Nr. 281 Donnerstag, 1. Dezember 1911. l-W. Jahrgang. Zeitung PeHMNlnrrattoneprrt«; Mlt Posluc, sendung: ganzjährig «o l^ »albialiny lb li- Im Komm: ««mzjätirie ^ Ti< »^aidalv« tte«:uni,> eijcheini Muck, mit Auiüiahme d« Nmi»- >mb ft,i«llll!!'. T:^ »d,nwV?r. der Redaktion 52. Amtlicher Geil. Seine k. und t. Apostolische Majestät geruhten allcrgnädigst die nachstehenden Allerhöchsten Hand. schreiben zu erlassen: Lieber General der Infanterie Freiherr v. Conrad! Indem Ich es als erwünscht erachte, Ihre hervor, ragenden Führcrcigcnschaften, Ihr reiches militärisches Wissen, gepaart mit seltenen Erfahrungen auch auf an-derem Dienstesgebiete zum Wohle des Heeres zu ver. werten, enthebe Ich Sie vom Posten des Chefs des Generalstabes Meiner gesamten bewaffneten Macht und ernenne Sie zum Armceinspcltor. In dankbarster Anerkennung Ihres ausgezeichnc» ten, überaus hingebungsvollen Wirkens in Ihrer bis» herigen Stcllnng, verleihe Ich Ihncn das Großkreu«, Meines Leupold-Ordcns mit Nachsicht der Taxe. Wien, am 2. Dezember 1911. Franz Joseph m. p. Lieber Feldmarschall-Leutnant Schemua! Ich ernenne Sie zum Chef des Generalstabes Memer gesamten beNxiffnetcn Macht. Wien, am 2. Dezember 1911. Franz Joseph m. p. Der Ackcrbauminister hat im Stande der fürst, technischen Beamten der Staats» und Fondsgüterver-waltung den Forst» und Domänenverwalter Wilhelm Pohl zum Forstmeister ernannt. Den b. Dezember 1K11 wurde in der l. k. Hof« und Stoatsdruclerei das I^XXXV. Stück der rumänischen und das X(5II. Stiict der slooenischeii Ausgabe des Reichsgesehblattes des Jahrganges 1811 ausgegeben und versendet. Räch dem Nmtsdlatte zur «Wiener Zeitung» vom 5. De-z«»ber 19N (Nr. 278) wurde di> Weiterverbreitung folgender Preherzeussnisse verboten: Nr. 93 «klodod»» vom ii5. November 1911. 3lr. 1, 2 und 3 «Couplets, Trommclorrse, Vlneldoteu» von Heinrich Burg. rrschimen in, Selbstverlage des Heinrich Schweinburg l»!ns Burg. Wien. Druckwerl: «Jahrbuch der Freien Genrration für 1912 (W. Schonteien), Blüssel, Üu« Laut« 42, neue Folge, dritter Vand. Nr. «12 «Der Tiroler Wastl» vom 26. November 1911. Nr. 9 «Der Weckruf, vom 2N, November 1911. Nr. 22 «Miulouoc» vom 1. Dezember 1911. Nr. 141 «Aussig Karbitzer Volkszeitung» vom 29. Novem» ber 19,1.________ ________________ _____________ Feuilleton. Gin Duell. Humoreske nach dem Französischen des Nn? äe Iäl»M0üH. (Schluß.) Die Zeugen verbeugten sich und überbrachten ihrem Freunde gewissenhaft Ephraim Massuchets Antwort. In Frankreich würde man anßer sich geraten sein, man winde dcn Gegner einen Feigling, eine Memme gescholten und die Sache in allen Zeitungen breitgctrc» ten haben. Wir Amerikaner machen uns nicht so wichtig. James Gordon besann sich eine» Angenblick und er-klärte dann: ^Der ehrenwerte Herr hat ganz recht, ich würde an seiner Stelle cbenfo handeln. Da ich aber nicht dul-den kann, daß diese Beleidigung uugestrast bleibt, so bitte ich ihn, mir zu gestatten, mich ihm nach drei Mo. naten wieder zur Verfügung stellen zu dürfen." Ein Vierteljahr fpätcr, Pünktlich auf den Taa schellten die beiden Zeugen an James Gordons Tür und nahmen einen Schein von ihm in Empfang. „Das ist mein Heiratskontrakt," sagte er. Eph-rain/Massnchcl kann mir nun die Satisfaktion nicht mehr verweigern, denn ich habe eine Frau, so gut wie er..." MchtamMcher Geil. England und Deutschland. Man schreibt aus London: Die Erklärungen Sir Edward Greys vom 27. November werden noch immer stark erörtert. In Kreisen, die der englischen Regie» rnng nahestehen, wird hervorgehoben, daß der rück» blickende Teil der Node des Staatssekretärs au Beden-lung hinter die darauf folgenden Ausführungen erheb» lieh znrücttritt. Ursprünglich hätte Sir Edward Grey übcrhanpt beabsichtigt, auf die diplomatischen Vorgänge des Sommers nur kurz einzugehen, aber die Veröffent-lichnngen in Denischland hätten ihn in die Notwendig« keil verfehl, die Haltung der englischen Regierung in jener Zeit ausführlicher darzulegen, nm sie vor dem Parlament uud dem Lande zn rechtfertigen. Nach diesem Rückblick sprach der Staatssekretär bekanntlich über die Grundlinien der englischen Politik. Er ließ aber er< kennen, daß diese Linien sich auf die europäische Lage, beschränken und daß sie einer deutschen Expansion in Afrika nicht entgegengesetzt seien. Bei der Bedeutung dieser Erklärung dürste es angezeigt sein, die wichtig« sten Sätze noch einmal im Wortlant zu wiederholen. „Nach meiner Ansicht — wenn ich auch in dieser Frage nur für mich selber sprechen möchte — ist es eine weise Politik für England, daß wir uns so wenig wie mög» lich weiter ausdehnen, namentlich durch künftige Er» Werbungen in Afrika. Natürlich gibt es gewisse Gc> biete in Afrika, die in abwluter Grenznachbarschaft mit britischen Besitzungen liegen, namentlich mit denen oe? südafrikanischen Union, und die wir nicht in andere Hände kommen lassen könnten, wenn territoriale Ver» änderunge» stattfänden. Und wenn es zu großen terri» lorialen Veränderungen läme, so würde es in der Nach» barschaft bntischer Gebiete andere Fragen wie Grenz» regulicrungen geben. Aber das ist keine Expansions» Politik, und wenn es große territoriale Veränderungen in Afrika geben sollte, die natürlich in Freundschaft und durch Verhandlungen mit anderen Mächten zustando kommen müßten, dann sind wir keine ehrgeizige und konkurrierende Partei; und deshalb sind wir, wenn Deutschland mit anderen Ländern freundschaftliche Ver» einbarungen in bezug auf Afrika treffen will, nicht be. strebt, ihm nnd den anderen Ländern in den Weg zu treleu. Ich halte das süc eine weise Politik sür Eng° land, und wenn es sür uns eine weise Politik ist, sich nicht in große Expansionsplänc einzulassen, so würde es nach meiner Mcinuug diplomatisch und moralisch falsch sein, gegenüber anderen eine mißgünstige Politik Der Schweinehändler empfing die Abgesandten sei. nes Gegners wieder mit derselben Höflichkeit, hörte sie ruhig an, sagte abcr dann in ernstem Ton: Ich bedanerc aufrichtig, auch heute diese Angelegen» heit noch nicht abschließen zu können. Aber die Ver» Hältnisse sind immer noch ungleich. Seit Ihrem neu» lichen Besuch ist nur ein Sohn geboren wurden. Mein Gegner besitzt keinen, und deshalb..." Er zuckte die Achseln. „Ich lunß dem braven Manne recht geben," er° widerte James Gordon seinen Zeugen, als sie ihm den Bescheid brachten. „Ich eruxirle euch in oinem Jahre, wieder, meine Freunde." Als sie an dem festgesetzten Termin ihm von Mncm ihre Dienste anbuten, kam James Gordun ihnen mit befriedigten Mienen entgegen: „Hier i^'t dcr Taufschein meines Sohnes, geht jetzt zu Ephraims Mafsuehet und macht ein Ende mit der Angelegenheit." Der Bürger von Chicago pruste schweigend die Urkunde und sagte, ne zurückgebend: „Es tut mir wirklich leid, meine Herren, Sie wie» der umsonst bemüht zu haben; aber meine Frau hat mir vor vier Wochen einen zweiten Sohn geschenkt. Und da nuin Widersacher nnr einen Erben besitzt, so sind die Bedingungen dcr absoluten Gleichstellung in dem Kampfe immer noch nicht erreicht." ! zu verfolgen." Diese Ausführungen Sir Edward Greys sind es, die man hier als den eigentlichen Kern seiner Rede bezeichnet, su weit die künftigen deutsch-englischen Beziehungen in Betracht kommen. Die Christen in der Türkei. Die Haltung der türkischen Regierung gegenüber den Forderungen der christlichen Kirchcnoberhäupter in bezug auf die Uulerrichtsangelegenheilen und den Heeresdienst der Christen hat in den beteiligten Kreisen, wie ans Ko»sta»tinopel berichtet wird, Enttäuschung hervorgerufen. Die erste Antwort der Regierung halte allerdings diesen Fordcrnngen fast in allen Punkten entsprochen. Es scheint aber, daß dem Großwesir nach» traulich das Bedenke» aufstieg, daß die Regierung sich eine zu große Verantwortlichkeit auflade, wenn fie den Forderungen der Kirchengemeinschasten entspreche, ohne vorher die Billigung der Kammer einzuholen. Infolge» desfen betonte er in einer fpäteren Zuschrift an die Kirchenoberhäuplev, daß der Kammer das Recht, diese Angelegenheiten zu beraten und die betreffende» Ne-stimnmngen in Gesetzcsform zu bringen, vorbehalten bleiben müsse. In dcn christlichen Kreisen wurde der gute Eindruck dcr ersten Antwort dadurch sehr stark beeinträchtigt und man erklärt sich dagegen, daß die Forderungen in der Schulsrage in Gesetzesform ge» bracht werden, da Gesetze immer abgeändert werden können, während die Forderungen der Christen in NlUerrichtsangclegenheilen einen Teil der kirchlichen Privilegien bilden, die durch die Verfassung verbürgt sind. Die den Heeresdienst betreffenden Forderungen widersprächen, wic ferner betont wird, weder dem Sinne noch dem Buchstaben der Verfassung. Da die überwiegende Mehrheit der Kammermitglieder aus Muselmanen besteht, befürchten die kirchlichen Gemein» schaflen insbesondere die Ablehnung des größten Teiles ihrer Schulfordcrnngen. Politische Ueberficht. Laibach, 6. Dezember. Abgeordneter Dr. Otto Steinwender bespricht im „Neuen Wiener Tagblalt" die Passivität unserer Han-delöbilanz und sieht einen der Hauptgründe für diese Erscheinung darin, daß der Konsum im allgemeinen stärker gestiegen ist, als die Produzierende Arbeit. Auch die Zahl der Produzierenden wachse nicht in demselben Maße, wic die der Konsumierenden. In der Landwirt-schafl nehme die Landflucht zu, dem Gewerbe fehle es James Gordon mußte sich auch diesmal zufrieden erklären: „Er ist im Recht," gab er zu, „es ist meine Sache für die Ausgleichung zu sorgen." Im folgenden Jahre schickte er ihm mit einem zweiten Taufschein aufs neue eine Aufforderung; aber Ephraim Mafsuchet halle auch die Zeit nicht nngenutzt gelassen: in scinem Hcim krähte der drille Sprößling. James Gordon ereiferte sich. Mit verzweifelter Energie strebte er danach, feinen Gegner einzuholen. Die Zeugen sind iange tot. Und er ist heute im Besitze von siebzehn Kindern. Aber ach! Massiichet hat deren achtzehn, und der Kampf schwebt noch immer." „Bravo!" applaudierte ich dem Erzähler, „einen schlagenderen Beweis von der Zähigkeit Ihrer Lands-leule hätte» Sic wohl kaum finden können. Er legt Zeugnis ab von dem praktischen Sinn »nd dcm Inter» esse der Amerikaner für die Wicdcrbevölkcrung. Nur über eins kann ich nicht umhin, mich zu wundern: Warum griff er nichl nach dem einfachsten Mittel, sei-ne» Gegner schon im erste» Jahre zu überholen? Er brauchle sich doch nur Zwillinge anzuschaffen..." Jonathan Forster zog eine Zigarre aus seinem Etui, zi'mdete sie langsam an, warf das Streichholz fort und erklärte kopfschüttelnd: „Ernste Dinge kann man mit euch Franzosen doch gar nicht besprechen!" LaivaOer Zeitung Nr. 881. 2676 7. Dezember 1911, an tüchtigem Nachwuchs. Umgekehrt nehme die Zahl der Beamten, Lehrer, Schreiber, Diener usw. zu. Da müsse der Hebel eingesetzt werden. Wenn mit der Erhöhung der Bezüge die Zahl der Beamten eingeschränkt würd?, blieben viele Tausende dem produzierenden Berufe er» halten. In einer mit einer Vcrwaltungsreform verbun» denen Erhöhung der Veamlengehalte liege also zugleich cin Moment für die Besserung der Handelsbilanz. Das russische Auswärtige Amt erklärt, die Nach-richt von Verhandlungen Nußlands wegen Öffnung der Dardanellen für russische Kriegsschiffe sei vollständig unrichtig. Ebenso falsch sei die Mitteilung, Nußland vermittle zwischen den krigführcnden Mächten. Aus London wird gemeldet: Parlamcntsunter» selretär Acland erklärte auf eine Anfrage, Großbritan» nien habe bei der russischen Negicrung bezüglich der ersten beiden Forderungen des russischen Ultimatums an Pcrsicn keine Vorstellungen erhuben, doch seien be. züglich der dritten Forderung, die sich auf die Zah» lung eines Schadenersatzes bezicht, Vorstellungen ge» macht worden. Es sei dargetan worden, daß die persische Regierung ohne Aufnahme einer Anleihe nicht imstande sei, eine Entschädigung zn zahlen, und daß cine solche Last es Persien noch schwieriger machen würde, die Ordnung auf den südlichen Handelsstraßen zu sichern. — Das „Neue Wiener Journal" hält das Schicksal z Pcrsiens für endgültig besiegelt und meint, auch Oster-reich.Ungarn habe gegenüber den dortigen Ereignissen nicht gleichgültig zu bleiben. Wir hatten an dem netten Handel da unten unseren Anteil, den wir uns nicht nehmen lassen dürfen. Wie wird im Norden Persicns, der über kurz oder lang russisch werden soll, der Handel! der nichlrussischen Staaten behandelt werden? Nußland! Zerstört nicht, um besser auszubauen. Es hat bisher — I ill Ostasien — wider alle Verträge dem nichtrussischen ^ Handel den Eintritt verwehrt. Lsterrcich»Ungarn müßte > wachcn, daß es von dort, wo es schon festen Fuß hat, ! nicht hinausgedrängt werde. — Das „Illustrierte Wie» ; ner Extrablatt" weift auf die Meldungen hin, daß nun! auch die Türkei ihre Ansprüche geltend mache, um bei > der bevorstehenden Teilung Pcrsiens nicht leer auszu» ^ gehen. Ob dies wahr ist kann niemand sagen; aber ge« ^ wiß sei, daß der Untergang Pcrsiens als selbständiger Staat cin Ereignis ist, das irgendwo und irgendwann ernste Folgen nach sich ziehen mag. — Das „Deutsche! Vollsblatt" meint, das Vorgehen Nußlands in Pcrsicn ^ und in der Dardanellensrage habe neue Neibungspunkte zwischen der Tripclenlente geschaffen, die zn voller Auf» luerksamkeit herausfordern, da die Fortsetzung der rus» fischen Politik bald ciue schwere Vclastuugsprobe der Tripelentente als solcher werden kann. TlMsncumleitcn. — Mn schlechtes Versteck für Banknoten.) Aus Salzburg, 4, d. M., wird gemeldet: Der Vam'r Josef, Ganglbe'rgcr, unweit von Marein, cin alter, miß. tramschcr' Mann, versteckte sein ganzes Bargeld, 3200 Kronen in Banknoten, im Ofen einer Kammer, die ! bisher noch nie geheizt worden war. Nun kam ein Gast j ins Haus, der in der besagten Kammer einquartiert wurde. Da niemand von dem versteckten Gelde wußte, heizte man tüchtig ein und die 3200 Kronen verbrann» Ein neuer Tag. Von Anna ZVnhlenvcrg. Aus dem Schwedischen übersetzt von Francis Maro. (26. Fortsetzung.) (Nackdr»cl vrrvmcu., Er brach ab. Aber Lili stand mit fest aufeinander» gepreßten Lippen da und fah ihn an, als wollte sie ihn durch ihr Schweigen Zwingen, fortzufahren. „Ich konnte absolut nicht herausfinden, wie ich meinem armen Mamachen, die fo gerne bei uns fein wollte, sagen sollte, daß sie wieder fortziehen müsse. Und ich glaubte auch nicht, daß es erquicklich sein würde, wenn Wir beide über sie sprächen. Ich hätte sie vielleicht nicht so verteidigen können, wie ich gern wollte. Und so ging ich herum und hoffte, daß es zwischen Euch zu einem Krach kommen würde, damit der Sache ein Ende ge» -macht ivar, ohne daß ich mich einmischen müßtc, oder auch vielleicht, daß wir zum Herbst eine keine niedliche, neue Wohnung finden tonnten, die zu eng wäre, als daß Mama mit darin Platz finden könnte . . . Ja, weißt du, so ging ich herum und dachte mir allerlei, anstatt etwas zu tun. Und du gingst auch herum und wurdest des Heims überdrüssig, und unser und meiner. So mußte es kommen. Du tonntest nicht anders . . . Und dann kam einer, der nicht Zweimal zu fragen brauchte . . ." Er begann im Zimmer auf und ab zu wandern. Aber Lili war wieder vor dem Bett in die Knie ge» sunken. Sie lag da und stützte die Arme auf den Bett» rand und vergrub ihr Gesicht darin. Nach einer Weile blicb Jakob neben ihr stehen. Er glaubte zu hören, daß sie leise weinte. „Gräme dich nicht um Eskil," sagte, er. „Wir müssen ihn zwischen uns teilen, so gut wir i können." ten vollständig. Als der Baucr, der zur kritischen Zeit ^ außer Hans war, nach Hause kam, bemerkte er zu seinem größten Entsetzen dcn Verlust. Von den Banknoten konnte keine einzige mehr gerettet werden. — lDas „Klein.Auto".) In den Straßen Berlins erscheint jetzt ein neues Autotaxityp: der Automobil» zweisitzer oder das „Klein-Auto", wie er schon benannt woidcn ist. Ein Kenner des Großberliner Verkehrs-Wesens hat dic Anregung dazu gegeben, und ein Ver» liner Unternehmer hat die Wagen nach seinen Angaben gebant und in den Verkehr gebracht. Das neue Gefährt nnterschcidet sich dadurch von dcnen älterer Art, daß es lange nicht so schwer gebaut ist, und außer dem Führersitz nnr zwei Plätze für Fahrgäste enthält. Nach einer amtlichen Statistik werden die langgestreckten, vlcrsitzigcn Antodroschken in 85 Prozent aller Fälle nur ^vun einer oder zwei Personen benützt. Diesem Finger» >zcig folgend, hat man einen neuen Typ kleiner und leichterer Autudroschlen gebaut, die ohne den Ballast einer schweren Karosserie mitzuschleppen, beweglich ge« nng sind, sich durch das Straßengewühl geschickt hin» durchzuwinden und rascher vorwärtszukommen. Da sichcr in Wicn dieselben Frequenznormen gelten wie in ! Berlin, so wäre anch bei uns die Einführung dieser leichten, kleinen Zweisitzer sehr wünschenswert. — lDas Einkommen des Lord.Mayors.j In Lon» don ist wieder eine starte Bewegung im Zuge, die dahin zielt, das Einkommen des Lord-Mayors zu erhöhen. Derzeit beträgt der Gehalt des Londoner Stadtober» Hauptes 240.000 Kronen jährlich; er muß aber von dieser an sich ganz stattlichen Summe seine Bureau» träftc, die Dienerschaft, Wagen und die gesamten Ne-präsentalionslostcn bestreiten. Dabei kann er nun mit nicht einmal der doppelten Summe seines heutigen Ge» Haltes auskommen. Sir William Treloar. der 1906 Lord-Mayor war, machte über die großen Nepräsenta» tiunskoslcn der Lord-Mayorschast einige beachtenswerte Angaben. Die Hälfte der Kosten des großen Lord-Mayor-Bantetts, deren andere Hälfte die zwei She» riffs tragcn, beträgt 48.000 Kronen. Das offizielle Mahl in, Mansionhaus kostet gegen 100^000 Kronen, die gelegentlichen Bankette gegen 54.000 X und der Man» sion'l)ans.Vc!ll 30.000 .Kronen. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Unkosten, die mit dem hohen Amte deo Lord'Mayurs verbunden sind, so daß er selbst boi größter Sparsamkeit jährlich mindestens eine Viertel» million aus seiner Tasche zulegen muß. — bruar aufgehört hatte, nahm die Laibacher Bühne tat. sächlich außergewöhnlichen Aufschwung unter der Di. rektion Thomö in der Spielzeit 1845/1846 und insbesondere 1846/1847 in dem „ausnehmend erwei-terten und herrlich ausgeschmückten neuen Tempel Tha» liens", dessen festliche Eröffnung am 17. September 1846 stattgefunden. Die immer einleuchtender gewordene Überzeugung von der hohen Gefährlichkeit des bisherigen Theater» Zustandes, von der durch den Zahn der Zeit eingetre» tenen Schadhaftigkeit des Holzwerkes, von der Unbe« haglichkeit der Winterlälte, gegen die sich dieses Theater aus Mangel einer Beheizung nicht schützen konnte, und von der den Anforderungen der Zeit durchaus nicht mehr entsprechenden Einrichtung des Bühnen- und Ma> schinenwcsens hatte die maßgebenden Faktoren zum Vc« schlufse umfassenden Umbaucs, bezw. möglichster Erwei-terung des Hauses und dessen künstlerischer Ausschmük» kung bestimmt. Durch diesen Umbau erhielt das Thea» ter ein System Meißnerscher Beheizung, statt der bis-herigen hölzernen gemauerte Gänge und steinerne Treppen, die Galerien abgcfondertc, ausschließlich für sie bestimmte Stiegen in eigenen Zubauten, die Zahl der Ausgänge ward auf 7, die Zahl der Logen von 52 aus 69 vermehrt, die bisherigen 2 Galerielogen in 1, vier Logenfelder umfassende zu einem Mittclplatze zwi» schen Parterre und Galerie bestimmte große Luge um» gestaltet, alle Lugen erhielten zur Vühnc die perspekti-visch richtige Stellung, das Parterre eine Vergrößerung von 172 Quadralfchuhen, das Theater konnte nun 200 Personen mehr fassen als das frühere, die Bühne ge» wann drei Schuh an Breite und ihre Ticfe verdoppelte sich; die Ausschmückung des äußeren Schauplatzes stand kaum einem Theater der Monarchie nach."' Die festliche Eröffnung des neuen Haufes fand unter der Direktion Thumö am 17. Oktober 1846 statt, ««»geleitet von einem kleinen, aber sinnigen Festspiele aus der Feder des geist» und gemütvollen vaterländisch niederösterreichischen Dichters Johann Gabriel Seidl, damals Gymnasialprosessors in Cilli. In diesem alle. gorischen Festspicle, „Carniolia" betitelt, sehen wir die „Schutzgöltin von Krain", als welche Carniolia er» scheint, von Nymphen und Genien umgeben, die herbei kommen, um ihr über vun ihnen im Lande Krain Ge« sehenes Bericht zu geben. Eine Nymphe legt der Göttin als Beleg für ihre Worte Kränze, Laubwerk, Embleme der Jagd, eine andere Metallstangen, Erze nnd der. gleichen, eine dritte Ährengewinde, Körbe mit Mais, Heidekorn usw., eine vierte Sinnbilder der Viehzucht zu Füßen. Zufriedenen Blickes erhebt fich nun Carnio-lia und spricht zum Chor der Nymphen und Genien: Mit Freuden teil' ich Euren frommen Wunfch Für mein geliebtes Schoßkind Krain, mit Freuden Vemerk' ich, was ihr wirkt für deffen Wohl. Das Land verdient es und fein Volk. Mein Krain Ist gar ein seltsam rätselhaftes Land. Nicht fo wie and're Länder liegt es da, Ein aufgeschlagenes Buch, von deffen Blättern Das Aug' im Flug dcn klaren Inhalt hascht-Nein, hinter unscheinbaren Zeichen birgt Es hohen Wert und kaum geahnten Sinn: Hessrcifen muß man es, um es zu lieben. Nes Lands dreiköpf'ger Vergwardein Triglav N,e labyrmthiichc Wochcin, des Königs Laurin Berühmtem Zauberaarten aleich. Der flüss'ge Silbcrburn zu Idria: Der unterird'sche Alhambra.Dmn Von Adelsbcrg- der wunderbare See Der Angel, Flint' und Sens' in einem Jahr Beschäftigt, der kahle Karst, um dessen Ungastlich Geklipp die Vora heult, Die Höh, von deren Saum des Wand'rers Blick Zum erstenmale mit Begeisterung Des Adriater-Meercs Spiegel grüßt, Die Felsen Trichter, deren schwarzer Mund Des Himmels Nasser unersättlich schlürft, Die grünen Wälder und der ernste Strom, ^Illyr. Blatt, 1846, Nr. 35. '" Illyr. Blatt, 1846, Nr. 34. Die raschen Gießbäch' und die Fcldungen, Worauf mit transatlant'scher Üppigkeit Des Landmanns Trost, der Mais, m Kolben schießt. Und pcrlcnweißcs Hcidctorn noch selbst Im Spätherbst munt're Bienen lockt und nährt - Wer, fraq ich, ahnt bei slücht'gem Überblick Sei große Wunder in so kleinem Nahmen? — Und wie das Land so birgt auch sein Bewohner In schlichter Schale einen edlen Kern. Zur Schau nicht trägt er seine Tugenden Tie sitzen tief und deshalb fester. Oeht hin in alle Welt und ruft wo immer, Mein kramisch Wort, es wird ein Echo finden. Und rieft ihr's fern auch im Hurunensee — Und darum lieb ich dieses Volk Und will, was ihm Natur verlieh'n, ihm schützen. Doch gönn' ich gern ihm auch die milde Kunst, Damit sie aus dem Mittelpunkt des Landes Ausbreit' ihr sanft umstrickend Strahlen-Netz. Und dann und wann des Landes ernst erheit're. Und deshalb hab ich Euch um mich versammelt, Denn eine neue Hoffnung geht mir auf. Blickt nieder auf die Stadt, die liebliche, Die dort sich ausdehnt an der Laibach Borden, Seht Ihr den neuen Giebel sich erheben? Denn während Ihr durchs Land dahingeflogen, Um, was Natur und Fleiß ihm gab, Zu fördern, Lud ich die Musen bittend zu mir em, Um Paten jenes Baues dort zu sein Der ihrer harrt zum festlichen Empfange. (Fortsetzung folgt.) Die Gesellschaft für Höhlenforschung in der «Ncueu Grotte' von Adclsbera.. Nicht nur die Oberwelt mit ihrem sonnigen Glänze bietet dem Auge alles, was der Begriff Schönheit in sich vereint, die gütige Mutter Natur dachte auch an ihre Stiefkinder, an die tief im Schoße der Erde in ewiges Dunkel gehüllten Lauyrinthe, nnd schmückte sie mit ungeahnter Pracht und Herrlichkeit. Glückliches Auge, desfen Blick wellen kann auf den unentweihten, wunderbaren Gebilden, die in der unermüdlichen Arbeit ungezählter Jahrhunderte kunstvoll ausgebaut wurden. Die Märchenbilder der goldenen Jugendzeit erstehen wieder, verklärt von feenhaftem Glanz und Schimmer. Geisterhaft weht es durch die unheimliche Totenstille, die nur selten von dem glucksenden Aufschlag eines fal» lenden Wassertropfens unterbrochen wird. Wie ein Ge-flüster der Gnomen, der Hüter dieser mit Millionen glitzernder Kristalle und mit blendendweißen Stem> bildern gefüllten Schatzkammer des Verges, horcht der Besucher dcn leise verschwindenden Tönen. Um eine solche Märchenwelt, wohin niemals der Sonne lebenspendendes Licht gedrungen ist, wo noch nicht die Hand des nimmcrrastendcn Menschen unheil. voll eingegriffen hat, besichtigen zu können, unternahm am 3. Dezember die Gesellschaft für Höhlenforschung in Krain über gelegentliche Einladung des Obmannes der Grottenkommisswn einen Ausflug nach Adelsberg. Der Exkursionsgcsellschaft, an der unter anderen der Herr Landespräsident Theodor Baron Schwarz von Karsten, gleichzeitig Präsident und Schöpfer der Ge> sellschaft für Höhlenforschung, ferner k. k. Obersorstrat Put ick, Landcsbaurat Sbrizaj, Musealdircktor Prof. Dr. Mantuani und der aus Trient anwesende Gast des Herrn Landesvräsidenten Philipp Graf Con. solati von und zu H e i l i ge n b r u n n und Bau» Hof, k. n. k. Kämmerer, teilnahmen, wurde von der Grottenkommission ein'festlicher Empfang bereitet. Am Bahnhöfe vom Obmann der' Grottenkommission und Amtsleitcr der Bezirkshauptmannschaft Adelsbcrg Dr. Pilshofer und Kommissionsmitglied k. k. Steucrobervcrwalter Dcrcani begrüßt, fnhr die ansehnliche Gesellschaft in das Hotel „Krone", wo das Mittagessen eingenommen wurde, worauf die Abfahrt zur Grotte erfolgte. Beim Grolteneingange wurden die Gäste von den übrigen Mitgliedern der Grottenkum» mission erwartet und unter ihrer Führung durchlvan-dcrte man bis zum Kalvarienberg die elektrisch be° leuchtete alte Grotte. Von hier gelangte man aus den Steig, der in die mit Trümmern bedeckte „Trauer. Halde" hinabführt, und zuletzt mit Hilfe zweier eiserner Leitern von 7 Meter Höhe in die „Neue Grotte", die kostbarste Schatzkammer der ganzen Adelsberger Grotte. Die ganze 45U Meter lange Settenhöhle, die im Jahr» 1891 von Grottenbediensteten entdeckt worden war, erstrahlte im reichsten Lichterschmuck. Jeder Schritt hinein erschloß neue Steinformen und Szenerien. Blendendweiß leuchtet es in den Hallen, Dom Buden ragen schlanke Säulenstalagmitcn empör, die Wände schmückt der prächtige Faltenwurf der Draperien und Vorhänge, deren Farben von schneeigem Weiß in ein nettes Gelb und Nötlich spielen. Von der weiß a ngc sicker ten Decke strebt eine Unzahl kurzer, heller Zacken herab; es gleicht einem „zu Stein er-starrten Regen". Überall blitzt und gleißt es wie das Gesunkcl der Edelsteine. Metertiefe, mit Kristalldrusen erfüllte Becken auf dem Boden find voll mit weiß und rötlich gefärbten Nhomboedern. Eine Gruppe mächtig aufstrebender Säulen fesselt besonders das Auge; es sind dies „Die Türme des Schweigens". Greller Magne. ,iumlichtschein entschleiert plötzlich die düstere, ties-ernste Schönheit dieser Gebilde des Schattenreiches. Die Überraschung besorgte Grottensekretär Perto, der während dcs Besuches gleichzeitig neben Oberforstrat Pnti ck die Führung und Erklärung des wunderbaren Webens und Gestaltens der unterirdischen Naturwell übernommen hatte. Der Gang erweitert sich, zahlreicher noch als bis-her treten die schlanken bis 5 Meter hohen weißen Säulen aus, es wimmelt von allerlei wunderlichen Fi. guren; massive Tropfsteingebilde mit prächtigen Kanne. liermuM, Kulissen nnd Orgeln bauen sich kunstvoll aus, kühner, verschlungener werden die Faltungen der durch, scheinenden Gehwege. Ein solcher Höhlenteil vergegen. wärtigt „Das steinerne Märchen", der der Einbildungs-krasl den größten Spielraum gewährt. Am Höhlenende werden die Tropfsteine seltener und bald sperrt ein Teckenslurz den weiteren Weg. Wie ewig schade doch, daß hier d,e Wanderung zu Ende geht; denn daß hinter dieser Einsturzhaldc oic Grotte ihre Fortsetzung ha^. ist, nach der ganzen geologischen Beschaffung zu urleilen, zweifellos. Was mag der aller Wahrscheinlichkeit nach unter einem Erdbeben gewaltsam erfolgte Abschluß dem Blick noch verbergen? Ist das definitive Grottcnende wohl erreicht, setzt fich der Märchenzauber noch viele Kilometer weit und am Ende gar uicht bloß in einem Grottcnarme — vielleicht fogar noch in einem vielverzweigten Grottenlabyrinlhe fort? Der For. schungsciser dcs Menschen, der keine Schranke kennt, wird gewiß dereinst auch noch den Zutritt zur Ent-hüllung dieses Geheimnisses freilegen.------------- Auf dem Rückwege wurden noch einige photogra» phische Aufnahmen bei Blitzlicht ausgeführt und ungern tiennte man sich von der Zauberwelt, stieg die Leitern hinab und gelangte ans dem kürzesten Wege durch die „Alte Wasscrhöhle" in dcn Tanzsaal, wo nach der an. strengcnden Wanderung ein vun der Grottenkommission beigestellter Imbiß die Teilnehmer am Ausflug aufs angenehmste überraschte. Und während die Frau Ge» mahlin des Amtsleitcrs der Vezirkshauptmannschaft in liebenswürdiger Weise die Honneurs machte, bot sich einc weitere Überraschung für die anwesenden Gäste dar: die Adelsberger Sängerrundc exekutierte unter Leitung ihres bewährten Ehormeisters, des Herrn Oberlehrers Invanec, mit seltener Präzision und wirklich großer Vollendung einige Chöre aus dem slo-venischen Liederschatze. Nachdem noch der Obmann der Groltcnkommission ein Hoch auf das Gedeihen der Gesellschaft für Höhlen» forschung und speziell auf ihren Präsidenten ausgebracht und nachdem letzterer in der liebenswürdigsten Weise der Gemahlin des Amtsleiters, ferner der gesamten Grottenlommission und den Sängern für ihre MW'» waltung gedankt hatte, verließ die Gesellschaft, hoch. befriedigt über die gewonnenen Eindrücke- nnd in ge> hobenc-r Stimmung, die unterirdische Zauberwelt und begab sich mit dem um 5 Uhr abends Adelsberg Passie» rcndcn Zuge nach ^aibach zurück. — — lZnlasfnng der Kartonverpackung bei Palet» seildungcn mit Eieru.j Vorläufig ist, nach einer Ver» süqung des Handelsministeriums, versuchslvcise und bis alls Widerruf gestattet, bei Versendung von Eiern die Kcirtuiwerpaclunq anzuwenden. Die Kartuns müssen aus wasserdichter, mindestens zwei Millimeter starler Pappe hergestellt und die inneren Wände des .Kartons mit Wellpappe ausgelegt werden. Die einzelnen Eier müssen jedes für sich von einer Wcllpapvhülse umgeben und alle Zwischenrämne mit einem die Feuchtigkeit gut aufsau. aendcn Stoff (Holzwolle, Sägespäne,' usw.) ausgcfüllt sein. ^Todesfall.) Gestern nachts ist hier Herr Lud» Wig Strieel iun., eines der werktätigsten Mitglieder des Laibacher freiwilligen Feuerwehr, und Nettungs» Vereines, gestorben. Er hatte sich im verflossenen Winter beim Brande in der Leimfabril verkühlt nnd trua, seit jener Zeit den Todesleim in sich; er starb gewisser» maßen als ein Opfer der Nächstenliebe, die den ersten und hauptsächlichsten Zweck des Feuerwehrwesens bildet. Hl.rr Ludwig Striccl lvar in Laibach als die rechte Hand seines Vaters bei Löschaktionen bekannt, er stand aber auch bei den Fenerwchrvereincn auf dem flachen Lande in Ansehen, denn er lvar einer der eifrigsten Mit-arbeiter am Fachblatte „Slove-nsli Gasilec" und die meisten Feuerwehrdepow im Lande wurden nach seinen Entwürfen aufgeführt. Möge ihm die Erde leicht fein! — Jene Feuerwehrmänner, die am Leichcnbgängnis teilnehmen wollen, mögen fich morgen um 3 Uhr nach» mittags ini „Mestni dom" cinfinden. -- l,Gen,einden,al,lcn.1 Bei der am 31. Oktober vorgenommenen Neuwahl des Vorstandes der Gemeinde Podzemelj wurden gewählt: zum Gemeindevorsteher Miko Klepcc in Krasinec, zu Gemeinderäten Miko Kambi« in Krafinec, Richard MeguZar in Podzemelj, Joliann Skala in Podzemelj, Miko Küre in Grm, Georg Grabrijan in Cerkviööe, Anton Marentiö in Kapuze, Miko Kri2an in Otok und Miko Nrodario in Krasinec. — Bei der am 27. November vorgenom» mencn Nculvahl des Vorstandes der Gemeinde'Ober-gurk wurden gewählt: zum Gemeindevorsteher Anton Poljane in Gabrov^iea; zu Gemeindcrä'tcn Joses Ku^al in Znojile, Johann Vregar m Videm und Josef Vor«tnik in Videm. Himbachn Zeitung Nr. 281. 2678__________________________________ 7. Dezmver 1911. — (Die Krankenkasse der selbständige« Gewcrbs» lente in Laibach) bringt ihre üblichen vier Jubiläums-stistungen zu 20 X für arbeitsunfähige Mitglieder die» ses Vereines sowie deren Witwen zur Ausschreibung. Gesuche bis 10. d. M. an den Vereinsobmann, Herrn E. Gjud, Kougreßplatz. "" (Nitolofest.) Unter den, Zeichen reizvoller An» mut und herzlicher Gemütlichkeit stand gestern das vom Frauen» und Kinderhort im großen Saale des Kasino veranstaltete Nikolofeft. Die "Damen des Ausschusses, die sich mit selbstloser Hingabe der guten Sache gewid» inet hatten, können mit voller Befriedigung auf den glänzenden Erfolg ihres Unternehmens blicken, dessen Nemerlrag der Unterstützung armer Schulkinder gewid» inet ist. Dem Zuschauer bot sich ein ungemcin anziehendes, liebliches Nild, als stch der Saal mit herzigen, rotbäckigen Kindern füllte, die lenchtenden Auges die Herrlichkeiten anstaunten, die in reicher Fülle und Mannigfaltigkeit ihr Kindcrherz entzückten. Eine Ausstellung von Puppen und Püppchen in allen Größen, nieist reich nnd geschmackvoll gekleidet, in malerischen Gruppen zusammengestellt, verschiedene Voltslypcn ver» körpernd, üblen ungeschwächle Anziehnngskraft auf alt und jung aus. Daneben stand die reichste Auswahl an Spielsachcn zur Verfügung und ein Glückshafen machte gar viele zn glücklichen Gewinnern. Buden mit Eß» und Trinlwaren lockten Erfrischungsbedürftige, Vlu-men, Ansichtskarten wnrden feilgeboten, ein Krampus gab unendliche Vorräte von Spielwaren gegen Geld und gute Worte zum Vesten und eine Dorsmusik sorgte für fröhliche Unterhaltnng. Anmntige Frauen und Mädchen priesen in den Buden nnermüdet ihre Waren an und fanden willige Käufer. Selbstverständlich voll-zog sich das wichtigste Ereignis des Abends, der Ein» zug des Nitolo, mit großem Gepränge. Eine zarte Engel» schar leitete den Zug ein, in dem auch in friedlicher Eintracht fchmucke Mephistos und Salanellen einher» stolzierten und manches Kinderherz zum Neben brachten. Der ehrwürdige Nikolo hielt eine belehrende An» spräche an die Kinder nnd wies auf das nahende Christ» fest und seine Herrlichkeiten hin. Es entwickelte sich nun ein reges, buntes Leben, in dem auch der harmlose kindliche Übermut auf seine Rechnung kam, bis der be° ginnende Tanz dem lustigen Treiben ein fröhliches Ende bereitete. — Das Fest beehrten mit ihrem Besuche: Landespräsidcnt Baron Schwarz mit Gemahlin, Hof» rat Graf Lhorinsky mit Gemahliu, Seine Exzel» len^ FML. i. N. Klettler, Landtagsabgeordnetcr Dr. E ger , Oberst i. R. von Holleg h a , Sparkasse» Amlsdirektor Ritter von Schoeppl, Negierungsrat Dr. Iunowicz Landesschulinspeklor Velar, Oberlandesgerichtsrat H ausf e n , Oberfinanzral Dok^ tor Thoinann, Oberstleutnant Reichen au, die Majore Nithicrs und Vreindl, Intendant Festl, Gymnasialdirektor Puesko, Schulrat Doktor Binder und andere Honoratioren aus Zivil, und Militärkreisen. — (Vine Christbaumfcier) wird Sonntag, den 17. d. M., um 4 Uhr nachmittags der Wohllätigteits° Verein der Buchdrucker Krains in der Turnhalle des hiesigen „Narodni Dom" veranstalten. Einer schon seit einer Reihe von Jahren geübten Gewohnheit folgend, das Neinerlrägnis feiner Weihnachtsveranstaltun.qen unter die Waisen nach verstorbenen Buchdruckern zu verteilen, hält der Ausschuß auch heuer an dieser Übung fest. Um seiner Aufgabe gerecht zu werden, stellte er ein Programm zusammen, das wohl geeignet ist, die große sowie die kleine Besucherschaft vollauf Zu bc° friedigen. Neben einer Christbescherung an jeden Klei» neu befinden fich auf dem Programme die Posse „^ri?? til-ki", musikalische Vorträge, ein Glückshafen u. a. m. Das Entree beträgt für Erwachfene 50 b, während für Kinder in Begleitung solcher keine Gebühr zu entrichten ist. Spendeil werden dankend entgegengenommen. Wer sich einige Stunden angenehm und ungezwungen unterhalten und das Vewnßtsein haben will, zu einem Wohl° tätigteilsaktc beigetragen zu haben, der versäume es nicht, diese Christbaumseier zu besuchen. T. — (Eftpilzc nuf dem Markte.) Das andauernd milde Herbstwetter hat verschiedene Kuriosa zur Folge: Man findet frisch entwickelte, zarte Knospen, blühende Apfel» zwrige, blühende Veilchen, Erdbeeren ufw. Gestern hat eine Bäuerin sogar frische, schön entwickelte Eßpil^e auf den hiesigen Markt gebracht und sie rasch um teueres Geld verkauft. Daß'am Nikolotagc Eßpilze auf dem Markte zu sehen gewesen wären, dürfte wohl noch nie vorgekommen sein. K«—. — (Erbauung eines neuen Nadectablissements in Grado.) Aus Grado wird gemeldet: Das Kuratorium für die Verwaltung des hiesigen Vadretablisse» ments hat den Bau eines neuen großen Badeetablisse» lncnts nach dem Projett des Ingenieurs Barich mit einem Auswemde von einer halben Million Kronen beschlossen. Der Vorstand des Knratoriums hat die not-wendigen Unterhandlungen mit verschiedenen Banken wegen Finanzierung des Unternehmens eingeleitet. Wci-ter's wurde der Bau eines Kursalons beschlossen. — (Konzert.) Die „Sluvenska Filharmonija" ver» anslaltet morgen unter persönlicher Leitung des Herrn Kapellmeisters Tal ich ein Volkslonzert' im großen Union-Saale bei gedeckten Tischen. Beginn um 8 Uhr abends. Eintritt 60 li. — (Tambnrica.Äonzerte.) Im „Cafs Central", Pctcrsdamm, finden täglich Konzerte des Tamburica-Vereines „Iavor" aus Agrcnn (vier Dameu und zwei Herren) statt. Näheres ist aus der Annonce in der heu» tlgcn Nummer unseres Blattes ersichtlich. — (1U0 tüchtige Jäger und Forstleute) jeder Aus» , bildungsklasfe sind beim Wohllätigkeitsuereine „Hu» bertusfono" als postenlos vorgemerkt uud werden nach Bedarf an Guttherrfchaflcn, Iagdpächter usw. jederzeit kostenlos zugewiesen. Der Verein besitzt von jedem Mann, den er empfiehlt, genaue Informationen. Die ^ Erledigung erfolgt postwendend durch den Wohltätig» < keitsverein „Hubertusfonds" in Wien, XV., Friedrich» Platz 0. " (Auf dem Heimwege vom Markte.) Gestern be» zechte sich ein aus den Markt gekommener Keuschler aus Sadinja vas so sehr, daß er auf dem Marienplatze zusammensank. Er wurde von einem Sicherheitswach' manne anf die Zcnlralsicherheitslvachtslube gebracht. " (Tierquälerei.) Gestern vormittags beanständete ein Sicherheitslvachmann den in der Bahnhofgasse be» dienstelen Knecht Alois Pu^enjak, weil er auf der Wlener Straße die in einen Wagen eingespannten Pferde mit dem Peitschenstiel mißhandelte. Der rohe Knecht antwortete dem Sicherheitsorgan, l goldener Ring mit drei Steinen, ferner ein Geldtäschchen und eine Banknote. " (Verloren.) Ein Geldläschchen mit 20 1v, ein klei» ner Geldbetrag, ein weißer Pelzkragen, eine Pferdedecke und 500 Zündhölzchenschachteln des Cvrill° und Method» Vereines. " (Aufgefundenc deiche.) In diese gestern gebrachte Notiz hat sich ein Fehler einge>chlichen, denn der Selbst» mörder heißt richtig Moroenlti, nicht Kraighcr. — (Verstorbene in Laibach.) Andreas Michilsch, Privater, 52 Jahre, im Landesspitale; Leopoldine Kolar, Munleurslochler, 2 Jahre, Rain 16- Karl Kavän-, Arbeiter, 64 Jahre, Iapeljgasse 2; Josef Logar, Schlossergehilfe, 18 Jahre, Martinsstraße 60- Ludwig Strieel, Vauzcichner, 34 Jahre, Petcrsstraße 35. — (Kinematograph „Ideal".) Nur noch heule und morgen das interessante Nachmittagsprogramm mit Napoleon 1. ans St. Helena und dein hochlomischen Film „Little Hans heiratet Rosalie". Im Abenopro° grcmun ist das großartige Drama „Die vicr Teufel" von großer Anziehungskraft. Dieser Film zeichnet sich durch Eigenarligleil der Handlung, der Szenerie im Freien sowie der halsbrecherischen Übungen der vier Teufel im Zirkus aus. — Dienstag ein neuer Schlager „Die Macht der Liebe". In Vorbereitung das schöne Drama „Gespenster". Theater> Kunst und Literatur. — (Jubiläum einer slovcuischen Bühnenkünstlerin.) Frau Auguste Dauilova begeht morgen das Fest ihrer fünfundzwanzigjährigen Angehürigteit zum slove-nischen Theater. Die reich begab le, unermüdlich an ihrem künstlerischen Ich schaffende, znr reinen Kunst mit aller Hingabe emporstrebende Frau, die fich durch Selbst° biloung aus einer Dilettantin so hoch zn heben ver» stand, >aß ihr mit Recht das adelnde Prädikat einer Bühnenkünstlerin zuerkannt werden kann, verdient es i>l vollstem Maße, daß gelegentlich ihres Künstler» jubiläums mit Dank und Anerkennung ihrer Bühnen» Verdienste gedacht werde. Als blutjunges Mädchen be« trat Frau Danilova, damals Fräulein Gofti^eva, die Bretter, auf denen ihr im Laufe der wechfelvollen Ent» wicNungsjahrc der slovenischen Bühne soviel Rosen, aber auch soviel Dornen envachsen sollten. Es lvar das noch im alten Theater am Laibacher Kongrcßplatze. Als Darstellerin jugendlicher Liebhaberinnen und Naiven lenkte sie bald 'so große Aufmerksamkeit aus sich, daß ihr vom lrainijchen Ausschüsse cm Reiseslipendmm zuerkannt wurde, was^ jedenfalls eine nicht zn unter» schätzende Auszeichnung war. Als 1887 das alte Theater abbrannte, richtete sich der slovenische dramatische Ver» ein seine Theaterbühne in der alten ()ilalnica in der Schellenburggasse ein, wo bis zum Jahre 1892, als das neue landschaftliche Theater eröffnet wurde, anfangs dilettantische, im Laufe der Jahre aber im Kunftwerle immer höher stehende Bühnenaufführungen veranstaltet wurden. Frau Danilova war im ganzen Entwicklungs» gange der flovenifchen Bühne eine ihrer kräftigsten! Stützen, ja, sie ist mit der Bühne und diese mit ihr I aufgewachsen. Frau Tanilova reifte zu einer ernsten l Künstlerin, die slovenische Bühne zu einem ernsten! Knnstinstitute heran. Aus der jugendlichen Liebhaberin und Naiven wurde eine tadellose Salondame, eine pathe» tische Heroine. Ungeteilte Anerkennung ihrer Künstler» fchaft brachten ihr die wirtlich glanzvollen Rollen aus j dem Fache derbnaturalistisch gezeichneter resoluter! Frauencharattcre. Darin dürste sie im ganzen Süden keine ebenbürtige Partnerin finden. Nicht jede Bühnen-künsllerin dürfte auf ein so buntes Repertoire zurück» blicken wie Frau Danilova: Tragödien, Komödien, Lustspiele, Possen, ja sogar Operetten, führende Nullen, ' winzige Episoden, zwei Jahre an der Triester Bühne Negisseuse — die ganze Skala weiblicher Darstcllungs» Möglichkeiten hat sie auf ihrem absolvierten Programme. Niemals versagend, treu auf ihrem Platze, von einer Ausopferung, die sie sogar das Krankenlager verlassen ließ, um ja nicht zu fehlen, ist Frau Daniluda ein Muster einer ihren Berns ernst fassenden und ernst erfüllenden Schauspielerin. Eine solche zwingt Achtung und Anerkennung ab. — Zum Schlüsse einige Namen ihrer besten Rollenschöpfungen: „Nora", „Niobe", „Kabale nnd Liebe", „Maria Stuarl", „Aquiuoctium", „Die Katakomben", „Galeotto", „Der Biberpelz", „Der rote Talar", „Fuhrmann Henschel", „Rose Vcrndt". Morgen spielt sie die Heldin in der „Fedora". — Der jubilierenden Künstlerin auch unserseits die besten Glückwünsche. — (Das erste Konzert der „Glasbena Matica") in der laufenden Saison wird Samstag den 13. Jänner stattfinden. — („L28il8lli koleäar.") Der slovenische Feuei. wehrkalender für das Jahr 1912 ist im Verlage des Verbandes der flovenischcn freiwilligen Feuerwehren soeben erschienen. Vom Verbandssekretär Franz Tro5t redigiert, enthält er nebst dem vollständigen Kalen» darium die Organisation des kraiinschen Feuerwehrwesens in Gaue oder Vezirksverbände, die Organisa» tion des slavischen Feuerwehrwesens im allgemeinen, Biographien dekorierter Feuerwehrmänner mit Illu° stralionen und die Statuten des slovcnischen Feuerwehr» Verbandes. Preis eines elegant gebundenen Exempla» res 50 li. Der Kalender ist bei der Firma Gerber er-hältlich. Der Neinertrag ist zu einer Stiftung für ver» unglückte Feuerwehrmänner, bezw. für deren Witwen und Waisen bestimmt. — („I.jubljan8lli Xvan.") Inhalt des Dezember» Heftes: 1.) Anton Debeljak: Im Eisenbahnzugc. Ein Abend beim Mädchen. 2.) Franz Albrecht: Abendsonett. Mein Weihnachtskonfiteor. 3.j Radu M u r n i k: Die Tochter des Grafen Blagay. 4.) Josef P r e m k: 1<'l, i<>««uic-xi<,. 5.) Dr. K. 5> t /e l e l j: Ube» einige angefochtene Regeln der stovenifchen Schreibweise. 6^) Dr. Ivan Lah: „Der lebende Leichnam". 7.) Anton Debeljak: Bericht vom Osten. 8.) Franz Albrecht: Nachtgespräche. 9^1 R. Iakopiö: Ivan Grohar. 10.) Josef Hraftar: Aus dem Leben des Thomas Krixaj. 11.) Anton Debeljak: In der Gloriole. 12.) Literaturbcrichte (mit Beiträgeu von Dr. A. Dolar, I. W e st e r, Auton Debeljak, Dr. Lokar.Ivan Ko5tiäl, Franz Albrecht nnd Dr. N. Nachtigall). 13.) Musik (mit Veitra. gen von E. Ada m i o). Telegramme des k. l. Telegraphen Norrespondenz-Nureaus. Der Kaiser. Wien, 6. Dezember. Seine Majestm der K aiser empfing vormittags den Armeeinspettor Frciherrn Con» rad von Hö'tzcndorf in längerer besonderer Audienz. Mittags unternahm der Kaiser einen halbstündigen Spaziergang in der großen Galerie des Schlosses Schön, brunn. Gemeinsame Mimstcrkonferenz. Wien, 6. Dezember. Vormittags begann im Mi» nisierium des Äußern unter dem Vorsitz des Grafen Aehrenihal eine gemeinsame Ministerkonferenz, an der die beiden gemeinsamen Minister, die beiden Minister» Präsidenten, die beiden Finanzminister sowie der Marinekommandant teilnahmen. Die Konferenz beschäf» tigte sich mit den Vorarbeiten für die Ende Dezember in Aussicht genommene Delegatiunstagung in Wien, die das gemeinsame Budgetprovisorium in Verhandlung ziehen soll. Wien, 6. Dezember. In der heutigen Minister» lonserenz wurden die am 29. Oktober begonnenen Ne» ralungen über den gemeinsamen Voranschlag für 1912 zum Abschluß gebracht. Bezüglich des Zusammentrittes der nächsten Delegationen ist vorerst eine knrze Tagung, welche in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr bchuss Bewilligung eines Vudgetprovisoriums siattfin-den soll, in Aussicht genommen. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 6. Dezember. Der Präsident eröffnet die Sitzung um N Uhr. Das Haus wies die Rcgierungs» Vorlage, betreffend die Enlmündigung, dem Ausschusse zu und begann sodann die erste Lesung der Regierungs» Vorlage, betreffend die Abänderung des Vcrggefctzcs. Die Bergnovelle und zwei weitere kleinere Vorlagen aebührenrcchtlicher Natur werden ebenfalls dem Aus» sthuß zugcwiefen. Das Hans setzt hierauf die VerHand» lnng des Dringlichkeitsanlrages, betreffend die Nichter-ernennungen in Böhmen, fort. — Am Schlufse der Sitzung fragt der Wiener Abgeordnete Hei linger den Präsidenten, ob er geneigt fei, für die weise Ent-scheidung des Monarchen im Konflikte Aehrenthal und Eonrad'von Hötzendorf den tiefgefühlten Dank der Völker Österreichs an den Stufen des Thrones nieder» zulegen. Der Präsident lehnt die Antwort ab, da ßaibadjer ßeitung «Rr. 281. 2 ft 79 7. ftqembet 1911. die Niigelrgcicheit nicht in die Kmnpotenz dcs Hauses fallr. — Im (iinlaufl' befindet sich cinc Interpellation der Christlichso^icil^'n, worin dcr Ministerpräsident cr» sucht Wird, ciiwernchmlich mit dcni Minister des Äußern dein Aligcordnelenhanse ein klares Bild Hebung der Nahrungsmittclnot wurde angenommen. Die Anträge, betreffend die Überweisung von 20 Millionen Kronen an die Länder zur Aufbesserung der Lehrer-gehalte, wurden abgelehnt. Der italienisch-türkische Krieg. ztonstantinupel, 6. Dezember. Wie versichert wird, verlangt die russische Note die freie Durchfahrt durch die Meerengen des Bosporus und der Dardanellen aus. schließlich für russische Kriegsschiffe, während für Kriegsschiffe anderer Mächte der Status quo aufrechterhalten werden soll. „Ienigazella" gibt ihrem Erstau» ncn über den russischen Schritt Ausdruck, dcr einen politisch bemerkenswerteren Zwischenfall bedeute als alle Unglucksfälle, von denen die Türkei seit vierzig Jahren getroffen worden sei. Der unerwartete Vorschlag Nuß. lands sei geeignet, die gegenwärtige politische Szenerie vom Grund auf zu ändern. Er deute darauf hin, daß geheime Verhandlungen nnd Beschlüsse vorliegen. Das Blatt bringt den russischen Schritt mit den Gerüchten von umfasfenden Kunzentrierungen russischer Truppen an der Grenze von Kars in Zusammenhang und sagt, kein ottomanisches Kabinett würde einen solchen Vor-schlag annehmen, der die Türkei zu ennr einfachen Provinz unter dem Protektorate Nußlands herabdrücken würde. Das Vlatt glaubt, die russische Note werde ohne Wirlung bleiben, und versichert, die Pforte werde eine kategorische Antwort erteilen. Berlin, 6. Dezember. Dos Wolsssche Bureau me!» det aus Petersburg: Die „Novoje Vremja" erfährt vom Ministerium des Äußern, daß die russische Regierung keine offiziellen Verhandlungen mit der türkischen Ne» gierung über die Dardancllenfrage sübrc und auch keine Kenntnis von Privatgesprächen zwischen dem russischen Botschafter in Konstäntinopel Oarykov und dem tür» lischen Minister des Äußeren über diese Frage habe. Kunstantiuopcl, 6. Dezember. „Sabali" dementiert in formeller Weise die Meldung, daß die Pforte bei den Mächten Schritte zum Zwecke eines Friedens« schlusses mit Italien unternommen habe. Nußland und Pcrsicn. London, «. Dezemlier. Aus Teheran wird der „Murningposl" gemeldet: Pcrsien habe gestern ein Ulti> matum an Nußland gerichtet, worin verlangt wird, daß russische Truppen nicht über Kaswin hinaus vorrücken sollen uud daß Nußland sich verpflichte, weiter geplante Dctachierungen von Truppen rückgängig zu machen. Wenn diese Forderungen nicht innerhalb 30 Stunden bewilligt würden, werde Persicn die Offensive ergreifen. Die Nachtiaren unterstützen die Regierung. Die Revolution in China. Peking, 6. Dezcmber. Auf den Gesandtschaften ver-lautet ofsiziös, daß China so gut wie bankerott sei. Der kommerzielle und industrielle Niedergang wird noch vor Ende, des Winters eine bittere Not verursachen. Inzwischen breite sich dcr Geist der Gesetzlosigkeit im Hmcrn aus. Teshald sei es uubediugt Zu vermeiden, daß die Soldaten durch Nichtbezahlung ihres Soldes veranlaßt werden, sich den immer zahlreicher werdenden kerurecherbandeil anzuschließen. Abteilungen außer-ordentlicher Gesandtschaslswachen treffen hier täglich em. Die Zahl der fremden Truppen in Peking beträat bereits über 2000 Mann. ^ ->> « u Peking, 6. Dezember. Das Neutcrbureau bestätigt die Meldung vom Rücktritt des Prinzregenlen nnd fügt hinzu, daß die Kaiserin-Witwe und der Kaiser Audieü. zen abhalten und zeremonielle Funktionen ausüben. London, 6. Dezember. Die „Morningpost" meldet aus Schanghai: Die Versammlung der Delegierten von 14 Provinzen hat sich für eine vorläufige Militärregie, rnnq mit Nanking als Hauptstadt entschieden. Aus dem' Hauptquartier von Wuischang wird gemeldet, daß die Revolutionäre, die im Vormarsch begriffen sind, um die Bahnlinien von Peking nach Hankau zu unter-brechen, einen zwölf Meilen von der Bahnlinie ent-fernte/ Punkt erreicht haben. Mexiko. Newyort, 6. Dezember. Eine Depesche aus Mexiko meldet, daß Gomez, der Führer des Aufstandes im Bezirke Snchiban, der mit einem vom Präsidenl.n ausgestellten Passe aus der Hauptstadt abgereist lliar, wäh-rend der Neise mit ü Begleitern aus dem Zug gezogen und gelyncht worden sei. Neueste telephonische Nachrichten. Wien, 7. Dezember. Der Minister für Galizien Tlugosz gab gestern abends ein Bankett, an dem die Mitglieder de? Polensluds, Finanzminister Zaleski, die polnische Bureaukratie und Vertreter der Presse teil. nahmen. Den ersten Toast brachte Minister Dlugosz in einer schwungvollen Rede auf den Obmann des Polcnklubs Bilinski aus. Dieser antwortete in einer Ansprache und tuastierte auf den Minister. Es folgte noch eine Reihe von Reden, die sämtlich in die Ten» denz „Xoc-Iii^'m.v ^i<'" ausllangen. Paris, 7. Dezember. Der russische Minister Saso» nov ist hier eingetroffen nnd wurde vom Minister des Äußeren de Selves empfangen. Tripolis, 7. Dezember. (Offiziell.) Sowohl in Tri-polis, als auch in Ainzara herrfcht Ruhe. Zahlreiche Eingeborene erscheinen bei den italienischen Stellungen in der Oase, die vom Feind vollständig gesäubert ist, nnd bitten um Schutz. Alle Gefangenen versichern über« einstimmend, daß beim Feind Demoralisation und Zer. fahrenheit herrsche. Äonstantiuopel, 7. Dezcmber. Iu Pfortekreifen wird fortgesetzt Stillschweigen über den russischen Schritt, betreffend die Dardanellenfrage, beobachtet, doch wird durchblicken gelassen, daß es sich nicht um eine schriftliche Demarche handle. Dcr russische Botschafter hat wohl in der letzten Zeit den russischen Wünschen Ausdruck gegeben und halte auch eine längere Unter° reduna mit dem Minister des Äußern; man glaubt je» doch, daß ein Erfolg des Botschafters 6arykov nicht wahrscheinlich sei. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. Glätte, Frisohe, Weichheit der Haut iat nur duroh Anwendung von Brazaj (4543)12 2 FraflzbraDntwein - Seife zu ermöglichen. Überall käuflich. Ausweis über den Stand der Tierseuchen in Krain für die Zeit vom 25. November bis zum 2. Dezember '911. Es herrscht: die Maul- und Klauenseuche im Bezirke Krainburg in der Gemeinde Altlack (2 Geh.); im Bezirke Littai. Gemeinde Ar/iöe (l Gch); im Bezirke Radmannsdorf in der Gemeinde z>en» genfeld (3 Geh.); im Vrzirle Stein in dm Gemeinden Moräutsch (9 Geh.), Trujaua (5 Geh.), Untertoses (2 Geh,); im Bezirke Tschernembl iu deu Gemeinde» Lolwiz (9 Geh.), Semitsch (4 Geh,), Suchor (9 Geh.), Tscherucmbl (42 Geh.); der Milzbrand im Äezirte Littai in der Gemeinde St. Lamp« recht (I Geh.); der Nläschenausschlag im Vrzirlc Ndelsberg iu der Gc« meindc Sturije (2 Geh.); die Räude im Bezirke Adelsberg in der Gemeinde Grafen» brunn (1 Geh.)-. die Schweinepest im Bezirke Adelsberg iu der Gemeinde TorneM (1 Geh.); der Rotlaus der Schweine im Bezirke Uittai in der Gemeinde St. Lamprecht (1 Geh.). Erloschen ist: die Maul» nnd Klauenseuche im Bezirke Loitsch in der Gemeinde Planiua (1 Geh); im Bezirke Tschernembl in den Genninden Werschdorf (4 Geh.), Semitsch (1 Geh.), Suchor (14 Geh.); de,. Motlauf der Tchwetne im Bezirke Adelsberg in der Gemeinde Kühlenberg (1 Geh.); im Bezirke Gottschee in den Gemeinden Güttenitz (1 Geh), Kompolje (1 Geh.); im Be. zirte Gnrlfeld in dcr Gemmlde Arch (I Geh); im Bezirke Stein in den Gemeinden Kraxen (1 Geh ), Moräutsch^i Geh.). A. k. Aande5regier«ng für Arain Laib ach. am 2. Dezember 1911. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 73i 0 mm. 9U. Ab. 744 8__^^W^ch,oach 7., 7 U. F.",-743 7 , 3 2 SW7schwach'> R^g^i"^^ Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt 4 0', Nonnale -0 4«. Wien, N. Dezember. Wettervoraussage für den 7. De» zember für Steiennark, Kärntrn und Krain: Vorwiegend trübe, unbestimmt, etwas warm. südöstliche mäßige Winde. Fur das Küstenland: Wechselnde, später abnehmende Bewölkung, unbestimmt, etwas wcnm. nordöstliche mäßige Winde. Für Ungarn: Stellenweise Nachtfröste nnd nur südwestlich Niederschlage voraussichtlich. Tagesbericht der Laibacher Erdbebenwarte und Funkenwartc: („sgrüiidet von der Kraiülsche» Sparkasse 1897.) (Ort: Gebäude der l. t. Staats'Oberrealschule.) Lage: Nördl. Breite 46° 03'; östl. Länge von Greenwich 14'31'. Auszeichnungen:___________________ _____Veg^un !2 3 . ^V Herd- Z.K Z^ 5ff ZZ^ ^3 ^ Z distanz 5Z LZ H§ 3^« "O 3 Z T^ x3 ?2 8^" ?-« G n . ^V___^AN___^" 2> ^ A llN II w 8 IiM 8 b M 8 II IU8 llM_____ K arajsvo: », ^^' ^«« 23 °3^- — ^- — ^«« « °3^- - ^ I. Boden unruhe: Sehr stark. * E« bedeutet 13: -- drciwckx'Z Horizonwlpendcl von Releur - Ctl«», » — Miliu!aiK!l!tg7apl) Al.emin W - WiecheN-brndel, 1^ -- !.'u41 arke GRÖF XEGLEVIGH iSTVÄN- (Graf Stefan Keglevich Nachf.) PROMOMTO R. 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Die Anschaffung wird durch die mouatliche Teilzahlung von K3- an jedem möglich gemacht. Reich illustrierte Musikkataloge werden gern umsonst und portofrei versandt. (4874 a) Ein Biese unter den Kalendern ist der Block-kalentler, welchen die renommierte Annonoen-Expedl-tion Eduard Braun, Wien, I., Rotenturmatrasie 9, für das Jahr 1912 au ihre zahlreichen Kunden tersendet. ÜieseB Monstrum von einem Abreißkalender zeigt in halb-metergroßen Lettern das Tagesdatum und dürfte es keinen Bureausaal geben, mag er auch noch so groß sein, an dessen letztem Ende nicht auch der kurzsichtigste Beamte das Datum auf diesem Kalender leicht lesen könnte. Ein Datumzeiger mit 12 Monatskolonnen auf der lithographierten Tafel erhöht die Verwendbarkeit dieses Kalenders, welcher an die Kunden dieser Firma gratis und franko versendet wird. (4878 a)