Ereignisses, Fußballspiele in Newyork. Eine Auszeichnung des Vizekönigs von Kanada, der irgend wen gerettet hat . . ." Plötzlich ist der Marconi aufgesprungen und stiert nuf die letzten Worw, die er mechanisch niedergeschrieben hat. „Was gibt's denn? Was ist geschehen?" fragen wir, verblüfft durch seine Verblüffung. „Krieg in Europa!" Und dann las er die fünf Worte, die den Ausbruch des Krieges zwischen Deutschland und Rußland verkündeten und den großen Weltkrieg ahnen ließen. Er hieß uns schweigen, um weiter zu lauschen und zu schreiben, aber es kam nichts mehr: die Kontinente hatten sich nichts mehr zu sagen. Und dieses plötzliche, tiefe Schweigen, dieses plötzliche Verschwinden jedes anderen Interesses nach der Ankündigung des großen Krieges machte auf uns den Eindruck, als wenn etwas Ungeheuerliches über die Erde gegangen und alles Leben der Völker zum Stillstand gekommen wäre. Die Welt sprach nicht mehr: sie lauschte. Als der Morgen dämmerte, erschien am fernen Horizont ein großer Dampfer. Er war außerhalb der Fahrstraße und schwenkte nach Süden ab. Er floh, floh Frankreich und England, wo er landen sollte, floh das in Waffen starrende Europa, ging vielleicht mit seiner Mcnschcn-und Warenfracht nach den Balearen, um einen neutralen Zufluchtsort zu suchen. Auf den Meeren hatte der Schrck-ken begonnen. Der drahtlose Telegraph übermittelte nur noch an die Schiffe gerichtete Fluchtbefehle, Befehle in deutscher, in französifcher, in englischer Sprache: „Mit Volldampf nach dem nächsten neutralen Hafen fahren." Dutzende solcher Weisungen zogen vorüber: sie suchten die auf dem Meere befindlichen Schiffe, wie der Hirt eine zerstreute Herde ruft. Schiffe, die abfahren wollten, erhielten Befehl, sich nicht aus den Häfen zu rühren. Die vitalsten Schiffahrtslinien waren unterbrochen, der Seehandel war mit einem Schlage aufgehoben, der überseeische Verkehr hatte aufgehört. In diesem Entsetzen und Schrecken hatte man eine Vorahnung des Weltkrieges. Jeden Augenblick konnten jetzt Kriegsschiffe aller Nationen auf Beute losgelassen werden. Viele von ihnen waren schon auf der Jagd, bereit auf den Befehl: „Nehmt!" In wenigen Stunden hatte der kaum erklärte Krieg einen Widerhall bis zu den fernsten Gestaden, bis zu den entlegensten Häfen. Feindseligkeiten an einer europäischen Orenze hatten Völker auf der anderen Seite der Erde isoliert. Ein Schwertstreich, der die Bande zwischen zwei Nationen entzweischnitt, hat tausend Fäden, die alle anderen Völker verknüpften, entzweigeschnitten . . . Gegen Mittag zeigen sich in der Ferne, zehn bis zwölf Meilen von uns, zwei Kreuzer. Der „Alfonso XIII." beeilt sich, eine große spanische Galassagge zu hissen und seinen Namen zu nennen. Er antwortet, bevor er gefragt ist. Auch er hat Furcht. Diese friedlichen Pri-vatschiffe befinden sich gewissermaßen in der Lage einer Volksmenge, unter der sich das Gerücht verbreitet hat, daß Löwen aus einer Menagerie ausgebrochen sind. Und Löwen, die ausgebrochen sino oder ausbrechen wollen, gibt es jetzt überall; die großen Nationen haben Sta-tionsschiffc, Wachtschiffc, Geschwader in allen Meeren; es sind die Hüter der Kolonien, die Polizisten des Handelsverkehres, und nun stürzen sich plötzlich im Chinesische Meer und auf dem Atlantischen Ozean die Polizisten auf den Handel des Gegners. Die Ozeane liegen verödet da. Platz ist nur noch für die mit Kanonen gespickten Schifft, deren Flanken gepanzert sind, und — für die neutralen Schisse, aber ihrer sind gar so wenig!" . . . Meteorologische Beobachtungen in Laibach Seehöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm L -T RZZ M Ansicht Z3Z U. «52 WZ Z^ Wind de« Himmel« Z^Z <, 2 U. N. 737 7 24-2 SW, stark heiter "' 9 U. Ab. 38 9 17 2 windstill . 10> 7 U. F. l 38 2j 14 6> SW. schwach > teilw.bew. > 0 0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt 17 3', Normale 1b 7". Danksagung. Von oinor Fouersbrunst heimgesucht, erlaube mir Gefertigter dem löblichen Laibacher freiw. Feuerwehr- und Rettungsrereine, der ungesäumt auf dem Brandplatze erschien und mir nach mühevoller Arbeit unter der fachmännischen Leitung seinea Obmannes, des hochwohlgebo-renen Herrn Josef Turk, rettete, was noch zu retten war, meinen innigten Dank aufzusprechen. Ebenso danke ich für ihre Hilfeleistung den löbl. Feuerwohrvereinen von Ober-und Unterschischka, Moste, Mala vas und Kaschel. Besonders gilt mein Dank den in der städt. Artilleriekaserne bequartiorten Herren Offizieren und Soldaten, die mit ihrer unermüdlichen und opferwilligen Arbeit ein noch größeres Unglück verhindert hatten. Ebenso danke ich allen anwesenden Sichorheitsorganen für all ihre Mühe. Schließlich sei allen jenen, die mir anläßlich des Unglückes ihre Teilnahme ausgesprochen haben, hiemit der innigste Dank ausgedrückt. Franz Ravnikar 3441 Stadt - Zimmermeister Lalbaoh, Llnhartova nlioa Nr. 26. RAUCHER! PATRIOTEN! Es ist amtlich erwiesen, daß die Zigarettenpapier-Marke RIZ ABADIE der Societe Anonyme des Papiers Abadie in Paris also FRANZOSEN gehört. PATRIOTEN! 3400 3-1 Wer raucht noch derzeit diese französische Marke? — (Verhaftungen.) In der Sternwartgafse wurde der 27 Jahre alte, beschäftigungslose Taglöhncr Valentin Sporar aus St. Peter wegen mehrfacher Effektendiebstähle verhaftet. — Weiters wurde in Ro2na dolina die 27 Jahre alte Vaganti» Antonia Fabiani aus Nas-senfuß wegen Landstreicherei aufgegriffen. Veide wurden dem Gerichte eingeliefert. — ivatwoltiiiinf|eii. Erzeugt wird in der eigenen modernst eingerichteten Fabrik in Olelnitz nnd iür solide Arbeit wird garantiert. Kostenvoransohläge auf Verlangen gratis und in kürzester Zeit. Bei Magen-nnd Darmkatarrh Gicht, Zuckerkrankheit, überhaupt bei allen Erkrankungen bestenB empfohlen die wichtige Broschüre „Die Krankenkost" von Leitmaier. Preis 70 h. Vorrätig in der Buchhandlung lg. v. Klein-mayr & Fed. Eamberg in Laibach. 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