Nr. 253. Montag, 7. November 1910. 129. Jahrgang. Zeitung pränumerationsprei»: Mil PostVersendung: ganzjäl,iig 30 k, halbjährig lb li. Im Kontor: ssa»zjährig 82 «, halblührig 11 ll, ssür die Zustellung i>,8 Hau» ganzjährig 2 X. - Insertwnsgebühr: ssür lleinr Iulcratc bl« zu 4 Zeilen b(> k, grühere per Zeile 12 d ^ bei öfteren Wiederholungen per Zeile 8 k. Die «llaibacher Zeitung» erlcheinl tägnch, mii Ausnahmc der Noün-u„d Fele>lasse Die Ai>,nl>,Mr,N!v„ befindet sich MlNosiöstillhe Nr. 2«: die Nrl>«l,lio„ Millosiöstraüe Nr, ^U. Eprechslunbe» der »>edal»io>, uc», « liit !" Uhr vormittags, Unfranlierte Vriele werden nicht angenommen, Manuskripte »ich! zurückgestellt. Telepyon-Vir. der Nedaltton 52 Amtlicher Heil. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 22. Oktober d. I. dem Ministerialrate iin Ministerium für öffentliche Arbeiten Leopold Koberz anläßlich der erbetenen Versetzung in den dauernden Ruhestand das Ritterkreuz des Leopold. Ordens und dem Oberbcrgrate im Ministerium für öffentliche Arbeiten Wilhelm Pokurny den Titel und Charakter eines Ministerialratcs, beiden mit Nachsicht der Ta;e, allergnädigst zu verleihen geruht. N it t in. p. Der k. k. Landespräsident im Herzogtume Kram hat dem ärarischen Straßenwärter Franz KuNan in Mottling die mit dem Allerhöchsten Handschreiben vom 18. August 1898 gestiftete Ehrcnmcdaille für vierzig» jährige treue Dienste zuerkannt. Nach dem Amtsbiattr zur «Wiener Zeitung» vom 4. No> vember >"1",Nr 251) wurde die Weiterverbi eitun« folssender Preße ^»ssm'ssl- nrrkotel!: Nr. 44 «Volkspresse» vmn 29. Oktober 19l0. Nr. 247 «II corrivrs I>'riul»uo» ddto. Görz, 28. Oltober 1910. Nmschlagblatt der Nr, 4 «^Hso» vom I.November 1910. Veilage d.r Nr, l29 .N«v6, D<»b»» vom 28. Oltober 1810. Nr 29« «Ilavuo8t» vom 30 Oltober 19l<>. 3lr. 2l .^lllli» Kloi-zv». vom ». Oltooir 1910. Nr 8« «lllll» I.i. Nr, 44 «Xugo ^ovln^» vom 27. Oltobrr 1910. Nr 44 .^uojeinnkö I^i»^» vom 2? Ottobrr >9l0. Nichtamtlicher Heil'. Die Potsdamer Kaiserbcgegnungeu. Die „Neue Freie Presse" bemerkt zu dem Zaren» besuche in Potsdam, man wolle die alle Überlieferung der guten höfischen Beziehungen festhalten, die zuweilen auch über schwirrige Situationen glücklich Hinweggehulfen haben. Nachdem Izvolskij den Platz geräumt hat, wcrde sich gewiß die Tonart, vielleicht auch die Tendenz der russischen Politik verändern. Möglicherweise habe Saso» uov die Aufgabe zugewiesen erhalten, soweit es an ihm liegt, dafür zu sorgen, daß nicht immer wieder Unruhe die Welt erfüllt. Nußland könne sehr viel dafür tun, auch innerhalb des Entcntekrcises, dem es angehört. Die Welt könnte sich gratulieren, wenn die auswärtige Politik etwas weniger interessant würde. Unsere Zeit hat die Eigentümlichkeit, daß sie überflüssigen Lärm und überflüssige Gefahren auch in der internationalen Politik erzeugt und da Nußland nach allem, was es mitgemacht hat, wahrscheinlich mehr als alle anderen wünschen muß, daß dieser Zug aus der Politik ver» schwinde, so darf man vielleicht hoffen, daß es unter seinem neuen Minister des AnHern sich ernstlich dasür bemühe. Die Begegnung in Potsdam, welcher er bei» wohnt, würde dann den Anfang einer neuen Phafc bilden. Das „Neue Wiener Tagblatt" meint, der neue rus» fische Kurs, dessen Richtung die Wahrung des Friedens ist, bezeichne so sehr einen Wandel zum besseren, daß man sich nicht wundern dürfe, wenn da und dort eine Periode vorausgesehen wird, wo Dreibund wie Entente wieder unter dem Zeichen der gleichen Friedensdisposi» tion stehen. Diesen Hoffnungen und Erwartungen gibt die Potsdamer Zusammenkunft die bedeutsamste Ver» startling. Es ist der Weltsriede, der im Potsdamer Königsschloß erneuten und kräftigen Nährstoff findet, und das begrüßt man ganz gewiß nirgends lebhafter wie in Österreich.Ungarn. Die „Zeit" erklärt, die Anwesenheit der führen» den Staatsmänner Nußlands und Deutschlands lasse über die politische Bedeutung der Potsdamer Entrevue und über die Absicht, ihre friedliche Tendenz zu unter» streichen, leinen Zweifel aufkommen. Wenn Dentschland mit Rnßland wieder ans altem Freunocsfuß ist, wird es auch einer Annäherung zwischen Wien und Peters» bürg im eigenen, in unserem und im Interesse des Weltfriedens den Weg ebnen können. Das „Vaterland" schreibt, das deutsche Volk, an dessen Spitze ein tatkräftiger und energischer Herrscher steht, könne der Potsdamer Begegnung mit voller Ruhe entgegensehen. Es hat von Nußland nichts zu fürchten, aber anch nichts zu erhoffen. Und dasselbe gilt von uns. Was wir Österreicher und Verbündete Deutschlands wünschen, ist, daß zwischen Deutschland und Rußland ein gutes, friedliches Einvernehmen erhalten bleibe, zu Nuh und Frommen alle^ friedliebenden Völker. Türkei und Bulgarien. Aus Kunstantinopcl wird berichtet: Der Ton, den ein Teil der bulgarischen Presse neuerlich wieder bei Er» örterungen der mazedonischen Verhältnisse anschlägt, rust hier Verstimmung hervor. Man äußert türkischer» seils Vertrauen zu den Versicherungen gutnachbar» lichcr Gesinnung, die man furtgesetzt an den für die bulgarische Politik maßgebenden Stellen in Sofia empfängt nnd erklärt nach wie vor, den Wunsch nach einem möglichst freundschastlichen Verhältnis zwischen den beiden Nachbarstaaten aufrichtig zu teilen; aber es laffe sich nicht in Abrede stellen, daß die jüngste Vergangenheit in dieser Richtung keine Fortschritte, vielmehr einen Rückschritt ergeben habe, uud zwar Haupt» sächlich, weil die öffentliche Meinung Bulgariens sich die Grenzeil nicht vor Augen halten wolle, die ihr die Zugehörigkeit Mazedoniens zum ottomanischen Staate bei Sympathiekundgebungen für korpromittierte Stam» mesgenossen in Mazedonien auferlegen müßte. Man sieht in türkischen Kreisen mit Spannung den Er-klärungen des bulgarischen Ministerpräsidenten und Ministers des Äußern, Malinov, im Sobranje anläßlich der gegenwärtigen Adreßdebatte entgegen und sie werden für die weitere Entwicklung des türkisch»bulgarischen Verhältnisses von größtem Einflüsse sein. Aus Sofia wird zum gleichen Thema geschrieben: Der Umstand, daß sich im bulgarischen Grenzgebiete die Flüchtlinge aus Mazedonien abermals häufen, beschäftigt aufs neue die leitenden bulgarischen Kreise. Man stellt mit großem Bedauern fest, daß fich in der letzten Zeit infolge der Nedrängung der mazedonischen Bulgaren durch die türkischen Behörden die Aussicht auf die Lruillet n. Der Kampf um den Mann. Die junge Amerikanerin ift nicht ganz fo anspruchs» los wie ihre Schwester in europäischen Ländern. Auf der anderen Seile nimmt fie es auch nicht so ernst und ver» langt von dein Mann nicht so viel. Solang sie jung ist, hat sie es mit dem Heiraten nicht su eilig, zieht es im Gegenteil vor, wenn der junge Mann, den sie sich znm speziellen Frcnndc ausgewählt hat, selber nicht an einen Bund fürs Leben denkt, sondern sich damit begnügt, sie in das Theater zu führen, mit Vonbons zu füttern, zu einer Spazierfahrt einzuladen, und überhaupt alle die Pflichten übernimmt, die ein sorgsamer Kavalier der Dame seines Herzens darbringt. Darauf besteht sie aber, und ein paar Jahre will sie jedenfalls auf diefe, wenn auch nicht für den Geldbeutel des Anserwähltcn, fo doch im allgemeinen harmlofe Weise verleben, ehe sie das Ehejoch auf ihre zarten Schultern nimmt. In den kleinen Städten des Westens kommt es nun häufig vor, daß die jungen Männer den dort wohnenden Schönen nicht die erforderliche Aufmerksamkeit widmen. Sie fühlen sich zu den Töchtern oer größeren Städte hingezogen und verbringen ihre Zeit mit ihnen. So nx,r es auch in Owensville in Indiana. Die jungen Damen muhten oft allein ins Theater gehen nnd fogar für ihre Bllletts bezahlen. Wollten sie Eiscreme efscn oder Nun» bons schmausen, so mußten sie ebenfalls selbst in die Tasche greifen. Dabei wußten sie, daß die jungen Männer des Ortes häufig in die etwa zehn Kilometer entfernte Stadt fuhren und die dortigen Schönen ins Theater führten und in höchst freigebiger Weise bewirteten. In Owensville selbst beschränkten sie sich aber darauf, die Auserwähltcn ihrer Herzen am Sonntag abends in die Kirche zn führen nnd dann nach Hause zu geleiten, wo sie sich wohl zu längerem Bleiben herabließen, falls man ihnen etwas auf dem Klavier fpielte und sie auch mit Limonade und Kuchen bewirtete. Kann man es unter diesen Umständen den jungen Mädchen von Owensville verdenken, daß sie ernstlich büfe wurden und schließlich einen Klub bildeten, der sehr strenge Negeln halle? Ein Paragraph der Verfassung schrieb vor, daß kein Mädchen mit einem jungen Manne in die Kirche gehen dürfe, der sie nicht auch schon zu an» deren Veranstaltungen begleitet hätte, wo die Kosten der Unterhaltung von den Herren getragen wurden. Ferner durfte lein Mitglied sich von einem Manne den Hof machen lassen, der nur ein „Kirchcnkavalier" war, und als solchen bezeichnete man jeden jungen Mann, der stets gcnan weiß, wann am Sonntag abend die Andacht be» ginnt, aber von jeder Festlichkeit, die ihm vielleicht ein paar Dollar kosten würde, erst drei Tage nachher erfährt. Auch wurde der Verkehr mit jungen Männern verboten, die, wie es wörtlich heißt: „am Sonntag Morgen Wagen und Pferd sorgfältig instand halten und dann nach der Stadt fahren, um jnnge Damen zu besuchen, ohne daran zu denken, daß die Töchter von Owensvillc keineswegs abgeneigt sind, hin und wieder spazieren zu fahren und Bonbons zu essen." Ein ganzes Jahr bestand dieser Klub, und wenn er ' auch gerade leine glänzenden Erfolge erzielte, so gelang ' es doch, einige der jungen Männer von ihren Fehlern zu heilen. Kaum eine Versammlung ging vorüber, ohne daß ein paar Mitglieder berichten konnten, daß sie zu Spazierfahrten eingeladen und auch durch Süßigkeiten erquickt worden waren. Das schien nun sehr erfreulich, wenn nicht die älteren Mitglieder, die von unhöflichen !' Menschen schon beinahe alte Jungfern genannt werden konnten, Grund zur Klage gehabt hätten. Sie wurden nämlich niemals aufgefordert, einen heiratsfähigen Jüngling zu begleiten, und versuchten auch wiederholt, die Vorschriften zu ändern, hatten aber damit leinen Erfolg. Nun begab es sich, daß eines Sonntags eines dieser älteren jungen Mädchen in männlicher Begleitung in der Kirche erschien und in der nächsten Sitzung ohne Murren die sür solche Fälle vorgesehene Strafe von ganzen 20 Pfennig erlegte. Damit war das Els gcbru-chen, und schon in der folgenden Sitzung bekannten sich drei oder vier Mitglieder schuldig und bezahlten die Strafe. So ging es weiter. Bald hatte jedes ältere Mäd-chen Gesellschaft beim Kirchgang, aber gerade die jung» ften und hübschesten mußten allein der Andacht bciwoh-nen. Eine der letzteren, die findiger als die anderen war, schöpfte Verdacht und warf bei der nächsteil Sitzung des Klubs den anderen, die sich vergangen hatten, vor, sie ließen sich ihre Strafe von ihren Begleitern bezahlen. Das wurde nicht geleugnet, gab aber den Anlaß zu einer schr lebhaften Debatte, die nach Angabe einiger der An« wcsenden schon mehr den Anstrich eines ordentlichen Zankes halte. Die Kasse war zwar gefüllt, und die Aus» ! sicht, ein schönes Fest ohne die Gesellschaft der verhaßten . Männer zu veranstalten, war dadurch sehr nahe gerückt, aber der eigentliche Zweck des Klubs mußte doch als verfehlt betrachtet werden. Nach langen Beratungen, an denen nur das jüngere Element teilnahm, wurde der Männerwelt kund und zu wissen getan, daß auch dieses keineswegs abgeneigt wäre, . sich zur Kirche begleiten zu lassen, falls die Männer die ! Geldstrafe bezahlten. So kam es, daß am Sonntag dar» ! ans alle jungen und hübschen Mädchen Vcqlcill-r hatten' ! die älteren aber, die bisher im Vorzug gewesen waren, wieder ganz allein gehen mußten. Die jungen Manner des Ortes waren mit der Wendung der Dinge außer» Laibacher Heituna Nr. 253. 2322 7. November 19,0. Herstellung dauernd freundschaftlicher Beziehungen zwischen den beiden Staaten verringert habe. Es sei allerdings gar kein Grund zu der Besorgnis vorhan-den, daß sich die Verhältnisse irgendwie ernsthaft zu-spitzen sollten, aber es sei anderseits gegenwärtig ein Boden für Verständigungen und für die wünschenswerte Stabilisierung der gegenseitigen Beziehungen nicht ge» geben. Man gibt der Hoffnung Ausdruck, daß sich die Iungtürken, in Würdigung oer durchaus korrekten Hal-tuug der bulgarischen Negierung und den Schwierig» keiten ihrer Stellung Rechnung tragend, bestreben wer» den, die in Sofia fortdauernd aufrichtig gewünschte Er» Haltung guter Beziehungen der beiden Länder durch klu» ges Maßhalten und durch eine Politik der Versöhn» lichkeit zu ermöglichen. Politische Uebersicht. Laibach, 5. November. Aus Nom wird gemeldet: Den Konjekturen in be« treff des mutmaßlichen Nachfolgers des apostolischen Nuntius in Wien, Msgr. Granito di Nelmonte, sehlt bis zur Stunde aller tatsächliche Untergrund, da man an den entscheidenden vatikanischen Stellen dieser keines» Wegs dringenden Angelegenheit bisher nicht nähcrgctre» ten ist. Sicher ist, daß des apostolischen Nuntius in Wien im nächsten Konsistorium der Purpur harrt- allein der vorderhand nicht bestimmbare Zeilpunkt diefes Kon-sistoriums dürfte noch einige Monate entfernt sein. Auch nach der Ernennung zum Kardinal wird aber Msgr. Granito di Velmonte seinen Posten nicht sofort i verlassen, sondern bis zum zweitnächsten Konsistorium, in welchem ihm der Kardinalshut aufgesetzt werden wird,' als Pro.Nuntius in Wien verbleiben. Seine gegen-! wärtigc Funktion dürfte ihn demnach noch etwa ein Jahr lang in Anspruch nehmen und es fehlt somit aller' Anlaß, sich schon jetzt mit der Frage seines Ersatzes' zu beschäftigen. s In einer Betrachtung über die Lage in Kroatien' führt das „Iremdenblatt" aus, der Banus werde sich bemühen, im Landtage die Majorität zu gewinnen, die er bei den Landlagswahlen nicht erringen konnte. Die staatsrechtliche Zweideutigkeit, die staatsrechtlichen Vor« behalte müssen aus der kroatischen Politik verschwinden, . wie sie aus der ungarischen mit dem Fall der Koalition verschwunden sind. Das glaubt Dr. v. Tuma^iä mit dem gegenwärtigen Landtag zu erreichen. Leicht wird es! nicht sein. Aber daß dieses notwendige Ziel der Politik Kroatiens mit dem vorigen Landtag nicht zu erreichen war, rechtfertigt dcsfen Auflösung, wenn auch die Neu» Wahlen nur bescheidene Hoffnungen erfüllt haben. Aus Paris wird berichtet: Die vor kurzen aus vatikanischen Quellen widersprochcnen Gerüchte von Verhandlungen zwischen der Türkei und dem Heiligen Stuhle behnfs Errichtung gegenseitiger diplomatischer! Vertretungen in Nom uud Konstantinopel beginnen neu, aufzuflattern, ohne aber mehr Glauben zu verdienen,! als ihr? Vorgänger, obwohl diescsmal schon Namen von Kandidaten für die neuen Posten genannt werden. Man ist an den kompetenten französischen Stellen darüber informiert, daß das jungtürkische Regime einer Stei» gcrung der leichten Entfremdung zwischen der Türkei und Frankreich, die durch das Scheitern der Anleihe» Verhandlungen unleugbar herbeigeführt wurde, wider» strebt und daß es den offiziellen Kreisen in Konstan» tinopel fernliegt, etwas zu unternehmen, was den An» schein einer Nepressalie Frankreich gegenüber zu wecken vermöchte. Selbst wenn wider alles Erwarten türkischer» seits versucht würde, den Vatikan für eine Schwächung der bekannten Stellung Frankreichs in der Türkei zu gewinnen, glaubt man sich in Paris sicher fühlen Zu dürfen, daß man auf vatikanischer Seite einer Tendenz dieser Art nicht entgegenkommen würde. Das „Neue Wiener Journal" ift überzeugt, daß Nriand die Aufgabe, die er sich gestellt hat, das Streik» verbot für staatliche Beamte und Angestellte gesetzlich zu fixieren, auch lösen werde. Die Realpolitiker der öffentlichen Ordnung erleben einen Triumph mit diesem Manne, den die Praxis bekehrte und der seine flam» mende Kraft nuu gegen den Umsturz aufbietet. Der Mißerfolg des Generalstreiks in Schweden und nun Vriand, der die bürgerliche Gesellschaft gegen die un-gerechte Macht der Masse organisiert — das sind viel» leicht die ersten Erscheinungen einer neuen Epoche, in welcher die Geneigtheit zu einem gütlichen Ausgleich ilt sozialen Streitfällen größer werden dürfte, als sie, es bisher war. Der am 28. Oktober zusammengetretenen Duma liegt eine große Anzahl von Gesetzprojekten zur Vc» ralung vor; zunächst der Entwurf über die Einführung des allgemeinen Schulunterrichtes, zu dessen Beratung die Duma bereits geschritten ist. Es gilt, die allgemeine Schulpflicht in Nnßland einzuführen, suioeit das bei den noch beschränkten Geld» und Lehrmitteln möglich ist. Umstritten ist dabei die Frage, ob die Kirchen» Gemeindeschulen ebenso wie die Landschaftsschnlen dem Ministerinn: der Volksbildung unterworfen werden sol-len. Zur Beratung steht sodann das Budget für 1911, die nenen Univcrsitätsstatutcn und verschiedene kleinere Gesetzentwürfe. Tagesneuiffleiten. — lWas Frauen finden und verlieren.) Ein selt» samer Vorfall spielte sich vor einiger Zeit in einem vornehmen Iuweliergeschäft ab: eine reiche Newyorkcrin betrat den Laden uud brachte einen kostbaren Ring zurück, den sie vor vielen Jahren, ohne es zu wissen, mitgenommen hatte. Der genauere Zusammenhang war folgender: Vor fünfundzwanzig Jahren wollte fie in dem Juwelicrgcschäft, zu dessen besten Kundinnen sie gehört, einen Ring laufen; ein Stück gefiel ihr besun» dcrs, aber da ihr der Preis von 20l10 Dollar zu hoch war, wollte sie sich den Kaus noch eine Zeitlang über-legen und ging wieder weg. Wenig später wurde der Ring vermißt. Der Juwelier hatte die Dame im Ver» dachte des Dicbstahlcs, sah aber aus Rücksicht auf fic , und sein Geschäft von einer Anzeige ab. Viel später klärte sich der Zusammenhang auf: Die Dame ließ eines Tages ihre sämtlichen allen Garderobestücke durch-mustern; unter einem längst vergessenen Kleidungsstücke fand eine der Schneiderinnen in den Spitzen einen Ring, den die Dame erst nach langem Nachdenken erkannte. Im besten Glauben sagte sie dem Juwelier, als sie ihn zurückbrachte: „Sie sehen, wie leicht es ist, Sie zu bestehlcn," worauf man sie jedoch eines anderen belehrte, indem man ihr eine Liste der Kunden des Geschäftes vorlegte, in der ihr Namen mit einem besonderen Zei» chen versehen war. Jedesmal, wenn sie seit dem Vcr» schwinden des Ringes den Laden betreten hatte, war sie von sämtlichen Angestellten mit Argusaugen belvacht worden! — Eine ähnliche Erklärung fand der Verlust eines Ringes, der einer jungen Dame gehörte. Sie hatte mit ihrem Bräutigam eine Schlittenfahrt gemacht, bei der sie bis über den Hals in Pclzwcrk verpackt war. Nach der Rückkehr vermißte fie einen kostbaren Ring, und erst nach vielen« vergeblichen Suchen fand sich der vermißte Gegenstand im Saum eines Kleidungsstückes festgehakt. Es fand sich keine andere Erklärung, als daß ihr der Ring vom Finger geglitten war, wahrend sie die Hand heftig aus ihrem Muff herauszog; daun muß er eine Reise durch andere Kleidungsstücke gemacht haben, die ihn eine Zeitlang festhielten nnd dann los» ließen. — Noch schwieriger war der Zusammenhang in folgendem Falle zu erklären: Einer verheirateten Frau war aus einem Zimmer ein kleiner Schmuckgegen» stand abhanden gekommen, der auf einen, Samtkissen nicht allzuweit vom offenen Fenster gestanden hatte. Nur ihr Gatte und einer von dessen Freunden hatten wäh. rend ihrer Abwesenheit das Zimmer betreten, und so fiel der Verdacht des Dicbstahls auf den Freund. Viel später fand sich das Schmuckstück beim Umgraben der Beete im Garten. Offenbar hatte es sich bei einem Windstuß in der flatternden Gardine verfangen und war durch diese zum Fenster hinausgeworfen worden. — l.Eine seltsame Geschichte.) Aus Budapest, 3. d., wird berichtet: Sonntag fand in der Kirche zu Orszova eine merkwürdige Trauung statt. Der 91jährige Grund» besitzcr Peter Kontar wurde mit einem jungen hübschen Mädchen getraut. Der Bräutigam lernte seine Braut bei einem Weinlesefest kennen/Bei der Hochzeit tanzte der bejahrte Bräutigam den Eröffnungscsardas. Der älteste Sohn Kontars, ein Greis von 70'Iahren, konnte der Hochzeit — wegen seiner Verlobung nicht beiwohnen. — Warconi als Aviatiker.) Der Erfinder der drahtlosen Telegraphic Marconi scheint sich jetzt mit Aviatik zu beschäftigen. Einem Interviewer der Lon» doncr „Evening Times" erklärte er, daß er sich äugen» blicklich mit der Konstruktion eines Aeroplans befasse uud vor allem trachte, eine Maschine zu konstruieren, die sich so schnell als möglich in die Lust erhebe. Nach seiner Meinung müßten die Aeroplane mit Apparaten für drahtlose Telegraphic ausgestattet werden. Marconi fügte hinzu, daß zu diesem Zwecke besonders konstruierte Apparate erfunden werden müssen, die es ermöglichen, aus zweitausend Meter Höhe telegraphieren zu können. — lDas Hcrz als Heilmittel.) Schon Plinius be» hauptet, daß der Hirsch infolge der Beschaffenheit seines Herzens gegen Fieber gefeit sei und daß der Genuß eines Hirschherzens auch den Menschen vor fieber-haften Krankheilen zu schützen vermag. Auch dem Her» zen des Ochsen und des Schweines, ferner vielen Vogel« herzen, unter denen das des Rebhuhns eine besondere Achtung genießt, wnrden vormals geheimnisvolle Kräfte zugeschrieben. Gegen Fieber wurden außer Hirschherzen noch die vom Löwen, vom Krokodil nnd sogar vom Ehamaleon verordnet. Das Hcrz der Hyäne sollte gegen ordentlich zufrieden. Sie genossen für 20 Pfennig die Gesellschaft ihrer Angebeteten und brauchten nicht in die Tasche zu greifen, um ihnen irgendwelche Aufmerksam-keiten zu erWeifen. Da es auch nur 2l) Pfennig kostete, einen Verehrer einzuladen und im Heim der Eltern zu bewirten, so griff diese Sitte wieder in einer Weise nm sich, die dem ganzen Plane verhängnisvoll zu werden drohte. So geschah es auch. Als der Klub sich wieder ver» sammelte, ging es womöglich noch erregter zu. Jede der beiden Parteien warf der anderen vor, sie hätte nicht nur die Vorschriften übertreten und die Verfaffnng des Vereines verletzt,sondern sich auch hinterlistiger und ganz abscheulicher Haudlungen schuldig gemacht. Wenn es nicht nm die Kasse gewesen wäre, in der sich eine ziemlich ansehnliche Summe befand, so hätten die Mitglieder sich wohl an Ort und Stelle für immer getrennt, um die bis an den Tod geschlossenen Freundschaften aufzulösen und erst nach zwei oder drei Tagen wieder anzuknüpfen. Das Nnheil ist aber nur verschoben nnd wird sicherlich bald hereinbrechen. Die Lage ist nm so ernster, als mehrere junge Männer aus Owensville, sich Frauen ans der nächsten Stadt geholt haben und der Nest immer noch leine Anstalten macht, die Töchter der Nachbarn heim» zuführen. Es heißt schon, daß mehrere Familien nach der Stadt übersiedeln wollen, um auf diese Weise dic heiratsfähigen Töchter nnter die Haube zu bringen. Abei immer noch ist Hoffnung auf eine Wendung zum Guter, vorhanden, denn die jungen Damen gehen ernsthaft mi> dem Gedanken um, die Kasse für eine Festlichkeit zu vcr, Wenden, dazn aber sämtliche junge Leute des Ortes ein> zuladcn und ihnen in Aussicht zu stellen, daß sie in ahn. licher Weise auch in der Zukunft bewirtet werden, falle sie recht hübsch artig sind, das heißt ihr Geld in Owens, ville selbst und nicht in der Nachbarschaft ausgeben. Die schöne Amerikanerin. Roman von Erich Ebenstein. (48 Fortsetzung., .Nachdruck verboltn.) „Sitzen sie sicher in Gewahrsam." „Unter ihren wahren Namen?" „Gott beuxlhre, was denkst du? Da hätte ich uns ja um den schönsten Spaß morgen gebracht! Ich über» gab sie sozusagen inkognito bewährten Freundeshänden, ließ ein paar Andeutungen fallen von einem Geheimnis und nehme die Verantwortung natürlich auf mich. Viel werden sie mir nicht sagen, wenn sie morgen erst wissen werden, was für feine Vögel ich ihnen ins Garn geführt habe. Und du? Was hast du in Baltimore auskund» schaftet?" Hempcls Augen strahlten in geheimnisvollem Licht. „Ich habe mehr erreicht, als ich zu hoffen wagte. Und was das beste ist: der alte Prosper Witt wird morgen persönlich Zeugenschaft ablegen für die An» gaben Benkes." „Was — er ist mit dir herübergekommen?" „Jawohl. Übrigens waren meine Schlußfulgerun» gen Punkt für Punkt richtig. Genau so, wie ich vermu-tete, trug sich alles zu, und das ist für mich die Haupt-fache." Er wurde unterbrochen durch den Eintritt Katas, die ihm eine Depesche brachte. „Von Kommissär Mahler", sagte Silas, das Tele» gramm überfliegend. „Hm — der arme Kerl laboriert noch immer an der Malaria, kehrt aber trotzdem mit seinem ,geheimnisvollcn Zeugen' zurück. Die Depesche ist aus Nom. Weiß der Kuckuck, wen er uns da mitbringt?" „Du weißt es nicht?" „Keine Ahnung hab' ich! Mahler tut sehr wichtig mit dem Kerl. Die einzige Andeutung, die er mal in einem Briefe machte, war die, daß sein Zeuge bei der Verhandlung das erheiternde Moment bilden würde. Na, wir lönnen's ja abwarten. Und wenn Mahler nicht rechtzeitig eintrifft, liegt auch nichts daran.- Ich habe in Baltimore auch alle Details der Vorgeschichte auf das genaueste erfahren. Dr. Benke wird eine glänzende Schlacht liefern." XXIII. Der Tag der Verhandlung war angebrochen. Ein den besten Kreisen angehörendes Publikum füllte den Saal bis in den letzten Winkel und draußen vor den geschlossenen Türen standen noch Hunderte von Men» schen, die vergebens Einlaß zu finden hofften, und nun wenigstens Richter, Anwälte und Geschworene mit scheuen Blicken anstaunten, als sie sich nach und nach einsanden. Die Glücklichen drinnen im Saal halten indessen genug zu tun, um nichts von den Vorbereitungen für das Schauspiel zu verlieren, dem sie entgegensahen. Nachdem der Präsident, ein hagerer Mann mit ernsten Mienen genug betrachtet »norden war, wandle man sich den beiden Verteidigern zu. „Der alte Herr mit dem freundlichen Gesicht und der goldenen Brille ist Dr. Mcrker", sagte eine Dame, die seit Jahren, wo es nur anging, jeder Verhandlung beiwohnte. „Mir gefällt der schlanke junge Blonde besser", antwortete ihre Nachbarin und richtete das Opernglas auf den jungen Benke, der ganz vertieft in die vor ihm liegenden Notizen war und gar nicht merkte, wie ein« gehend man ihn von allen Seiten musterte. „Hm ja — ein hübscher Mensch. Aber er scheint sehr aufgeregt. Sehen Sie nur, wie seine Hände zit» tern... kein Wunder übrigens. Der Mann tritt zum erstemal als Verteidiger auf und soll sich sür eine tote Sache einsetzen." Laibacher Zeitung Nr. 253. 2323______________________________________________7. November >M" Krämpfe, das des Esels gegen — Fallsucht und die winzigen Herzen vuu Eidechsen uud Fröschen gegen Skropheln helfen. l — ^Seltsames Fleisch) sollen unsere Hausfrauen in Amerika verwenden. Dr. Irwin vom amerikanischen, Landwirlschaftsinnsenm macht deu Vorschlag das Nil», Pferd in Amerika einzuführen. In deu Südstaalen siud große Regionen, die wasserreich und sumpfig find und die einen ausgezeichneten Tummelplatz für Nilpferde abgeben würden. In Afrika wird das Nilpfcrdfleisch als besonderer Leckerbissen hoch geschäht; während seiner Iagdfahrt hat Roosevelt mehr als einmal Gelegenheit gehabt, die große Schmacthaftigkeit dieses Fleisches ken» nen zu lernen. Ein ausgewachsenes Nilpferd könnte 900 Personen Nahrung geben; die großen Fettschichten unter der Haut des Tieres gelten als das reinste Tier» fett, das man kennt. Eine andere billige Fleischkost würde das weiße Nhinozeros geben. In Australien wird in großem Maß Kängnrnhfleisch gegessen. Eine be» sondere Art kleinerer Kängnrnhs wird dadei bevorzugt. Das Gericht wird von Feinschmeckern sehr geschäht. In Indien gilt das Afsenfleisch als ein besonderer Lecker-bissen. Die Vnren hallen das Löwcnfleijch für die beste Nahrung, eines ihrer Lieblingsgerichte ist Elefanten, fleisch, das freilich dem europäischen Gaumen kaum schmecken würde, denn es gemahnt an weiches Leder. Dagegen schmeckt die Aulilope ähnlich wie das Nch und auch das Zcbrasleisch wird von Kennern als sehr zart und schmackhaft gerühmt. Der Tiger wird in In-dien gegessen. Die Philippinos essen die Fledermaus als Delikatesse. Iu Obcrägypten und in Siam wird Krokodilfleisch öffentlich verlauft uud in San Domingo und in mehreren Gegenden Mittclamerikas gilt der Alligator geröstet oder gekocht als Feslschmaus. — sDas Telephon auf der Straße.) Die Stadtver» Wallung in Detroit ^Vereinigte Staaten) hat, wie die „Deutsche Verkehrs-Zcitnng" berichtet, eine praktische Einricytuug getroffen, nm ihre Sicherheitsbcamten Zn kontrollieren: diese sind angewiesen, sich in bestimmten Zwischenräumeu bei der Hauptstation telephonisch zu melden. Dies geschieht nuu in der Weise, daß die Be» muten einen leichten Ferusprechapparat in Taschen» format uud eine Stöpsclschnur bei sich führen, mit der sie sich an Steckkontakten anschließen können, die von einer Telephongesellschast daselbst an Straßenecken, öffentlichen Plätzen usw. angebracht und mit der Fern» sprcchzentrale verbnnden sind. Die einzelnen Steck» kuntakte, sogenannte „Wayside"»Statiuncn sinsgesamt über 500) sind über die ganze Stadt verteilt und liegen höchstens eine englische Viertelmeilc voneinander ent» fernt. Auch die Teilnehmer der genannten Gesellschaft erhalten gegen die geringe monatliche Znschlagsgebühr vun 50 Cts, diesen Fernsprechapparat, vermittelst dessen sie sich bei den Steckkontakten einschalten nnd mit dem Amt und anderen Teilnehmern in Verkehr treten können. — ^Billiges „Dilhtungs".Material.) In einigen Berliner Tageszeitungen fand sich diescrtagc nach» stehende Anzeige: „Dichterinnen und Dichter, angehende, erhalten 150 interessante Duppclreime (alphab, geurd» net) postfrei gegen Einsenduug vuu 1,50 M. in Brief» marken unter ',Postlagerkarte' 472', Postamt 9 sPots» „Sie glauben also...?" «Daß diese Henderson verurteilt wird? Na, be» stimmt doch! Ich bitte Sie, die Sache ist doch so gut wie bewiesen!" «Wer nur der Herr mit dem seidigen blonden Kopf hinler Dr. Benke ist, der immer lächelt?" „Den kennen Sie nicht? Das ist Silas Hempel, einer unserer besten Detektivs. Zwar nnr Privat, aber Weltberühmt. Dort drüben sehen Sie zwei andere fast ebenso findige — Elias Abram und Klinger..." Sie vollendete nichl, denn es war plötzlich still im Saal geworden. Die Geschwurenenauslosung war vor» über, ohne daß vun irgend einer Seite gegen jemand Einspruch erhoben worden wäre. Nachdem die Geschworenen ihre Plätze eingenom» men hatten, begann der Zeugeuaufruf. Alle von der Staatsanwaltschaft fowie von Dr. Merker vorgeladenen Zeugen waren persönlich erschienen. Hier meldet sich nun der junge Dr. Venke zum erstenmal zum Wort. Mit edlem Anstand uud einer Bescheidenheit, die allgemein sympathisch auffiel, teilte er mit, daß die Verteidigung der Hauptaugellagten noch drei weitere Zeugen in Bereitschaft habe^ von deren Namenaufrufung er jedoch abzusehen bitte, ehe die Staatsanwallschaft die Anklage verlesen habe. Nach kurzer Beratung wurde dem Wunsche des Verteidigers stattgegeben. Kaum wareu die Zeugen in das für sie bestimmte Zimmer zurückgekehrt, als die Angeklagten, von Justiz, suldaten begleitet, im Saale erschienen. Ein« starke Bcluegung im Publikum machte sich be-merkbar. Die schlanke, in ein völlig schwarzes Gewand von tadellosem Schnitt und strenger Einfachheit gekleidete Gestalt der Amerikanerin machte trotz der gegen sie Herr. sehenden Stimmung einen tiefen Eindruck. Ihr wunderschönes Gesicht, vun dem schimmernden rutgoldenen Haar umrahmt, war von geisterhafter damer Vahuhof)." — Dieser Reimlieferant kann ein > Wohltäter der Menschheit werden. In einer Zeit, in ! der alle Kreise der Industrie und des Geloerbes über die ständige Verteuerung aller Rohmaterialien klagen, , liefert er das notwendigste Material für den Dichter , zu Spottpreisen: Das Reimpaar zu n»r einem Pfennig! Ätat- und PromuM-Nachrichten. Wiihlcrvcrsammlung. Ini großen Saale des „Mestni Dom" fand gestern vormittags eine von den Landtagsabgeurdneten der Stadtgemeinde Laibach, den Herren Dr. Tav^ar, Dr. Triller nnd Turk, einberufene, Ziemlich zahl» reich besuchte Versammlung statt, bei der Herr Doktor Kokalj den Vorsitz führte und Herr Polizeilom» missär Dr. Trnovec als Vertreter der Behörde an» wesend war. Herr Dr. Triller warf einen Rückblick auf die kürzlich abgelaufeuc Session des krainischen Landtages, beschäftigte sich hauptsächlich mit dem Landeshaushalte, bezw. mit der Wirtschaft der Slovcnischen Volkspartei, die vur allem die Stadt Laibach wirtschaftlich anshun» gern wolle, lind besprach die vun der Landtagsmajorität beschlossenen Abstriche bei lnltnrellen Einrichtungen, in erster Reihe beim Landesiheater, dann bei der Staats» gewcrbeschule nnd beim städtischen Mädchcnlyzcum, wci» ters die Eutziehung der Subvention für die Bürger» schulen und die Ablehnung des höheren Quarticrgeldcs für die Laibacher Lehrerschaft. Auch hielt er der Laud-tagsmajurität parteiisches Vorgehen bei der Gewäh» rung von Subventionen zur Hebung des Gewerbe» und des Handelswesens vor. Von den 54 in" der Ausfüh» ruug begriffenen Landesbauten entspreche kaum die Hälfte einem dringlichen Bedürfnisse. — Redner be> sprach das zu Melioraliunszwecken auszunehmende Dar» lchcn von zehn Millionen, bezw. die davon zu entrich» widen Interessen, zu denen im Falle der Sanktiouic» rung des Gesetzes Laibach die Hälfte würde beitragen müssen, weiters die Landesbank, die wie jede ähnliche Anstalt in der ersten Zeit passiv sein werde, wobei wie» der Laibach mit 70 A, zur Deckung des Dcfizites heran» gezogen würde, und kehrte sich sodann gegen die Er» richtung der elektrischen Landeszentrale, deren Rentabi» lität er als zweifelhaft hinstellte. Selbst in Niedcröster» reich, wo dem Lanocsausschusse ganz andere Fachleute als dem Landesausschusse in Laibach zur Verfügung ständen, sei bei der Errichtung einer ähnlichen Anstalt der Voranschlag nm mehr als 100 Prozent überschritten worden. Herr Dr. Triller beleuchtete die Nachteile des Straßengesetzes für die Stadt Laibach, die zudem für die Straßenbaulosten mit einer Beilragsleistnng vun 200.000 X jährlich werde aufzukommen haben, ohne aus ihnen irgendwelchen Nntzcn zn ziehen oder auch irgcud» eine Kompensation zu erhalten; er besprach die Wert» znwachsstcuer vun Liegenschaften, von der Laibach nnr die Hälfte zugestanden worden sei. — Die Slovenifche Blässe, und tiefe Seelencnialcn hatten ihm einen neuen, veredelten Ausdruck verliehen. Den Kopf gesenkt, schritt sie laugsam nach der Anklagebank, welche dicht vor Dr. Ventes Sitz stand. „Wie Maria Stuart, ehe sie zum Tode verurteilt wurde!" flüsterte aufgeregt die gerichtskundige Dame im Publikum ihrer Nachbarin zu. Man vergaß über Mabel Henderson beinahe anf Baron Götz zu blicken, der ihr mit edlem Anstand folgte, und dessen düsteres, gramdurchfurchles Antlitz kaum mehr den einst so lebenslustigen, bei keiuem Rennen und keiner Unterhaltung fehlenden Kavalier erkennen ließ. Nachdem wieder etwas Ruhe im Saale eingctre» ten war, erhub sich der Staatsanwalt und begann mit lauter Stimme die Anklageschrift zu verlesen. Atemlos folgte man seinen Worten. Es war ein mit großer Gcschicklichkeit zusammcugestelltes Beweis» material, das er vorbrachte, und man konnte darnach kaum mehr an der Schuld beider Angeklagten zweifeln. Nachdem er ausführlich Mabel Heudersous einstige Verlobuug mit dem Maler Witt geschildert halle, vci» suchte er erfolgreich, ein Bild ihres Charakters zu ent» werfen. Schon damals sei die Gier nach Geld und einer möglichst glänzenden Lebensstellung ausschlaggebend für diese Frau gewesen. Als die Tochter eines Ölhändlcrs sei sie uuter dem Vurwaud, sich zur Künstlerin anszubil» den, nach München gegangen, habe sich Witt als Modell angeboten und ihn so umgarnt, daß der junge Mann endlich bereit war, sie zn heiraten. Aber in dem Mo» ment, als der Millionär Henderson unter ihren Vcr» ehrern auftauchte, habe sie Witt, der uffcubar eine tiefe Leidenschaft für die schöne Frau hegte, schnöde abgeschüt» tclt nnd den Amerikaner geheiratet. Das jähe Ende die» ses Mannes — man fand ihn wenige Munate nach seiner Verheiratung mit durchschossener Brust auf der Veranda seines Landhauses — sei nie ausgeklärt wur» den. Indessen werde man wohl nicht fehl gehen, wenn man seine Frau damit iu Verbindung bringe. lFortsehung folgt.) Volkspartei lafse fich bei all ihrem Vorgehen vom Hasse gegen das national»fortschrittlich gesinnte Laibach leiten; würde sie in der Stadt die Oberhand gewinnen, so stellte Laibach nur mehr eiu großes verlassenes Durf dar. Redner streifte die herrschende Teuerung, unter der die ärmere Bewohnerschaft Laibachs viel mehr als die Landbevölkerung zu leiden l)abe; er erörterte das Landesdefizit im Betrage von 1 eiu Drittel Millionen, betonte, daß die Landeskassen bis Ende März völlig erschöpft würden, und besprach schließlich die politische Bilanz der Sluvenischen Volkspartei, der er Passivität in nationalpolilischcn Dingen, nameutlich auf dem Ge» biete des Iustizwcscus, vorhielt. In Kärnten habe die slovcnische Sprache um 50 A, weniger Rechte als vor zwanzig Jahren; aus Steiermark würden die slove» nischen Richter hinausgedrängt; in Krain werde bei den Gerichten der deutsche Nachwnchs protegiert, zudem werde au dem bisherigen Besitzstände hinsichtlich der Landesgerichtspräsidenlensielle gerüttelt. Redner be» dauerte die Ausfälle gegen den Hofrat Dr. Pluj, desfen Verhalten in den Delegationen zwar nicht gebilligt wer» den könne, der aber dank seinem großen Einflüsse bei der Zentralstelle su manches Unrecht in Steiermark verhindert habe. Zum Schlüsse erklärte Herr Dr. Tril» lcr, daß die natiunal-forlschrittliche Partei nach wie vor im Landtage streng und unerbittlich das Walten der Slovenischen Vollspartei kontrollieren wolle. Herr Turk erklärte, uachdem er des nenen Sta-tutes sür die Stadt Laibach uud des Straßcngesetzes gc. dacht, daß wenigstens hinsichtlich der Kunlnrrenzarbeit im Zwangsarbeilshause etwas erreicht worden sei, nnd betonte sohin, daß sich die Vertreter der Stadt Laibach nach ihren besten Kräften für die Interessen der Lai. bachcr Steuerzahler eingesetzt hätten uud daß sie diese auch fernerhin vertreten wollten. Herr Dr. Tavöar bezeichnete die Pulitik der Landtagsmajorität gegenüber der Stadt Laibach als eine Raubpolitik, die von der Regierung unterstützt werde. Laibach müsse erwachen, wcun es nicht eine Wirt» schaflliche Ruine werden wolle. Man nähere sich angc» sichts des Landesdefiziles den Jahren der sieben mago ren ägyptischen Kühe, trotzdem die Slovenische Volks. Partei auf die staatliche Sanierung der Landesfinanzen baue. —In Besprechung des Verhältnisses der national, fortschrittlichen Partei zur Landesregierung betoule Herr Dr. Tav5ar, daß der Herr Landeschef als Privat, mann ein vollkommener Gentleman sei, daß aber an ihm als dem Vorsitzenden des Landesschulrates oder als Vertreter der Regierung im Landtage wohl Kritik geübt werden dürfe. Der Herr Landespräsideut habe einmal im Landesfchulrate dem Obmanne der Slov. Vollspartei zuliebe gegen die Anträge seiner Nese-renten dirimiert; im Landtage hätte er der Mehrheit angesichts deren Standpunktes, daß die Minderheit recht, los sei, Einhalt gebieten sollen. Redner führte die Gründe an, aus deneu die natiunal-furtschrittliche Partei in scharfe Opposition gegen die letztbeschlossenen Gesetze getreten war; er bemängelte es-, daß der Herr Landespräsident über die Gesetze, betreffend das Lai. bacher Statut uud die Landeswahlordnnng, an die Zentralregicrung leinen Bericht abgesandt habe, wie dies hinsichtlich des neuen Iagdgcsetzes der Fall ge> Wesen sei. — Trotz allem werde die national.fortschritt. lichc Partei die Stadt Laibach aufrütteln nnd von Bezirk zu Bezirk dir Mahnung tragen, daß das der Stadt durch die jüngst beschlussenen Gesetze zugefügte Unrecht nur dadurch beseitigt werden könne, wenn sich bei den nächsten Wahlen die fortschrittlichen Elemente stramm zusammenschlössen. Alle drei Reden wurden mit lantem Beifall auf» genommen. Schließlich gelangle einhellig eine Resolution zur, Auuahme, worm den Landtagsabgeordneten der Landeshauptstadt Laibach das volle Vertrauen der Wählerschaft ausgedrückt, das ueue Straßengesetz ab. gelehnt und gegen dessen Vorlage zur Allerhöchsten Sanktion Protest erhoben wird. Kulturarbeiten. Von Michelangelo Freiherr« von Z >i« Vom geruhsamen Leben. Jene Leser dieses Blattes, die die ungemeine Freundlichkeit hatten, mir anf meinen Strciszügcn „Kulturarbeiten" zu folgen, werden wahrscheinlich der betrübsamcn Tatsache gewahr geworden sein, daß mein Begriff von Kultur nicht ganz jener ist, den man in Lehrbüchern findet. Denn dort steht er in einer fo gc. wichtigen Verbindung mit der Geschichte — ich aber suche gar Kultur in der Wirtshausstube. Mit Desinitiouen mich herumzuschlagen, habe ich gar lvenig Lust. Mauchmal gelingt es zwar wohl, den ganzen Komplex, der einem vorschwebt, in Worte zu fangen uud ihu dadurch haudlicher zu machen, die Be» griffe schärfer herauszuarbeiten und bei dieser Arbeit selbst einen Gewinn zn haben. Mcist aber ist es reine Wortklauberei; und da es mir scheme-n will, es würde bei einer Definition des Wortes Kultur nicht viel ande» ^albacher Zeitung Nr. 253 2324 7. November 1910. res hervorsehen, so lasse ich es sein, erkläre aber gleich, haß ich möglicherweise noch daranf zurückkommen werde. Wie es den» auch sei — mir umfaßt die Kultur nicht blos; Eisenbahnen, Telegraphen, Schnaps, Gram» mophonc, Nigrin-Stiefelwichsc und Schießgewehr — son» dcrn auch noch andere Dinge, die nicht so ganz an der Oberfläche liegen und nicht so sehr im Verstande, als in der Seele wurzeln. Wcmn Schnapsbrüder eine Eisen» bahn in Afrika bauen, um das Elfenbein billiger an die Küste zu bekommen, so ist das noch lange keine Kulturarbeit, und wenn anch Millionen aufgewendet werden, die feinsten technischen Witze gur Anwendnng gelangen. Wenn aber irgendwo ein Schulmeistertem sitzt, das in die Seele des Volkes lauscht, sich die Lieder und Märchen notiert, oder ein blutjunges Studentlein voll heiligen Eifers in den Weihnachtsferien das Drama eines Großen im Dorfe vorliest — so ist das in meinen Augen Kulturarbeit im edelsten Sinne des Wortes, die nicht hoch genug angeschlagen werden kann. Kultur steckt i m Menschen — seine Umgebung, die er sich ge> schaffen hat, seine Taten sind nnr ein Ausdrnck davon, was in seinem Innern vorgeht. Und deswegen wird ein Parvenü nur selten Kultur in meinem Sinne huben können. Denn Kultur ist Geschichte, und ein Parvenü, der übrigens ein sehr ehrenwerter Mann sein kann, hat meist keine innere Geschichte. Denn sein Leben war Geschäft, Geschäft und wieder Geschäft, und da hat er nicht die Zeit gehabt, zu rasten, Rückschau und Einkehr zu halten. Wir sind aber miteinander ein gehetztes, ge» schundenes Geschlecht. Es geht, wie es in der Operette „Der arme Jonathan" heißt, tatsächlich alles tclegra» phisch, telephonisch, rasch wie der Blitz. Es heißt rasch handeln, rasch denken, zugreifen, abwehren können; aus dem Vette heißt es in die Schule, in das Amt, ins Ge» schäsl. Zu Mittag einen Blick in die Zeitung, einen Besuch, eine Besprechung, mit der Tramway an das andere Ende der Stadt. In der Tramway wickelt man wenn möglich auch noch ein Geschäft ab, dann im Lauf» schritte zu der Tante Maltschi, ihr ein Mittel für das kranke Mopperl anzuraten. Von dort in das Konzert» bureau, uoch zwei Briefe, zehn telephonische Gespräche, und schon wartet das Anto, das nns Marsch.Marsch ins Theater, ins Konzert bringen soll. So ist unser Leben kolossal angefüllt, aber nicht ausgefüllt. Ein äußerer Eindruck sagt den anderen, keiner kann ordent» lich verarbeitet, sozusagen in seelischen Besitz umgewan-delt werden. Und daraus resultiert das Schwanken des Urteiles, die Suche nach einen, Führer, das Nachbeten seiner Worte. Jeder fühlt sich zu schwach, um insbcson» oerc in ästhetischen Dingen eine Meinung vertreten zu können, läuft jedem nach, der sich als autorisiert gebärdet, sagt heute weiß und morgen grau. Und dieser Znstand ist ebenfalls Kulturlosigkeit uud ein Verbrechen gegen sich. Wir haben unsere Eigenschaften, wie schon die wunderbare Parabel von den Knechten erzählt, nicht um sie zu vergraben, sondern um sie zu benutzen und aus» zubilden, zu unserem und unserer Mitmenschen Nutzeu. Dieser Gedanke ist zeitweilig in Verstoß geraten, um mit Wippchen zu reden, hat sich aber, ob seiner so ein» fachen nnd einleuchtenden Nichtigkeit immer wieder durch» gesetzt, manchmal in der, manchmal in jener Form. Man betrachtet jeden, der nicht alle seine guten Eigen» schaften ausnützt und pflegt, nicht als ganz voll, als einseitig. Man wünscht es ja, daß jeder Mensch seinen Beruf habe, und nicht als Diletlantengenie überall hin» einpfuschc. Aber man verlangt auch, daß man sich neben dem Berns auch anders betätige, denn ein Beruf allem kann einen Menschen nicht voll ausfüllen. Was man da noch nebenbei betreibt, schreibt sehr stark die Mode vor, die sich nun anscheinend von Dingen des Geschmackes und der Kultur start zurückgezogen, oder vielmehr ein Tempo hineingebracht hat, das mich stark an Rekord» fahrten erinnert, bei denen man nicht viel von den Landschaften sieht. Man steht unter einem Katarakte von Kunst, so daß man schließlich nichts davon hat. Sowie man beim Niagara, wenn man sich unter den Fall begibt, nur den Eindruck davonträgt, daß da viel Wasser hinnntcrfließe. Schon die Tatsache allein, daß sich manche, rcspek» tive viele, insbesondere wenn sie auf der Reise sind, verpflichtet fühlen, sich mit Kunstgenüssen schoppen zu lassen, zeigt, daß es sich hier um eine Mode handelt und daß die Leute, die früh, mittags und abends Kunst genießen, keine Ahnung von Kunstgenuß haben. Ich stütze mich da anf Wahrnehmungen, die ich an mir und anderen machte, da ich sowohl im Vorjahre als auch heuer eine größere Anzahl von rcichsdentschen Gästen, ganz abgesehen von Bekannten, durch die Sammlungen Wiens geführt habe, die ich aus vielen Besuchen sehr genau kenne, nnd dabei fand ich, daß die Aufnahms. fähigleit sogar im kunsihistorischen Hosmuseum, das ja in der Antikenabtcilung, den geschnittenen Steinen, der Münzensammlung, dem Goldsaale, den Keramiken, Elfenbeinschnitzereien, den Plaketten, Bronzen nnd Schnitzereien, der Waffensammlung nnd der Gemälde» galerie eine kolossale sachliche Abwechslung bietet, knapp zwei Stunden dauert. Dann ist man fertig, komplett fertig nnd sieht so gut wie nichts. Wenn man schon ein gewisses Training in derlei Dingen hat, dann kommt man eventuell auf 2^ bis 3 Stunden. Hiebei aber von einem Kunstgenüsse reden wollen, ist — Überschwang. Man hat eine Menge Kunst» werke gesehen, sich vielleicht auch die Farben, die Kompo» sition flüchtig gemerkt — ein Kunstgenuß ist das nicht. Die Kunst ist die Quintessenz des menschlichen Schaffens. Vom Menschen ausgehend, zum Menschen sprechend, ist sie jedem mehr oder weniger verständlich. Um Knust zn genießen, braucht man nicht Kunsthisto» riker zu sein. — Das muß man sein, um die Kunst ver» standesmäßig zu erfassen. Um sie zn genießen, braucht man etwas anderes — Zeit! In ihrer äußeren Er» scheinnng ist ja die Kunst jedem leicht faßlich — sie erfafsen aber, sie in sich aufnehmen, daß daraus ein seelischer Gewinn erwächst, kann man nnr, wenn man Zeit hat. Denn das wirkliche Kunstwerk offenbart, je länger man sich mit ihm beschäftigt, um so mehr Schön» heilen, wird von Minute zu Minute interessanter, wäh» rend der Kitsch, der im ersten Momente gefangennahm, immer langweiliger, öder und leerer wird. Das echte Kunstwerk gleicht einem manchmal bescheiden dünkenden Manne, der doch mit vollen Händen verschenken kann, ohne je ärmer zn werden, der Kitsch einer schönen Maske, die, wenn man genauer zusieht, hohl ist. (Schluß folgt.) — (Von der Wiener Universität.) Seine Majestät der K aise r hat den außerordentlichen Professor Doktor Wenzel Vundrük zum ordentlichen Professor der slavischen Philologie an der Universität in Wien er» nannt. * (Ernennung im Fachschnldienstc.) Seine Exzellenz der Minister für öffentliche Arbeiten hat den Wert» meister an der Fachschule für Holzbearbeitung in Gott» schee Fachlehrer Inlins Gocbel zum Lehrer iu der zehnten Rangsklasse an dieser Anstalt ernannt. —r. — (Aus der Diözese.) Die Pfarre Altlack wurde dem Pfarrer in Wocheiner Vellach, Herrn Matthias M rak, verliehen. — (Nuhcgeniisse im Schcckvcrkehrc.) Das k. n. k. Neichskriegsminislerinm hat in Abänderung der Zirku» larverurdnnng vom 24. Jänner 1905, Präs. Nr. 48 sNormalvcrordnnngsblatt 3. Stück) verfügt, daß jene Bezugsberechtigten, die ihre Ruhegenüsse im Wege der Postsparkasse — eventuell in viertel», halb» oder ganz» jährigen Raten — zn erhalten wünschen, von der Beibringung von Empfangsbestätigungen nnd dementspre» chend auch von Lebens» und Äufenthaltsbeftätigungen enthoben sind. Gesuchsblantette und Belehrungen für diesen praktischen Auszahlungsmodus sind beim hiesigen Platzkommando erhältlich. * (Herstellung eines Iugschraukeus der Tiidliahn bei St. Peter.) Das k. k. Eisenbahnministerium hat das Projetl der k. k. priv. Südbahngcsellschaft für die Um» geftaltung der Handschranken im Kilometer 15:593 uud 16:841 der Liuie St. Peter.Fiume in Zugschranken vom sachlichen Standpunkte als entsprechend befunden und der Landesregierung in Laibach zur Amtshandlung über. mitlelt. Infolgedessen wird über dieses Projekt die politische Begehung anf Samstag den 12. d. M. nm 8 Uhr 40 Minnten vormittags mit dem Zusammen» tritte der Kommission am Bahnhöfe in Dornegg» Fciflritz anberanmt. Das Projett kann bei d.er k. k. Vezirkshailptmannschast in Adclsberg innerhalb der von dieser Behörde kundzumachenden achttägigen Frist ein» gesehen werden. —r. * (Herstellung eines Kohlenabladcgeleises am Süd» bahuhofe in Laibach.) Das k. l. Eisenbahnministerium l)at das Projekt der Südbahngescllschaft für die Her» stellung eines Kohlenlöschabladegeleises in der Station Laibach vom sachlichen Standpunkte als entsprechend be» fnnden und der Landesregierung in Laibach zur Amts» Handlung übermittelt. Infolgedessen wird über dieses Projekt die politische Begehung anf Freitag den 11. d. nm 3 Uhr nachmittags mit dem Zusammentritte der Kommission am Südbahnhofe in Laibach anberaumt. Das Projekt kann beim Stadtmagistratc in Laibach innerhalb der von dieser Behörde kundzumachenden achttägigen Frist eingesehen werden. __r. — (Gesclligkeitöveranstaltungen.) Die hiesige „Na-rodna (^italniea" veranstaltete am Samstag abends nm halb 9 Uhr im kleinen Saale des „Narodni'Dom" ihren ersten Geselligkeitsabend, der von einem zahlreichen Elitepublikum besucht war und so der Hoffnung Nanm ließ, daß die neuen alle vierzehn Tage wiederkehrenden Familienabende einen gerne frequentierten Kunzentra» tionspnnkt der feinen Gesellschaft in der angehenden Winterperiode bilden werden. Die von Veranstaltern aus der hiesigen Gesellschaft ungezwungen vorgebrachten Gesangsnummern fanden ungeteilten Beifall und nntcr dem Szepter Terpsichores entwickelte sich alsbald ein fröhlicher Neigen, der Vorbote der nicht mehr fernen Faschingszeit. Es war ein animierter Abend, an dem Witz und Hnmur, Kunstsinn und feiner Geschmack, letz. lerer namentlich in den schicken Damentuilellen mit» einander wetteiferten. Der kleine Saal ist für derlei Veranstaltungen wie geschaffen. — In den Nestaura» tionslolalitäten des Hotel „8trukelj" fand gestern abends eine von der Ortsgruppe St. Peter des Eyrill. und Methodvercines veranstaltete gemütliche Mnrlinifeier statt, die sich eines schr guten Besuches erfreute. Der Sängerchor des Gcsangsvcreines „Slavec", der sich fast vollzählig zu einer fröhlichen Tafelrunde eingefundcn hatte, improvisierte klangvolle Vorträge, die sich vielen Beifalles erfreuten. Verschiedene Inzveranstaltuugen hielten das Animo bis zu später Abendstunde wach. — (Der katholische Geselleuverein) veranstaltete gestern in seinem Vcrcinshause in der Komcnskygasse einen Unterhaltungsabend, dessen Programm Musik» und Gesangsvorträgc sowie die Aufführimg eines Fünf» akters, betitelt „Rübezahl", bildeten. Vor allem sind diesmal die braven Leistungen des Vereinstambnraschen» chores hervorzuheben, die namentlich mit ihren mit Verve vorgebrachten kroatischen Pioccn von Farkaä un» geteilten Beifall errangen. Der Fortschritt, den die jugendlichen Tamburaschen schon seit Jahresfrist ge» macht haben, ist indiskutabel. Auch der Vcreinssängcr» chur Zeigte seine Fähigkeiten in mehreren Männer» chören. Eine Ansprache des Herrn Professors Doktor Ier^e beinhaltete in humorvoller Weise vorgebrachte sachgemäße Lehren an die Jugend und ihre Huter und verband so das Angenehme mit dem Nützlichen. Der Fünfat'ter zeigte gnte Schnlung und bewies wieder, daß auch neuangeworbcne Kräfte unter gnter Regie das Lampenfieber recht bald überwinden, vorausgesetzt daß sie, wie es bei der Mehrzahl der hier in Betracht kom» menden jungeu Darsteller der Fall ist, den Sinn der weltbedentenden Bretter auch richtig erfassen. — („Nranibor.") Die gründende Versammlung der Filiale Laibach I. des „Branibor" wird Donnerstag, den 10. d. M. um 8 Uhr abeuds in den Gasthaus-lokalitälcn „I^'i HuMnÄöu" an der Ahacljeva eesta Nr. 15 stattfinden. * (Versuchter Selbstmord.) Vorgestern abends ließ sich eine 17iährigc deutsche Schauspielerin in der Portier» loge eines hiesigen Hotels dnrch einen Bediensteten aus der Apotheke ein Fläschchcn Lysol holen, das sie in selbstmörderischer Absicht zur Hälfte austrank. Ein her-beigerufener Sicherhcitswachmann verständigte hievon den Polizeiarzt, der die sofortige l'lberjuhruug des Mädchens ins Krankenhaus anordnete. — (Gcmcindevorstanwwahlcn.) Bei der am 1?ten Oktober stattgehabten Neunxchl des GemeindcvurslandeZ der Ortsgemeindc Go5e wnrdcn gewählt: znm Gemeinde» Vorsteher Richard Ferjanöiü in Goöe, zu Gemeinderäten Johann Mislej und Anton 2orz ans Gix-e. — Bei der am 20. Oktober stattgehabten Neuwahl des Gemeinde» Vorstandes der Ortsgemeinde Tragatu^ wnrden ge» wählt: znm Gemeindevorsteher Matthias Mu^io, Be-sitzcr in Dragatu^, zu Gemeinderäten Johann Gor^e, Besitzer in Zapodje, Josef Ktefalwiö, Besitzer in Draga-tu5, Matthias Vabii-, Besitzer in Lahinja, Georg Gor^e, Besitzer in Obrh, Michael Mete/., Besitzer in Nerajc, und Johann Ivanic-, Besitzer in Beloji Vrh. * (Zur Volksbewegung in Krnin.) Im politischen Bezirke Gurkfeld l,53.159 Einwohner) fanden im dritten Quartale l. I. 47 Trauungen statt. Die Zahl der Gc-boreilen belief sich auf 380, die der Verstorbenen auf 230, darunter 96 Kinder im Alter von der Geburt bis zn 5 Jahren. Ein Alter von 50 bis zu 70 Jahren er» reichten 51, von über 70 Jahren 43 Personen. An Tuberkulose starben 26, an Lungenentzündung 12, an Diphtheritis 2, an Keuchhusten 3, an Masern 2, an Scharlach 8, an Typhus 4, durch zufällige tödliche Be» fchädigung 13 Personen; alle übrigen an sonstigen ver» schiedencn Krankheiten. Ein Selbstmord, Mord oder Totschlag ereignete sich nicht. —r. * (Abgängig.) Am 3. d. M. verließ die 18jährige, in Laibach geborene nnd nach Videm zuständige Spinn» fabriksarbeiterstochter Maria Strnad die' elterliche Wohnung in der Icnkogasse Nr. 13 und kehrte bis jetzt noch nicht znrück. Das Mädchen ist mittelgroß, hat ein längliches Gesicht, dunkelblonde Haare und graue Augen. Sie war mit einem karrierten Rocke, einer schwarzen Jacke, schwarzen Niedcrschuhcn ohne Strümpfe und einem rötlichen Umhängtuch bekleidet. Da das Mädchen leine ihr zusagende Stelle als Magd ge» funden hatte, wnrdc sie schwermütig. Nach ihrem Ab» gange fand man zu Haufe einen an ihre Eltern sowie einen an ihren Geliebten adressierten Brief, in dem sie Selbstmordabsichtcn äußerte und wegen ihres Schrit» tcs um Verzeihung bat. — (Verhaftet.) Am 23. März d. I. nachts wurden die Bergarbeiter Franz Tome und Josef Icsih aus Les» kovec auf der Neichsslraßc von Sagor nach Trifail von einem gänzlich unbekannten Manne, in dessen Veglei» lung sich eine Frauensperson befand, überfallen, mit einem Holzknüttcl an verschiedenen Körperteilen leicht beschädigt nnd Franz Tomc überdies mit einem Messer am Oberschenkel schwer verletzt, so daß dessen Gesund» heitsstörnng und Berufsunfähigkeit über 30 Tage dauerte. Alle Nachforschungen nach dem Täter blieben erfolglos. Vor einigen Tagen nun gelang es der Gen» darmerie den Täter in der Person des 30 Jahre alten, nach Loke in Steiermark zuständigen Maurers Anton äifrer auszuforschen. Er wurde verhaftet und dem Nc-zirksgerichte in Littai eingeliefert. X. — (Gin Pferdegeschirr gestohlen.) Der schon oft abgestrafte Taglöhner'Franz Galjot ans Zirklach, Bezirk Krainburg, hat Ende v. M. der Salamifabritantin Fanny Vuzzolini in Stoxiee aus dem Hofe ein auf 40 Iv bewertetes, komplettes Einspänncrgeschirr ge« stuhlen, es mehreren Besitzern in Tersain zum Kaufe angeboten und schließlich dem Besitzer Jakob Abe in Tersain um 10 l< 20 I, verkauft. Galjot hat keinen ständigen Ausenthalt, sondern treibt sich in der Regel in Laibach und Umgebung hernm. 2. Laibacher Zeitung Nr 253. 2325 7. November 1910. — ^Die verunglückten Wiener Touristen.) Wie aus Admonl gemeldet wird, sind die beiden Wiener Tm>° rislen Max H i ni mclb a n e r nnd Dr. Franz D e, r > ganc, die die Nurdluand der Planspihe ersteigen ll)i.>ll-len, am 5. d. M. nachtnitlags crfruren mM'sunden wurden. ^ Mn jugendlicher Vettler.j Vor einigen Tagen wurde der nennjährige Paul ^jalolar anS Krlina, Sühn eines Knechtes, luegen ^ntwelchenö ans dein elterlichen Hanse angehalten nnd in seine Heiinatogemeinde abgeschoben. Gesteril wnrde der Knirps ilenerlich ans der Puljanaslraße durch einen. Sicherheilswachmann beiln Äclleln betreten nnd verhaftet. Er wird wieder uach Hanse abgeschafft werden. * ^Verhaftung eines Zechprellers.) Gestern abends zechte ein ^/jähriger F<^ßliindergehilfe, in einem Gast-Hanse in der Bah>chufga>>e. Stall schließlich die Rechnung von 1 X 60 li zli begleichen, ergriff er die Flncht. Als ihm die Gastwirlsluchter llacheille, wollte es der Anfall, daß er gerade in die Arme eines entgegengekon^ menen Elcherheilswachinanneö fiel, der ihn, »veil der durstige GeMe nicht einen Heller in der Tasche hatte, in den Arrest abführte. " lMu Hiihucrfeind.) Eine Vesil)erin in Ilovica hat eineii Hniid, der weit und breit als Hiihnerseiild bekannt ist nnd täglich Jagden ausö (Äejliigel oeranslal-let. Diesertage hat er bei Nachbaril in Iluvica uild ill Rudnil eine größere Anzahl voll Hühnern getötet. " Din eingefangener Ochjc.j ^n der Ortschaft Oberfernig, Bezirt i>rrainbnrg, befindet sich seit Mittwoch beim Bacher Johann ^blal ein jnnger Ochse, der wahrscheinlich einem Besucher des ^cubacher Vieh-niarltes enllansell ist. — Wetterbericht.) Die letzten zwei Tage brachten nns cm iliederschlagsrelches schirollales Weller. Gestern regnete es ohne Unterbrechung den ganzen Tag ill Strömen, dabel wehten zeitweise stürmische Sndwestwinde bei verhältnismäßig hohen Temperaturen. Der ^ufldrnct erreichte gestern j^ich einen ausnehmend tiefen Stand' tagsüber begann er wieoer rapid zn fleigen uild behielt die stclgenoc Tendenz bis henle früh bei. Gestern abends hörteil die Niederschlage auf nild nachts hei-terte sich der Hinlniel vollställdig auf. Die Temperalin ist bis 1^,3 Grad l^elsins gesunlen. Die Steiner Alpen erstrahl len hente srüh bis U>0>< Äieter herab im schönsten Wintcrllcid. Vuranssichlliches Wetter in der nach. sten ^jeit für Laibach: Meist trübes, tnhles Welter »lit Morgennebcl. Theater, Kunst und Literatur. — Movcttisches Theater.) Vorgestern wurde Schnii^ lers „Liebelei", dieses ^abinc-tlstücl moderner Draniatit, vor gut besetztem Hause zum erstenmale gegeben. Mil einfachen Mitteln arbeitend, entrollt das streng wgisch nnd einheitlich aufgebaute Drama mit feinem scharf zugespitzten Dialoge, seinem trefflich charalterisierttn Milieu und seiner bis ins kleinste Detail liebevoll ans-geführten Charakteristik eine ans dem ^eben gegriffene Tragödie, in der nichts ans theatralischen Effekt berechnet ist, die aber gerade durch ihre uuverfälschle Natur-liclMt von unwiderstehlicher Wirkung ist. Der vorzüglich gezeichneten Christine verlieh Frl. Wintrova in Spiel nnd Ausdruck eine persönliche Nole, wodnrch sie sie ungemein sympathisch geslallele. Schlicht nnd hin-gebend, iil ihrer jungen Liebe ganz ausgehend, sand ihre Christine im Schlnßalte alle Akzente des verzweifelnden Schmerzes nnd bewies, daß Fränlein Winlrova eine eminente Eignnng zu tragischen Rollen besitzt, die sie mit stets vollkommener werbender ttünstlerschafl mei-slert. So ehrte mail denn die brave Darstellerin mit anhallendem Veifalle. Dieser erstreckte sich nach Gebühr m,ch anf Herrn N n «i 5, der' fich in feinen Fritz Lob-heimer mit Geist eingelebt hatte und sich »eben seiner Partnerin mit allem Nachdrmte behaupten konnte, znmal er, den seiner Figur anhaftenden ^ug des Lebemannes einigermaßen mildernd, das im Grnnde des Herzens sich regende Gefühl von echtem Liebe schärfer hervortreten ließ. Fräulein ttetri > uv a stellle die Modistin, die sich mit den Wechselfällcn der Liebschaften gleichmütig abzufinden weiß, mit Lebenswahrheit aus dle Vühne; Herr 6 im a 5 et als Theodor hielt sich wacker, ubschon er zuweilen etwas leoern nnd steif anmntete. Iran Danilova verkörperte den tlatfchsüchtlgen nnd dabei schadenfrohen Typus der Fraueil alls dem Mittel-stände mit »»verfälschter Naturlrene; Herr Skrbin. 5ek gab den Mnsiker mit guter Haltung, namentlich am Schlnsse, als diefer, von seinem Kinde verlade», verzweifelnd zusammenbricht. Das Stück erhielt nach allen Akten ehrlichen Beifall. — Im ^Anschl»>st' a» die „Liebelei" gelangle Sudermanns „Fritzchen znr Aufführung. Ebenfalls ein starkes Drama, dos aber theatralische Färbung trägt nnd neben der „Llebelel" abfallen mnß- zndem ein Tendenzstück mit atlavisti,che»i Emschlage nnd mil einer gegen das Dnellwe,en gerichteten Spitze. .Sorgfällig sind darin die Flgnren oes Lentnants'von Dr'osse sowie dessen MnUer behandelt; die übrigen Personen hingegen weisen slnchllge ^eich-nnlig auf. Herr N u ö i« als der Präger der Haupl° rolle war seiner Anfgabe gewachseii. Die insolge des bevorstehenden Dnells, über'desseil Allsgallg lein ^vei-fel oblvaltet, a.nalvoll vühlle Geinutsver,a„llnq Fritzchens vermochte er mil'Nonline, ohne Uberlreibnng zu kennzeichnen sonne den Abschied von leinen Angehörigen rührend zn gestalten. Fran Dan t Iova war in Spiel, Sprache nnd Gebärdenspiel g,anz die gebrech° liche, liebeilde Mntter,- Herr Veröltet hingegen hätte den Major marliger gestalten, vor allem aber seine ^'olle etwas besfer memoriereii follen. Die Herren 6 i ° m a 6 e k als Hallerpsort nnd M o l e l als Diener boteil leineil Anlaß zn kritischeil Bemerkungen. —n— — sDcr Konzertabend,) den die „Glasbena Maliea" gestern im großen Saale des Hotels „Union" zu Ehren des Komponisten Dovorin Jen kr» verailslaltele, faiid bei massenhafter Äeleilignna, des slovenischeii mnsil^ liebenden Pnblilillns flalt. Vor Beginn des Konzerles hielt Herr Prof. Dr. Fr. Ileäi« eine Festrede, worin er, von Simon Ienlu als dem Dichler nnd Tavori» ^enko als dem Koniponistcn des Natio»almarsches „^c'aprej" ansgehend, die Zeilverhällnisse vor 5><», l><» Jahren schilderte, wo die südslavifchen Knltnrivande. rer wie Davorin Iento, Dr. Ipavec nnd Stankovu'-gleichsanl erst anf der Snche nach ihrer Heimat lx'» griffen ivaren, »voraus sich allmählich einerseits im geistigen Leben eine weiche Melancholie nnd anderseits eine fenrige Kampfesfreudigkeit kenntlich machte. Zn jener Zeit löste die Harmonie zwischen den nationalen Heiligtümern nnd den Zielen bei den Kroaten deren Hymne „I^l>l>!l im,^l «luinoviiru" ans, während eine solche bei der Enlflehung des „Naprej" nicht konstatiert werden kann. Dieser hat seine Ansgabe als anfenernder Marsch stets erfüllt nnd erfüllt sie noch henlzntage. Im Sinne dieses Marsches müsse man fortschreiten nnd gleichzeitig der Heimat Treu' und Liebe schwören. Nach» dem sich der ranschende Beifall, der den begeisterten nnd begeisternden Worten des Festredners folgte, gelegt halte, stimmten die Sänger Davorin Ienkos erste Komposition „Pobralimija" an, an die sich das lränmerisch gehaltene, volkstümlich gewordene Lied „Lipa" nnd Weilers das kräftige serbische Lied „Na morn" anschlosfen. Nach einer anf Vollsmotiven anfgebanlen Festunverlüre absolvierte Herr I l i ö-i 6 das stiinmnngsvolle „Dve »tvi", das innig empfnndene „Strnnam" nnd das elegisch gehaltene „Kam" mit schöner Empfindung und wohl phrasierler Slimmgebung, an der nnr die mit» unter stoßweise hervorgebrachten Töne zu bemängeln wären. Der Damcnchor, der heuer neuerlich jngend-srische Sopran» nnd ausnehmend wohlklingende All. stimmen vereinig!, brachte suhin das schlichte, anspruchslose Lied „Na lnjih tleh" znm Vortrage, woran sich der gemischle, längst vullslüililich geivorde»e Chor „Tiha lnila" anreihte. Nach dem »larschmäßi.q, mil scharf ans» geprägter Rhythmik vertonten Zigcunerchore ans der Operette „Vra^ira" überreichte eille Deputation des Agramer „Nolo" dem anwefenden Inbilar unter frcne» iifchein Beifalle eine mächtige Kranzspende, wie denn Ienlo auch durch die „Glasbeua Malica" mit eiilein Lurbeertranze geehrt wurde. Die Ouvertüre „Kosovo" weist gegenüber der früheren Ieslonvertüre eine beträchtlich reichere Struktur aus und ist anch polyphonisch ,rästiger, der Invention iiach intereffanler gehalten. Die Romanze „Ielt'a" fand in Frau ^eannetle voll F oedransperg eine feine Interpretin, deren weich nnd hiebei voll klingender Stimme man die sorgfältige Schnlnng anmerkte nnd die aus das Pnblilnm eine onrchwegs sympathische Wirtnng ausüble. Frau von FoedranSperg, der wir in den künftigen Veranflallnn» ,,i,en noch öfters zn begegnen hoffen, erhielt eine schöne Bnkettspende zngeeignct. Das dnstige, opernmäßig ans-gebaute Quartett aus „Vra^ara" wurde von den Damen oon Fo e d r a n s^) c rg nnd Mali<^ solvie voil den Herren Kova5 nnd iii n m P e I j homogen abgetönt ,.iorgetragen. Der Männerchor „Vabilu", eines der lnnst» vollsten der gestern vorgesührlen Lieder, feiii alisgespoii-nen und Mondscheinzanber atniend, halle starken Er° solg; der Marsch „Naprej", deil das Pnblil»!» slehelld anhörte, mnßle über ranscheilden Beifall wiederholt wer° oen. — Das Programm nmfaßte dnrchgehends Kompo-silionen Ientus; alle GesangsnnnlNlern slandeil nnler oer ailertalinl beiuährlen Leillülg des Herrn Mnsitdiret. lors Hnbad, ivähreiid den Orchesternnmmern das Orchester der Slovenischen Philharnloilie nnler der Fiihrniig des Herrn Czajanek treffliche Wiedergabe angedeihen ließ. Die Stiminniig war gehoben, der Bei-jall denlelllfprecheiid groß. — l"vom in 8vet.") Inhalt des kl. Heftes: !.) Dr. Franz Dete 1a: Arbeit nnd Geld. 2.) bis 4.) Silvin Saroenku: Meiil Lied nnd das Volks-iied. Die Wäscherin. Dorfbilder. 5.) Viktor S t es la: Maler Johann Wolf. 6.) Silvin Sardenko: An oas fröhliche Kind. 7.) Lea Fatur: Die Tochter des >loninliffärs. 8.) Kfaver: Trüber Gedanke. 9.) Dok-tor Ivan Knifie: Im Lande der Mitternachtssonne, W.) Niid l!.) I. M ol) orov: An den Apostel der Südslave». Das Urteil. 12.) Dr. Leopold L«nard: Dic Grnneivaldfestlichteiten iii, Kratan. 13.) Veneeslar Bel<^: Tod uud Lebeu. 14.) Lileralnr. l.^.) Musik 16.) Dies und jenes. — Das Hefl enthält 20 Illnstra° tionen. Telegramnle des k. k. Telegraphen Korrespondenz-Bureaus Die Erkrankung dcs serbischen Kronprinzen. Neigrad, 6. November. Über das Befinde» de^i Kroilprinzen wnrde um 10 Uhr vormitlags folgende Bllllelin veröffentlicht: Der Kronprinz schlief ill dei ^iachl ,nit Unterbrechung. Gegen Morgen war dei Schlaf ruhiger. Der Kranke hn'stete seilen. Nach Mil-lernacht stellte sich eine leichte Schlveißabsondernng ein Die Temperalnr erhiell sich zlvischen 38,8 mW :;8,5 Die Atmnng war frei, der Pnls 80 bis 84. Früh fühlt, sich der Patient ctwas ermüdet. Er verlangte selbs, Nahrnng. Die Untersnch»»g zeigte eine leichte Bronchitis. Die Milz Hal sich »licht vergrößert. Temperatur 88,5, Puls 84. Atmung 2". Ein Zyklon. Lissabon, tt. November. Ein Zylllin Hal Villareal und Algarve heimZesnchl nnd bedentenden Schaden an» gerichtet. Die Zahl der Opfer ist nnbelannt. Fischer-boote scheiterten. Eine Galione ging unter, wobei zehn Mann der Besalning ertrankeil. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. Neuigkeiten am Büchermärkte. Star! Dr. ss., ErlältimgsÜraullMtc,,, X -'90, — Pfeifer 5t,, Dns Hockey-Tpicl nebst lÄsliockl'y, X -'90, — Aazali Iny. M,, Die VcreäMMsi der durchlaufenden Valkcil, l<4 80, — Roland Dr. I., Natur und Mensch, der Mensch in AczielMlcl zu den Natnrkraften biologisch uud hygienisch dargestellt. X :,, — Detker Vr, H,, l/ebmsrätscl, ^ Vdc. -l K l^40. - Rüttgcr Prof. Dr. H, Lelirtnich dcr Nahrungs-niittelchcinie 1. Band, X 13^0. - Waidukow N,, Di!ntelfe!d< dclciichtnna. nnd Ultrainikrosloftie in der Biologie und Mcdizui, K Ü60. - Meyer D. I., Die Allotropie der chemischen Elc. üirnte, I<5«», — Nierenstein Dr. M,, Cliemie der Gerb< stosse, Kl 44. — Esc ales Dr, N,, Iahrlinch der technischen Tondrrgclnete t. I.ihrgan!,. l< 7 ^0. — Ricsenfeld Dr, C'. H,, Anorgallisch cheulisches Prattitnin, X 7'20. — Voltzmann Dr. Ldwg,. Vorllsunssen über ^aZtyeone I., I< 7'20. — Kiefer Dr. O., D'e lijrucrliche Züchtigung bei der Kindererziehung in Geschichte uud Veurtcilmig. lX 240. — Fiedler W. E,, Die Ma<«ke hernnter, Monismus!, X - «0. — Grub er Prof. M, v , Madcheuerziel)iilig und NasscnlMicne, II —'60. — Dane-berg R., Die Iugeildbewegung der suzialistischeu Internatio» nalc. K —'40. — Vey schlag Pros, Dr F,, Krusch Prof. Dr. P,. Vogt Prof. I, H, I, Die Lagerstätten der nutzbaren Mineralien und Gesteine uach Form, Inhalt und Entstehung, 1, Band, X 1«'72. - Besaut Aunie. Eiu Wandel der Welt uud Vortrage vor theosophischen Schüler», lv 480. Vorrätig in der Buch, Kunst-uud Musifalieuhaudluug Jg. U. jileinmnlir H Fed. Vamberg in Laibach, Kongrejjftlah ^i. Angckonlmcne Fremde. Hotel Elefant. Am 4. November. Seueit, k,u. k.Hauptmaun; Müller, Zchamcmu. Prasse, Kraus, Sulihrr, Kflte,; Kah, Zicuer, Schel-Hammer, Wertheim, Maas. Eibuschit), Steiner, Hauser, Nasen-berger, Taufig, Fischer, Herliuger, Lichtcneggcr, Nsdc., Wicu. ^ Küttüer, Rsd„ Salzburg. — Aondi, Nsd., Masfeudorf, -Verau, Direktor, Weißcufels. — Kordiu, Ncgieruugsrat, Trieft. — Goeleu, Fabrikant; Keck, Beamter, Ncumailll. — Luzzatw, Haudelsiuauu, Lecs. — Varjaktaroviö, Aeamter, samt Frai>, Belgrad. — Rnjieoii, Priu., Znra, — Lüvcnstcin, Kausmau», Zalacgerszeg. — Pohlmann, Nfm., Elberfcld. — Glück, Kfni, Prag. — Psiuger, Ksiu., Floren,;. — Hamburger, Kfm, Nag^kauizsa. Landestheater in Laibach. 16, Vorstellung. Gerader Tag. Heute Montag den 7. November. Abschied vom Regiment. Drama in einem Akt von Otto Erich Hartleben. Hierauf: Vie süßen Grisetten. Operette in einem Alt. Text von Julius Wilhelm. Zum Schlüsse: Brüderlein fein. Operette in einem ?Itt von Julius Wilhelm. Aufaug halb 8 Uhr. Ende 10 Uhr. Lottozichunsscn am 5. November 1!)l0. Linz: 42 ttl 45 !)0 40 Trieft: 57 5B 37 W 41 Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Teehühc 30«2 m, Mittl. Luftdruck 7860 mm. . 2 U. N. ! 726 0 91 S'SO. schwach siegen " 0 U. Ab. 722-4 8-5 W. schwach 7 NF. 714 b 12 1 SSW. start bewölkt I 6 2U.N. 716-8 9-8 SW. schwach Regen ! 34 0 9U. Ab. 7224 61 S. schwach bewölkt 7.1 7 U. F. j 729-0 i 3'6> NW. schwach > heiter > 23 8 Das Tagesmittel der Temperatur vom Samstag beträgt 7'5«, Normale 6'1", vom Souutag !> 3", Normale 59°, Ein gut erhaltener (1059) 1 S£ Waffenrock :$ für einen Einjährig - Freiwilligen, ist Laibach, Tabor Nr. 5, Paitono links, billig zu verkaufen 1 Wohnung j 3T^ mit drei Zimmern und Zagehör, int zum ^*«-Z\C\ Februartermin Slovonaki trg Nr. 8 <)U* -^£ (vor doni Jns(izpjilaiB) zu vorgeben, ^rm ^ Laibacher Zeitung Nr. 253. 2326 7. November 19M Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 3. November 1910. Die notierten «urse verstehe» sich in Kronenwährung, Die Notierung sämtlicher Nltien und der „Diversen Lose" versteht sich l>er ^ti'ick. Geld Ware Allgemeine Staatsschuld. «iicheitliche «ente: z'/s, lonver. steuerfrei, Kronen Mai-Nov.) per Ku„e . . 93 15 9»'8b detto ,Ia>l!!..Inli) per Nasse 93 10 S3 !10 4^°/« ü. ?y. Noten (Febr. Aug.) per Kasse......9« 75 9695 <-»"/o °. W. Silber («pril Olt.) per llassr......9«! 75 96 9^ l860er Ntaatslose 500 fl. 4"/«I66 75 «70 ?b 1860er ., 1U0 fl. 4«/„ «I? - 22» — zgSier ,, 1«N fl. , . 819Lf, 325 2b 1864er .. 50 fl. , , 319 - »Üb — V„n>.-'«fa»dbr, ü, 120 fl, d°/„i!»6 b0 28t<- Vtaatsfchuld b. i. «eichs» rate vertretenen König« eiche und Länder. Hslerr. Guldrcnte sleuerfr., V old per «asse . . . , 4'/° lib 55 >,5 ?b Österr. Rente!» ltronenni, stfr., per Kasse.....4"/, S3 10 92 3U dctio per Ultimo . , . 4°/„ n3 10 93 «0 InvcstitiunK-Rente, stfr., ttr. her Kasse . . »'///«' 82 8b »3 0b 5>s»nbllhu'3lalll«jchul«. ««lchttiliungln. elllaoelh-Alll!» i. G,, steuerfr., zu 10.0(10 st.....4"/„113 4b1I4'4b .,rauz Ioseph'Vah» in Silber (div. St,) . . . . 5>/.°/„!i?'bNi!8-k>0 Valiz. Karl Ludwig Bah» (diu. Glücke) Kronen . . , 4"/, 95 45 «4 4^ !tukols'Ällll>l>est»mptlt» listnb»ljN'i1kt!tn fl. KM, 5'/,»,,. Uon 4lX» Kl......449 — 452 — vltlo Kiuz-Vubwei« 200 ,!, ö. W. S, 5V<"/„ . . , .48185 423 «b detto Nalzb»rg-Tirol 200 sl, ö. W. T. b"/„ . . .41b- 417 — lkremstal.Vahn 2UU u «000 «r. l,»/« .........189-190 Held Ware » Y«m Ztnate zur Zahlung üb»> »llmmlu« LÜeubotjü.VliorUal,- PbNgatillneu. t«öhm. Westbah», Em, 189b, 400, 200« u. 10.000 Kr. 4°/^ 94'35 »b 3d Elisabeth-Äahn «00 u. 8000 M. 4 ab io<"......l»? — i<8 - Elisabeth-Bahn 400 u. 2000 M, 4"/n........114 4« lib ^0 Ferdinands^iordbahn Em. I8«ü üb »5 8« «5 dctto Em, 190^ 9 l«5 40 betio 400 u. 500U Kr. »>///„ 8k> t,0 86 b0 Vorarlberger Vahn En>. 1884 (div. St.) Eilb. 4°/„ . . VN 9c «4 i »' i« 4°/n detto per Ultimo 91 ?n Äi 90 3>/i"/n detto per Kusse 8l-— «, 80 llngar. Vrämien.Änl. ii 100 fl. 2^4 7b,-«0 7b betto k 5« fl !i^4 8s>>3U!^b Iheisz-Reg.-Lo!e 4°/„ . . . . it.» ?b l5l!'7l> 4°/» »ngar. Grundentl.-Oblig. 32 l!0 93^0 4°/„ lroat. ». sinn, «ilrdentl.-Obl, ^» 5ü 94-50 Andere öffentliche Anlehen. Äosn, Lanbe»-Nnl. (dlv.) 4°/„ 91 10 »2 l« Bosn.-Herceg, Hiscnb. -Landes- Anlehen (d,v.) 4>/,"/<, . . «»»?> 99 «b ,^/n Honau-Neg.-Auleihe 187» >o^- »03-- Wiener Verlehrö«!»!. . . 4°/„ 93 8b 34 9^ dettV 1900 4>>,o 93 K5 84 «b , detto (E. oder G.) !«?4 120 - !2i - dctl, (1894)..... 9! 40 9240 detto (Gaö) u. I. I8NN , l)s>' 9U' detto (Olelll.) v. I. 1900 94 25 95 25 drtto lInv.-Ä,)V,I,1»02 91,40 9«^!' Äürleoau ^nlelü'n verloild. 4"/„ «h 30 9« A<> i!i»Isische Etaatsanl. v. I. 190s, f. 100 Kr. p. K. . . b°/n 103 701041b detto per Ultimo . . 5°/,, —'— —- -Vulg. Staat«-Hl,potl)elar Änl. 1892......«",> 121 2n »L2 L5 Bulg. Staats - Wuldanleihe IW7 f, 100 ssr. , ^' ,"/, 91 «ü 98 «5 Pfandbriefe usw. Audenlr..allg,öst.!,5()I.v,,4"/„ U4-— »ft-- Äöhm. Hnpothelenl,, vcrl, 4>v„ ,nu>?b ioi>??> ZentralVod.-Kred,-«!.. «sterr., 45 I, veil.....4>,,°,<, 10, 50 --> octto «5 I. verl, , . . 4"/„ 96- 97>-nred.Insl,. iisterr.. s,Vcrl,-Unt, ». öffentl, »Ird. Kal, ^,4»„ »2 ?l> i»8'?b Uaudrso, d. Nun. OaUzie» nnd Lcdum. 57'/, I. rüclz. 4«,, 9» 50 94't,0 Mähr, Hyputl,eieub. ver! 4»/„ ».v- »e, .ll.-osierr, Landeö-Hl,P.-«»sI.4«/« 9b 2b 96 25 deito inll. ^°/n Pr. vcrl. 3V2" l li^,'— 89- detlo K,-Tchuld 88'9" detto verl......4'7o 94?b 9l»'?5 dsterr.-uuuar. Banl bl> Iahn vcrl. 40 „ ü. W, . , . . 98 20 «9> » detto 4>'/„ Kr...... 98 60 89 «0 Oparl., ErNeöst.. «0I.verl.4^ 99-- 100- Eifenbahn-Prioritäts-Obligationen. Österr. Nordweslb. 200 < — Tüdbalin il 5°/^ i«>0 fl. S. 0. G, Ilk'ü» llSbU Diverse Lose. rrliwüllche i'olt. ,^/> «tiodenlmdit-Lolc Em, I«l<0 297' 308 — del to 6M, 18V9 !i?6 50 2t»2 KL A"/» Lunau-Regul.-Lolc 100 fl. 298 50 »0bb0 Kerb. Pram,-Al,l,.p I0U ssr.2»/<, HL — 118 — ZlnottZinoliche Los«. Ä»dnp.-»UasiUlll (Tombllu) 5 sl. 27 b0 31, b0 .-rediilose 100 sl...... b28'— bUi!- C>ary-Lo!l 40 f!, KM, . . . «12'- »«»- O!cncr Lolc 40 Ü...... —-- --- ^alsiy-Lole 4»fl, KNl. , . . 26b— 2Kb- Noten Krruz, üsl, Oc!. v. 10 f». > S«'— »4-- ^uNii Kreuz, lmg. -- 275 Tnrl. E.-B.-Änl.-Präm.-Oblig, 400 Fr. per Kosse . . . 2b«'- 25« — detto vrr Medio . . . 254-b« 255 50 Wiener Komm.-Lose v. I. 1874 b»5 - 543'-Gew, Tch. d. 3»/n Präm..Schuld d. Äooellts.-Knst, »M. I»«9 97 50 I01'b<' Altien. ßlau»plllt>zluttlntl>«nng»n. «Ilsslg-Tepliyer ltiseud. 500 sl. 19,3 1922 .. Äühmischr Nordbabn 15» fl, , ^ ' - ÄuschtiehraderNtsb,500fl,«M, 24lÄ ^ L^<3> delto (!it. «) 200 fl^per Ult. 1013 - 1017 -Tuncm - Tamplichislayrts-Ocs., 1.. t. l. priv., 500 fl, KM 1170— ll?7 - D»i-Vobevachner lt.-Ä. 400Kr, b»s>-— ü»?- Ferdinandö-Nordb, 1U00fl,ttM, 5215-- 5255-«aschau - Odcrberger Tiseubal,» 2UU fl. 2....... 3b«- »ä l — Uemb.-Czcrn,. Ialsy-MI^nbahn Gesellschaft, 200 fl. s, - 554'- 557 ^loyb, üst., Trieft, 500 fl., ,«M, 57!» - b«,-ü0 Österr, ^tordwestbah» 200 fl. L. ------- —>- dettu (lit, lj) 200fl, S.P. Ult.------- —-- l>rag-DuxerEisenb. 10l'fl.abgst, 2«5 — 28?» Htaalseisenl,, 200 sl. S, per Ult. 7b1 7b 75275 Küdblll,» 200 sl, Silber per Ult, li? b5 H»bb öüdnorddeutsche Verbindung«», »oofl.KM...... — - transport-Ges., intern., N.-G, 200 Kr........ wb Ho - Ungar. Wrstbat,» (Maab-Graz) 2»o sl. S....... -«N b» 40L-— Wr, Lullllb,-«ltien-Oes. 20« sl, 248 2bü' Nanlen. Anglo-Öslerr. Vanl, 120sl. , 316- »i?-.. Banluerein, Wiener per Kasse —' —- declo per Ultimo 55450 bb5>l>0 «odenll,.Anst. »st., 300 Nr. . I282-- .28« — Laibachel Kleditbanl 4«0 Kr. 447- - 44« — ^en:c, «od,-KredbI. üst, 200 sl. 5?«' k>80-Nredimnstalt sür Handel und Gewerbe, 820 Kr., per Kasse —- .. , betto per Ultimo 663 Ü0 «<;, b« nredüwnl, lüig. allg., 200 sl. 8bü — 8b6 - Depositeubanl, allss., ^00 sl. , 494 - 496-^«lomplc - Gesellschaft, nieder üslcll,, 4«onr..... 751- 755- (iür^- il. nasjenvercin, Wiener, 200 sl........ 4«?- 470. Hupotyeleubanl, üst. 200 Nr, 5"/„ »3 > 335 -Länvelbanl, österr., 200 sl,, per Nusje....... 528- 529 - detto per Ultimo 528 75 529 75 .,Mertur". Wcchselstub,-Ulticn- Gesellschaft, 200 fl. . . , «38- «42-. Österr..ungar. Banl 1400 Kr, 1863'— l875-- Veld Ware llnionbanl 200 fl...... «23 40 «3«> 4<> ilnionbanl, böhmische 10« tt, . 26? b>i 2S8 50 b'erlehröbanl, allg., 140 sl,. , »?ieo »72 — znoustlil-zlntllNlhmnngl« l)a>igcseNsch,, allg. üst., 100 sl. 33l — »3l, — Urüi,er Kohlenbergb,-Ges, 100 fl. ?s« - ?«» b« zisenbaynverlehr«- Anstalt, öst., 100 fl........ 454 - ,4b6 > iilcnba!!nw,-Le!l>g,,elst«, 10Ufl, iW - 183-— Mdemülil", Papiers, u, N,-G. 1U0 fl........ 218 - 22« bo zieltr.-Ocs, allg, österr,, 2U0fl. 410— 413 — zieltr.-Gesellsch., intern. 200 fl. —— —-— zieltr.-Gesellsch,, Wr. in Liau,------- —.— i)irteuberger Patr.-, Zündh. u, Met,-Fabr0 b4» b« lzragerOilen'Iüdustrie-Gesellsch. 200 sl........ «812''- !>853 — Xima- Muranu - Lalgo larjaner Eiscnw. 100 sl..... e«>4 - 685 — öalgo-Tarj. Eteiulobleu 10« fl. »3?- 641 — ,NNiIüglmül,l^,Paplerf.,200sl. -^ —-,Schodniea". «.O. f. 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