Liikchtt Taaklatt. . Pränumerationspreise: »Dv Q / \ Für Laibach: Ganzj. st. 8 4«; «rWl. & I ft* Anstellung ins Hai-Svrilj. 86tr. Mit der Post: Sanzjähr. st. IX. Rcdaction und Expedition: Bahnhofgafse Nr. 16 Freitag, 28. Nov. 1879. — Morgen: Salurninus. Jnsertionspreife: Eia-ipaltige Petitzeile k 4 lt., bei i O Crt/ifnr Wiederholungen fc 3 kr. Lu- NvlUl! zeigen bis 6 Zeilen LO kr. Das Bankett auf der Schießstätte. Das gestern abends in den Räumlichkeiten der Schießstätte abgehaltene Festbankett, mit welchem die Reihe der unserem heimische» Regiment? zu Ehren veranstalteten Feierlichkeiten ihr Ende nahm, hat den erfreulichsten Beweis jenes lebendigen Zusammengehörigkeitsbewusslseins geliefert, wie es eben nur im konstitutionelle» Staate großgezogen und gepflegt werden kann, in welchem die Institution der allgemeinen Wehrpflicht festen Boden gefunden. Mit freudiger Bereitwilligkeit waren die Officiere und Soldaten unseres tapferen Regiments der an sie gerichteten Einladung der Laibacher Bürgerschaft nachgekommen, und wer da immer feinen Blick schweifen ließ über das rege, gehobene Treiben, das sowohl an den von der Mannschaft besetzten Tischen als auch im Tanzsaale bei dem Officiersbankette herrschte, der musste sich wohl auch gestehen, dass jeder der Anwesenden — mochte er nun als Gast der Tafel beiwohnen oder als Zuschauer sich eingefunden haben — erfreut und befriedigt war über das schöne Verhältnis zwischen dem Erwerbsstande und dem Wehrstande, wie es eben bei dieser Gelegenheit zum Ausdruck kam. Ein Verbrüderungsfest im vollsten Sinne des Wortes, durften ihm auch nicht die Reden fehlen, welche, auf die Veran-laffung der Feier Bezug nehmend, Zeugnis geben sollten von dem Geiste, welcher an diefen Tagen eines freudigen Wiedersehens die gesammte Bewohnerschaft der krainischen Landeshauptstadt beherrschte. Zunächst war es Bürgermeister Laschan, welcher nach einem auf den Kaiser ausgebrachten Hoch das Wort ergriff, um in folgenden Worten der ruhmreichen Waffenerfolge unserer krainischen Landeskinder zu gedenken: „Ein Rasttag nach Märschen und Fahrten thut dem Krieger wohl; ein Rasttag des Kriegers unter Freunden, Landsleuten, Brüdern wird zugleich ein Fest für die letzteren felbst. Indem wir Bürger in Laibach heute einen so festlichen Rasttag mit dem auf dem Durchmarsche befindlichen vaterländischen Regimente Freiherr v. Kuhn feiern, lhun wir dies wohl am besten, wenn wir den Schicksalen des Regiments unter Becherklang die liebevolle Theilnahme zuwenden. Von der Belagerung von Philippsburg am Rhein, wo im Aihre 1676 dieses Regiment zuerst in Kriegsaction trat, bis zur glanzvollen Eroberung von Livno in der Herzegowina im Jahre 1878 — welche vielfältige Wanderung hat es nicht gemacht, welche Schicksalswechsel hat es nicht erlebt, welche zahlreichen Kämpfe und Schlachten hat es nicht geschlagen! Eine an Kriegsthaten reiche zweihundertjährige Geschichte hinter sich, von einer durch allseitige Verdienstesanerkennung gewürdigten erfreulichen Gegenwart umfangen, in eine für neue Großthaten im Dienste des Reiches offene Zukunft mit der Zuversicht des Muthes blickend — das ist das beneidenswerte Los des (heueren Regimentes. Mit innigster Theilnahme an diesem Lose rufe ich im Namen der Laibacher Bürger dem Regimente zu: Heil und Glück in Gegenwart und Zukunft!" Als nächster Redner ergriff Landeshauptmann Dr. R. v. Kaltenegger das Wort, um in erster Linie jener Braven zu gedenken, welche in Erfüllung ihrer Soldatenpflicht den Tod fürs Vaterland starben. Auch sie haben daran mitgewirkt, dass unsere tapfere Armee in unübertroffener Pflichttreue jene hohe Aufgabe zu lösen vermochte, zu welcher sie der über uns allen stehende höhere Wille berief. Denn wir alle, mögen wir nun dem Nährstaiide, dem Lehrstande oder dem Wehrstande angehören, stehen ja doch im Dienste eines erhabenen Staatsgedankens, der uns führt, der uns leitet, gleichviel welcher Art der uns zugefallene Beruf sei. Und in diesem Sinne bringe er ein Hoch auf unseres gesammten Thun und Denkens gemeinsames Endziel, auf unser Vaterland, aus unser Oesterreich! Nach diesem, mit begeisterten Hoch- und Zivio-Rufen anfgenommenen Toaste sprach Dr. Z a r n i k in flovenifcher Sprache, um seiner Freude darüber Ausdruck zu geben, dass er schon bei der Ankunft des heimischen Regimentes auf dem Laibacher Bahnhof in demselben jene wackeren Slo-venen wieder erkannt habe, als welche sie vor anderthalb Jahren die Heimat verließen. Nur wer seine Nation hoch hält, könne auch ein guter Oesterreicher, ein guter Soldat sein. Die sloveni-schen Regimenter hätten das dadurch bewiesen, dass sie, wie schon Vater Radetzky zugestand, stets die ersten der österreichischen Armee waren. Zu ihrem alten Ruhme hätten sie jetzt neue Lorbeeren hinzugefügt, und sei es zunächst der heldenmüthigen Ausdauer ihres jetzigen Eommandanten zu danken, wenn das Regiment Freiherr v. Kuhn als der tapfersten eines genannt wird. Redner toastierte unter brausendem Jubel ans den Obersten Prie-ger, welcher die slovenischen Landeskinder in so ruhmvoller Weise zum Kampfe geführt. Der also Gefeierte erhob sich, um in soldatisch biederer Weise und herzlichen Worten seinem Danke Ausdruck zu geben über den ihm und seinem Regiment« gewordenen Empfang. Auch die Armee sei ja eilt Theil des Volkes, und was sie sei und was sie leiste, das sei und vermöge sie nur durch die Killst des Volkes. Er fühle das im gegenwärtigen Momente besonders warm und komme angesichts der herzlichen Theilnahme der Bürgerschaft Laibachs für das heimische Regiment nur einer Dankespflicht nach, wenn er sein Glas erhebe auf das Heil und bas Glück der Bürgerschaft Krains und ein Hoch ausbringe auf Kram und seine Bewohner. Ieuisseton. Janos und Jonas. Eine Erzählung aus Tirol von Adolf Pichler. (Fortsetzung.) Aber auch noch ein anderer Freier meldete sich: der himmlische Bräutigam. So wenigstens behauptete der hochwürdige Jgnazi, der wahrscheinlich von Engelstimmen den Auftrag erhalten Mtte, für den Herrn Jesus zu werben. Diesem lag das Seelenheil des Nebenmenschen ^nso an, als dessen Börse, aus der er nur zu Peterspfennige oder Beiträge für Kirchen-jjwimf kitzelte. Freilich wusste er genau zu jJWnfcheiben, und so sprach er mich, als er mich ^ etlichen Jahren abends müde im Wirtshause Kattens traf, zwar um keinen Kreuzer an, rechte jedoch den drolligen Versuch, mich zu be-ö Vergelt's ihm Gott, obwohl es nicht ""ichlug! Eher kannst du einen Mohren weiß Elchen, als so einen wetterbraunen Geognosten S,^chtbringen, der mit Hammer und Compass .«rch das große Haus der Welt stolpert, ohne Fnx.n auch nur die Visitenkarte zu schicken! schmücke mich nicht gern mit fremden Federn, und so bestätige ich hietnit, dass diese gelungene Phrase aus dem Mund Jgnazis stammt. Er hatte übrigens bereits vor dem Essen, wie mir der Wirt unwillig erzählte, ein gutes Geschäftlein gemacht. Seine Nachbarin, eine alte Jungfrau, war verschieden, nachdem er ihr vorher noch den letzten Gang dadurch erleichtert hatte, dass er sie dahin gebracht, ihr Hab und Gut der Kirche zu vererben — ohne Rücksicht auf arme Verwandte. Bei der gerichtlichen Verhandlung hielt er den schluchzenden Vettern und Basen, die im Gedanken schon Kühe und Felder vertheilt hatten und nun leer ausgiengen, eine- bewegliche Rede, und zwar ohne Bezahlung: wie die verstorbene Lisel nun zuhöchst droben neben der Mutter» gotteS sitze und nur warte, um dem heiligen Petrus zu wuiken, dass er jedem aus der Gemeinde Wattens dm Himmel sperrangelweit aufthue. Ein altes Weiblein unterbrach ihn. „Da komm' ich gewiss zuerst, aber bis dahin wär's mir schon recht, wenn Ihr mir von der großen Erbschaft nur fünf Gulden gäbet, mein Kühele, das ich verpfänden musste, einzulösen." „Das müsst' ich dem Herrgott stehlen !" rief Jgnazi entsetzt, „ihm gehört alles, alles, alles!" „Unserm Herrn!" seufzte das Mütterlein wehmüthig, „ja, ja, wie der aus Erden gieng, ließ er den Armen geben, die Geistlichen sind jetzt freilich gefcheidter geworden als er und sparen für ihn!" Sie sah ihn mit großen Augen an und schritt mit dem Stecken, den sie zum Heimtreiben ihrer Kuh mitgenommen, zur Thür hinaus; Jgnazi fuhr betroffen zusammen, schenkte ihr aber deswegen doch keinen Pfennig, und die Arme wäre nüchtern fort, hätte sich nicht der Wirt erbarmt und ihr ein Voressen ausgestellt. Doch Ehre, dem Ehre gebürt! Die Verleumdung darf nicht einmal flüstern, Jgnazi habe von den Summen, die er für kirchliche Zwecke erbettelte, erschlich, erschwindelte, nur einen rothen Heller für sich verwendet. Er fühlte sich als Glied eines großen Ganzen und lebte und webte in diesem und für dieses große Ganze. Trotz aller Zerklüftung ragt noch der Fels Petri majestätisch aus den Wogen, die der Zeitgeist wider ihn schleudert; die funkelnde Tiara auf dem Haupt des Greises, welcher auf dem Gipfel thront, leuchtet wie ein fester Stern durch die Nebel und ladet alle zaghaften Gemüther, alle-unklaren Geister ein, hier festen Ankergrund zu An die früheren Reden anknüpfend hob Museal-custos Carl Defchmanu hervor, dass der Kriegsruhm des krainifchen Landes schon in jene «3«t zurückreiche, in welcher es galt, das christliche Abendland vor den Einfällen türkischer Räuberhorden zu schirmen. Die Namen der Aners-perge, der Katzianer leuchten in unvergänglichem Ruhme auf unsere Tage herüber, und würdig neben dem Adel Stroms habe sich auch die Tapferkeit der Bürgerschaft Krains glänzend bewährt, wenn «8 galt, den türkischen Schwärmen einen lebendigen Wahl zum Schutze der Civilisation des Abendlandes gegenüberzustellen. Der letzte Krieg fei eine Fortsetzung dieser Türkenkriege in umgekehrter Ordnung gewesen. Da habe es gegolten, nicht nur die Jntereffen des Kaiserstaates auf der Balkan-Halbinsel zu wahren, sondern auch die Cultnr nach jener Richtung hin zu tragen, von welcher aus einst die Barbarei der Osmanlis Europa bedrohte. Nicht bloß als tapfere Soldaten, sondern auch als die Pionnieie der Cnltnr sind unsere siegreichen Krieger nach Süden gezogen, und in dieser ihrer doppelten Eigenschaft bringt Redner dem heimgekehrten Regimente sein mit lebhaften Beifallrufen anfgenommenes Hoch. Redacteur Dr. Kraus nahm die Worte des Obersten Pneger, dass des Heeres Kraft im Volke wurzle, zum Ausgange seiner Erörterung, um, mehrfach von lebhaftem Beifall unterbrochen, darauf zu verweisen, dass umgekehrt wieder der Geist unseres Heeres dem Bürger ein glänzendes Vorbild sein könne in der Uebung des wahren, wirklichen Patriotismus. Denn wenn es den Kampf gilt auf Leben und Tod, da frage der Soldat nicht erst nach, welcher Nation, welcher Abstammung derjenige sei, an dessen Seite er dem Feinde eutgegenstürmt. Da gebe es nur eine Losung: „Vorwärts für das Vaterland, Blut und Leben für die Heimat, für unser Oesterreich". So sei in unserer Zeit des politischen Haders, in welchem leider das Wohl der Gesammtheit häufig über kleinlichen Partei-Interessen vergessen wird, das österreichische Volksheer zum glänzendsten Vorfechter der erhabenen Einheit des Staatsgedankens geworden. Der stürmische Bcifall, mit welchem insbesondere das Officiercorps das auf die Armee in dieser ihrer Eigenschaft als Vertreterin der staatlichen Einheit ausgebrachte „Hoch" aufnahm, gab den Beweis dafür, wie wenig man geneigt ist, dem nationalen Chauvinismus, der sich so gerne und bei jeder Gelegenheit breit macht, auch im Heere Eingang zu gestatten und dadurch den Geist der Einigkeit aus unserer Armee zu verbannen. suchen; noch immer hält seine zitternde Hand den Schlüssel zum reichen Gnadenschatz, den die Werke Christi und der Heiligen aufgehäuft, welcher das mangelnde Verdienst der Gläubigen ersetzt, als ein Wechsel von unendlichem Wert jede Sünden-fchnld tilgt, so dass das entlastete Gewissen wie eine reine Taube sich aufschwingt; auch jetzt noch umspielt den trümmerhafteu Thron der Glanz uilsterblichet Schönheit uud lockt aus den wüsten Kämpfen einer verworrenen Gegenwart zur verklärten Ruhe der Seligen. Wer darf sich wuiv dem, dass er selbst edle Menschen bezaubert, dass oberflächliche Leute mit dem grössten Fanatismus seine weltlichen Zwecke verfolgen, unbekümmert um die Art der Mittel, wenn sic nur zum Ziele führen? So wirken scheinbar entgegengesetzte Kräfte zusammen, und es bedarf der vollen Energie der ganzen Menschheit, um nach und nach die Fesseln zu brechen nnd sich der Bestrickung zu entwinden! Jgnazi war ein auserkorenes Rüstzeug. Wie herrlich stand er vor der Katholikenversammlung zu Innsbruck, dass rauschender Beifall seinen Thaten und Worten lautes Zeugnis gab! Wie beredt schilderte er die Noth des heiligen Vaters! Aus den tiefliegenden Augen rannen Thronen auf In gemüthvoll-geistreicher Weife richtete Major Kerczek an die anwesenden Damen des Volks-küchenvereines, welche sich um das Zustandekommen der Festlichkeit die wesentlichsten Verdienste erwarben, eine Ansprache, in welcher er der Verdienste gedachte, welche sich die Frauen Oesterreichs auch während des letzten Krieges um die Pflege der armen Verwundeten erwarben. Speciell den Damen des Laibacher Volksküchenvereins galt nach entern in slovenischer Sprache ausgebrachten Toaste des Hauptmannes D r e u i k auf die theuere Heimat das Hoch des Gemein derathes Leskovic, auf welches Frau Oberstlieutenantsgatt in Flora To rin in mit freundlichen Worten dankte. Während sich diese Vorgänge au der Bankett-tnfel abspielten, klangen auch von den Tischen der Mannschaft lebhafte Zivios in den Saal herein, mit welchen die braven Soldaten die an sie gehaltenen Ansprachen und die Schlusssätze der Toaste spräche am Osficierstische beantworteten. Kurz, es war ein Festtag in des Wortes bester Bedeutung, ein Festtag, welcher dem tapferen Regimente, welchem er bereitet war, nicht minder zur Ehre gereicht, wie der Stadt und ihren Bewohner», welche in so auszeichnender Weise die ruhmreichen Thaten des heimischen Regimentes zu feiern verstanden. UcBcr die bevorstehende Wendung der russischen Politik geht der „Deutschen Zeitung" aus Berlin folgende interessante Meldung zu: „Meine telegraphische Meldung, welche des Gerüchtes erwähnt, dass der Zar sich neuerdings mit dem Gedanken seiner Abdication trage und dass die Wahrscheinlichkeit einer wesentlichen Veränderung der Regierungsform des russischen Reiches bestehe, mag wohl auf Zweifel gestoßen fein. Zur Begründung meiner Meldung mögen Ihnen folgende Daten dienen, die sich auf die verläßlichsten Jusor-ntetionen stützen. Ich muss zu diesem Behufe aus die letzte Berufung de» diplomatischen Friedens-miffionärd Grafen Schnwalow nach Livadia zurückgreifen. Gerade diese Berufung ist es, welche in unseren. hiesigen russischen Kreisen jetzt, wo Graf Schnwalow zu den diplomatischen Halbtodten zählt, lebhaft erörtert wird, und man macht in diesen Kreisen nun kein Geheimnis mehr daraus, dass Graf Schnwalow mit seiner Offenheit den Zaren an seiner empfindlichsten Stelle oerlctzte. Man versichert geradezu, dass der kürzlich „och so viel genannte Diplomat dem Kaiser Alexander ohne Rückhalt den Grund des Misstrauens bekannte, auf welches Russland an den europäischen Höfen stoße. die magere Wange und von da durch die lange Furche um den Mundwinkel auf das blaue Perl-toller; Nasenspitze und Lippen zuckten in schmerzlicher Erregung. Wie der Chor der Furien antwortete das Schluchzen der Betschwestern auf der Gallerie, und gar manche gelobte für acht Tage nur die Hälfte der Kaffeebohnen zu rösten, um etliche Kreuzer mehr in die römische Blechbüchse werfen zu können. Spöttelt nur darüber! Herr Jgnazi hatte keinen vernünftigen Men« scheu gerührt, seine Rede war überhaupt nur auf die Armen im Geist berechnet, hier erschloss sie aber ein Silberäderchen, und das geschieht unter gleichen Verhältnissen auf der ganzen Erde, die Silberäderchen rinnen zusammen, und ein reicher Geldstrom fließt nach Rom, wo ihn die Curie wuchern lässt ad majorem Dei gloriam und so fort in's Unermessliche. Herr Jgnazi litt aber au einer Schwäche, die wir bald keimen lernen, und vielleicht knüpft ihn gerade der Umstand, dass er so oft der mütterlichen Verzeihung der Kirche bedarf, um so fester an diese. Diese Schwäche hinderte ihn nicht, brünstig auf violette Strümpfe zu hoffen und zu erwarten, dass er als tapfrer Streiter endlich Wenn man auch da und dort sich darüber hinaus* setze, was im Hinterhalte der russischen Politik liege, wenn man auch da und dort an die Aufrichtigkeit der Versicherungen Russlands glauben wolle, so sei doch ein Umstand vorhanden, welcher das Bemühen Schuwalows zur Herbeiführung eines Zusammengehens Russlands mit dieser oder I jener Macht ungemcin erschwerte, wenn nicht es unmöglich zu machen drohte. Graf Schnwalow soll in Paris wie in London, in Berlin wie in Wien zur Erkenntnis gelangt sein, dass man in diesen europäischen Ccntren erst dann aus Russland Bedacht zu nehmen gewillt sei, wenn es der russischen Regierung gelungen sein wird, den Dämon zu beschweren, der das russische Reich in seinen Grundfesten zu erschüttern und Ereignissen entgegenzutreiben droht, welche es den europäischen Mächten als rath-fam erscheinen ließen, vor der gänzlichen Klärung der inneren Situation in Russland sich abseits vom Schnffe zu halten. Graf Schuwalows Darlegungen sollen dem Zaren keinen Zweifel darüber offen gelassen haben, dass man überall, wo sein Friedensmissionär auklopfte, ein nihilistisches Russland nicht für allianzfähig hatte. Seit dieser Besprechung Schuwalows mit dem Zaren wurde der Gedanke, an Stelle der Gewalt ein versöhnendes Mittel zur Wiederherstellung des inner» Friedens in Russland treten zu lassen, auch außerhalb der russischen Grenzpfähle ernstlich in Erwägung gezogen. Man flüstert, dass der lebhafte Gedankenaustausch zwischen Kaiser Wilhelm und seinem Neffen aus dem russischen Throne auch diesen Gedanken umfasste. Wenn daher heute aus russischen Kreisen das Gerücht von einer bevorstehenden wesentlichen Aeiiderung der russischen Regierungsform transferiert, so kann dasselbe zumal hier nicht überraschen." Im österreichischen Abgeordnetenhause wurde vorgestern das Rinderpestgesetz verhandelt. Dasselbe, beziehungsweise die Vorkehrungen gegen die Einschleppung uud Verbreitung der Rinderpest, wurde bereits zu Ende der letzte» ReichSrathSsession beratheu. Doch kam man damals zu keinem Resultate, weil man sich über die von der Regierung uorgeschtagcnc Maßregel der völligen Absperrung gegen Russland und eventuell auch gegen „Rumänien hin als den eigentlichen Brutstätten der RiuDerpest nicht einigen konnte. Doch kehrten sich die damals vorgebrachten Argumente nicht direct gegen die Abschließungsmaßregel. als vielmehr gegen die Dauer des von der Regierung vorgeschlagenen Uebergangsstadiuins. So wurde namentlich von den Polen die Zeit von drei Jahren für diesen.Zwcck als zn kurz bezeichnet. damit belohnt werde. That er doch alles, um sie zu verdienen! So stiftete er einen Jungfernbund: die Mädchen trugen eifrig zu einer Statue der unbefleckten Empfängnis bei; als sie dieselbe jedoch beim Fronleichnamsfest herumtragen sollte», befanden sich mehrere der vom Pfarrer dafür ausgesuchten in Umständen, welche sie verhinderten, den Kranz aufzufetzen. Jgnazi wählte ein anderes Feld feiner Thätigkeit. Er ließ sich zum Examinator für die Bräute, welche in Tirol her» kömmlicherwcife vor der Hochzeit eine Prüfung zu bestehen haben, ernennen und soll mehrere für den Beruf als Ehefrauen so gründlich vorbereitet haben, dass sie von ihren Gatten nachträglich nichts zu lernen hatten. Wir haben natürlicherweise dabei kein Arg: schaut ihn nur au, den frommen Jgnazi, ist er nicht ein Bild der Ascefe, wenn er, das roth-geschnittene Brevier unter dem dürren Arme, mit Spindelbeinen die Häuser entlang huscht, die Kn ixe der Frauen und die Handküsse der Kinder empfängt und wie eine Hummel den Rosenkranz brummt — vielleicht für eine sündige Magdalena. Nachdem ivir ihn vorgestellt, kehren wir zu unserer Geschichte zurück. (Fortsetzung folgt.) : Anderseits sprachen die Vertreter der Großcommune Wien ihre Befürchtung dahin aus. dass die von den Vertretern der Landgemeinden und des Großgrund-besitzes als eine Maßregel zum Schutze der heimischen Viehzucht mit Freuden begrüßte Abschließung den j Preis de? Fleisches erhöhen müsse. Dieselbe An- ! schaumig wurde auch anlässlich der vorgestern erfolgten Wiederaufnahme der Debatten über dieses Gesetz vom Abg. Kronawetter vertreten, während die Pole» sich darauf beschränkten, eine Verlängerung des in der neuen Vorlage auf ein Jahr redncierten Uebergangsstadiums auf ein und ein halbes Jahr zu verlangen. Der Club der Liberalen hat in seiner Sitzung vom 26. d. mit 74 von 76 Stimmen den An trag des Abgeordneten Czedik (Herabsetzung der Friedensstärke des Heeres auf 230,000 Mann) zum Beschlüsse erhoben. Ebenso wurde der Eveu-tualantrog, die Regierungsvorlage zum Wehrgesetze nur auf drei Jnhre zu bestimmen, mit 64 Stimmen zum Beschlüsse erhoben, Gegen diese Anträge hatte in beiden Fällen Baron Schivegel gestimmt, welcher ebenso wie der Abgeordnete Süß für die unveränderte Annahme der Regierungsvorlage stimmte. Da jedoch die Wehrgesetzvorlage vom Club als eine Angelegenheit von politischer Tragweite anerkannt wurde und für die vorerwähnten Anträge j mehr als zwei Drittheile der Stimmen abgegeben wurden, so müssen die diesfalls gefassten Beschlüsse von allen Cinbniitgliedern als bindende Beschlüsse angesehen werden. * * Vorgestern wurde im ungarischen Abgeordnetenhaus« unter allgemeiner Bewegung und großer Betheiligung die Abstimmung über die Wehrgesetz-vorlage vorgenommen. Da bekannt war, dass die meisten Kroaten eingerückt sind und für das Gesetz votieren werden, verlangten diesmal zehn Mitglieder der Majorität die namentliche Abstimmung. Dieselbe ergab folgendes Resultat: Von 444 verifizierten Abgeordneten stimmten 205 mit Ja, 158 mit Nein; 80 waren abwesend, der Präsident votierte nicht. Die Majorität betrug 47 Stimmen. Das Resultat wurde von der Regierungspartei mit großem Beifalle ausgenommen. Für die Vorlage stimmte die gesammte Regierungspartei, jene Abgeordneten eingeschlossen, welche gegen die bosnische Vorlage aufgetreten sind, und sämmtliche Kroaten/ die in großer Zahl anwesend waren. Gegen die Vorlage stimmten die vereinigte Opposition, die äußerste Linke und die keinem Parteiclub Angehörigen Abgeordneten, mit Ausnahme des Grafen Ema-nuel Pechy. Das ablehnende Votum Koloman SzellS und das Mvriz WahrmannS wurden von der Opposition mit lebhaften Eljens begleitet. Wie verlautet, ist das Resultat der Abstimmung sofort dem Kaiser mitgetheilt worden. Die äußerste Linke veranstaltet abends zu Ehren ihres Wortführers in der Wehrgesetzdebatte, Gabriel Ugron, ein Bankett. *• * * Ueber die schwebenden Ansgleichsverhandlungen zwischen den Magyaren und den Kroaten ist es in tctzter Zeit ganz ruhig geworden. Die osficiösen ungarischen Organe cottfintierten zwar den vorlän-Rßeii Abbruch der betreffenden Verhandlungen, doch es fast, wie auch der „Pester Lloyd" bemerkt, en Anschein, als ob diese officiöse Bemerkung nur ein Vorwand sei, um nicht das gänzliche Schei-ern der Ausgleichsverhandlungen eingestehen zu nmsse,, y|n hx,, Stand der Angelegenheit zu kennzeichnen, fei daran erinnert, dass die kroatische Re-gmcolardeputation, welche die Ansgleichsvorschläge mit de,, Vertretern des ungarischen Parlamentes zu debattiere,, und zur Berichterstattung für den kroa-t''chc>l Landtag vorzubereiten hat, zwar in ihrer Majorität für die Vorschläge der Pester Regierung euisteht. Dagegen hat sich die Sachlage im kroa-'ichen Landtage insbesondere infolge einer Front-Veränderung des Banus Mazurani^ zu Gunsten der nationalen Partei derartig geändert, dass die Mehr- heit deS Landtages dem von Dr. VojnovicS vertretenen Minoritätsvotum ihre Zustimmung geben wird. Die Pester Negierung verfügt nun allerdings über Mittel, um den Banus Mazuranic fammt der nationalen Opposition znr Nachgiebigkeit zu bewegen, und würde auch unter anderen Verhältnissen wohl nicht lange zögern, ihre Widersacher in der Ausgleichsfrage zu Paaren zu treiben. Unter den jetzigen Umständen aber, wo sie der Stimmen der Kroaten im Pester Reichstag dringend bedarf, wenn sie sich nicht eines schönen Tages in der Minorität befinden will, scheint sie Bedenken gegen Maßregeln und Maßregelungen zu haben, welche geeignet sein könnten, nicht nur die nationale Opposition, sondern überhaupt die ganze kroatische Landesvertre-tung gegen sich in Aufruhr zu bringen. Deshalb wird sich Tisza gewiss nur schwer entschließen können, den Rath des „Pester Lloyd" zu befolgen und den Banus Ma^urauik als eine Stütze der nationalen kroatischen Opposition gegen die ungarische Ausgleichsvorlage vom Amte zu entfernen. * * * Aus Berlin wird der „Kölnischen Zeitung" vom 24. d. berichtet: „Das Ereignis des Tages ist die Thatsache, dass der König und die Königin von Dänemark am 28. d. M. zum Besuch der kaiserlichen I Familie in Berlin eintreffe«. An demselben Tage kehrt bereits die Kaiserin, die erst im Dezember kommen wollte, hiehcr zurück; jedenfalls, um bei der Anwesenheit des dänischen Königspaares die Honneurs zu machen. Es ist nicht nur der erste Besuch der dänischen Königsfamilie am preußischen Hose nach den Kriegen seit 1864, sondern es ist wohl seit Jahrzehnten kein dänischer Monarch in Berlin gewesen; zudem sind es die Schwiegereltern des Herzogs von Cumberland, welche am künftigen Freitag hier eintreffen, und es liegt die Vermnthung nahe genug, dass der Zweck ihres Besuches dem endlichen Ausgleich bezüglich der welfischen Ansprüche gilt. So viel steht fest, dass dieser Besuch in weiteren Kreisen großes Aussehen macht." Wir habe» dieser Meldung nur hinzuzufügen, dass der endliche Ausgleich mit den Abkömmlingen der Königsfamilie Hannovers, sowie auch eine freundschaftliche Auseinandersetzung mit Dänemark die wohltätigsten Rückwirkungen auf die innere Confolidierung Preußens, beziehungsweise Deutschlands, ausüben müsste. Die Welfenpartei des deutschen Reichstages würde hiedurch ihrer letzten Waffe verlustig und die parlamentarischen Nachwehen der einzig möglichen gewaltsamen Lösung der schleswig'schen Frage in dem Momente beseitigt, in welchem der König Dänemarks mit dem deutschen Kaiser freundschaftliche Beziehungen anbahnt. Vermischtes. — Der erste Wagen in Montenegro. Am 13. d. ist, wie „Glas Crnogorca" erzählt, die erste Kutsche nach Cetinje gekommen. Es ist dies jener Wagen, welcher dem Fürsten Nikolaus von unserem Kaiser geschenkt wurde und der bisher in Cattaro stand, da der Zustand der Straße von Njegnsch nach Cetinje einen Transport nicht gestattete. „So lange diese Felsen stehen, bemerkt „Gl. Crnogorca", dürste noch kein Wagen in diesen Gebieten gesehen worden sein." Das vierräderige Wunder soll übrigens nicht geringes Erstaunen in der montenegrinischen Residenz erregt haben, und Alt und Jnng hatte sich znr Besichtigung desselben ein-gesunden. — Die Gräfin Moiitijo, die Mutter der Kaiserin Engenie, ist in Madrid am 22. d. M. im Alter von 83 Jahren an einem Herzleiden gestorben. Sie war als die Tochter eines schottischen Emigranten, Namens Kirkpatrick. in Andalusien geboren und gewann durch ihre Schönheit das Herz eines spanischen Osficiers ans vornehmem Hause, des Grafen Montijo, der als Oberst der französischen Sache auf der Halbinsel und 1814 auch in Frankreich gedient hatte. Bon ihren beiden Töchtern ver- mählte sich die eine, welche im Jahre 1865 gestorben ist, mit dem Herzog von Alba, die zweite mit dem Kaiser Napoleon III.; sie selbst war camerera mayor der Königin Jsabella unter dem Ministerium Narvaez und erschien unter dem Kaiserreich nur selten am Hose ihres Schwiegersohnes. Die Kaiserin Engenie wurde auf dem Bahnhof von Madrid von dem König Alfonfo erwartet, der ihr den Traner-sall anzeigte; sie stieg in dem Palaste des Herzog-von Alba, ihres Schwagers, ab und wird nur einige Tage in Madrid verweilen, wo die Beerdigung ihrer Mutter am 24. d. stattgefunden hat. — Wie sich Osman Pascha Geld macht. Die „Pol. Corr." erhält aus Constantinopel Berichte über das Elend, welches dort herrscht, über die Geldarmut, unter welcher der Palast leidet. Kein Para ist oft in den Staatskassen. Die Beam« ten, die Soldaten werden nicht ausgezahlt. Nur der Kriegsminister Osman Pascha ist nicht zu beklagen; er weiß stets Mittel und Wege, zu dem ihm vom Sultan angewiesenen Monatsgehalte von 42,000 Francs zu gelangen. Er bedient sich als Vertrauensmann eines robusten, kräftigen Sergeanten, der im Finanzministerium vor dem Cabinete des Ministers selbst postiert ist. Sobald jemand danach aussieht, Ueberbringcr einer kleineren oder größeren Summe zu sein, dringt der Sergeant in das Cabinet im Namen Osman Paschas ein und lässt sich alles in der Kasse befindliche Geld bis zur Deckung des dem Seraskier zukommenden Betrages auszahlen. Local- und promryial-Ärlgelegentjeiten. — („Sloveuski Narod",) das Organ des ehedem „liberalen", nun konservativen Slovenen-thumS, hat eine große That geleistet, es deuunciert nämlich jene dem Beamtenstande ungehörigen Mitglieder des Gemeiuderathes, welche in der letzten Sitzung dem infolge einer merkwürdigen Begriffsverwirrung in die Debatte über die Wehrgesetzpetition hineiiigeschueiteu Antrage des GR. PetrikiL auf Annahme einer Vertrauensadresse an Grafen Taaffe nicht beistimmten. Wir freuen uns über diese Denunciation. sie zeigt deutlich, ivie ernst es die Nationalen mit dem von ihnen stets im Munde geführten Principe der Freiheit meinen. Der Staatsbeamte, welcher unter der Regierung eines dem nationalen Regime nicht abgeneigten Ministeriums an seiner eigenen politischen Anschauung sesthält, muss gezeichnet, etwa gar gemaßregelt werden. Ob diese« Manöver wirklich eine Pression ausüben werde? Die Gegner selbst glauben wohl nicht daran, die Erfahrungen über die Gesinnnngstüchtigkeit der überwiegenden Mehrheit des krainischen BeamtnistandeS hätten sie zum mindesten von dem Gegentheile überzeugen können. Ja, wir glauben, dass durch die Nichtaunahme dieses im Laibacher Gemeinde» rathe en pessant, an ganz ungehörigem Orte ohne Begründung und ohne einen Anlass hervorgestotterten Antrages dem Grafen Taaffe selbst ein Dienst geleistet wurde, dem es kaum erwünscht fein kann, sich ein Vertrauen ausdrängeu zu lassen, welches so weit geh:n soll, dass die Bevölkerung in der wichtigsten Lebensfrage auf die Geltendmachung von Wünschen vollständig verzichtet und alles Heil von der hohen Entscheidung erwartet. Diese Winkelzüge der Nationalen gegen die Staatsbeamten sind übrigens nicht neu. So geschah es auch in früheren Zeiten, als beispielsweise die liberale Laudtagsminorität in der Landtagssitzung vom 14. Februar 1871 die Erklärung abgab, dass sie im Hinblicke auf die von der nationalen Majorität am 30. August 1870 beschlossene , die Verfassung als der rechtsgiltigen Grundlage entbehrend bezeichnende Adresse den Verhandlungen eines solchen Landtages nicht beiwohnen, könne, wurde die Verlesung der Namen der dieser Erklärung beigetretene» Landtagsabgeordneten Grafen Alex. Auersperg, Kröntet und Dr. Kaltenegger mit den höhnischen Rufen: „K. f. Bezirkshauptmann I K. k. Oberlandesgerichtsrath! K. k. Oberfinanzrath begleitet, und die nationalen Blätter tobten damals wüthend über die Gesinnungstreue der Männer, welchen ihre Ueberzengung höher stand, als die Gunst der zeitweiligen Machthaber. Sämmtliche damals so gelästerten drei Abgeordneten haben jedoch nicht die mindeste Anfechtung erfahren und wurden später durch das Vertrauen deS Kaisers zu hohen und höchsten Ehrenstellen berufen, zwei derselben wirken heute uoch als Zierde des Beamtenstandes. Wir sind überzeugt, dass die gemeine Denunciation der nationalen Clique int Jahre 1879 ebenso verpuffen werde, wie es im Jahre 1871 geschah. Speciell über Graf Taaffe denken wir übrigens viel zu hoch, als dass wir annehmen könnten, die Regierung werde dergleichen Insinuationen einer ihr wohl selbst lästigen BundeSgenofsenschast von dem Caliber der Laibacher „Conservativen" irgend ein Gehör schenken. — (DieBerdiensteunsererDamen.) Das Arrangement des gestrigen Banketts, über dessen Reden wir an anderer Stelle berichteten, gereicht den Damen des Volksküchenvereines zur vollsten Ehre. Uebrigens darf hier an dieser Stelle auch nicht der großen Verdienste vergessen werden, welche sich die Damen des patriotischen Frauenvereines während des Occnpationsseldzuges durch die Sammlung von Liebesgaben um unsere im Felde stehenden Soldaten erwarben. Regirnentscornrnandant Oberst Prieger, welchem die Vorsteherin dieses Vereines, Frau Landespräsidentin R. v. Kallina, beim Einzuge der Truppen ein Bouquet überreichte, stattete der genannten Dame im Laufe des gestrigen Tages eine Visite ab, um sich im Namen des Regiments für alle demselben erwiesenen Wohlthaten zu bedanke». — (Majestätsbeleidigung.) Am 19. d. wurde vom Triester Landesgerichte — Vorsitzender: Landesgerichtsrath Dr. Monti und Staatsanwalt: Urbancik — Alexander To man aus Steinbüchel in Krain (ein Neffe des verstorbenen Dr. Lovro Toman), 29 Jahre alt, ledigen Standes, Schreiber, ein mehrmals abgestraftes Individuum, wegen des Verbrechens der Majestätsbeleidigung und von Mitgliedern des kaiserlichen Hauses zu 14 Monaten schweren, verschärften Kerkers verurtheilt. — (Verboten er Gommer6.) Die Wiener Burschenschaft „Siovenija" wollte zu Ehren der slo-venischen Reichrrathsabgeordneten einen Festcommers veranstalten, welcher jedoch von der dortigen Po-lizeidirection verboten wurde, weil ein Commers unter diesem Titel eine politische Demons.ration sei. -„Slov. Narod" sieht darin eine neue Unterdrückung der Siovenen und fragt, wo die goldene Freiheit sei? Witterung. Laibach, 28. November. Trübe, schwacher Ost. Temperatur: morgens 7 Ubr — 2'2“, nachmittags 2 llbr — 19° 6. (1878 + 14 6“; 1877 -J- 5'4" C.) Barometer 733 34 Millimeter. Dar gestiige Tagesmittel der Temperatur — l'l", um 34° unter dem Normale. Gedenktafel über die am 1. Dezember 1 879 stattfilideiiden Licitationen. 3. Feib., Zabkar'srtie Real., Dobrova, BG. Nassensnß. 3. Feilb., Bradak'sche Real, Teltschane, BG Seisen-berg. — 3. Feilb, Novak'sche Rcal., Plesivca, BG. Seisen-bcrg. — 1. Feilb., Kuster'schc Real., Olsevk, BG. Krain» bürg. Theater. Heute (ungerader Tag): Zum zweitenmale: Die Kinder des Capitän Grant. Großes Ausstattungsstück mit Gesang in 13 Bildern von Julius Berne. Telegraphischer Kursbericht am 28 November. Papier-Rente 6880. — Silder-Rentc 70 70. — Gold-Rente 80 60. - 1860er Staats-Anlehen 128 25. - Bank-octitit 842. — Creditactien 277 20. — London 116 60. — Silber —. — K. I. Münzdueaten 5 53. — 20-Francs-Stücke 9 31. — 100 Reichsmark 57 70. 3tt Laibach verkehrende Eisentiahlyüge. Südbahn. Nach Wien Abs. 1 Uhr 7 Min. nachm. Postzug. „ ,, „ 3 „ 52 „ morgens Eilpostzug. « ,, „ 10 „ 35 „ vorm. Eilzug. " o- ". „ " 5 " 10 » stüh gem. Zug. „ Triest,, 2 „ 42 „ nachts Eilpostzug. ,, „ 3 „ 17 „ nachm. Postzug. ,, „ „ 6 „ 12 „ abends Eilzug. « » „ 9 „ 50 „ abends gem. Zug. (Die Eilzüge haben 4 Min., die Persvnenzüge circa 10 Minuten und die gemischten Züge circa V» Stunde Aufenthalt.) Kronprinz - Rudolfbahn. Abfahrt 7 Uhr 5 Minuten früh. « 1 „ — „ mittags. „ 6 „ 40 „ abends. Ankunft 9 „ 30 „ abends. „ 8 „ 55 „ morgens. „ 2 „ 56 „ nachmittags. Angekommene Fremde am 27. November. Hotel Stadt Wien. Ausmuth, Kaufm., Graz. — Retzer und Novak, Me., Wien. — Walz, Kfm , Heilbronn. — Zebisch, Müller und PraZnikar, Oberlieutenante; Kump und Schenk, Lieutenante, Livno. — Genotti, D.-R.-O.-Geistlicher, Tschernembl. — Perutz, Fabrikant, Lieben. Hotel Elephaut. Prieger, Oberst; Schmidl, Obcrstlient.; Keriek, Major; Christov und Publ, Lieutenante, Livno. — v. Andrioli, fifm., Wien. — Salamon sammt Familie und Sever, Hauptleute, Livno. — Murgel, k. k. Beamter, Gottschee. — Lindtner mit Frau, Krainburg. — Jenik, Forsteleve, und Biesergall, Forstprakt, Ru-dolsswert. — Ladstätter, Domjale. Bairrischer Hof. Sever und Tschandler, Feldwebel, Livno. — Jglii, Handelsm., und Stare, Grundbes., Aich. — Stabel, Oberkrain. Mohren. Gerbec Antonia, Agram. — Dollenz, Bischoflack. — Gosser, Reis., Görz. — Schmid, Reis., Wien. — Zamer Mathilde, Trisail. — Kalteis Maria, Graz. Kaiser von Oesterreich. Lukan, Rudolsswert. — Spitz, BiH ach. Schmerzersüllt geben die Gefertigten Nachricht von dem Hinscheiden ihres unvergeßlichen Gatten, beziehungsweise Vaters, Schwiegersohnes und Bruders, des Herrn Iosef Podboj, pens. k. k. Bezirksrichters und k. k. Notars in Rudolfswert, welcher am 27. November 1879, früh 68/* Uhr, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im 63. Lebensjahre selig im Herrn entschlafen ist. Das Leichenbegängnis zum Friedhöfe in Rudolfswert wird am 29. d. M. um 3 Uhr nachmittags stattsinden. Die heil. Seelenmessen werden in mehreren Kirchen gelesen werden. Der theuere Verstorbene wird dem frommen Andenken empfohlen. Rudolfs wert am 27. November 1879. Amalie Podboj geb. Schniderschitz, Gattin. Alfred Podboj, Sohn Melanie Podboj, Tochter Josefine Schniderschitz, Schwiegermutter. Joh. Podboj, Bruder. lg. v. Kleinmayr & Fed. Bambergs Verlagsbuchhandlung in Laibach ist erschienen: Slovenska ZEPra. tilgst, za prestopno leto 1880. Dem heutigen „Tagblatt" liegt ein Pro-spect der Firma Valentin & Comp, in Hamburg betreffs Ankaufes der Lose der Hamburger Geldlotterie bei. (575) Ein junger Mann, der letztere Jahre in einer Papierfabrik bedienstet gewesen, sucht was immer für eine Stelle. Woreffen in der Administration dieses Blattes. (568) 2-2 Dm licuiufinncii wünsche» ihren Stand zu verändern und suchen zu diesem Zwecke die Bekanntschaft dreier, nicht zu junger, charaktervoller Beamten. Bevorzugt sind Stainer. Eine von den Antragstellerinnen ist Witwe in besten Jahren, Mutter zweier Kinder und Besitzerin einer schuldenfreien, rentablen Realität. Die ändern zwei sind zwanzigjährige gebildete und häusliche Mädchen mit etwas Vermögen. Jene Herren, die darauf rcslccticren, wollen ihre Briese unter der Chiffre: ,,Einsame Witwe". „Brünettine 20" und „Bescheidenheit 15" an die Expedition dieses Blatte» einsenden. (576) Es müsse» gewonnen werden Mark 8.940,000 oder Gulden 5,215,000 in der vom Staate genehmigten und garantierten, unter Leitung einer ffiencrufdirection flehenden großen 277. Hamburger (ßetdoertofung. Dieselbe besteht aus 94,000 Losen, wovon 4Q AAA also weit über die Hälfte, binnen wenigen Monaten durch 7 Gewinnziehungen mit Gewinnen gezogen werden müssen Der größte Gewinn ist im glücklichsten Fall Mark 400,000. Die Hauptgewinne sind folgende: 1 ä 250000 2 ii 20000 65 ii 3000 1 „ 150000 12 „ 16000 213 „ 2000 1 „ 100000 1 „ 12000 12 „ 1500 1 „ 60000 24 „ 10000 2 „ 1200 1 50000 5 „ 8000 631 1000 2 „ 40000 2 „ 6000 778 „ 500 2 „ 30000 54 ,. 5000 950 ,. 300 5 „ 25000 6 „ 4000 65 „ 200 100 ä 150, 26450 & 138 Mark rc. rc. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt prompt unter Staatsgarantie. Zur ersten Gewinnziehung beträgt die planmäßige Einlage: für ein ganzes Original-Los Mark 6 — — fl. 3 50, „ „ halbes ff t, 31— = „ 1*75, tt tt viertel ,, ,, 1*50 — ,, -*90. Diese vom Staate garantierten, das Staats- wappen tragende Lriginal-Lose (keine Promcffeti!) versenden wir gegen Einsendung des Betrages (in eingeschriebenem Briese! gegen Posteinzahlung oder Nachnahme. — Alle Bestellungen werden pünktlich ausgeführt, der amtliche Ziehungsplan den Losen gratis beigefügt, und wird nach der Ziehung die amtliche Gewinnliste unaufgefordert übersendet. Die Verlosungen bieten die größten Vortheile und sind mit vielen bedeutenden Gewinnen ausgestattet: alle Ansprüche der Theilnehmer, als Staatsüberwachung, Garantie für pünktliche Auszahlung der Gewinne, sind vollständig gewahrt. — Unser eifrigstes Bestreben wird es fein, das uns zutheil werdende Vertrauen zu rechtfertigen. (558) 7-4 Da die Gewinnziehungen schon am 10. Dezember d. I. beginnen und die Aufträge sehr zahlreich eintaufen, so beliebe man gest. Bestellungen baldigst bis zum obigen Termin direct zu richten an Löwe St Cu mp., Bank- und Wechselgeschäft in Kamburg. Bo» den viele« großen Gewinnen, welche in bitfe Colleete fiele» und an die glückliche« Gewinner -nSbezahtt wurden, erwiihnen wir nur: Mark 202000 auf Nr. 66591, 252000 „ „ 70884, 303000 „ .. 80643. ff ff Druck von Jg.v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaktion verantwortlich: Dr. HanS KrauS.