Lllitather Tllgblatt. *£)» Jtebaclion unb Expedition: Bahnhofgasse Nr. 1b. Nr. 73. EEEBuS Donnerstag, 1. April 1880. — Morgen: Franz v. P. IZ.Zahra. - Init bet Post: Banzjahr. ft. 18. ,«igen bi« 6 Zeilrn 20 !r. ° 3n(« 11 i o n 8 (j t e i i e: 6in» Jtalien und Oesterreich. Die Antwort, welche der italienische Minister-prasident Cairoli auf die an ihn gerichteten Jn-terpellationen betrefss der ciutzeren Politik gab, haben wenigstens zum Theil toieber jene Befurch-tungen zerstreut, welche von osterreichischer Seite an die geradezu unter den Augen der italienischen Regierung betriebene Agitation der Jrredentisten gelniipft wnrden. Dass sich aber Cairoli bei sei-nen Auseinandersetznngen in volliger Uebereinstim-mung mit der Krone befand, geht daraus hervor, dass Konig Humbert sofon nach beendeter Jnter-peUatioiisdebatte, nachdem ihm derMinisteiprasideiit Cairoli uber deren Verlauf und Nesultat Bericht erstattet, diesem seinen HSchsten Civilorden, daS Grohkrenz bes St. Mauritius- und Lazarus-Ordens, verlieh. Wie ein riimischer Correspondent der ..Presse" hiezu bemerkt, hatte die Krone ihre Zu-stimmung zu den von der Regierung abgegebenen, fine loyale, ehrliche, auf die Achtung der bestehen-den Vertrage basierte Friedenspolitik proclamie-renden Erklarungen wohl kaum in einer anch nach auhen hin mehr auffallenden Form kuudgebeu tihmcn, als durch diese Auszeichnung. Und in der That entspricht es wohl auch uur den Anfor-derungen einer gesunden Politik, wenn sich die matzgebenden Factoren Jtaliens in feierlichster Weise gegen den Verdacht einer Begunstigung jener abenteuerlicheu Richtung verwahreu, welche um einzeluer, schlecht angewendeter Schlagworte willen Jtalien nicht nur den Gefahren eines auherst be-deuklicheu Krieges, sondern geradezu der MLglich-keit einer Zerstorung seiner staatlichen Existenz aussetzen will. Dass man im Auslaude die osficiellen Er-Harungen Cairolis mit groher Befriedignng hin-nahm, geht aus dent Umstande hervor, dass die hervorragendsten Mitglieder des diplomatischen Corps dem Ministerprasidenten und bent Minister des Jnnern, Herrn Depretis, ihre Gluckwunsche zu bem errungenen parlamentarischen Erfolge ans-driickten. Wie man ferner aus Rom melbet, ist es allgemein ausgesallen, bass bei bent ersten Empsange bes osterreichischen Botschasters Grafen Wimpffen, bet mit bem Schlusse ber Debatte uber die Interpellation, betreffend die answartige Politik, zusammenfiel, die osficielle und parlamen-tarische Welt in geradezu demonstrativ zahlreicher Weise vertreten war. Sammtliche Minister unb bereti Generalsccretare, ber ganze konigliche Hos-staat, eine uugewohnliche Anzahl von Senatorcn und Deputierten und das ganze diplomatische Corps waren in den glanzenden Salons des Palazzo Chigi, der Wohnung des Botschasters, tier-sammelt, und die ganze Piazza Colonna sowie ein Theil des Corso war mit glanzenden Equi-pageu bedcckt. Es schien, als Habe sich die ganze osficielle Welt und hohe Gesellschast verabredet, bem Vertreter Oesterreich-Ungarns eitten antzer-orbentlichen Beweis besonberer Sympathie zu ge-ben, wobei freilich bemerkt werben konnte, bass bie • osficiose Welt und iiberhaupt die gebildete Gesellschast Jtaliens dem vsterreichischen Staate gewiss auch eine Satisfaction stir die Jnsulte schuldig ist, welche von Seite der Jrredentisten besonders in letzter Zeit gegen den sriedlicbenden Nachbar ausgeubt wurden. So hoch wir nun ubrigens ben Wert ber jllngsten Melbungen uber bie Zustimmung Konig Humberts zu bem Friedensprogramme Cairolis anschlageu, unb so sehr wir auch button uberzeugt stub, bass man wenigstens in Regierungskreiscn nichts fehnlicher wunscht, als eine Zeit bes Friebens, so liegen boch toieber sorooht von osterreichischer wie von italienischer Seite Melbungen vor, welche die Situation burchaus nicht in rosigent Lichte erschcinen lasten, wie man officios sowohl biesseits als jenseits der osterreichisch-italienischen Grenze versichert. So wirb aus Ala vom 31. b. tele* graphiert, bass infolge koniglichen ErlasseS bie Expropriation von Gruubstucken ber Gernrinben Rivoli-Veronese zu militarischen Zwecken an-georbnet toitrbe. Die ©eniebirection von Verona hat ndmlich ben direct vvrn Kriegsmini* sterium gezeichneten Austrag erhalten, sosort die Anlage von Besestigungswerken behufS Sperre des Etschthales anzulegeu. Diese Mel-dung klingt ebenso wenig vertrauensvoll, wie bit toeitere Melbung Wiener Blatter, nach welcher bie Ssterreichische Regierung Vorerhebungen behus^ Abaptierung ber in ihrer Fortsetzung nach Ubine suhrenben sogenannten Zavobnastrahe an georbnet hat. Aber trotz allebern ware es boch gefehlt, aus biefen allerbings nur fur ben Fall eineS osterreichisch - italienischen Conflictes getroffeneit Vorsichtsrnatzregeln schon auf bie Ncihe eineS solchen Conflictes felbst zu schlietzen. Zu einer solchen Besurchtung ist gegrnwartig tein Grund vorhaubeu, unb haben also bie eben erwahnten Vor-sichtsrnatzregeln eben nur bie Bebentnng unb die Tragweite jener russisch-prenhischen Grenzbefesti-gungsplane, welche trotz ber Betonung bes un-getriibtcn Freunbschastsverhaltnisses zwischen bent Berliner unb Petersburger Hose boch auch jettem ollgemeinen wechselseitigen Misstrauen aller euro-paischen Staaten Ausbruck gaben, das ungeachtet aller Betheuerungm ber Friebensliebe unb ber Hochachtung ber Vertrage ben rnahgebenben Grunb-ton irn enropaischen Concerte bilbet. Ocsterreich-Ungarn. Die Vorgcinge in ber niahrischen Staithalterei sollen nun auch in Prag eine Rachahmung stnbett. Auch bort foll man zur Ueberzeugung gefomtnen fein, bass bie tier-sastungstreue Gesinnnng bes abininistrativen Re-serenteii in Unterrichlsfragen ber geanberten pvli-tischen Situation zu wenig entspreche, unb soll sich infolge bessen entschlossen habett, bem betrestenben Beamten, Dr. Grohmann, bas Referat abzuneh- Ieuisseton. Erika. Novellc von F. v. Stengel. (Fortsetzung.) „Grohni»tter, ich weitz nicht, was ich jetzt sagen soll, am licbsten schwie^e ich qonz still unb nenntr seinen Namen nicht. Aber ich versprach Dir beim Abschiede, dir im.uer alles zu erzahlen und nichts zu verschweigen oder stir zu gering zu achten, darum sollst dn auch dieseS wissen. „Es war Ball beim Fiirsten und ich war dort. Der Abend war so schi>n, und ich — Grohinutter, Herzliebe, sei nicht bbse, — ich vergah zum ersten-mat die Heiniat und war sroh, wie einst dort. Aber das Fest, der Tanz machte mich mude, ich wollte ausruhen und snchte ein stilles Platzchen; so tam ich in einen wnnderschbnen Garten, dort war es so ruhig und Heimlich, dass ich uerweilen musste. Lange war ich gnnz allein. PlLtzlich wnrde ich durch eine frembe Stimme erschrecft, und als ich auffah, stand Prinz Siegbert vor mir. Den ganzen Abend hatte er mich nicht beachtet und ich dachte nicht an ihn;- aber die Leute sagten, er sei ein ansgezeichneter Herr, er sei weit gereist und Habe Diet erlebt; er fcinde gewiss ben kleinen Hof seines Oheims sehr langweilig. Ich oerstehe davon nichts, ober mir ward ganz bange, als er vor mir stand, ich zitterte viel mehr, als bei der Vorstellung vor der Furstin, — wovon ich dir eigentlich zuerst er-zcihleit sollte, — ich ware gem geflohen, aber der Prinz ftonb mir im Wege. Wie er dann aber mit mir sprach, dunkte mir, als spotte er und werfe mir ein Unrecht vor — es war boch femes, dass ich in bem Garten ausruhte, er stand offen und jedermann konnte hiitein. Mich verletzten aber seine Worte unb ich siihlte, wenn ich je eiiieii Menschen hasten ftiimte, so ware dies Prinz Siegbert. O Grohmutter, sei nicht bvse iiber ben hasslichen Ge danken! Ich lieh auch nichts davon merfen — Grohmutter, das Schlimmste hier ist, dass man sich verstellen und alle Dinge ruhig hinnehmen muss, als ob man sie glaube unb billige, selbst wenn das Herz nicht daran denft. Man wird salsch hier am Hose; aber alle Leute find so, und ber Vater sagt, das sei Weltton unb Taet; ich mag aber beides nicht, im Walde brauchte ich es nicht, und das war besser. „Wie ber Prinz nun sprach, da with bald mein Bangen, er ist anbers wie alle, unb ich siihlte bies damals schon. Seine Stimme spricht zum Herzen, man muss ihm getne zuhbren, fiber er zwingt zu sagen, was man in sich tierschlie&en mbchte, unb ersorscht mit seinen burchdrtngenben Augen jebe Falte deiites Wesens. Aber man lasst sich gem bnrchforschen. PlStzlich stel mir bos Mcir-chen von ber Schlauge ein, bie mit ihren Zauber-blicken die kleinen Vdgel lockt, sie dann erbarmungs-los erstickt, unb mit war, als sei ich eines ber armen VSgelchen, gebannt von seinem Auge unb bem Slang seiner Stimme. Aber was er sagte, war gut und ich musste es gem hbren. Wie er schliehlich fragte, ob ich ihn bei uns sehen mbchte, da konnte ich loeber Ja noch Rein sagen. Der Voter war mir bSse, man miisse hbslicher fein, gar mit einem Prinzen. „Grohmutter, bit machst dir keinen Begriff, welche grotze Person der Prinz ist. Die Leute strahlen, wenn er ein paar Worte mit ihnen spricht. Und so unbebeutende Worte! Mir sagt er nic solches Zeug, an bem nichts ist. Wenn er zu unS kornrnt, und das geschieht taglich, sitzt er bei mir in dem kleinen Solon, welchen ber Water mit so men, um dasselbe einem anderen, mehr in den Rahmen des Coalitionsministeriums passenden Ver-trauensmanne zu ubertragen. Am 6. d. nimmt das Abgeordnetenhaus des Reichsrathes seine Verhandlnngen wieder auf. Als ersten Gegenstand bet Debatte wird es die Budgetvorlagen auf der Tagesordnnng finden, ein Sloff, bei dessen Berathung die Herren Autono-misten nicht ermangeln werden, alle ihre bisher noch nicht in Ersullung gegangenen Wiinsche auf das Tapet zu bringen. Speciell den Czechen wird die Specialdebatte, wie bereits angekiindigt rourde, die Gelegenheit bieten, um ihr Memorandum zu paraphrasieren und zu commentieren und auf das Gegenmemorandum der deutsch-bohmischen Reichs-raths- und Landtagsabgeordneten replicando zu antworten. Hinter den Coulissen aber wird die Rechte ihren Forderungen mit gewohuter Geschick-lichkeit Nachdruck zu geben wissen, und es lasst fid) mit Sicherheit annehmen, dass kurz nach dem Wiederzusammentritte des Reichsrathes die Rechte ihren Sturm gegen die Minister Stremayr, Horst und Korb erneuern wird, in der Absicht, wieder mit einigeil Concessionen abgefundeu zu werden. Der Budgetdebatte wird sich die Verhandlung fiber die Steuervorlagen anschliehen, liber welche der Steuerausschuss seine Berathungen noch nicht beendet und einen Bericht noch nicht vorgelegt hat. Am Schlusse des Sessionsabschnittes wird das Haus endlich noch dazu gelangen, einige Jni-tiativantrage zu erledigen, insbesondere den Lien-bacher'schen, betresfend die Einschrankung der Dauer der Schulpslicht, und die Antrage auf Er-lassung von Wnchergefetzen. Regiernngsvorlagen von Belang ditrften kaum mehr eingebracht werden, es ware denn, dass die Vertragsverhand-lungen mit Deutschland noch, wahrend der Reichs-rath versammelt ist, zu einem positiven Resnltate fithren. Mitte, langstens Ende Mai soll der Reichsrath seine Verhandlungen abschlietzen. Deutschland. Es verlautet, dass die Vor-arbeiten beziiglich des Tabakmonopols unter Lei-tung des General-Steuerdirectors Burghart einen raschen Fortgang nehmen und dass man sich von dem Tabakmonopol einen Ertrag verspricht, welcher ausreichend im Stande ware, die finanzielle Sage des Reiches in der erwunschtesten Weise zu ge-stalten. Das Project, den Reichstag in einer Herbstsession mit dem Tabakmonopol zu beschastigen, werde nach wie vor festgehalten. Auch die Vor-lage fiber die Verlangerung der Etats- und Legis-laturperioden werde im Reichstage jedenfalls zur Debatte gelangen, obschon die Ablehnung sicher ist. Die Fortschrittspartei wolle bei dieser Gelegenheit lhre srfiheren Antrage auf Gewiihrung von schvn herrichten lieh, mit vergoldeten Sttihlen und seidenen, blumigen Tapeten, die Blumen erblassen aber alle vor denen, welche der Prinz mir alle Morgen schickt; — dann plaudern wir toie Ge-schwister, als ob wir uns schon jahrelang kennten, der Water geht ab und zu und lasst unS auch oft ganz allein. Prinz Siegbert erzahlt mir dann von feinen Reisen und allem, was er gesehen: ich staune vor seinem Wissen und seinen Erfahrungen, aber mehr noch vor etwas, das vielleicht nnr in meiner Einbildung besteht, das ich so ansehe, weil ich nur wenige Menschen kenne, die so viel wissen, wie er, oder Weil die, welche ich kenne, sich nicht die Mllhe geben, der kleinen Erika von ihren Kenntnissen merken zu lassen und ihr ihre Gedanken anschaulich zu machen, toie der Prinz. Alles, was er sagt, scheint mir aber nur sein Denken und Empfinden, mir ist alS set nichts Angelerntes oder Anerzogenes in ihm, seine Gedanken find nicht nach der all-gemeinen Form gemodelt. — Der Vater freut sich fiber unfern Verkchr, und mir scheint, alle Lente flnt>, seit der Priuz freundlich mit mir ist, es auch mehr als zuvor. „Nur EineS ist mir unklar: die Fiirstin, welche mich bei der crften Bocstellung fehr gnavig auf- Reisekosten und Diaten an die Mitglieder deS Reichstages wiederholen. Die Frage, ob es zu einer Revision der Maigesetze schon in der Nach-session des Landtages kommen soll, scheint noch immer in der Schwebe zu sein. Es gilt als wahr-scheinlich, dass die Regierung bei dem Landtage die Ermachtigung nachsuchen werde, die Maigesetze theilweise zu suspendieren, vorausgesetzt, dass seitens des Baticans noch einige weitere Zu-gestandnisse erfolgen. Frankreich. Wie vorauszusehen war, hat Die Veroffentlichung der Decrete betreffs Aufhebung der Jesuiten allenthalben eine grohe Bewegung hervorgernsen. In den auheren Vorstadten, wo die betreffende Nachricht erst nachmittags bekannt wurde, tranken die Arbeiter auf die Auflosung des Jefuitenordens, wahrend sich die clericalen Kreise mit grohter Erbitterung fiber den Gewaltact vom 28. Marz aussprechen, welcher nach der legitimi-ftifchen »Gazette be France" nicht minder schau-derhaft ist, als die Decrete vom 2. Dezember. Der »Monde," das Organ der Nuntiatur, behan-delt die Regierung als „feige," weil fie sich an-geblich von ben Drohungen ber Rabicalen ein-schiichtern lieh, mtb sugt hinzu: »Man will ben Krieg, man soll ihn haben; bie Verantwort-lichkeit wirb auf bie Regierung fallen." Auch ber »Univets" ffinbigt ber Regierung eiumuthigen und nachdriicklichen Wiberstanb an: »Die Regierung fetmt bie Gefiihle ber Bischofe und ber Weltgeist-lichfeit unb wirb alsbalb erfahren, bass teine nicht erlaubte Orbensgemeinschast, um bie Erlaubnis unb provisorisch Schutz zu erlangen, auf Bfitg-schaften wird verzichten wollen, die jeder Burger dutch das Gefetz besitzt; die Laien werden gleich* falls Wiberstanb leisten unb Liberal! Schuleu er-ossnen." Nach dem citicrtcn Satze zu iirtheilen, werden also die bisher noch nicht concessionierten Orden bent gesetzlichen Verlangen ber Regierung nach Vorlage der Statuten nicht nachkommen, was dann selbstverstandlich deren Answeisung aus Frankreich zur Folge haben muss. Denn es ist nicht an-zunehmen, dass die Regierung, nachdem fie sich einmal auf den Standpunkt einer strengen Hand-habung der Gesetze gestellt hat, sich vor bent passmen Wideistattde einer Anzahl Kuttentrager beu-gen wirb, welche mit ihrem Gewanbe zugleich ein Prmilegium erworbett zu haben glauben, das ihiieit geftattet, sich fiber bie staatlichen Satzungen leich-ten Herzens hinfibersetzen zu iimnen. Russlaud. Wenn man nach ben vorliegeiibeit Melbitngen urtheileti barf, so gewinnt es ben Ait-fcheitt, bass ber Fortbestanb ber personlichen Fremib-schastsbeziehungen zwischen Kaiser Wilhelm unb nahm und sagte, ich ninsse oft zu ihr kommen, fie wolle fiir mich eine Mutter sein, ist anbers, als ich erwartete. Wohl lasst fie mich oft rufen, aber danu stellt fie immer so sonberbare Fragen, stets fiber den Prinzen, forscht immer nach bent, was er sagt, unb dann toeijj fie auch immer ganz genau, toanit er bei mir >var, so dass mir oft scheint, fie Habe biefeit Verkehr nicht gerne. Neulich, nachdem ich ihr viel erzahlt hatte, entlieh fie mich mit cittern sonderbaren Worte, das ich nicht verftehe, das mir aber nicht aus dem Siittte kommt: »Comtesse Maria," sagte fie, »vergeffen Sie Ihre Mnhme, die fchihte Elsa nicht." Ich hatte gent gesragt, was fie metne, allein das gieng nicht. Ich erzahlte es jedoch dem Vater und wollte wissen, ob er es verftehe; er lachte so sonderbar und sagte dann: »Lass dich nicht bemtruhigen, ich weih wohl, man miss-gBnnt dir biefe Freundschast, aber fei ohne Sorge, dein Vater wacht." Grohmutter, was ist'S mit Tante Elsa? Noch nie hast du mir von ihr erzahlt, so oft ich auch nach ihr sragte, jctzt kommt mir die schSne Tante auf dem Bilde nicht aus dem Sinn, Tag und Nacht sieht sie mich mit ihren trau-rigen Angen an. Hier kaun mir niemand von ihr erzahlen, der Water Hat mir verboten, ihren Namen dem Zaren Alexander doch auch eine Verstandigung zwischen der von Bismarck vertretenen Reichs-politik und der ruffifchett Regierung zuwege ge» bracht Habe. Um dieses Ziel zu erreichen, innss oder musste sich aber Russlaud pm officiellen Wiberrufe ber Gortschakoss'schen Plane entschtiepen, gegen welche sich ja bekanutlich bie beutsch-oster-reichische Bunbesgenossenschast in erfter Linie rich* tete. Wie nun mit Bestiimntheit versichert wirb, soll Ffirst «Gortschakoff gattz ohite Vorwissen be$ Zaren jene Machenschaften angezeltelt haben, als deren Ziel atlgemein ber Bruch des Berliner Ver-trages auf dem Wege einer gegen Bismarcks oster* reichfreunbliche Politik gerichteten rusiisch.italic-nisch-sranzosischen Allianz bezeichnet wird. Kriegs--minister Miljutin soll ben Reichskanzler tit biesen Zettelungen fraftigst unterstittzt haben. Als ber Zar burch bie „Gfite" seiner Bei liner „Freunbe"Kenittni8 von biesen Vorgangen erhielt, lieh er ben Geheimrath Giers zu sich rufen unb befahl ihm, bie ruffifchett Vertreter in Wien unb Berlin bahtn zu iitstruieren, bass bas Petersburger Cabinet teine Allianzwer-bitngett in Paris unb Rotn betrieben Habe, eine Behauptung, stir beren Stichhaltigfeit als entschei* benber B ewe is bie Thatsache zu bienen Habe, basS im Winterpalais, wo boch bie ruffifche Politik ge-tnacht tverbe, von biesen Dingen nicht das minbeftc befannt fei. Dass ber aus biefe bemonftrative Weije besavouierte Ffirst Gortschakosi »aus Gesund-heitsviidfichten" von ben Geschasten factisch entfernt werbe, ware unter solchen Voraussetzungen gar nicht so unwahrscheinlich, wie bie »Ageuce Russe" glaubt. Als sein Nctchfolger wirb ber frfihere ruffifche Botschafter in Frankreich, Ffirst Orlosf, bezeichnet, beffeu plotzliche Abberusung von Paris bet Presfe Anhaltspuukte zu ben vetschiebenartigsten Ver-muthungett gab. Dass seine Abberufung nicht in* folge des Ausganges der Hartmann-Affaire und nicht in Ungnabe erfotgte, gilt heute als aus* gemachte Thatsache. Ffirst Orloff, ben man unter bie Haupter bes liberalen tussischen Hachabels zahlt, gait frtiher ffir einen Anhanger des franzo-fisch'tussischen Einvetnehmens, unb es hieh damals, bass er gewisse Blatter in Paris unb Bifissel in biesem Sinne beeinflusst Habe. Sett einiger Zeit inbeffen soll sich das geaubert haben, fei es, bass Ffirst Orloff selbst die Vergeblichkeit solcher Be-strebungen erfannte, fei es, bass er bie Wenbung in Petersburg herannahen sah unb danach seine Stellung nehmen wollte. In Berlin soll Orloff gelegent'lich geauhert haben, er fei natiirlich als ruffifcher Botschafter in Paris stets auf die Pftcge guter Beziehungen ber beiben Staaten bebacht geroefeit, es fei bas jeboch mentals in einem gegen Deutschlanb gerichteten feinblichen Sinne geschehen. zu nettnen. Ich thue es auch nicht mehr — hatte ich es boch nie gethan! hatte ich betn Prinzen boch nicht erzahlt, was die Fttrstitt zu mir sagte! Wie reut es mich I Er lachte nicht, war anch nicht arger* lich, wie der Vater, aber ich sah, bass es ihn schmerzte.- Wir hatten froh unb heiter zusammen geplandert, toie sonst, als ich nun dies ertoahnte, stand er tasch auf unb gieng erregt im Zimmer auf unb metier, ohne jeboch ettoas zu fagen. Ich folgte ihm angstlich mit ben Angen. Nach einigen Minuten eines bangen Schweigens trat er zu mir und sasste krampfhaft mcine beiben Hande. »Maria," sagte er, es war bas erstemal, bass er mich nicht Comtesse nannte, »Maria, was sagte die Furstiu?" Zitternb wieberholte ich jebes Wort. „Uitb toeiter nichts?" fragte er. — „Nein," stam-mclte ich. — »Was toiffen Sie von Jhrer Tante?" forfchte er battn toeiter. »Nichts." — »Gewiss nichts?" — »Nein." Er fchien erleichtert. Wiebec gieng er ein paar mat im Zimmer hin unb her, unb wieder fchtoieg er. Ich hatte ihn noch nie fo erregt gesehen, unb mir ward angst um ihn, — ein tiefeS Mitleib ersasste mich, ich weitz selbst nicht toorum. Jetzt stanb er ant Fenster unb schante auf bie Strahe hinab, toie ouch ich oft zu thmt Das alles so wie andere Anzeichcn bon russischer Seite lassen vermuthen, dass wirklich die Panfla-visten Boden verlieren. England. Die Parlamentswahlen haben vorgestern begonnen; der crfte Tag bringt in das bisherige Parteiverhaltnis noch keine Aenderung. Morgen findet die Wahl in Leeds statt, too Gladstone aufgestellt ist. Die Agitation hat bereits einen tnmultnarischen Charakter angenommen; in Northampton tourde der Conservative Meerewether vor einigen Tagen in einer Wahlversammlung mit faulen Eiern beworfen; in Tottenham, too der Sohn Gladstones seine Wahlrede halten tuollte, fttirmten die Conservative die Tribiine. Von der riesig angewachsenen Wahlliteratnr gibt der Londoner Correspondent der „N. A. Z." solgen-des ergotzliche Bild: „Aus Schritt und Tritt star-ren uns die slammend rothen Maueranschlage bet Tories und die blitzblauen der Liberalen entgegen; denn Roth ist hier an den meisten Orten die con-servalive Farbe. Auch bildlich toird uns zum Herzen gesprochen. Wir sehen Lord Beacons* ftelb als Kuster verkleidet, tvie er die arme schluchzende Witwe com Friedhose wegtoeist, too fie ihr Kind begraben will. Dies bedeutet, dass die Parlamentsmehrheit nicht die Erosf-nung der zu Staatskirchcn gehorigen Friedhose fur Dissenter gestatten to ill. Cine schwunghaste Stratzenliteratur liesern conservative »vie liberate Pfifficuse, indent fie angebliche Glaubensbekennt-nisse ihrer Gegner in der Leibsarbe derselben an die Mauern hesten und fie die tollsten Dinge sagen lassen. Was sich sreilich fur jeden Gebil-deten svsort als blutige Satyre ertoeist, veranlasst den einsacheren Mann immerhin zum bedenksamen Kopskrauen." Vermischtes. — Ein Osterei fnr denKronprinzen. Aus Pest wird berichtet: „Der Znckerbackergehilse Franz Almasy und bet Kcirtenfabrikant Joses Szet-bahelyi hier haben sich vereinigt, um ben Kron-prinzen mit einem Osterei zu uberraschen, bas fie votgestern nach Wien senbcten. Dasselbe ist von bet Grohe eines Stranheneies. Aus bet Auhen-flache besselben etblickt man bie Wappen von Un-gatn, Belgien nub Oesterreich, um welche ein Band in ben Ratioiialsarben sich fchlingt. Aus ben lecren Felbetn zwischen ben Wappenschildern sinb bossierte EngelskSpfchen angebracht. Dnrch cine Oeffunng ethalt rnpu einen Einblick in bas Jnnete bcs Eies, pflegte, toenn ich fiber etwas nachsinne — man sieht alles mib boch nichts. Ich erhob mich leise uni) trot zu ihm. Et bemerfte mich nicht, obwohl ich bicht neben ihm stehen blieb; ba sasste ich mit ein Hetz unb fagte: „Ptinz Siegbert," — et hat mit verboten, Hoheit zu sagen, toenn wit allein sinb, — „verzeihen Sie mit I" Et roanbte sich um unb fah mich lange an, bet trautige Blick fchnitt mit inS Herz, ich schlug bie Slugen niebet, meinc Thranen solite et nicht sehen, mit war so wehe, so bange, ich zitterte. „Maria," fagte er unb nahm meinc Hanb, „toaruin bitten Sie um Betzeihnng? Wohl haben mit Ihte Wottetoehe gethan, allein Sie toaren nut bie Hanb, welche ben Schlag aussiihrte, Sie ahnen nichts unb sollen nie ersahren, was biese Worte ineinen. Ich mag ben Schlag verbient haben — wo viel Schatten war unb ist, erwartet man tein Licht, unb bie Welt sieht uberall nut Flecken unb beuft leicht niebrig, sie zieht alles in ben Staub, toeil ihr selbst am wohlsteu im Stoube ist. — Warnm versuchte ich glficklich zu sein, ohne mein Gliick zu vetbergen? Doch, Maria, wollen Sie mit in vollstet Wahtheit eine Froze beantworten? Ffirch-ten Sie nicht, mich zu krcinken, was Sie auch ant* toorten mSgen, ich ziirne Jhnen nicht. — Wollen Sie tvahr sein?" KinbI „Ja," fagte ich, obwohl mit bange vot seiner Frage war. Et niochte dies sehen, bas in brei Theile geschieden ist. In bent erften Theile erblickt man ben Josessplatz mit bet Erz-ftatnc, im zweiten ben Kronprinzen bci bet Braut-werbung am betgischen Hose unb im britteit bie Busten bes Kaiserpaates. Das hier Ausgczcihlte ist bas Werk bes funftsertigen Zuckerbackers. Do- Ei ruht aus einem Dreisnh von Btonce, bessen Fiize aus einet knnstvoll gearbeiteten, oben unb feitroarts zu bffnenben Schatulle rnhcn, beren innere Wanbe allegorifche Bilber zeigen, wahrenb bie anheren mit vetgolbeten Bronce-Atabesken verziett finb." — Tobessall. Die ..Prehbntget Zeitung" vom Dieustag melbet: Gestern bereitete sich bet Regimentsabjntant unb Oberlientenant be ini Regimente Dormns, Hett Firbas, vot, mit seiner Btaut ins Theater zn gehen. Wahrenb bie Dame unb ihre Begleiterin Toilette nmchten, schickte ber Ober* lieutenant einen Felbwebel in bie Kaserne um einen Dperttgucfer, blieb im Rebenzimmer unb meinte, er tootle bis znr Ruckknnft bes Felbwebels cine Ci-garrctte ranchen. Als bicfer mit bein geivunschtcn Gegenstaube znrfickkehrte, sanb er feinen Vorgesetzten tobt auf bem Boben liegen. Man nahm ansangs an, bass ber Oberlieutenant insolge eines Schlag-ansalles ftarb; eigenthiimliche Merkmale an scinem Lcichnam abet zeigten fpater, bass biese Annahme eine unstichhaltige sei, toeshalb bie Secierung vot* genommen toetben toirb. — Eine eingemauerte Katze. Wahrenb bes Umbanes einer Hiittc ber Tramway - Gesellschast in Rnbolfsheim ktoch eine Katze in bie osteite Traverse unb wnrbe unbemerft von ben Arbeitern bort eingemonert. Kurzlich wnrbe von ber Decke herab ein klagliches Miauen vemommen. Kein Mensch fottnte sich bie Ptovenienz biefer Klagen etllaren; enblich wnrbe bie Decke nusgebrochen unb bie Katze in einem erbarmlich obgemagerten Znstanbe entbeckt. Man besreite bas Thiet aus biesem Gesangnisse, nachbem es bort nahezu vierzehn Tage zugebtacht hatte, unb gab ihm etwas Milch. Nach zwei Tagen sprang es wiebet munter hetum. Local- unb Provinzial-^ngelegenheiten. — (Eleichbtrechtigung en miniature.) Der tteue Lanbesprasident von Krain hat seine in nnserer gestrigen Rummer gcmelbcte Mon* batsnieberlegung bem Lanbesausschnsse von GSrz in slovenischet Sptache angezeigt. Det Lanbes-ausschnss bagegen hat bie Antwort an Hetm Winkler unb bie Anzeige an ben Stattholter in italic* nischer Sptache erstattet. bentt et fagte sanst: „Ruhig, liebes Kinb, Sie miisfen nicht zittern: Haben Sic Bcrtraucn zu mir?" — Ich athmete erleichtert auf, benn ich glaubte, bies sei bie gefurchtete Frage, unb biese foitnte ich srenbig mit Ja beantworten, noch fcitt Wort hatte mich bas Gegentycil getehrt unb noch keines hatte ich vemommen, bas nicht gut unb ebcl gewesen, bem nicht selbst bie Groh-mutter beigestimmt hatte. „Ja", fagte ich baher offer. „Danke, Maria, unb jctzt meinc Frage: Wenn Sic heute, nachbem Sic mich fenitcn gelernt haben, nochmalS entfcheiben foUteit, ob Sie bies wunschcn, was tour* ben Sic bann sagen?" — «Ja!» entgegncte ich, „bentt ich tbnnte es jetzt von ganzcr Seele." — „Maria I” tics er sreubig, „abcr nun meine Ictztc Frage. Halten Sic mich stir fahig, je etwas zu thun, was gegen Recht unb Maunesehre ist?" — „Rein, iteitt!" tics ich. „Unb wollen Sie in allem auf mich bauett, in allem mir vertrauen?" — „Ja," fagte ich wicber. „Atich wenn bie ganzc Welt gegeit mich fpricht, selbst toenn Ihr cigenes Hcrz ztoeiseln mbchte?" — „3a,“ fagte ich abermals, aber bicscs Ja war ein erztoungenes, cs war sein Blick, ber es mit entriss. (Fortsetzmtg solgt.) — (Etnennung.) Die Herren Prof. Dr. Valenta unb StabtphysicuS Dr. W. Kowatfch find fiir bie Jahte 1880 bis 1882 vom Lanbesausschusse neuerbings zu Lanbessanitatsrathen ernannt wotben. — (Ver leihung.) Dem Hauptmann Hugo ©rasen Wurmbranb-Stuppach bes GenetalstabscotpS ist b^S Militar-Verbienstkreuz verliehen wotben. — (Regiment Kuhn) Heute finb 200 Mann bes heimischen Regiments als FriihjahrS-erganzung einberufen worbcn. Der Abmarfch zum Regimente nach Wien erfolgt Sonntag, ben 4. April. — ( Lanbesittenanstalt zu Stu» benec.) Die Regie im neuerbauten Lanbesirren-haufe zu Stubenec ist wicber bem Orben bet barm« herzigett Schwestetn ubergeben wotben. — (Theaterverpachtung.) Das hiefige Lanbestheater ist in ber am 26. v. M. abgehaltencn Lanbesausschufssitzung fur bie lunftige Saifon bem bisherigen Theaterbirector Hcrrtt Emil Ludwig tier* lichen wotben. — (©penben.) Der Laibachet freiwilligen Feuetwehr wibmeten aus Anlass bes letzten Bran* bes bie Firma Moises, Chatmatz & Reuwirth mit einem verbinblichen Dankschteibcn ben Betrag von 100 ft., bie Reprdfentanz bet Versichetungsgesell« fchaft „Rorth british anb Mercantil" (vertreten butch Herrn Guibo Zeschko) ebenfalls 100 ft. unb Here Johann Mathian ben Betrag von 50 ft. — (Aus berevangetifchen ©emeinbe.) Pfarrer Schack halt Sonntag, bett 4. April, seine Abschiebsprebigt vot feinem Abgange nach Wien. Die Abminiftration ber Pfarre toirb vom Super« intenbenten Dr. Buschbcck aus Triest flbernommrn, ber zu biesem Zweckc unb zugleich jut Kitchen* visitation hier eintrifft. Sonntag abenbs veranftaltet bie evangel, ©emeinbe ihrem fcheibenben Pfarrer im Casino-Glassalon eine Abschiebsfeiet. — Freitag abenbs finbet im evangel. Schulhaufe eine allgemeine Vctfammlung bet ©emeittbegenoffcn statt, um aus ben Bcwerbcrn nm bie PfarrfteQe biejenigen Herren ausznwahlcn, welche zu Probeprebigten eingelaben werben sollen. — (Strategifches.) Wiener Blatter,, zu-solge ist gestern eine Jngenieurcon,mission nach In* nerfrain abgegangen, um Sorerhebungcn betreffs Abaptierung ber fogenannten Zavobastrahe zu mili* torifchcn Zwecken zu pflegen. — (Wohlthcitigkeits-Akabemie) Kiinf-tigcn Sonntag abenbs finbet im hiefigen lanbfchaftl. Theater zum Vortheile ber Laibachet Stabtarmen eine flovenifche Wohlthatigkeitsvorstellnng statt. DaS Programm befteht in einem Luftspiele von R. Be* nebix unb Turnprobuctionen bes „Sokol." — (Fieischtatis fiir ben Monat April.) Das Kitogramm befter Ouatitat von Mastochscn kostet 54 ft., mittlerer Oualitat 46 kt., ge-ringfter Oualitat 38 ft.; von Kuhcn unb Zugochscn kosten bie brei Sorten Fleisch 48, 40 unb 32 fr. — (Concert.) In bem tibermorgen im „Fenice" - Theater zu Triest ftattfinbenben Wohl* thatigteitsconcerte zugunften ber Rothleibenben bes Kustcnlanbes unb Jstriens toirb auch ber heimot* liche Dperntcnorift Herr ©erbec fammt Frau mit-wirkcn, unb zwat in einer Tcnotatic aus ber Opcr „Hugenotten“ unb in einem Duett aus ber Oper »Romeo unb Julie." * * * Aus Cilli, 29. Marz. wird gefchrieben: „Gestern ntittogs rourbe ber Postbeamte Gutmanu in* folge Anzeige bes hiefigen Poftamtes Oerhaftet unb bem KreiSgcrichtc eingetiefert. Es faltt ihm jut Last, einen von Floteiij an bie hiefige Firma „Lutz" ahreffietten recommanbierten Brief mit bem Jnhalte eines WechselS iiber 1000 ft. unb 350 ft. Bargelb unttrfchlngen zu haben. Bei bet fofort vorgenom* nienen Durchsuchung sand man in bet Hosentasche deS Jnculpaten zusammengeballte Banknotcn im Betrage von 320 ft. vor, wahrend Gutmann den Wcchsel iiber 1000 ft. verbrannt zu haben vorgcib. Es scheint fast, als ob das Controlwesen bei der Post nicht duf das zweckmStzigste eingerichtet ware, da sich Unterschlagungen bei den Postanitern in nenester Zeit anffallend mehren." Witterung. Laibach, 1. April. Liorgens trube, gcgtn Mittag Aufheiternng, schwacher Eudwest. Warme: morgens 7 Uhr 4- 2 2°, nachmittags 2 Nhr + 15 9° C. (1879 + 17 3°, 1878 + 6 7° 6.) Barometer im Fallen, 729 47 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wiirme + 82*, urn 1'3° iiber bent Normale. Gedenktafel iiber die am 3. April 1880 ftattfinbeubcn Lici-tationen. 3. Feilb., ^vigelj'sche Real., Senosetsch, BG. Senosetsch. — 3. Feilb., Hribar'sche Real., Slatna, BG. Littai. — 2. Feilb., Klemene'sche Real., Salloch, BG. Laibach. — 2. Feilb., Princ'sche Real., Jggdors, BG. Laibach. — 2. Feilb., Taneig'sche Real., Oberigg, BG. Laibach. — 2. Feilb., Jesich'sche Real., Brunndorf, BG. Laibach. — 3. Feilb., 8ernivc'fche Real., Raiiea, BG. Littai. — 3. Feilb., Schribar'sche Real., Dule, BG. Gurkfeld. — 1. Feilb., Povhe'sche Real, Ker^iZe. BG. Gurkfeld. — 1. Feilb., Povse'sche Real., Butta, BG. Gurkfeld. - 3. Feilb., Sko-flane'sche Real., Haselbach, BG. Gurkfeld. — 3. Feilb., Andolsek'sche Real., Zukovo, BG. Grohlafchiz. — 3. Feilb., Stare'fche Real , Zapotok, BG. Reifniz. — 1. Feilb., Svol-Sak'sche Real., Heil. Geist, BG. Had. - 3. Feilb., Ribni-tar'fchc Real., Goritsche, BG. Krainburg. — 1. Feilb., Turstt'fchc Besitzrechte, Vigaun, BG. Rcifuiz. — 2. Feilb., Kambii'fche Real., Prapretsche, BG. Mottling. — 2 Feilb., Steinmetz'sche Real, Eisnern, BG. Lack. — 3. Feilb., Ver-tovsek'sche Real., Arch, BG. Gurkfeld. — 3. Feilb., Matko-schc Real., Močvirje, BG. Gurkfeld. — 2. Feilb., Ger-bec’fche Real , Hrib, BG Reifniz. — 2. Feilb., Bartol'fche Real., Hrib, BG. Reifniz. — 3. Feilb., Marustt'fche Real., Dolgaraka, BG. Gurkfeld. — 1. Feilb., Ciuha'sche Real, Juuergoriz, BG. Laibach. — 1. Feilb., Cimpermaii'sche Real., Narad, BG. Grohlafchiz. — 3. Feilb., UrauL'fche Steal., Tabor. BG. Krainburg. - 1. Feilb.. Kirer'sche Real., Piauagora, BG. Gurkfeld. — 1. Feilb., Dvornik'sche Real., Hrastje, BG. Gurkfeld. — 1. Feilb., Martincii'fche Real., Butta, BG. Gurkfeld. Wiener Borse tiont 31. Miirz. Altgtmtin« Slaali- ... . MmM. Papierrente...........j 73-30 73 40 ©ilbcrrcnte......... 73 90 74 ©olbrente............ 88 60j 88 70 etaatSlofe, 1854. . . 123 25i 1X3 75 „ 1860. . . 13» — 130 2: „ 1860 zu 100 fl. 131 -75 . 1864. . . 172*76 $runfUnlfuftuags~ Salizien .... Siedendurgen . temcfet Banal Ungaro.......... And«« AnleB«n. Doaau-Regul.-Lose . ting. Pramienanlehen Wiener Anlehen . . . Hctien o. Sonfctn. Lreditanftalt f.H.u.G. Matieuaibanl......... ildien v. Traa»pvrl tinttnwhmimgen. Msold-Bahn.......... Donau - Dampfschiff. Llisabeth-Weftbahu . FerdinandS-Storbb. . Zranz.Ioseph-.Babn . $alij. Karl-Ludwigd Lemberg - Czernowitz -L'.vvd-Geseuschafl . 132 — 173 — 98'50 89 25 89 50 91 60 H2 — 114 75 120*26 297 ?0 d38- 99-89-7. VO-92 - 112 2: 115 — 120 £0 298 -889'- 158-25 158-50 617 — 018 — 189 — 189-50 2400 i 2405 169 50 170 -*62 25 262 50 '."4'25 '64 7v ti7i — 672 irordweftdabn . . . RudolfS-Lahn . . . Staatsbabn .... Siidbabn............ Ung. Nordoftbahn . Pfaodbriefe. BodencreditanftaH in Gold........... in dfterr. Wahr. . Nationalbank. . . . Ungar. Bodenkredit> . Prioritatr-Obkig. Elisabethbabn. l. <5m Ferd.-Nordb. i. Silbe ranz^Iosepb-Bahn >aliz.K-Ludwigb.l.E Oeft. Nordweft-Bad' Siebenbiirger Bahn SlaalSbshn. 1. t£m. Siidbahn 3 Perz. n ^5 „ . prioalfofe. (Srebitlofe.......... Vtubolf6lofe .... Devisea. London .............. Oekdsoclcn Ducalen.......... 20 Franc- . . . i"0 k. lReid)?mar Silbet........... 167 50 158 50 2^0 — 86*— 147 50 119 50 101 75 103 60 101.75 99 -106-75 100 — 105 80 100*90 84 70 128-40 112*70 179 75 19 — n8*65 Ware 168 — 158 — 280 50 86 25 148'— 120 — 1C * — 1(>3 60 102 — 99 25 107— 100-25 106 — 101*10 85'— 175*50 128*70 113*— 180 — 19 25 118-75 5-58 5*59 y-48 9 49 58 40 50 Telcgraphischer Cursbcricht am 1. April. Papier-Rente 73 40. — Silber-Rente 73 90. — (Mold-Rente 88 55. — 1860cr Staats-Anlehen 130 25. Bank-actien 839. — Creditaetien 297'—. — London 118 80 — ©iiber — •—. — K. k. 'Biuiijbucatcn 558. — 20-Franes-Sliicfc ti'48. — 100 Reichsmark 58 45. Angekornmene Fremde a m 31. Marz. Hotel Stadt Wien. Quoika, k. k. Hauptmann, nnd Wa-lenta, Prag — Pollak, Entremout, Kaufleute, und Seauf Antonie, Wien. — Land, Kfm., Hamburg. H,tel Elephant. Cojnkar, k. k. Auseultant, Cilli. — Pirz, k. k. Skeueramtspraktieant, Egg. — Sander, Fabrikrmt, und Chalupa, Wien. — Schull, Advocat, Volkermarkt. Kaiser von Oesterreich. Verbik, Zirkniz. — Dereani, Kfm., Seifenberg. — Trogar, Tirol. Mohrrn. Dollenz, Gutsbesitzer, Bifchoflack. — Seravallo, Student, Wien. — Aschmann, Privat, Marburg. — Urnig Marie, Postexpeditorin, Drachenburg. — Morgan, Kfm Triest. Lebensmittel-Preise in Laibach am 31. Marz. Weizen 10 fl. 72 kr., Korn 6 fl. 99 kr., Gerste 5 fl. 51 kr., Hafer 3 fl. 57 kr., Buchweizen 5 fl. 39 kr., Hirse 5 fl. 39 kr., Kukuruz 7 fl. — kr. per Hektoliter; Erdapfel 3 fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; Fifolen 9 fl. — kr. per Hektoliter; Rindfchmalz 80 kr., Schweinfett 70 kr., Speck, frifcher 54 kr., gefclchter 60 kr., Butter 70 kr. per Kilogramm ; Eier la/8 kr. per Stiick; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 54 kr., Kalbfleifch 54 kr., Schweinfleisch 62 kr., Schopsenfleifch 36 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 87 kr., Stroh 1 fl. 69 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 7 fl. 20 kr., weiches Holz 5 fl. — kr. per vicr C.-Meter; Wein, rather 20 fl., wether 16 fl. per 100 Liter. Masklie zmn Kilgetn unit JBnfrtini wird angenommen; auch wird Ktcrnzbugeln gclehrt in und autzer dem Hause: Pctcrsstrahe Nr. 32, 1. Stock. (U2)8-6 || Briefcauverts mit Firmendruck, in verschiedenen Qualitaten, in der Uurfulnilem v. Ifriunmyr Laibach, Bahnhofgafse. ax> ax> ax> ungar.-franzosische Versicherungs - Actiengesellschaft (Franco-Hongroise) mit einera Actlcnkapltale von 8 Hillionen Gulden in Gold, gleich 20 Millionen Francs, **WU aut welche 4 Millionen Gulden in Gold, gleich 10 Millionen Francs, 1831 bar eingezahlt und theils in vom Staate gavantievten Prioritatsobligationen sowie in anderen Securitaten, theilwcise auch bei den ersten Geidinstituten des Landes gegen kurze Kiindigung placiert siad, hat ihre Thatigkeit in der ganzen osterr.-ungar. Monarcliie bereits begonnen und schliesst T7" oxsidiox'CLiig'eii 1.) gegen Feuer-, Blitz-, Dampf- und Gasexplosions-Schaden; 2.) gegen Ch6mage, d. i. Schaden durch Arbeitseinstellung oder Entgang des Einkommens infolge eines stattgehabten Brandes oder einer Explosion; 3.) gegen Hagelscliaden; 4.) gegen Bruch von Spiegelglas; 5.) gegen Transportschaden,verursachtzuLand u. zuWasser; 6.) auf Valoren, d. i. Sendung -n von Wertpapieren aller Art, Bargeld etc. per Post zu Land und zu Wasser; 7.) auf das Leben des llenschen, auf Kapitalien mit und oline anticipativer Zahlung der versicherten Summe, Renten und Pensionen, zahlbar nach dem Tode oder bei Lebzeiten des Versicherten, sowie auf Ausstattungen. Das bedeutende Actienkapital der Gesellschaft gewahrt den Versicherten vollstandige Garantie fiir die von ihr iiber-nommeneu Verbindlichkeiten. Die Gesellschaft wird durch streng rechtliches Gebaren sowie durch prompte nnd coulante Abwicklnng und Ausbezahlung der vorkommenden Schaden das Vertrauen des P. T. Publicums in vollem Masse zu rechtfertigen bestrebt sein und den Versicherung Suchenden alle jene Begunstignngen einraumen, welche mit den Prin-cipien einer auf solider Basis operierenden Gesellschaft vereinbar sind. Versicherungsantriige werden entgegengenommen und alle gewiinschten Aulklarungen ertheilt sowohl bei der gefertigten Generalagentschaft, als auch bei den Hauptagentschaften in der Provinz und bei den Specialagenturen in alien grosseren Orten des Landes. (68) 6 Die Generalagentschaft fur Steiermark, Karnten und Krain in Graz, Eadetzkystrasse Nr. 8. (Nachdruck wird nicht honoriert.) WWZUZSUZUZUZWZWUUZUMZUZUZUUUUWUZUZUZMUUWUUUMUZSUWUMZW Graz am 15. Februar 1880. Truck von J g. v. Kle i nmayr & Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Fur die [Redaction verantwortlich: Dr. Hans Kraus.